1896 / 187 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

uchthaus verurtheilt worden war, wegen -eines Form- ers aufgehoben. : : Von Toulon ist gestern Abend das Panzer\chiff „Neptun“ nah Kreta abgegangen.

Nußlanv.

St. Petersburger Blätter melden, daß die Abreise des A rgaareR nah Wien auf den 25. d. M. estgeseßt sei.

Der „Regierungsbote“ veröffentliht die Enthebung des Großfürsten Alexander Michailowitsch von seiner Stellung an Bord des Panzerschiffes „Sseßnoz Weliki“ unter Belassung in der Kaiserlihen Suite und bei der Garde- equipage.

- Fahren dus zum Nachtheil der Dynamitgesellschaft zu sechs : ren eh

Spanien.

Der Senat genehmigte gestern den Bericht der Kom- mission, welher die Ermächtigung zur Verfolgung des Generals Borrero wegen Herausforderung des Marschalls Martinez Campos zum Duell verweigert. Jn dem Bericht ist die Ansicht ausgesprochen, es wäre nicht gegen die Sub- ordination gewesen, wenn Campos ein Duell mit einem Unter: gebenen angenommen hätte. /

Nach Meldungen aus Ribadavia (Provinz Orense) ist es dort zu einigen Ruhestörungen gekommen, bei denen es ih jedoch nur um die Octroi-Erhebung gehandelt habe.

Schweiz.

Das eidgenössishe Departement für Landwirthschaft hat, wie dem „W. T. B.“ aus Bern gemeldet wird, mit dem gestrigen Tage das am 24. Januar erlassene Verbot der Einfuhr von Klauenvieh über die \chweizerisch- elsässishe Grenze aufgehoben.

Niederlande.

Die Nontagin a wie „W. T. D meldet, den Ordonnanz - Offizier van Suchtelen nah Wesel entsandt, um daselbst heute die Deutsche Kaiserin und den Prinzen Heinrich von Preußen zu begrüßen.

Belgien.

In der gestern fortgeseßten Verhandlung gegen den Kommandanten Lothaire wegen der Hinrichtung des ‘aaa Stokes nahm der Vertheidiger, der frühere Minister

raux, das Wort. Derselbe beschäftigte sich darin fast aus-

\chließlich mit Stokcs, welchen er als einen Schurken schilderte,

der mit Pulver und Kriegsmunition gehandelt und diese Gegen-

stände an die Araber verkauft habe. Wie „W. T. B.“

heute aus Brüffel meldet, ist Lothaire freigesprochen worden. Türkei.

Aus Konstantinopel erfährt „W. T. B.“, der armenishe Patriarh, Mathevs Jsmirlian, habe die von ihm eingereihte Demission damit begründet, daß die Pforte seine Thätigkeit zu wenig unterstüße. An seine Stelle werde wahr|cheinlich der politisch neutrale Erzbishof von Angora, Ohannessian, treten. Die Botschafter hätten vorgestern über die Weigerung der Pforte berathen, den Freten fischen Nothleidenden die Erlaubniß zu ihrer Einschiffung zu ertheilen. i

Von d:¿r Jnsel Kreta in Athen eingetroffene Depeschen melden, in Kandia seien ernsie Ruhestörungen vorgc- fommen ; die Mohamedaner seien in die Stadt eingedrungen, hätten mehrere Personen getödlet odcr verwundet und andere Sau amkeiten verübt. Jn das russische Vize-Konsulat sei mit Ge- walt eingedrungen worken, der Vize-Konsul Sarros, ein Grieche von Geburt, sei mißhandelt, der General-Gouverneur schwer ver- wundet worden. Die Truppen seien nicht im slande, die Nuhe wiederherzustellen. „Daily News“ erfährt aus Athen vom 6. d. M,, daß sich in Kandia ein Massacre creignet habe. Der Gouvcrneur Hassan Pascha sei wiederum an- gegriffen Und. erhebli . verwundet worden. Die S meldet aus Cunea unler dem 9. d, M: Zehntausend mohamedanishe Flüchtlinge seien jeßt in Kandia eingedrungen und hätten die Christen aus deren Häusern vertrieben. Unter dem 6. d. M. wird der „Times“ aus Kandia telegraphiert: „Die Stadt ist jeßt ruhig, aber die Läden sind geschlossen, und Truppen patrouillieren in den Straßen. Der Gouverneur ist wiederhergestellt. Es sind jezt 20000 mohamedan she Flüchtlinge in der Stadt. Die Zahl der Christenhäuser, welhe von Mohamedanern in Besiß genommen sind, steht noch nicht fest. Das englische Panzerschiff „Hood“ mit dem englischen General- Konsul an Bord und das sranzösishe Kriegsschiff „Linois“ sind in Kandia angckommen.“ (Dieses Telegranim der „Times“ aus Kandia erwähnt nichts von einem Massacre.)

1200 Flüchtlinge, welche gestern Abend aus Kandia im Piräus eintrafen, berichten, die Lage in Kandia sei eine drohende; die Flüchtlinge sprehcn sich fehr lobend über den neuen Gonverneur aus.

Bulgarien.

Von der bulgarish-türkishen Grenze meldet die „Agence balcanique“: Nach Depeschen, welhe im Kriegs- Ministerium eingelaufen sind, versuhte am Sonntag ein aus 50 Reitern und 35 Fußsoldaten bestehendes türkishes Truppen - Detahement im Grenz- distrikf Chas Köi die Grenze zu überschrciten, zog sich jedoch zurück, nahdem der bulgarishe Grenzposten fünf Salven abgegeben hatte. Die Verluste der Türken sind nicht bekannt. Es ist Jafanterie dorthin entsendet worden, da verlautete, die Türken beabsichtigten, in einer Stärke von 200 Mann wiederzukehren. Ein ähnlicher Fall ercignete sih am Dienstag im Departement Tatar-Bazardzik. Das türkische Truppendetachement, welches unter dem Kommando eines Offiziers stand, zog sih zurü, als von seiten des bulgarishen Postens mit Feuern gedroht wurde. Die Grenztruppen erhielten den Befehl, jeden Angriff energish zurüclzuweisen. Die „Agence balcanique“ fügt hinzu, dah die bulgarischen Regierungskreise durch diese Zwischenfälle, welche geeignet seien, die öffentliche Meinung gegen die Türkei aufzureizen, unliebsam berührt seien.

Amerika.

Einer Privatdepeshe aus Havanna zufolge hat der Stabschef der cubanishen Armce, Gencral Ochando infolge eines an ihn gerichteten sehr strengen Schreibens des Kriegs- Ministers besGlofsen, nah Spanien zurückzukehren.

Afrika.

Nach einem im Vatikan eingetroffenen Telegramm ist der Abgesandte des Papstes, Moni nore Makario, in Adir Ababa, der Residenz des Negus Menelik, eingetroffen, w0o-

selbt er mit hervorragenden Ehrenbezeuaungen empfangen worden ist. akario überbrachte ‘dem Negus Menelik ein kostbares O chenk des Papstes, bestehend aus vier herrlichen Goldmosaik-Altarbildern. |

Eine englishe Kolonne unter Oberst Plumer hat, nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Kapstadt, vorgestern eine große Streitmaht der Matabele unter Secombe Umlugulu und drei anderen Führern geschlagen. Kommandant Kershaw und 4 Sergeanten sind gefallen, 6 Offiziere und 15 Mann verwundet. Der Verlust der Matabele in diesem Gefeht wird auf 300 Mann geschäßt.

Aus Präâtoria meldet dasselbe Bureau, die Süd- afrikanische Republik werde auf der nahe bevorstehenden südafrikanishen Zoll-Konferenz nicht vertreten sein.

Statistik und Volkswirthschaft.

Bestrafungen des Bettels und der Landstreicherei in Baden im Jahre 1894,

Die Zahl der Bestrafungen weg?-n Bettels und Landstreicheret belief sich in Baden im Jahre 1894 nach den in den „Stat. Mitth. über d, Großherzgth. B.* gegebenen tabellarishen Uebersihten auf 6363, diejenige der bestraften Personen nur auf 5205, da in 1158 Fällen im Laufe des Jahres bereits bestrafie Personen wiederholt bestraft wurden. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Bestrafungen um 259/06, die der bestraften Personen um 1,899 abgenommen, während von 1892 auf 1893 Zunahmen von 2,3 bezw. 1,6%, und von 1891 auf 1892 folhe von 29,0 bezw. 27,6°%/9 zu verzeichnen waren und vorher von 18330 bis 1890 die Bestrafungen, von 1884 bis 1890 die Bestraften mit wenigen Ausnahmen regelmäßig abge- nommen hatten.

In den einzelnen Jahren des leßten Jahrzehnts wurden fest-

gestellt : G ; Á y 5 BVe- Ve- U, Be- Bes Jahre \trafungen strafe | M \trafungen ftrafte

1385 5735 4839| 1891 4944 4080

1886 6464 5270 | 1892 6380 5220

1887 6311 5192 | 1893 6528 5303

16884---DI70 4208 1804 0968-...5205

1889 5182 4263 | Durchschnitt

1890 4543 3829 | 1885—94 5762 4743

Die Zahl der Bestrafungen erreichte, wie in den Vorjahren (von 1888 abgesehen), im Monat Januar mit 973 Fällen ihren hchsten und, abweichend von den Vorjahren, in denen meistens das Minimum auf den September fiel, im Angust mit 314 Fällen thren tiefsten Stand. Gegen den Jahres\{luß nahm die Zahl der Be- strafungen auch im Jahre 1894 ra\sch wieder zu.

Bezüglich der beiden Geschlechter ergiebt sh, daß sich die Zahl der Bestrafungen bei den Männern gegen das Jahr 1893 um 241 oder 3,82%/0 vermindert hat, während fie bei den Frauen um 76 oder 35,02 0/ in die Höhe gegangen ist. Die Zunahme der Bestrafungen von Frauen is îim leßten Jahrzehnt auch {on 1887 und 1889 zu verzeichnen gewescn. Jnnerhalh der einzelnen Kreise bewegt fh der Artheil der Trauen im Berichtsjahre zwischen 1,59%/9 in Villingen und 1449/0 tin Waldshut.

Aehnlich wie im Vorjahre kamen von der Gesammtzahl der Be- strafungen auf die Kreise Karlsruhe (1358), Mannheim (1066) und A (1076) die meisten, auf die Kreise Villingen (130) und Waldshut (125) die wenigsten Fälle. Die Kreise Konstanz, Freiburg, Baden und Heidelberg, also diejenigen mit den Mitielpunkten des stärksten Fremdenverkehrs, haben gegen das Vorjahr Zunahmen, die en 7 Kreise haben Abnahmen bei der Z1hl der Bestrafungen erfahren.

Nach der Staatsangehörigkeit der Bestraften entfielen 2062 oder 32,4 %%o der Bestrafungen auf Badcner, 3632 oder. 57.9 9% auf Angehörige anderer deutsher Bundesstaaten und 613 oder 9,6 9% auf Neichsausländer (meist Desterreicher und Ungarn bezw. Schweizer); in 6 Fällen (0,1 9/0) blieb die Herkunft unermittelt. Gegen das Vor- jahr hat si dieses Verhältniß nicht wesentlih verändert: immerhin ist auch hier seit 1889 ein erfreuliher Yöczang des verhältnißmäßi- gen Antheils der Landezkinder zu verzeihnen. Die Inländer sind ausnahmsweise in dem Grenzkreise Waldshut mit 46,4 9% am stärksten vertreten; dagegen betragen *die badischen Staa!8angehörigen in dem in ähnlicdzer Lage befindlichen Kreise Konstanz etw128 weniger als ein Viertel (23 0 9/0) und in Mosbach weniger als cin Fünftel (19,8 %o).

Die relativen Zahlen, welche die Uebertrelungen der Art nah unterscheiden, ob lediglih Bettel oder Landstreicherei oder beides zu- sammen die Béestrafungen veranlaßten, weisen gegenüber venjcnigen der Borjahre eine erheblichze Abnahme der Bestrafungen wcg?en Land- itreicherei auf, während tie Antheile der Beitrafungen wegen Bettels tros einiger Shwankungen im allgemeinen zugenommen und diejenigen wegen Bettels und Landsireiclerci keine wesentlihen Acnderungen er- fahren haben.

Wie in“ {rüheren Jatr-n haben die Bezirköämter die meisten Be- strafungen, nämli 5818 oder §3 6% ausgesp?! ochen; die bürgermeister- amtliche Thôtigteit weist 667 Straffälle oder 10,5 %2/o gegen 9,3 °/a im Borjakre cuf. Im Amwtsbeztrke Ueberlingen bilteten die bürger- meisteram1lichen Fäüe die Mehrzahl; dagegen haben in 5 Bezirken die Bürgermeister ülterhauzt icine Strafverfügung wegen Bettels er- [aff n. Der Anibeil ter Iintecerihte an ren Beslrafungen mit 378 Fâllen oder 5,9 9/0 hat si gegen das Vorjahr mit 5,7 9/0 etwas ver- mehrt, ist aber imuer noch ter zweitntederste des ganzen Jahrzehnts ; in 4 Bezirken kamen amtsgerihtlihe Verurtheilungen gar nicht vor.

Die Gesammtzahl der Bestraften belief sich im Iabre 1894 auf 5205, was gegen das Vorjahr mit 5303 Bestraften eine Abrahme von 98 ergiebt. Im Berichtsjahre entfielen 1158 Bestrafungen auf 791 Personen, welhe bereits ein- oder mehr- mal im Laufe des Jahres 1894 wegen Bettels oder Landstreicherei bestraft worden waren. Auf 1 Bestrafung trafen durh|chnittlich 0,82 Bestcafte oder auf einen Bestraften 1 22 Bestrafungen (gegen 081 bezw. 1,23 im Jahre 1893). Die 791 RNüdcLfälligen des Jahres 1894 machten 15,2 9/6 aller Bestraften aus gegen 16,3 9/0 tim Vorjahr. Von den me hrfach Bestraften waren 365 oter 46,1 9/6 in Baden, 426 oder 53,9 9/6 im Auslande geboren, und zwar 119 in Preußen, 90 in Bayern, 87 in Württemberg, 40 in Hessen, 15 in Elfaß- Lothzingen, 26 in anderen Bundesstaater, 18 in Desterreih-Ungarn, 16 in der Schweiz und 15 in sonstigen außerdeu!shen Staaten.

Bon den badischen Staatsangehörigen sind 25,2 9/0, von den Ausländern dagegen nur 11,3 9% im Berichtéjahre wiederholt bestraft worden: die verbältnißmäßig geringe Zahl der leßteren dürfte zum theil auf die seitens der Bezirksämter und Landeökommissäre veran- laßten Ausweisungen voi bestrasten Ausländern zurückzuführen sein.

Nach dem Alter und Geschlecht feßten sh die Bestraften folgendermaßen zusammen :

In Prozenten

Alter in Zu- der gletich- Jahren sammen altrigen Einwohner

Unter 14 3 -— 0 0,0006

939 28 967 0,47

970 47 1017 0,71

604 20 627 0,52

958 52 1010 0,51

805 54 859 0,46

482 39 521 0,37

129 14 143 0,16

31 9 36 0,08

Unbekannt 19 3 29 —. Demnach ist die betrübende Erscheinung zu konstatieren, daß

die Alterskasse der 20- bis 2öjährigen unter der bettelnden und vaga-

bundierenden Bevölkerung verhältnißmäßig am stärksten vertreten war.

Männer Frauen

Ob diese jedenfalls sehr beahtenswerthe Thatsache mehr auf eine Ver-

Gens der* wirthshaftlihen Verhältnisse oder auf eine fort-

shreitende Verwilderung der in das erwerbsfähige Alter eingetretenen

Jugend oder aber auf beide sowie auf noh andere Ursachen zurück-

zuführen ift, kann hier nit entschieden werden. Vom 50. Lebens-

e M nehmen die Bestcaften fowohl absolut als relativ an Zahl nell ab.

Unter den Béestraften befanden sich 4940 männliche (94,9 9/6) und 265 weiblihe Personen (5,1 9%) gegen 96,2 9/6 bezw. 3,8 9% im Jahre 1893. Wie bei den Bestrafungen beobachtete man also auch hier die s{chwächere Betheiligung des weiblihen Geschlehts. Fn den einzelnen Jahren des leßten Jahrzehnts befanden fich e den Bestraften :

rauen

Männer überhaupt ¿"_% der

3 Gesammtzahl

im Jahre 18385 4397 438 1886 4829 441 1887 4698 494 1888 3841 387 1889 3806 457 1890 3495 334 1891 3792 288 1892 4966 254 1893 5103 200 1894 4940 26059

Durchschnitt 1885/94 4387 356 (0D,

Während in der ersten Hälfte des Jahrzehnts der verhältniß- Bete Antheil des weiblihen Geschlehts an der Gesammtzahl der Bestraften mehrfahen Schwankungen unterworfen war, im Großen und Ganzen aber auf gleicher Höhe blieb, ift in der zweiten Hälfte (feit 1889) erfreuliherweise, mit Ausnahme des Berichtsjahres, eine stetige und recht erheblihe Abnahme der wegen Bettels und Land- streicherei béstraften weiblihen Perfonen, und zwar fowohl absolut wie relativ, zu verzeihnen. Im Durchschuitt des ganzen Jabrzehnts machten die Frauen 7,95 %/g der betreffenden Bestraften aus.

__ Dem Familienstan de nah waren von den bestraften Männern 4528 oder 91,7 9/9 ledig, 220 oder 4,4 °/9 verheirathet, 178 oder 3,6 9/9 verwittwet und 14 oder 0,39% geschieden. Dieses Verhältniß war au in den Vorjahren ungefähr das gleihe. Dagegen waren unter den bestraften Frauen 147 oder 55,59% ledig, 83 oder 31,3 9/9 ver- hetrathet, 32 oder 12,1 9/6 verwittwet und 3 oder 1,10% geschieden. Die verheiratheten, verwittweten und geschiedenen Frauen, welche im Vorjahre mit 28,5 9% bezw. 10,0% und 1,0% vertreten waren, nahmen fonach im Berichtsjahre in größerem Verhältniß an den Be- strafungen theil als im Vorjahre, während die ledigen Frauen gegen das Vorjahr (60,5 %/o) zurüdblieben. Unter den wegen Bettels und Landstreicherei mehrfach Bestraften befanden sich 769 Männer (15,57 9/0) und nur 22 Frauen (8,30%). Bet gleichzeitiger Unter- scheidung nah dem Familienstand ergaben ih für die ein- und mehr- n Sten beider Geschlechter folgende Verhältnisse: Es waren unter den

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yer- verwittw. beirath. u. geschhied. j Männern 1lmal ; 3837 185 149 4171 n 0 84,09 77,60 84 43 32,28 81,01 33,38 18 32 536 0 Und Meral. 205 11 233 überhaupt mehrfah . . I 39 43 769 in 9%. i: 15,91 22,40 15,57 1893: 9%. Ce 18,99 16 62 Frauen 32 243 91,43 91,70 95,45 92 59 : 3 20 0UnD meomal -— 2 überhaupt mehrfach . . is 3 O 8 3,61 8,57

Dos O S 5,79 12,26 4,55

Was endlih den Berufs- und Erwerbss\stand anlangt, fo gehörten auch im Berichtsjahre wieder die bestraften Bettler und Landstceiher vorherrshend dem Gewerbestande an. Die Gesammt- zahl der Bestraften aus den ve: schiedenen Gewerbêzweizen betrug 3579, roozu noch 163 tem Kavfmannéstande und ähnlihea Erwerbs- zweigen angehörige Personen zu rechnen sind; 181 Bestrafte waren den Landwirthen, 820 den Tagtohnarbeitern uad 278 den Dienstboten zuzuzählen, während 59 Personen ten fogenannten freien Berufs- arten angehörten und bei 125 Peisonen der Beruf unermittelt blieb.

Unter den beftraften Männern erreichten von den einzelnen Beruféarten die als Taglöhner s{chlechthin bezeihneten Personen (699, einschließli der landwirthschaftlihen Taglöhner 763) die höchste Zahi; mit 100 oder mehr folg-n sodann die Schlosser (295), Bäcker (233), Dienstboten (230), Maurer (212), Shuhmacher (195), Schreiner (175), Schneider (174), Fabrikarbeiter (135), Metzger (132), Maler und Tüncher (118), Weber und Spinner (114), Kaufleute (108), Bierbrauer (105).

Bei ten Frauen waren eas, soweit bestimmte Berufs- angaben ermittelt wurden, die Tag öhnerinnen mit 57, die Dienst- boten mit 48 und die Fabrikarbeiterinnen mit 18 am stärksten ver- treten. Die nicht unbedeutende Zahl der bestraften Personen ohne Beruf oder unbekannten Berufs ist diesmal bei den Männern 47 und bei den Frauen 78.

Die mehrfach Bestraften waren, wenn man die überhaupt nur mit kleinen Zahlen vertretenen Berufsarten nicht in Betracht zieht, besonders häufig unter den Zigarrenmachern (10 oder 33,3 9/0), Korbmachern (8 oder 27,6 9/0), Gärtnern (17 oder 26,6 9/0), Gerbern (3 oder 25,0 9/60), Zimmerern (18 oder 22,0 9/0), landwirthschaftlichen Taglöhnern (21 odex 20,2 9/9); verhältnißmäßig selten waren sie da- gegen unter den Müllern (7 oder 8,0%), Kellnern (5 oder 7,7 9/9), Dachdeckern (2 oder 7,4%/0), Bürstenmachern (1 oder 6,3 0 und unter den Hausierern (2 oder 5,9 9/0). Die nachstehende Tabelle E giebt nähere Auskunft über die Verhältnisse und zwar niht nur für die Bestraften des Jahres 1894, fondern äuch im Durchschnitt der Saßre 1884/93. L

Im Jahre 1894 sind im Ganzen 252 Bettler und Landstreicher (4,8 v/o sämmtlicher Bestraften) in das polizeilche Arbeitsh aus eingeliefert worden gegen 239 oder 4,5 9% im Vorjahre. Nach dem Alter lassen sih dieselben, wie folgt, Per pltren:

Aires Männer Frauen cinión Sukran Männer Frauen ; 16—20 10 12 22 | 39—40 17 2

20—25 25 87 62 | 40—650 41 9

29—30 22 19 41 | 50—60 28 2 : 30—35 L6G 10 27 | 60—70 X Li

Es zeigt sich hiernah, daß die 20—2öjährigen verhältnißmäßig am stärksten vertreten waren. O des Geschlechts unterschieden si die in forrektionelle Nachhaft genommenen Personen in 161 Männer (3,3 9/9 sämmtlicher bestraften Männer) und 91 Frauen 343 %) gegen 187 Männer und 52 Frauen (3,7 bezw. 28,09%) im Z ahre 1893, Von der Gesammtzahl waren 136 oder 54,09% aus Baden gebürtig, 116 oder 46,0% im Ausland geboren. Unter letzteren befanden Ra 112 oder 4449/9 Neichsangehörige und 4 oder 1,6 9% Neichsausländer. Dem Berufs- und Erwerbs- stande nah war der größte Theil (41 oder 16,3 9/6) den Taglohn- arbeitern zuzuzählen, dann folgen die Arbeiterinnen mit 34 oder 13,59% und die Dienstmädchen mit 26 odec 10,3 %/9. Die Zeitdauer, während welcher die Unterbringung in das Arbeitshaus stattfinden sollte, betrug jeweils 6—24 Monate. Bei der Mehrzahl der ein- gewiesenen Personen, nämlih bei 140 oder 55,6 %/0, war fie auf 6 Monate und nur bei 8 oder 3,29/9 auf 24 Monate bestimmt.

Aus dem Reichsgebiet ausgewiesen wurden 21 Männer und 5 Frauen, zusammen 26 Bestrafte oder 0,50 9/4 sämmtlicher be- straften Bettler und Landstreicher und 0,69% der bestraften Aus-

ledigen überhaupt

Bestrafte

lmal i i 80

96 93

87,74 D

Am stärksten waren - unter ihnen die Oesterreicher mit 16

dem Alter warea 4 .der Ausgewiesenen 16—20, 3: %—30, 30—40, 2: 40—50, 5: 50—60 und 2 über 60 Jahre alt.

Von den Bezirksämtern sind insgesammt 920 Personen aus dem Großherzogthum ausgewiesen worden (17,7 %/% sämmtlicher Be- \traften und 24,5 9/6 der bestraften Nichtbadener). Durch die Bezirks- ämter Mosbach (135) und Bretten (131) find besonders zahlreiche Ausweisungen erfolgt.

Während hiernach die Zahl der aus dem Großherzogthum aus- gewiesenen Reichsangehörigen sowie die der ausgewtesenen Reichs- ausländer unerheblich (um 1,5 bezw. 4,3 9/0) gefallen ift, hat die Zahl der in das polizeilihe Arbeitéhaus verbrahten Perfonen eine geringe Vermehrung (um 5,0 9/0) erfahren.

länder. vertreten. des

Zur Arbeiterbewegung.

Fn Görliß befinden sich einer Mittheilung im „Vorwärts“ zu- folge etwa 50 Vfense her im Ausstand; sie fordern Lohnerhöhung.

Fn Reppen bei Frankfurt a. O. haben nah demselben Blatt die Metalldrüccker der Firma E. Friedr. Bleckmann die Arbeit niedergelegt, weil fremde Arbeiter angelernt werden follten.

Hier in Berlin beschäftigte sich, wie die Berliner „Volks-Ztg.“ berihtet, eine Versammlung von Drudckerei-Hilssarbeitern und -Arbeiteriñnen am Mittwoh mit dem Ausstande der Msösfer'shen Hofbuchdruckerei. (Vgl. Nr. 174 d. Bl.) Es wurde berihtet, daß die Firma Möser die Arbciterforderungen Ent- lassung der Arbeiter, die während des Ausstandes thätig waren und MWiedereinstellung der Ausständigen bis jeßt ablehnte. Die Ver- sammlung nahm cine Entschließung an, daß bis zur Rückkehr des Arbeitgebers, der verreist is, von weiteren Maßregeln abgesehen, die Ausstandékommission aber beauftragt werden solle, die Sperre sofort über die Druckerei zu verhängen, wenn alsdann eine Einigung nicht erzielt werde. Die Arbeiter der Schuh- und Pantoffel- Fabrik von H. Schliewe haben nach dem „Vorwärts" die Arbeit

tedergelegt.

N Aus Wien berichtet tie „Presse“, daß dort am Montag 23 von 45 Drechslergehilfen des Meistcrs Franz Joglitshke in den Aut stand eingetreten sind. Wegen des Ausstands der Steinnuß- knopfarbeiter (vgl. Nr. 185 d. Bl.) sind Arbeitgeber und Arbeit- nehmer zu Schli®tungsverhandlungen ins Gewerbe-Inspektorat ein- geladen worden. Der Ausstand der Spengler (Klempner) ift als beendet anzusehen, da in sämmtlichen größeren Werkstätten wieder gearbeitet wird (vgl. Nr. 173 d. Bl.). : :

Aus Lille meldet „W. T. B,*“, daß die Besißer der dortigen Metallwaaren fabriken infolge eines Theilausstands alle Gießer, etwa 1200, entlassen haben. Die Fabrikanten werden die Gießarbeiten anderwärts vornehmen lassen. 3 ;

Aus Lissabon wird der „Voss. Ztg." zum Ausstande der Gasarbeiter (vgl. Nr. 184 d. Bl.) unter dem 3. August ge- \hrieben : Infolge eires Autstandes fast alier Arbeiter der Lissaboner Gaswerke und der Lampenanzünder befindet sich die Hauptstadt Portugals seit Sonnabend jede Naht in vollständiger Dunkelheit, und in vielen Werkstätten, in denen Gas8- motoren gebrauht werden, hat die Arbeit eingestellt werden müssen, wodur viele Hunderte von Pers: nen arbeitélos geworden sind. In den Theatern, Cafós und Läden werden jeßt Petroleumlampen und Laternen angewendet. Die Ursache des Ausstandes ift, daß die Forderung der Arbeit-r, dex Entlassung der Fremden, abgelehnt worden ist. Etwa 800 Mann sind eutlassen worden, man erwartet Ersatz aus Belgien und anderen Ländern,

Kunst und Wissenschaft,

Die Mitglieder des in München versammelten IILI. inter- nationalen Kongresses für R A 2 vereinigten fih am Mittwoch Abend zu einem Festmahl, welches äußerst glänzend verlief. Nachdem der Erste Vorsitzende, Professor Stumpf- Berlin, einen Toast auf Ihre Königlihen Hoheiten den Prinz- Regenten und den Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern aus- gebraht hatte, begrüßte der Zweite Vorsitßende, Professor Lips- München, die Gäste. Er bob in seiner Rede hervor, daß zwar jede Nation in erster Linie die Wurzeln ihrer Kraft in sh habe, daß aber ¡edes Volk auch von anderen lernen folle. Die Bedeutung des internatio- nalen Kongresses beruhe auf dem persönlichen Meinungsaustausch von Ge- lehrten verschiedener Nationen. Unter den zahlreichen weiteren Trink- sprüchen sind noh hervorzuheben der des Profcssors Sergi:Rom auf die Stadt München, der des Professors Sidgwid - Cambridge auf die deutshen Universitäten und der des Professors Exner-Wien auf das Lokal. Comité des Kongrt ses, Der Unter-Staatssekretär z. D. Mayr- Straßburg hob in seiner beifälliz aufgenommenen Rede hervor, jede Wissens(aft müsse die nationalen Kräfte zusammenfassen, aber keine Wissenschaft dürfe allzu engherzig national bleiben.

Aus München vom gestrigen Tage wird das Ableben des VDber- Hofbauraths Julius Hofmann gemcldet. Der Verstorbene war ar der Errichtung der Sc{lösser König Ludwig?s 11. hervorragend be- iheiligt und hat auch die neue Gedächtniß-Kirhe am Starnberger Sce erbaut.

Im weiteren Verlauf der zweiten Sitzung des 27. Deutschen Anthropologen-Kongresses zu Speyer (vgl. 136 d. Bl.) hielten noch Vorträge Dr. Köhl - Worms: „Ueber die Aufschließung des vor zwei Jahren bei Worms entdeckten neolithishen Gräberfeldes*“, Hauptmann Seyler - München: „Ueber Ergebnisse der Limes- forshung“ (woran Direktor Ohlenschläger noch interessante Be- merkungen über eigene Limesstudien knüpfte), und Dr. Mehlis- Neustadt: „Ueber spätrömishe Befestigungen im Haardtgebirge“. Die am Mittwoh abgehaltene dritte Sitzung des Kongresses begann mit einem Vortrage des Dr. B, Hagen - Homburg (Pfalz) über die Papuas der Astrolate-Bay. Redner {loß seine intercssanten Ausführungen mit einer Mahnung, schleunigst noch die ethnischen Eigenthümlichkeiten der Papua zu fludieren, ebe fie von der an- drängenden Kultur verschlungen würden, und empfahl, als am besten dazu geeignet, die Missionen. Die Versammlung beauftragte den Vorstand, geeignete Schritte zu thun, um die Missionen für diefes Studium zu interessieren. Zum Versammlungsort für das nächste Jahr wurde in der Geschäftesizung beck gewählt.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Nah den beim Ackerbau - Ministerium eingelangten Berichten stellte si der Saatenstand am 1. August folgendermafen dar: Die mit Weizen bebaute Flähe wird nah Abzug der Schäden auf 9 345 000 Katastraljoh geschäßt. Der Dur@&schnittêsertrag ver Katastraljioch s{chwankt zwishen sechs bis fsiebeneinhalb Meterzentnern. Der wGesammtertrag dürfte sonach 38 bis 39 Millionen Meterzentner betragen. Das gegenüber der leßten Schäßung \ich herausftellende Minus von eiataen hundert- tausend Meterzentnern wurde wahrscheinlich durch die Qualität des Weizens verursaht. Aber auch fo is der Ertrag ein fehr zufiicden- stellender, wenn die im Juni und Juli d. J.- vorgekommenen Ltäufigen Elementarschäden in Betracht gezogen werden. Die Ernte ift beendct, der Drusch im Zuge; neuer Wetzen ist bercits in ten Verkehr ge- kommen. Die mit Roggen bebaute Fläche wird nah Abzug der Glementarshäden auf zwei Millionen Katastraljoch geschäßt. Der Roggen ist größtentbeils geschnitten, Der Ertrag ist der Qualität nach zum größten Theil ein guter, obshoa auch hicr sporadish ein- gedrückter Kern vorkommt. Der Lurwschnittsertrag per Katastra!joch ist fes bis sieben Meterzentner. Der zu erwartende Gesammtertrag wird 13 Millionen Meterzentner übersteigen, daher zwei Millionen mehr be- tragen als im Vorjahre. Das mit Gerste bebaute Areal wird auf 1800000 Katastraljoh, der Durhschnittsertrag per Katastraljoch auf se{s bis sieben Meterzentner, der Gesammtertrag auf beiläufig zwölf Millionen Meterzentner (eine Million mehr als im Vorjahre) ges{äßt. Er ift auch qualitativ besser. Da aber im Juli der Regen viel schadete, dürfte der Ertrag an Malzgerste geringer fein, als anfangs Juli gehofft

wurde, Die mit Hafer bekaute Flähe wird auf 1,74 Millionen Katastraljoh, der Durchschnittsertrag per Joh auf \sechs bis fieben Meterzentner, der Gesammtertrag auf elf bis zwölf Millionen Meter- zentner geschäßt, daher bedeutend mehr als im Vorjahre. Auch die Qualität ist besser, seen der Regen \chadete. Die Mais- ausfichten sind im Durchschnitt mittel und gut mittel.

Handel und Gewerbe.

Die Stadt Cincinnati beabsichtigt, für einen Betrag von ca. 26 Millionen Mark neue wort zu bauen, ist jedoh insofern auf Schwierigkeiten gestoßen, als das von der geseßgebenden Körperschaft des Staats Ohio erlassene Geseß, durch welches ihr die Genehmigung zur Ausführung ihres Plans ertheilt wurde, von verschiedenen Bürgern der Stadt angefohten und auf deren Antrag auch wirklich von dem Gericht erster Jnstanz für verfassungswidrig erklärt worden ist. Die Stadt hat jedoch gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt und hofft, in zweiter oder dritter Instanz obzustegen. Sollte dieser Fall eintreten, so würde sich durh den dann erfolgenden Bau der Wasserwerke Bedarf für große Quantitäten Zement, Röhren u. \. w. ergeben und damit voraussichtlich au für die deutsche Jndustrie ein Absaßfeld eröffnen. Es empfiehlt sich deghalb für die deutshen Jnteressenten, dem Verlauf der Angelegenheit Aufmerksamkeit zu schenken. Eintretendenfalls würden die Angebote in englisher Sprache und unter ge- nauer Angabe der Bedingungen an „The Water Works Commission, Cincinnati, O.“ zu rihten fein.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Dberschlesien. An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 11 879, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 6. d. M. gestellt 4398, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. A

Ausweis über den BVerkehv auf dem Berliner Schlahtviehmarkt vom 5. August 1396. Austrieb und Markt- preise nah Schlatgewihßt mit Ausnahme der Schweine, welche na Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 296 Stü. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität —,— #, I1. Qualität —,— 4, IIL. Qualität 90—96 #4, IV. Qualität 78—86 #4 Schweine. Auftrieb 7524 Stück. (DurWschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 88 —90 6, Landschweine: a. gute 34—86 M, þÞ. geringere 80—82 4, Galizier —,— M, leite Ungarn —,— F bei 20% Tara, Bakonyer # bei kg Tara pro Stück. Kälber. Yuftrieb 2162 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,04—1,14 M, II. Qualität 0,88—1,00 Æ, IIL. Qualität 0,76— 0,86 46 Schafe. Auftrieb 1830 Stück, (Durschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,02—1,16 A, II. Qualität 0,96—1,00 4, [TT. Qualität —,— #

Von der bevorstehenden Berliner Herbstmesse, die vom 12. bis 26. August d. J. stattfindet, wird berichtet, daß die Be- theiligung der Fabrikanten diesmal eine fehr starke zu werden scheint. Die Räume in dein neuerbauten Meßpalast, der den Mittelpunkt der Berliner Messe bildet, sind schon jeßt bis auf einige Zimmer belegt.

Der Aufsichtsrath der Maschinenbauanstalt H. Pau \ch, Akticn-Gesellshaft zu Landéberg a. W., nahm am 2. Argust den Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr entgegen und bes{loß, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 6% (im Vorjahre 44 9%) vorzushlagen. Außerdem follen 200 000 M zur Abschreibung und Dotierung der Reservefonds ver- wendet werden. In das neue Geschäftéjahr wurden für 1 000 000 M Aufträge herübergenon:men, zu denen in den 3 Monaten Mai bis Juli für 6090 000 Æ( neue Bestellungen hinzukamen.

Stettin, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen unverändert, loko —, per September: Oktober 137 50, per Oktober- November —,—. Roggen unverändert, loko —,—, pr. Sept.-Oftober 110,00, per Oktober-November 111,00. Pommerscher Hafer loko 118— 125, Rübsel loko fester, per August 45,70, per September- Oktober 45,70. Spiritus ges{@äftslos, loko mit 70. Konsumstenuer 33,50. Petroleum loko 16,65. :

Breslau, 6. August. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 9% exkl. 50 4 Verbrauh3- abgaben pr. August 53,40, do. do. 70 Æ VBerbrauchsabgaben pr. August 33,49. i:

Magdeburg, 6. August. (W. T. B.) Zuckerberiht. Korn- ¡uder exfl. von 92 9/6 11,15—11,25, KRornzuder exkl. 88 9/0 Rendement 10,55 —10,70, Nachprodukte exkl. 75% Rendem. 7,85—8,50. Fest, wenig Angebot. Brotraffinade 1 2475—25. Brotraffinade I1 24,50. Gem. Raffinade mit Faß 24,50-—25,2%, Melis 1 mit Faß 23,50. Fest. Nohzucker 1. Produkt Trausito f. a. B. Hamburg per Nugust 9,80 bez, 9,824 Br., pr. September 10 bez., 10,05 Br., pr. Ofktober-Dezember 10,224 Gd., 10,25 Br., pr. Januar-März 10,45 bez., 10,474 Br., pr. April-Mai 10,6247 Gd., 10,724 Br. Fest.

Frankfurt a. M,, 6s. August. (Getreidemarktberiht von Joseph Strauß.) Der Frankfurter Markt zeigte im allgemeinen wieder rocnig Neigung zu Tiansaktionen, da die von Berlin und New-York vorliegenden Meldungen durchaus keine Anregung darboten, voch jind wenigstens in vereinzelten Fällen umfangreiche Abfchlüsse vorgekommen. Für neuen Roggen waren die Preise stramm. Neuer Wetterauer Weizen zu schäßen für nächste Woche auf etwa 15 Sonstige Getreidearten ohne ausgesprochene Tendenz. Neue Gerste (Wetterauer) von 143—15}; sonstige Sorten niht gehandelt. Weizen: ab Umgegend 15[—|} #, Wetterauer und kurhessischer frei hier etwa 154 F, Redwinter, Kansas und rufsisher 14#— 155 G; Roggen, hiesiger (neuer) 115—} A, do. russischer 118/10 —12 (A; Braugerste: je nah Qualität und Herkunft ; Hafer: hiesiger 13{—14 , russisher 13—{ #, amerikanischer 12} 4; Mais (Mixed mit Saisongeruch) 8} 4, do. (La Plata beschädigt) 84 4; Malzkeime 8 4; Weizenkleie 8 4; Roggenkleie 94 4; getr. Biertreber (engl. dunkel) 8—+{ A; Spelzenspreu pro Zentner 1—}{ 4; Milchbrot- und Brotmehl im Verband 40 42 M; norddeutshes u. westfäl. Weizenmehl Nr. 00 20--21 M; Roggenmehl Nr. 0/1 17—# 4 Die Preise verstehen sich per 100 kg ab hier; häufig au loko auswärtiger Stationen bei mindestens 10 000 kg.

Ksöln, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen

loko 15,50, fremder loko 15,25. Roggen hiesiger loko 11,75, fremder loko 12,25, neuer loko 11,50. Hafer hiesiger loko 13,50, fremder 12,75. Rüböl loko 50,50, pr. Oktober 48,70. Leipzig, 6. August. (W. T. B.) Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,25 46, pr. September 3,274 4, pr. Oktober 3,274 M, pr. November 3,30 4, pr. Dezember 3,321 46, pr. Januar 3,324 #, pr. Februar 3,324 #6, pr. März 3,35 4, pr. April 3,35 #4, pr. Mai 3,35 #6, pr. Juni 3,35 M, pr. Iuli 3,35 A Umsay 700009 kg. Ruhig. 8

Bremen, 6. August. (W. T. B.) Börsen - SWlußbericht. Naffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Lie Fest. Loko 6,35 Br. Russishes Petroleum.

oko 6,15 Br. Schmalz höher. Wilcox 21} 4, Armour shield 204 „A, Cudahy 224 „4, Choice Grocery 224 S, White label 224 H, S 21 4. Speck fest. Short clear middl. loëo 22 #4

eis fest, Kaffee fest. Baumwolle steigend. Upland middl, loko 404.4. Tabadck. 42 Faß Kentucky, 30 Faß Virginy.

Hamburg, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt, Weizen loko ruhig, holfteinisher loko neuer 136—146. Roggen loko ruhig, hiesiger —,—, mecklenburger loko neuer 116—120, russischer loko behauptet, 75—77. Hafer fest. Gerste fest. Rüböl (un- verzollt) ruhig, loko 464. Spiritus ruhig, pr. August-September

177 Br., pr. September-Oktober 178 Br., pr. Oktober-November

174 Br., pr. November-Dezember 17} Br. Kaffee fest. Umsay 6000 Sack. Petroleum fest. Standard white loko 6,35. : Kaffee. (NaGmittagsberiht.) Good average Santos pr. September 53, pr. Dezember 514, pr. März 50, pr. Mai 50. Unregelmäßig. Zuckermarkt. (Schlußberiht.) Rüben-Rohzucker I. Produkt Basis 889% Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,823, pr. September 10,05, vr. Oktober 10,224, pr. Dezember 10,427, pvr. März 10,60, pr. Mat 10,724. Fest.

Wien, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen pr. Herbst 6,49 Gd., 6,51 Br., pr. Frühjahr 6,83 Gd., 6,85 Br. Roggen pr. Herbst 5,52 Gd., 5,54 Br., vyr. Frübj. 5,81 Gd., 5,83 Br. Mais pr. August-September 3,54 Gd., 3,56 Br., pr. September- Oktober 3,59 Gd., 3,61 Br., pr. Mai - Juni 3,86 Gd., 3,88 Br. Hafer pr. Herbst 5,41 Gd., 5,43 Br., pr. Frühjahr Gd., Br. London, 6. August. (W. T. B) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten.

96% Tavazudcker 114 rubig, NRNüben-Rohbzucker loko 9F fest. Chile - Kupfer 4815/16, pr. 3 Monat 482.

Liverpool, 6. August. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 10 000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Steigend. Amerikaner 3/32, Brasilianer 1/16, Indier F höher. Middl. amerikan. Lieferungen: Stetig. August-September 45/64 Käuferpreis, September- Oktober 41/64 do., Oktober-November 38/64 do., November-Dezember 362/64 Werth, Dezember-Januar 32/64 Verkäuferpreis, Januar-Februar 36/64 Werth, Februar-März 36/64 do., März- April 4 do., April-Mai 41/64 Käuferpreis, Mai-Juni 424 d. do.

Offiztelle Notierungen. American good ordin. 331/32, do. low middling 4/32, do. middling 3/15, do. good middling 45/16, do. middling fair 48, Pernam fair 47/16, do. good fair 411/16, Ceara fair 4/16, do. good fair 4/16, Egyptian brown fair 511/16, do. do. good fair 61/16, do. do. good 65/16 Peru rough good fair 6, do. do. good 63, do. do. fine 68/16, do. moder. rough fair 53/16, do. do. good fair 5%16, do. do. good 58/16, do. smooth fair 4}, do. do. good fair 43, M. G. Broah good 3/16, do. fine 4, Dhollerah good 311/32, do. fully good 315/32, do. fine 33/32, Oomra good 315/33, do. fully good 319323, do. fine 32/33, Scinde good fair 23, do. good 2#, Bengal fully good 23, do. fine 3}.

Glasgow, 6s. August. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers S P sh. 9 d. Ruhig. (Schluß.) Mixed numbers warrants

Bradford, 6. August. (W. T. B.) Wolle ruhig, Verkäufer abwartend. Garne ruhig, Stoffe unverändert.

Parts, 6. August. (W. T. B.) (Shl1ß.) Rohzucker behauptet, 88%/9 loko 27—27t. Weißer Zudker fest , Nr. 3, pr. 100 kg, pr. August 295, pr. September 283, pr. Oktober-Januar 283, pr. Januar- April 29.

Amsterdam, s. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen auf Termine behauptet, do. pr. November 141, do. pr. März 140. ges loo —, do. auf Termine kehauptet, do. pr. Oktober 88, do. pr. Viârz 92.

Java-Kaffee good ordinary 50. Bancazinn 36,

_ New-York, 6s. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete weichend, verblieb auch im weiteren Verlauf in {wacher Haltung und {loß flau. Der Umsay in Aktien betrug 245 000 Stück.

Weizen eröffnete chwach mit etwas niedrigeren Kursen infolge \{chwäerer Kabelberih‘e. Auch im Verlauf des Verkehrs mußten die Kurse auf Zwangsliquidation und infolge der niedrigen Effekten- Börse im Preise nachgegeben. Mais fiel während des ganzen Börsenverlaufs infolge Liquidation der langsihtigen Termine und günstigen Wetters, fowie infolge der chwahen Weizenmärkte.

__ (Schluß-Kurfe.) Geld für Regierungsbonds, Prozentsay 2, Geld für andere Sicherheiten, Prozentsaß 4, Wechsel auf Lonbon (60 Tage) 4,88, Cable Transfers 4,892, Wechsel auf Paris (69 Tage) 5,16} Wechsel auf Berlin (60 Tage) 954, Atchison Topeka & Santa Fs Aktien 10, Canadian Pacific Aktien 56, Zentral Pacific Aktien 13, Ghicago Milwaukee & St. Paul Aktien 645, Denver & Rio Grande T 384, Jllinois Zentral Aktien 86, Lake Shore Shares 138,

ouisville & Nashville Aktien 41, New-Yark Lake Erie Shares 12, New-York Zentralvahn 88F, Northern Pacific Preferred 104, Norfolk and Westero Preferred 103, Philadelphia and Reading 5 ©/o ?, Inc. Bds. 25, Unton Pacific Attien 54, 4% Vereinigte Staaten Bonds pr. 1925 1113, Silb:r, Commercial Bars 688. Tendenz für Geld: Leicht.

Waarenbericht. Baumwolle - Preis in Nerv - York 35, do. do. in New-Orleans 7F, Petroleum Stand. white in New-York 6,65, do. do. in Philadelphia 6,60, do. rohes (ia Cases) 7,55, do. Pipe line Certif. per August 1054, Schmalz Western steam 3,50, do. Nohe & Brothers 3,90. Mais per Aug. 29F, per September 304, per Oktober 305. Rother Winterweizen 674, Weizen per Aug. 614, do. ver September 622, do. per Oktober 634, do. per Dezember 643. Getreidefraht nah Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 11#, do. Rio Nr. 7 per Sept. 9,95, do. Rio per November 9,50, Mehíú, Spring-Wheat ciears 2,40, Zucker 3F, Zinn 13,40, Kupfer 11,00.

Chicago, 6. Auzust. (W. T. B.) Weizen durdhweg fallend infolge Zunahme der Eingänge und der Mattigkeit der New-Yorker Fonds- und Produktenbörse. M ais durchweg fallend, da der sehr nothwendige Regen in Kansas jeßt eingetreten ist und die Eingänge zunehmen.

Weizen pr. August 55t, do. pr. September 563. Mais pr. August 23}. Schmalz pr. August 3,20, do. pr. September 3,25. Speck short? clear 3,75. Pork pr. August 6,35.

Verdingungen im Auslande.

Egypten.

15. August. Finanz-Ministerium. Administration du sol: Lieferung von 20 000 Salzsäcken. Angebote müssen auf Drei-Piaster- Stempelbogen ges@rieben und unter geschlossenem Kuvert mit der Aufschrift: Offro pour fourniture des sacs à sel an den Kon: troleur der gedahten Administration gerichtet scin. Lastenheft beim „Reichs-Anzeiger“. :

17. September. Ministecium des Jnnern. Administration des Soervices Sanitaires : Lieferung des Bedarfs für das Jahr 1897 an Weißzeug, Küchengeräth, Manufaktur-Töpferwaaren und Lebensmitteln zur Ergänzung der Vorräthe in den Zentralmagazinen. Angebote müssen auf Formularen, welche die Administration liefert, geshrieben und von einem Gesuch auf Dreti-Piaster-Stempelbogen begleitet fein. Bedingungen, Muster und weitere Auskünfte auf dem Zextralbureau jener Verwaltung. Lastenheft beim „Reichs-Anzeiger“.

Verkehrs-Anstalten,

Bremen, 6. August. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Postdamvfer „Aachen“ is am 5. August Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 5. August Morgens Dover passiert. Der Schnelldampfer „Lahn“ ist am 4. August Mittags von New-York nah der Wefer abgegangen. Der Postdampfer „Wittekind“ hat am 5. August Morgens die Reise von A ntwerpen nah Bremen fortgeseßt.

Rotterdam, 6. August, (W. T. B,) Niederländisch- Amerikanische Dampfsschiffahrts - Gesellschaft. Der Dampfer .Maasdam“ hat heute Nachmittag Prawle Point passiert. Der Dampfer „Spaarndam“ is heute Vormittag in Rotterdam angekommen.

Theater und Musik.

Im Neuen Königliwen Opern-Theater kommt morgen Waaner's „Lohengrin“ in folgender Beseyung zur eie Lohengrin: Herr Ernst Kraus vom Hof- und National-Theater in Mannheim, als Gast; Elsa: Fräulein Egli; Ortrud: Fräulein Reinl; Heinri: Herr Riehmann; LTelramund: Herr Dörwald und Heer- rufer : Herr Mitterlein. Am Sonntag findet eine Aufführung von „Lucia von Lammerinoor“ statt. Die Lucia fingt Signorina Prevosti, den Edgardo Herr Alberti. Ja dem der Oper folgenden Ballet „Die Rose von Schiras* tritt Fräulein Adelina Gens? als Gast in

der Rolle der Zentifolie auf.