1896 / 160 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Jul 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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die S asse. Gbensowenig fteht dem : 1 Anwalt ein solcher Yusoru zu, ee aid wie

eine Gebühren, so au seine Aullaen einer Partei zu kreditieren Und zu den Auslagen gehören au) Reisekosten, wenn der Anwalt bei einer außerhalb des Gerichtsortes stattfindenden Beweisaufnahme seine Anwesenheit für geboten hält...“ (92/96.)

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Der Gewinn aus gewerbsmäßig betriebenen Speku- g Iten ist, nach einem Urtheil des Ober - Ver- maltungsgerichts, V. Senats, 1. Kammer, vom 22. November 1895, Einkommen aus Handel und Gewerbe; die Besteuerung des Spekulationsgewinns nah der Durchschnittseinnahme der drei Vor- jahre ift S ausgeschlossen, wenn dieser Spekulationss- _ geschäftsbetrieb ber des Steuerjahres ein- gestellt worden ift. Dagegen iff der nicht gewerbsmäßig betriebenec Spekulation Einkommen aus Kapitalvermögen und demna nah der Durch- \chnittseinnahme der - drei Vorjahre auch dann zu besteuern, wenn seit Beginn des Steuerjahres nicht mehr spekuliert wird. „Nach dem Einkommensteuergeseß vom 24. Juni 1891 muß wilden den Gewinnen, die aus gewerbömäßig und aus niht gewerbêmäßig unternommener Spekulation vereinnahmt sind, unterschieden werden. Wenn nun § 124 die „vereinnahmten Gewinne aus der zu Spekulationszwecken unternommenen Veräußerung . . . abzüglih der Verluste bei derartigen Geschäften“ als Einkommen aus Kapital- vermögen bezeihnet, und wenn ferner na § 14 Nr. 3 der Geroinn aus (folien) Geschäften abzüglih der Verluste au bei solhen Steuerpflich- tigen, die nicht zu den Handel- oder Gewerbebetreibenden gehören, nach den für das Einkommen aus Handel und Gewerbe maßgebenden Grundsäßen zu berehnen ist, so haben zunächst beide Normen nur über die zweite Kategorie spekulativer Geschäfte, nämlih über die nicht gewerbsmäßig betriebenen, bestimmt. Da hiernach der fo er- worbene Spekulationégewinn die Rechtsnatur des Einkommens aus Kapital hat, aber nah den Negeln des Handeléteinkommens, somit als s{wankende Einnahme 10) nah dem Durchschnitte der drei Vor- jahre zu berechnen ift, so gilt nach der positiven Spezialvorschrift des Gesetzes der Spekulant, welher aus einem einzelnen, völlig abgeschlossenen Geschäfte im Juni 1895 einen Gewinn von 6000 M vereinnahmt hat, als jemand, dem ein fteuerpflihtiges Einkommen aus Kapitalvermögen von 2000 #4 in jedem der ‘drei folgenden Steuerjahre muse Der Gewinn aus gewerbsmäßig betriebenen Spekulationsgeshäften fällt dagegen unter die Ein- kommenéquelle 3 des § 7 und unter die Regel des § 14; er ift als Einkommen aus Handel und Gewerbe rechtlich anzusehen und nicht bloß gleih einem solchen zu berechnen. Die objektive Steuerxflicht des Handelsgewinnes steht und fällt aber mit der Existenz seiner Quelle, des Betriebs von Handel und Gewerbe; besteht ein solcher Betrieb im Beginne des Steuerjahres niht mehr, so is die Be- steuerung des Handels- und des darin enthaltenen Spekulations- gewinnes nach der Durchschnittseinnahme der drei Vorjahre ausge- \chlofsen“. (V. A. 1278/94)

Nach § 46 Absatz 1 und 2 des Zuständigkeitsgeseßes vom 1. August 1883 beschließt auf Beschwerden und Einsprüche, betreffend die Heranziehung zu Leistungen für Schulen, welche der allgemeinen Schulpflicht dienen, die örtlihe Behörde, welche die Abgaben und Leistungen für die Schule ausgeschrieben hat, und gegen den Beschluß findet innerhalb zwei Wochen die Klage im Ver- waltungéstreitverfahren statt. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober: Verwaltungsgericht, T. Senat, durch Urtheil vom 1. Mai 1896 auêgesprochen, daß, wenn der Einspruch im Namen des Herangezogenen von einem Rechtsanwalt erhoben worden ist, der den Einspruch zurückweisende Beschluß des Schulvorstandes auch an den Rechts- anwalt zugestellt werden kann, felbst wenn dieser niht mit Prozeß- vollmacht ausgestattet ist. „Hatte der Rechtsanwalt P., der übrigens mit Prozeßvollmaht des Klägers auch später die Klage angestrengt hat, von diesem den Auftrag zur vg des Einspruchs erhalten und demgemäß namens des Klägers den Einspruch beim Schulvor- stand angebraht, so konnte der Schulvorstand seinen darauf gefaßten Beschluß mit Rechtswirkung für den Kläger auch dem Rechtéanwalt P. zustellen“. (1. 573.)

eits vor Beginn j Gewinn aus

Theater und Musik.

Im Neuen Königlihen Opern-Theater (Kroll) wird morgen Leoncavallos Oper „Die Bajazi*“ geaeben. Fer Francesco d’Andrade gastiert als Tonio; die Nedda fingt

Lieban, den Silyio Herr P Hiera folgt zum ersten Mal das Ballet „Die Rose von Schiras“ von Emil Graeb, nach einer Dichtung von H, Ploch, Musik von Richard Eilenberg. Die Besezung ist folgende: Centifolie, die Rose von Schiras: Fräulein Dell' Era; Zephyr: Fräulein Urbanska; Thau: Fräulein Kiershner; Knirps, ein Falter: Fräulein Delcliseur. Vorkommende Tänze: Tanz der Schmetterlinge, Käfer und Insekten. Fephyr und Rosen. Großes Adagio (Fräulein E Erscheinen des Thaus. Tanz der Heckenrosen. Rosenwalzer. Finale. Die dekorative Einrichtung hat der Ober-Jnspektor Brandt besorgt; die neuen Kostüme [9 nah den Zeichnungen und Angaben des Theater- kostümters, Malers Guthkneht angefertigt. Der Komponist dirigiert fein Werk persönlich.

Im Deutschen Theater gestaltet sich unter Abänderung der früheren Bestimmungen der Spielplan für den Neft der Woche, wie folgt: morgen: „Der Fall Clémenceau“; Donnerstag: „Die Groß- O M: «Der Fall Clómenceau“; Sonnabend: „Das Glück im Winkel“. Für den Sonntag ist die erste Wiederaufführung von Oskar Blumenthal's Lustspiel „Der Probepfeil“ angeseßt.

Maunigfaltiges.

Die Trauerfeier für den Ober - Hof- und Domprediger, Schloßpfarrer D. Dr. Kögel fand gestern unter Theilnahme einer roßen Trauergemeinde in der Kapelle des Domkandidaten-Stifts tatt. Auf der Mitte des Sarges lag ein Kranz Ihrer Majestät der Kaiserin Friedri mit großer {chwarzer Atlasscleife; zu Füßen sah man Kränze Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzessin Friedrich Karl von Preußen, der Großherzogin von Baden, sowie des Prinzen und der E lbrecht. Im Auftrag Seiner Majestät des Kaisers legte kurz vor Beginn der Trauerfeier der Chef des Zivilkabinets, Wirkliße Geheime Rath Dr. von Lucanus einen Kranz weißer Rosen mit einem goldenen W. auf weißer Atlas\chleife am Sarge nieder. Um 3 Uhr erschien Ihre Majestät die Kaiserin, begleitet von dem Kammerherrn von dem Knesebeck und der Mane Fräulein von Gerédorff. Ober- Hofmeister Freiherr von Mirbah legte im Auftrag Ihrer Majestät ebenfalls einen kostbaren Kranz nieder, aus Lorbeer und Rosen be- stehend. Vorher hatten sich bereits zur Trauerfeier eingefunden : Ihre Königliche “eel die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg- Schwerin und Seine Großherzoglihe Hoheit der Prinz Max von Baden. Von hervorragenden Perfönlichkeiten waren ferner anwesend: der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Staatssekretär Dr. von Boetticher, der Minister des Königlichen Bene von Wedel, der Präsident des Ober- Kirchenratbs, Wirkliche eheime Rath D, Dr. Barkhausen, Ober-Hof-Marscball Graf zu Eulenburg und Andere; die gesammte evangelishe Geistlihkeit von Berlin und Umgegend wohnte der Trauerfeier bei. Nachdem die Angehörigen des Verewigten die Kirbe unter leisem Orgelklang betreten hatten, begann die Trauerfeier mit dem Gesang tes Domchors: „Jh weiß, daß mein Erlöfer lebt“, darauf sang die ganze Gemeinde das Lieblingslied des Ent- \{lafenen : „Jerusalem, du hochgebaute Stadt“, und hierauf hielt Hofprediger Schniewindt die Liturgie ab. Abermaliger Gesang leitete zu der Gedächtnißrede des General- Superintendenten von Berlin, Hof- und Dompredigers Faber über, worauf der Gesang des Domchors „Wenn ich einmal soll scheiden" die Trauerfeier {chloß. Unter einem Orgelnachspiel wurde der Sarg hinausgetragen. Zwei Hof - Gala- wagen Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin gaben der sterblichen Hülle das Ehrengeleit nah dem Domkirhhof in der Müller- straße, wo nah einem Gebet des Hofpredigers Krikinger die Bei- seßung im Erbbegräbniß stattfand.

Auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung wird am nächsten Ses ein großes Feuerwerk auf dem Neuen See veranstaltet werden.

In diesen Tagen ist ein „Führer durch die Sonder-Aus- g von Berolinensien des Vereins für die Ge- [chichteBerlins in der Heiliggeist-Kirche zu Alt-Berlin“, verfaßt von Dr. Hans Brendicke, bei E. S. Mittler u. Sohn, Berlin, ershienen. Einige der ältesten Berliner Urkunden aus dem städtishen Archiv als Beispiele zum Berliner Schriftwesen, eine Reihe von Belegen für die Entwickelung des Holzshnittes in Berlin von J. F. Unger und Fr. Wilh. Gubitz, ausgestellt von dem Hofantiquar Mai und Herrn Direktor R. Walden, sowie die Medaillen- Sammlung des Vereins sind interessante und wichtige Stücke der Ausstellung. Eine Fülle von Oelgemälden, Möbeln und Porzellanen aus âlterem Berliner Familienbesiß zeigt, was der Berliner Bürger fich pietätvoll aufbewahrt. Von der über 2000 Blatt umfassenden Sammlung von Darstellungen aus dem vormärzlihen Berlin von Th. Hosemann, aus dem Besiß des Herrn H. Schmaly, ist nur ein Theil ausgestellt. Der größte Theil der Pläne, Ansichten und Uni- formblätter is Vereinseigenthum.

Frau Herzog, den Canio Herr Moers, den Beppo Herr

Professor Kleffel dirigiert. =

Königsberg i. Pr., 7. Juli. In der Kirche zu L s

burg (Kreis Na enburg) b rah bei der Aar de dit,

s ees i Chor zusammen. 2 Personen wurden getödtet, 30 {wer ndet,

Osterode, Ostpr., 6. Juli. Amtlich wird bekannt : Heute ist in 11,2 km der Strecke Elbing-Miswalde E ea 05 IheN n ms Js ersonen Me ful gu e durch Zug

ahren worden. er eine der Insassen etôdtet w während der andere einige Verleßungen erlitten hat. y as

Cassel. Der Bierbrauereibesißer Heinrich Bopy in burg hat anläßlich feiner silbernen Si der Stadt Miciuns Kapital von 25 000 M geschenkt, dessen Zinsen für die Ver- schönerung der Umgebung Verwendung finden sollen.

Marburg, Regbz. Cassel, 6. Juli. Im Dorfe Sielen bei Trendelburg rourden durch ein Schade 6 mit den Nebengebäuden eingeäschert. 9 Ee S En gR ner

Leipzig, 6. Juli. Der Kaiserliche Disziplinarho erkannte, wie „W. T. B.“ meldet, nah der Letlgen Merkartitai gegen den Assessor We hlan auf Verwerfung sowohl der vom Aus- wärtigen Amt wie der vom Angeklagten eingelegten Revision und bestätigte das Urtheil des ersten Nichters, welches auf 500 A Geld- De S i pu au Mes e ONfe R Nang lautet.

lte Kosten des Berfahrens wurden zur Hälfte der Reichskasse, zur Hälfte dem Angeklagten auferlegt. S A

_ Bremen, 7. Juli. Die Rettungsstation Cuxhaven telegra- phiert: Am 6. Juli d. J. von einem in der Westerhill gestrandeten russishen Dreimastshooner drei Personen durch das Rettungsboot des’ Elbleuchtschiffes 2 gerettet.

amburg, 6. Juli. Bei einem heute Vormittag kurz na w L r en o h anu) M einem vierstöckigen R pas ei dem Boror otherbaum wurden zwei Personen getödtet, drei schwer und drei leiht verletzt. I E L

Budapest, 6. Juli. Die Gemeinde Ruzsin im Saroser Komitat ist gänzlich niedergebrannt; 36 Häuser mit Neben- gebäuden sind eingeäschert. Eine Frau ist verbrannt.

Reval, 5. Juli. Gestern fand zu Ehren der deutschen See- leute ein Ball statt, dem au der Gouverneur beiwohnte. Der Kapitän z. S. Thiele, Kommandant von S. M. Schul\chiff „Stosch“, brahte einen Toast auf Seine Majestät den Kaiser Nikolaus 11. aus. Der Hafen-Kommandant von Reval, Admiral Wilken toastete auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm 11. Hierauf fand ein Tanz statt, an dem die deutschen und russishen Seesoldaten theilnahmen. Heute giebt der deutsche Vize-Konsul Koch ein Fest- mahl zu Ehren der deutschen Seeleute.

Larnaka, 6. Juli. Auf Cypern finden fortgeseßt heftige Grdstöße statt. In Limaffol herrsht allgemeine Panik. Die Behörden versahen die Bevölkerung mit Zelten. Auch die Negierungsbureaux, die Bank und das Telegraphenamt sind in Zelten untergebracht.

Aden, 6. Juli. Aus Djibuti wird gemeldet, daß dort in der vergangenen Naht Graf Constantin Wersowiß, ter im Auf- trag eines Comités rômisher Damen nah Abefs\ynien gereist war, um den italienishen Gefangenen Unterstüßungen zu überbringen, plöulih gestorben ist.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 7. Juli. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ d das neue Zuckersteuergeseß.

Nach hier vorliegenden Nachrichten aus Konstantinopel hat die Meldung über Friktionen an der griechisch-türkischen Grenze bisher noch keine Bestätigung gefunden. Auch die Nachrichten über Umtriebe von Banden in Macedonien haben sih nicht bestätigt. Bisher sind daselbst nur gewöhnliche, kleine Räuberbanden aufgetauht. Vor Hauräân sind 28 Bataillone versammelt. Die Operationen haben bereits begonnen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Erslen Beilage.)

I T S T T N V E E e E e S t T t T E E L L I E E E E A E S

Wetterbericht vom 7. Juli, 8 Uhr Morgens.

In Fraukreih und Westdeutshland h Erwärmung eingetreten, die sich voraus\sichtlich aus

Residenz - Theater.

reiten wird.

Deutsche Seewarte. Remplacant.) Swank in

Stationen. Wind. Wetter.

in 9 Celsius |

Bar. auf 0Gr u. d. Meeres\p red. in Millim 59C.=409N.!

Temperatur

Belmullet . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm .

aparanda .

t. Petersbg. Mosfau . .. | 749

Cork, Queens-

E i el 002 heiter Cherbourg . | 761 bededt

s 4 C04 wolkenlos

U p at ¿006 wolkenl.1) Hamburg . . | 764 wolkenl.3) Swinemünde | 763 Neufahrwasser| 759 Memel .…. | 756

E é 7629

ster... | -764 Karlsruhe .. | 764 Wiesbaden , | 765 München . . | 766 Chemniy . . | 766 Berlin... , | 765 Wien .…... | 76 |NNW Breslau . .. | 764 |NW bededckt

le d'Aix. . | 760 |S heiter E e) 000 fiill|wolkenlos

1) Thau, ?) Thau, 2) Thau,

Uebersicht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet liegt heute über Deutschland, | fang 74 Uhr. von s{ônem Wetter im ganzen Lande begleitet. F est-Curopa liegen flache, in Rußland eine tärkere Depression, mit theilweise trübem Wetter,

halb bed. bedeckt Nebel 3\wolkig heiter bedeckt bededckt bedeckt

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(Pagliacci,

(Tonio: Herr

“’\—=I—A—J T MINNN Go O 000 b bi O b i pk bi S R MOONIP E

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Einrichtung vom 7x Uhr

wolkenlos wolkenlos wolkenl.3) wolkenlos wolkenlos halb bed.

Lessing - Theaters : halb bed.

Go I dD i D US DI a s s! C5 5 S

Königliche Bchauspiele. Mittwoch: Neues Opern-Theater (Kroll). 132. Vorstellung. Bajazzi, Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deuts von Ludwig Hartmann. Ober-Regifseur Tetlaff. Dirigent: Professor Kleffel. i Francesco d’Andrade, Bayerisher Kammersänger, als Gast.) ersten Male: Unter Leitung des Komponisten: Die | Schluß des Programms: Der Ee Fakir. Nose von Schiras, erzählenden Dichtung von H. Ploch, von Emil Herzberg. Anfang des Konzerts 6 Uhr. Anfang der Gracb. Musik von Richard Eilenberg. Dekorative | Vorstellung 7 Uhr. Bei einbrehender Dunkelheit: Ober-Inspektor Brandt. Anfang | Feenhafte Jllumination des Parks. Donnerstag: 133. Vorstellung. heiter Gretel, Märwenspiel in 3 Bildern von Engelbert heiter Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die heiter Nose von Schiras. Ballet-Zdylle nah einer er- zählenden Dichtung von H. Ploch, von Emil Graeb. Musik von Richard Eilenberg.

heiter : |menceau. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Die Freitag: Der Fall Clémenceau.

Lessing - Theater.

Opexetten - Ensemble mit Ed. Jultus Spielmann a. G.

Donnerstag: Waldmeister. Freitag: Das Modell.

Theater.

As

Ballet-Idylle nach einer | Pofse mit Gesang und Ballet în

Hänsel und Ueues Theater.

nfang 74 Uhr.

O E I E M ierauf: Das ingspiel in 1 Mittwoh: Der Fall Clé- | Donnerstag und folgende Tage:

rofftadtluft.

Mittwoch: Ferenczy-

Waldmeister. An- G. Steffens. 2. Akt: Alt-Berlin.

Direktion : Lautenburg. Mittwoch: Der Stellvertreter. (Le Verlobt: Frl. Olly Hirschfeld mit

L E SauaA und Meorges apa Ds | von Max Schönau. Vorher: Erlauben Sie, | / ¿ ¿ Madame ! Lustspiel in 1 Akt nach dem Französischen | Verehelicht: Hr. Major von Werder mit Frl. des Labiche, von Fr. Lichterfeld. Anfang 7{ Uhr. Donnerstag: Der Stellvertreter. Vorher: | Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor Dr. G. Neu einstudiert: Die Burgruine.

In Scene geseßt vom | Sriedrich-Wilhelmstädtischer Konzert-Park. Chausseestraße 25—26.

i Direktion : Julius Fritsche.

um | Mittwoch: Spezialitäten-Vorstelluug. Zum | Gestorben: Frl. Frieda von Niebelschüß (Ballen-

Budapester deutschen Operetten-Gesellshaft. Das Damenduell., Das Frauenbataillon, Donnerstag, den 16. Juli: Tata-Toto.

Steinberger und flotte Berlin. Große Ausstattungs - Gesangöposse | zur Wiederherstellung und n 3 Akten von Leon Treptow und Ed. Jacobson. Kuplets und Quodlibets von G. Görß. Musik von

Donnerstag: Das flotte Berlin.

Familien-Nachrichteu.

C rn. Geheimen Regierungs-Rath Franz Lusensky (Charlottenburg Berlin).

Sigmund 3 Akten von

Käthe Modes (Königsberg i. Pr.).

Boetticher (Berlin). Hrn. NRegierungs-Bau- meister Pegel (Berlin). Hrn. Oberarzt Dr. Jessen (Lubliniß). Hrn. Amtsrichter Werther (Frankfurt a. M.). Hrn. Assessor Mundry Gleiwiß). Eine Tochter: Hrn. Professor Dr.

ax Runge (Göttingen). Hrn. Fabrik. Direktor Otto Kollberg (Cölln-Meißen).

stedt a. H.). Hr. Hauptmann Ehrich Plehn

(Gr. Watkowiy b. Nikolaiken). Hr. Oberst

a. D. Franz Eck (gen. Hrn. Prem.-Lieut.

Carl von Diebitsch Tochter Tutu (Schleswig).

B e Landforstmeister a. D. Robert Janisch erlin).

1 Akt von Leo

l, Schiffbauerdamm 4 a./b. | Verantwortlicher Redakteur : J. V. : Dr. Fischer

Mittwoh: Gastipiel der Budapester deutschen Operetten- und Ballet-Gesellshaft. Das Dameu- duell. Ausftattungs-Singspiel in 1 Akt von Carl Somossy. Musik von Wilhelm Me, | Druck der Norddeutshen Buchdruckcrei und Verlags- rauenbataillon.

ft von Carl Somofsy. Musik Deutsches Theater. Gesammt-Gastspiel des von Wilhelm Volenuweis: Anfana 71 ù r. f

in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeut-

lichen MULegers (Kommanditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 29. Juni bis 4, Juli 1896,

us\tattungs-

Gastspiel der

Adolph Ernst-Theater. Mittwoh: Das | die Ziehungsliste der Prämien-Kollekte 1896

reilegung des Freiburger Münsters in Freiburg im

Breisgau, Anfang 74 Uhr. | und das Verzeichniß der gezogenen Prioritäts-

Obligati der Bergisch - Märki q d o Gen

zum Deutschen Reichs-Anz

.M¿ 160.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der erste Jahresberiht des Verbandes der Handels- und Gewerbevereine für das Herzogthum Oldenburg.

Der kürzli veröffentlichte , erste“ Jahresberiht des in der zweiten Hälste des Jahres 1894 ins Leben getretenen „Verbandes der Handels- und Gewerbevereine im Herzogthum Oldenburg* ist ein interessanter Beitrag zu der heute so lebhaft behandelten Frage der Organisation der wirthschaftlihen Be- ru Ag nde. Auch für weitere Kreise dürfte der Entwickelungsgang, welchen das praktische Bedürfniß dem oldenburgischen Handels- und Gewerbestande bei den Bestrebungen nah jener Organisation vor- gezeichnet hat und noch vorzeihnet, manches Lehrreiche haben.

In einem kleinen Lande, so führt der Bericht in der Einleitung unter anderem aus, das dur seine Bodenbeschaffenheit und die Berufsglicderung seiner Bewohner in erster Linie zum Agrarstaate estempelt wird und in dem Handel und Gewerbe, hauptsählich in leinen Städten seßhaft, mehr den örtlihen Bedürfnissen zu dienen berufen sind, wird das Bedürfniß nah einem korporativen

usammenschchluß der beiden leßtgenannten Erwerhbs- tände wenig und spät empfunden werden. Auch wenn der gesteigerten wirthschaftlihen Einsicht die Nothwendigkeit einer gemeinsamen Interessen erezand mehr und mehr zum Bewußtsein kommt, wird zunächst der Weg der „freien Vereinigung“ beschritten werden. Dabei bietet sh wohl der Vortheil, daß der ohne Zwang geen Bund nur intelligente, \trebende und ztelbewußte Vertreter ihrer JInteressen vereinigt; andererseits macht sich aber au& bald der Nach- theil bemerkbar, daß der Kreis auf enge Grenzen beschränkt bleibt, daß die materiellen Mittel zu einer gemeinnüßigen Wirksamkeit fehlen und daß von den maßgebenden Organen der Geseßgebung und Ver- waltung leiht eine Betonung nur individueller Interessen auch dort angenommen wird, wo in Wirklichkeit allgemeine vorliegen. „Nach- haltiger Erfolg ist nur dann zu erhoffen, wenn der Staat den wirth\schaftlihen Interessen eine auf dem Boden der Geseß- gebung begründete und von ihm selber als geseßmäßig anerkannte Ve R zugesteht.

„Der Verband oldenburgishher Handels- und Gewerbevereine bildet“ so heißt es weiter „ein „Uebergangsstadium“ zu dieser am meisten erstrebenëwerthen Form. Er is eine freie Ver- einigung, die der Staat zwar als eine offizielle Interessenvertretung anerkennt und aus öffentlihen Mitteln materiell unterstüßt, der aber die \taatliche Organisation fehlt. Auch damit i} {on viel erreicht gegenüber dem früheren Zustand, wo nur einzelne Vereinigungen, vor- wiegend lokaler Natur und ohne einen neutralisierenden Mittelpunkt, auf ein Wirken in beshränktem Kreise und mit ganz ungenügenden Mitteln angewiesen werden.“

Bis zum Jahre 1847 erstreckte sich der 1841 gegründete „Olden- burger Gewerbe- und Handelsverein“ in fünfzehn Zweigvereinen über das ganze Naa aber die politishen Erschütterungen der folgenden Jahre \törten diesen ersten Bus einer Zentralisation sehr nadbattia, Erst in den Jahren 1880 bis 1883 wurde er in den Bn zur Begründung einer ee und Gewerbekammer“ in

ldenburg wieder aufgenommen. Damals fand der Gedanke aber noch nit den nöthigen L Erst 1894 traten 8 Vereine und etwa 100 einzelne Handel- und Gewerbetreibende aus 40 Orten des Herzog- thums zu einem Verband zusammen und mit der Bitte an das Groß- herzoglihe Ministerium heran, einen Zuschuß zu den Verbandskosten von jährlich 5000 A aus der Landeskasse zu bewilligen. Regierung und Landtag haben dieser Bitte entsprochen, und im Januar 1895 konnte das Verbandsbureau eröffnet werden.

Den Verband bilden gegenwärtig die „Handels- und Gewerbe- vereine“ in Friesoythe (35 Mitglieder), Hohenkirchen (30 Mit- glieder), Jever (112 Mitglieder), Lohne (45 Mitglieder), Lö- ningen (28 Mitglieder), Rodenkirchen (55 Mitglieder), Varel (152 Mitglieder), Vechta (18 R, Westerstede (70 Mit- glieder), die „Handelsvereine" in Delmenhorst (42 Mitglieder) und Dinklage (22 Mitglieder), der „Handwerkerverein“ (115 Mit- glieder) in Oldenburg, die „Gewerbe- und Handelsvereine“ in Berne (33 Mitglieder), in Aen nr g ns Mitglieder), Rastede (39 Mit- glieder), Wildeshausen (31 Mitglieder) und Zetel (35 Mitglieder).

Die Vereine in den Weserhäfen Brake und Nordenham haben sich bisher dem Verband nicht angeschlossen. Jhre ab- lehnende Haltung haben sie, wie berihtet wird, mit dem Hinweis darauf begründet, daß ihre vorwiegend auf Schiffahrt, Rhederei und Spedition gerihteten Interessen bei der Zusammenseßung des Ver- bands leiht zu kurz kommen möchten. „Fachvereine“, wie z. B. den Verband der Handelsgärtner Oldenburgs, nimmt der „Verband der

andels- und Gewerbevereine“ grundfäßlich nit als selbständige Mitglieder auf. Der Verband is Mitglied des deutschen Handels- tags und des Zentralvereins, zur Hebung der deutschen Fluß- und Kanalschiffahrt geworden. E L

Was nun die „Aussichten“ der neu cten Körperschaft für die Zukunft anbelangt, so spricht sich der Bericht darüber in be- merkenswerther Weise unter anderem, wie folgt, aus:

„Erreichen kann freilih der Verband bei seinergegen- wärtigenOrganisationsein Ziel nicht. Jhm fehlt der erforder- liche materielle Üntergrund. Da die Beitrittserklärung dem freien Be- lieben überlassen bleibt, konnte nur ein gemeinsamer Beitragsfaß fest-

elegt werden, und zwar war er möglichst niedrig zu bemessen (i 4). So besteht jeßt der? ganz ungerechtfertigte Zustand, daß der kleine Handwerker ebenso viel zahlt wie der Großhändler, der Industrielle, die großen Geldinstitute wenn diese nicht den Beitritt überhaupt verschmähen. Hierin wäre eine Aenderung nur dadur mögli, daß eine Abstufung der Beiträge nah der Leistungsfähigkeit einge- führt würde; das kann aber nur dann geschehen, wenn sie durch das Gesetz als öffentliche Lasten bezeichnet und als Zuschlag zur ftaat- lihen Steuer erhoben werden. Damit wäre der Uebergang des Ver- bandes zu einer Kammer voëlzogen. G

Festhalten heißt es weiter werde man zunächst daran müssen, daß durch die Ecrichtung der Kammer der Fortbestand der einzelnen Vereine, wo sie einmal festen Boden gewonnen hätten, nit in Frage gestellt werden dürfe. Sie würden stets Einfluß auf die Kammer, z. B. bei der Wahl der Kammermitglieder, zu behalten haben; sie bôten mit ihren Versammlungen ein trefflihhes Mittel zur Jn- formierung dieser in die Kammer gewählten Vertrauensmänner ; sie würden rein lokale Interessen besser zu vertreten im stande sein; sie seien endli auch \chon deshalb beizubehalten, „weil sie auh manche n iht dem Handels- und Gewerbestande angehörige Mit- glieder (Landwirthe, Lehrer u. st. w.) in fih vereinigten“ und dadur dem "Ne GAS dienten. Die Vermittelung zwischen den Interessenten und den Staatöbehörden u. |. w. würde aber in der Regel allein durh die Kammer zu geschehen haben. Eines {ließe das andere nicht aus, sondern eines ergänze das andere. i |

Bor allen Dingen müsse aber von den Interessenten zunächst die frage entshieden werden, ob eine vereinigte Handels- und

ewerbekammer nah bayerishem, sächsishem und württembergi- shem Vorbilde oder eine spezielle Handelskammer, wie in Preußen, erstrebt werden solle. Die Wahl der leßteren würde dann vorbehaltlich etwaiger Schritte der Reichs8geseßgebung auch die Errichtung einer befonbetei Gewerbekammer vorausfeßen. Ob die - Vereinigung von Handel und Gewerbe auch staatlihen Organisation beibehalten werden

bei einer festeren , entschieden gelten.

könne, dürfe deshalb noch nicht als

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 7. Juli

Jedenfalls bestehe Gd in Oldenburg das in der Bearündung zu dem preußischen Gesehentwurf, betreffend die Reform der Handels- kammern, betonte Bedürfniß für die wirthshaftlichen Berufszweige, „dur staatlih anerkannte, zur Vertretung ihrer Interessen berufene Vrgane eine ständige Wechselbezicehung zu den Staatöverwaltungs- behörden zu unterhalten.“

Auf die Bedeutung der Selbstverwaltungsaufgaben der zu shaffenden Organe neben der sog. Interessenvertretung den Behörden gegenüber einzugehen, hat der vortiegende Bericht Veranlassung nicht genommen.

Zur Arbeliterbew e'‘g'u’nlg.

In Frankfurt a. M. befinden sich, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, seit gestern früh etwa 100 Shmiedegehilfen im n anee fle fordern, daß die elfstündige Arbeitszeit auf 10 Stunden herabgeseßt werde. Einige Meister mit größeren Werkstätten sollen die Forderung bewilligt haben.

In Offenbach sind, wie im „Vorwärts" mitgetheilt wird, die pufe und Wagenschmiede in eine Lohnbewegung eingetreten und

aben an die Arbeitgeber folgende Forderungen gestellt: 1) Ab- schaffung von Kost und Logis; 2) Einführung der zehustündigen Arbeitszeit ohne Kürzung des Lohns; 3) Mindestlohn von wöchentlich 15 M; 4) für jede Ueberstunde 25 9/6 Zuschlag ; 5) Zahlung des Lohns Sonnabend Abend 6 Uhr. In 5 der größten Betriebe sollen die Forderungen bereits bewilligt sein.

ier in Berlin haben, einer Mittheilung der Berliner „BVolksztg." zufolge, in der Jalousiefabrik von Stehmann die eGinfeger“ wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt.

Aus Brest meldet ,W. T. B.*, daß der Ausstand der Sar - dinen - Konservenbüchsenarbeiter an der bretonishen Küste beendet ift. (Vgl. Nr. 158 d. Bl.)

In Lille sind laut einer Meldung des „W. T. B.“ alle Gießer e n metallurgishen Fabriken, 1800 an der Zahl, in den Ausstand eingetreten.

In Lissabon find der „Köln. Ztg.“ zufolge die Gasarbeiter in den Ausstand getreten; am Sonntag blieb infolgedessen ein Theil der Stadt ohne Beleuchtung.

Literatur.

nd nunmehr die ersten sechs Lieferungen der von Dr. Richard Wülker verfaßten E „Geschichte der Englischen Literatur“ ershienen (Bibliographishes Institut in Leipzig und Wien). Damit liegt beinahe die Hälfte des stattlichen Werks vor, das in 14 Lieferungen zu je 1 # ausgegeben wird. Wir haben die erste Lieferung bereits anerkennend besprochen und finden das damals Gesagte durch den Fortgang des Werks voll bestätigt. Die sechs Lieferungen behandeln die Zeit bis Shakespeare, führen die Darstellung also in aufsteigender Linie bis auf den Gipfel der dramatischen Literatur Englands. Vortrefflich unterstüßt wird das Verständniß des Textes durch die vorzüglichen illustrativen Beigaben, die neben zahlreihen guten Holzschnitten eine Reihe vollendeter farbiger Faksimiles von kostbaren alten nicht, ob man der Fülle des gebotenen Materials oder der lichtvollen, klaren Wiedergabe desfelben den Vorzug geben ag Man weiß Hand- riften mit Miniaturen auf besonderen Tafeln darbieten. Nach abet des prächtig ausgestatteten Werks gedenken wir noch ausführli darauf zurückzukommen.

„Der Sonnenkönig Ludwig XIV. oder das große SFahrhundertFrankreihs* von Emil Bourgeois, übertragen vonO. Marschall von Bieberstein. Mit ca. 550 Textillustrationen, Vollbildertafeln, Karikaturen und Autographen nach den berühmtesten Malern, Bildhauern und Stechern damaliger Zeit. Ca. 30 Lieferungen à 60 S. Leipzig, Verlag von Schmidt und Günther. 1. Lieferung. Das klassishe Jahrhundert Frankreichs in einem so reihen Bilder- \{mudck vorgeführt zu sehen, wie es dieses Prachtwerk verspricht, wird jedem Geschihts- und Kunstfreund gewiß willkommen sein. Wie die Pro erun beweist, werden die hervorragendsten Gemälde der ranzösischen Galerien aus Ludwig's XIV. Zeit, die interessantesten Gegenstände aus den reihen Staats- und Privatsammlungen in diesem Werk künstlerish getreu reproduziert. Der Text giebt in knapper, anziehender Darstellung die nöthige geshihtlihe bezw. kulturgeschicht- lihe Erläuterung. Das Werk bildet ein Seitenstück - dem öfter erhalten Werk über Napoleon 1. und dürfte des gleihen Erfolges

er fein.

I Die Grenzen geistiger Gesundheit und Krankheit. Rede von Professor Dr. Paul Flechsig. Verlag von Veit u. Comp. in Leipzig. Preis 1 6 Eine der s{chwersten und verantwortlichsten Aufgaben für den Psychiater bildet die Feststellung der Grenzen geistiger Gesundheit und Krankheit. Naturgemäß find bei der Lösung dieser Aufgabe dur die sharfe Beobachtung kleinster Abweichungen von der Norm die Grenzen der geistigen Krankheiten immer weiter gezogen worden, sodaß Lombroso feine vielbesprochene Behauptung aufstellen konnte, daß Genie und Verbrechen in das Bereich geistiger Krank- heiten zu ziehen seien, weil beide nur als Produkte krankhafter Dege- neration aufgefaßt werden dürften. Professor Flechsig wendet sich in obiger Rede scharf gegen diese Ansicht und kommt zu entgegengeseßten Schlüssen. Er verwirft völlig die Methode, aus psychopathischen Symptomen alle Urtheile über Geisteëkrankheiten zu bilden, weil bei dieser Art der Prüfung Psychiatrie und Philosophie zu willkürlichen, \{hwankenden Ännahmen kommen müssen. Die Forshung gewinnt erst festen Boden, wenn man alle Seelenerkrankungen als Folgen kfrankhafter Formveränderungen des Hirns ansieht. Demgemäß fordert er für die Psychiatrie der Zukunft das genaue Studium des Hirnbaues. Flechsig führt aus, daß die neuesie Zeit Beweise dafür erbracht habe, daß das Hirn genialer Menschen in bestimmten Abschnitten feiner organisiert und reicher gegliedert ist als das der Durhschnittsmenschen, und kommt zu dem ¿esraul iht Schluß, daß das Genie niht ein Produkt krankhafter Entartung sei, sondern einen Fortschritt zu einem höheren Typus darstelle. In ähnliher Weise bespricht der Verfasser den Querulantenwahn und die Trunksucht und ershöpft damit im wesent- lien die B n Grenzgebiet der geistigen Gesundheit und Krankheit zu kennzeihnen.

Hygienishes Taschenbuch von Professor Dr. Erwin von Esmarch. Verlag von Jalius Springer in Berlin, 1896. Preis 4 #6 Das kleine Buch ist dazu bestimmt, Medizinal- und Ver- waltungsbeamten, Aerzten, Technikern und Schulmännern die Mög- lichkeit zu gewähren, {ih rasch und ausreichend über alle Gebiete der

ygiene zu unterrichten; es hat den Vorzug, daß es zugleih dem Prbetifer Anleitung giebt, die von ihm geforderten hygienishen Maß- regeln in die That umzuseßen. u diesem Zweck enthält es eine Fülle von Adressen und Firmen, von Preisen und Kostentabellen, deren Kenntniß von außerordentlichem Werth ist, wenn hHygienishe Vorkehrungen schleunig| ‘getroffen werden sollen. Die einzelnen Abschnitte des Buches bieten in gedrängtester Form alles Wissenswerthe über Luft-, Boden-, Wasser- und Bau-Hygiene mit befonderer S Ca E iee R der gesund- heitlichen Verhältnisse in Wohnräumen. Ausführlicher bespricht hierbei der Verfasser die Beleuchtung, Ventilation, Heizung und Beseitigung der Abfallstofe. Eingehend und leicht verständlih find in den ein- zelnen Kapiteln die Untersuhungémethoden behandelt, die nicht den großen

In rasher Folge

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1896.

Apparat eines Laboratoriums erfordern, sondern von jedem Fachmann der Hygiene mit einfahen Mitteln ausgeführt werden können.

kleine Werk wird Jedem ein erwünshter Rathgeber J der hygienishe Maßnahmen auszuführen oder zu überweden hat.

ODber-Aargau und Unter-Emmenthal (Nr. 245, 246, 247 der „Europäishen Wanderbilder“). Verlag des e n In- stituts von Orell Füßli in Zürich. . 1 M 50 S. Dieses der Wanderbilder hat eine der {önsten und reisten Landschaften des \chweizerishen Mittellandes und theilweise moch der Vorberge zum Gegenstande der Beschreibung. Wir durhwandern an der Hand des kundigen Führers die Gegend, die fch vom Fuße des Jura bis zu den Bergen ausdehnt, die den Thunersee vom Emmenthal \cheiden, und lernen die eigenthümliche Berner Bauerngegend kennen, die Jeremias Gotthelf in #0 markiger und klassischer Weise geschildert hat. Jn Lüßelflüh war er Pfarrer: dort hat er die Personen studiert, die er so plastisch zeihnet; dort erheben sich die

roßen, weiten, behäbigen Bauernhäuser, die Wirthshäuser, die

Hütten, welhe der Schauplaß seiner Erzählungen sind. Diese Gegend, die er so vortrefflich charakterisiert, finden wir in all ihrer Schönheit und Eigenthümlichkeit in dem mit 45 Jllustrationen ge- (uten Heft wieder, das dadurch einen ganz besonderen Werth erhält.

Die „Deutsche hippologische Presse“, illustrierte Wochenschrift für Pferde-Kunde, ‘Bude, -Gebrauch und -Handel (Redaktion: Dr. Schäfer, Kreis-Thierarzt a. D., und R. Shön- beck, Major a. D. ; Verlag von A. W. Hayn’s Erben. Berlin SW. 12), hat in der vorliegenden Nr. 27 folgenden Inhalt: Die Pflege des Bus. eEclipse“, eine Pferdestudie (mit Abbildungen). Zur

ennfrage. „Chagenna“ (mit Abbildung dieses Pferdes): Monat- lihe Verrichtungen des Pferdezüchters (Juli). Diesen Aufsäßen Nen ih an: Mittheilungen über Literatur und Kunst, Schauen und Ausstellungen, aus den Vereinen. Die Beilage „Sportliche Nachrichten" giebt einen Ueberblick über die Bewegungen auf den Rennpläyen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Nuhr sind am 6. d. M. gestellt 11 903, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 4240, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. L

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht - viehmarkt vom 4. Juli 1896. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewiht mit Ausnahme der Schweine, welche - nah Lebend- ewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3886 Stück. (Dur \{nittspreis für 100 kg.) I. Qualität 112—116 4, II. Qualit 104—110 Æ, III. Qualität 88—98 Æ, IV. Qualität 76—84 A Schweine. Auftrieb 8252 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 82—84 Landschweine: a. gute 78—80 #Æ, b. ge- ringere 72—76 , Galizier —,— i, leihte Ungarn —,— M, 20 9/9 Tara. Bakonyer —,— F bei kg Tara pro Stü. Kälber. Auftrieb 1580 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,96—1,06 #4, I1I. Qualität 0,82—0,94 4, II[. Qua- lität 0,70—0,80 - Swhafe. Auftrieb 19 381 Stück. (Durs shnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,90—1,00 4%, 11. Qualit 0,84—0,88 M, IIIT. Qualität —,— M

Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisens bahn betrugen im Juni 1896 nach vorläufiger Feststellung 196 000 46 egen 163 000 A nach vorläufiger Feststellung im Juni 1895, mit- bin mehr 33 000 :

In der gestern in Essen abgehaltenen Versammlung der Zechenbesißer des Rheinisch-Westfälishen Kohlensyrdikats gelangte der Bericht des Vorstandes zur Verlesung, dem die „Rh.-Westf. Ztg.“ Folgendes entnimmt: Im Monat Mai d. F. betrug die rehnungsmäßige Betheiligungsziffer der Syndikatszechen 3 358 619 t, die tere 2974512 t, die thatsählihe Einschränkung 384 107 & gleih 11,44%/9 gegen 11,85 9/9 im Monat April d. J. und 13,79 9% im Monat Mai 1895. Der Versand belief fich auf 2 069 491 t oder 92,889/9 der Gesammtförderung. Der tägliheDurchschnittsversand betrug an Koblen 9284 Doppelwagen (88 Doppelwagen mehr als im Npril d. I.), an Koks 1894 Doppelwagen (ein Plus gegen April von 98 Doppelwagen), an Briquettes 260 Doppelwagen (oder 7 Doppler mehr als im Monat April); gegen den Monat Mai 1895 stellt sih der Versand wesentli günstiger, das Mehr beträgt 718 Doppler Koblen, 415 Doppler Koks, 10 HEE Briguettes oder in Summa 1143 Doppelwagen. Aus dem Beriht des Vorstands geht ferner hervor, daß die Absa METYS Ee der Ren andauernd ünstige sind, namentlich infolge der starken Beschäftigung der Eisen- ndustrie, und daß eine weitere bedeutende Steigerung bestimmt mit Beginn des Herbstgeshäfts zu erwarten steht. Die Anträge auf Ver- längerung der Verträge mit dem Rheinish-Westfälishen Kokssyndikat und dem Briquette-Verkaufsverein wurden an den Beirath zu näherer Erörterung znrückverwiesen.

Die außerordentlihe Generalversammlung der Harpener Bergbau- Aktien-Gesellschaft vom 4. d. M. beschloß die Kapitalserhöhung um 4 800 000 4, die ein Konsortium zu 140% übernimmt und den alten Aktionären zu 145 %/ anbietet.

In der ordentlihen Generalversammlung der Aktien- Gesellshaft Zwickauer Maschinenfabrik vorm. Brod & Stiehler in Zwickau vom 4. d. M. wurden die auf der Tagesordnung stehenden Anträge des Aufsichtsraths auf Vertheilung des Rein- ewinns und Ertheilung der Entlastung an die Direktion angenommen. Die auf 69/6 festgeseßte Dividende wurde sofort zahlbar gestellt.

In dec gestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Hessischen Ludwigsbahn waren 43 840 800 4 durch 204 Aktionäre mit 73 126 Stimmen vertreten. Die Gruppe Berlin-Hamburg, die den Antrag auf Erhöhung des Regierungëangebots auf 750 4 engere hatte, vereinigte 12645 600 4 Aktien mit 21 076 Stimmen unter ihrerFüh- rung. Von der preußischen und hessischen Regierung war kein Vertreter er- schienen. Auf die Verlesung des Vortrags des Verwaltungsraths wurde, wie „W. T. B." meldet, verzihtet. Nachdem Walther-Berlin erklärt hatte, auf der Ablehnung des Verwaltungsraths - Antrags bes harren zu müssen, giebt Präsident Hedderih einen Vermittelungs- antrag des Verwaltungsraths bekannt, wonach eine weitere Baar- na bina von 10,50 für die Aktie insgesammt Erböhung des Betrags auf 741 4 für die Aktie in Ausficht genommen ist. Nach längerer Debatte über die verschiedenen Anträge wurde der Antrag des Verwaltungs- raths auf Annahme des Regierungsangebots von 730,50 6 mit 45 197 gegen 27 929 Stimmen abgelehnt. Rechtsanwalt Blumenfeld erklärte Meran, durch persönliche Verhandlungen mit den verschiedenen MNegierungen die Ueberzeugung gewonnen zu haben, v die Forderung von 750 nicht durchdringen würde. Redner tritt deshalb lebhaft für den Vermittelungsvorshlag des Verwaltungsraths ein. Dieser wurde dann mit 71 494 gegen 914 Stimmen angenommen.

Stettin, 6. Juli. E: T. B.) Getreidemarkt. Weizen eshäftslos, loko —, per Juli-August —,—, per Sept. Okt, 141,50. Roggen geschäftslos, loko —,—, per Juli-August —,—, pr. Sept.- Okt. 113,50. Pommerscher Hafer loko 118—121, Rüböl loko

unverändert, per Juli-August 45,70, per Sept.-Okt. 46,00, Spiritus