1896 / 178 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Jul 1896 18:00:01 GMT) scan diff

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x E E I U H:

4

Ad Stat :ArE Ti

E A A Ae m d

“berufe bei

BDernesidtigung der Nebenberufsthätigkeit. Diese kann natur- emäß nur für die nebenberuflich erwerbend thätigen Personen selbst argestellt werden, nit auch für deren Angehörige und Dienstboten; denn wohl kann ein erbsthätiger zwei oder mehrere Berufe aus- üben, seine angehörigen und Dienstboten bleiben indessen immer die- selben und können berufsftatistisch wenigstens nur einfah bei dem Hauptberuf gezählt werden. Bei einer und derselben Berufsart und Berufsstellung kann jeder Erwerbsthätige nur einmal, entweder im Haup e oder im Nebenberufe vorkommen. Dagegen kann dieselbe erwerbsthätige Person jiyar nur einmal nah dem Haupt- einer Berufsart, wohl aber mehrere Male bei anderen Berufsarten mit einem Nebenberufe geen werden. In diesem Sinne i} die Spalte 3 der am ch usse folgenden auen en Tabelle zu verstehen. Faßt man die dort gegebenen Zahlen na Berufsabtheilungen und éralegrupven usammen, so ergiebt sih, da außer von den in den bisherigen Zahlen nahgewiesenen Erwerbs- thätigen der betreffende Beruf noch nebenberuflich ausgeübt wurde in nachstehender Anzahl von Fällen: A B n R an N is Ä 1895 1882 . Landw aft 2c, Forstwirthschaft,

i 2308130 2531 081 298853 270 761

296583 242171 10 564 10 145

48 919 48 193 2963 049 83102 351

Dienstleistung

. Staats-, Gemeinde-, Kirchendienst, freie Berufe

zusammen,.. 2) in den S usegnen insbesondere: L al, ärtnerei, Thierzucht II. Forstwirthschaft, Fischerei (A 4—6) . III. R Hütten- und Salinenwesen

(B E Di D .@ 00 0/0 IV. Induftrie der Steine u. Erden (B 6—19) V, Metallverarbeitung (B 20—44). .. VL. p R Werkzeuge, Apparate

E 45—5

VII. Chemische Industrie (B 58—63) .

VIII. Forstwirthshaftlize Nebenprodukte, cuchtstoff ette (B 64—68). . ..

IX. Textil ndustr e (B 69—80

A Eee (B 818) » os. X1I. Lederindustrie (B 84—92)

I Le und Schnißstoffe (B 93—105) . XTII. Nahrungs-u.Genußmittel (B 199197) 71 071 49 498 X1V. Bekleidung u. Reini jg (B 120—137 53 677 48 128

XV. Baugewerbe (B 138—150) 49 212 42 198 XV1. Polygraphishe Gewerbe (B 151—156) 1 552 969 XVII. Künstlerishe Betriebe für gewerbliche

Zwedke (B A 497 457 XVIII. Gewerbetreibende ohne nähere Bezeich-

529 1 783

156 923 119 166

nung (B 161) XIX. Handelsgewerbe (C. 1—9)

7 465 15 897 27 453 24 996

R, Free (A dee XXRI. Verkehrsgewerbe (C 11—21) . . AAIL Beermergung und Erquickung (C 22) 104 742 82 112

Von den 2963 049 Fällen ausgeübten Nebenberufes kommen 1895 die meisten, nämli 2 308 130 auf die Landwirthschaft u. #. w. (Berufsabtheilung A); im Jahre 1882 war dies von 3102351 überhaupt ermittelten Nebenberufen bei 2531 081 der Fall. Die Landwirthschaft is also au je t noch in Prauen die am zahl- reisten ausgeübte Nebenerwerbsthätigkeit und am bäufigsten also die Quelle eines Nebenerwerbes. Nächst dieser ift die Industrie die häufigste Nebenbeshäftigung, indefsen weit zurücktretend hinter jener; ihr beinahe gleichstehend ift die nebenberuflihe Erwerbs- thätigkeit im Handels- und Verkehrsgewerbe. Im Ganzen und in verschiedenen einzelnen Berufsgruppen aber ist die nebenberufliche Thâtigkeit 1895 geringer als 1882, was wiederum ein charakteristischer

ug der Entwickelung unseres gesammten Wirtbschaftslebens ist. war nicht durchweg, aber doch in vielen Berufsarten erfordert die erufsausübung heute mehr als früher die ganze Kraft, und die Organisation der Erwerbsthätigkeit {eint immer mehr die neben- beruflihe Berufsausübung zurückzubrängen; selbst die reine Land- wirthschaft zieht nicht mehr fo viele Nebenberufsthätige an" sih wie früher, und fie mag als Nebenberuf wohl weniger lohnend ge- worden sein.

Die Berufsftatiftik untersheidet bei den meisten Berufsarten auch die Stellung im Berufe und giebt so ein Bild von der sozialen Schichtung der Bevölkerung. Die Stellung im Berufe wird natürlih zunächst für die Erwerbsthätigen nachgewiesen; sodann aher werden für diese auch ihre häuslichen Dienstboten, sowie ihre Angehörigen ausgeschieden. Die berufs a leib Eintheilung der Berufsstellung is nicht für alle Berufsarten dieselbe, wie das in der Natur der Sache liegt; sie is annähernd gleichartig für die Berufs- arten der Urproduktion, der Gewerbe und des Handels, abweichend dagegen für die Berufsarten des Militär-, Hof-, Staats-, Gemeinde- dienstes und der sog. freien Berufe. Es if deshalb angezeigt, die soziale Shichtung der Bevölkerung für jene und für diese getrennt zu E wenngleich es nit UINE iein, wie am Ende der am Schlusse folgenden ausführlichen Tabelle geschehen ijt, einen summarischen Ueberblick unter Zusammenfafsung des sozial annähernd Gleichartigen zu geben. Bezüglich der Berufsabtheilungen D und E kann auf die erwähnte Tabelle lediglih verwiesen werden.

Zunächst möge für jede der Berufsabtheilungen A, B und C eine vollständige Uebersicht der Vertheilung der Bevölkerung nach der Berufsftellung für 1895 folgen:

A. Landwirth\chaft, Gärtnerei und Thierzucht, Forstwirthschaft, Fischerei.

Erwerbs- Berufsftellung : Dienst-

thätige i. Hbf. boten Selbftändige, Betriebs- u.

Geschäftsleiter, Höhere

Ca 1391954 240450 3824103 elbständige Haus-

industrielle 1 3 91 Wirthschaftsbeamte,

Inspektoren 2c 4301 18315 Gutsaufseher, Hofmeister,

Vöôgte 832 63946 Re tunaksiheer,

halter, Schreiber,

ter Familienangehörige, in der

hast des HV 9) / « + 3)957808 106 70446 1028360

Die .., 935386 2010 277310 1214706

usindustrielle Gehilfen!) 5 1 6

andw. elôhner und

sonstige Arbeiter mit eigenem oder ge-

pahtetem Lande, Forst- beiter

ar 4 Desgl. ohne eigenes

oder gepachtetes Land 1120762 5128 1331952 2457842 zusammen A . 4782255 260127 6332714 11375096

2280199 2611 156 27 931 19 925

10 361 13 804 19 689 17 265 15 988 12 682

11 083 9 066 1 359 1 173

2 109 2 654 26 621 37 119 1 843 1 363 3 745 3 298 29 517 29 313

Ange- zus hörige sammen

5456507 146 58884 88044

5329 833426 953113

302396 1968 713124 1017488

1) in der delsgärtnerei vorkommend bei der Kranzbinderei. S iu Hantalfungtvorfand. 2) davon 954662 in der reinen bf (A 1) thätig.

b:Ge beschäftigte Familienange-

B. Bergbau und Hüttenwesen, Industrie und Bauwesen.

Erwoerbs- Dienst- O boten 975294 157246 2215419 151820 2139 215197 32318 6160 42422 65295 4309 177254

Ange- zus

Berufsstellung: hörige sammen

Selbftändige, Geschäfts- Ie O E Ls Selbständige Hausin- dustrielle

Tethnish gebildete Be- triebsbeamte Aussichtspersonal , Werk- meister u. dgl. Kaufmännisch gebildetes Bureau- und Nechnungs-

ia À amilienangehörige, im Betriebe ihres H. - V. thätig 4 Desgl. bei a fr-Personen Seen: Lehrlinge u. \. wo. mit Berufs- oder gewerb» liher Vorbildung . . 2109280 Desgl. bei a fr -Personen 23209 22 Andere Hilfspersonen,

60004 eiter ohne be-

ondere Una, je-

doch einshl. Maschinisten, Heizer, Kutscher u. dgl. 1317374 4809 2122061 3444244 zusammen B . 4755855 190543 7249954 12196352

C. Handel und Verkehr.?) Selbständige, Geschäfts- [eit 484372 144450 1062566

eiter Kaufmännisch gebildetes Bureau- und Rechnungs-

3347959 369156 80900 246858

52936 6828 66026 125789

24790 4947

23466 18 1006 4864 1 82

9011 2406157 4030

4524448 27261

1691388

personal 149172 18806 205482 38373460 Familienangehörige, im Betriebe ihres

thätig 1) Handlungsgehilfen, Kommis , Verkäufer, Kellner

Andere Hilfsperfonen, R Hausdiener,

utscher

95104 26 1498 56628

2339 72838 310236

1153718 3585430

Für die Berufsabtheilungen A, B und C zusammen n ih, wenn alle mit þ bezeihneten Gehilfen zusammengefaßt und die mit c bezeihneten Hilfspersonen in „beshäftigte Familienangehörige c 1*, in (kurz genannt) „gelernte Arbeiter (c 2)* und in „andere Hilfspersonen

& 3 und c 4)“ unterschieden werden, daß in der Urproduktion, in der

nduftrie und im e und Verkehr vorhanden waren bez. zu den

einzelnen Berufs\stellungen gehörten

Erwerbs- thätige i. Hbf.

Se (a u. a fr) . 3003492 ilfen (b und b 1—b3) 8373612

börige!) (c1 u. c1 fr). 1041242 gelernte Arbeiter (c 2 u. c 2 fr) 3302939

andere Hilfspersonen (c 3 15402 4885325 8073292 zusammen . . 10893850 619788 15643240 27156878

Werden den Berufsabtheilungen A bis C auch noch die Personen der Berufsabtheilung D (Dienende für häuslihe Dienste, aber in fremder Haushaltung, sowie Lohnarbeit wechselnder Art Verrichtende) binzu- und diese als c - Gehilfen gerechnet, so stehen \sich unter den Erwerbsthätigen gegenüber:

in der Berufsabtheilung: A B C D Selbständige 2c. 1 392006 1127114 484 372 3 003 492 b-Gehilfen . 73892 -150548 149 172 373 612 c-Gehilfen . 3316357 3478193 722196 304130 7 820876 zusammen 4782255 4755855 18355740 304130 11197 980

Fn Verhältnißzablen ausgedrückt und bei gleihzeitiger Vergleihung der Ergebnisse von 1895 mit denen von 1882, ergiebt id Nach- stehendes. Unter 100 Erwerbsthätigen befanden sih

BSrUles

Selbständige b-Gehilfen

1895 1882 1895 1882 1896 882 J O 106 117. 09,00 (1/98 . 29,00. 3249. 3,17 1,02 (9,10 609,99 . 35,73 44,25 11,00 8,32 53,27 47,43 100,00

E E R E e E A: Enss 100,00 zusammen A—D 26,82 29,87 3,34 1,99 69,84 68,14 Auf je einen Selbständigen kamen

in der b-Gehilfen Berufsabtheilung 1895 1882 L E R A 0/05 0,04 0,13 000 L O O C Lor 1,80. 1,26

zusammen (eins{chl. D) 0,12 0,07 2,60 228 82,72 2,35

Diese Vergleihung mit 1882 leidet indessen auch hier an dem \chon oben berührten Mangel: Bei der Berufszählung von 1882 sind die c 1 - Personen, d. h. die im Betrieb ihres Haushaltungsvorstandes beshäftigten Familienangehörigen, die nicht Gange Gewerbs- oder Handlungsgehilfen sind, nur bet der Berussabtheilung A und auch hier nur bei der eigentlichen Landwirtt haft (Berufsart A 1) nachgewiesen worden, bei allen übrigen Berufearten nicht. Werden die c 1 - Personen, so sehr sie auch ein bedeutsames Gehilfenpersonal darstellen, für 1895 nach dem Vorgang von 1882 ausgeschieden bezw. nur ebenso weit wie dort (nämli bei A 1) berücksichtigt, so befanden sich unter 100 Erwerbsthätigen

in der Berufsabtheilung

Ange- hörige

7317376 606871

73332 2760336

Tiu- sammen”?

10865156 1027048

1114725 6076657

Dienst- boten

544288 46565

151 13382

zusammen

in der Berufsabtheilung

c: Gehilfen

1895 1882 2,38 2,68 3,09 2.03

zusammen 1895 1882 243. 273 3,22... 2,08

c-Gehilfen 1895 1882 69,32 71,98 72,97 65,95 51,29 47,43 69,61 68,14

b-Gebilfen 1895 1882 1,90. LKC 3,19 1,62 11,47 8,32 3,36 1,99

Selbständige 1895 1882 . 29,13 26,85 . 23,84 32,43

E e O L E ACIO zusammen (einschl. D) 27,03 29,87

und es kamen auf je einen Selbständigen

in der b-Gehilfen Berufsabtheilung 1895 1882 L e OARE O M1 0D 0,31 0,19 0,12 0,07

ce-Gehilfen 1895 1882

2,68

zusammen

1895 1882 243 2,03 3,19 2,08 1,69 1,26 2,70 2,35

Â

70 a E C zusammen (eins{chl. D)

1) d, h, niht eigentlihe Gewerbs- oder Handlungsgehilfen,

9) Bei der Postverwaltung 2c. unter a: Direktions- und Jn- \pektionspersonal (Vorsteher), unter þ : sonstiges Verwaltungspersonal, unter c: Briefträger, Postshaffner und andere entsprehend Beschästigte; beim Gisenbahnbetriebe unter a: Direktions- und Jnspektionspersona (einschl. Stations - Vorsteher), unter b: sonstiges Bera tns,

ebe

w

In diesen Zahlen bekundet sich ein merkwürdiger Wandel der Binger seit 1882 und gleichzeitig ein Ge ensaß in der Entwickelung der Landwirthschaft gegenüber der Industrie owie dem Handel und Verkehr. Bei der Landwirthschaft haben die T gen Land- wirthe zu-, die Gehilfen abgenommen: ein Zeichen dafür, daß der landwirths{haftlihe Kleinbetrieb im Zunehmen, der Großbetrieb im Abnehmen begriffen ist ; ersteres i} bestimmt rihtig, ir hig aller dings nur mit der Einschränkung, e im landwirthschaft ihen Grofß- betriebe für die lebendige Mey enkraft Gray in mechanischen Sen 2c. geshaffen worden iît. Daß der landwirthschaftliche leinbetrieb MNEILLAE hat, ift offensihtlih in den einzelnen Landes- theilen und wird st. Z. in der landwirthschaftlihen Betriebsftatistik deutlih zum Ausdruck kommen; hier kann nicht näher darauf QUge gangen werden. Ganz im Gegensaß zur Landwirthschaft zeigt ch in der Industrie, im Handel und Verkehr eine auf den Groß etrieb genauer auf die Vergrößerung der Betriebe gerichtete Entwickelung: die Zahl der Selbstäudigen (annähernd gleih- bedeutend mit der Zahl der Betriebe) hat an Gewicht verloren, die der Gehilfen daran gewonnen, und zwar ziemlich beträchtlich; dabei ist es für die Entwickelung von Industrie, Handel und Verkehr be, zeihnend, daß die b-Gehilsen (d. h. das Bureau-, kaufmännische und Rechnungspersonal 2c.) in der Industrie 1895 einen doppelt so hohen Antheil, im Handel und Verkehr . ebenfalls einen erheblih höheren Antheil des Personals ausmachen als 1882, was unzweifelhaft auf die Vergrößerung des Betriebsumfangs hindeutet. Wüßte man es nicht aus anderen Einzelbeobahtungen, diese berufsöstatiftischen SA erwiesen unzweifelhaft die charakteristishe Richtung von ndustrie, Handel und Verkehr auf den Großbetrieb hin. Sie bekundeten aber au, daß im großen Ganzen genommen die Möglichkeit für einen gewerblihen oder Handlunzgsgehilfen, si selbständig zu machen, heute verhältnißmäßig geringer ist als früber, fo sehr die extensive Entwickelung dieser Berufe au dem Einzelnen für ih genommen die Gelegenheit zum Selbständigwerden bessern mag, Die Berufsstel ung des männlichen und des weibs- lihen Geshlechts weist erheblihe Verschiedenheiten auf. Be- trachtet man- nah a Richtung die Erwerbsthätigen, wieder mit Aus\chluß der c 1-Personen, soweit diese 1882 niht berücksihtigt sind, so befanden sich unter 100 Erwerbsthätigen

Selbständige 1895 1882

36,60 32,20 12,39 11,80 21,45 28,28 36,69 54,18 36,63 42,37

weibl. 39,63 54,13 zusammen \ männl. 28,81 30,94 (ein\chl. D) | weibl. 821,29 26,02

und es kamen auf je einen Selbständigen b-Gehilfen 1895 1882

0,058 0,04 0,07 0,04 0,17 ‘007 0,02 0,004 0,38 0,23

b-Gehilfen c-Gehilfen 1895 1882 1895 1889

1,83 1,43 61,57 66,37 0,91 0,43 86,70 87,77 3,66 1,89 74,89 6983 0,65 0,23 62,66 45/59 13,75 9,67 49,62 47,96 2,61 1,21 57,76 4466 4/11 2,44 67,08 66,62 0/96 0,40 77,75 73/58

in der Berufsabtheilung:

männl. weibl. männl. weibl. männl.

c-Gehilfen zusammen 1895 1882 1895 1882

268 I06:-1,73 210 1/00 (44 COT T8 349 247 366 9254 11 0/894: 1,9 0,86 185 1,19 178 T

weibl. 0,070.03 146 - 0,80 1,93 ‘05 zusammen | männl. 014 008. 058. 916 47 N (ein\chl. D) | weibl. 0,05 0/02 3/65 2/83 370 2,8

Wenn oben hervorgehoben werden durfte, daß die Steigerung der weiblihen Erwerbsthätigkeit seit 1882 rüdcksihtlich der Zahl nicht erheblich gewesen ist, so erscheinen nach vorstehender Vergleichung die Verschiebungen sehr bedeutend, welhe die Art bezw. Qualität der weiblichen Berufsthätigkeit erfahren hat. Mit den Männern theilen sie im wesentlichen das oben im Ganzen besprochene Loos der Selbst- ständigen und Gehilfen, welhes sich aus der Richtung der Ent- wickelung unseres Wirthschaftslebens ergiebt: geringe Zunahme des Antheils der Selbständigen in der Landwirthschaft, sehr starke Abnahme in der-« Industrie, im Handel und Verkehr, umgekehrt Abnahme bez. Zunahme der Gehilfinnen. Der Grad aber, in dem fich die LSlebuntti zwishea 1882 und 1895 geltend machen, if beim männlihen und beim weiblihen Geschlecht sehr verschieden, und man kann sagen, zu Ungunsten des weiblichen Geschlechts verschieden: in der Industrie sowie im Handel und Verkehr ift die Abnahme der Selbständigkeit bei den weiblichen Personen sehr viel stärker als bei den männlichen, umgekehrt dagegen die Zunahme der Gehilfenschaft, Doch muß auch wieder darauf hingewiesen werden, daß sih das weib- lihe Geschleht seit 1882 in viel höherem Maße als das männlihe

erade die Stellungen der b-Gehilfen (\. o.) zu erringen verstanden

Prt und das wird denen das Gefühl der Befriedigung geben, die ihren Lebensberuf an die soziale Hebung der weibliGen Erwerbs- thätigkeit geseßzt haben.

In allen bisherigen Nachweisungen sind unter den Selbständigen die als selbständige Hausindustrielle thätigen Personen mit- gerechnet. Berufsstatistish kann bez. muß das gesehen, obschon diese, wirthschaftlich betrahtet, mehr eine Mittelstellung zwishen Selbstän- digen und Gehilfen einnehmen, oft sogar leßteren sozial ganz gleih- werthig, jedenfalls den leßteren niht erheblich ANettegen sind. Es ift aber lehrreih, die Ausdehnung hausindustrieller Thätigkeit, wie sie bei der Berufszählung aus den eigenen Angaben der Bevölkerung ermittelt ist, für sich zu betraten. Da ergiebt sich denn, was von Vielen wahrsceinlich nicht erwartet worden ist, daß die Un der selbständigen Hausindustriellen von 1882 bis 1895 nit zu-, sondern eine Kleinig- feit abgenommen hat; sie betrug 1882 152474, 1895 aber nur 151 872; ebenso hat die hausindustrielle Gehilfenshaft, und zwar in erheblicher Weise, abgenommen: sie zählte 1882 27 804, 1895 aber 23 214 Personen, wenn man die 4 864 Familienangehörigen, die im Betriebe ihres Haushaltungsvorstandes 1895 als helfend ermittelt wurden, als Angey rae zählt, wie das im Jahre 1882 wohl durh- weg geschehen war. Die Zahl der in der Pon duitti hauptberuflich Erwerbsthätigen is von (1882) 180278 auf (1895) 175 086

esunken, wenn man die vorerwähnten 4864 Familienange- bärigen wieder außer Betracht läßt. Nebenberuflih sind 189 als a fr- und c2 fr-Personen 19 185 außerdem noch in der Hausinduftrie thätig gewesen, denen noch 3587 c 1 fr-Personen zugerechnet werden fönnen. Jedenfalls f\teht fest, daß in der ganzen Hausindustrie reußens 1895 niht mehr als 175086 +4 4864 + 1918 + 587 = 22 722 Personen als haupt- oder nebenberuflih Erwerbs- thätige ermittelt worden sind. Die gesammte hausindustrielle Be- völkerun Fireubent mit Einschluß der Angehörigen und der in diesen Berufs\ci ten nit sehr häufigen dat [1b alf stellte sich 1882 auf

in der Berufsabtheilung :

männl. weibl. männl. weibl. | männl.

370 932, 1895 auf 401 516 Köpfe, hat sih also um 30584 vermehrt ; die Zunahme beträgt aber nur 8,2% v. H., ist also wesentli geringer als die Zunahme der Gesammtbevölkerung im gleichen Zeita schnitt. iernah darf man annehmen, A die Hausindustrie im preußischen taat an Bodeua verloren hat. Zu beachten bleibt aber, daß dieses Ergebniß aus den eigenen Angaben der betreffenden Personen wonnen is und daß die allgemeine Berufsstatistik zwar wohl in ri Lage ift, offenbar Qui Angaben über hautindustrielle Erwer 7 thätigkeit zu berichtigen, niht aber hierüber ganz fehlende Angaben i ergänzen; dazu wird es immer besonderer Enquôten bedürfen.

je Nath dieser gedrängten Besprechung der endgültigen Ha ergebnisse der Berufs e vom 14. Juni 1895 für den preofiide Staat, auf die sich das Königliche Statistishe Bureau im Fbcánkt, der raschen Bekanntgabe der wichtigsten Zahlen vorerst beschrar

i mögen nun in der nachstehenden lustabelle noth die Lr diee

für alle einzelnen Beruféarten sowie a

ersonen in den einzelnen Berufsftellungen der Beru

per onal, unter c: SI M Ma ges, Bahnwärter, beim Betri eshäftigte Arbeiter und untere Bedienstete.

d weib Tabelle eine Nachweisung über die männlichen ufgabtheilungen

olgen.

Haupt-Ergebnisse der Berufszählung vom 14. Juni 1895 für den preußischen Staat

1) Die Berufsarten.

| mens Laz

Berufsarten.

= Selbständige. = Aufsichtsperfonal, Gehilfen, Arbeiter.

Erwerbsthätige, dieden nebenbezeich- neten Beruf ausüben

im Haupt-|im Neben- beruf

beruf

V 1

2

hôrige der Erwoerbs-

im Haupt- (Sp. 2)

Ange-

thätigen

beruf

Dienst- boten der Erwerbs-

thätigen

im Haupt-

(Sp. 2)

beruf

3

4

H

“A. Landwirthschaft, Gärtnerei und Thierzucht,

orstwirthschaft und Fisherei. I. Landwirthschaft, Gärtnerei und Thierzucht. 1) Landwirthschaft, Zucht rom iethsGtticher Nuytz- thiere, Milchwirthschaft, Molkerei, Obst-, Gemüse-, Taback- u. . w. Bau 2) Kunst- und Handelsgärtnerei, einshließlich der damit verbundenenen Blumen- und Kranzbinderei, Baum-

[uin 3) Thierzuht (Bienen, Seidenraupen, Fische, Singvögel, unde u. dergl.) ohne die Zut de astlicher ußthiere, au zoologishe Gärten und Aquarien . 11. Forstwirthschaft und Fi f 4) Forstwirthschaft und Jagd Cs

5) Fischerei auf offener See und an den Küsten. . .

6) Fischerei in Binnengewässern

B. Bergbau und Hüttenwesen, Industrie und Bauwesen. 111. Bergbau, Hütten- und Salinenwesen, Torfgräberei. 1) Erzgewinnung (Erzbergwerke und Erzgruben), auch Aufbereitung von Erzen

2) Hüttenbetrieb, auch Frish- und Streckwerke ,

3) Salzgewinnung (Salzbergwerke und Salinen)

4) be von Stein- und Braunkohlen, Koks, Graphit, Asphalt, Erdöl und Bernstein, Briquet- fabrikation

5) Torfgräberei und Torfbereitung IV. Industrie der Steine und Erden. 6) Steinmeten, Steinhauer

7) Marmor-, Stein- und Schieferbrüche, Verfertigung von groben Marmor-, Stein- und Scieferwaaren

8) Verfertigung feiner Steinwaaren

9) Gewinnung von Kies und Sand, Gewinnung bezw. Ss von Kalk, Zement, Traß, Gips und chwerspat i 10) P ung von Zementwaaren, Zementguß, Gips- elen 11) Lehm- und Thongräberei, Kaolingräberei und -Schlem- | merei, auch Massemühlen, Quarz- und Glasurmühlen

12) Ziegelei, Thonröhrenfabrikation

13) Töpferei (Verfertigung von gewöhnlihen Thon- waaren; vergl. B 149)

14) Se von feinen Thonwaaren, Steinzeug, Terralith- und Siderolithwaaren

15) Fayence- und Porzellanfabrikation und -Veredelung 16) Glashütten 17) Glasveredelung, Glasbläserei vor der Lampe . ..

f E a Nem, r enm uma amm gu N

18) Spiegelglas- und Spiegelfabrikation

19) Verfertigung von Spielwaaren aus Stein, Thon, Porzellan, Glas u. #. w.

V. Metallverarbeitung. 20) Gold- und Silbershmiede, Juweltere

21) Sonstige Verarbeitung edler Metalle Silber|{läger, -Drahtzieher), Münz Prägeanstalten

22) Kupfershmiede 23) Roth- und Gelbgießer 24) Zinngießer

25) Verfertigung von Spielwaaren aus Metall . .

2%) Sonstige Verarbeitung unedler Metalle mit Aus- nahme von Eisen

27) Erzgießer, Glockengießer

28) Gürtler, Bronzeure, Neugold- arbeiter, Metallknopfmacher

29) Sonstige Erzeugung und Verarbeitung von Metall- legierungen

30) Eisengießerei und Emaillierung von Eisen . ... 31) Schwarz- und Weißblechherftellung

32) Klempner

33) Blehwaarenfabrikation

34) Nagelschmiede

35) Eifendrahtzieher N 36) Verfertigung von Stiften, Nägeln, f nid mi

rent und tätten und

Nieten, M Drahtseilen u. \. w., soweit nit zu Nr. 34 und 35 gehörig

97) Grob- (Huf-) Schmiede

38) S sex, eins{l. Verfertigung von feuerfesten

ränken 39) Zeug-, Sensen- und Messershmiede 40) Sheren-, Messer-, Werkzeug-Sdleifer 41) Feilenhauer

L) Verfertigung von eisernen Kurzwaaren

41) Näh- und Stecknadel-, Nadlerwaaren-, Drahtgewebe- 4) und Drahtwaarenfabrikatinn ... .«. « num 0. von Schreibfedern aus Stahl, Alu-

O E ay VI. Maschinen, Werkzeuge, Instrumente,

Apparate. ertigung von Masthinen, Werkzeugen, Apparaten | e

(au züglihen den Gisenbahnverwaltungen unterstehenden Än alten), soweit nicht zu den fol- genden Nummern flalten), |

achörig ¿ « -. »

a b

b

b

a

a b

Tp

1361 284 3271 771

14 845 93 742

897 529

1 941 56 482 6 201 2 970 6 838 4 755

437

61 789 571 128 628 57

9 903

420 285 259

907 3 893

3 580 21 492 1 307 29 400 275

2 999

989 24 894

170

1 894 86 2212 4150 119 570 2787 13 387 106

1 350 398

14 886 334 20 999 506

3 889 956 1412 C

43

2 947 6 173

209 652

2 095 5 691 612

4 607 221 929 12

87 674

9 904 94 218 561 6 664 390 8574

1 507 369] 763 463

2 800 3 563

2 841 163

1044 21 266 1 225 670}

2 632 1 094

3741 401 9 327 179|

37 753 51 705

1 392 904

4710 121 625 18 742 1 888 20 196 5 969

935 135 143 1 588 281 406 152

15 743

1194 653 294

1 339 9 390]

10 355 29 772 3 906 57 687 779

4 021

3 099 47 779

516

3 540 290

3 936 12 974 167 219 7 752 19 600 327

2 272 1 032 21 366 1 006 36 372 1 462 5 726 182 3071 18

36

5 671 5 043

420 769

6 268 6 203 1 782 6 459 487

1 409 30

70

1 804 15 852 153 394

1 353 7 786 1 057 13 597 2 120 83 542 193

5 871 30 779 21 258 1 470 9 664 5 621 1 436 522

9 716

3 155 15 025

116 748

233 755 13 086

3198 635

65 3

2 649 5 908 369 20 417 22

Berufsarten.

a = Selbständige. Aufsichtspersonal, Gehilfen, Arbeiter.

neten

Erwerbsthätige, die den nebenbezeich- Beruf ausüben

|

beruf

im Haupt-|im Neben-

beruf

2

3

46) Mühlenbauer

47) Stellmacher, Wagner, Nadmacher

48) Wagenbauanstalten (auch für Eisenbahn- und Post- wagen)

Schiffbau , .. Büchsenmacher 51) Sonstige Verfertigung von Schußwaffen

52) Verfertigung von Zeitmeßinstrumenten (Uhrmather)

53) Pianofortefabrikation, eins{chließlich Orgelbau und O e britation ih y Derermgung von sonstigen musikalishen Instru- menten . Verfertigung von mathematischen, physikalischen, chemischen u. chirurgischen Instrumenten u. Ap dna Verfertigung von Lampen und anderen Beleuch- AUUEEOEn, soweit niht unter Nr. 57 gehörig Elektrotechniker, erstellung von elektris{en Ma- inen, Apparaten, Anlagen u. \#. w

VII. G: [Ee Industrie. Chemische, pharmazeutische und photographische Präparate

Apotheker . .

arbematerialien mit Eins{chluß von Kohle- und leistiftfabrikation, von Thierkohle und Kohlenfilter, Steinkohlentheer- und Kohlentheer-Derivaten . . .

Explosivstoffe und Zündwaaren

Abfälle und künstlihe Düngstoffe (Abfuhranstalten, Knochenmühlen, Düngerfabriken) fuhranstalten

Abdecker

49) 50)

59) 60)

61) 62)

63)

stoffe, Fette, Oele und Firnisse.

65) Gasanstalten 66) Licht- und Seifenfabrikation

67) Oelmühlen 68) Kohlentheerschwelerei, Verfertigung von Mineral- und ätherishen Oelen, Fetten und Firnissen, sowie Verarbeitung von Harzen IX. Textilindustrie. 69) Zubereitung von Spinnstofsen Á

70) Spinnerei, Hechelei, Haspelei, Spulerei, Zwi N net ra N D

71) Tuhmacher, Tuchscherer, Tuchbereiter 72) Weberei

75) Hâkelei, Stickerei, Spigenfabrikation ....

76) Färberei

77) Bleicherei, Druckerei, Appretur (auch in Verbin- dung mit Färberei)

78) Posamentenfabrikation 79) Seilerei, Reepschlägerei

80) Verfertigung von Neten, Segeln, Säcken u. dergl.

X. TOptes 81) BertryEung von Papier und Pappe, soweit nicht zu Nr. 82 gehörig

82) Verfertigung von Spielwaaren aus Papiermaché .

83) Buchbinderei und Kartonnagefabrikation XI. Leder. 84) Lohmüblen, Lohbextraktfabriken

85) Gerberei 86) Verfertigung von gefärbtem und lackiertem Leder .

87) Wachstuch und Ledertuch-, au Treibriemenfabrikation

88) Verfertigung von Gummi- und Guttaperhawaaren (ausgenommen Geflechte und Gewebe), soweit nicht »u Nr. 89 gehörig . .

89) Verfertigung von Spielwaaren aus Kautshuk

90) Niemerei und Sattlerei G4

91) Verfertigung von Spielwaaren aus Leder, oder mit Leder überzogen

92) Verfertigung von Tapezierarbeiten XII. Holz- und Schnitstoffe. 93) Holzzurihtung und -Konservierung G C4

94) Verfertigung von groben, glatten Holzw Holzstiften 9 g : Holzwaaren und

95) Tischlerei und Parquetfabrikation . .. 96) Böttcherei O S

97) Korbmacher und Korbflechter . .

98) Sonstige Flehterei und Weberei v , Strob, Baft, Bin n s. N Holz, Stroh

99) Dredelert ea L

100) Verfertigung von Spielwa us Dely! Hen 9 ) anderen Schnipstoffen 7 ú 7 N M T E

101) Verfertigung von sonstigen Óreh- und Schnitzwaaren,

auch Korkschneiderei.

64) Köhlerei, Holztheer-, Ruß-, Peh- und Harzgewinnung (

73) Gummi- und Haarflehterei und -Weberei . . . E 74) Strickerei und Wirkerei (Strumpfwaarenfabrikation) \

Doro Tr Too Tro

Loro

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{f ib

VIII. Forftwirthschaftliche Nebenprodukte, Leucht-

a b

m —— Tv prov po

|

T“ 9

T“ v Dv

Do“ o r

1 086 1358 22 396 30 103 934

5 059 736 14 448 995 2255 159

5 233 8 689 7359 1 023 2 802 517 1358 3 427 11 561 170

3 484 905

7 623

1345 20 905 3 093 5 851

318 7756

194

11 307 259

6 632 463 403

174 426 210 8 225 967 5 484 320 3 752

LiA 73 6 306