1896 / 182 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Finanz-Ministérium.

: Dem Ober: Regierungs-Rath Schmidt ist die Stelle des Ober-Regierungs-Raths bei der Provinzial-Steuer-Dircktion zu Stettin, und dem Regierungs-Rath, Ober-Zoll-Jnspektor Wol ffram zu Aachen die Stelle cines Mitglieds der Provinzial-Steuer- irektion zu Breslau verliehen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

BVetanntmacchung.

Gemäß F 46 des Kommunalabgaben - Gesehes vom 14. Juli 1893 (Geseß-Samml. S. 1562) wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuer- jahr zu den Kommunalabgaben ei nschäßbare Reinertrag der Main-Neckar-Eisen bahn aus dem Jahre 1895, aus- [ ließlich des Antheils Preußens, für die an der gemein- aftlihen Betriebsführung betheiligten anderen Staaten, wie folgt, Os worden ist: . der Antheil des Großherzogthums Baden auf 691 994 M, B. der Antheil des Großherzogthums Hessen auf 1 276 465 M Berlin, den 29. Juli 1896. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Jm Auftrage: Düders.

Justiz-Ministerium.

Verseßt sind: der Amtsgerichts-Rath Kornek in Freien- walde a. O. an das Amtsgericht T in Berlin, der Amtsrichter abbe in Peine als Landrichter an das Landgericht in annover, der Amtsrichter Niedn er in Myslowiß als Land- richter an das gemeinschaftliche Landgericht in Meiningen, der Amtsrichter Wagemann in Bruchhausen an das Amtsgericht in Peine. s Landgerichts-Rath Heldmann in as a. S. ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.

Zu Handelsrihtern sind ernannt: der Kaufmann Klaus Bolten in Altona bei dem Landgericht in Altona,

wiederernannt: der Rentier Paul Wartenberger in Berlin bei dem Landgericht T in Berlin, der Fabrikant Karl Kehl sen. in Hanau bei dem Landgericht in Hanau, der

abrikbesizer Emil Heinrich Möhlau in Düsseldorf ei dem Landgeriht in Düsseldorf, der Kaufmann Gustav Sadelbera in Altona bei dem Landgericht in Altona, der Kaufmann Frih Schepke in Königsberg i. Pr. bei dem Landgericht in Königsberg i. Pr.

Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Fabrikbesißer Richard Fleck in Berlin bei dem Landgericht T in Berlin, der Fabrikant Bernh. Schmidt in Altona bei dem Landgericht in Altona,

wiederernannt: der Kaufmann Rudolf Hardt in Lennep bei der Kammer für Handelssahen in Barmen, der Kom- merzien-NRath Otto Bönniger in Duisburg bei dem Land- gericht in Duisburg. :

Der Staatsanwalt Hartmann in Kreuzburg O.-Schl. ist an das Landgericht in Halle a. S. versetzt.

Dem Notar Collay in Körlin ist die nahgesuhte Ent- lassung aus dem Amt ertheilt.

In der Liste der Rechtsanwalte sind gelöscht: der Rechte- anwalt Dr. Max Gabriel bei dem Landgericht 1 in Berlin, der Rechtsanwalt Cohn bei dem Landgericht in Görliß, der Rechtsanwalt Sprung bei dem Amtsgericht in Gummers- bah, der Rechtsanwalt Petrash bei dem Amtsgericht in Mors.

Jn die Liste der Nechtsanwalte sind cingetragen: der Rechisanwalt Dr. Max Gabriel vom Landgericht T in Berlin bei dem Kammergericht, der Nehtsanwalt Abramczyk vom Landgericht 11 in Berlin bei dem Landgericht T in Berlin, der Rechtsanwalt S ucker aus Lüben bei dem Land-

eriht in Liegniß, der Rechtsanwalt eb aus Mörs bei

ads Amtsgericht in Neuß, der Gerichts-Assessor Dr. Pfeiffer bei dem Amtsgericht in Fulda, der Gerichts-Assessor Gl ogau bei dem Amtsgericht in Willenberg.

Der Senats:Präsident bei dem Kammergericht, Geheime Ober - Justiz-Nath Graefe, der Landgerichts - Direktor Schmeißer in Prenzlau, die Amtsgerichts-Räthe König in Jserlohn und Säbisch in Lyck sowie der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Nath Dettmar in Hildesheim sind gestorben.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 21 der „Geseß-Sammlung“ enthält unter

Nr. 9842 das Gesey, betreffend die Aufhebung der Hypothekenämter im Geltungsbereih des Rheinischen Rechts, vom 18. Zuli 1896.

Berlin W., den 1. August 1896.

Königliches Gesez-Sammlungs-Amt. Weberstedt.

Königliche Landwirthschaftlihe Akademie Poppelsdorf in Verbindung mit der Nheinishen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Das Winter-Semester 1896/97 beginnt am 15. Oktober d. J, mit den Ee TEeR an der Universität Bonn. Der spezielle Lehr- fie nas olgende, mit Demonstrationen verbundene wissenschaft- iche Vorträge: Betriebslehre (11. Theil): Gebeimer Regierungs-Rath, Direktor rof. Dr, Freiherr von der Sol y. Allgemeine Kulturtechnik (11. Theil): erselbe. Landwirtbhschastlihes Seminar: Derselbe. Spezieller Panientau: Professor Dr. Ramm. vi Papi Derselbe.

hweinezucht: Derselbe. Allgemeiner Pflanzenbau: falesor Dr, Wohltmann., Demonstrationen im Laboratorium des Versuchs- feldes: Derselbe. Forstbenußung: Forstmeister Sprengel. Foist- einrichtung: Derselbe, Obstbau: Garten-Inspektor Beißner. Nuy- holzpflanzen: Derselbe. Anorganische Experimental-Chemie: Professor Dr. Kreusler. Landwirthschaftliche Te R one: Derselbe. Chemisches oprmmaii na Derselb?2. Grundzüge der Chemie: Detterte: Pflanzen-

natomie vnd Physiologie: Dr. Noll. Pflanzenphysiologishe und R golropilde ebungen: Derselbe, Landwirth; schaftliche oologie I. Theil): Professor Dr. Ludwig. Erxperimentelle Thierphysiologie :

rofessor Dr. Hagemann. Thierphysiologisches Praktikum: a

ineralogie: Geheimer Bergrath, Professor Dr. Laspeyres. Mineralogische Uebungen: Derselbe. Experimental-Physik: Professor Dr. Gieseler Physikalisches Praktikum: Derselbe, Landwirthschaft- liche Maschinenkunde: Derselbe. Elemente der Mechanik und Hy- draulikf mit Uebungen: Derselbe. Landwirthschaftlihe Baukunde: eter Dupperp, _Brüdcken-, Wehr-, Schleusen- und Wegebau:

erselbe, Bautechnishe Uebungen: Derselbe, Kulturtehnische

Uebungen: Meliorations-Bauinspektor Künzel. Spezielle Kultur- technif: Derselbe, Theorie der Beobachtungsfehler und Methode der kleinsten Quadrate: Prof. Koll. Methode der kleinsten Quadrate : Derselbe. Landmeßkunde : Derselbe. Landesvermessung: QODer- selbe. Geodätishe Uebungen: QDerselbe und Professor Dr. Nein- Lat Praktishe Geometrie: - Professor Dr. Reinherß. Geo- dätishes Seminar: Derselbe. Analytische Geometrie und Analysis: Professor Dr. Veltmann. Stereometrie und sphärishe Trigono- metrie: Derselte. Mathematishe Uebungen: Derselbe, Volkswirth- shaftslehre : Frosessor Dr. Gothein, Landwirtb\{haftsrecht: Amts- richter, Professor Dr. Shumacher. Fishzuht: Geheimer Medizinal- Rath, Professor Dr. Freiherr von la Valette St. George. Anatomie und Physiologie der Hausthiere: Departements-Thierarzt a. D. Schell. Pferdezuht, Geburtshilfe, u elcilag: Derselbe.

Außer den der Akademie eigenen wissenshaftlihen und praktischen Lehrhilfsmitteln, welche durch die für hemische, physikalische, pflanzen- und ibe V9 Prafktika eingerichteten Institute, neben der landwirths{chaftlichen Versuchsstation und dem thierphysiologishen Laboratorium, eine wesentliche Vervollständigung in der Neuzeit er- fahren haben, steht derselben durch ihre Verbindung mit der Universität Bonn die Sd der Sammlungen und Apparate der leßteren zu Gebote. Die Akademiker sind bei der Universität immatrikuliert und haben deshalb das Necht, noch alle anderen für ihre allgemeine wissen- schaftlihe Ausbildung wichtigen Vorlesungen zu hören, über welche der E das Nähere mittheilt.

Der seit 1876 versuhsweise eingerihtete kulturtehnische und der seit 1880 bestehende ge Ce Kursus sind definitiv an der Akademie eingerihtet und deren Besuch It die zukünftigen reußischen Länbuiesfer obligatorish geworden. Ebenso haben die hier En Landmesser und die Kulturtechniker ihre Examen mit amt- liher Geltung an der hiesigen Akademie abzulegen.

Auf Anfragen wegen Eintritts in die Akademie is der Unter- ne gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu ertheilen. uf Ansuchen versendet das Sekretariat der Akademie Prospekte kostenfrei. |

Poppelsdorf bei Bonn, im August 1896. Der Direktor der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie. Geheimer Regierungs-Rath, Professor Dr. Freiherr von der Golß.

Veran tmaPbUn a

An der Königlihen Technischen Hohschule zu Aachen beginnen im Winter-Semester 1896/97 die Immatrikulationen am 1. Oktober, die Vorlef ungen am 12. Oktober.

Programme sind auf Ersuchen vom Sekretariat zu beziehen.

Aachen, den 15. Iuli 1896.

Der Rektor. Inte.

Angekommen:

der Unter-Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohmann.

Personal-Veränderungen,

Königlich Preußische Vrmee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Molde,. an Bord S, M, Vat „Hohbentollern“, 22, Juli, Bresler, Pr. Lt, vom Feld-Art. Regt. von Podbielski (Niedershles.) Nr. 5, dessen Kommando zur Dienstleistung bei der trigonometrischen Abtheilung der Landesaufnahme bis auf weiteres verlängert.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 23. Juli. Wegener, Hauptm. à la suite des Inf. Negts. Nr. 140 und Direktions-Assist. bei den technischen Instituten, von der Gewehr- fabrik in Spandau zur Geweh1fabrik in Erfuct verseßt. Berger, Hauptm. à la suite des Inf, Negts. von Grolman (1. Posen.) Nr. 18 und Direktions-Assist. bei den technischen Instituten, der Ge- wehrfabrik in Spandau zugetheilt.

Im Sanitäts-Korps. Molde, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, 22. Juli, Frhr. v. d. Busshe-Haddey- hausen, Sec. Lt. von der Res. des 2. Hannov. Feld-Art. Negts. Nr. 26, aus seinem bisherigen Militärverhältniß ausgeschieden, gleih- zeitig im Sanitäts-Korps und ¿war als Assist. Arzt 2. Kl. der Res. mit cinem Patent vom 24. März 1890, Arning, Assist. Arzt 1. Kl. d. bid: Um 20. JUNl d, F. 1 déx Su ntruppe für Deutsch: Ostafrika, früher bei dem 1. Hannoy. Jnf. Regt. Nr. 74, in der Armee und zwar als Assist. Aizt 1. Kl. mit einem Patent vom 920, Juli 1894 KKk1 bei tén Sanitäts-ODffizieren der Landw. 1. Auf- gebots, wiederangestellt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 15. Juli. Hoefer, Militär-Intend. Nath, beauftragt mit Wahrnehmung der Militär- Intendanteastelle des XVIT1. Armee-Korps, zum Militär-Intendanten, Kall usky, Militär-Intend. Assessor von der Intend. des [1V, Armee- Korps, zum Militär-Jatend. Rath, ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 7. Juli. Bartels, überzähl. Militär-Intend. Assessor, unter Ueberweisung zu der Intend. des Garde-Korps, zum etatsmäß. Militär-Intend. Assessor ernannt.

13, Juli. Heuser, überzähl. Militär-Intend. Assessor, unter Ueberroeisung zu der Intend. des XI1V. Armee-Korps, zum etatsmäß. Militär-Intend. Assessor ernannt.

26. Juli. Hoefer, Militär-Intend., die Militär-Intendanten- stelle des XVI1, Armee-Korps übertragen.

Nießtamtliczes.

Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 1. August.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend gegen 8 Uhr mittels Sonderzugs auf dem Bahnhof Wilhelmshöhe ein und wurden daselbst von Fhrer Majestät der Kaiserin und Königin sowie den Prinzen Söhnen empfangen. Die Vertreter der Be- hörden waren auf dem Bahnhof erschienen. Dgre Majestäten begaben Sich alsdann in offenem Wagen, von dem Publikum mit begeisterten Hochrufen begrüßt, nah dem Schlosse.

Jn der Zeit vom 1. April 1896 bis zum Schlusse des Monats Juni 1896 sind im Deutschen Nei ch solgenee Ein- Men (einshließlich der kreditierten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlihen Verbrauchssteuern sowie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt:

Zólle 100 380 335 M (gegen denselben Zeitraum des Vor- le + 4571 706 46), Tabadsteuer 2 070 989 M (— 44 640 A6),

udersteuer 30410 4488 M (+ 183224923 M), Salzsteuer

9580 332 M (+ 169904 6), Maischbottih- und Brannt- weinmaterialsteuer 3 226 586 (+ 280 606 4), Verbrauchs- abgabe von Branntwein und Bus ag zu derselben 27 540 267 M n 604 767 A6), Brennsteuer 822 749 M46 (+ 822749 M),

rausteuer 7 388 222 M (+ 314042 M4), Uebergangsabgabe von Bier 911 639 6 (+4 11 622 A), Summe 182331 567 M (+ 19 965 579 M). Stempelsteuer für: a. Mes 4 303 706 M t 446 005 A), b. Kauf: und sonstige An- schaffungsgeschäste 3537 900 f (— 1 601 045 M), c. Loose u: Privatlotterien 1 306 153 M (+ 260681 M), Staats- otterien 1706754 M44 (— 31381 M), Spielkartenstempel 280 277 M (+ 31 009 M), Wechselstempelsteuer 2210 695 M (+ 134343 M), Pose und Telegraphenverwaltun 70 611 902 M (+ 2755324 M6), Meiths + Slsenbahnverwal: tung 16 928 000 M (4- 450 000 M).

Die zur Reichskasse gelangte Jst - Einnahme abzüglich

der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeihneten Einnahmen bis Ende Juni 1896: Zölle 90941936 (4+ 8621143 M), Tabacksteuer 2075 748 M (+ 97 066 M6), Zudersteuer 22 075 463 M —+ 1524 297 M), Salzsteuer 11 024 667 M (4 499 655 M6), Maischbottih- und Branntweinmaterialsteuer 4944191 M (+ 95236 Æ), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 24 985 485 #4 (— 265141 M), Brennsteuer 632319 M (+ 632319 M), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 7 055 353 M (+ 276 802 4), Summe 163735162 46 (+ 11 481 377 M). Spielkarten- ftempel 389513 M (+ 4355 M).

Die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Stettin ist beauftragt worden, die bereits angeordneten allgemeinen Vorarbeiten für eine Nebeneisenbahn von Wollin nah Misdroy auf eine Fortführung nach Ostswine aus- zudehnen.

Die Bibliothek und der Lesesaal des König- lihen Statistishen Bureaus sind während des Monats August geschlossen.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher ist von dem ihm Allerhöchst be- willigten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte König- lih sächsische Gesandte Dr. Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations - Sekretär von Stiegliß als interimistisher Geschäftsträger.

An Stelle des infolge seiner Ernennung zum Ober- Verwaltungsgerihts-Nath aus dem Gerichtshof zur Ent- scheidung der Kompetenzkonflikte ausgeschiedenen Kammergerichts-Raths Dr. Menke ist der Kammergerichts-Nath: Dr. Bauer I]. vom 1. August d. J. ab zum Mitglicd dieses Gerichtshofes ernannt worden.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober- Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Condor“, Kommandant Korvetten-Kapitän Meyer (Hans), am 6. August von Sansibar in See zu gehen.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat gestern Mittag auf Schloß Mainau den Kaiserlih und Königlich österreichisch - ungarishen außerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Minister Stephan Burián von RNajecz empfangen und aus dessen Händen das Schreiben Seiner Majestät des Kaisers von ODester- reich, Königs von Ungarn, entgegengenommen, durch welches derselbe in dieser Eigenschaft am Großherzoglichen Hofe beglaubigt wird. Der Gesandte hatte darauf die Ehre, von Zhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin empfangen zu werden und an der Großherzoglihen Frühstückstafel theil: zunehmen.

Sachsen-Coburg-Gotha. Seine Königliche Ls der Herzog ist vorgestern a1: 8: Bad Kissingen nah Coburg zurückgekehrt.

Deutsche Kolonien.

Nach einer telegraphishen Meldung des Kaiserlichen Gouvernements in Dar-es-Salaam ijt der bei der Ost- afrikanishen Plantagengesellshaft angestellte Pflanzunggsleiter Friedrih Schröder wegen der von ihm verübten Gewalt- thätigkeiten von dem Kaiserlichen Gericht in Tanga zu fünf zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt worden.

Großbritannien und Jrland.

Wie die „London Gazette“ meldet, verlieh die Königin dem Prinzen Karl von Dänemark das Großkreuz der Militärklasje des Bath-Ordens. ti

Das Oberhaus nahm gcstern nah achtslündiger Debatte in zweiter Lesung die irische Bodengesey-Novelle ohne nament- lihe Abstimmung an.

Im Unterhause erklärte, dem „W. T. B,“ jufolge, gestern bei der Debatte über den Ausgaben-Etat des Handels- amts der Präsident desselben Ritchie betreffs der Einfuhr der in Gefängnissen e g R A wig Waaren: Der Schriftwechsel mit den auswärtigen Regierungen könne noch nicht vor- gelegt werden, weil Deutschlands Antwort noch nicht einge- gangen sci. Wenn jedoch die Unterhandlungen mit den auswärtigen Regierungen diesem Handel keinen Einhalt thun würden, o würde die Regierung eine entsprehende Vorlage cin- bringen. Der Staatssekretär des Jnnern Nidley Pilid mit: nah Erwägung aller R habe er es für seine Pflicht ge- halten, Jameson und Genossen der Gnade der Königin zu empfehlen, damit dieselben als Strafgefangene erster Klasse behandelt werden. Bailey fragte an, was das Kriegsamt betreffs der Offiziere, welche sich an dem Einfall in Transvaal betheiligt hätten, gegen welche jedoch nicht in dem Prozeß gegen Jameson ver-

handelt worden sei, zu veranlassen beabsichtige. Der Parla- ments-Sekretär des Kriegsamts Brodrik erwiderte, er könne keine Antwort geben, weil die Frage noch erwogen werde.

Jameson und die mit ihm Verurtheilten wurden gestern von dem Gefängaiß Wormwood-Scrubs nach dem Holloway-Ge- fängniß zurückgebraht, wo ihnen die Vorrechte der Straf- gefangenen erster Klasse zu theil werden.

Ftalien.

Die Herzogin von Genua ist heute, wie „W. T. B.“ aus Rom mib auf Schloß Aglie in Piemont von einer Prinzessin entbunden worden.

Die „Gazzetta ufficiale“ veröffentlihte gestern ein Dekret vom 830. v. M, durch welches die Parlamentssession vertagt wird. Die „Opinione“ glaubt, daß der Ver- tagung der Schluß der Session im September oder Oktober folgen werde.

Spanien.

Aus San Sebastian meldet „W. T. B.“ : Der König fiel am Mittwoch mit dem Fahrrad und verleßte fich leiht im Gesicht. Gestern unternahm der König indeß roieder den ge- wöhnlichen Spaziergang.

Türkei.

Aus Canea wird der „Times“ vom 31. Juli gemeldet, im Hinterhalt liegende Christen hätten in der Provinz Herakleion 15 Mohamedaner getödtet.

Das Wiener K. K. Telegraphen - Korrespondenz - Bureau berihtet aus Konstantinopel untcr dem gestrigen Tage, Tatur Pascha habe mit 24 Bataillonen 5000 Drusen bei Veit-Dedschan geschlagen; die Hauptmacht der Drusen sei dadurch gebrochen.

GriechenlanD.

Der neu ernannte rumänische Gesandte Ben gesco über- reichte gestern, einer Meldung dcs „W. T. B.“ aus Athen zufolge, dem König sein Beglaubigungsschreiben.

Der türkishe Gesandte Assim Bey gab der griechischen Regierung bekannt, daß sich nach Ermittelungen der türkischen Konsuln in Thessalien zwei Banden gebildet hätten, die cine in Stärke von 300, die andere von 120 Mann, welche bereit seicn, in Macedonien einzudringen. Die Regierung hat ina, strenge Maßregeln geiroffen, um die Banden zu zer- treuen.

Numäaänien.

Der neu ernannte griechische Gesandte Rhan gabé wurde gestern von dem König in Sinaia zur Ueberreichung seines VBeglaubigungsschreibens empfangen.

Amerika.

Jn Beantwortung einer Anfrage eines Zeitunaskorrespon- denten aus Arkansas äußerte, wie „W. T. B. aus Washing- ton berichtet, der Schaßsekretär Carlisle: im Fall der freien Silberprägung würde die gesammte Valuta fofort auf die Silberbasis hinabsinken und die Checks und Tratten in Silber- Dollars oder deren Aequivalent gezahlt werden. Niemand könne annehmen, daß es die Pflicht der Regierung sein würde, den für Privatpersonen oder Korporationen unentgeltlich ge- prägten Standard-Silber-Dollar auf gleihem Werth mit dem Gold-Dollar zu erhalten.

__ Eine in Madrid eingetroffene Depeshe aus Cuba meldet cinen Zusammenstoß der spanishen Truppen unter Nodriguez mit ciner Schaar Aufständischer unter Führung Arbolay's in der Provinz Cienfuegos. Die Aufständischen verloren 47 Todte, darunter ihren Führer Arbolay und zahl- reiche Verwundete,

Asien.

Die von Lord Wolseley in der Kommission für die indischen Zivil: und Militärausgaben zu London gethane Aeußerung, daß Jndien die gesammten Kosten des britischen Heeres in Jndien tragen müsse, da Jndien der britischen Herrschaft alles verdanke, sowie E GREDUnE daß er, Wolseley, nicht mit in- dischen Truppen gegen Frankreih, Deutschland oder ein anderes Land kämpfen möchte, haben in Indien, nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Simla, allgemeine Entrüstung erregt; in den indishen Regierungskreisen meine man, Wolseley's Aeußerungen könnten Unzufriedenheit unter den Eingeborenen-Truppen hervorrufen.

Afrika.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Prätoria gemeldet: der E! habe keine Telegramme betreffs des Pro- zesses gegen pee on erhalten. Von einer Absicht der Negic- rung, sih für eine Milderung der Urtheils\sprüche zu verwen- den, sei nichts bekannt.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestrigen Ersaywahl zum S der Ab-

geordneten im Wahlkreis Kleve wurde Pfarrer Dr. H eve- ling zu Pfalzdorf (Zentr.) mit 120 Stimmen gewählt gegen von Vonshaw zu Goch (Zentr. ), welcher 566 Stimmen crhielt.

Nr. 33 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 31. Juli, Hat foleren Inhalt : 1) Konsulatwesen : Ernennungen ; Bestellung eines Kon- sular-Agenten ; Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands- Akten ; Entlassung, 2) Rinantweien: Naweilun der Œinnahmen des Reichs für die Zeit vom 1, April 1896 bis Ende Funi 1896. 3) Marine und Schiffahrt: Bestimmungen über die gegenseitige An- erfennung der Schiffövermessungen in Deutschland und Groß- britannien; Erscheinen des zehnten Nachtrags des Internationalen

Signalbuhs, 4) Polizciwefen : 2 L dem Nelcbbgebiet. zciwefen: Ausroeisung von Ausländern aus

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Bestimmung des § 22 1 13 des Preuß. All Landrecht wona ein Bevollmächtigter Aufträge versch beuts De Tonen, in Interesse einander entgegenläuft, nicht annehmen kann, findet, na einem Urtheil des Reichsgerichts, 1. Zivilsenats, vom 2i. Mde 1896, auf Vermittelungsaufträge von Handelsge äften An-

i

wendung, sofern der eine Kontrabent zur Zeit des von ihm gegebenen Provisionsversprehens nicht bereits wußte, daß der Vermittler au vom Gegenkontrahenten, dessen Interesse dem seinigen entgegenläuft, mit der Vermittelung beauftragt sei. „Es ist anzuerkennen, daß dieser Say eine Einschränkung erleiten muß, wenn die Dienste des Vermittlers wesentlich faftisher Natur sind und etwa nur darin bestehen, die Kontrahenten einander zuzuführen. Um einen solchen Fall aber handelt es si bier nit, vielmehr hatte der Kläger nah dem feststehenden Sachyerhalt es übernommen, auf einen für die französische Firma möglichst günstigen Vertragsshluß hinzuwirken, und es war ihm hierfür eine mit dem Kaufpreise steigende Belohnung zu- per, Sowohl nah der Bestimmung des § 22 a. a. O. wie nah en Grundsäßen von Treu und Glauben war Kläger L die Beklagte, als diese ihn ebenfalls mit der Vermittelung beauftragte, über den thm von der französishen Firma ertheilten Austrag nicht in Unkenntniß zu lafsen.*" (418/95.,)

Die Bestimmungen der §8 675 und 676 Th. 11 Tit. 1 des Preußishen Allgemeinen Landrechts :

„Ist \ch{einbarer Anlaß zu einem folhen Argwohn (des Ghebruck8s) vorhanden, so muß dem beschuldigten Ehegatten, auf Anrufen des andern, der fernere Umgang mit der ver- tâchtigten Person gerihtlih untersagt werden. Sett derselbe, dieses Verbots ungeachtet, einen vertrauten Umgang mit der C fien Perfon fort, so ist dies ein éebablider Grund zur Le helidung —*

sind, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 1V. Zivils-nats, vom 1. April 1896, dur die Neihs-Zivilprozeßordnung unberührt ge- blieben; es is demnach nit zulässig, dem Beschuldigten einen Neinigungseid, wonah er thatsählih keinen Ebebru begangen habe, aufzuerlegen. „Die Erlassung des nachgesuchten rihterlihen Verbots war nach § 575111 A. L.-N. in Verbindung mit § 16 Nr. 6 des Einführungsgeseßes zur Zivilprozeßordnung und mit § 6 des preußishen Ausführungögeseßes zu derselben vom 24. März 1879 im Sinne eines Besserunasbefehls zulässig. Die Ansicht der Revision, daß die Anwendung der §§ 675, 676 mindestens für den Fall beseitigt werde, daß der Kläger den ihm auferlegten Reinigungseid in Betreff seines Ehebruchs mit der B. leiste, ersheint unzutreffend“. (430/95.)

Nach § 706 Theil 1l Tit. 1 des Preußishen Allgemeinen Land- rechts kann der unschuldige Gatte die Ehescheidung nahsuchen, wenn der andere Ebegatte durch vorsäßlihe unerlaubte Handlungen den Andern in Gefahr bringt, Leben, Ehre, Amt oder Gewerbe zu ver- [teren In Bezug auf diese Bestimmung hat das Neichsgericht, [V. Bibilsenat, durch Urtheil vom 9. April 1896 ausgesprochen, daß unter dem im § 706 erwähnten Verlust des Gewerbes nicht der Verluft des Nechtes, das Gewerbe zu betreiben, zu verstehen, es vielmehr zur Begründung der Chescheidungsklage hinreichend ist, wenn auch nur die Ausübung des Gewerbes und dadurh das Mittel, den Unter- halt si zu erwerben, allgemein und dauernd gefährdet wird. Andererseits erfüllt der Vorsay allein, den Gewerbebetrieb des anderen Ehegatten zu gefährden, die Vorausseßung des § 706 nicht, vielmehr muß durch vorsäßlihe unerlaubte Handlungen jene Gefährdung bewirkt sein. (14/96.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

__ In Aachen haben einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge sämmtlihe Weber der Aachener Tuchfabrik, Aktiengesellschaft, E O e D E:

n Wahren bei Leipzig haben, wie die „Lpz. Ztg.“ beri tet, 78 Arbeiter (Tischler, Bildhauer, Polierer 2c.) der dortigen Boe - phon-Musikwerke-Fabrik wegen Entlassung zweier Ärbeiter die Arbeit eingestellt.

Hier in Berlin haben die Brauerei-Hilfsarbeiter, wie die Berliner „Volks-Ztg.* mittheilt, in einer Versammlung am Donnerstag cin ferneres Zusammengehen mit den Brauern abgelehnt und eine eigene Vergleihskommission gewählt, welche in allen die Hilfsarbeiter betreffenden Fällen felbständig mit den Brauereien zu verhandeln hat.

In Aufsig sind, wie dem „Vorwärts“ gemeldet wird, die Glasmacher der Oesterreichishen Glashütten-Gesellshaft in den Ausstand eingetreten, angeblih weil die Verwaltung die Mitzlieder der Glasmacher-Gewerkschaft entlassen und \sih geweigert hat, die Ent- lassung rückgängig zu machen.

Aus London berihtet „,W,. T. B.* vom internationalen Sozialisten-Kongreß: Die Majorität der französischen Delegirten verbreitete gestern eine Grklärung, welche die Minorität des gewalt- samen Fort|hleppens eines die Mandate betreffenden Aktenbündels und betrügerishen Vorgehens beshuldigt. DerKongreß nahm denBericht des Unterrichtsaus\husses an, in welhem ausgeführt wird, es sei Pflicht der Staatsverwaltung, j-dem Bürger dur Befreiung von dzn Schulgebühren und durch freien Unterhalt der Schüler die Möglickeit einer voll- ständigen Erziehung vom Kindergarten an bis zur Universität zu er- möglichen. Der Bericht verlangt ferner, das Alter dec Kinder, in welhem sie vom Schulbesuh befreit werden, auf 16 Jahre zu erhöhen, und untersagt die Beschäftigung von Personen unter 18 Jahren in ungesunden Betrieben oder in Nact- arbeit oder länger als 24 Stunden in einer Woge bei obligatorishem Besuch der Fortbildungéshulen. Des weiteren empfiehlt der Bericht Gleichförmigkeit in der Fabrikgeseßgebung aller Industrieländer mittels internationalen Abkommens und erklärt, die verschiedenen Regierungen hätten die Verpflichtungen, welche von ihnen in der Berliner Konferenz von 1891 in dieser Beziehung ein- egangen worden seien, noch nit erfüllt, besonders erlaube die eng- ishe Regierung noch immer Arbeit von elfjährigen Kindern. Zum Schluß verlangt der Bericht Regulierung E und der Fabrik- arbeit. Später nahm der Kongreß einen Bericht an, der \ich für die Abschaffung der stehenden Heere, ihren Ersaß durch nationale Bürgerwehren und für ein internationales Schiedsgericht aus pricht.

Aus Brüssel wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 29. Juli ge- schrieben, die dortigen Schreiner- und Anstreichergesellen hâtten mit einem allgemeinen Nea ab gedroht, falls ihnen bis zum 1. August die verlangten Lobnerhöhungen nit bewilligt würden.

__ Aus Zürich meldet ,W. T. B.*: Die sozialistische Ver- einigung der in der Schweiz lebenten Italiener bielt gestern eine Versammlung ab, an welcher ungefähr 1500 Italiener theil- nahmen. Die Vérsammlung nahm eine Entschließung an, in welcher fle sih gegen die Aut schreitungen der Züricher Arbeiter ausspricht und fih mit den Arbeitern der übrigen Länder folidarish erklärt.

Kunst und Wissenschaft.

Die von der Königlich preußishen Staatsregierung in Anregun gebrachte einheitliche e M Feu gg, der Denkmalspflege i nunmehr von sämmtlichen Provinzial-Verbänden angenommen und in allen Theilen der preußischen Monarchie, mit Ausnahme des NRe- gtetun sbezirks Wiesbaden, durchgeführt worden. Es sind Provinzial-

ezw. Bezirks-Kommissionen zur Erforshung und zum Schutze der Denkmäler gebildet, denen der betreffende Ober-Präsident und zumeist der Landes-Direktor, Delegirte des Kreisausschusses, des Kon- sistoriums, der bishöflihen Organe sowie Mitglieder der größeren Geschihts« und Alterthumsvereine angehören, und welchen als sahverständiger Beirath und zugleich als staatlicher Delegirter der Provinzial. bezw. Bezirks-Konservator zur Seite Nees Leßterer fungiert, ebenso wie die Mitglieder der Denkmäler-

ommissionen, im Ehrenamt. Zu Provinzial. bezw. Bezirks-Konser- vatoren find ernannt: für die Provinz Ostpreußen der Architekt Adolf Bötticher zu Königsberg i. Pr.; für ‘die Breu Westpreußen der Landes - Bauinspektor Hei E M anzig ; für die Provinz Brandenburg der Landes - Baurath, Geheime Baurath Bluth zu Berlin; für die Provinz Pommern der Gymnasial-

Direkicr, Professor Lem cke zu Stettin ; für die Pa Bo der Landeë- Bibliothekar und Direktor des Provinzial-Museums Dr. Shwarß zu Posen; füc die Provinz Schlesien der Land-Bauinspektor Lutsch zu Breslau; für die Provinz Sachsen der Archiv-Assistent Dr. Theuner zu Magdeburg; für die Provinz Schleswig-Holstein der Gymnasial- Oberlehrer, Prefessor Dr, Haupt zuz Schleswig; für die Provinz Hannover der Direktor des Provinzial - Museums Dr. Reimers zu Hannover; für die Provinz Westfalen ter P covinztal Vau pons Ludorff zu Münster ; für den Regierungsbezirk Cassel Dr, Bitkell zu Marburg; für die Rheinprovinz der FIORTDONNE Dr. phil. Paul Clemen zu Boun; für die Hohenzollernshen Lande der Architekt Wilhelm Friedrich Laur zu Sigmaringen. Da die Genannten für ihren Amtsbezirk in jeder Hinsicht den Konservator der Kunst- denkmäler zu Berlin vertreten, so sind, laut Verfügung des Ministers der geistlihen 2c. Angelegenheiten vom 6. Juni d. L, an sie au alle bezüglichen Anzeigen und Anträge zu richten.

Die XXPV1, Hauptversammlung der „Verbindung für historishe Kunst“ wurde am 15. und 16. Juni d. J. m acta des „Vereins Berliner Künstler“ im Architektenhause hierselb ab- gehalten. Denjeyt im Druck erschienenen Mittheilungen über die Verhand- lungen entnehmen wir Folgendes: Die Verbindung zählt zur Zeit 131 Mitglieder. Die Beschlüsse der 25. Hauptversammlung haben sämmtli durhgeführt werden können. Zu erwähnen ist, daß die Skizze von G, Marx „Der 2. September 1870 (Ulanen-Patrouille)“ und das Gemälde von Messerschmidt „Tilly's Verwundung“ angekauft, ferner die Bilder von Eichstaedt „Zwischen Ligny und Belle- Alliance *, Warthmüller „Friedrih 11. vor der Schlacht bei Roßbach", sowie A. Kampf ,Volfsopfer im Jahre 1813“ abgeliefert sind und si bereits im Umlauf befinden. Zur Beschickung der diesjähriaen Hauptversammlung waren die Künstler im Mai 1895 und im März 1896 eingeladen worden. In den Einladungen wurde der Wunsch ausgesprochen, Vorlagen für ein Bildniß Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen als N im deutsch - französishen Kriege und ein solhes des Fürsten von Bismarck zu erhalten. Als Vereinsblätter wurden Ende 1894 die Kupferlichtdrucke nah den Ge- mälden von Hellqvist „Sancta Simplicitas“ und Scheurenberg , Burggraf Friedri I. von Nürnberg wirft die Quiyow?s nieder“ sowie Ansangs dieses Jahres die Photogravüren nah dem Warthmüller'shen Bilde „Friedri der Eren vor der Schlacht bei Noßbah“ und der farbige Lichtdruck nah dem Messershmidt'shen Gemälde ,Tilly's Verwundung*® vertheilt. Die Prüfungskommission wurde durch Zettelwahl folgendermaßen zusammengeseßt: Geheimer Ober-Regierungs-Rath a. D. Dr. Jordan, A. Molineus, Professor W. Firle, Stadtrath Fubel und Maler Hempel. Zur Vorbereitung der diesjährigen Verloosung, welche die Skizzen von Th. Necholl und G. Marx betrifft, wurden die Herren de Weerth, Vogel und Klee berufen. Auf der dies- jährigen internationalen Kunst-Ausstellung wurden felgende Gemälde angekauft: Cichstaedt „Victoria“ ; Hackl (Münchev) „Kardinal Borro- maeus bei den Pestkranken*; Echtler (München) „Kondolenzbesuh“ ; von Beckerath (Düsseldorf) ,Beweinung Christi‘ F. Roeber (Düssel dorf) „Der leßte Staatsrath des Großen Kurfürsten“; ferner die Skizze von Fugel (München) „Petri Plngsipreviat. Der bisherige Vorstand wurde durch Zuruf wiedergewählt. Die Wahl des nähtten Versammlungsorts wurde dem Vorstand überlassen,

Land- und Forftwirthschaft.

Offenbach a. M, 1. August. (W. T. B.) Der „, Verband badischer landwirthshaftliher Konsumvereine“ ist bens mit 274 Genoffenschaften dem „Allgemeinen Berbande der O landwirthshaftlihen Genossenschaften" bei- getreten.

Handel und Gewerbe,

Das norwegische Storthing hat beshlofsen, daß vom 22. Zuli d. J. bis zum 30. Juni 1897 folgende ccb ents Einfuhrzölle gelten sollen: für Weizen 60 Oere per 100 kg, für Weizenmehl 2 Kronen per 100 kg.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks A net aid cid E MLe L n der Kuhr sind am 31. v. M. gestellt 12198, ni { genen nue dep D , 10e reRIEEE N er esten sind am 30. v. M. geftellt 4072, zeitig gestellt kleine Wagen. gef ‘d e R

Dem sechsundfünfzigsten Jahresberiht des Vereins junger Kaufleute von Berlin für das Verwaltungsjahr 1895 find fol- gende Mittheilungen entnommen: Die gesammten Unterftüßungen an die Vereinêmitglieder beliefen sih 1895 auf 14 034 «, im Jahre 1894 auf 13664 #, 1893 auf 16543 # Wenn der Zuschuß zur Stellenvermittlung, der gleihfalls der Unterstügungsfafse zur Last fällt, hinzugerechnet wird, fo ergiebt sich die Summe von 23 989 4 gegen 22177 \ im Jahre 1894. Die Beihiïfe an die kranken Mit- e betrug 1895 11 356 Æ, in 1894 11216 A An 16 stellenlofe

titglieder wurden 1895 738 4, 1894 an 24 Mitglieder 1300.4, 1893 an 27 Mitglieder 1820 4 gezahlt. Für invalide Mitglieder, deren Zahl sih auf fünf erböht hat, wurden 1895 1080 4, 1894 288 M gezahlt. Außerdem wurden die Zinsen verschiedener Stiftungen saßungs8gemäß verwendet. Die Vereinsärzte wver- zeichneten im Jahre 1895 3626 Konsultationen gegen 2445 in 1894. Die regelmäßigen Beiträge für die Wittwen- und Ÿ aisenstiftung be- liefen fi auf 8191 4, während an Unterstüßungen 10 245 4 gegen 10015 M im Jahre 1894 zu leisten waren. Lediglih mit Hilfe der ihr zustehenden Zinserträgnisse hat die ittwen- und Waisfenstiftung die ibr gestellte Aufgabe zu erfüllen vermocht. In der Stellenvermittlung waren zur Beseßung 914 Vakanzen ange- meldet. Hiervon wurden durch den Verein 628 beseyt. Bewerber wurden eingetragen: 229 Mitglieder und 1403 Nichte mitglieder (darunter 488 von auswärts). Untergebraht wurden 628 Bewerber (darunter 105 auswärtige Bewerber.) Nie Bibliothek des Vereins umfaßt jeßt 800 Bände. Die Zahl der Vereinsmitglieder, die am 31, Dezember 1894 ih auf 3104 stellte und sih bis Ende 1895 auf 3354 erhöhte, betrug bei Ausgabe des Rechenschaftsberichts 3454, Das Vermögen des Vereins bete am 31. Dezember 1895 269017 #4, Ende 1894 264448 i

Die 15. Jahresversammlung der Freien Vereinigung Ser Vertreter der angewandten Chemie, zu der eine Zahl von Vertretern der Nahrungsmittel-Chemie und des affee» Großhandels aus allen Theilen Deutschlands erschienen ist, wurde gestern in Nürnberg eröffnet. Anwesend sind auch, wie ,W. T. B.* meldet, der Direktor des Kaiserlihen Gesundheitsamts, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Köhler, der Geheime Rath Hôrs« mann als Vertreter des bayerischen Ministeriums des Innern, der Ober-Bürgermeister Dr. von Schuh als Vertreter der Stadt Nürn- berg. An die Berathungen {loß sich ein Festmahl.

Stettin, 31. Juli. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen

till, loko —, per Juli-August —, per September: Oktober 137,00.

oggen fill, loko —,—, per Juli-August —,—, pr. Sept.+ Oktober 109,50. Pomumerscher fer loko 118—125. Rübsöl loko unverändert, per Juli-August 45,70, per September-Oktober 45,70. Es O loko mit 70 G Konfumsteuer 33,50. Petroleum oko 10,65.

Breslau, 31. Juli. (W. T. B.) Getreide- und Pros duktenmarkt. Spiritus per 100 1 106 % exkl, 50 M Berbraute: Süden F Juli 53,20, do, do, 70 4 Verbrauchsabgaben pr,

Magdeburg, 31. Juli, (W. T. B.) Zuckerberitht. K zucker cl. von 92 9% —,—, Kornzucker In 88 0/ Kain —,—, Nachprodukte exkl. 750/49 Rendement 6,90—? 60, Stetig. Brotraffinade 1 24, 75—25. Brotraffinade Il 24,50. Gem. Naf nade Faß 24,50—25,25, Melis 1 mit Faß 23,50. Stetig. Nob« zucker I. Produkt Tranfito f, a. B, Hamburg per Juli §50 Gd... 9,974 Br., pr. August 9,55 bez, 9,574 Br., pr. September 9,724 bez.,