1896 / 163 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Jul 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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in Bayern

e und zur Abhaltung von Missionen, vorzüglih auf dem Lande, fa Zu jl Zweck ist auch neuerlich wieder ihre Zulassung erfo

aber vor allem Bedenken, ob die Kongregation der. Redemptoristen in Bayern zur Zeit in der Lage ift, weitere Niederlassungen daselbst mit einem sonal zu beseßen, weldes auch nah den in Bayern bestehenden Vorschriften zu Missionen verwendet werden kann. Nicht minder bestehen aber auch Bedenken, mit der Errichtung neuer Stationen vorzugehen, bevor nihcht über die Ent- wicklung und die Thätigkeit der bereits genehmigten Niederla\ungen, sowie über die etwa «el bestehenden Bedürfnisse und namentlih auch darüber, an welchen Orten die Errichtung neuer Niederlassungen als nothwendig und zweckEmäßig sich erweist, weitere Beobachtungen gemacht werten, enn von irgend welcher Seite, naméntlih auh von Ver- einen oder Privatperfonen, in Aussicht auf etwaige roeitere Niedèr- lassungen, Verträge abgeschlossen oder sonstige Vereinbarungen oder Borkehrungen etroffen werden, fo kann selbstverständlih den dadurch gelaffenen erhâltnissen keinerlei Einfluß auf den Gang der Verhandlungen und die Bescheidung der Gesuche eingeräumt werden, wie überhaupt eine Niederlassung erst nah erfolgter landetherrlicher Genehmigung zur Ausführung gelangen darf, Es ist im Interesse der Kongregation selbst geleg*n, bei etwa thr zukommenden Anträgen auf Gründung neuer Niederlassungen die Betheiligten hierauf aufmerksam zu machen und fich glei{chfalls aller Eo welche der Entscheidung der Sache vorgreifen, hon mit Rüksiht au die etwaigen Haftungen, welche aus einem solhen Vorgehen sich er- eben fönnen, und für welche eventuell die Kongregation aufzukommen bätte, zu enthalten. Die K. Regierung, K. d. I., hat den Pro- vinzial der Redemptoristen in . . . hiernach geeignet zu verständigen und bei vorkommenden Gesuchen um die Genehmigung von Ne- demptoristen-Nieverlassungen die Betheiligten auf die Unzulässigkeit etwaiger der Entscheidung vorgreifender Maßnahmen ausdrüdcklich

hinzuweisen. Oldenburg.

h Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ist vorgestern in Stadt und Land festlich begangen worden. Von militärischen Feiern wurde wegen der Traucrfälle im leßten Fahre Abstand genommen.

Elsaß-Lothringen. Bei der gestern in Mülhausen vorgenommenen Bürgermeisterwahl wurde im zweiten Wahlgang der bis- erige Bürgermeister Ha ck mit 20 von 33 Stimmen gewählt. m ersten Wahlgang war mit 30 von 383 Stimmen der Bürgermeister Mieg - Köchlin gewählt worden, welcher die Wahl dankend ablehnte.

Oesterreich-Ungarn.

Der Herzog Philipp von Orleans hat sich von Wien nag Bicske in Ungarn begeben.

Wie die „Budapester Korrespondenz“ meldet, werden si der ungarishe Minister-Präsident Baron Banffy, sowie der Finanz-Minister Dr. Lukacs, der Handels-Minister Daniel und der Aderbau-Minister Daranyi am 15. d. M. zur Fortseßung der Ausgleihsverh andlungen nah Wien begeben.

Großbritannien und JFrland.

Das Oberhaus verwarf gestern nah dreistündiger Debatte mit 153 gegen 32 Stimmen den Antrag Lord S auf Ablehnung der landwirth|aft- ihen Bodensteuerbill und nahm hierauf die zweite Ee der genannten Bill an. Im Unterhause erklärte der Parlaments - Sekretär des Auswärtigen Curzon, die Mähte hätten der griehishen Regie- rung gerathén, die Einfuhr von Waffen und Munition nah Kreta für die Jnsurgentén zu verhindern. Die griechische Regierung habe darauf die Vertreter der Mächte benachrichtigt, sie habe aus freien Stücken bereits Maßregeln in diesem Sinne getroffen. Die Zustimmung des Sultans zu den von den Vertretern der Mächte in Konstantinopel gemachten Vor-

agen sei erst diesen formell und dann von ihnen den Jn-

urgenten aren worden, aber keine Macht habe einen Vorschlag in Betreff ciner Garantie für die Durhführung der Reformen gemacht.

Frankreich.

Der deutsche Botschafter Graf zu Münster hat der französichen Regierung amtlih mitgetheilt, daß Deuts\ch- aue sich an der Welt-Ausstellung im Jahre 1900 betheiligen werde.

Die Deputirtenkammer seßte gestern die Berathung der Vorlage, betreffend die Reform der direkten Steuern, B Auf den Antrag der Budgelkommission und der

egierung wurde troß des Wider|pruchs des Deputirten Doumer mit 316 gegen 227 Stimmen beschlossen, die Berathung mit Artikel 2 zu beginnen, welcher die Ge- bäudesteuer auf 4!/z Proz. erhöht. m Laufe der Debatte sprach der Vorfißende der Budgetkommission Delombre die Hoffnung aus, da} die Kammer den gesammten Entwurf berathen werde. Der Gebäud enera von 41/5 Propent wurde mit 268 gegen 258 Stimmen abgelehnt. Hierauf bemerkte der Berichterstatter Kranz, daß diese Ablehnung einen Fehl- betrag von 19 Millionen herbeiführen werde; er beantrage daher die Einna, der Vorlage an die Kommission, welhe sich mit der Regierung besprechen und nah einer halben Stunde dem Hause Bericht erstatten wolle. Dem Antrag wurde zugestimmt und die Sißung zeitweilig auf- geaen Nach Wiederaufnahme der Sigung erklärte der

erichterstatter Kran: die Budgetkommission habe sich mit der Régierung dahin verstäûbigt, daß es niht möglich sei, die nöthigen Summen zu finden, um das aus dem Kammervotum 19 ergebende Defizit auszugleihen. Die Regierung werde n drei Monaten eine neue Vorlage, unverzüglich aber die der vier früheren direkten Steuern einbringen. Er schlage vor, die Diskussion zu unterbrehen bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die Regierung ihren neuen Entschluß kundgeben werde. Der Deputirte Nouanet (Sozialist) beantragte, die Diskussion der Steuerreform E. Der Minister-Präsident Méline erklärte, wenn die Vorlage gescheitert sei, so sei es die Schuld der Sozialisten. Der Deputirte Bour- geois machte Méline den Vorwurf, niht vor dem vor- asüegangmen Votum die Vertrauensfrage gestellt zu haben. Der Minister-Präsident Méline erklärte, die Kammer müsse die Finanzfragen berathen, ohne die allgemeine Politik hinein- zumi n. Er habe gehofft, die Reform mit Hilfe der Kammer u Ende zu lea aber die Jntervention des Deputirten

ourgeois entshleiere die geheimen Absichten der Opposition, welcher das Kabinet begegne. Der Minister-Präsident nahm darauf einen Antrag des Deputirten Périer de Larsan an, welcher eine Vertagung der Diskussion der Steuerreform bis zur Herbst qung vorshlug. Jnmitten all- gemeiner Erregung wies der Abgeordnete Jaurès die Ver-

L lad der bioberigen Wabüies Be bestehen Sozialisten zurück. Die Priorität zu Gun

antwortlihkeit für das Scheitern der germ seitens der

en des Antrages Périer de Larsan wurde mit 327 gegen 242 und darauf der Antrag selbst mit 323 gegen 147 Stimmen angenommen. Nachdem sodann der Finanz-Minister Cochery die Vorlage der vier früheren direkten Steuern eingebracht hatte, wurde die Sizung vertagt. : E :

Die republikanischen und die gemäßigten Blätter begrüßen die in der gestrigen Kammersißzung eingetretene Lösung als die einzig möglihe und geben besonders ihrer Freude über das definitive Fallenlassen der Rentensteuer Aus- druck, welches als die nothwendige Folge davon erscheine. Man glaubt, das Parlament werde morgen oder am Montag auseinandergehen.

Die Regierung hat in der Deputirtenkammer ein neues Zuckergeseß eingebraht, wonach die durch die Ausfuhrprämien entstehenden Kosten von 15 Millionen Francs durch Erhöhung der Zuckersteuer auf 40 Fres. edeckt werden sollen. Das Geseg dürfte wegen des evorstehenden Schlusses der Kammer erst in der Herbst- session zur Berathung gelangen. Wie es heißt, beabsichtige die Regierung, den Markt des Jnlands gegen den vom Ausland enge ührten Zucker durch eine aifipredenbe Zollerhöhung zu schüßen. i

Die Armeekommission der Deputirtenkammer hat den Antrag der Regierung betreffs des Oberkommandos der Armee angenommen. Der Deputirte Montfort wurde zum Referenten ernannt mit dem. Auftrag, sobald als möglich seinen Bericht vorzulegen.

Rußland.

Der Großfürst Alexis Alexandrowitsch empfing gestern Vormittag die Kommandanten der Schulschiffe „Stein“ und „Stosch“, Kapitäne zur See von Ahlefeld und Thiele, in Begleitung des deutshen Marine-Attahés, Korvetten-

4 Kapitäns Kalau vom Hofe, und des deutschen Militär-

Attahés, Hauptmanns Lauenstein. Der Großfürst drückte, dem „W. T. B.“ zufolge, seine Freude darüber aus, nach langen Jahren wieder deutsche Kriegsschiffe auf der Rhede von St. Petersburg zu sehen, und kündigte nochmals seinen Besuh auf beiden Schiffen für Que Vor- mittag an. Gestern Abend fand bei dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin ein Festmahl statt, an welhem die Offiziere der deutshen Schiffe, ferner die russishen Admirale von Kremer und Avellan, der bayerishe Gesandte, der Gencral- Konsul Maron sowie die Mitglieder der deutshen Bot)chaft und der bayerischen Gesandtschaft theilnahmen.

Jtalien.

Jn der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer er- flärte der Minister-Präsident di Rudini, er könne und dürfe nicht auf die Anfrage des sozialistishen Deputirten Costa antworten, welche Gründe die italienishe Regierung vorge- bracht habe, um von der französischen Regierung die Aus- lieferung der aus Favignana entwichenen, zum Zwangsaufenthalt Verurtheilten zu erlangen. Die Deputirten Costa und Jmbriani protestierten dagegen. Di Rudini erklärte unter lebhaftem Beifall : um die Besprehung der eingebrachten Tagesordnungen zu beschleunigen, mache die Regierung von dem ihr zustehenden Reht Gebrauch und werde jeßt nicht auf die Anfragen antworten. Hierauf wurde die Begründung der zu dem Geseßentwurf, betreffend die Einseßung eines Zivil- kfommissars in Sizilien, eingebrahten Tagesordnungen fort-

geseßt. Schweiz.

Der Bundesrath hat angeordnet, daß die Volks- abstimmungen über das Eisenbahnrechnungs-Geseß sowie über das Viehhandels-Geseß und die Disziplinar- Strafordnung am 4. Oktober d. J. flattfinden sollen.

Belgien.

Der Vize - König Li-Hung-Chang is gestern Nach- mittag 2 Uhr in Brüssel vom König empfangen worden. Die Ansprache Li-Hung-Chang's und die Erwiderung des Königs brachten die dien den beiden Ländern bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zum Ausdru.

Türkei.

Der „Times“ wird aus Konstantinopel berichtet, es sei dort die Nachricht eingegangen, daß die Drusen vom gau rän unthätig verharrten. 5000 Mann seien auf dem

ae gegen sie. Ahmed Remzi, der Kommandant von Acre, sei zum Ober-Befehlshaber der Truppen im Hauräân er- nannt worden. Griechenland.

Die Zeitung „Proia“/, das Organ des Minister-Präsidenten Delyannis, meldet, daß durch die freundschaftlihe Vermittelung ODesterreih-Ungarns zwischen Griechenland und Rumänien die guten Beziehungen wiederhergestellt worden seien.

Die,„kretishen Deputirten, welhe nah Athen ge- flühtet waren, haben sih von dort wieder nah Canea ein-

eschifft, nahdem ihnen auf Antrag der Botschafter in Kon- alies ihre Sicherheit von der türkishen Regierung ge- währleistet worden war.

Schweden und Norwegen.

DieVerweigerung derSanktion des norwegischen Slaggengeseaes (siehe die gestrige Nr. d. Bl.) wurde, wie „W. T. B.“ aus Christiania erfährt, dem König von fünf Mitgliedern des Königlichen Raths empfohlen, welche den Parteien der Rechten und der Moderaten angehören, während die der Linken angehörigen Mitglieder des Königlichen Raths Engelhart, Kildal, Stang-Lund und Smedal die Sanktionierung anheimstellten.

Das Odelsthing hat gestern einen Gesegentwurf an- genommen, wonah_ ausländishe Handlungsreisende

ei der Ankunft in Norrbégen einen Pa ß lösen sollen, der im voraus mit 100 Kronen für den Kalendermonat bezahlt wérden muß und nicht für kürzere e ausgeertg: wird,

Der Bud Nau sshu des Storthing empfahl, die Vorlage, betreftend die Konversion der Anleihe, an- zunehmen.

Amerika.

Die demokratishe Nationalkonvention in Chi- cago fas, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern das von dem Nesolut onscomité ausgearbeitete Programm mit 628 gegen 301 Stimmen angenommen. Nachdem verschiedene heftige Reden gegen die Goldwährung gehalten waren, unter denen die- jenige des Delegirten Brya n-Nebraska, eines früheren Mitglieds

des Kongresses, besondere Beachtung fand, wurde der Antra des Senators Hill, den Bericht der lata zu substituieren, mit 626 gegen 303 Stimmen abgelehnt. Somit ergab diese erste Abstimmung 6 Stimmen über die Zweidrittel-Majorität, welche nothwendig ist, um die Nominierung für die Präsident: schaft zu sihern. Eine Resolution des Senators Pu welche die gegenwärtige Verwaltung rühmt, wurde ebenfalls abgelehnt, und zwar mit 564 gegen 357 Stimmen. Man glaube, Bernau werde für die Präsidentschaft nominiert werden.

__ Aus Havanna wird gemeldet, die Aufständischen seien bei Galoquemados und Cascajal unter ernsten Verlusten

eschlagen worden. Der Tod des Führers der Aufständischen

aceo bestätige sich.

Afrika.

Die gestern gemeldete Verhängung des Belagerungs- zustandes in Madagaskar ist, nach einer dem „W. T. B.“ aus Paris zugegangenen Meldung, durch einen von einem

ovas-Prinzen im Arsenal von Tananarivo ver- übten Waffendiebstahl, sowie durch die Entdeckung eines Komplotts in Manandschari (?), wonach die Hovas den Abmarsch der Truppen abwarten wollten, um alle Fremden zu ermorden, veranlaßt worden. Der zweite Hovas-Gouver- neur sowie mehrere Hovas-Offiziexre werden verhaftet und nach Tananarivo gebracht.

Das „Reuter'she Bureau“ erfährt aus Buluwayo, der Oberst White habe das Fort Charter im Mashona- lande erreiht. Seine Kolonne habe die 212 Meilen betragende Strecke von Buluwayo nah dem Fort in 12 Tagen zurück- gelegt. White habe auf dem ganzen Marsche die Eingeborenen in Aufruhr angetroffen.

Hom Kap - Parlament verlas gestern der Premier- Minister Sprigg eine Mittheilung des Earl Grey, Ver- walters von Rhodesia, worin die Dienste des Kap-Transport- Korps angenommen werden. Das Anerbieten der Dienste war vordem abgelehnt worden. Nach der Bestimmung des Earl Grey würden die Kosten durch die Chartered Company be- stritten. Der Premier-Minister hat Befehl gegeben, daß das Korps mobil gemaht werde und sofort nah Beira abgehe.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Arbeitseinstellungen in Frankreich 1895.

Veber die Arbeitseinstellungen in Frankreich im Jahr 189% veröffentliht das „Bulletin de l’office du travail* im Mai- I eine statistishe Arbeit, der wir nachstehende Mittheilungen ent- nehmen.

Das Jahr 1895 is in Bezug auf die Arbeitseinstellungen ein verhältnißmäßig friedlihes gewesen. Die folgenden Zahlen für den sechs]ährigen Zeitraum 1890 bis 1895 veranschaulihen dies. Es be- trug die Zahl

der Arbeits-

einstellungen 1890, 313 118 941 I 267 108 944 E 261 48 358 1E 634 170 123 A OOL 54 576 1 062 480 1895 405 45 801 617 469

Obgleich die Zahl der Arbeitseinstellungen im Jahre 1895 die zweithöhste war, stehen doch die Zahl der ausftändigen Arbeiter und die Zahl der verlorenen Arbeitstage an. leßter Stelle, wobei übrigens zu beahten is, daß vom Jahre 1893 an eine bedeutend genauere Zählung stattgefunden hat, bei welher auch die Arbeitseinstellungen kürzester Dauer berücksihtigt worden sind, was vorher nicht der Fall war. Im Dur({schnitt entfielen auf 1 Arbeitseinstelung im Jahre 1890 380 Ausftändige, 1891 408, 1892 185, 1893 268, 1894 139 und 1895 113. Auf 1 der ausftändigen und durch den Ausftand zum Fetiern gezwungenen Arbeiter entfielen 1895 13 verlorene Arbeits- tage, während diese Zahl sih 1890 auf 11 ftellte.

Von den 405 Arbeitseinstellungen des Jahres 1895 kommen 4 Fälle mit 64 Ausständigen und 53 verlorenen Tagen auf die Land- und Forstwirthschaft und die Fischerei; 22 Fälle mit 4375 Ausftändigen und 60916 Tagen auf die Industrie der Bergwerke und Steinbrüche; 7 Fälle mit 893 Ausständigen und 1165 Tagen auf die Nahrungsmittelindustrie; 8 Fälle mit 3911 Ausständigen und 61956 Tagen auf die cchemische Industrie; 15 Fâlle mit 372 Ausständigen und 1730 Tagen auf die polygraphischen Gewerbe; 39 Fälle mit 2129 Ausftändigen und 16412 Tagen auf die ederindustrie; 141 Fälle mit 14641 Aue anbigen und 190655 Tagen auf die Textilindustrie; 7 Fälle mit 145 Ausftändigen und 3800 Tagen auf die Bekleidungsindustrie; 14 Fälle mit 887 Aus- ständigen und 11 966 Tagen auf die Holzindustrie; 5 Fälle mit 1317 Ausftändigen und 12298 Tagen auf die Hüttenwerke; 44 Fälle mit 2306 Ausständigen und 28,820 Tagen auf die Metallindustrie; 14 Fälle mit 2555 Ausständigen und 135 483 Tagen auf die keramishe und Glasindustrie; 69 Fälle mit 8288 Ausständigen und 69053 Tagen auf die Baugewerbe und 16 Fâlle mit 3921 Ausständigen und 23 162 verlorenen Tagen auf die Berkehrs- und Verpflegungsgewerbe.

Unter den 1895 im Ganzen verlorenen Arbéitstagen {ind 61 597 Tage einbegriffen, welhe von nit aus\tändigen, aber durch die Eg zum Feiern gezwoungenen Arbeitern verloren wurden.

Was die Dauer der Arbeitseinstellungen anbelangt, so waren am 1. April 1896, mit welhem die vorliegende Arbeit ab- geschlossen wurde, von den 405 für 1895 gezählten Fällen 2 noch nit beendet. Von den übrigen 403 dauerten nit länger als 1 Woche 276, und zwar 104 davon nicht länger als 1 Tag, 8 bis 15 Tage Lanetien S 16 bis 30 Tage 33, 30 bis 100 Tage 31, länger als 090 Tage 4.

320 Arbeitseinstellungen betrafen nur 1 SU Ing 30 be- trafen 2 bis 5; 20 betrafen 6 bis 10; 27 betrafen 11 bis 25; 8 be- trafen 26 bis 50 Unternehmungen.

Der Jahreszeit nah fielen in den leßten 6 Jahren die meisten Arbeitseinstellungen auf das Frühjahr (April und Mai). Wie das Bulletin de loffice du travail bazu bemerkt, läßt das Frühjahr den Auss\tändischen die Ateitalongerie leihter erträglih erscheinen, und die Arbeiter beeilen sich deshalb bei Beginn der besseren Jahreszeit mit den Versuchen, lästige Arbeitsbedingungen abzushütteln, denen sie

ch im Winter nothgedrungen unterwerfen mußten.

Bezüglich des A usgangs der Arbeitseinstellungen unter- scheidet die vorliegende Statistik zwishen Erfolg (Réussits), Ver- leich (Transaction) und Niederlage (Échec). Es endeten im Kahr 1895 mit Erfolg für die Ausständigen 24,81 9% der Arbeits- einstellungen mit 18,72 %/0 der Ausständigen; mit Verglei ch S2NA 9% mit 45,18 9% und mit Niederlage 46,16% mit 3 , 9/0,

Besonders beahtenswerth ift der e A der Arbeitseinstellungen verglihen mit ihren Gründen. Für das Jahr 1895 ftellt sih dabe Folgendes heraus.

p Die run von So Nee Lungen veranlaßte 195 Arbeitseinstellungen mit 28 866 ausftändigen Arbeitern. Von leßteren (den ausständigen Arbeitern, niht den Ausftänden) hatten Erfolg: 14,5%, verstanden \sich zum Vergleich : 54,7 9/9, unter- lagen : 30,8 9%/0. E

der verlorenen Arbeitstage 1 340 000 1 717 200 917 690 3 174 850

der ausständigen Arbeiter

9) Widerstand gegen Lohnherabseßungen: 57 Arbeits- einstellungen mit 3204 Ausständigen. Erfolg: 21,2 9%; Vergleich: 96,4 9/0; Niederlage: 52,4 %/% der Ausständigen,

3) Verschiedene andere Lohnstreitigkeit en: 21 Arbeits- einstellungen mit 2678 Ausständigen. Erfolg: 64,7 % ; Vergleich : 99,6 9/0; Niederlage 12,7 °%/6 der Ausständigen.

4) Widerstand gegen Stückarbeit: 10 Arbeitseinstellungen mit 1051 Ausständigen. Erfolg: 21,0%; Vergleich: 47,59%; Niederlage : 31,5 9/0 der Ausständigen.

5) Forderung kürzerer Arbeitszeit: 49 Arbeitsein- stellungen mit 6106 Auéständigen. Erfolg: 58,9 9%; Vergleich: 12,8 9/0; Niederlage: 28,3 % der Ausständigen.

6) Unzufriedenheit mit der Arbeitsordnung (régle- mentation du travail): 28 Arbeitseinstellungen mit 4862 Aus- ständigen. Erfolg: 22,9%; Vergleich: 55,7 9/9; Niederlage 21,4 9/6 der Ausständigen.

7) Unzufriedenheit mit der Werkstattordnung (rógle- ments d’atelier): 19 Arbeits8einstellungen mit 1500 Ausftändigen. Erfolg: 13,8 9/9; Vergleich: 2,3 9%; Niederlage: 83,8 9% der Aus- tändigen.

f 8) Forderung des Erlasses von Geldstrafen: 12 Ar- heitseinstellungen mit 1819 Ausftändigen, Erfolg: 27,59 9/0; Ver- glei : 3,0 9/0; Niederlage: 69,5 % ber Ausftändigen.

9) Forderung der Wiedereinstellung entla{sener Ar- beit er: 29 Arbeitseinstellungen mit 5217 Ausständigen. Erfolg: 18,0 9/0; Vergleich 14,4 9/0; Niederlage : 67,6 %/ der Ausständigen.

10) Forderung der Entlassung von Arbeitern und MWerkmeitistern: 56 Arbeitseinstellungen mit 4953 Ausständigen. Erfolg 26,5 9/0; Vergleih 16,9 9/0; Niederlage 56,5% der Aus- tändigen. : | 11) Verschiedene andere Ursachen: 19 Arbeitseinstellungen mit 1086 Ausständigen. Erfolg 51,6 9/6 ; Vergleich: 29,2 9/9; Nieder- lage 29,2 9/6 der Ausftändigen. «

In Nachstehendem geben wir die Zahlen für den sechsjährigen Zeitraum 1890 bis 1895:

F Ver- Nieder- Zahl Erfolg gleih | lage derArbeits- der Aus

les ständigen Erhöhung des Lohns . 1 100 294 394 1 18,46 | 35,21 | 45,81 Herabseßung des Lohns 370 41 721 | 25,39 | 33,93 | 40,61 Andere Lohnstreitigkeiten 162 127 998 | 15,09 | 38,55 | 46,36 Kürzung der ‘Arbeitszeit 275 95 808 1 28,89 | 10,60 | 60,51 Wiedereinstellung Ent-

lassener 166 39391 ] 17,02 | 21,36 | 61,39 Entlassung von Arbeitern

und Werkmeistern . . 234 33533 1 36,95 | 9,79 | 53,01 Erlaß von Strafen und

Aenderung der Werk- MIaltorbnuta 112 54822 | 6,14| 325 | 90,46

Andere Ursachen .… . 265 146 517 | 12,36 | 37,42 | 50,17

In einigen wenigen Fällen war das Resultat unbekannt geblieben, was in den Prozentzahlen zum Ausdruck kommt.

Die Lohnfragen spielten unter den Gründen, wie natürlich, die Hauptrolle. 1895 veranlaßten sie 253 oder 62,47 9/9 der Arbeits- einstellungen mit 32 070 oder 7009/6 der Ausständigen und 421 931 oder 68,33 9/9 der verlorenen Arbeitstage. Die Personalfragen (Wiedereinstelung und Entlassung der Arbeiter u. \. w.) stehen in zweiter Linie. Sie veranlaßten 1895 85 oder 21 9% der Arbeits- einstellungen. Die Arbeitseinstellungen zum Zweck einer Verkürzung der Arbeitszeit (49 im Ganzen) hatten als Resultat in 14 Fällen eine Herabseßung von 12 auf 11 Stunden, in 8 Fällen von 11 auf 10 Stunden und in 4 Fällen von 12 auf 10 Stunden.

Gründe für Prozent der Ausständigen

Zur Arbeiterbewegung.

In Frankfurt a. M. sind die \tädtishen Hafenarbeiter und Lagerhausarbe iter mit Ausnahme der Arbeiter des Kohlen- hafens in einer Stärke von über 100 Mann in den Aus- ]stand eingetreten. Die Arbeiter haben an den Magistrat eine Petition gerihtet, welWe aber noch nicht zur Berathung gelangt ist. Der Betrieb ist nicht eingestellt. Die nöthigen Arbeiten werden zunächst mit den etwa 18 nit ausftändigen Arbeitern er- ledigt. Man hofft jedoch durch Anstellung neuer Arbeiter den Be- trieb in vollem Umfange wieder aufnehmen zu können.

Aus Karlsruhe berichtet der „Vorwärts“, daß der Ausstand der Arbeiter in der Waggonfabrik von Schmieder u. Meyer beendet worden is. Den Arbeitern sollen sämmtlihe Forderungen bewilligt worden sein. (Vgl. Nr. 156 d. Bl.)

Aus München meldet die Münchener „Allg. Ztg.", daß bei der Beendigung des Ausstandes in der Pensberger’|chen Bürsten - fabrik den Arbeitern niht alle Forderungen, namentlich nit die p prozentige Lohnerhöhung, bewilligt worden seien. (Vgl. Nr. 161

Aus Berlin wird zur Lohnbewegung in der Konfektions- branche mitgetheilt: Die neue Zehnerkommission der Meister war wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Beschlüssen vom 20. Februar d. J. von den Konfektionären nicht anerkannt worden. Vorgestern is nun in einer Innungsversammlung jene Kommission noch um drei Mitglieder verstärkt worden, und foll dieselbe nunmehr urs wteder in Verhandlungen mit den Fabrikanten eintreten. Die Grundlage dieser Verhandlungen sollen die Abmachungen vom 20. Februar bilden. Die Kommission wurde beauftragt, an dem vorliegenden Preistarif Verbesserungen vorzu- nehmen und ihn dann der Fünfzehnerkommission der Fabrikanten zu unterbreiten.

Aus London meldet ,W. T. B.“: Gestern wurde wieder eine Versammlung der Delegirten der Grubenarbeiter abgehalten, in welcher der Vorsitzende Pickard über das Ergebniß einer Unter- redung Bericht abstattete, welche er mit den Grubenbesitzern gehabt hat. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in welcher die Hoffnung ausgedrückt wird, daß die Arbeitgeber ihren Beschluß noch einmal in Erwägung ziehen werden, aber gleichzeitig die. Grubenarbeiter in allen Grafschaften dringend aufgefordert werden, ihre Kräfte un- verzüglih zu organisieren. (Vgl. Nr. 162 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft,

Im Landes-Ausstellungspark am Lehrter Bahnhof bat gestern das Modell der Berolina am Swgang zum „Tlassischen Dreieck" Aufstellung gefunden. Die bekannte Figur von Hundrieser, deren Panzer hier mit einer Patinierung versehen wurde, nimmt

A d gewählten, niht übermäßigen Größe besonders vortheil- aft aus.

Da die im Jahre 1864 herausgegebene Karte der Herrschafts- CeNete des jeßigen Königreihs Württemberg nah dem tand vom Jahre 1801 von Ober-Studien-Rath von Stälin und Mans Bach hon längst vergriffen war, ist jeyt von dem Ge- eimen Archiv-Nath von Stälin und dem Topographen Bächtle eine neue Karte entworfen worden. Hierbei wurde die vom Königlichen Statistischen Landesamt im Jahre 1879 bearbeitete Markungskarte im Maßstab von 1: 350 000 zu Grunde gelegt, welhe auf photo- gra hishem Wege zu dem Maßstabe 1 : 260000 vergrößert wurde. Zet der Anwendung dieses leßteren Maßstabs war es, um eine Ueber- bürdung der Karte mit Einträgen zu vermeiden, geboten, mit der Ti nahme von Namen sparsam umzugehen und die in der alten Karte selbst gegebenen Erklärungen zugleih mit einigen weiteren Ausführungen einem Moos gedruckten Text einzuverleiben, In der Regel sind nur die Namen der heutigen politishen Gemeinden mit ihren Grenzen in die Karte aufgenommen, fodaß die niht genannten Parzellen

derselben, insbesondere kleinere Weiler, Höfe, einzelne Häuser mit be- sonderen Namen, als zu dem gleichen Herrschaftsgebiet gehörig zu betraten sind. Dagegen sind, soweit der Maßstab eine Berück- fihtigung überhaupt zuließ, diejenigen Parzellen, welhe zu einem andern Herrschaftsgebiet gehörten oder sonst von geshichtlicher Be- deutung a oder eine größere Einwohnerzahl haben, eingeseßt, bezw. au durch Theilmarkungsgrenzen und mit der betreffenden Farbe bezeichnet worden. Wo die Markungsgrenze mit dem Lauf eines Flusses zusammenfällt, ift fie der allgemeinen Uebung gemäß nicht ein- gezeichnet. Gemischter Besig ist durch mögli den Größenverhält- nissen der Antheile entsprechende, verschiedene Da ebung innerhalb der betreffenden Markungs8grenzen angezeigt, ohne daß jedoch der öórt- lihen Vertheilung der Farben innerhalb dieser Grenzen eine Bedeu- tung zukäme. Bedeutendere Hoheitsrechte, namentlih Landeshoheit, an einem Drt, welcher im allgemeinen zu einem anderen Herrschafts- gebiet gehörte, siud dur Einfassung mit der n REEen Farbe angegeben. Altwürttembergische weltliche Amts- und Klosteramtssige, neuwürttembergishe bedeutendere Amts- oder Herrschaftssiße, Reichs- städte, Klöster und Stifte sind roth unterstrihen. Die in die Karte eingeseßzten Zahlen weisen auf die in den Begleitworten an- gegebenen Aemter und Ber mollenete hin. Die Grenzen zwischen einzelnen Aemtern und Gebieten verschiedener Herrschaften, welche mit derselben Farbe bezeichnet sind, finden \ih, insofern es ih um größere Bezirke, nit bloß um einzelne Markungen handelt, durch rothe Linien angedeutet. Wenn bei geringfügigem Besiß keine Zahl beigefügt ift, so ist in der Regel diejenige des größeren benahbarten Besitzes maßgebend. Orte, welhe noch heutzutage nur zum theil württembergisch find (fog. Kondominatsorte), sind nur theilweise mit Farbe bedeckt. Bei den Standesherrschaften ist, soweit mögli, der Besitz der verschiedenen Linien angegeben. Das altwürttembergi! He, in den Jahren 1806 und 1810 an Baden, im Jahre 1810 an Bayern abgetretene Gebiet is außerhalb der jeyigen Landesgrenze mit der ent- sprechenden e _umzogen. Daß die betreffenden Orte nur theilweise württembergisch waren, ist durch unter- brohene Umrahmung angegeben. Mit der entsprechenden Farbe ift gleichfalls das einstige Gebiet jeßt württembergischer, ehemaliger Reichs- städte umzogen, welhes außerhalb des Königreichs fällt, sowie das Rothenburgs a. d. Tauber, von welcher einstmaligen Reichs-, nun- mehr bayerischen Stadt ein beträchtlicher Theil ihres Gebiets jeut württembergish ist. Alles mit der Farbe von Brandenburg- Ansbach umzogene reihs\tädtische, rittershaftlihe u. #. w. Gebiet kam im Jahre 1796 unter die preußische Landeshoheit.

Land- und Forftwirthschaft.

Die vierundzwanzigste Versammlung deutscher Forfst- männer ist, der „Nat.-Ztg." zufolge, auf den 14. bis 17. September nach Braunschweig einberufen.

Nr. 12 der „Mittheilungen der Deutschen Land- wirthschafts-Gesellschaft*" vom 5. Juli enthält einen Aufsaß über die zehnte Wanderausstellung und elfte Wanderversammlung zu Stuttgart- Cannstatt, Berichte der Dünger-(Kainit-), der Saatgut-, der Aderbau-, der Thierzucht-, der Landeskultur-, der Bau- und Geräthe- sowie der Obst- und Weinbau-Abtheilung der Deutschen Landwirthschaftsgesellshaft. In der für die Bericht- erstattung der land- und forstwirthshaftlißen Sachverständigen bei den Kaiserlihen Vertretungen im Ausland bestimmten Beilage wird der erste Theil eines längeren Aufsaßes über die Abtheilung landwirthschaftliher Erzeugnisse (insbesondere Getreide und sonstiges Saatgut) auf dem „concours général agricole“ zu Paris von dem zur Besichtigung der Ausstellung vom Auswärtigen Amt nach Paris entsandten Professor Dr. von Nümker-Breslau veröffentlicht.

Weizenernte Indiens 1895/96.

Dem von dem Statistishen Bureau in Simla unter dem 9, v. M. veröffentlihten allgemeinen Schlußbericht über die dies- jährige Weizenernte in Indien entnehmen wir folgende Angaben:

Infolge des frühen Aufhöôrens des Herbst - Vonsums im Jahre 1895 wurde bedeutend weniger Weizen angebaut als in den Vorjahren. Das fast gänzlihe Ausbleiben der Winterregen bewirkte sodann, daß der Ertrag dieser verringerten Anbaufläche nicht unwesentlich binter dem Durchschnitt zurückzeblieben ist.

In den Nordwestprovinzen und Oudh folgt eine {lechte Ernte auf die noch shlechtere des Vorjahres, ebenso im Nizam-Gebiet. In den Zentralprovinzen folgt eine \{chlechte Ernte auf die geringe des Vorjahres. Jn allen übrigen Gebieten bleibt der Ertrag bedeutend hinter dem des Vorjahres sowie auch hinter dem Durchschnitt zurü.

Im Punjab, dessen Ernte 35—400%/% der gesammten indischen Weizenernte ausmacht, is das diesjährige Ergebniß mangelhaft, CEUO in den beiden leßten Jahren sehr reihe Ernten erzielt wurden.

Ueber die Anbauflähen und das Ergebniß in den einzelnen Provinzen liegt folgende Zusammenstellung vor :

Anbauflächen (in Acker).

5 jähriger 5 jähriger 1895/6 | 1894/5 | nitt, | 1895/6 | 1894/5 | nitt,

Ergebniß (in Tonnen).

Provinzen

endend endend mit mit 1893/4 1893/4

6893400| 8051800 6981540) 1715873/2395353| 1998269

Punjab Nordwest- Provinzen ' ae 3696576| 4627816| 4778700} 1236486/1141297| 1619750 entral- Provinjen 2573170] 3393348| 4009926] 431689| 502275| 730981 ombay 2206134| 2678665| 2389145] 439584| 744961| 614370 Sind 319000| 673251| 5118021 71949 215361| 169769 Beyar 747025| 889326| 901516] 48129| 81882 89819 Bengal 1427400] 1413000/*1473600]| 345800| 486300|/* 459000 Rajputana | 1306868| 1529146| 1551653] 315573| 368168| 386734

Zentral- Indien 1039802| 1205824 j 191404| 269399 v 1561698| 1527445| 1342270} 78082| 74034|/f 104592

A ysore 5456 4534 2955 363 304 298

Total 21777429|25994155 24370066/ 4874932/6279334| 6239571

* 2 jähriger Durchschnitt. F 3 jähriger Durchschnitt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Cholera.

Egypten. Vom 21. bis 24. Juni wurden in Alexandrien

13 Erkrankungen (und 10 Todesfälle) festgestellt, im Ganzen bis zum

enannten Tage 794 (667), in Kairo vom 19. bis 23. Juni 6 (25),

n Ghizeh vom 18, bis 23. Juni 1 (9), in Tourah in derselben

s 0 (2), in Fuah 21 P ried 1 (4), 83

) ags 11 (8), eni Souef 0 (1), Mehallet Kebir 9 (8), im Bezirke Des souk (68), Sennourés 38 (44). In ganz SNIEE ind bis zum 23, Juni ein\{chl, 5639 Erkrankungen und 4668 Todesfälle gemeldet. —— Dn Suakiîim ist ein Fall unter den indishen Soldaten festgestellt worden.

Ostindien. Kalkutta. Vom 24. bis 30. Mai ftarben 71 Perfonen an Cholera, 3 an Pocken und 167 an Fiebern.

Gelbfieber.

In Rio de Janeiro wurden, den „Public health reports“ zufolge, in der Woche vom 3. bis 9. Mai 38 Todesfälle ge, auf Cuba in Santjago in den 3 Wochen vom 17. Mai bis

6, Juni je 2, in Havanna in den beiden Wochen vom 29, Mai

bis 11. Juni je 17 Neuerkrankungen und je 9 Todesfälle, in Cien- fuegos vom 1. bis 7. Juni 2 Todesfälle. In Sagua la Grande verbreitete sich die Krankheit seit Ende Mai unter den Truppen. as Vera Cruz in Mexiko wurden in der Woche vom 22. bis 28. Mat 9 Erkrankungen festgestellt.

Verschiedene Erkrankungen. / _ Podcken: St. Petersburg 5, Odessa und Warschau je 2 Todes- fälle; London 6 (Krankenhäuser) t 11, St. Petersburg 13 Er- krankungen; Flecktyphus: Odessa 3 Todesfälle; St. Peter eus 9 Grkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 4 Todesfälle und 65 Grkrankungen; Genickstarre: Berlin und New-York je 2 Todesfälle; Berlin und Wien je 2 Erkrankungen; Keuchhusten: London 60 Todesfälle; Hamburg 45, Nürnberg 25, Wien 55 Erkran- kungen; Influenza: Moskau 3 Todesfälle, Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1881/90: 1,30 %): in Bromberg, Köln, ODsnabrück und Glasgow Erkrankungen kamen vor in Berlin 53, Breslau 268, în den Regierun Bezirken Aachen 152, Arnsberg 356, Düsseldorf 231, Königsberg 304, Marienwerder 218, Posen 270, Sleswig 240, Stettin 105, Wies« baden 244, im Fürstenthum Reuß ä. L. 113, in Lübeck 70, Hamburg 270, Budapest 90, Christiania 50, Edinburg 46, St. Petersburg 122, Prag 953, Wien 330 an Scharlach (1881/90 : 1,39 9%): in Flensburg Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 58, Breslau 27, Budapest 45, Edinburg 27, London 322 (Krankenhäuser), Paris 98, St. Petersburg 84, Wien 73 desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 61, im Regierungsbezirk Arnsberg 92, in Ham- burg 27, Kopenhagen 25, London 112 (Krankenhäuser), Paris 67. St. Petersburg 71, Wien 39 desgl. an Unterleibstyphus in St. Petersburg 120, Prag 26.

Handel und Gewerbe.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. Juli 1896 betrug der gesammte Kassenbestand 901 258 000 (1895 1 035 792 000) 4, d. i. der Vorwoche gegenüber weniger 1009 000 (1895 Abnahme 10 796 000) 4; der Metallbestand allein hat #ch um 2584 000 (1895 Abnahme 7 630 000) 4 vermindert. Der Bestand an Wechselu von 711 963 000 (1895 632 499 000) A zeigt einen Rücfgan um 37 796 000 M (1895 Abnahme 34 497,000 () und der Bestan an Lombardforderungen mit 134 295 000 (1895 99 696 000) M einen folhen um 32237 000 (1895 Abnahme 18 310 000) 4; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen is also eine Verminderung um 70 033 000 (1895 Gim 52 807 000) Æ erfolgt. Auf passiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten von 1 162 981 000 (1895 1.186 L 46 der Vorwoche gegenüber eine Abnahme um 67 015 000 (1895 Abnahme 41 252 000) , und auch die sonstigen tägl fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) erscheinen mit 486 400 E 479 709 000) A um 4 250 000 (1895 Abnahme 23 040 000) M niedriger.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 12 306, niht rehtzeitig gestellt keine Wagen. __ In Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 4647, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Au3weis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 8. Juli 1896. Auftrieb und Markt- preise nah Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche n Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 422 Stüdck. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität —,— H, ILI. Qualität —,— , IIL. Qualität 88—98 #4, IV. Qualität 76—84 A Schweine. Auftrieb 8218 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 80 &, Landschweine: a, gute 76—78 M, þÞ. geringen 72—74 M, Galizier —,— H, leite Ungarn —,— # be 9% Tara, Bakonyer #4 bei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 2226 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) L. Qualität 0,96—1,06 Æ, IL. Qualität 0,82—0,94 Æ, III. Qualität 0,70— 0,80 A Schafe. Auftrieb 1145 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,90—1,00 #4, II. Qualität 0,84—0,88 „4, ITI. Qualität —,—

Wie aus Schwientochlowiß gemeldet wird, bra gestern auf der Bismarckhütte ein Dachstuhlbrand über der Glüherei aus, der alsbald vollständig gelö{cht wurde. Der größte Theil des Werks bleibt im Betriebe.

Aus Zürih meldet die „Frkf. Ztg. “: Die Schweizer Nordostbahn kündigt ihre 49/% Anleihe von 1885 im Betrage von 15 Milltonen Fres. auf den 1. Februar 1897. An ihrer Stelle giebt sie eine 3F 9% Anleihe im Betrage von 15 Millionen Bres, aus und bietet sie vom 10. bis 20. Juli den Besißern der gekündigten 4 9% Anleihe zu 1004 9/6 zur Konversion an. Vom 16. bis 20. Juli werden auch Baar-Subskriptions-Anmeldungen auf die neue Anleihe zu gleihem Kurse angenommen.

Stettin, 9. Juli. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen matter, loko —, per Juli-August —,—, per Sept.-Oktober 139,00. Roggen matter, loko —,—, per Juli-August —,—, pr. September- Okt, 110,50. Pommerscher Hafer loko 118—121. Rüböl loko unverändert, per Juli-August 45,70, per Sept.-Okt. 46,00. Spiritus unverändert, loko mit 70 # Konsumsteuer 33,60. Petroleum loko 10,75.

Breslau, 9. Juli. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 9% a 50 4 Verbrauchs- Gaben ® gs Juli 53,30, do. do. 70 4 Verbrauchsabgaben pr.

u ,30.

Magdeburg, 9. Juli. (W. T. B.) Zuckerberiht. Korn- zucker exkl. von 920% —,—, Kornzucker exkl. 88 %/ Rendement —,—, Nachprodukte exkl. 75 %/ Rendement 7,25—8,10. Geschästslos. Brotraffinade I —,—. Brotraffinade I —,—. Gem. Raffinade mit Faß 24,25—25,40, Melis 1 mit Faß —,—. Still. NRoh- zucker I. Produkt Transito f. a. B. Has per Juli 9,70 Gd., 9,85 Br., pr. August 9,90 bez., 9,924 Br., pr. September 9,974 Gd., 10,06 Br., pr. Oklober-Dezember 10,25 bez. , 10,277 Br., pr. Sanuar-März 10,50 bez. und Br. s

Köln, - 9. Zuli. (W. T. B) etreidemarkt. Weizen loko 15,50, fremder loko 16,00. Roggen hiesiger loko 12,50, fremder loko 12,75. Hafer hiesiger loko 13,50, fremder loko 13,75. Rüböl loko 50,50, pr. Oktober 49,30.

Leipzig, 9. Juli. (W.T.B.) Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 3,224 4, pr. August 3,25 H, pr. September 3,25 4, pr. Oktober 3,274 M, pr. November 3,274 A, pr. Dezember 3,30 4, pr. Januar 3,30 #4, pr. Februar 3,30 de pr. März 3,324 46, pr. April 3,35 , pr. Mai 3,35 4, pr. Jun

3,39 A Umsaß kg. Fest.

Bremen, 9. Juli. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der remer L NeT Fest, Loko 6,30 Br. Russishes Petroleum.

oko 6,10 Br. chmalz. Flau. Wilcox 224 &, Armour shield

21} §, Cudaby 224 S, Choice Procery 224 „4, White label de airbanks 20 S. peck. Ruhig. Short clear middl. loko d. eis unverändert. Kaffee ruh g: Baumwolle. Ruhig. Uplan

en E T % s ack. 230 Seronen Havanna, 25 Sercnen rmen, Kentucky.

Hamburg, 9. Juli. (W. T. B,) Getreidemarki Weizen loko rubig, holfteinisher loko neuer 148—155, en loko rubig, Meer —, mecklenburger loko neuer 122— russisher loko ruhig, 74—78. Hafer ruhig, Gerste ruhig. Rüböl (unverzollt) ruhig, lofo 47. Spiritus till, pr. Juli-August 17} Br., pr. Rugui „September 174 Br., e C er 174 Br r. Oktober-November 174 Br. affee fest. Umsay 2500 Sack. etroleum fest, Standard white loko 6,35. a Kaffee. (Nachmittagsberiht.) Good average Santos

September 57}, pr. Dezember 56 x. März 56, pr. Ma B hauptet. Zuckermarkt, CSltbert) Rüb neRok