und knapp gehaltene Prolegomena über die Reconsio, die Authentie der Ueber epung und die Komposition des beabsichtigten Dialogs vorausges werden.“ Es nd rechtzeitig zwei VBewer- bungsarbeiten der Akademie eingeliefert worden, die eine mit dem Euripideishen Motto: &\/swoçc sor; rig taroptías u. \ w., die zweite mit dem Horazishen: Est quadam prodire tenus u. f. w. Beide Arbeiten haben eigene Kollationen an eierigt was nit verlangt werden konnte, und auch sonst dem Thema Sorgfalt und Fleiß angedeihen lassen. Leider haben sie beide die NRezension nicht so sicher begründet, als es möglih gewesen wäre, wenn die Hdsch. auch durch die übrigen Ss des Corpus genau verfolgt und die neuere Literatur hierüber sorgfältiger benußt worden wäre. Abgesehen von geen Mangel, der beide Arbeiten ziemli gleichmäßig trifft, zeigt sich in threr ganzen Anlage und Methode ein deutlicher Unterschied. Die E Bearbeitung, welhe das Euriptideishe Motto trägt, hat allen Anforderungen zu Ua gesuht und einzelne Ab- chnitte, wie den über die Authentie der CAGIegung, recht befriedigend ehandelt. Auch verfügt ihr Verfasser über eine gute Kenntniß der neueren Literatur sowohl nach der |prahlichen wie nach der realen Seite hin. Aber in der Hauptsache, der kritischen und exegetishen Bekbandlung des Textes, stellt sich feine Leistung doh gegen die zweite gehalten als minderwerthig dar. Zwar hat ter Verfasser dieser zweiten, mit dem Horazishen Spruch versehenen Arbeit das Thema (durch Krankheit verhindert, wie er angiebt) nicht in seinem vollen Umfange behandelt, und seine ganze Richtung zeigt ihn mehr nah der grammatischen als nah der realen Seite hin mit dem Gegenstande vertraut. Aber seine Kenntniß des klassischen Lateins und seine Sicherheit in kritish-exegetischen Fragen verräth eine ausgesprochen philologishe Begabung, die ihn für die in Aussicht genommene weitere Aufgabe, eine Neuausgabe des philosophischen Corpus Gicero's, in erster Linie geeignet ersheinen Iäßt. Die Akademie trägt daher kein Bedenken, dem Verfasser dieser zweiten Bewerbungsschrift den Bre bestehend in einem Stipendium von jährlich 1200 4 auf 4 Jahre, zu ertheilen, dagegen dem Ver- fasser der ersten, mit dem Euripideishen Motto bezeichneten Arbeit als Anerkennung einen Nebenpreis von 1000 6 zuzuerkennen.
Die Eröffnung des E Umschlags mit dem Motto: Est uadam prodire tenus u.\.w. ergab als Verfasser Herrn Dr. Dtto lasberg, der also das Stipendium erhalten wird. Als Verfasser
der mit dem Nebenpreis gekrönten Arbcit, welhe das Kennwort Cìfos wars Tîjs taropiag u. \. w. trägt, ergab sich Herr Dr. Karl Fries. Zugleich ließen die den beiden Umschlägen beigefügten Rach- weite ersehen, daß die in § 3 des Stiftungsstatuts bestimmten Vor- ausseßungen bei den Bewerbern zutreffen. A Pre s der Graf P Die Akaden.ie hat auf Vorschlag der Kommission für die Graf Loubat - Stiftung be- \@lofsen, dem Dr. Eduard Seler, Privat-Dozenten an der Universität und Direktoria!-Assistenten am Museum für Völkerkunde in Berlin, für die von ihm eingereihte Arbeit „Die mexikanischen Bilderhand- schriften Alexander von Humboldt’s in der Königlichen Bibliothek zu Berlin“, Berlin 1893, den Preis von 3000 H zuzuerkennen. : Preis der Diecß-Stiftung. Der Vorstand der Dieß- Stiftung hat gemäß der in der Meoartiguna der Akademie am 11. Juni gemachten Mittheilung beschlossen, den aus der Stiftung im Jahre 1896 zu vergsbenden Preis im Betrage von 2000 Æ dem Dr. Wilhelm Meyer-Lübke, ordentlichem Protetior der romanischen S an E E “ois für seine „Nomanishe Formen- ehre“, Leip , zuzusprechen. i , ¿eigaufgabse der Cothentus-Stiftung. Die Akademie {reibt für die Cothenius-Preisstiftung auf Borschlag der physikalish- mathematischen Klasse folgende Preisaufgabe aus: „Die Königliche Akademie der Wissenschaften wünscht eine auf egenen Versuchen und Beobachtungen beruhende Abhandlung über die Entstehung und das Verhalten neuer Getreidevarietäten im Laufe der leßten 20 Jahre“. Eduard Gerhard-Stiftung, Die Kommission für das Eduard Gerhard-Stipendium macht bekannt, daß sie das Stipendium an diesem Leibniz-Tage, wie in den zwei vorhergegangenen Jahren, nit aus\hreiben werde, damit dann im Jahre 1897 der vierfache SFahresbetrag ausgeseßt werden könne. Lai e — Die Königlich \ächsische Gesellschaft der Wi]sen- \chaften hielt in Leipzig vorgestern zur Feier der 250. Wiederkehr des Geburtstags des Philosophen Leibniz und ihres Masgigongen Bestehens eine besonders festlihe Sißung -ab, der au Seine Najestät der König, in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albert und des Staats-Ministers Dr. vonSeydew iß, beiwohnte. Als Vertreter auswärtiger Akademien waren zu der Feier er-
schienen: der Hofrath Ritter von Sickel, Direktor des Instituto Austriatico in Rom, für die K. K. Akademie der Wissen-
T —————— E
eribt vom 4. Juli,
Wetter r Morgens.
r “s
Lt Et nade
L S E mea | Königliche Schauspiele. Sountag: Neues 2 | Opern-Theater (Kroll).
Stationen. Wind. Wetter,
zählung Goldmark.
Bar. auf 0Gr u. d. Meeres\y red. in Millim
bedeckt halb ben. a 8
Nebel bedeckt heiter halb bed. bedeckt bededt
Belmullet. Aberdeen . Ghristianfund Kopenhagen . Stodholm . aparanda . t. Petersbg. Mosïau . . Cork, Qucens- On, s Cherbourg I p s
heiter heiter bedeckt bede bededi 1) 3\bedeckt
Zum ersten mburg « - winemünde
Neufahrwafser
¿l -t00 T55 Karlsruhe . . | 761 Wiesbaden . | 758 München . . | 763 Chemniy .. | 796 Berlin. ¿ « ¿| (094 e eee f OL Breslau... |_758 T Ke d'Aix .. | 767 wolkig O O t «e l 700 edeckt 1) Gestern und Nachts Regen. Uebersicht der Witterung. Unter der Wecselwirkung cines Hohdruckgebiets, es Kern über Nordspanien liegt, und einer über S Eee liegenden Depression wehen über dem westlihen Zentral-Guropa starke, ftellenweise stür- mische westlihe, in den östlihen Gebietstheilen leichte bis frische \südlihe Winde. In Deutschland, wo das Barotmeter gefallen ist, is das Wetter an- dauernd fühl, trübe und regnerisch. Im nordwest- lihen Deutschland sind große Regenmengen gefallen, 20 mm zu Cuxhaven und auf Helgoland, 22 mm zu Wilhelmshaven und 23 mm zu Hamburg. Ge- witter wurden von Borkum und Breslau gemeldet. Eine wesentlihe Aenderung des Wetters demnächst noch nit zu erwarten. eutshe Seewarte.
Heerd.
wolkig wolkig wolkig bededt balb bed. Regen Regen 3|Negen halb bed. bedeckt
Herr
vou Heerd.
Winkel.
Franz von
Lautenburg.
eimchen am i i Sn (frei nah Diens? gleihnamiger Er-
von A. ) In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Dirigent :
Uhr. * Merios: 130, Vorstellung. Der Trompeter von Säkkfingen. Borspiel von Victor Œ. Neßler. Dirigent: Musik- direktor Steinmann. ' Theodor Reichmann, K. u. K. Kammersänger aus — |— Wien, als Gast). :
Dienttag: Das Heimcheu am Heerd. Mitt- woch: Bajazzi. (Tonio: Herr Francesco d’Andrade, Königlich De Kammersänger, als Gast.) Male: Donnerstag: Häusel und Gretel. Die Rose von Schiras. Sonnabend: i [ wolkig Fräulein Wiborg, vom Königlichen Hof-Theater in
Stuttgart, S Herr v. Bandrowsky, vom
Opernhause in Sonntag: Der Barbier von Sevilla. (Figaro: ict d’Andrade, als Gast.) Die Nose
chiras. Montag: Das Heimchen am
Deutsches Theater. Gesammt-Gastspiel des
Lessing - Theaters : Anfang 7F Uhr.
Montag: Comtefe Guekerl. Dienstag: Das Glück im Winkel.
Lessing - Theater. Opexvetten-Ensemble mit Julie Kopaczy-Karczag und Ed. Steinberger a. G. in 3 Aufzügen von Léon und uppó. Anfang 74 Uhr.
Montag und folgende Tage: Das Modell.
Residenz - Theater. Sonntag: Der Stellvertreter. (L® Remplaçant.) Swank William Busna von Mac Schönau. — Vorher: Erlauben Sie, Madame! Loslspiel in 1 Akt nah dem Sram o Gen des Labiche, von Fr. Lichterfceld. Anfang 7} U
(alten in Wien, der Professor Dr. Kuhn für die Königliche Aka- emie in München, der Professor Dr. Diels für die E e Aka- demie in Berlin und der Professor Dr. von Wilamowiß-Millendorf [2 der Professor Dr. Ehlers für die Gesellschaft der Ven) aften n Göttingen. Der Sekretär der mathematish - physikalischen Klasse, Gebeime Hofrath, Professor Wislicenus legte, wie das „Leipz. Tgbl.* berichtet, in seiner Festrede zunächst die erhältnisse dar, unter welchen die Festfeter veranstaltet worden sei, und sprach dabei seinen Dank für das Erscheinen und die Theilnahme des Allerhöchften Protektors aus. Exc schilderte hierauf die Umstände, unter welchen vor 50 Jahren die Begründung der Gesellschaft erfolgte, nachdem cibniz selbst vergeblih früher in Dresden die Gründung einer Akademie angestrebt hatte. Da die früher gegründete ürstlihe Jablonowski’sche Gesellschaft im Jahre 1844 nur noch zwei itglieder zählte, regte Geheimer Rath Drobisch die Reorganisation dieser Gesellschaft an, und weil 4 diesem Plan Schwierigkeiten ent- egenstellten, entschloß sid Wilh. Weber, 1400 Thaler aus dem Göttin er Fonds bei der Gesellschaft zu hinterlegen, bis sich eine Sozietät der Wissenschaften ge ründet haben würde. Der hodselige König Friedrih August I. estätiate die vorgelegten Statuten und übernahm das Protektorat der Gesellschaft, deren Gründung am 1. Jult 1846 der damalige Minister von Wietersheim durch eine Festrede feterlichst ins Werk seßte. Geheimer Hofrath Wislicenus ging dann näher ein auf die cinzelnen Ereignisse, welche die Gesellschaft zu verzeichnen hat, insbesondere die einzige wesentlihe Abänderung des Statuts im Fahre 1884, nach welcher eine Erhöhung der Mitgliederzahl er- mögliht wurde. Die Fürsorge der hohen Staatsregierung habe sich nicht nur in Gewährung der regelmäßigen Unterstüßungen für die wissenschaftlichen Publikationen, .fondern au in niht unbeträchtlichen außerordentlichen Beiträgen gezeigt ; die Erhaltung dieses Wohlwollens wurde au für die fernere Zeit von dem anwesenden Staats-Minister ausdrücklih erbeten. Die Gesellschaft habe in neuerer Zeit eine engere Fühlung mit der Kaiserlichen Akademie zu Wien, den König- lichen Akademien zu München und Berlin sowie der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen O auch sei Hoffnung vorhanden, daß si die Akademien anderer Nationen diesem Kartell zur Förderung großer gemeinschaftliher Aufgaben anschließen würden. Aus der Geschichte der Gesellschast sei noch hervorzuheben, daß in den 50 Jahren ihres Bestehens 164 Gelehrte als ordentlihe Mitglieder der Gesellschaft angehört hätten, und zwar 92 der philosophisch-historishen und 72 der mathematish-physikalishenKlasse. Zur Zeit lebten 25 bezw. 20 Mitglieder in Leipzig; die 4 Ehrenmitglieder der Gesellschaft seien verstorben; forrespondierende Mitglieder habe es nie gegeben. Hierauf berichteten die beiden Sekretäre speziell über die literarishe Thätigkeit hervor- ragender früherer Mitglieder der Gesellschaft. Der Bertreter der Akademie zu München, Geheime Rath Kuhn, überreichte sodann eine Adresse und verlas mit Genehmigung Seiner Majestät des Königs den Text derselben, fügte auch zugleih im Namen der Akademien zu Berlin und Wien sowie der Gesellschast zu Göttingen die herzlichsten Glüdckwünsche hinzu, für welche der Geheime Hofrath Wislicenus seinen Dank aussprach.
Theater und Musik.
Im Neuen Königlihen Opern-Theater (Kroll) wird morgen Karl Goldmark's Oper „Das Heimchen am Herd“ gegeben in folgender Beseßung: Dot: Frau Herzog; JIokn: Herr Pre; Eduard: Herr Sommer; Heimchen: Fräulein NRothauser;
ay: Frau Burrian-Jelinek. Im Garten findet von E 4 Uhr an großes Militär -Konzert statt. — Am Montag geht Neßler's Oper „Der Trompeter von Säfkingen“ in Scene. Den Werner Kirchhofer singt Herr Theodor Reichmann, K. K. Kammersänger aus Wien, als Gast, die Maria Fn Hiedler. Im großen Maifest im dritten Akt tceten die Damen Dell’Era, Ürbanséka, Kiershner und das Balletkorps auf. — Der Heldentenor der Frankfurter Oper, Herr von Bandrowsky, eröffnet in nächster Woche ein Gastspiel als „Tannhäuser“. — Die erste Aufführung des neuen Ballets „Die Rose von Schiras" findet am Mittwoch, den 8. Juli, Lx Die Hauptrolle befindet sih in den Händen von
räulein Dell’Era : s Im Deutschen Theater wird morgen das Gesammt-Gastspiel des Lessing-Theaters mit Herrmann Sudermann's Schauspiel ,Das Glü im Winkel“ fortgeseßt. Der weitere Wochenspielplan jeh sich aus folgenden Borstellungen zusammen: Montag : „Comtesse Gukerl“ ; Dienstag: , Das Glüdck im Winkel“; Mittwoch, in neuer Einstudierung: „Der Fall Clémenceau* ; Donnerstag: „Comtesse Guckerl*; Freitag : «Der Fall Glómenceau* ; Sonnabend: „Das Glück im Winkel“.
Das Repertoire des Lessing-Theaters für die kommende Wode gestaltet sh wie folgt: Morgen, am Montag, Diensiag und
Montag :
Theater. Erlauben Sie, Madame!
129, Vorstellung. Das Heerd. Oper in 3 Abe Musik von Carl Direktion : Julius F
M, Willner. Sonntag:
Schluß des Progranmss Ten b) , Professor Kleffel. Anfang Posse mit Gesang und Ballet
zorsteliung 7 Uhr. Fecuhafte JUuminuation des
Ueues Theater. Shiffb Sonntay: - Gastspiel der B
Oper in 4 Akten nebst einem
(Werner Kirchhofer: Herr
Anfang 74 Uhr.
duell. Ausftattungs-Singspiel Das Frauenbataill
ierauf : ft von Carl
Die Nose von Schiras, indpiel {n 4
Heimchen am
eitag: Das r (Elisabeth:
Tannhäuser. Montag und
Damenduell, — Das Fraue
Frankfurt a. M., als Gäste.)
Adolph Ernst-Theater.
otte Beitlin. n 3 Akten von Leon Treptow
Sonntag: Das Glü im
Der Stellvertreter. — ;
Friedrich-WilhelmsiädtischerKonzert-Park. Chausseestraße 25—26.
Spezialitäten-Vor
Felers, Anfang des Konzerts 6 Uhr. Anfang dec : Bei einbrehender Dunkelheit:
Operectten- nd Ballet-Gesellschaf Somossy. Musik von Wilhelm Polens: — von Wilhelm Rosenzroeig. Anfang 74 Uhr.
folaende Tage: Budapester deutschen Operetten-Gesellschaft.
Donnerstag, den 16. Juli: Tato-Toto.
Große Autftailungs, Belaugipolie
Kuplets und Quodlibets von G. BAL G. Steffens. 2. Akt: Alt Berlin. Montag: Das flotte Berlin,
Freitag wird „Das Modell“, am Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und am nächsten Sonntag „Waldrneister“ gegeben werden. Im Schiller-Theater kommt morgen Abend der Shwank Vergnügte Flitterwohen“ von Brentano und Keller zur Aufführung. Nachmittags wird „Der Widerspenstigen Zähmung" gegeben, Am Dienstag und Mittwoch geht neu einstudiert „Ultimo“ in Scene. ür Donrerstag ist die erste Aufführung von Elsa von Schabeläky?s atire „Die Frauenfrage“ angeseßt. Am Freitag und Sonnabend finden Wiederholungen dieser Vorstellung statt. Das Gastspiel der ungarischen Operetten-Gesellschaft im Neuen Theater bringt nur noch zehn Aufführungen der Operetten „Das Damenduell“ und „Das Frauenbataillon“.
Mannigfaltiges.
Das Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Re iment Nr. 1 ift heute von dem Truppen-Uebungsplay Döberit in die Gar- nifon zurückgekehrt.
Der Polizei-Präsident von Windheim is von heute ab bis zum 2. August beurlaubt und nach Misdroy abgereist. In der Zwischenzeit liegt die Leitung des Polizei-Präfidiums in der Hand des ständigen Vertreters, Ober- und Geheimen Regierungs-Raths
Friedheim. 2A
Am Montag, den 6. Juli, Abends 6 Uhr, wird Herr Professor Delbrück im Hörsaale des Chemiegebäudes der Berliner Gewerbe-Ausfstellung über „Die Kunst des Bierbrauens“ sprechen und hierbei insbesondere auf die interessanten Unterschiede in den Fabrikationsmethoden eingehen, welche die Erzeugung der ver- schiedenen Bierarten, des norddeutschen Lagerbieres, fowie der Biere nach Münchener und Pilsener Art betreffen.
Eine Muster-Mannschaftsbaracke, nah dem vom Königlichen Kriegs-Ministerium prämiiertenMuster, if! in der BerlinerGewerb e- Ausstellung auf der alten Treptower Straße errihtet worden. Es ist ein zwanzig Meter langes Gebäude von Welblech, das auf 30 kurzen i 4 ern ruht, die etwa 50 cm über ten Erdboden emporragen.
u den beiden Eingängen führen je drei Holzstufen. Die Baracke enthält zehn Betten, von denen aht paarweise nebeneinander und zwei übereinander f}tehen, einen eisernen Ofen und alle übrigen nothwendigen Geräthshaften. Den Wand]chmuck bilden die Porträts Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin unter Glas in Rahmen. Die Baracke hat versenkbare Schiebefenster und Falousien wie die Pferdebahnwagen; in der geshweiften, innen weiß vershalten Wellblehdecke find fünf Ventilationsröhre angebracht, von denen eines als Rauchabzugsrohr des Ofens benußt wird.
Das Modell des Kreuzers zwetter Klafse „Ersatz Freya “, eines Schiffstypus, der jeßt zum ersten Mal in der Kaiser lt{h deutshen Marine zur Verwendung kommt, ift feit gestern in dem Foyer der Marine-Schauspiele ausgestellt und für jedermann zu besichtigen. Bei diesem Kreuzer, der eine Größe von 105 m zwischen den Perpendikeln und einen Tiefgang von 6,2 m hat, find die neuesten te{nishen Errungenschaften bezüglih der Armierung und Panzerung in Anwendung gebracht.
Die Volièren, welche sich in dem großen Wafferbassin am Fischerei-Gebäude der Berliner Gewerbe-Aus stellun befinden, find seit kurzem bevölkert worden. In dem einen Käfig ist ein Seeadlerpaar, ein Fischreiherpaar, sowie ein Sumpfreiher, in der zweiten Volidre eine Seemöwe und eine Fischotter untergebraht, — Die Brutanstalt in ter Gruppe XX hat ebeufalls eine E Bereicherung erfahren. Es is daselbft eine präparierte Lahs- brut zur Ausstellung gelangt, “bei welcher die Beschauer Gelegenheit baben, die vollständige Entwickelung der Fische zu beobahten. Man findet dort Eier, in welhen der Fish in der Ent- widckelung, ferner Gier, in denen das Thier bereits ausgebildet oder im Aussch{lüpfen begriffen ist, sowie junge Thiere von wenigen Tagen, die noch den Dotter tragen, bis zum Alter von drei Wochen. Ferner ift jegt auch eine Goldfishbrut zur E eZUng gekommen. :
ie Kapelle des Badischen Leib-Grenadier-Regi- ments, die sh unter der Leitung ihres trefflihen Dirigenten, Musikdirektors Adolf Boettge, namentlich durch ihre historischen Konzerte wohlverdiente Anerkennung seitens der Ausftellungsbesucher erwarb, spielt am morgigen Sonntag zum leßten Mal am Neuen See. Am Moatag wird die Kapelle von dem Musik-Korps des zweiten See-Bataillons (Wilhelmshaven) abgelöst, das unter der Leitung des Musikdirektorcs Rothe längere Zeit hier kon- zertieren wird.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
-
hagen (Neinstedt a. Harz). — Fr. General Stabsarzt Caroline von Wegner, geb. Bottomley
(Berlin).
Vorker :
E Nachruf.
cue Nach Gottes heiligem Rath ist in der Frühe des
tellung. Zum | 9, Juli
[WlaTee Fakir. Herr Ober-Hofprediger
n 1 Akt von Leo D, theol. Rudolf Kögel in die Ewigkeit abgerufen worden.
Die Domgemeinde, auf deren Kanzel der Ver- ewigte dur die Huld des in Gott ruhenden Kaifers Wilhelm 1. seit dem Herbst 1863 gestellt war, schaart sich in Wehmuth um den Eee DeS Ober- hirten mit dèm Bekenntniß heißen Dankes gegen ihren Herrn und Heiland, daß Seine Gnade thr dies auserwählte NRüstzeug Jahrzehnte hindur zu unaus- sprehlihem Segen geschenkt hatte.
Mit einem von innerer Lauterkeit getragenen Ge- wissensernst, in einer auch des Geringsten nicht ver- gessenden Pflihttreue, mit dem furhtlosen Muth seines evangelishen Bekenntnisses und der charakter- vollen Kraft seines durch Ebenmaß edler Form ver- klärten, aus Christi Fülle {chöpfenden Zeugnisses, mit einem in der Verborgenheit fließenden Strome linder Barmherzigkeitäübung hat er seine gottbegnadete Persönlichkeit selbstlos in den Dienst seines Amts gestellt und sich darin verzehrt, seiner Gemeinde auch Das | în den leßten bangen Leidensjahren nahe mit der Mas [ane gon L Ag U
einen Kollegen im Dom-Kirchen-Kollegium m und D. No son. | per Klarheit und Besonnenheit seines Raths allezeit
Br nbe, in herzlicher Freundschaft zugethan, seinen Mit- nfang 74 Uhr. | arbeitern in brüderliher Geme n\{àft ein erprobter Führer und leuchtendes Vorbild, seinen Untergebenen ein für ihr Wohl beforgter Vorgeseßter, hat er unter
Parks.
auerdamm 4 a./ b.
udapester deutschen t. Das Damen- in 1 Akt vou Carl
on. Ausf\tattungs- Somossy. Musik
Gastspiel der
Das nbataillon.
Sonntag:
Sonntag: Ferenczy-
Sec.-Lieut. Walter Odebrecht
Das Modell. Operette
ld. Musik von von S{lieb
u. Lieut. d. R. burg—Berlin). Verehelicht: E: mit Frl. Charlotte Schwar Georg von Stuckrad mit Fr ( Sa a ten ura, —— At Lieu rl. Else von Wedder olizei-Lieut. arkiewicz (Berlin). Eetoren! (Ks e Sou ) Coupette nigsberg i. Pr.). r. * Gestorben: Hr. Ba ftLteut
Direktion: Sigmund
in 3 Akten von
und Georges Duval. Deutsch
2 av
Familien-Nachrichten, Verlobt: Frl. Anna - Sophie Rust mit
rn. (Trier). — Fil Else von Below mit Hrn. NRittergutsbesizer
Hauptmann Stephan Wiesand
op (Schleswig). ¡ einrich Pröhle mit Frl. Martha
uns gewaltet und uas zu unauslöschlichem Dank ver- pstihtet, Sein Gedächtniß fegne der Herr unserer Gemeinde für und für. Oger Dom-Kirchen-Kollegium. Barkhausen. Faber. Krigzinger. Klingemann. Schniewind. Steinhausen.
en-Kemliz (Straß- Badstübner. Gerold.
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Oruck der Norddeutshen Buchdruckcrei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlid Börsen-Beltlage).
(Berlin). — Hr. l. Hedwig Gesenius t. von Ahlefeld a — Hr
Prem.-Lieut.
Hrn. Hans von Western-
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.
M 15S,
Berlin, Sonnabend, den 4. Juli
K T T R R R D T S T E R E E T
Personal-Veränderungen,
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 17. Juni. Herzog Heinrich yon Mecklen- burg-Schwerin Hoheit, Pr. Lt. à la suito des Großherzogl. Mecklenburg. Füs. Regts. Nr. 90, unter Belassung in diesem Ver- hältniß, auch à la suite des Garde-Jäger-Bats. gestellt und diesem Bat. zur Dienstleistung überwiesen.
Kiel, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, 25. Juni. v. Budrißhki, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Garde-Regt. z. F,, nach Beendigung seines Kommandos beim Neben-Etat des Großen Generalstabes, vom 1. Juli d. I. ab behufs Vertretung des Play- Majors zur Dienstleistung bei der Kommandantur von Berlin kom- mandiert. v. Kameke, Pr. Lt. vom Königin Elisabeth. Garde- Gren. Regt. Nr. 3, unter Stellung à la suits des Regts., zum Plag- Major in Potsdam ernannt. von der Schulenburg, Nittm. vom 1. Brandenburg. Drag. Negt. Nr. 2, vom 1. Juli d. I. ab auf scch8 Monate behufs Wahrnehmung der Geschäfte eines Flügel- Adjutanten zu Seiner Königlichen Hoheit dem Regenten des Herzog- thums Braunschweig, Prinzen Albrecht von A kommandiert. Stumpf, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 144, in das Feld- Art. Regt. Nr. 15, Graf v. Korff gen. Shmising, Port. Fähnr. vom Westfäl. Jäger-Bat. Nr. 7, in das Kür. Negt. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, — verseßt.
Wilhelmshaven, an Bord S. M. Yacht „Hohen- zollern’; 1; ZUU, rhr. v. Schele, Oberst, Flügel-Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Kommandeur der 92, Garde-Kapallerie-Brigade, Graf y Klincckowstroem, Oberst, Flügel-Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Kom- mandeur des Garde-Kür. Regts, — von dem Kommando zur Ver- tretung eines dienstthuenden Flügel-Adjutanten bei Seiner Majestät entbunden. v. Koeckritß, Pr. Lt. vom 2. Großherzogl. Hess. Drag. Regt. (Leib-Drag. Regt.) Nr. 24, unter Stellung à la suits dieses Regts., dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin Königliche Hoheit behufs Verwendung als Gouverneur des Erbzroßherzogs von Meklen- burg-Schwerin Königliche Hoheit mit dem 1. August d. I. zugewiesen. Franke, Hauptm. à la suite des Inf. Negts. Nr. 130 und Mit- lied der Sen Dao ston, bis auf weiteres zur Dienst- eitung bei dem Kriegs-Ministerium kommandiert. Horn, Pr. Lt. à la suite des Gren. Regts. Prinz Carl von Preußen (2. Branden- burg.) Nr. 12, unter Belassung in dem Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhause in Karlsruhe, in das Regiment wieder einrangiert. Pancke, Premier-Lieutenant vom 6. Pomm. Jn- fanterie-Regiment Mr. 49, unter Belaffung in dem Kommando als Er- zieher bei der Haupt-Kadettenanstalt, à la suite des Regts. gestellt. Graf v. Gersdorff, Sec. Lt. a. D., zuleßt vom 1. Garde-Ulan. Regt., in der Armee und zwar mit einem Patent vom 13. November 1891 als Sec. Lt. der Reserve des Kür. Negts. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8 wiederangestellt und auf ein Jahr zur Dienstleistung bei diesem Regt. kommandiert. FJunckerstorff, Sec. Lt. a. D., zuleßt im Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, in der Armee und zwar mit einem Patent vom 16. Mai 1895 als See. Lt. der Reserve des Rhein. Train-Bats. Nr. 8 wiederangestellt und gleih- zeitig auf ein Jahr zur Dienstleistung bei diesem Bat. kommandiert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wil- helmshaven, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, 1 Juli. Gans Edler Herr zu Putliß, Sec. Lt. vom Königs- Ulan, Regt. (1. Hannov.) Nr. 13, mit Pension der Abschied bewilligt. Mustafa Safvet, Sec. Lt. à la suito der Armee und dem 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88 zur Dienstleistung überwiesen, Ahmed Ilhami, Sec. Lt. à la suito der Armee und kom- mandiert zur Dienstleistung bei einer Militär-Intend., — aus der Armee wieder ausgeschieden.
XIIL. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps.
Im Sanitäts-Korps, Durch Verfügung des Korps- Generalarztes. 23. Juni. Leipprand, einjährig-freiwilliger Arzt im Gren. Negt. Königin Olga Nr. 119, zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt und mit Wahrnehmung einer bei diesem Negt. offenen Assist. Arztstelle beauftragt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
21, Juni. Kircher, Hilfstehniker, Mau, Werkmeister, — zu Garn. Werkmeistern ernannt.
27, Juni. Bopp, charakteris. Intend. Sekretär, zum Intend. Sekretär, Steck, Bureaudiätar, zum Sekretariats- Assist. bei der Militär-Intend., — ernannt. Schol, Moser, Negistratur- Assistenten bei der Korps-Intend., der Charakter als Intend. Registrator verliehen.
Durch erfa gan des Kriegs-Ministeriums. 21, Junt. Kircher, Garn. erTmeister, dem Garn. Baubeamten zu Ulm, Maußt, Garn. Werkmeister, dem Garn. Baubeamten zu Stuttgart, — zugetheilt.
Kaiserliche Marine.
Offiziere x. Ernennungen, Beförderungen, Ver- feßungen x. An Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, Kiel, 22. Juni. Herzog Friedrih Ferdinand zu Schlesw ig- Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Hoheit, Oberst-Lt. à la suite der Armee, unter Belassung in dem Verhältniß à la suite der Armee, à la suito des 1. See-Bats. gestellt.
An Bord S. M. Yacht N OV eno Ten, Nordsee, 30. Junt. Sarnow, Kapitän zur See, unter Entbindung von dem Kommando S. M. Kreuzers 3. h „Arcona“, zum Kommandeur der 1. Werft-Div.,, Becker, Korv. Kapitän, unter Entbindung von der Stellung als Torpedo-Direktor der Werft zu Kiel, zum Kom- mandanten S. M. Kreuzers 3. Klasse „Arcona“, Gildemeister, Korv. Kapitän, zum Torpedo-Direktor der Werft zu Kiel, — ernannt.
Im Sanitäts-Korps. An Bord S. M. Yacht „Hohen- zollern“, Nordsee, 30. Juni, Dr. Dammann, Marine-Stahbs- arzt, zum Marine-ODber-Stabsarzt 2. Kl., Dr. Senf, Dr. Mirius, Marine-Assist. Aerzte 2. Kl., zu Marine-Assist. Aerzten 1. Kl., — sämmtlich unter Vorbehalt der atentierung, — befördert. Dr. Koppe, Markull, Marine-Assist. Aerzte 1. Kl., ein Patent ihrer Charge erhalten. Woyke, überzähliger Marine - Stabs- arzt, mit dem 1. Juni 1896 in eine ofene Etatsstelle eingerüdt. Dr. Œbermaier, Dr. Kügler, Assistenz - Aerzte 1. Klasse der Marine-Reserve im Landwehr-Bezirk Koblenz bezw.
dniß, zu Stabsärzten der Marine-Res,, Dr. Pritel, Dr. t Na Assist. Aerzte 2. Kl. der Marine-Res. im Landw. Bezirk Neustadt bezw. Flensburg, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Marine-Ref., S ie nah Vorstehendem beförderten Marine- Aerzte des Beurlaubtenstandes erhalten ein Patent von dem Tage,
an welchem die D ernan ree Altersgenossen in der Armee aus- T
gesprohen wird. ewiß, Marine-Assist, Arzt 1. Kl. Dr. Hennings, Stabsarzt d Nef, R 11 Altona, — der Abschied bewilligt. Marine-Nes, im Landw, Bezirk
N für Deutsch-Ostafrika.
n Bor « G Wat 5 Y , 30. Juni, v. Berken, Sec. Lt. a. Seen 3 mit Ms Patent vom 20. Mai d. I., Dr. Berg, E. U L. M: de Dey zum Stabsarzt a. D. mit einem Patent vom 23, April d. J., —
befördert. Arning, Assist. Arzt 1. Kl. a. D,, bé 21 27. Juni d. J. aus der h aus. / agd ult dem
Kaiserlihe Schußtruppe für Deutsh-Südwestafrika.
An Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, Nordsee, 30. Juni. v. Heydebreck [1., D L bisher vom 2. Garde-Feld- Art. Negt., ettstein, Sec. Lt, bisher vom Bad. Pion. Bat. Md E dar R E De N r Landes-Aufnahme, — mit d : D Schußtztruppe zugetheilt. 7 i G A a
Statistik und Volkswirthschaft.
Die körperlichen Uebungen in der Erziehung der Unter der Ueb (hrt , Röcberlie Mebad, nter der Ueberschrift „Körperlihe Uebungen in der Erziehung der
weiblichen Jugend in Deutschland“ bringt das neueste Heft (IT. a Le jahrsheft 1896) der „Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus“ einen Aufsaß von Dr. V. von Woikowsky-Biedau über die Ergebnisse einer Umfrage, welche der „Zentralaus\{chuß für Volks- und Jugendspiele in Deutschland“ unter Vermittelung der Landeszentral- stellen an die Leiter der höheren Mädchenschulen, Lehrerinnenseminare und Mädchen-Mittelshulen in den deutshen Staaten gerichtet hatte, um den a ENOeO Stand der Anwendung der sogenannten „Be - wegungsspiele“ in der Mädchenerziehung festzustellen. Schon in dem vorhergehenden Jahrgange derselben Zeitschrift, wie auch in dem „Jahrbuch für Jugend- und Volksspiele“ hat der Verfasser auf Grund der ihm damals zur Verfügung stehenden Nachrichten den Gegenstand besprochen.
Das jeßt vorliegende Ergebniß der Umfragen ist keineswegs ein ershöpfendes. Beispielsweise sind aus dem Königreich E welches im Turnen und Spiele eine hervorragende Stelle einnimmt, von 2 Seminaren und 31 höheren Mädchenshulen nur 2 Berichte über 3 Anstalten eingegangen, was der Verfasser wohl mit Recht mehr auf die „Abneigung weiter Kreise gegen die Anforderungen ftatistischer Erhebungen überhaupt“ als auf Mangel an Interesse für die Sache selbst zurückführt.
__ Das aus den Antworten vom Verfasser herausgearbeitete stat i - stti\{che Ergebniß ift infolge dieser Lückenhastigkeit des Materials von geringerem Interesse. Die 742 eingegangenen Berichte betreffen 786 Anstalten, von denen 80 einen Spielbetrieb niht haben, 141 das Bewegungsspiel in besonderen Spielstunden, 510 als Theil von Turn- stunden, 55 in der Erholungszeit betreiben Die Bewegungsspiele finden statt in 40 Fällen auf einem öffentlihen, in 133 A einem dem Publikum nicht zugänglichen Spielplaße, in 894 im Schulhofe, in 64 in der Turnhalle u. \. w. Außerdem giebt der Verfasser noch ein namentlihes Verzeichniß der Anstalten mit Spielbetrieb in be- sonderen Spielstunden unter Angabe der prozentualen Betheiligung der Schülerinnen am Spiel, sowie ein Verzeichniß der Spiele.
__ Die in den Berichten niedergelegten Ansichten der Spielleiter zeigen, wie der Arta sagt, niht mehr die s{hrofffen Gegensäte, welche früher in den Aeußerungen über Spiel und Spielbetrieb oft deutlih genug zum Ausdruck kamen und bewiesen, daß die Berechtigung der Form und wohl auch der Sache noch nicht allgemein anerkannt war. Wenn jeßt über die Berechtigung und Nothwendigkeit des Bewegungsfspiels für die körperliche Erziehung der Mädchen vollkommene Uebereinstimmung herrsche, f fei das ein erfreulihes Zeichen dafür, daß das Verständniß für die Sache unterdessen tief in die Kreise R TENgen sei, welche in erster Linie berufen und befähigt seten, diese Richtung zu pflegen. Dem gegenüber erscheine es nicht bedenklid, daß in manchen Fällen, wo das „Schul- \piel* infolge ungünstiger Verhältnisse mit der „elterlihen Er- ztehung“ in Konflikt gerathe, das Elternhaus fich gegen die Ein- führung des Spiels in der Schule erkläre. Liege Se diesem Stand- punkt der gewiß nicht unberechtigte Gedanke zu Grunde, daß durch die Einrichtung von Spielstunden díe Zeit, welche das Kind im Eltern- hause und mit seinen Angehörigen verbringen könne, noch mehr ver- kürzt werde. „Hauptsache ist“ — fährt der Verfasser wörtlih fort —, „daß dic Nothwendigkeit einer vermehrten körperlihen Uebung als Gegengewicht der geistigen Anstrengungen allgemein anerkannt wird, auch in Bezug auf die Erziehung der Mädchen, und daß in diesem Sinn geeignete Einrichtungen geschaffen werden. Sicher besißt die Schule bessere Mittel, die Jugend an das Bewegungsspiel zu ge- wöhnen, als das Elternhaus. . . , Aber die Erzichung der deutschea Mädchen wourzelt ganz und gar im Familienleben; dieses darf nicht unter der zu strengen Befolgung eines neuen Grundsatzes leiden; es kann nicht die Absicht sein, Spartanerinnen zu erziehen.“
Leider muß festgestellt werden, daß von den Anstalten, die einen Bericht eingesandt haben, eine ganze Anzahl erklärt, daß dort noch nicht einmal der obligatorishe Turnunterricht ein- geführt sei, troß langjährigen Bestehens der Anstalt. Der Mangel an geeigneten urn- und namentlich Spielplätzen [Et ädchen ist, wie es s{eint, auch in solchen Städten noch mmer in hohem Grade zu beklagen, in denen sich im übrigen Interesse für die Sache bei der Schulleitung zeigt.
Bekanntlich hat der , entral Ausfu für Volks- und Jugend- spiele in Deutschland“ die Abhaltung von Sptelkursen in verschiedenen deutschen Städten in sein Programm aufgenommen. Seit 1892 sind mehr als 1300 Lehrerinnen in der Veranstaltung und Leitung der Mädchenspiele unterwiesen worden, von denen jede wieder die ge- wonnenen Erfahrungen in ihrem besonderen Kreise verbreitet. Für das Jahr 1896 waren folhe Kurse vorläufig in Barmen, Bonn, Ar ea und Königsberg in Ausficht genommen.
Professor Dr. G. Jaeger {rieb vor einigen Jahren: „Wenn es für den Mann gilt, dah nur der etwas werth ift, der eine mons sana und ein corpus sanum hat, so brauht die Frau von der mens sana . zwar eine geringere Portion als der Mann, aber von dem corpus sanum eine doppelte, und da die Frau nicht militär- pflichtig ist, so besteht für sie lediglih gar keine öffentlihe Ein-
rihtung, welhe bei ihr für die Entwickelung des corpus sanum sorgt, und damit fehlt es an nihts geringerem, als an der öffentlihen Sorge für die corpora sana der Bm — Von diesem Standpunkt aus — und er ist niht nur für die weibliche Jugend der höheren Töchtershulen und Mädchenmittelshulen, fondern für die weibliche Jugend des ganzen Volks nur zu berechtigt — wird man den Bestrebungen zur Förderung der Bewegungsspiele in der Erziehung der weiblihen Jugend in Deutschland, denen die Zeitschrift des Königlich preußishen Statistishen Bureaus ihre Spalten zur Verfügung gestellt hat, ganz gewiß den besten Erfolg wünshen müssen.
Fnyaliditäts- und Altersversicherug.
Bei der Hanseatishen Versicherun danstalt find an Anträgen auf Gewährung von enten eingegangen: a. an Altersrenten: im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 363, 1895 354 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni 1896 183, zusammen 2780; b. an Jnyvyaliden- renten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 5560 1895 895 und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni 1896 440, sammen 2367; mithin find seit Beginn des
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Sahres 1891 der Hanseatischen A an Renten- anträgen eingegangen 5147, Von den Anträgen auf Altersrente
entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 464, Bremen 602 Pan 1714 und von den auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübe 292, Bremen 753, Hamburg 1362. Von den An- trägen auf Altersrente sind bis Ende Juni 1896 erledigt 2759, und zwar 2403 durch Rentengewährung, 316 durch Ablehnung und 40 auf fonstige Weise. Von den Altersrenten-Empfängern sind in wes aus- ges ieden 519, von diesen sind verstorben 490. Von den Antr en auf Invalidenrente sind bis Ende Juni 1896 erledigt 2278, und zwar 1653 durch Rentengewährung, 543 dur Ablehnung und 82 auf (onge Weise. Von den Invalidenrenten-Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 439, von diesen sind verstorben 413. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die noch im Bezug der Rente be- findlihen Personen Ly rein ce l übeck 313 Altersrenten, 141 Invalidenrenten ; remen 410 Altersrenten, 456 Inyaliden- renten; Hamburg 1161 Altersrenten, 617 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jeßt gewährten Renten macht insgesammt 591 349,40 Æ aus, von welchem Betrage 134 469,20 4 für die in- zwischen ausgeshiedenen Rentenempfänger abzusehen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen \ich die 4056 An er auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 26 entenempfänger, Industrie und Bauwesen 1726, Handel und Verkehr 759, sonstige Berufsarten 338, Dienstboten 2c. 972 Rentenempfänger. — Anträge auf Rückerstattung der Beiträge sind 1657 eingegangen; und zwar a. Anträge gemäß § 30 des Geseßes: im Laufe des Jahres 1895 425 und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1896 983, zusammen 1408; b. Anträge gemäß § 31 des Geseyes: im Laufe des Jahres 189% 83 und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1896 166, zusammen 249. Von diesen 1657 Anträgen entfallen auf das Gebiet von Lübeck 138, Bremen 393, Hamburg 1126. Davon sind erledigt dur Rückzahlung 1289, durch Ablehnung 192, auf sonstige Weise 28, zusammen 1509, mithin unerledigt 148.
Zur Arbeiterbewegung.
In Dresden hat die Innung Dresdner Buchdrudckercei- besißer am 30. Juni beschlossen, den von der Haupt-Versammlung des Veutschen Buchdrucker - Vereins angenommenen erhöhten neuen Tarif vom 1. Juli d. J. an einzuführen. Der Dretdner Gehilfen- Pil bringt der Tarif eine Ee Verkürzung der Arbeitszeit owie eine Lohnerhöhung. Den Mitgliedern wurde aufgegeben, die hierdurch bedingte Erhöhung der E und Druckpreise um 10% auf late Druckarbeiten von genanntem Tage an ebenfalls eintreten zu assen.
In Leipzig hielten die Glasergeh ilfen (vgl. Nr.138d. Bl.) am 1. Juli eine Nerianmlieus ab, in der, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, Le gge wurde, daß die Verhandlungen Pom der Innungs- und der Ge- ilfenfommission über den neuen Tarif, deren Verlauf auf einen günstigen Abschluß hoffen ließ, \{chließlich doch erfolglos ge- lieben feien, und zwar sei I der mit der Ein- führung des Tarifs verbundenen Kofstenfrage keine Einigung zu erzielen gewesen. Es wurde beschlossen, falls die Innung ent- sprehende Neigung zeige, in reue Tarifverhandlungen mit ihr einzu- treten. N A tlih des Ausstandes wurde bekannt gegeben, daß von den 249 leit etwa 5 Wochen ausftändigen Gehilfen 166 bei 39 Ar- beitgebern — darunter 18 Junung3meistern — nach den bewilligten Porvernngen des Gehilfentarifs die Arbeit wieder aufgenommen haben.
In Karlsruhe ist, wie im „Vorwärts“ berihtet wird, die Lohn- bewegung der Sattler durch Entgegenkommen der vornehmlih be- theiligten O beigelegt worden.
n Tetshen-Bodenbah haben, nach demselben Blatt, 100 Tischler die Arbeit C Ferner sind ‘in Krakau 500 Tischler in den Ausstand eingetreten; sie fordern Abschaffung der Accordarbeit und R Ne Arbeitszeit.
Hier in Berlin ist der Ausstand der Tabackarbeiter und Arbeiterinnen nunmehr nach einer Dauer von 13 Wochen end- gültig beendet worden. In einer am Donnerstag abgehaltenen Ver- fammlung der Tabackarbeiter wurde, einer Mittheilung der Berliner Volks-Ztg.“ zufolge, mitgetheilt, daß noch 28 Ausständige zu unter- stützen seien; diese werden aber nur noch 14 Tage unterstüßt.
Aus Bridgewater (Somersetshire) meldet „W. T. B.“ : Nah dem vorgestrigen Eintreffen der Truppen hielt ih eine große Volks- menge vor dem Nathhause auf. Hier wurden Soldaten und Polizei bereitgehalten, um etwaige Unruhen zu unterdrücken. In der Nacht wurden einige Fenster des Rathhauses eingeschlagen. Der Mayor {ritt darauf zur Verlesung der Aufruhrakte. Es wurde Militär herbeigezogen, das die Menge von den Straßen vertrieb. (Vergl. Nr. 157 d. Bl.)
Aus Brest meldet ,W. T. B.“, daß \sich der Aus stand der Konservenbüchsenarbeiter über die ganze bretonishe Küste aus- breite und der Sardinenfischerei mit bedeutenden Verlusten drohe, da die Saison des Sardinenfanges nur drei Monate dauere.
Literatur.
Die von Albin Schirmer in Naumburg a. S. verlegte deutshe Ausgabe der Didckens’\chen Romane ift iegt bis zur 173. Lieferung (Preis je 40 „§) fortgeschritten. Die seit unserer leßten Besprehung erschienenen Hefte brahten den Schluß des zwei- bändigen Romans „Dombey und Sohn“, der in England für die beste von allen Dickens’schen Schöpfungen gehalten wird und ein Ansehen genießt, wie bei uns Gustav Freytag's „Soll und Haben“. Dann folgte „Große Erwartungen“, ein Band, welcher in
orm einer Selbstbiographie die Kindheit eines Knaben childert, dem die vorgetäuschten großen Erwartungen fürs Leben fämmtlich in nichts zerrinnen und der nur dasjenige als dauerndes Gut in das Mannesalter hinübernimmt, was er seiner eigenen E und dem ihm innewohnenden gesunden Sinne für Recht und Geseß zu verdanken hat. Dieses Werk is daher von be- per hohem pädagogischhen Werth und als solhes au im Lande es Autors geschäßt. Die Lieferungen 164 bis 171 brachten den zweiten Band der „Weihnachtsgeshichten“, enthaltend die Er- In „Der Kampf des Lebens“, „Zu Boden ge- eht“, „Der Verwunschene" und „Gesperrt“ (leßtere von Dickens gemeinsam mit Wilkie Collins verfaßt). Es ist leichtere aare, die dieser Band bietet, obgleich dem Autor für die dritte Erzählung ein Honorar in Höhe von 20 000 4 gezahlt wurde. Jn der zroeiten Hälfte der 171. Lieferung wn der Noman in vier Büchern „Unser gegenseitiger Freund“. — Die bereits abs oi dg Uber: omane können auch einzeln zum Preise von 3 X (eleg. geb. 3 M 50 S) bezogen werden.
— Geschichte der Bol opdte im Umriß, für Stu- dierende fowie für jeden Gebildeten. Von Dr. phil. Eduard Loewenthal. Verlag von Hannemann's Buchhandlung, Berlin SW.
riedrihstraße 208. Preis, elegant kartonniert, 90 §. — Der
ein Werk „System und Geschichte des Naturalismus“ bekannte
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