1896 / 193 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Aug 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Monats den Budgetvoranschlag für 1897 dem A im Exposé über die en abgeben, um die öffentlihe Meinung

haus i b Ee Hauje vorlegen un usSglelchs- verhandlungen Erklärun N

über deren Stand zu o

Großbritannien und Jrland.

Das Oberhaus nahm gestern in dritter Lesung die Uganda-Eisenbahn-Bill an. Jm Laufe der Debatte erklärte der Premier-Minister Lord Salisbury, England könne ohne ; i von Deutschen tellten Bau einer rivalisierenden Bahn ansehen. che Bahn werde den Handel anregen, beide Bahnen würden davon Vortheil ziehen. Sodann wurde ein vom Unterhaus angenommenes Amendement zur irishen Bodengeseynovelle mit 74 gegen 68 Stimmen, die übrigen Amendements ohne Abstimmung angenommen.

Jm Unterhause legte gestern der Staatssekretär für ndien Hamilton den indishen Haushalts- Etat des vorigen Er führte dabei aus, die für dieses Jahr er- der Finanzen habe die Erwartungen über- troffen und würde noch bedeutender gewesen sein, durch den Wechselkurs Grenzabsteckung allen Grenznahbarn, außer China, seien Vereinbarungen über die Einflußsphären abgeschlossen worden. sich bessere Grenzzustände hieraus ergeben würden. theilte ferner mit, ein Bataillon indisher Jnfanterie und eine Eskadron indisher Kavallerie seien nach Tokar rd( arnison des Hafens, theidigung von Suakin von großer strategisher Wichti Parlaments - Untersekretär es sei niht beabsichtigt, lichen Aufständishen auf Kreta als kriegführende Macht an- erkennen. Was die Souveränetät über Trinidad betreffe, so gierung die Ansicht geäußert, der re 1825 von Portugal alb habe die englishe

Eifersucht Besorgniß

ahres dar. hoffte Besserung

beeinträchtigt kostspielig, aber mit

Er hoffe, daß

worden als für die Ver-

Der des Aeu

abe die portugiesishe Re der Jnsel Trinidad rasilien abgetreten worden ; des Regierung den Anspruch auf den Besiy der Jnsel zurück-

Frankreich. Der Präsident Faure besuchte Fougères,. Mayenne und Laval. der Munizipalität der leßtgenannten Stadt gegebenen Bankett räsident eine Rede, in welcher er an die Eintracht und Einigkeit Aller appellierte, damit Frankreich seine Stellung in Heute früh ist der Präsident wieder

ei im Ja

gestern die Auf dem Abends von

Europa aufrecht erhalte. in Paris eingetroffen.

Der „Temps“ bespricht die vorgestrigen Erklärungen Curzon’s im englishen Unterhause in Angelegenheiten und sagt: Frankreich sei gern bereit, die Hand reihen zu allem, was den geseßlichen Bestrebungen der retischen Aufftändischen Genüge thue, ohne das Völkerrecht u verleßen und die Lage der mohamedanishen Minderheit zu eeinträchtigen.

etreff der fkretischen

Rußland.

. T. B.“ erfährt aus St. Petersburg: Der Gouverneur chni-Nowgorod, General Baranow solle zum General- rovinz Jrkutsk ernannt werden an Stelle des Generals Goremykin, der zum Mitgliede des Kriegsraths Oberst Trepow vom Regiment

Gouverneur der

berufen werden solle. Gardes à cheval, Sohn des früheren Pr Petersburg, solle zum Ober-Polizeimeister von

äfekten von St. osfau ernannt

Nach einer Meldung der „Times“ aus Konstantinopel vom heutigen Tage gab Sir Edgar Vincent dem Minister, dem Großvezir und dem Sultan die Erklärung ab, daß eine Behebung der finanziellen Schwierigkeiten durch eine Kreditoperation gänzlich unmöglich sei, bevor nicht die innere politishe Lage eine normale geworden.

Griechenland.

Der König empfing gestern in Tatoi die Mitglieder des fretishen Reformcomités und unterhielt sich mit ihnen Zeit über die jeßige Situation auf Kreta.

Die früheren Trikupisten erklärten, einer Meldung der „Agence Havas“ aus Athen zufolge, in einer gestern ab-

ehaltenen Versammlung: wenn die Regierung nicht der von der ation gewünschten Politik folge, würden sie nicht zögern, sich

dex übrigen Opposition anzuschließen, um dem Lande eine den

ewachsene Regierung zu geben.

j he Bandenführer

der Grenze mit 15 Gefährten von den griehischen Behörden

festgenommen worden und wird heute nah Larissa gebracht

jezigen Verhältnissen

Der macedoni akris ist an

Bulgarien.

Der Eindruck, den die Demission des Kriegs Ministers Petrow hervorgerufen hat, steigert sich, wie dem W. T. B.“ aus Sofia mitgetheilt wird, in dem Maße, Ueberzeugung an Boden gewinnt, ezwungen demisstonierte. ieser Eindruck

daß Petrow Nah Ansicht

Besonders in militärishen Kreisen. derselben werde es schwierig sein, unter den bekannteren Offizieren einen Ersaß für Petrow zu finden; man citiere in ichung Namen von Offizieren hohen Ranges, haben sollen, daß sie sich weigern, Amt nach Petrow zu übernehmen. versicherten, daß das Portefeuille des Krieges noch nie- mandem angetragen worden sei; man chnelle Lösung der Krise. die Frage der Nückkehr der emigrierten Offiziere mit der änge und auch nicht zu- ngelegenheit unter den

diejer Be Die Regierungskreise

laube nicht an eine reise hätten erklärt,

etrow’s nicht zusammen sammenhängen könne, Ministern niemals zur Sprache gebracht worden sei. Motive für die Demission Petrow's gebe man seine Haltung in verschiedenen Fragen und sogar Fälle von Jnsubordina-

Demission

Die Nachrichten von den südlichen Grenzen Egyptens lauten, der „Agence Havas“ zufolge, noch immer beunruhigend ; die Bataillone hätten durch Krankheiten viele Mannschaften verloren. Es herrsche eine unerträglihe Hiße. Die Garnison von Suarda werde wahrscheinlich Ende dieses Monats den Vormarsch nach Dongola antreten.

An Bord des beschiagnahmten holländishen Dampfers „Doelwyk“ haben sih, wie die angestellte Unte

: uhung er- geben hat, im Ganzen ungefähr 50

Flinten befunden.

Nach einer Meldung des „Reuter'shen Bureaus“ aus Accra vom gest! en Tage befürchtet man daselbst ernste Unruhen der antis. Der Stamm von Nkoransa und andere {lossen sich dem Häuptling Samory an, um die Engländer aus Kumassi zu vertreiben. Die englischen Kreuzer „Phoebe“ und „Magpie“ sind mit Verstärkungen, welhe über Kumassi auf Nforansa vorrücken sollen, nach Elmina in See gegangen.

Parlamentarische Nachrichten.

Nach dem amtlihen Wahlresultat haben bei der am 9. d. M. im Wahlkreis Schlettstadt stattgehabten Ae ga z Mel a erhalten: Jgnat Spieß, Rentner, Schlett- stadt (Elsässer, klerikaler Protestler) 8146, Otto Poehlmann, Kreisdirektor, Schlettstadt (gemäßigt liberal) 5237 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

__ Die Anordnung von Abschlagszahlungen auf eine streitige einheitlihe Geldforderung dur einstweilige Verfügung ist, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 1V. Zivilsenats, vom 4. Junt 1896, unzulässig. „Der § 819 der Zivilprozeßordnung erklärt einstweilige Verfügungen zum Zwecke der Regelung eines einstweiligen Zustandes in Bezug auf ein streitiges Rehtsverhältniß für zulässig. Boraus- seßung sür die Anwendung des § 819 a. a. O. ist also der auf Rege- lung eines einstweiligen Zustandes gerihtete Zweck der beantragten Verfügung. Der Begriff eines Zustandes is aber durch die Eigen- chast eines gewissen Beharrens, irgend einer Dauer, bedingt. Es kann daher au zur Realisierung eines Obligationsverhältnisses auf Grund des § 819 Zivilprozeßordnung eine einstweilige Berfügung nur dann erlassen werden, wenn es sich um ein Obligationsverhältniß handelt, welches wegen seines dauernden Charakters selbst als ein Zu- stand angesehen werden muß. In dem vorliegenden Fall wird aber durch die einstweilige Verfügung die Auferlegung von Abschlagszahlungen auf eine streitige, jedenfalls niht in fortlaufenden Verbindlichkeiten, fondern, falls sie festgestellt wird, in dem Anspru auf Zahlung eines einheitlihen Betrages bestehende Forderung bezweckt. Die Ver- fügung ift also auf die Leistung einer Reihe von Zahlungen gerichtet, welche dur die Höhe der demnächst festzustellenden Abfindungssumme von vornherein begrenzt wird. Eine auf eine dauernde Wirkung berehnete Anordnung, welhe den Gegenstand des § 819 Z -P.-O. bildet, istiin dieser Verfügung nit enthalten.“ (3/96.)

_— Eine wissentlich falshe Auskunftsertheilung über die Kreditwürdigkeit ‘eines Dritten macht, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, IT. Zivilsenats, vom 23. Juni 1896, im Gebiet des Preußischen Allgemeinen Landrehts den Auskunftsertheiler für den von thm verursachten Schaden haft bar, auch wenn die Auskunfts- ertheilung nur mündlih geshehen istt. Das vorsäßlihe Ver- \chweigen von wesentlihen Thatsachen bei der Auskunsftsertheilung ist als eine ars Ertheilung falscher Auskunft zu erahten. „Z u- nächst ist der Angriff verfehlt, mit welhem geltend gemacht wird, daß durch Verschweigen der stattgehabten Protestierung der am 6. No- vember und 8, Dezember 1893 fälligen Wechsel eine arglistige Ertheilung falsher Auskunft überhaupt niht habe bethätigt werden können ; denn da der Beklagte auf die von J. an ihn gerichtete Frage nicht {chwieg, sondern redete, so war damit auch die Möglichkeit gegeben, durch unvollständiges Neden die arglistige Absicht der Täuschung des Fragenden zu verwirklihen. Dáß der Beklagte für den Schaden, welchen er dur arglistige Empfehlung verursacht hat, einstehen muß, auch wenn die Empfehlung nur mündlich ertheilt worden ist, folgt aus § 218 Allg. L.-R. Theil 1 Tit. 13, der durch den von ftill- s{chweigender- Verbürgung handelnden § 209 Allg. L.-R. 1 14 eine Einschränkung nicht erleidet: der Heranziehung des Art. 317 H.-G.-B. bedarf es zur Begründung der Verantwortlichkeit des Beklagten nicht.“ (100/96.)

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

„Nah § 24 Abs. 2 des Kommunalabgaben-Gefeßes vom 14. Juli 1893 sind die Befreiungen der Dienstgrundstücke und Dienstwohnungen der Beamten von den kommunalen Grundsteuern aufgehoben, und nah Abf. 4 desselben Paragraphen bleiben die Bestimmungen der Kabinetsordre vom 8. Juni 1834 in Geltung, wona Grundstücke, welchen wegen ihrer Bestimmung zu öffentlihen oder gemeinnüßigen Zwecken die Befreiung von den Staats- steuern zusteht, au den örtlihen Kommunalsteuern nicht unterworfen sein sollen, falls sie bisher, bezw. bei neuen Erwerbungen bis zu ihrem Erwerbe dur den Staat von den Kommunallasten entbunden waren. In Bezug auf diese Bestimmungen hat das Ober-Verwaltungsgericht, II. Senat, durch Urtheil vom 20. Mai 1896 ausgesprochen: Die im Abf. 2 enthaltene Bestimmung, daß die Dienstgrundstücke und Dienst- wohnungen der Beamten der kommunalen Grundsteuer unterliegen, wird durh den Abs. 4 in keiner Weise eingeschränkt; es unterliegen demnach derartige Dienstgrundstüle und ODienst- wohnungen au dann der kommunalen Grundsteuer, wenn sie früher, vor ihrem Erwerbe durch den Staat, von Kommunallasten entbunden waren. „Die Kabinetsordre entscheidet, wie die Eingangsworte zeigen, über die ftreitige Frage, ob ein Grundstück, welhem wegen seiner Bestimmung zu öffentlihen oder gemeinnützigen Zwedcken die Befreiung von den Staatssteuern zusteht, des- halb auch den örtlihen Kommunalsteuern nicht unterworfen sei, Dagegen spriht sie nirgends aus, was sie unter öffentlihen oder gemeinnüßigen Zwecken verstanden wissen will, gelomeige, daß sie gewisse Realitäten als unter diesen Begriff allend, besonders aufführt. Sie rehnet also mit jener Zweckbestim- mung wie mit einem gegebenen Begriff, und es is nicht zweifelhaft, daß, wenn sih Bedenken über die Tragweite der Vorschrift ergeben, die nähere Umgrenzung des Begriffs aus den sih anderweit bietenden fonstigen Bestimmungen entnommen werden muß. Welche Vor- schriften dies etwa damals, als die Kabinetsordre erging, gewesen find, braucht gleihwohl niht untersuht zu werden. Der Becrif be- stimmte sich eben nach dem derzeitigen Rechtszustande und unterlag natur- emäß den Wandlungen, die dieser durhmachte. Es hat daher auch fit Erlaß der Städteordnung von 1853 soweit bekannt niemals Zweifeln begegnet, unter den früher als ihrer Bestimmung nach zu öffentlihen oder gemeinnüßigen Zwecken dienenden Grund- stücken der Kabinetsordre nunmehr diejenigen in § 2 des Geseßes vom 24. Februar 1850 aufgeführten Grundstüde uno Gebäude zu be- reifen, die zu einem öffentlichen Dienste oder Gebrauche bestimmt nd, insonderheit also au diefem Begriffe die zu Dienstwohnungen der Beamten bestimmten Gebäude unterzuordnen. Und ebenso ver- hält es sich mit den Bestimmungen des Kommunalabgabengesetzes von 1893. Hat dieses, wie oben angeführt, angeordnet, daß fortan die Dienstgrundstücke und Dienstwohnungen der Beamten niht mehr P eeriTe: fein sollen, fo ist fortan dieser Grundsay au im

ahmen der Kabinetsordre maßgebend, da ihrerseits über diese Frage Bestimmung überhaupt nicht getroffen worden ist.“ (IL, 1033.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Arbeitslöhne iy den Betrieben des St und der Eisenbahngesellschaften in Frankrei.

Einem Verlangen der Arbeitökommission der Deputirtenka entsprehend, hatte der französishe Minister für Handel, Industrte Post- und Telegraphenwesen vor einiger Zeit das Arbeitsamt Offics du travail) beauftragt, durch besondere Erhebungen die Verthei des gesammten Personals der in den Betrieben des Staats, d, h, J der Taback- und Zündholzfabrikation, und in den Betrieben der Eisenbahngesellschaften beschäftigten Arbeiter und Beamten (ouvrierg et agents) auf die verschiedenen Lohnklassen festzustellen unter Be, rücksihtigung des Geshlechts und des Lebensalters und unter Angabe ber E E E e ga Argen E aag nton)

te Crgebnifse dieser Erhebungen sind jeßt veröffentlicht, und thetïe, wir in Nahstehendem Giniges daraus A

In Staatsbetrieben sind zun erü tigt 20 Taba, fabriken, davon 2 in Paris (Gros-Caillou und Neuilly), fers je 1 in Pantin, Le Havre, Dieppe, Lille, Nancy, Dijon, Lyon, Nice Marseille, Riom, Toulouse, Tonneins, Bordeaux, Châteauroux, Orléans, Le Mans, Nantes und Morlaix. Dazu kommen 7 Zünd! holz fabriken _in Pantin, Trélazó, Marseille, Aix, Limoges Bogles und Saintines. Die Eisenbahngesellschaften sind in erster Linie die 7 „Grandes compagnies“: Nord, Est Paris-Lion-Méditerranée, Midi, Orléans, État und Ouest; fodann die 4 „Compagnies secondaires“: Socióté des Cheming de fer départementaux, Socióté des Chemins de fer économigues Sociétó des Chemins de fer du s8ud de la France, Société deg Chemins de fer du Médoe.

Die Erhebungen umfaßten im Ganzen ein Personal von 174 864 Arbeitern und Beamten beiderlei Geschlehts. Davon entfielen auf die Tabackfabriken 1446 Personen männlichen und 13 674 Per, sonen weiblihen Geschlechts, auf die Zündholzfabriken 676 Per, sonen männlichen und 1444 Personen weiblihen Geshlechts, auf die Betriebe der Eisenbahngesellshaften und zwar auf die der „Grandes compagnies“ 136 177 Personen männlihen und 18 727 weiblichen, auf die der „Compagnies secondaires“ 2410 Personen männlichen und 309 weiblihen Geschlechts.

Auf die verschiedenen Altersklassen vertheilt sich daz Berns der drei in Betracht kommenden Betriebsarten (Tabat,

ündhölzer, Eisenbahnen) wie folgt: Tabackfabriken Zündholzfabriken Eisenbahngesellshaften Männer Weiber Männer Weiber Männer Weiber Von 9% 9% 9% 9% 12bis818 Jahren 0,5 0,4 3,5 6,3 1920 2 4 16 42 O D 09 67 67 46 40 2:00 1 200.26 11 D Veber 60 Jahre 5 2,6 25 0,7

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

__ Von den den Tabackfabriken beschäftigten Personen ver- dienten bei durchschnittlich zehnstündiger Arbeitszeit am Tage :

5209/9 der Männer von 0,415 bis 0,550 Fr. in der Stunde,

39% é von 0,351 bis 0,650 Fr. get L

69 9/6 der Weiber von 0,226 bis 0,415 Fr. , , y

94% y L von 0,176 bis 0,550 Fr. , , L

Bei einer Betheiligung des weiblichen Geshlehts an der Ge- fammtarbeiterzahl von-90 9/6 ftellte sih der mittlere Stundenlohn bei den Männern auf 0,53 Fr.; bei den Weibern auf 0,32 Fr.

Außer dem baaren Lohne \cheinen hier Zuwendungen (Subh- ventions) nur in der Form von Zushüssen des Staats zu den ver- schiedenen Kranken- und Penfionskassen vorzukommen.

Von den in den Zündholzfabriken beschäftigten Personen verdienten bei durchschnittlich zehnstündiger Arbeitszeit am Tage :

6209/6 der Männer von 0,351 bis 0,650 Fr. in der Stunde.

90% é von 0,275 bis 0,750 Fr. , , j;

6190 der Weiber von 0,226 bis 0,415 Fr. , , Z

94% v Don O16 Dis ODOO Me f

Bei einer Betheiligung des weiblihen Geschlechts an der Ge- sammtarbeiterzahl von 68 9/6 ftellte sich der mittlere Stundenlohn bet den Männern auf 0,50 Fr., bei den Weibern auf 0,35 Fr.

Für die Zuwendungen außer dem baaren Lohn gilt hier dasselbe wie in den Tabackfabriken.

Uebrigens erfolgt in den Staatsbetrieben, sowohl in den Tabat-, wie in den Zündholzfabriken, die Arbeit zum größeren Theil auf Stüd- lohn, doch ist nach der Annahme des Arbeitsamts ein nennenswerther Unterschied zwischen dem Verdienst im Zeitlohn und dem im Stück- lohn niht vorhanden.

In den Betrieben der Eisenbahngesellschaften sind dagegen die Löhne fast immer Zeitlöhne. Die Dauer des Arbeits- tages wechselt hier entsprechend den Erfordernissen des Dienstes. Die im Eisenbahnbetriebe beshäftigten Personen weiblihen Geschlechts be- stehen zumeist aus den Barrièrenwärterinnen (Gardes-barrières), in der Regel Frauen von Angestellten. Sie versehen ihren Dienst in der freien Zeit, die ihnen der Haushalt läßt, und verdienen neben freier Wohnung baar 16 bis 40 Fr. im Monat. Bei dem männlichen Personal der Eisenbahnbetriebe werden unterschieden die in Stunden lohn, Tagelohn und aufs Stück arbeitenden Männer von den in Monatsgehalt stehenden. Von den ersteren verdienen, auf die Stunde berechnet, 55 9/9 von 0,276 bis 0,415 Fr. in der Stunde und 859% von 0,226 bis 0,550 fo in der Stunde. Von den in Monatsgehalt stehenden Personen verdienen dagegen 56 9/9 von E u 135,0 Fr. im Monat und 8409/9 von 71,0 bis 165 Fr. im

onat.

Ungefähr 15 9% der Beamten (agents) der Eisenbahngesellshaften haben Dienstwohnung. Diese wird auf einen Werth von etwa dem zehnten Theil des Diensteinkommens geshäßt. Als Zuwendungen, welche die Eisenbahngesellshaften neben dem Baarloha ihren Ange- stellten gewähren, werden vom Arbeitsamt außer dec Dienstwohnung noch genannt: freie Eisenbahnfahrt, Verabreihung von Getränken, von warmen im Winter, kalten im Sommer, während des Dienstes; Entschädigungen im Fall besonderer drückender Familienverhältnisse; Arzt und Arzuei in Krankheitsfällen und besondere Pensionseinrich- tungen. Die Kosten aller dieser Zuwendungen außer dem Baarlohn werden im Ganzen auf etwa 15 9% des Baarlohns geschäßt.

Um die oben über die Lohn- und Gehaltshöhe des Eisenbahn Personals mitgetheilten, niht erschöpfenden, Prozentzahlen zu ergänzen, fügen wir aus den Spezialnahweisungen noch Folgendes hinzu.

Von den in denBetrieben der Gisenbahngesellschaften (beider Arten) beschäftigten im Ganzen 138 587 männlichen Arbeitern und Beamten (agonts) erhalten 71273 Monatsgehalt, und zwar

monatlich bis 15 Fr. 111—135 Fr. 17 592 Personen, ¿ 11 038

16— 29 3 407

26— 40 s 41— 55 33 J 186 -—229 2 680 846 s 226—275 1 899

6 Personen, 3 J 136—165 , 7 166—185 ,

56— 70

71— 85 8 651 276 —375 21

86—110 22 673 über 375- 267

Von diesen in Monatsgehalt \tehenden Angestellten hat etwa der dritte Theil Dienstwohnung. :

Von den weiblichen Angestellten werden sämmtliche monatli

gelöhnten (15 319), wie es scheint, in der Statistik des Arbeitsamts als Gardes-barrières“ angenommen ; do finden wir unter diefen Als mmerhin 672 mit mehr als 40 Fr. monatli, 31 mit mehr als 70 Fr., 15 mit mehr als 85 Fr., 9 mit mehr als 110 Fr. und ° mit 136 bis 165 Fr. s

Unter dem in Stunden- und Tagelohn oder in Stück- lohn arbeitenden Personal der Eifenbahngesellshaften sind im Ganzen nur 3717 Weiber ersichtlih gemacht ohne De nähere Angabe über die Verwendung. Die tägliche Arbeitszeit beläuft a8 auf 10 bis 15 Stunden, der Stundenlohn in 2313 Fällen auf 0,076 bis 0,126 Fr. in 739 Fällen sogar nur auf 0,025 bis 0,075 Fr., in den übrigen Fällen auf etwas mehr.

0,076—0,125 0/176—0,22%

en im Ganzen 67314 in Stunden-, Tage- oder Saab arbeitenden Männern verdienen, bei einer täglichen Arbeitszeit von 9 ai S en O nd E, 18a Zu r; ersonen, 0,416— r: ersonen, R 355 0,551—0,650 , 4728 ,y 312 7 0,651—0,750 , 2375 978 0,751—0,90 „, 1013 6 800 0,91—1,10 , 251 23 863 1,11—1, 50 , 98 12 929 über 150 ,

'996—0,275 0276—0,350 0,3510,416

j 25 Bei ‘diesen Personen i die Zuwendung von freier Wohnung nicht

ersichtlich, j

ezug auf die gesammte Erhebung is übrigens zu bemerken, daß e n Luf die. sämmtlichen Zahlungen eines ganzen Jahres erstreckt at, sondern nur auf einen Zahltag. Einen streng zuverlässigen Aufschluß über die absolute Lohnhöhe hat man in ihr nicht zu suchen, wohl aber ein ziemlih treues Bild der Lohnverhältnisse der verschie- denen Arbeiter und Angestellten unter einander,

Zur Arbeiterbewegung. ;

Aus Nürnberg wird der Münchener „Allg. Ztg.“ geschrieben : Die Former der Späth’shen Maschinenfabrik in Duyend- tei sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Der Ausstand der Tischler in der Werkstatt des Meisters Haber (vgl. Nr. 192 d. Bl.) ist, wie der „Vorwärts“ berichtet, beigelegt. :

' Aus London berichtet die Londoner „A. K.“ : Der Exekutivrath des Nationalen Freien Arbeiter-Verbandes hat ein Manifest an die Hafenarbeiter Londons erlassen wegen des drohenden Ausftandes in den Londoner Docks. Es wird darauf hingewiesen, daß nicht S E (2 Oodarbeiter dem Gewerkverein angehören, während 90 9/6 mit den sozialistishen Vereinen nihts zu thun haben wollen, in ihrem eigenen Interesse und im Interesse des Londoner Hafens. Sollte es deshalb zum Ausstand kommen, so wären die meisten der ausständigen Leute, die überhaupt niht in den Docks arbeiteten.

Kunft und Wissenschaft.

Das „Jahrbuch der Königlih preußishen Kunst- sammlungen“ (Berlin, G. Grote’she Verlagsbuchhandlung) bringt in dem neuesten Heft (3, 17, Bandes 1896) außer den schon erwähnten Studien und Forschungen (\. Nr. 192 d. Bl.) einen Beitrag von G. Dehio über die Kopien nach Lionardo?s „Abendmahl im Refeltorium von Santa Maria delle Grazie zu Mailand.

uptsählich handelt es sih dabei um die von der \tädtishen Gemälde- Mina in Straßburg vor einiger Zeit in England erworbenen seds farbigen Kartons mit einzelnen Köpfen, welhe den im Besitz der Großberzogin von Sachsen-Weimar befindlichen Blättern (eben- falls aus England \tammend) sehr ähnlich sind. Das Resultat der Unter- suhung lautet dahin: Original von der Hand Lionardo's seien weder die Meimarér, noh die Straßburger Blätter, vielmehr beide Blätter-Serien Kopien, und zwar die Straßburger alte, wohl der Entstehung des Originals annähernd gleichzeitige Kopien, die Weimarer moderne ¡weiter Hand. Ein eigenthümliches Interesse knüpft sich noh an den Straßburger Christuskopf. Er ist bartlos, im Unterschied zu dem Original und zu allen sonstigen Kopien, im Widerspruch auh mit der ikonographishen Negel; aber er theilt diese Anomalie mit der bekannten Zeichnung in der Brera zu Mailand, die man Lionardo s\elbsst zuspriht. Nah Vasari’!s und Lomazzo's Veberlieferung wäre Wionardo daran verzagt, den Kopf des Heilands vollkommen wiedergeben zu können, und hätte ihn daher unvollendet gelassen. Daraus würde sih auch der Zustand der Straß- burger Kopie erklären: der Kopf is überhaupt unfertig, namentlich die ganze untere Hälfte des Gesichts. 1 O ? der Bart hinzugefügt wurde, ob von Lionardo selbst bei seinem zweiten Aufenthalt in niht mehr beantworten.

au die große Londoner Kopie und die beiden Portraitzeihnungen in der Bibliotheca Ambrosiana zu Mailand zuschreibt. Jedenfalls bôten die Straßburger Kartons die älteste, unmittelbarste und treueste Wiedergabe von Lionardo’s Abendmahl, die wir bis jeßt kennen : wisdäbbar, nahdem das Wandbild in Mailand in einen Zustand erathen, der ihm auf den Namen Original nur noch sehr uneigentlihhen nspruch gebe. Dem Auffag sind vortrefflihe Heliogravüren von zweien der Straßburger Blätter, und zwar dem Christuskopf und dem Kopf des Iakobus minor, beigegeben.

onrad Lange veröffentliht in dem Heft den erften Theil N i s s Flôötner als Bild- n ee. Er betont darin anders lautenden Ansichten gegenüber mit Entschiedenheit, daß Peter Flötner einer der selbständigsten und originellsten Künstler der deutshen Renaissance gewesen fet, ja, daß er geradezu als einer der bedeutendsten Bahnbrecher dieser Epoche be- Eine genauere Kenntniß Flötner's Vielseitigkeit e Igr Der Saal des Hirschvogelhauses in Nürnberg vom Jahre 1534 war längst als B der hervorragendsten Werke der Renaissance auf deu!shem Boden bekannt, ebenso nahmen in jeder Geschichte der deutschen Renaissance der Marktbrunnen zu Mainz vom Jahre 1526 einen Ehren-

erst vor einigen Jahren wurde von Dr. Fr. Schneider nachgewiesen, daß der Mainzer Brunnen die Signatur erst darauf Hirschvogel- Ausftattung des Tucherhauses von dem bekannten Nürnberger Schreibmeister Neu- dorfer als Werke Flötner?s bezeugt sind. Flötner's Plaketten wurden als italienishe Arbeiten eines unbekannten Meisters geschäßt, bis der Ornamentale und figür- ‘ompositionen, die man bisher mit den Namen H. Burgkmair's, Verbindung brachte, Meisters. seine Thätigkeit als Bildschniter, und diese maht K. Lange in seinem Aufsaÿ daher zum speziellen Gegenstand der Untersuchung; denn Flötner hat niht nur rößere dekorative Arbeiten geschaffen, wie namentlich die Pole lithe l figürliche in dem vorliegenden ersten Theil eine Zusammenstellung der biographishen Nachrichten über den Meister. Diese sind troy allen Forscherfleißes noh immer fehr dürftig. Hauptquelle ist der Lebensabriß, den Neudörfer giebt; ergänzt werden dieselben dur archivalische Notizen aus den Nürnberger Rat aprotokollen. Danah wurde ein Meister Peter, Bildschnißer aus Ansbach, am 1. Oktober 1522 als Bürger aufgenommen; ob dies otter gewesen, othenburg, das

Lange für seine Geburts\tadt halten möchte, haben sih bisher Spuren von ihm nachweisen lassen. Mit größerer Sicherheit ergiebt si aus anderen Rathsprotokollen über seine Vermögensverhältnisse und seine Chen, W er ein bedrängtes und kümmerliches Leben geführt hat. ünstlexs Geburtsort, so ist auch fein Geburtsjahr unbe-

kannt; nah einem datierten Selbstporträt möchte Lange vermuthen, 90 er Jahren des 15. Jahrhunderts 1522 jede Nachricht Ansicht am besten erklären, wenn man annimmt, daß er damals (wie z. B. aus

eines interessanten Essays über „Peter

zeihnet zu werden verdiene. und einen überraschenden haben ers die Forschungen der

Einblick in seine neuesten Zeit

und das Tucherhaus in Nürnberg vom Jahre 1533

play ein; aber

man jeßt

Flôtner's trägt, und ebenso wurde m ( Kamin im

aufmerksam, daß der prächtige ] hause und ein Theil der künstlerischen

eer und Domanig sie ihm zuwiesen. liche

H. ‘ias ns und erwiesen sih als Am wenigsten Beachtung

. Jamniter’s in Arbeiten des lange fand bisher

verkannten

ungen vornehmer Nürnberger Wohnhäuser, sondern au

Skulpturen. Voraus shickt der Verfasser jedoch

ist jedoch unsicher; denn weder in Ansbach, noch in

Wie des daß er spätestens in den geboren fei, Der Umstand, tas vor über Flôtner fehlt, würde sich nach seiner

Nicolaus Manuel) als Landskneht nah Italien gezogen sei, wodur

sh auch gewisse Ausgelassenheiten in seinen Darste UAO aren

lattner, in der leßten Zeit Flettner nannte. , wie der Verfasser eingehend ausführt, die

niht Flötner, sondern araus exklären sich au

ließen, Aus den nieen Platte geht hervor, daß er verschiedenartigen, zum theil sehr originellen

es prächtigen Kamins im Hirschvogelhause.

d D

des Kardinals Trivulzio am vor Porta maggiore an der Bahn von Rom nah Tivoli liegt und obgleich sie in derselben Blüthezeit entstand, wie die Villa Madonna, die bisher wenig beachtet wurde. | Baumeister und sucht an der Hand der Biographien weisen, DAE

Falconetto der Verfasser die sonstige zeitgenössishe Literatur durchforsht ; er ent- deckte nur zwei Dichtungen, welhe das {öne Landhaus des Kardinals aen: ohne jedoch irgend etwas über die bei dem Bau thätig gewe

\trebte. wächter“, „Whist zu Dreien“ (drei Damen), „Die drei Schwestern“, Der Herzog von Westminster, Bon setnen nordwestliche oder Nein ?“, A RAe „Die leßte

Marx Hesdörffer. l Gebeftet 7,50 4, gebunden 9 A Verlag von Robert Oppenheim

übenden so viel Freude und Mühe

Wann in dem Originalfresko

ailand, oder gar von einer anderen Hand, läßt ih Als Urheber der Straßburger Kartons kommt, nah Lange, zunächst Boltraffio in Frage, dem man jeßt

ignaturen, die der Meister auf seinen Zeichnungen und Entwürfen anbracte. Den Aufsag A eine in Lihtdruck reproduzierte sehr klare Aufnahme

C. voi Fabriciv endli® alebt /elne/ Sébilderung, dex Villa e, r A Salone, welche etwa 10 km

Farnesina 2c. wohl wegen threr Verwahrlosung Er hält Baldafsare Ae für den asari’s nachzu-

Daniele da Volterra die Malereien und Gianmaria ie Stuckarbeiten darin ausgeführt haben. Vergebens hat

enen Künstler beizubringen.

Wie „W. T. B.* aus London meldet, ist der erst vor kurzem

als Nathfolger Lord Leighton?'s zum Präsidenten der Royal Academy of arts Nachmittag daselbs gest orben. am 8, unter Saß und an der i und erhielt 1847 für seine „Benjamiten“ eine goldene Medaille. Zwei Jahre später verband er sich mit H Gut es zu der Genossenschaft der „Präraffaeliten“. Unter ihrem

influ der Zimmermannswerkstatt“, Später, etwa vom Jahre 1860 an, wandte sih der Künstler wieder einer „Erinnerung an Velasquez“, , s lassend“, „Nachtwandlerin“, „Moses während der Schlacht mit den Amalekitern“ und viele andere.

Maler Sir John Millais gestern John Everett Millais wurde zu Southampton geboren. Er ftudierte Königlichen Akademie zu London

ernannte

Juni 1829

. Hunt, Ch. Collins, Rofsetti

„Jesus als Kind in

entstanden die Werke „Isabella“, ; „Ophelia“ u. a.

„Die Hugenotten“,

reieren Richtung zu. Jn dieser Zeit entstanden die Werke: Stella“, „Die Römer, Britanuien ver- Hervorragendes leistete Millais im orträt, wobei er nah dem vollen Realismus der Erscheinung und nah öster malerischer Wirkung bei breiter energisher Behandlung Seine Hauptwerke dieser Gattung sind: Der „Tower-

Gladstone, Kardinal

Genrebildern sind zu nennen: „Die Durchfahrt“, „Die Frau des Spielers*, „Ja „Die Waisen“, „Die Prinzen im Tower“, „Die Nose des Sommers“, „Aschenbrödel“, Dex Verstorbene war auswärtiges

Newman. neueren

„Der Böse, Thränen säend“.

ordentlihes Mitglied der Berliner Akademie der Künste; seine Ge- mälde waren häufig in den hiesigen Ausstellungen zu sehen.

Literatur.

Handbuch der praktishen Zimmergärtnerei. Von Mit 328 Textbildern und 16 Blumentafeln.

(Gustav Schmidt), Berlin SW. 46. Die Pflege der Blumen im

Hause ist in unseren Volkskreisen vielleicht die verbreitetste und mit Recht

beliebteste aller Liebhabereien; denn keine andere bereitet dem Aus- führt ihm die Erfolge seiner so dankbar vor Augen als gerade die Blumenpflege. Von nicht zu untershäßendem Werth i sie aber auch in erzieherisher Hinsiht, was von Pädagogen längst erkannt und in leßter Zeit au in der Schule praktisch vielfach erprobt worden ist. So kommt das vorliegende Werk Hesdörffer's den Be-

dürfnissen der Zeit in mehr als etner Rai entgegen. Es ift in

gemeinverständliher Sprache geschrieben, übersichtlih in der Anordnung und rei an praktishen Winken und Rathshlägen. Der Inhalt zer- fällt in drei Theile, von denen der erste sih mit allgemeinen Regeln

befaßt. In ebenso origineller wie anshauliher Weise erleichtern eine

grvße Anzahl bildliher Darstellungen das Verständniß der Anweisungen. Der zweite Theil giebt eine Uebersicht über die besten Zimmerpflanzen, ihre Kultur und geeignetste Verwendung je nah ihren zeitlihen und örtlihen Eigenschaften und Lebensbedingungen oder ihrer deforativen Verwendbarkeit. ier finden auch die für Aquarien und Terrarien geeignetsten Sumpf- und Wasserpflanzen eingehende Behandlung. Der dritte Theil enthält Anleitungen für die Blumentreiberei im euie und eine Schilderung der zu diesem Zweck empfehlenswert esten Bel, Ein Monatskalender und ein ausführliches alphabetishes

achregister machen den Abschluß. Auch der zweite und dritte Theil ind mit einer Fülle von Uet geschmüdckt: 328 Lext-

bbildungen und 16 Tafeln erfreuen das Auge des Lesers und geben dem Buch au äußerlih ein werthvolles und künstlerishes Gepräge. Wo die Blumenpflege noch keine Stätte gefunden hat, wird die Lektüre dieses trefflihen Buches ihr gewiß neue Freunde und Anhänger gewinnen.

Land- und Forstwirthschaft.

Der XII. allgemeine Vereinstag der deutschen land- wirthschaftlihen Genossenschaften zu Stettin (vgl. Nr. 192 d. Bl.) nahm, wie die, Ostsee-Ztg.“ berichtet, am Mittwoch in seiner ersten Sitzung nach einem Vortrag des Herrn von Knebel-Döberiß-Lübgust über die geshichtliche Entwickelung des landwirthschaftlichen Genossen- shaftswesens in Pommern den Jahresberiht des Vorsißenden, Kreis- gerihts-Raths und Genossenschafts-Anwalts Haas entgegen, welcher u. a. ausführte: Die Entwickelung der landwirthschaftlichen Genossenschaften sei im leßten Jahre _durhweg erfreulich ge- wesen. Das Ney der landwirthschaftlihen Genossenschaften in Deutschland werde immer dihter und vollständiger. Die Ge- sammtzahl der Genossenschaften in Deutschland betrage jeßt etwa 13 000 gegen 11 000 im iee Die ftädtishen Genossenschaften bätten wenig zugenommen, fast nur Ae S Se seien neu entstanden. Landwirthschaftlidbe eingetragene Genossenschaften be- ständen jeßt 8966 oder 6909/6 aller Genossenschaften. Von diesen seien der Art nah 6391 Kreditvereine, 905 Konfumvereine, 1397 Molkereien und 273 sonstige Genoffenschaften. In Preußen entfallen von den vorhandenen 4556 Genossenschaften 3002 auf Kredit- vereine, 355 auf Konsumvereine, 1838 auf Molkereien und 161 auf sonstige Genossenshaften; in Bayern von den vorhandenen 1805 Genossenschaften 1575 auf Kreditvereine, 142 auf Konsumvereine, 44 auf Molkereten. Hinzugekommen seien in diesem Jahr 1 Zentral- genossenschaft, 1525 Kreditgenossenschaften, 39 Bezugs- und Absaß-

enossenshaften, 181 Molkereigenossenschaften, 69 sonstige Genofsen- s aften, im Ganzen 1814 gegen 1185 im Vorjahre. Dagegen l die Zahl der Auflösungen vershwtndend klein (6 Kredit-, 4 Bezugs-, 6 Molkerei- und fonstige Senossensastenck „Revisions- verbände landwirthschaftliher Genossenschaften beständen 36, davon seien 24 dem Allgemeinen Verband der deutschen landwirthschaftlihen Genossenschaften angeschloffen, 11 ifolierte Pro- vinzial- oder Landesverbände und 1 für verschiedene Landschaften in ganz Deutschland zentralisierter Verband. Zentral-Genofsenschaften für Kredit, Einkauf und Verkauf beständen 34, davon 27 im Allgemeinen Nerband. Der Allgemeine Verband habe jeßt 24 Verbände (im Vorjahr 21), 12 Zentralkassen (1895 10), 13 entral-Ginkaufs- Genossenschaften (11), Zentral-Butterverkaufs-Geno enschaften 5 (95), Spar- und Darlehnskassen 1785 oen Bezugsvereine (mit den nicht eingetragenen) 1046 (743), Molkereien 707 (600), im Ganzen 3633 Genossenschasten (im Vorjahre 2422). 11 Zentralkafsen (Banken) des AllgemeinenVerbandes hätten 1895 einen Umschlag von 92 Mill. Mk. e 58 Mill. Mk.) gehabt. Die Haftsummen hätten am Jahres chluß 10,9 Mill. Mk. (1894: 2,3 Millionen Mark) betragen. Dazu kämen 80 Millionen Mark Umsaß in den isolierten Verbänden und 63 Millionen Mark beim Neuwieder Verband. 13 Zentral-Einkaufs- enofsenshaften des Allgemeinen Verbandes hätten 6,2 Millionen entner (1894: b,1 Mill. Zentner), je im Werth von 15 Millionen gekauft. Die Butterverkaufsgenossenshaften gehörten Allgemeinen Verband an und hätt-n 1895 für 47 Mill. Mark Ce für 2,4 Mill. Mark) abgeseßt. Herr A. Fricke-Hannover hielt einen Vortrag über die ethishe und wirthschaftlihe Aufgabe des Genossenschaftswesens, dessen Leitsäße von der Versammlung mit großer Mehrheit gebilligt wurden. Ueber den genossenschaftlihen Kornverkauf mit besonderer üdcksiht auf die Benußung der staatlih angebotenen Kornhäusfer referierte Herr

Cark, fämmtlich ‘dem

welcher lautet: „Bericht über g t r aieus und Stellungnahme dazu; Vorschläge für ergänzende e a mit einigen Zusaßanträgen angenommen. Jn Su T Bedeutung für die nossenschaftswesens in Präsident der von Huene beantragte eine später von der Versammlun flärung, in welher u. a. ausgesprohen wird: der preußischen des landwirthschaftlichen Genofsen|chaftswe|ens, | nossenschaftlihe Pflege des Personalkredits in den preußischen Landen eine mächtige, auf gesunder Grundlage beruhende Förderung erfahren. Der Vereinstag könne seinen zugehörigen Verbänden und Zentral- Kreditanstalten nur die ausgiebigste Benuzung des Instituts empfehlen. Die Verhandlungen wandten ) l ständen der Tagesordnung zu: Entspricht die Aufnahme gewerbliherSpar- und Darlehnskassen in die Verbände landwirthschastlicher Genofssen- schaften und die denselben angeshlossenen Geldausgleihungéstellen dexen

meinsame Bezüge der l [u der landwirthschaftlihen Genossenschaften zu ihrer Betheiligung an den Hande E enn. Die Gesellschaften mit beschränkter Haftung und deren wirthschaftlihe Versuchsstationen. Allgemeine Einführung des nur einmaligen Gebrauchs der astage zum Butterversand. Entwurf

landwirthschaftlihen Genossen

\{chüßen? Die Anforderungen der Registerrichter an die

Rittergutsbesizer von Herßberg-Lottin. Ein Beschlußantrag des Referenten, der in etwas veränderter Fassun erklärt: Der Bau staatliher Getreidelagerhäufer an allen geeigneten Bahnstationen und deren genossenschaftliher Betrieb dur die Land- wirthe erscheint als ein geeignetes Mittel, die Preisbildung für Ge- treide im Interesse der Erzéuger und Verbraucher zu verbessern. Hierzu wurde ein

angenommen wurde,

Zusaßantrag des Grafen Schwerin - Löwth

enehmigt, der von der Lombardierung des Getreides und der Preis-

feftftellung bis zur Benugung der Kornhäuser handelt. Alsdann

eshäftigte sh der Vereinstag mit dem Punkt der Tagesordnung, die Gestaltung und die Ablehnung des

Die Anträge des Referenten zu diesem Punkt wurden seiner gestrigen beschäftigte sch der Genossenschaftstag mit der ätigkeit der preußischen Zentralgenossenschaftskasse und ihrer Gntwickelung des landwirthschaftlihen Ge- Preußen“. Das Referat hatte der preußischen Zentral - Genossenshaftskasse Freiherr übernommen. Der Korreferent, Anwalt Haas, angenommene Er- urch die Errichtung entral-Genofsenf. Ie habe die Entwicktelung insbesondere die ge-

ch alsdann folgenden weiteren Gegen-

weden und Zielen? Ausdehnung des genossenschaftlihen Ein- aufs und DUAn L der Bezugsgenossenshasten. Ges i Molfereigenossenschaften. Stellungnahme

Zutritt zu den Genossenshaftsverbänden. Milch-

zu dem Statut einer Versorgungs - Vereinigung der Beamten der

{haften des Deutschen Reichs. Spiritus-Lagerhaus-Genossenshaften. Bäterei- und Müllerei- Genossenschaften. Die Verbesserung des Butterabsatzes. Welche Aufgaben fallen den Verbänden zu, um die Genossenschaften

und ihre Genossen gegen die Folgen der Haftpflicht bei Unfällen, welche

nicht auf Grund der Unfallversicherungtgeseße gedeckt werden, zu Zentral-

genossenshaften. Die zu diesen Punkten der Tagesordnung gestellten

Anträge wurden fast unverändert angenommen.

Ernteergebniß in der Kolonie Tasmanien im Jahre 1894/95. i Die mit Weizen bestellte Fläche betrug 64 652 Ader, d. i. 9340

Acker mehr als im Jahre 1893/94. Das Ergebniß der Weizenernte stellt sich auf 1164855 Bushel, d. i. 18 331 084 Bushel mehr als im Jahre 1893/94.

ushel per Adcker und

Im übrigen wurden folgende Erträge erzielt: :

auf einer Anbaufläche Ergebniß in Gerste . von 6178 Ader 138 833 Bushel

Da. «1 2000 906 934 L Roggen s 7 1B Erbsen ¿U 235 654 L Bohnen 314 5 912 L Kartoffeln „192, 81 423 ü

Handel und Gewerbe,

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. ; An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 12 431, nit rehtzeitig gestellt keine Wagen.

Ausweis über den Verkehr zauf dem Berliner Schlahtviehmarkt vom 12. August 1B6. Auftrieb und Markt- reise nah Schlachtgewiht mit Ausnahme der Schweine, welhe nah Lebend ewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 390 Stüdck. (Durchschnittspreis für 100 kg.) T. Qualität —,— H, II. Qualität —,— &, [IIL. Qualität 92—100 M, IV. Qualität 80—88 «e Schweine. Auftrieb 8146 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 96 #4, Landschweine: a. gute 92—94 Æ, þ. geringere 86—90 M, Galizier —,— #4, leihte Ungarn —,— M bei 209% Tara, Bakonyer #4 bei kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 2310 Stü. COUL Ne für 1 kg.) I. Qualität 1,04—1,14 Æ, II. Qualität 0,88—1,02 Æ, II. ualität 0,80— 0,86 A Schafe. Auftrieb 2177 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,02—1,14 #4, II. Qualität 0,96—1,00 4, Lk: Bualität —— M

Wie die „Frkf. Ztg.“ meldet, sind bei der M LERTeTOL, schaft für Lederfabrikation in München Bilanzfälshungen entdeckt worden, die bis zum Jahre 1886 zurückreichen. Die Ge- sammtjumme der Vorräthe sind Jahr für Jahr höher angeseßt worden, als. sie wirklih waren. Jn der vorjährigen Bilanz figuriert das Lederkonto 14 Millionen Mark über dem wirklihen Werth. Entdeckt wurde die Fälschung durch einen neu eingetretenen kauf- männischen Direktor. Auf Mitte September if eine Generalver- sammlung der Aktionäre einberufen, um über die Deckung der Bilanz

zu berathen. Verkehrs-Anstalten.

Für folgende Kleinbahnen im Regierungsbezirk Düsseldorf sind im Laufe des zweiten Vierteljahres 1896 die Genehmigungen ertheilt worden: 1) für die Kleinbahn von Rüttensheid nah Bredeney ; 2) für die Straßenbahnen der Stadt Oberhausen; 3) für die Straßen- bahnen der Kreis Ruhrorter Straßenbahn-Aktiengesell schaft; 4) für die Kleinbahn von Essen nah Frohnhausen; 5) für die Kleinbahn von Efsen nach Steele. Außerdem wird eine große Anzahl elektrischer Kleinbahnen im Landkreise Düsseldorf und den Kreisen Solingen und Mettmann projektiert, sodaß voraussichtlich binnen kurzer Zeit die drei genannten Kreise mit einem umfangreichen, sehr verzweigten und gut aneinander \{ließenden Nege von Kleinbahnen versehen fein werden, die in erster Linie dem lokalen Personenverkehr dienen zem, Ein außerordentlih bemerkens8werthes Projekt, dessen alsbaldige Aus- führung gesichert erscheint, ist ferner der Plan einer einschienigen elektrischen chwebebahn für den Personenverkehr von Vohwinkel über Elberfeld und Barmen nah Rittershausfen. Die Scienen, an denen die Wagen hängen, follen von einer Eisen- konstruktion getragen werden, die zum größten Theil über dem Bett der Wupper errichtet werden wird. An der großartigen Eisen- bahnbrückde über die Wupper bei Müngsten für die Bahn Remscheid—Solingen wird zur Zeit der mittlere Bogen montiert.

Bremen, 14. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Scnelldampfer „Spree“ hat am 12. August Nachmittags die Reise von Southampton nach New-York fortgesezt. Der Scnelldampfer „Trave“ ist am 12. August Abends in New-York angekommen. Der Poithampiee „Crefeld“ ist am: 12. Auguft Abends in Baltimore angekommen. Der Postdampfer „Dresden ist am 12. August Nahmittags von Baltimore nah der Weser abgegangen. Der Geiwtdaunee „Ems* ist am 13. August Vor- mittägs von Genua nah New-York abgagangen, Der Reichs- Dame „Prinz Heinrich* ist am 13. August Morgens in Antwerpen angekommen. Der Reihs-Postdampfer „Stuttgart ist am 13. August in Albany angekommen. Der Dampfer „Glen-