1896 / 190 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

S 105þ erhält al Abs 3 f Le den Zus s) er als . D folgenden Zusaß: Die lou en des Abs. 2 Bit auf die Be- schäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im al ti etriebe von Konsum- und anderen Vereinen ent-

sprehende Anwendung.

: Artikel 21. Die Ziffern 7a, 7b und 74 des § 148 Absag 1 der Gewerbeordnung erhalten folgende Fassung: 7a. wer dem 8 656 Absay 1, Absaß 2 Ziffer 1 bis 5,

7 bis 11, los 3, S 56 a oder § 56 þ zuwiderhandelt ; 7Þb. wer den Vorschriften der §8 56 c, 60a, 60 b Absaß 2 und 3 oder 60 c Absay 2 und 3 zuwiderhandelt ; __Td. wer bei dem Gewerbebetriebe im Umherziehen Kinder unter vierzehn Jahren zu Ses Zwecken mit sih führt, oder zu dem nah §8 42þ Absaß 5 verbotenen Gewerbebetriebe Kinder unter vierzehn Jahren anleitet oder

ausschickt. 9 Artikel 22.

Die Schauspielunternehmern zum Betriebe ihres Gewerbes bisher ertheilte Erlaubniß gilt nur für das beim Jnkrafttreten dieses Geseßes betriebene Unternehmen.

Artikel 23.

Dieses Geseß tritt mit dem 1. Januar 1897 in Kraft.

Urkundlich unter Unserer Na enhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlihen Fnsiegel.

Gegeben Wilhelmshöhe, den 6. August 1896.

(L. S.) Wilhelm. von Boetticher.

Dem Kaiserlichen Konsul F. A. Langen in San Miguel (Azoren) ift die erbetene Entlassung aus dem Reichsdienst ertheilt worden.

Einfuhr und Ausfuhr von Zucer im Monat Juli.

1896

Einfuhr von ausländishem Zudcker :

1) in den freien Verkehr : Raffinierter Zucker Rohzucker

2) auf Niederlagen : Naffinierter Zucker Robzucker

Ausfuhr: 1) von inländishem Zuder der Klafse: A 523 853

des Zuckersteuergesetzes | D e 080 810) E 5 811 2) von ausländishem Zucker aus Niederlagen :

Raffinierter Zucker Rie

Berlin, den 11. August 1896.

Kaiserliches Statistishes Amt. von Scheel.

281 194 392 153 8 932

39 454 22 540)

|

l

13 211 15 720

Landespolizeilihe Anordnung.

Auf Grund des Reichsgeseßes vom 7. April 1869 und der revidierten Jnstruktion vom 9. Juni 1873, betreffend Maß- regeln gegen die Rinderpest, wird in Ergänzung der landes- polizeilichen Anordnung vom 13. März 1882 (Amtsblatt S. 76) von dem unterzeichneten Regierungs - Präsidenten für den Umfang des Regierungsbezirks Gumbinnen bis auf weiteres hierdurch Folgendes verordnet :

Einziger Paragraph.

Die Ein- und Durchfuhr von Hörnern in der im S 2, Abs. 2c der landespolizeilichen Anordnung vom 13. März 1882 vorgeschriebenen Beschaffenheit ist fortan auch auf den die Landesgrenze bei Upidamischken und Kallweitschen im Kreise Goldap überschreitenden Zollstraßen gestattet. Die Prüfung der Einfuhrfähigkeit erfolgt kostenfrei durch die Königlichen Zollämter daselbst.

Gumbinnen, den 4. Zuli 1896.

Der Regierungs-Präsident. Hegel.

Landespolizeilihe Anordnung.

Im Anschluß an die landespolizeiliche Anordnung“ vom 31. Januar1893 (Regierungs-Amtsblatt S. n wird auf Grund der Artikel 1 und 6 des Viehseuchen-Uebereinfommens zwischen dem Deutschen Reih und Oesterreih-Ungarn vom 6. De- zember 1891 in Verbindung mit § 3 des Geseßzes vom 12. März 1881, betreffend die Ausführung des Reichs- geseges über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894, mit Genehmigung des

errn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten olgendes angeordnet :

1) Die Einfuhr von Paten aus Oesterreich- Ce wird über das Zollamt Tuntschendorf ge- tattet.

2 Die S Direnden Pferde müssen mit den in Artikel 2 des Vichseuchenübercinkommens bezeichneten Zeugnissen ver- sehen sein, an der Landesgrenze thierärztlich untersuht und gesund befunden werden.

3) Als Einfuhrtag wird der erste Montag nah jedem Monatsersten, und falls E diesen Montag ein Feiertag fällt, der nächstfolgende Werktag bestimmt. Zur Einfuhr an andern Tagen is meine Genehmigung in jedem Falle nahzusuchen. Der Einführende hat sich in diesem Falle vorher zu ver- pflihten, außer der unter Ziffer 4 bezeichneten Gebühr aus die Reisekosten und Tagegelder des Kreis-Thierarztes zu zahlen.

4) An Kosten der thierärztlihen Untersuhung ist gemäß der landespolizeilihen Anordnung vom 8. April 1893 (Re- gierungs-Amtsbl. S. 135) für jedes Pferd cine Vergütung von 3 _an die Ss in Tuntschendor u entrichten. /

5) Die ntersuhung der einzu benden Pferde findet dur den Königlichen Kreis-Thierarzt in Neurode statt.

Tages sriftlich oder telegraphish benachrichtigt sein. Bteslau, den 6. August 1896. q Der Regierungs- Präsident. Dr. von Heydebrand und der Lasa.

WetanntmaPGuna.

Vom 1. September ab werden zwisden Glaß (Bahnhof) und Landeck Bad nur noch vier täglihe Personenposten zu nachstehenden Zeiten verkehren :

9.35 1.25/ 4.05) 8.32 Tab Glaß Bhf. an} 3.18] 9.20 1.15 4.50 7.22| 12.32 lan Landeck Bad ab 111.42! 6.20

Breslau, den 8. August 1896. Der Kaiserliche Ober - Postdirektor. Hubert.

11.10/ 6.22 7.50| 2.50

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Regierungs-Rath Freytag bei der General- Kommission in Königsberg i. Pr. zum Ober - Regierungs- Rath, und

den Regierungs - Assessor Dr. jur.

von Günther zum Landrath zu ernennen.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Vekanntmachun g.

Jm zweiten Vierteljahr 1896 haben nah abgelegter Prüfung nachbenannte Aerzte das Fähigkeitszeugniß zur Verwaltung ciner Physikatsstelle erhalten :

Dr. Georg Lorenz aus Ober-Glogau,

Dr. Rudolf Bandis ch aus Szibben,

Dr. Ewald Krefting aus Milspe i. W.,

Dr. Ls Taubert aus Berlin, Dr. Erich Bekker aus Czarnikau, Dr. Franz Birkholz aus Schlodien, Dr. Friedrich Schwerdtfeger aus Schivelbein, . Karl Wagner aus Breslau, . Ernst Becker aus Charlottenburg, ' . Kurt Bennecke aus Lichtenberg bei Berlin, : On Haegele aus Leschniß, . Martin Scherb aus Friglar, . Arthur Adler aus Breslau, , Hermann Fißau aus Berlin, ermann Wittzack aus Frankfurt a. M., . Paul Bollhagen aus Ahrweiler, . Max Schroeder aus Ueckermünde, fl B Winzerling aus Kalau, . Paul Bienwald aus Oberdorla, . Ernst Spangenberg aus Hameln, . Nichard Herrmann aus Noißsch, ». Felix Walzer aus Berlin, : Theodor achendorf aus Zülpich, Dr. Karl Callsen aus Glücfstadt, Dr. Friedrich Krueger aus Vetschau, Dr. E Miethke aus Wesel, Dr. Ernst Schlueter aus Hameln, Dr. Peter Kellendonk aus Mechernich, Dr. Johann Krey aus Sonderburg, Dr. Franz Straube aus Rogasen. Berlin, den 6. August 1896. Der Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Auftrage: Löwenberg.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Die g zu 1 2 des Zirkularerlasses vom 6. Ja- nuar 1878 (M.-Bl. S. 24), betreffend die Zulassung praktischer Landwirthe zur Laufbahn der Oekonomie-Kommissarien, wird, wie folgt, abgeändert:

Zur Laufbahn der Oekonomie-Kommissare sollen der Regel nah nur solhe Landwirthe zugelassen werden, die dur Zeugnisse nahweisen, daß sie 1) mindestens vier Jahre hindur in der Landwirthschaft praftish thätig gewesen sind und sich hierbei bewährt, auch tadellos geführt haben, :

2) an einer landwirthschaftlichen Hochschule, einer land- wirthschaftlihen Akademie oder an dem landwirthschaftlichen «nstitute einer Universität innerhalb des Deutschen Reichs nah Absolvierung der in den Saßzßungen dieser Anstalten vor- eschriebenen Studienzeit die Abgangsprüfung bestanden und hierbei insbesondere au in den Grundlagen der Kulturtechnik und des Landwirthschaftsrehts mit befriedigendem Ergebniß geprüft worden sind.

Znwieweit Ausnahmen von diesen Vorbedingungen zuzu- lassen sind, bleibt der ministeriellen Entscheidung im Einzelfalle vorbehalten.

Landwirthe, die den vorstehenden Anforderungen nah jeder Richtung entsprechen, sind im Falle ihrer Zulafsun von der üblichen ersten Prüfung als Oekonomie-Kommissions- Anwroärter befreit.

ge um Zulaffung zur Laufbahn eines Oekonomie- Kommissars sind unter Beifügung eines Lebenslaufs und der Zeugnisse an den Präsidenten derjenigen General-Kommission zu richten, in deren Geschäftsbezirk der Gesuchsteller zunächst beschäftigt und ausgebildet zu werden wünscht.

Die Annahme selbst bleibt der ministeriellen Entscheidung vorbehalten. Berlin, den 5. August 1896. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Jm Austrage: Sterneberg. An die sämmtlichen General-Kommissionen.

Vorstehendes wird zur Kenntniß mit dem Ersuchen mit-

getheilt, den Jnhalt in geeigneter Weise bekannt zu machen.

An den Rektor der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule hier, den Direktor der Landwirthschaft- lichen Akademie zu Poppelsdorf und die land- wirthschaftlihen Institute der preußishen Uni- versitäten.

bis spätestens 8 Uhr Abends des der Ankunft vorhergehenden

Der Ober-Regierungs-Rath Freytag ist zum 1. O S von Königsberg i. Pr. an die General:Kommission Düsseldorf verseßt worden.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrath Dr. jur. von Günther ist das Landrath. amt im Kreise Löwenberg übertragen worden.

BelanntmsGUn g;

Jn Gemäßheit des 8 46 des Kommunalabgabengesegez vom 14. Juli 1893 (Geseß-Samml. S. 152) wird hiermit zur offentlichen Kenntniß gebraht, daß aus dem Betriebe der Kerkerb achbahn ein fkommunalabgabepflihtiges Rein- einkommen für das Jahr 1895/96 nicht erzielt worden ist.

Frankfurt a. M., den 4. August 1896.

Der Königliche Eisenbahn-Kommissar. Becher.

„in der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs: und Staats - Anzeigers“ wird eine Konzessions-Urkunde, betreffend den Bau und Betrieb der auf das preußische Staats: gebiet entfallenden Strecke einer schmalspurigen Neben: eisenbahn von Nordhausen über Jlfeld nah Wer- nigerode mit einer Abzweigung nah dem Broen durch die Nordhausen - Wernigeroder Eisenbahn - Gesellschaft, veröffentlicht. ;

Angekommen:

Seine Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsi dent der Seehandlung von Burchard:

der BVorsißende der Verwaltung des Reichs-Jnvalidenfonds, ide Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Rösing, vom rlaub;

der Präsident des Kaiserlichen Patentamts, Wirkliche Ge: heime Ober-Regierungs-Rath von Huber, vom Urlaub :

der Direktor im Justiz-Ministerium, Wirkliche Geheime Ober-Justiz-Rath Vietsh, vom Urlaub.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. August.

Nach einem am Sonntag Abend bei dem kommandierenden Admiral eingetroffenen Telegramm des Admirals Tirpiß ist S. M. Kanonenboot „Jltis“ auf der Reise nah dem Süden bei aufkommenbem stürmischen Ostwind und unsichtigem Wetter des Abends längs der Küste von Shantung gegangen und plöglich festgekommen. Der Chef der Kreuzer-Divistion nimmt an, daß der Kommandant wahrscheinlich Strom- verseßung und Abtrift untershäßt habe, mit voller Sicherheit habe sih dies indeß nicht feststellen lassen.

Nah der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellten Na ch- weisung der auf deutshen Eisenbahnen aus- {hließlih Bayerns im onat Juni d. J. vorgekom- menen Betriebs unfälle waren zu verzeichnen :

Entgleisungen auf freier Bahn in Stationen Zusammenstöße auf freier Bahn in Stationen sonstige Betriebsgunfälle. zusammen 171 Dabei wurden : idtet | legt C E Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst. .| 22 | 79 Post-, Steuer-, Telegraphen-, Polizei-Beamte 2c. U De L Fremde Personen, einschließlich der niht im Dienst befindlihen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmörder

zusammen

Die den Reisenden zugestoßenen Unfälle sind auf folgenden Bahnen vorgekommen : Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn- Direktionen in Berlin „Danzig. Elberfeld E S Frankfurt a. M. . 7 Q 5 a WLONteL L e ,„ St. Johann bei Saarbrücken . O L l Grolyerzoglid badische Staatseisenbahnen . Breslau-Warschauer Eisenbayn . í wie vor . Bei den Betriebsunfällen wurden 56 Eisenbahnfahrzeuge erheblich, 112 G unerheblich beschädigt.

Von den Betriebsunfällen ereigneten si: auf den Staatsbahnen bei einer Betriebslänge von O ZUOÉ Sdlle/ auf den Privatbahnen bei einer Betriebslänge z . . . . . . 14 u

O 0 Je ein Unfall kommt auf

Kilometer

[ Tausend Betriebslänge

Zugkilometer

166

Derselbe muß von dem Eintreffen der Pferdetransporte

bei den Staatsbahnen . . bei den Privatbahnen

234 146

67

Wenn die Verwaltungen nah dem gro meien Mittel aus den Betriebslängen und den geleisteten Zugkilometern ge- ordnet werden, so treten an die ungünstigste Stelle : bei den Staatsbahnen : : : die N gee der Königlichen Eisenbahn- Direktionen in Elberfeld, in Essen und in Berlin, bei den Privatbahnen : die Breslau-Warschauer Eisenbahn, . die mecklenburgishe Friedrih Wilhelm-Eisenbahn und die Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn.

Laut tclegraphisher Meldung an das Ober- Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“, Kommandant Korvetten-Kapitän Thiele (Adolf), am 12.August von Shanghai aus nah Hakodate in See zu gehen.

Oesterreich-Ungarn.

Der österreichish-ungarishe Gesandte in Athen Freiherr von Kosjek is} gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, in Jschhl von dem Kaiser in Audienz cmpfangen worden. Der Gesandte reist heute nah Athen ab.

Großbritannien und Frland.

Das Oberhaus nahm gestern in zweiter Lesung die Uganda-Eisenbahn: Bill sowie nah längerer Debatte die irische Bodengeseß-Novelle in dritter Lesung an. L

Im Unterhause richtete gestern das Mitglied Oswald an die Regierung die Anfrage, ob sie dem Hause die in ihrem Besiy befindlichen Schriftstücke, Znformationen und den Schriftwechsel, betreffend die Hinrichtung Stokes', die Weg- nahme seines Eigenthums und die Verhandlungen in Boma und Brüssel, vorlegen, ob sie ferner auf der Zurückgabe von Stokes’ Eigenthum bestehen werde, und ob die Regierung des Congostaats geneigt sei, den Wünschen der britischen Regie- rung bezüglih des Prozesses gegen Lothaire nachzukommen. Parlaments - Untersekretär Curzon erwiderte, der zweite Prozeß gegen Lothaire sei eben erst beendet. Es sei für ihn \{hwer, die Anfragen zu beantworten, ehe die Regierung selbst einen Beriht über die gesammten Verhandlungen erhalten habe oder völlig über die Vorgänge unterrichtet sei. Sobald die Regierung diese Kenntniß besißen werde, stehe nihts im Wege, die betreffenden Schriftstücke dem. Parla- ment vorzulegen, obwohl deren bedeutender Umfang und ihre Ucbersezung einige Verzögerung verursahen dürften. Was Stokes’ Eigenthum betreffe, so sei der hierauf bezügliche Be- riht des Vize-Konsuls aus Boma noch nicht eingetroffen. Sir A. K. Rollit stellte darauf an die Regierung die Frage, ob die beiden Tribunale, vor denen der Prozeß gegen Lo- thaire zur Verhandlung gekommen sei, auch Gerichtshöfe von zweifelloser Kompetenz gewesen seien. Parlaments - Unter- sekretär des Aeußern Curzon beantwortete die Anfrage be- jahend : beide Gerichtshöfe seien nach den Geseßen des Congo- slaats für die Rechtsprehung zuständig gewesen. Curzon theilte ferner mit, die Regierung habe ein Telegramm erhalten, nah welhem Mohamedaner ein christlihes Mönchskloster in Kreta angegriffen und die Jnsassen desselben getödtet hätten. Das Telegramm erwähne jedoch nicht, daß ein Priester bei lebendigem Leibe verbrannt worden sei. Bei Berathung des Ausgaben-Budgets und zwar des Postens „Botschaften und Konsulate“ erklärte der Parlaments - Untersekretär Curzon, es sei erwünscht, daß die Handels-Attachés im stande wären, die Handelsfragen richtig zu behandeln. Die Regierung könne aber die Handels-Attachés niht zu Handelsreisenden machen. Des Weiteren führte Curzon aus, es sei möglich, daß England die Konsulargerichtsbarkeit im Congostaat zurü- verlange, die Aufhebung derselben sei nicht für alle Zeiten erfolgt ; allein die Frage sei niht von der Art, daß er sie, ohne Andere konsultiert zu haben, beantworten könne. Be- stimmend für die Entscheidung derselben müßten Englands Macht und Verantwortlichkeit, daneben aber auch das Vor- gehen anderer Mächte sowie allgemeine politishe Rücksichten ein. Zum Schluß erklärte Curzon, in Korea seien noch russische Matrosen, in Söul habe sih jedo deren Zahl be- deutend vermindert. Der König sei noch nicht in seinen Palast zurückgekehrt; man versuche, ihn zur Rückkehr zu veranlassen. Sobald der König mit einer Wache versehen sein würde, dürfte er zur Rückehr überredet werden. Die britishe Regierung sei in keine Unterhandlungen betreffs Koreas eingetreten; England habe Jnteressen in Korea, aber nur solche, die auch andere Mächte hätten. Die noch zu erledigenden 24 Posten des Ausgaben-Budgets wurden um 10 Uhr Abends gemäß der neuen Geschäfts- ordnung ohne Debatte zur Abstimmung gebracht und größten- theils ohne besondere Abstimmung genehmigt. Vom Ober- hause ging dem Hause die irische Bodengeseß-Novelle zu. Die Berathung derselben wurde auf Mittwoch angeseßt. i

Der Vize - König Li-Hung-Chang machte nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus London gestern dem deutschen Botschafter Grafen von Haßzfeldt einen dreiviertelstündigen Besuch und gab auch bei dem französishen Botschafter Baron de Courcel seine Karte ab.

Frankreich. Der Präsident Faure ist gestern aus Lorient in Saint Brieuc eingetroffen.

Italien.

Den Blättern zufolge weiß man bisher noch nicht, ob der an Bord des „Do elwyk“ befindlihe Passagier Franzose ist oder einer anderen Nationalität angehört. Die Waffen- sendung, welche der „Doelwyk“ mit sich führte, besteht aus 30 000 umgeänderten Gras-Gewehren und der dazu gehörigen Munition. Die italienischen Fre egalautte im Rothen Meere seßen ihre Kreuzung fort, weil man Verdacht hat, daß der „Doelwyk“ nicht das einzige für Abessynien bestimmte Schiff sei.

Spanien.

Die Deputirtenkammer nahm gestern ein Amendement zu der Vorlage, betreffend die Steuer auf Alkohol zu in- dustriellen Zwecken, an. Nach demselben beträgt die Steuer einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid zufolge 37,50 Pesetas anstatt 60 Pesetas, welche die Regierung verlangt hatte.

wischen den Ministern und den Mitgliedern der liberalen

artei soll in einer gestern abgehaltenen tg ein

invernehmen bezüglih der Amendements zu dem Gkseh- entwurf, betreffend die Erneuerung des Tabackmonopolvertrags, erzielt worden sein.

Türkei.

Am 9. d. M. traten die Botschafter in Konstantinopel, dem „W. T. B.“ zufolge, wiederum zu einer Berathung zu- sammen, welche acfiern fortgeseßt wurde. :

Die Meldung, daß die Pforte auf die Mehrforderungen

der Kreter bereits eine Antwort ertheilt habe, ist verfrüht. Die Sanktionierung des betreffenden Beschlusses des Minister- raths steht noch aus. __ Der General-Gouverneur von Brussa Zuhdi Pascha ist in einer außerordentlihen Mission nah Kreta abgereist. Daselbst hat das Reformcomité, wie die „Times“ aus Canea meldet, sih aufgelöst und eine neue revolutionäre Regie- rung unter dem Vorsiy von Kostaros, einem a ten kretensishen Anführer, sich gebildet. Die „Agence Havas“ theilt hierzu aus Athen mit: dort trete mit Bestimmtheit das Gerücht auf, eine revolutionäre Versammlung in der Provinz Apokorona habe die Vereinigung mit Griechenland proklamiert und eine provisorische ung ernannt, in welcher Volondakis Kostaros den Vorsiß übernehmen solle.

Die Nachricht des in Sofia H Blattes „Glas Makedonski“ von einem Zusammenstoß türkisher Truppen mit einer bulgarischen Bande in Alibonosch bei Seres, bei welchem die ersteren mit einem Verlust von 200 Mann geschlagen sein sollten, wird durch eine amtlihe Mittheilung der Pforte für unbegründet erklärt.

In der armenischen Bevölkerung ruft, wie das Wiener K. K. Telegraphen-Korrespondenz-Bureau aus Konstantinopel meldet, das Gerücht Beunruhigung hervor, die Pforte beab- sichtige, durh den den Türken freundlih gesinnten Verweser zes armenishen Patriarhats und den von der Pforte ernannten gemishten Rath den früheren Patriarchen JZzmirlian und dessen Räthe für die bisherigen Ereignisse ver- antwortlih zu machen, dieselben in Anklagezustand zu ver- seßen und zu bestrafen. Jn den leßten Tagen seien zahlreiche Armenier verhaftet worden, darunter die Priester der Kirche in Galata. Die Gefängnisse seien überfüllt. /

Der französishe Subunternehmer für den Bau der Eisen- bahn von Smyrna nah Kassaba, Valigorski, ist von einer Bande gefangen genommen worden, welche ein Lösegeld von 4000 Pfund verlangt. Die Baudirektion hat, dem „W. T. B.“ zufolge, diese Summe angewiesen, nahdem die französishe Botschaft bei der Pforte Schritte in dieser An- gelegenheit gethan hatte.

Griechenland.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Athen hat der Kriegs-Minister die Befehlshaber der dort garniso- nierenden Truppentheile zu sich berufen und denselben aufs neue eingeschärft, die Abreise von Militärpersonen nah Kreta zu verhindern. Die Küsten werden streng bewacht.

Amtlich werden die Nachrichten von den in A napolis be- gangenen Grausamkeiten bestätigt; dieselben hätten eine unbe- \chreiblihe Entrüstung hervorgerufen. 500 weitere Flücht - linge sind im Piräus eingetroffen und werden nah ver- schiedenen Städten des Königreichs gebracht werden.

Serbien.

Eine Deputation von 32 Mitgliedern der radikalen Partei mit Pasitsh an der Spiße hat sich, wie dem „W. T. B.“ aus Belgrad gemeldet wird, nah Semendria begeben, um dem König die (gestern mitgetheilte) Resolution des Mectings zu unterbreiten.

Bulgarien.

Der „Agence Balcanique“ zufolge ist am 8. d. M. der Vertrag, betreffend die bulgarische fünfprozentige Agra r- Anleihe im Betrage von breibig Millionen Francs, mit einer Bankengruppe definitiv abgeschlossen worden. Gestern ist der Vertrag unterzeihnet worden, worauf die Repräsentanten der Bankengruppe vom Fürsten Ferdinand in Audienz empfangen wurden. Die bekannten Abmachungen über die Modalitäten der Anleihe sollen durhweg unverändert bleiben.

An der bulgarish-türkishen Grenze hat sich, wie die „Agence Balcanique“ weiter berichtet, nihts Neues er- eignet. Die türkishen Truppen seien nicht wieder erschienen, und die Punkte, wo ste sih früher gezeigt hätten, seien fort- dauernd von Bulgaren besezt. Man glaube, die Regierung werde unverzüglih Maßnahmen anordnen, um sich auch der beiden Posten von Kizilklisse und Karakulos, die früher von den Türken beseßt gewesen, wieder zu bemächtigen.

Dänemark,

Die Kaiserin-Wittwe von Rußland is} gestern Mittag, wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen mittheilt, mit dem Großfürsten Michael und der Großfürstin Olga in Schloß Bellevue eingetroffen, wo sich die Königin mit den Prin- zessinnen zum Empfang eingefunden hatte. Der König war der Kaiserin-Wittwe mit den Prinzen auf der Königlichen Yacht zur Begrüßung entgegengefahren. Nah dem Empfang begaben sih die Majestäten nah Schloß Bernstorff.

Afrika.

Der Khedive von Egypten is} gestern an Bord der Yacht „Mahroussa“ von Alexandrien nach Triest abgereist und wird sich, dem „W. T. B.“ zufolge, von dort nach der Schweiz begeben. i

Aus Mombasa meldet das „Reuter'she Bureau“: Die Eisenbahnbrücke zwischen Jnsel und Festland ist am Sonnabend eröffnet worden. Ein Eisenbahnzug mit allen dort ansässigen Europäern fuhr nach dem Festland hinüber, um den Eisenbahnbau zu besichtigen. Der Bau schreitet jeßt täglich eine halbe englishe Meile vorwärts.

Nr. 34 des „Centralblatts für das Deutsche Neid“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 7. August, hat folgen- den Inhalt: 1) Zoll- und Steuerwesen: Bestellung eines Stations- Kontroleurs; Beränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. 2) Konsulatwesen : Ernennungen; Bestellung eines Konsular- Agenten ; Grmächtigungen zur Vornahme von Zivilstands-Akten; Entlassung. 3) Polizeiwesen : Aus- weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Die Durcchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel

betrugen im Juli d. J. în Preußen: für 1000 kg Weizen 148 A (Juni: 151 4), Roggen 115 (118), Gerste 123 r faler 126 (126), Koherbsen 197 (197), Speisebohnen 271 U insen 381 (384), Kpamestln 50,5 (40,9), Richtstroh 40,5 (41), Heu 47,6 (49,3), Rindfleisch im Großhandel 1039 (1037); für

1 kg Rindfleish im Kleinhandel von der Keule 133 & (132 S), vom Bauch 113 (112), Schweinefleisch 120 (120), Kalbfleish 125 124), Hammelfleisch 123 (122), geräucherter inländisher Speck 145 145), Gßbutter 204j (199), inländishes Schweineshmalz 141 (142), 287 Ta 27 (27), Roggenmehl 22 (22); für 1 Schock Eier

Der Spezialhandel der Shweiz mit Deutschland und Frankrei.

(Stat. Korr.) Nachdem die Schweiz die Handelsverträge mit Deutschland und Frankreih zum 1. Februar 1892 gekündigt hatte, war es ersterem, wenn auch unter niht unerheblihen Schwierig- keiten, gelungen, von diesem Zeitpunkt an einen neuen Vertrag mit der Schweiz zu vereinbaren, der noch heute besteht. Frankreich da-

„gegen stellte so hrofe Bedingungen, daß zwischen ihm und der Etd-

enoentas ein Handelsvertrag niht zu stande kam; es trat ekanntlih ein Zollkrieg an dessen Stelle, der ers am 19. August 1895 dur ein Handelsübereinkommen beendet wurde. Der Handels- verkehr zwishen der Schweiz und Frankreih hat dur diesen Vor- ang merklihe Schädigungen erlitten, während der in Deutschland inet p so hart angefeindete deutsch-s{chweizerishe Handelsvertrag eine erfreulihe Hebung der s{chweizerishen Einfuhr aus Deutschland seit 1892 im Gefolge hatte, wie die nachstehenden Angaben der amtlihen \{chweizerischen Handelss\tatistik erhärten mögen. Es betrug im Spezialhandel der Schweiz (ohne gemünztes Edelmetall) die Einfuhr im Jahre im Ganzen aus Deutschland aus Frankrei Millionen Francs 227,99 179,26 237,78 111,56 242,85 110,25 273,89 138,46. Während eines Rückganges der \{chweizerishen Gesammteinfuhr von 1892 bis 1894 is die Einfuhr aus Deutschland also gestiegen ; sie hat eine weitere Steigerung mit der Zunahme der \{hweizerishen Gefammteinfuhr im Jahre 1895 erfahren. Die Einfuhr aus Frank- reich ging unter Einwirkung der angedeuteten Ursachen bis zum Jahre 1894 beträchtlih zurück; 1895 dagegen zeigte auch sie, vornehmlih wohl durch den neuen RIUCL begünstigt, einen Aufshwung. Die Ausfuhr der Schweiz (im Spezialhandel ohne Edelmetalle) nah den genannten beiden Ländern gestaltete \fich in derselben Zeit

folgendermaßen : G Ÿ Dextsilant- noi Sigid ; im Ganzen na eutschland nah Frankreich im Jahre Millionen Francs

1892 162,199 102,55

1893 167,87 74,25

1894 621,199 157,11 73,04

1895 663,36 16441 74,52

Die Gesammtausfuhr der Schweiz befolgte in dieser Zeit also eine ähnlihe Bewegung wie die Gesammteinfuhr, d. h. sie nahm bis 1894 ab und stieg 1895 plöplich bedeutend. Im Verkehr mit Deutschland vermehrte sch zunächst von 1892 bis 1893 die \chweizerische Ausfuhr, um im folgenden Jahre desto ftärker zu sinken ; 1895 trat wieder eine wesentlihe Zunahme ein. Die Ausfuhr nah Frankreich hatte 1894 infolge des Zollkriegs einen sehr tiefen Stand- punkt erreicht und sich im nächsten Jahre auch nur mäßig gehoben, zumal wenn man dieselbe mit der Einfuhr der Schweiz aus diesem Lande in Vergleich stellt.

Wie der allgemeine Niedergang des Welthandels im Jahre 1894 in den großen Handels- und Industrieländern Europas durchgehends eine Abs{chwächung des Außenhandels zur Folge hatte, so konnte dies in der Schweiz um so weniger ausbleiben, als dieselbe an dem Welt- verkehr in einem verhältnißmäßig so starken Umfang betheiligt ift wie kein anderes Land. Die Schweiz bezieht nämlich alljährlich nicht weniger als die Hälfte sämmtlicher Lebens- und Unterhaltsmittel aus dem Auslande, während sie etwa ein Drittel ihrer gesammten Erzeugnisse an das Ausland absezt. Die Anbahnung günstigerer wirthschaftliher Verhältnisse im Welthandel während des Jahres 1895 hat denn auch auf die Ein- und Ausfuhrverhältnifse der Schweiz ihren Einfluß nit verfehlt, wie die mitgetheilten Zablen deutli erkennen laffen. Man könnte fo den s{hweizerishen Außenhandel gewissermaßen als ein Spiegelbild der allgemeinen wirthschaftlichen Lage in Europa ansehen.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Halle a. S. wird der „Mgdb. Ztg.“ berichtet: Die Steinseßerinnung erklärt öffentlich zum Ausftand der Gesellen (vgl. Nr. 186 d. Bl.), daß die Meister den Gesellen vom 15 Drit n. S: a0 48 A Stundenlohn (für auswärtige Arbeit ent- sprehend mehr und Vergütung der Eisenbahnfahrt 4. Klasse) freiwillig zahlen wollen, was aber von diesen abgelehnt wurde. Die Gesellen verlangen jeßt {on 427 H, von der nächsten Bauzeit ab 45 4 Stundenlohn bei zehnstündiger Arbeitézeit.

In Leipzig hat, wie die „Lpz. Ztg.“ mittheilt, eine Schlosser- versammlung den Beschluß gefaßt, die Lokalorganisation bei- zubehalten und vorläufig niht in eine Lobnbewegung einzutreten.

Hier in Berlin tagte, einer Mittheilung der „Volks-Ztg.* zu- folge, am 8. und 9. August eine internationale Konferenz der Le derar beiter (Weißgerber, Lohgerber, Lederfärber, Lederzurichter 2c.), zu der aus Deutschland, Frankreich, Oesterrei, Dänemark, Schweden, Norwegen zusammen 14 Vertreter ershienen waren. Zum erften Punkt der Tagesordnung: Schaffung internationaler WBerufs- Organisationen, wurde beschlossen, dahin zu wirken, daß in jedem Lande Zentralverbände geschaffen werden, die \sih die Bildung eines Ausftands- R in erster Linie angelegen sein lassen. Die Regelung der inter- nationalen Neiseunterstüßung soll auf Grund gegenseitiger Vereinbarung der Vorstände der Organisationen in den einzelnen Ländern erfolgen. In den Fällen, wo die Organisation eines Landes zu shwach if, um einen größeren Ausftand durhzuführen, sollen die anderen Nationen materielle Unterstüßung gewähren. Außerdem wurde die Errichtung eines internationalen Sefkretariats beschloffen.

Aus Brüssel wird der „Köln. Ztg.“, entgegen der Meldung des „Vorwärts“ (vgl. Nr. 189 d. Bl.), vom gestrigen Tage tele- graphiert: Der Ausstand der Tiscbler und Bautishler ift heute allgemein; nur bei den tis: ja Meistern, die den Mindestlohn von 50 Cent. in der Stunde bewilligt haben, wird gearbeitet.

Aus Konstantinopel meldet ,„W. T. B.“: In der staat- lihen Tuch- und Fez-Fabrik am Goldenen ors wurden zabl- reie Arbeiter verhaftet, weil sie unter Lärm die Ausbezablung ibrer Lohnrücstände verlangten. Die Sperrung der Fabrik steht wegen Mangels an Bestellungen und Arbeitskräften bevor.

Kunst und Wissenschaft,

Von dem am 7. d. M. in Gegenwart Jhrer Majestät der Kaiserin und Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich feterlih enthüllten Denkmal für Kaiser Wilhelm I. in Ruhrort bringt die „Duisburger Volks tg.“ folgende Beschreibung: Das Gesammt- werk is ein aus Sandstein gearbeiteter Obelisk; er ruht auf einem mächtigen Unterbau und hat eine Höhe von 20 m. Die Spiße desselben ift mit einer Kaiserkrone geschmückt, über der ein großer bronzener Adler s{chwebt. Auf einem Sockel des Unterbaues sißt links eine weibliche Fisure welche die Geschichte darstellt; sie ver- zeihnet mit einem Griffel in ein großes aufgeshlagenes Bub den Namen des Kaisers Wilhelm I. und dessen Thaten. Der „Geschichte“ gegenüber sitzt, ebenfalls auf einem Sockel, eine männlihe Figur, welhe den Sieg Derdepert: der rehte Fuß ruht auf einem am Boden liegenden Helm, die linke Hand hält einen Kranz aus Lorbeern und Eichen. Auf einer Plattform steht mit dem Rücken gegen die Stirnseite des Obelisken Kaiser ilhelm 1. ent- blößten Hauptes, in der rehten Hand den abgenommenen Helm. Einige Stufen niedriger, dem Kaiser gegenüber, steht der Reichskanzler Fürst Bismarck, der mit beiden Händen das Dokument der Kaiser- proklamation hâlt. Ueber dieser Gruppe {wingt sich die Rubmes- und Stegesgöttin empor, einen Palmzweig in der Rechten,