1896 / 177 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Jul 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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N I Rd T Ee E Es

Theater und Musik,

Neues Königlihes Opern-Theater.

Als „Rigoletto* in Verdi’s gleichnamiger Oper feßte der Königlich bayerishe Kammersänger Herr T eeo d’Andrade am Sonnabend sein Gastspiel fort. Der Künstler is gerade in dieser Partie hier besonders gut bekannt, denn fie war es, die ihm vor einigen Jahren gelegentlich der italienischen Stagione reihen Beifall eintrug und seinen Namen den Berlinern Es einprägte. So wäre auch heute nichts Neues von der Leistung des Gastes zu sagen: Mienenspiel, Gesten und Auódruck blieben auf der Höhe früherer Jahre, das Organ hat hingegen an Glanz etwas eingebüßt. Immerhin hat der Sänger

seine Zugfreft bewahrt; das Haus war gut besucht, und lebhafter Beifall wurde ihm zu theil. Unter den übrigen Mitwirkenden that sich namentlih Herr Sommer als Herzog bervor. Man merkt es diesem jungen Künstler deutlih an, wie fleißig er an der weiteren Durchbildung seiner \{hönen Stimmmittel arbeitet und wie sehr er bestrebt is, Spiel und Ausdruck zu vervollkommnen. Frau Ne En als Gilda hien anfangs unter einer Indisposition zu leiden, die jedoh mehr und mebr wi, sodaß die E-Dur-Arie voll zur Geltung kommen konnte. Befriedigendes leisteten ferner auch Herr Riehmann (Sparafucile) und räulein Pohl (Maddalena). Das berühmte Quintett im leßten Akt war sorg- fältigst eingeübt worden und gestaltete fich zu einer der Glanznummern des Abends. Musikdirektor Steinmann leitete die Aufführung mit großer Umsicht. Das Schweriner Orchester, das die beurlaubte Königliche Kapelle vertritt, eigt mehr und mehr, wie wenig es dieselbe zu erseßen im stande ist. Freilich wäre es unbillig, den gleichen künstlerischen Maßstab an ihre Leistungen zu legen, hingegen wäre eine reinere Einstimmung der Instrumente, als es in der oben besprochenen „Rigoletto*- und in der gestrigen Tannhäuser- Aufführung der Fall war, dringend zu wünschen.

Im Neuen Könialiben Opern-Theater (Kroll) gelangt morgen Humperdinck's Märchen spiel „Hänsel und Gretel“ zur Auf- führung. Den Hänsel singt Fräulein Deppe, das Gretel Fräulein Stolzenberg, die Knusperhexe Fräulein Pobl. dierauf folgt das neue Ballet „Die Rose von Schiras“*; Fräulein Adelina Genóée aus Kopenhagen gastiert als Zentifolie; ferner treten die Damen Urbanétka, Delcliseur und Kiershner darin auf. Im Garten findet von Nachmittags 6 Uhr ab Militärkonzert statt. |

Der am näbsten Mittwoch, Mittags 12 Uhr, in der Marien- kirhe bei freiem Eintritt stattfindende Orgelvortrag bietet ein interessantes, aus Kompositionen von Seb. Bach, Thiele, Mendelssohn, Hesse und Dienel bestehendes Programm.

Mannigfaltiges.

Das 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiment ift gestern von der Schießübung auf dem Schießplay bei Jüterbog in die hiesige Garnison zurückgekehrt. :

Die Gedäcltnißfeier der Berliner Studentenschaft für den am 11. d. M. verstorbenen Wirklichen Geheimen Nath Pro- fessor Dr. Ernst Curtius hatte gestern Mittag den in Lichterglanz eritrablenden Saal des Neuen Königlichen Opern- Theaters dit gefüllt. Für den von Berlin abwesenden Minister der geist- lihhen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse erschien der Unter-Staatssekretär in dem genannten Ministerium D. Dr. von Weyrauch mit den Geheimen Ober-Regierungs-Räthen Dr. Wehrenpfennig und Dr. Nau- mann. Die Akademie der Wissenschaften war vertreten durch den Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Auwers, den Geheimen Medizinal-Rath Professor Dr. Waldeyer und den Professor Dr. Diels; vom afademishen Senat der Universität waren mit dem Rektor Geheimen Regierungs-Rath, Professor Dr. Wagner der Prorektor Professor D. Pfleiderer und die Dekane der philosophishen und der juristisden Fakultät Professoren Dr. Scheffer-Boichorst und Geheimer Sustiz-Nath Dr. Brunner anwesend ; ihnen batte sich ein großer Theil des Lehrkörpers der Universität anges{lcssen. In Vertretung des

olizei-Präfidenten erschien der ODber- und Geheime Regierungs Rath friedheim. Von der trauernden Familie hatten sich der Sohn,

reis-Direktor Curtius, die Tochter und der Neffe Dr. Paul Curtius eing-funden. Die s\tudentisWen Korporationen betbei- ligten sich nahezu vollzählig an der Feier; die Leitung derselben lag in den Händen eines Aus]chusses. Die Damen hatten in den Logen des ersten Ranges Play genommen. Nachdem die Blâser der König- lihen Kapelle den Aft mit Beethoven's Trauermarfch eröffnet hatten, theilte sich der Vorhang der Bühne, und die in cinem Pflanzen- hain aufgestellte, von Schaper modellierte Böste des Gefeierten wurde sichtbar. Ueber derselben erblickte man das Universitäts-Banner; zu beiden Seiten batten die Chargierten mit ibren Bannern und den Fakultätsfahnen Aufstellung genommen. Die Bühne selbst stellte eine Ruhmeshalle dar, von deren Decke Fahnen herabhingen. Aus den Bogengängen der Halle beraus ertönte

WBetterbericht vom 27. Juli, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind, Wetter.

Temperatur

| darauf

dort noch herrshende warme Südwestströmung ver- drängte. In Frankreih und Westdeutshland haben A : | Abends und in der Naht Gewitter stattgefunden ; Borkum meldet 25, Brüssel 28 mm Regen. Von Schottland bis zu den Alpen hat der Luftdruck be- deutend zugenommen.

nun der stimmungsvolle Choral „Selig sind die Todten“, von Mitgliedern des Opernchores vorgetragen; dann betrat der Geheime Fglecangs » Mats Professor Dr. Kekuls von Stradoniy die {warz verhängte Rednertribüne, um dem Heimgegangenen eine tief empfundene Gedächtnißrede zu halten. Er erinnerte an den Verlust, den die Berliner Universität erst kürzli durch den Tod Heinrih von Treitschke’s erlitten: nun sei dem eshihts\{chreiber der Deutschen der Geschichts\chreiber der Hellenen gefolgt, der milde, tiefgeklärte Greis, dem fkampfesmuthigen , flkidereni Freunde und Genossen. Curtius sei es beschieden gewesen, noch wenige Tage vor seinem Tode die leßten Sätze seines Olympiawerks und damit den Abs{chluß seiner Lebensarbeit zu vollenden, wie überhaupt diese vornehme, edle und große Persönlich- feit glüdcklih zu preisen sei, da das ganze Leben des Heimgegangenen eine Kette von beglückenden inneren und äußeren Erfolgen gewesen. In großen Zügen entrollte der Redner dann weiter ein lihtvolles Bild der Entwickelung und des Wirkens des Verewigten, schilderte das Elternhaus in Lübeck, die Stätte einfacher Frömmigkeit, vaterländisher Gesinnung und geistiger Regsamkeit, gedachte der Studienjahre und des ersten Aufenthalts auf fklassishem Boden, den Curtius mit Geibel und seinem der Wissen- {haft zu früh entrissenen Lehrer Otfried Müller durch- wandern durfte, erinnerte an jenen Vortrag über die Akropolis, der Veranlassung wurde, daß Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Augusta von Preußen ihm die Erziehung des preußishen Thron- erben, des späteren Kaisers Friedrich, übertrug, und zetgte, wie Curtius, erfüllt vom Glauben an Deutschlands Zukunft, mit Begeisterung ih dieser Aufgabe hingegeben habe. Zu dem berühmten Vortrag über Olympia, der Veranlassung wurde für die späteren Ausgrabungen, und zu der schriftstellerishen Thätigkeit des Verewigten übergehend, \{loß der Redner etwa mit folgenden Worten: „Curtius, der die griehishe Kunst niht nur als Gegenstand etnes ästhetishen Genufses auffaßte, der den klassishen Boden öffnete, niht, um nur mustergültige Kunstwerke zu beben, sondern um ein Gesammtbild klassisher Kultur vor uns zu entrollen, war mit seiner vornehmen Perfönlichkeit der lebende Beweis für den Werth der dem Studium des griehishen Alterthums entsprossenen Bildung. Sein Name wird erhalten bleiben, so lange noch griehis{che Kultur und Kunst Gegenstand ernsten Studiums ist, fo lange noch Deutsche zu der Heldengestalt Kaiser Friedrih's empor- blicken.“ Mit dem Sang „Sei getreu bis in den Tod“ und der Ouvertüre zu „Egmont“ |{chloß die Feier.

Gestern fand unter großer Betheiligung der turnerishen Kreise Berlins die Beerdigung des städtishen Ober-Turnwarts Professors Dr. Eduard Angerstein statt. Von 11 Uhr an versammelten ih die Mitglieder der Berliner Turnvereine vollzählig, soweit sie zur Zeit in Berlin anwesend sind, auf dem Turnplaß der \tädtschen Turn- balle, Prinzeastraße 70. In der nah den Ideen des Verstorbenen erbauten Halle war die Aufbahrung vorgenommen worden. Zu Füßen des Katafalks, der sich vor dem für die Feierlichkeit errichteten Altar erhob, breiteten ih die zablreihen Palmen und Kranzspenden aus, darunter solhe vom Magistrat, von Curnlehrern und Turn- lebrerinnen, von den Turnlehrer- und Turnlehrerinnenbildungsanstalten, von dem Ausschuß der Berliner Turngaue und von fämmtlichen Berliner Turnvereinen. Das Offizier-Korps des 3. Feld-Artillerie- Regiments, dem der Sohn des Verstorbenen als Mitglied angehört, batte dur eine Deputation ein Palmen- und Nofenarrangement am Sarge niederlegen lassen. Mitglieder der akademischen Turnvereine bielten in Trauergala die Ghrenwache zu den Seiten des Katafalks. Um 12 Ubr hatten die Deputationen der Turnvereine mit thren Bannern, gegen dreißig an der Zahl, in weitem Viereck um den Sarg Aufstellung gefunden; die Mitzlieder der Familie, die Vertreter des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung, Polizei-Dberst Krause als Vertreter des Polizei- Präsidiums und die nächsten Leid- tragenden batten in der Nähe des Sarges Plaß genommen, während die Mitglieder der Turnerschaft den übrigen Raum der Halle füllten. Ein Choral, den der Sängerhor der Turnervereine vortrug, eröffnete die Feier. Ober-Konsistorial-Rath Noël von der Luisengemeinde hielt die Gedächtnißrede. Die Beisekung erfolgte auf dem alten Luisenkirhhof in der Bergmannstraße.

Die pünktlihe Bestellung der Sendungen, welche an die einzelnen in Berlin vorhandenen amtlihen statistishen Bureaur gerichtet sind, leidet, wie uns mitgetheilt wird, oft dadurch, daß die Adiessen ungenau oder unrichtig sind. Wir machen daber aufmerkfîíam, daß in Berlin drei statistische Be- börden vorhanden sind, nämlich: das Kaiserlihe Sta- tistishe Amt (W., Wüßow-Ufer 6/8) für die Statistik des Reichs, das Königlich L UUit@Se Statistishe Bureau (SW., Lindenstraße 28) für die Statistik des preußishen Staats und das Statistishe Amt der Stadt Berlin (C., Post-Straße 16) als statistishe Stelle des Magistrats der Hauptstadt. Für diejenigen, die in statistishen Sachen Auskunft wünschen oder Einsendungen zu machen haben, empfiehlt es \ich, diese Dreitheilung zu beahten und sih an die rihtige Stelle zu wenden, je nahdem es ich dabei um das Reich, das Königreih Preußen oder die Stadt Berlin handelt.

Residenz - Theater.

Remplaçant.) Swan?

von Max CRngn, „Vorher: Deutsche Seewarte. Madame ustspiel in

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1) Gestern Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum is von Schottland auf die nörd- lie Nordsee fortgeschritten, infolge dessen sind von Belgien bis Schottland die warmen südlichen Winde dur westliche erseßt, die auh in Deutschland die

und Gretel.

Dekorative E

3lhetter bededt halb bed, 5\wolkig 5\heiter

Schiras,

Mittwoch :

Willner. 74 Uhr,

Anfang 74 Uh

—————

Königliche Zchauspiele. Dienstag: Neues Opern-Theater (Kroll). Märchenspiel Engelbert HumperdinckE. Text von Adelheid Wette. In Scene gelebt vom

richtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent : Musikdirektor Steinmann.— Die Rose von Ballet-Zdylle Dichtung von H. Ploch, von Richard Eilenberg. Dekorative U vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent : fit direktor Steinmann. na Genóe aus Kopenhagen, als Gast.) Anfang 74 Uhr. 153. Vorstellung. am Herd, Oper in 3 Abtheilungen (frei nah Diens! gleihnamiger Erzählung) von A. M Musik von Carl Goldmark.

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Deutsches Theater. Gesammt-Gastspiel des Lessing-Theaters : Dienstag: Der Fall Clémenceau. L

Anfang 74 Uhr. Mittwoch: Comtesse Guckerl. Donnerstag: Madame Saus-Gs&ue,

Lessing - Theater. Ensemble mit Jultus Sptielmann als Gaft. Nur noch vier Vorstellungen.

T. Mittwoch: Das Modell, Donnerstag: Das Modell,

Erlauben Sie, Madame!

Theater.

152. Vorstellung. Hänsel in 3 Bildern von

ber-Regifseur Teßlaff.

Unter den Linden. Novität.

nach einer erzählenden von Emil Gracbh. Musik

Ueues Theater. Dienstag: Gastspiel von Tata-Toto.

(Zentifolie: Fräulein Adel Das Heimchen

Anfang

mund Lautenburg. Anfang 7} Uhr.

Adolph Ernst-Theater. unter Direktion Adolph Ernst.

Ferenczy - Opexetten- | Thomas.

Dienatag: Das Modell, | Anfang 74 Uhr

William Busnah und Georges Duval.

zösischen des Labiche von F. Lichterfeld.. Anfang Mittwoch: Der Stellvertreter. Vorher :

Friedrih-WilhelmstädtischerKonzert-Park. Chausseestraße 25—26. Direktion : Julius Fritzsche. Dienstag: Große Spezialitäten-Vorftellung. Gastspiel des gesammten Balleikorys des Theaters

Pierrot. Große komishe Pantomime in 2 Akten. Arrangiert vom Balletmeister Poggiolesi. Anfang

des Konzerts 6 Uhr, der Vorftellung 7 Uhr. Dauer- ber und Ghrenkarten haben Gültigfeit.

Schiffbauerdamm 4 a.,/ 5.

Vaudeville in 3 Akten nach Bilhaud und Barró von Victor Léon und F. Zell. Musik von Antoine Banòs. In Scene gesezt von Sig- Kapellmeister: Albert Wicher.

Mittwoch und Donnerétag: Tata-Toto.

ley’'s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Repertoirestück des Globe-Theaters in London. Anfang 8 Uhr. Vorher: Die Bajazzi.

Mittwoch : Dieselbe Vorstellung. Der Sommer-Garten ift geöffnet.

Die 43. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands findet in den Tagen vom Sonntag, den 23. August bis Donnerstag, den 27. August d. J., in Dortmund statt.

| Königsberg i. Pr., 27. Juli. Amtlich wird bekannt gemacht; Gestern, am 26. Juli, entgleiste der auf der Strecke Königsberg bis Tilsit verkehrende ROTOn enau Nr. 905 an der geöffneten Eisenbahndrehbrücke bei Schelecken. Die Brücke, sowie Lokomotive ost- und Packwagen sind beshädigt. Der Lokomotivführer ist durch

ampf nit lebensgefährlih verbrüht. Reisende find nicht verleßt, Der Personenverkehr wird durch Umsteigen und Ueberseyen der Reisen, den mittels Kähnen aufrecht erhalten, der Güterverkehr über Tilsit— D Oas vermittelt. Dauer der Verkehrsftörung un- estimmt.

Kiel, 26. Juli. Der für Rehnung der türkishenRegierung auf der hiesigen „Germaniawerft“ gebaute Torpedojäger „See- tiger" ist heute nah Konstantinopel in See gegangen.

S{leswig, 26. Juli. Heute wurde hier das Chemnig, Bellmann-Denkmal eingeweiht. Das Denkmal f\teht auf dem Playe, wo 1844 das Schleawig-Holstein-Lied zum ersten Mal ge, fungen worden ist, und zeigt die von dem Bildhauer Petrich geschaffene 4 m hohe Figur eines Germanen mit Leier und Schwert. An Sockel befinden stch die Medaillonbilder des Dichters Chemniß und des Komponisten Bellmann sowie die Inschrift: „Schleswig, B meerums{lungen, Deutscher Sitte hohe Wacht", Lehrer Bladt aus Eckernförde hielt die Festrede; derselben folgte der Gesang des Liedes. Der Bürgermeister Heiberg brachte ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus. An der Feier nahmen theil der Ober-Präsident von Steinmann, die Spißen der staatlichen und militärischen Behörden, das Offizierkorps und viele Krieger- und Gesangvereine. Die Stadt ist mit Flaggen geshmückt.

Frankfurt a. M., 26. Juli. Bei einer gestern Abend in der Nähe der Station Ka st el stattgehabten Entaleifung des Schnell, zuges Nr. 105, von Frankfurt nah Wiesbaden, wurden, wie „W. T. B." meldet, der Lokomotivführer Hartmann getödtet und der Heizer Rath {wer verleyt; außerdem wurde der Zugführer Haase, fowie ein Reisender Il. Klasse verleßt. Die auf die Loko, motive folgenden Wagen wurden infolge des starken Rus entkuppelt und blieben auf dem Gleise. Der entstandene Materialschaden ist bedeutend. Der Verkehr auf der Station Kastel war bis 6 Uhr früh gestört; dann konnte der Verkehr auf einem Gleise wieder aut. genommen werden. Die Urfache des Unfalls war bisher nit zu ermitteln; die sofort eingelcite Untersuhung hat ergeben, daß die Weichen und Gleise in Orduung waren.

Eicbstätt, 26. Juli. An Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Max von Sachsen ist, wie ,W. T. B.* berichtet, heute dur den Bischof Wahl aus Dreéden in der Schußengel-Kirche die Ppriesterwethe vollzogen worden. Der Feier wohnten bei: der Nater des Prinzen, Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg, die Brüder, Ihre Königliben Hoheiten die Prinzen Friedrich August, Johann Georg und Albert, und die Schwestern, Ihre König, lihe Hoheit die Prinzessin Mathilde und Ihre Kaiserli und Königliche Hoheit die Erzherzogin Maria Josepha, ferner der Bishof von Leonrod, das Domkapitel, die Professoren des Lyzeums, das Offizierkorps der hiesigen Garnison, die Königlichen Beamteèn, die \tädtishen Kollegien und die Zöglinge des bisöflihen Seminars. Die Feier {loß mit einer Ansprache des Offiziators und einem Tedeum. Vom Papst ist ein Schreiben eingetroffen. Heute Abend reisen die Fürstlihen Herrschaften sowie der Prinz Mar at, Der Prinz wird am ‘nähsten Sonntag in der Schloßkirche zu Dresden seine Primizfeier halten. E

Paris, 26. Juli. Ein heftiges Unwetter verurfachte bir großen Schaden; die Keller wurden unter Wasser geseßt. Krahn von 20000 kg Gewicht {lug einen Theil des Lyon Bahnhofs ein und warf ein Waschhaus um, wobei ein Mädchen unt Leben kam. S

Rom, 2. Juli. „W. T. B.* meldet: Heute Abend gegen 9x Uhr brach auf dem Zentralba hnhof in den Verwaltungsbureau des Adriatishen Eisenbahnnetes ein großes Feuer aus. Die Feuer wehr, Militärabtheilungen, die Behörden und eine aroße Mensden- menge eilten nah der Brandstätte. Das Feuer zerstörte einen Theil des Gebäudes. Der König, der Minister-Präsident di Rudini und andere Minister begaben sich an Ort und Stelle. Die Menge begrüßte den König mit lebhaften Zurufen. Um 11 Uhr war man Herr des

Brandes. A L

Denver (Colorado), 25. Juli. Eine durch einen Orkan ver? ursahte Flut h suchte die Orte Morrison und Golden City beim. Nah den bisherigen Feststellungen sind 30 Personen umé Leben gekommen. Durch den Orkan wurden Bäume ausgeri}en, Eisenbahnlinien zerstört und Brücken fortgeschwemmt.

E E E

Direktion :

Lautenburg. Dienstag: Der Stellvertreter. (Le in 3 Akten von

Sigmund Familien-Nachrichten. [27399]

Am 24. d. Mts. verschied hierselbst der Deutsh | Herr Gehcime Bau- und Regierungs-Rath Erlaubeu Sie, Cuno nah dem Fran- | im vollendeten 65. Lebensjahre. j

Das unterzeihnete Regierungs-Kollegium, dem der Verstorbene seit dem Jahre 1890 angehört hat, ber flagt schmerzlich den Verluft dieses dur herbor- ragende Begabung, hohen Diensteifer und wahrhaft Gristlihe und patriotische Gesinnung aus8gezeihneten Beamten und liebenéwürdigen Kollegen, dessen Ar denken alle Zeit in Ehren gehalten werden wird.

Koblenz, den 25. Juli 1896. :

Der Präsident uud die Mitglieder der Negierung zu Koblenz.

Verlobt: Frl. Eveline von Portatius mit P Lieut. Achim von Frisch (Frankfurt a. M.—Berlin). Margarethe Freiin von Reiyenftein-Shên

mit Hrn. Rittmeister na Frhrn. e

Neitzenstein-Hartungs E erg). Frl. Melankt Göhring mit Hrn. Ernst Frhrn. von Hamm?! stein (Leipzig—Thaersgarten b. Celle). Mx

Geboren: Éin Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. e L von Schlechtendal (Berlin). Lr:

Deutsch. berlehrer Plew (Bartenstein). Eine T ote

rn. Hauptmann Hoimar von Ditfurth (i.

inden i, W.

(f Gestorben: Hr. Geheimer Regierun an

Rudolph von Carow (Berlin). Fm Siegfried von Reinersdo1ff (Oels). r a rath Ernst Ferdinand Kinder (Nochau). Menz Rittergutsbesißer Henriette Ratler, geb. Æ (Poln.-Jägel).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. E Verlag der Expedition (I. V.: Koye) n U Druck der Norddeutshen Buchdruckerei mes 0 Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr Vier Beilagen s (einschließlich Börsen-Beilage)-

Der verliebte

Leopold

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Monat Char-

Letzter Dienstag :

M 1TT

1. Untersuhungs-Sachen.

2, On ote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapierer.

1) Untersuhungs-Sachen.

[27342)

Nachstehender Beschluß:

In der Strafsache gegen

1) den Wehrpflichtigen August Louis Schneider aus Klein Selten, ohne bekannten Wohnsiß, Vater zuleßt in Forst i. L. wohnhaft,

2) den Wehrpflihtigen Julius Gustav Rudolf Müller aus Kottbus, zuleyt in Forst i. L.,

3) den Wehrpflichtigen Josef Mufielak aus Sendzin, zuleyt auf MNiedervorwerk Sorau i. L,

wegen Bergehens gegen § 1401 Str.-G.-B. wird, da die Angeschuldigten des Vergehens gegen § 140 Abs. 1 —— Nr. 1 des Strafgeseßbuchs besuldi t sind, auf Grund der §§ 480, 325 326 der Stras\prozeß- ordnung, zur DeEung der die Angeschuldigten möglicher- weise treffenden höchsten Selelteale und der Kosten des Berlagrens der Arrest auf Höhe von je 300 M in Buchstaben dreihundert Mark in das im Deutschen Reich befindlihe Vermögen der An- geshuldigten angeordnet. Durh Hinterlegung von 300 M (in e an: dreihundert Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der An- geshuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des voll- zogenen Arrestes berechtigt.

Guben, den 25. Juni 1896.

Königliches Landgericht. Strafkammer I.

(gez) Schmidt. Wienstein. Richard. wird hierdurch öffentlih bekannt gemacht.

Guben, den 17. Juli 1896.

Der Erfte Staatsanwalt.

—————_—— E

S S E A T A

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. (27345

In Sachen des Finanz-Raths a. D. Carl Hilde- brandt in Braunschweig, Klägers, wider den Zimmer- mann Theodor Heine in Schöningen, Beklagten wegen Hypothekkapitalzinsen, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem eklagten gehörigen Hausgrundstücks Nr. 644 hieselbst neb Zubehör zum Zwecke der Zwangs- versteigerung durch Beschluß vom 17. Juli 1896 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 17. Juli 1896 erfolgt i}, Termin jur Zwangsversteigerung auf den 9, November 1896, Morgens 9 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Schöningen angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reihen haben.

Schöningen, den 23. Juli 1896.

Herzogliches Amtsgericht. Huth.

[27294] Bekanntmachuug.

Auf Antrag der verehelichten Restaurateur Marie Gold, geb. Werner, und deren Ehemanns in Pelin, FranHurterfe. 133, wird der angeblich ver- lorene Versicherungs\hein Nr. 37 980 der Lebens-, Pensions- und Leibrenten-Versicherungs-Gesellschaft „Jduna*“ zu Halle, ausgefertigt am 21, Oktober 1861 für Frau Friederike Caroline Werner, geb. Oberberg, in Berlin und über 50 Thaler lautend, hierdurh aufgeboten und der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, seine Ansprühe bis spätestens den S, Februar 1897, Vormittags UL Uhr, bei dem unterzeichneten Geri&t, kleine Steinstraße 7, Zimmer 33, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls leytere für kraftlos erklärt werden wird. VIII F. 24/96.

Halle a. S., den 15. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht. VIIL[.

[27297] Aufgebot.

Das für den Käthner Johann Sabelleck in Diwitten ausgefertigte Sparkassenbuh Nr. 2358 der Kreis-Sparkaßie in Allenstein ift angeblih verloren gegangen und foll auf den Antrag des Eigenthümers zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Der Inhaber des Buhs wird daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 16. Februar 1897, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. F. 12/96 Nr. 1.

Allenftein, den 20. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht.

[27299] Bekauntmachung.

In den diesgerichtlichen Hypothekenbüchern sind die nachstehend beschriebenen Hypotheken eingetragen : e) im H.-B. für Amberg, Spitalviertel, Bd. I1 aa 815 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 195 Litt. D. pühier des Maurers Johann Auer seit 21. Februar

as für die Beisigeröwittwe Veronika Auer eine

latenforderung zu--143 fl, der lebenslängliche A inkel und Ausnahmsansprüche, ferner für Thomas mr das Wohnungsrecht im ledigen Stande; ¿ ) im H.-B. für Amberg. Umgebung Bd. Ÿ S. 63 guf dem Anwesen Hs.-Nr. 75 h. Lätt. V. dahier des tofferträgers Andreas Gerhard seit 23. Januar 1858 Ier die landetabwesenden Hautboistentöhter Katha-

Pattereup rüaretha Eigen von hier 31 fl. 22 kr.

R H.-B. für Ammersriht Bd. T S. 41 auf

s r: 2-in Unterammersriht des Bauern Johann tes „Ztummer seit 3. Dezember 1830 für den richt 11 wesenden Johann Auer von Unterammers- Erbth 4 fl. 17 fr. Clterngut und 6 fl. 14 kr. 3

artbol: sodann für den _ vermißten Soldaten theil 17 maus Auer von Unterammersricht ein Erb-

pn zu 6 fl. 14 fr. 3 4;

An H.-B. für Ammerthal Bd. 1 S. 129 auf nwesen Hs.-Nr. 15 in Oberammerthal des

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 27. Juli

Deffentlicher Auzeiger.

Gütlers Josef Soßau seit 22. August 1833 Gefälls- Le zur Gutsherrshaft Ammerthal zu fh 1 9) im H.-B. für Ensdorf Bd. 1 S. 99 auf dem Anwesen j s,-Nr. 46 in Ensdorf des Gütlers Christof Blechshmid a. seit 29. September 1849 Alimente an die ledige Katharine Reiter von Straubing zu 89 fl. 24 kr., b. feit 16. Mai 1866 das Wohnungsrecht für Georg Haselbeck, Privatier in L : 6) im H.-B. für Ensdorf Bd. T S. 293 auf dem Anwesen Hs,-Nr. 74 in Ensdorf des Webers Ghristian Stangl seit 13, September 1849 für Kolata Kölbl von Ensdorf 100 fl. Elterngut, 31 fl. 24 fr. 1 brüderliher Erbtheil und das Wohnungsreht ; ac A i 7) im H.-B. für Forft Bd. I S. 143 auf dem Anwesen Hs.-Nr. in Unterschnaittenbah des Gütlers Michael Gschrei seit 17. Juni 1841 für die Kuratelmafsa des für vershollen erklärten Johann List von Schönlind 133 fl. 36 kr. Kaution;

8) im H.-B. für Forst Bd. 1 S. 83 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 2 in Unterschnaittenbah des Häuslers Johann Weigert seit 9. August 1848 für den Häuslersfohn Georg Rubenbauer, den älteren, von Unterschnaittenbach das Wohnungsrecht;

9) im H.-B. für Freudenberg Bd. L S. 92 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 28 in Freudenberg des Schuh- machers Franz Scharl seit 3. Februar 1866 das Wohnungsrecht für Josef Maier von Freudenberg;

10) im H.-B,. für Gärmersdorf Bd. T S. 278 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 5 in Kümmersbruck des Gewehrfabrikarbeiters Franz Strauß seit 22. Ok- tober 1860 das Wohnungsrecht für Nikolaus Fehlner von Kümmersbrudck;

11) im H.-B. für Gärmersdorf Bd. T 291 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 8 in Benkhof des Gütlers Anton Schwanzl seit 20. Februar 1828 für die Taglöhnerswittwe Anna Renner von Benkhof ein Darlehen zu 65 fl. ;

12) im H.-B. für Haag Bd. I S. 124 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 17 in Nückertshof des Bauern Johann Rubenbauer seit 7. November 1745 das Wohnungs- und Kostreht für den Bauerssohn Josef Mehringer von Rückertshof;

13) im H.-B. für Haag Bd. I S. 197 auf dem Anrwoesen Hs.-Nr. 14 in Unterleinsiedel des Bauern Georg Lutter seit 4. Dezember 1826 für Peter, Georg und Anna Maria Donhausfer, Bauerskinder von Unterleinsiedel, ein Kauffchillingsrest zu 150 fl. ;

14) im H.-B. für Hirshau Bd. VI S. 131 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 56 in pas des Bürger- meisters Jakob Niß seit 20. Juni 1827 für die andesabwesende Anna Maria Fischer von Hirschau in Nu Gia goreNt zu 36 fffl.;

15) im H.-B. für Hirshau Bd. VII1 S. 236 auf den Grundstücken PL.-Nr. 580 und 592 des Zimmer- mee I ôfler e B seit 5. Sep- ember ür Margaretha Bösl von Hirschau ein Erbtheil zu 200 fl. ; Bs

16) im H.-B. für Hirshau Bd. VIIT S. 141 auf dem Grundstücke Pl.-Nr. 395 des Magazinieurs Georg Danninger von Hirschau seit 13. Juli 1841 für Anna Bösl von Hirshau das Wohnungs- und Kostrecht ; ,

17) im H.-B. für Karmensölden Bd. I S. 29 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 7 in Karmensölden des Bauern Iohann Gehring a. seit 11. Mai 1827 ein Darlehen zu 150 fl., b. seit 21. Mai 1829 Zins- rückstände zu 50 fl. für die Thomas Rath'schen Revierförstersrelikten von Freudenberg ;

18) im H.eB. für Pittersberg Bd. 1 S. 464 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 3 in Pittersberg des Wirths Johann Baptist Westiner seit 31. August 1855 für Lorenz Nast von Pittersberg das Wohnungsrecht, die Ansprüche auf Alimentation bis zum zurückgelegten 16. Lebensjahre, auf Erlernung eines Handwerks und 11 fl. baar und die nöthigen Kleidungsstücke zur Wanderung ;

19) im H.-B. für Raigering Bd. I1 S. 96 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 1 in Raigering der Meßgers- wittwe Margaretha Walz seit 6. Juli 1836 für die lande8abwesenden Georg Christian und Kunigunda Walz von Baigering eine Kaution zu 110 fl. 2 kr.;

20) im H.-B. für Rieden Bd. 1 S. 375 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 100 in Nieden des Webers Stephan e seit 1. März 1855 für Barbara, Rosina, Maria und Ulrih Schwab, Zimmermanns- finder von Rieden, das O NnEngereS

21) im H.-B. für Rieden Bd. 1 S. 461 auf dem Anwesen Hs3.-Nr. 69 in Nieden des Schmieds har Geitner seit 1. Juni 1832 für den vermißten Sol- are Ms Geitner von Rieden ein Elterngut zu ‘3

22) im H.-B. für Nieden Bd. IIl S. 185 auf dem Anwesen Hs.-Nr. a (früber im H.-B. für Rieden Bd. I S. 208 auf Hs.-Nr. 75 in Rieden) des Nagelshmieds Mathias Lehner von Rieden seit 4. Dezember 1843 ein Wohnungs- und Kostreht für den landesabwesenden Wirthssohn Gregor Ehrkard Lehner von Rieden;

23) im H.-B. für Schnaittenbach Bd. 1 S. 246 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 70 in Schnaittenbach des Schuhmachers Georg Kauésler seit 14. März 1827 für Katharina Steinl , Taglöhnerswittwe von Schnaittenbach 26 fl. Kaufschillingsrest ;

24) im H.-B. für Schnaittenbach Bd. I S. 380 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 106 in Schnaittenbach des Hafners Franz Schöppl seit 4. August 1857 Wohnungs: und Verpflegungsansprüche für Johann und Magdal. Hopfner von Schnaittenbah und für Fohann Hopfner auch der Anspruch auf Erlernung eines Handwerkes; : L

25) im H.-B. für Schnaittenbah Bd. 11 S. 82 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 71 in Schnaittenbach des Sqlemmarbeiters Paul Englhardt seit 7. Juli 1891 für den Bräugehilfen Paul Engelhard von Shnaitten- bach der Untershlupf;

26) im H.-B. für Schnaittenbah Bd. 11 S. 97 auf dem Anwefen Hs.-Nr. 87 in Schnaittenbach des Dekonomen Johann Mathias Häckl \seit 8. No- vember 1860 für den Oekonomenssohn Michael Knierer von Schnaittenbah das Wohnungsreht ;

27) im H.-B. für Schnaittenbah Bd. 11 S. 140 auf dezn Anwesen Hs.-Nr. 12 in Schnaittenbach des Maurers Georg oural seit 25. Juni 1861 für Johann Daller von Schnaittenbach das Wohnungs-

recht ;

28) im H.-B. für Siegenhofen Bd. T S. 55 auf dem Fen Hs.-Nr. 6 in Siegenhofen des Gaft- wirths Johann Schöß in Amberg seit 2. Juli 1828 für Michael Feuerer von Mühlberg ein Kaufschillings- F o Ÿ

im H.-B. für Thanheim Bd. 1 S. 176 und 400 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 8 in Thanheim des Bauern Andreas Göß und auf dem Grundstücke Pl.-Nr. 112 des Zimmermanns Wolfgang Meier von Thanheim seit 8. November 1826 für den seit dem russischen Feldzuge vermißten Soldaten Michael Meier von Thanheim ein Vatergut zu 100 fl. ;

30) im H.-B. für Theuern Bd. 1 S. 58 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 24 in Theuern der led. Barb. M ter seit 16. November 1831 für Ursula und

ichael Forster, Tag Mpuerolinder von Theuern, ein Kausschillingsrest zu 25 fl. ;

31) im p-B. für Theuern Bd. 1 S. 223 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 26 in Theuern der Bauers- witiwe Barbara Färber von Theuern seit 29. April 1840 für Michael Peter von Theuern das Wohnungs- D M T

2) im H.-B. für Theuern Bd. I S. 62 auf dem Anwesen B 235 des Gütlers Georg Hafen- bradl seit 25. Mai 1844 für den Bürger Mathias Auer von Amberg ein Darlehen zu 20 fl. ;

33) im H.-B. für Theuern Bd. T S, 245 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 3 der Bauerswittwe Anna Maria S{hlegl seit 6. Juni 1828 für die vier Ge- \{wister Marie Elisabetha, Magdalena, Anna Marie Kunigunda und Anna Katharina S{hlegl von Theuern ein Kaufschillingsrest zu 225 fl. 20 kr. ;

34) im H.-B. für Ursensollen Bd. 1 S. 74 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 1 in Ursensollen des Gütlers Michael Bock seit 6. März 1857 a. für Anna Hei- land von Ursfenfollen ein Elterngut zu 451/20 fl., b. für Anna Maria Heiland von Ursensollen das Wohnungsreht ; :

35) im H.-B. für Ursensollen Bd. I S. 195 und Bd. Il S. 128 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 11 in Ursenfollen des Gütlers Johann Leonhard Vogel seit 3, Juni 1864 für Johann, Michael und Josef Graml von Ursensollen das Wohnungsrecht ;

36) im H.-B. für Ursensollen Bd. 1.S. 214 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 26 in Ursensollen des Schuh- machers Johann Ebvangelist Schneider seit 25. Mai 1827 für die Herrschaft Ursenfollen 1127/16 fl. ;*

37) im H.-B. für Ursenfollen Bd. I S. 247 auf

dem Anwesen Hs.-Nr. 16 in Ursensollen der Gütlers- wittwe Margaretha Niebler seit 7. März 1835 für Barkara und Kunigunda Niebler von Ursensollen das Wohnungs- und Kostrecht ; _38) im H.-B. für Urfulapoppenriht Bd. 1 S. 107 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 8 in Godlricht des Webers Josef Ibler seit 6. November 1851 das Wohnungs- und Kostreht für Katharina Siegert, Bauerstochter von Godlricht;

39) im H.-B. für Wolfsbah Bd. I S. 285 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 16 in Wolfsbach des Bauern Xaver Reinwald seit 26. Januar 1835 für die Ge- \{wister Alois, Barbara, Barbara 11., Georg, Marie, Johann und Michael Vogl von Wolfsbach das Wohnungs- und Kostreht und für Marie Vogl auch der Anspruch auf das Ingefieder und die Federn V rie Bett; f

im H.-B. für Wolfsbach Bd. I S. 222 au dem Kade Hs.-Nr. 1 in Gleicheröd des Baue Georg Maier feit 13. Mai 1848 für Stephan Färber, Bauersfohn von Gleicheröd, das Wohnungs- und Kostrecht ;

41) im S für Wolfsbah Bd. T S. 292 auf dem Anwesen Hs.-Nr. 35 in Seidlbrand des Bauern Johann Josef Wiedenbauer seit 27. Juni 1838 für Michael, Maria und L aptist Segerer das Ein- und Ausgangsreht;

42) im H.-B. für Wutschdorf Bd. T S. 430 auf dem Grundstücke Pl.-Nr. 200 des Müllers Josef Schwärzer von Wutschdorf feit 17. Mai 1848 für den verschollen erklärten Christof Fauner von Neu- gf N abt Kaution E 212 fl.

e Nachforschungen nach den rechtmäßigen In- habern diefer Hypotheken sind erfolglos pan n Es sind 30 Jahre vom Tage der leßten auf diese Ansprüche sih beziehenden Handlungen verstrichen. Auf Antrag der Besißer der verpfändeten Sachen ergeht daher an diejenigen, welche glauben, daß sie Rechte auf die fraglihen Hypotheken haben, die Auf- forderung, daß fie ihre Ansprüche spätestens am Auf- gebotstermine vom Freitag, den 12, Februar 1897, Vormittags Uhr, hierorts an- melden, widrigenfalls die Hypotheken für erloschen erklärt und im Hypothekenbucbe gelös{cht würden. Amberg, den 18. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht. i (gez.) Veicht, K. Ober-Amtsrichter. Für die Nichtigkeit: Amberg, den 20, Juli 1896. Gerichts|hreiberei des K. Amtsgerichts Amberg. Kollerer, K. Sekretär.

[27298] Aufgebot.

Da die Nachforshungen nach dem rechtmäßigen óInhaber der auf dem Anwesen des Oekonomen Franz Josef Endres Haus-Nr. 32 in Untrasried im Hypo thekenbuhe für Untrasried Band 111 Seite 287 Nr. 1/1 für den vermißten Franz Anton Gebhart von Untrasried unterm 6. März 1866 auf Grund

notarieller Schuldurkunde a. d. Obergünzburg,

1896.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. ien-(

Erwerbs an haf ien u. Aktien-Gesellsh.

. Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten,

¿ Bank-Ausweise. y E 10, Verschiedene Bekanntmachungen.

irthshafts-Genossenschaften.

2, März 1866, Gesh.-Reg. Nr. 154 einget 4 9/6 igen Darlehnsforderung zu 200 Fl. E 342 89 S fruchtlos geblieben und, vom Tage der leßten auf diese Forderung sih beziehenden Handlung an gerechnet, dreißig Jahre verstrihen sind, so werden auf Antrag des Oekonomen ranz Josef Endres in Untrasrieb als Hypothekobjektébesizer gemä S 82 des Depe engelehes und 88 823 und ff. der Reichs-Zivil-Prozeß-Ordnung VOes, wel auf diese Forderung Ansprüche und Rechte zu haben glauben, zur Anmeldung derselben innerhalb seckchs Monaten und spätestens in dem auf Dienstag, deu 6, April 1897, Vormittags 9 Uhr, anberaumten, im Sißzungszimmer des hiesigen Amts- gerihts stattfindenden Aufgebotstermine hiemit auf- gefordert und zwar unter dem Rechtsnachtheile, daß n L (erlassen der Eu s die For-

rung für erloschen erflärt und im 4 gelö\{cht wird. R

Obergüuzburg, am 15. Juli 1896,

__ Königliches Amtsgericht. I. V. : (gez.) Jechtl, Kal. Amtsrichter. __ Zur Beglaubigung : Der Gerichtsschreiber : (L. 8.) Wi afclmait Kgl. Sekretär.

[27293] Aufgebot,

Der Waldarbeiter Friedrih Joseph Eduard Rank in Saaldorf hat das Aufgebotsverfahren bezüglich der auf seiner Hofraithe Fol. 30 des Katasters, Nr. 24 des Grund- und Hypothekenbuhs für Saal- dorf in Rubr. II[ sub 1/T. a., b. und c. unter dem 13. August 1822 eingetragenen Hypothek von je act aide: g Gulden = fechs Thaler 12 Sgr. un- verzinsliche unbezahlte Kaufgelder für Anna Marie, Johann Christoph und Johann Ghristian Bräuer beantragt, und werden deshalb alle, welhe ein Recht auf die Hypothekenforderung zu haben vermeinen, geladen, entweder persönlih oder dur gehörig legi- timierten Bevollmächtigten spätestens in dem auf Sonnabend, den 30. Jannar 1897, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amts- gerichte anberaumten Aufgebotstermine zu erscheinen und ihre Eigenthumsrehte an der Forderung nach- zuweisen, widrigenfalls dieselbe für erloshen erflärt werden wird.

Lobenstein, den 23. Juli 1896. Fürstliches Amtsgericht. Meyer.

[27296] Bekanntmachuug.

Auf den Antrag der Wittwe Henriette Thauwald, geborenen Gngelbardt, zu Gefell, werden alle un- bekannten Eigenthumsprätendenten und dinglich Be- rehtigten aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am Freitag, den 19, Februar 1897, Nach- mittags 2 Uhr Gerichtstag Gefell ihre Ansprüche und Rechte auf die im Gemeindebezirk Gefell belegenen, wie folgt bezeihneten Grundstüde: Kartenblatt 1 Abschnitt 116, 117 „im Sassen“ Aker und Wiese von 43820 3 Größe und 51/100 Thaler Reinertrag, anzumelden, widrigen- falls sie mit ihren Rechten und Ansprüchen auf die Grundstücke bei Anlegung des Grundbuchblatts aus- geschlofsen werden.

Ziegenrück, den 14. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht.

[27390] Bekauntmachung.

Auf Antrag des Vormundes, Stellmachers Wil- helm Henke zu Güdenhagen wird der im Jahre 1881 nah merika ausgewanderte und seitdem verschollene Schäfer August Schmidt aus Güdenhagen auf- gefordert, sih spätestens im Aufgebotstermine am Dienstag, den 4, Mai 1897, Mittags 12 Uhr, zu melden, widrigenfalls der aufgebotene Schmidt für todt erklärt werden wird.

Köslin, den 18. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht.

Io) l u Ins: th uf den Antrag der Eigenthümerfrau Marie Melzer, geb. Schulz, in Poln. Bahnau wird deren Halbbruder der Seefahrer Gustav Rudolf Schulz, der vor 40 Jahren über Memel in See gegangen ist, aufgefordert, fih spätestens im Aufgebotstermine den 28, Mai 1897, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte zu melden, widrigen- falls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Heiligenbeil, den 21. Juli 1896.

Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 21. Juli 1896.

Lamprecht, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag der Firma Englische Stoff-Fabrik Reißner, Wohl & Co. Guben-Berlin, erkennt das Königliche Amtsgeriht zu_ Zeiß durch den Amts- gerihts-Rath Rittler für Recht:

1) Der Wechsel 4. d. Zeiß, den 8. Mai 1895, über 600 #1, fällig am 8. August 1895, gezogen von Richard Otto auf Peter Scheeben in Zeiß und von diefem durch Giro weiter begeben an die Englische Stoff-Fabrik NReißner, Wohl & Co. in Guben- Berlin, wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten des Verfahrens werden der Antrag- stellerin auferlegt.

[27282]

[27351] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann L. Ettinger zu Posen, Prozeß- bevollmächtigter Nehtsanwalt Roß zu Posen, Tagt egen den Lieutenant a. D. Quafsowski, früher zu osen, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß der Beklagte ihm für in den Jahren 1893, 1894 und 1895 käuflih entnommene Waaren den Betrag von 283,40 #6 verschulde, mit

dem Antrage, den Beklagten zur Zablung von