1915 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 May 1915 18:00:01 GMT) scan diff

* Landkreis Kattowiz. vom 23. April 1915, und unter

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 25

der Preußischen Geseßsammlung enthält unter Nr. 11 425 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereirfacten Enteignunasverfahrens bei dem Erweiterungsbau des elektrishen Kraftwerkes in Chorzow,

Nr. 11 426 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens auf den Ausbau einer Kreisstraße von Wulfen nah Hervest im Kreise Recklinghausen, vom 24. April 1915.

Berlin W. 9, den 4. Mai 1915.

Königliches Geseßsammlungsamt. Krüer.

BeltanngtmacGunû.

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) find bekannt gemaht : Z

1) das auf Grund Allerhöchsier Ermächtigung vom 16. August 1914 (Geseßsamml. S. 153) am 15. März 1915 vom Staats- ministerium vollzogene Statut für die Moorwtesen-Entwässerungs- genossenschaft Neuhöfhen-Jordan in Neuböt!chen im Kreise Züllichau- Schwiebus dur das Amtsblatt der Köntglißen Regterung in Frank- furt a. O. Nr. 15 S. 148, ausaegeben am 10. April 1915;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Geseßfamml. S. 153) ergangene Grlaß des Staatêministeriums vom 31. März 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Krels Randow zur Erwerbung eines in der Gemarkung Goßlow belegenen, der AktiengesellsGast Hedwigshütte gehörenden Grundstücks für die künsfilerisWe Ausaestaltung der Umgebung des von der Provinz Pommern errihteten Bi‘marckdenkma!s bei Stettin und zur Anlage etner Fahrftrafe zum Denkmol, durch das Amtéblatt der Königlichen Negierung in Stettin Nr. 16 S. 138, ausgegeben am 17. April 1915.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Prenfßen. Berlin, 5. Mai 1915.

Seine Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz vollendet morgen sein 33. Lebensjahr. |

Anläßlich des Geburtstages Seiner Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen liegen morgen von 9 Uhr Vormittags bis 5Uhr Nach- mittags Einschreibelisten aus, und zwar in Berlin in der Ober- wallstraße 1 (Eingaug zum Kronprinzlichen Hofma!schallami), in Potsdam im Portierhaus am Eingang zum Neuen Garten

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und sür Handel und Verkehr jowie der Aus- chuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sißungen.

Die von dem Kriegsministerium herausgegebenen, wöchent- “erscheivenden Anstellungsnachrichten enthalten außer il Mitteilungen. füc versorgungsberechtigte Militär- Ztellennachweis, “in dem u. a. auch Stellen des “unentgeltlich Aufnahmé finden. Den- sich mit

dee AOToe Thie Kriegsinvaliden befasseïden amtlichen Stellen werden, wie „W. T. B.“ mitteilt, die Anstellungsnachrichten auf einen an das Kriegsministerium zu richtenden Antrag

tostenlos zugestellt.

Der Oberbefehlëhaber in den Marken, Generaloberst von Kessel gibt durch „W. T. B.“ bekannt, daß die bisher vom Oberkommando verfügte Beschlagnahme von Terpentinöl wieder aufgehoben wird.

Der Oberbefehlshaber in den Marken hat, wie „W. T. B." meldet, für die Gemeinden Werder a. d. H., Glindow, Caputh und Ferch den Verkauf von Fruchtwein an Militär- personen aller Di: nstgrade in Uniform während der Zeit vom 7. Mai bis einschließlich 15. Juni verboten.

Ct in Jliteressé dex deutshén Kriëgs- gefangenen im Ausland, daß die an sie gerichteten Postsendungen nichts enthalten, was nach den in den be- treffenden Gefangenenlagern gültigen Bestimmungen unzulässig ist. Wie „W. T. B.“ mitteilt, sind insbesondere zu unter- lassen: Mitteilungen über die politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland, abfällige Bemerkungen über die feind- lichen Länder, Nachrichtenübermittlung in geheimer oder un- sichtbarer Schrift, die Uebersendung von Zeitungsausschnitten, Einlagen im Brieffutter oder in Paketsendungen und dergleichen mehr. Verbotswidrige Sendungen haben oft für die deutschen Kriegsgefangenen die unangenehme Folge, daß ihr Brief- verkehr auf mehr oder weniger lange Zeit gesperrt wird oder daß ihnen fonstige Vergünstigungen entzogen werden.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegt die Ausgabe 477 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie erthält die 216. Verlustliste der preußishen Armee, die 142. und 143. Verlustliste der sächsishen Armee, die 1783. Ver- lustliste der württembergishen Armee und die 29. Verlustliste der Kaiserlichen Marine.

Vayern. A

Jhre Majestäten der König und die Königin aben gestern anläßlich der Anwesenheit Jhrer Königlichen Hoheiten des Fürsten und der Fürstin von Hohen- zollern im Kapitelsaal der Residenz eine Familientafel, zu der alle in München weilenden Prinzen und Prinzessinnen ge- laden waren.

Oefterreich-Ungarn. é

Jn der gestrigen Sißung des ungarischen Abgeord- ukiies ergriff der Menisterpräfident Graf Tisza das Wort und sagte, er wolle dem Hause die neuesten Nach- richten aus dem Hauptquartier mitteilen:

Stellungen an mebreren Punkten durchbrochen hat, hatte zur Folge, daß wir diese Stellungen in ihrer ganzen Breite von den Karpathen bis zur Weichsel erobert haben. Dieser Sieg fand gestern eine Fortsegung, indem unsere Armee in öôstliGer Richtung siegreich vorgedrungen is und die ihr gegenüberstehnde taffe russische Armee zum s{nellen Nückzuge g-zwungen hat. Wir können heute au noch nit annähernd die ganze Tragweite dieses Sieges beurteilen. Auch legen noch keine genauen Daten über die Menge des eroberten Krieg8materials vor. Bisher sind 64 Maschtnengewehre und 24 Geschüßze gezählt worden. Die Zahl der Gefangenen über- trifft 30 000. (Die Mitglieder des auses e: heben sich und brechen in Eljenrufe aus.) Gottes Segen, \chloß der Miaisterpräsident, shwebe über den verbündeten Mächten und über dem Heldenmut der ungarisden Nation, die in diesem Kampf auf Tod und Leben mit übermens{chliher Kraft sch schlägt! H

Nachdem Graf Apponyi der allgemeinen Freude und Bewunderung für das Heer Ausdruck gegeben und beantragt hatte, die Sißung zu unterbrechen, erklärte der Präsident, er beantrage, das Haus möge seiner unendlihen Freude und Begeisterung über den Erfolg der vereinigten Armeen Aus- druck verleihen und Seiner Majestät, dem Allerhöchsten Kriegs- herrn, Glückwünsche darbringen. Gleichzeitig möge der Armee die Versicherung des Dankes und der Anerkennung auf dem Wege über das Oberkommando zum Ausdruck gebracht werden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Großbritannien und Frland.

Jm Unterhause brachte gestern der Kanzler des Schaß- amis Lloyd George das Budget ein und führte laut Bericht des „W. T. B.“ dabei aus, daß die ersten acht Kriegs8- monate einen Kostenaufwand von 307 Piillionen Pfund Sterling verursacht hätten. Er lenkie dann die Aufmerksamkeit des Hauses auf die “rounderbare Ergiebigkeit der Einkommensteuer, von der man angenommen habe, daß fie 61 Millionen ab- werfen würde. Tatsächlih feien aber 69 Millionen einge- tommen. Dies sei hauptsählih der leihten Einhebung | der Steuern zuzuschreiben, die pünktlih und bereitwillig gezahlt worden seien. E /

In Beantwortung einer Anfrage bezüglih des Ge- brauches giftiger Gase erwiderte der Staats- sekretär des Auswärtigen Amts Grey, die Zeit würde besser angewendet, wenn man Schritte zur Ergreifung von Gegen- maßaahmen gegen Deutschlands Bruch der Negeln der Kriegs- führung und internationalen Verpflichtungen unternähme, als dagegen zu protestieren. Der Unterstaatsselretär Tennant ertlärte in Beantwortung einer Anfrage nah der Todesart und der Anzahl der Briten, die Vergiftungen zum Opfer ge- fallen wären, daß die Frage, ob man dem Feinde erlauben solle, diese Kriegsmethoden anzuwenden, ohne nach vorheriger Ankündigung ähnliche Mittel gegen ihn als Vergeltung zu ge- brauchen, zurzeit den Gegenstand von Beratungen bilde.

Die Verlustl iste vom 29. April verzeichnet, wie „W- T. B.“ meldet, den Verlust von 203 Offizieren. Bei den Unternehmungen an den Dardanellen fielen 37 Offiziere, 67 wurden verwundet. Nuß:land.

Ein kaiserliher Ukas ordnet einer Meldung des „W. D zufolge die Ausgabe von 200 Millionen Rubeln fün f- prozentiger Schäßscheine auf den Märkten des Aus- landes an. :

Der Kaiser Nikolgus hak nach einer Mitteilung der „(St. Peters vuhe# TeleguaWenadeutur die Sthaffung einer außerordentich#n Kommission zur Untersuchung der Ver- lezgungen der Kriegsgeseße und Kriegsgebräuche durch die österreihisch-ungarishen und deutschen Truppen genehmigt. Die Kommission umfaßt fieben Mit- glieder, unter ihnen sind ein Senator, ein Mitglied der Duma und ein Mitglied des Reichsrats.

Rußland hat sih der Abmachung zwischen Frankreich und Großbritannien ‘bezüglih der im europäischen Kriege ge- machten P rissen angeschlossen.

Wie der „Rußkoje Slowo“ aus St. Petersburg meldet, hat ein Zentrallomitee die für die Eisenbahnen und Fabriken erforderliche Menge von Kohlen festgestellt und den privaten Unternehmungen fofort mitgeteilt, daß fie überhaupt keine Kohlen mehr erhalten. Alle Verträge über Lieferung von Kohlen sind aufgehoben und sämtliche Kohlen beshlagnahmt, um sie zwischen den Eisenbahnen und den privilegierten Fabriken zu verteilen. Alle Vermittler find aus dem Kohlenhandel aus- geschaltet. Ein Ukas hat die Anschaffung von zwölftausend neuen Waggons angeordnet, die binnen fünf Jahren zu liefern find. Zu dem M@ngel an Lêbensmittéln tritt der „NRietsch“ zufolge auh die große Verteuerung des Zuckers hinzu. Viele Waggons sind unterwegs, liegen aber wegen Ueberlasiung der Linien auf den Stationen fest. Das städtische Lebensmittelkomitee kaufte große Mengen Zurage als Ersaß für Hafer ein. Die Fleischkrisis ist noch schärfer geworden. Am 29. April betrug der Auftrieb auf dem Markte nur 197 Stück. Die Höchstpreise sind wieder hinauf geseßt worden. Aus den umliegenden Kleinstädten, wo gleich- falls Fleischmangel herrscht, können die Kaufleute nichts er- halten. Ein Drittel der Vorräte in den städtischen Gefrier- hallen ist seit dem 24. April bereits aufgebrauht. Auf der Fleischbörse herrsht unter den Viehhändlern große Erregung, da sie unshuldigerweise für die Schwierigkeiten verantwortlich gemacht wurden. Sie erzwangen eine Audienz beim Minister- präsidenten und gaben die Erklärung ab, daß die Schwierig- teiten durh das Verbot der Ausfuhr aus bem Kiewer Gou- vernement sowie durch die unangemessenen Höchstpreise hervor-

gerufen seien. L Türkei.

Die ersten direkten Nachrichten aus dem Yemen seit mehreren Monaten haben die beiden Abgeordneten von Hodeida, die vorgestern in Konstantinopel eingetroffen sind, überbracht. Sie erklären laut Meldung des „W. T. B.“, daß nah dem Bekanntwerden der Nachricht von der Verkündi- gung des Dschihad sich sämtliche Stämme mit ihren Oberhäuptern bei Hodeida versammelten, bereit, den Boden des Vaterlandes gegen die Feinde zu shüßen und dorthin zu marschieren, wohin die tlufishe Regierung ihnen befehlen würde. Sowohl in den Gebirgsgegenden wie in der Ebene und in Nffssyr herrshe Ruhe. Die Stämme hätten die alten Streitigkeiten vergessen. Jmam Yahia halte seine Streitkräfte bereit, der Türkei zu Hilfe zu eilen,

Griechensand.

Das Dekret über die Auflösung der Kammer is gesiern amtlich beïanntgegeben worden. Wie „W. T. B.“ meldet, find die Wahlen auf den 13. Juni angesetzt worden.

Numänien. In der vorgestrigen langandauernden Sißzung des Exe- futivfomitees der fonservativen Partei wurde dem Parteiführer Marghiloman mit 32 gegen 26 Stimmen ein Vertrauensvotum ausgesprochen.

Bulgarien.

Einige Sofioter Blätter hatten gemeldet, daß die Eisen- bahnverbindungen zwischen Bulgarien und der Türkei auf unbestimmte Zeit unterbrochen worden seien. Auf Grund aus zuverlässiger Quelle geshöpften Ermittlungen stellt die „Agence Bulgare“ fest, daß die Verbindungen nicht unterbrochen, aber unregelmäßig sind, was fih durch die türkischen Truppen- verschiebungen erklärt sowie durch Erwägungen der türkischen Militärbehörden, die es für notwendig erachten, daß die Per- sonenzüge auf türkischem Gebiet nur bei Nacht verkehren.

Asien.

Die chinesische Regierung hat dem Vertreter Japans nah einer Meldung der „Times“ die folgende Antwort auf dié BEA durchgesehenen japanischen Forderungen mit- geteilt :

China stimmt allen Forderungen, die sch auf Shantung be- ziehen, zu, boraufgeseßt erstens, daß ein Vertreter Chinas an der Beratung zwishen Japan und Veutichland, die über die deutihen Nechte ín Scantung entichetden soll, teilnehmen darf, zweitens, daß die Verluste Chinas während der militärishen Operationen vergütet werden, drittens, daß der Zustand vor dem Krieae wiederhergestellt, Bahn, Telegraphen, Postämter u\w. von militärisher Oberaufsict beireit werden. Die Forderungen wegen der Mandschure i sind bereits in Paragraphen gebracht, außer denen über Ansiedelungsrechte, die Exterritorialitäts- rechte enth2lien, China bewilligt die Ansiedelungs:echte, verlangt aber eine Aenderung der übrigen Forderungen. Was die Mongolet anlangt, wird die Oeffnung der Märkte und die Bevorzugung Japans bei Bahnbauten und Anleihen auf Grund von örtlichen Steuern bewilligt. In bezug auf die Han yeping-Gesellschaft nimmt China die neu durhgesebenen japanishen Forderungen an. Diese segen fest, daß China die Gesellschaft nit als Staatsunter- nehmen wieder herstellt, das Vermögen der Gesell\haft nit mit Be- lag belegt und für die Zwedcke der Gesellschast kein anderes frem- des Kapital außer japanischem verwendet. China wird eine selb=« tändige Erklärung abgeben, worin es sich verpflichtet, keine Häfen und Znseln zu veräußern. Jn Beantwortung der Gruppe 5 der Forderungen, die anfangs den intere\sierten Mächten nicht mit- geteilt worden sind, erklärt fich China bereit, späterhin über die For- derung zu verhandeln, daß fketner fremden Macht gestattet werden soll, in der Provinz Fukten eine militärishe oder Flottenbasis oder etnen äbnlihen Slüßpunkt zu errihten oder fremdes Kapilal zu folhen Zwecken zu verwenden. Alle übrigen Forderungen der Gruppe 5 lehnte China ab, ebenso die Forderung, Japan Eisenbaharehte im Y ingtsetale zu bewilligen.

Der japanische Botschafter Hioki zog daraufhin die Er- klärung zurück, daß Japan Kiautschou an China wieder heraus- gebe, und zwar mit der Begründung, daß China die durchge- sehenen Forderungen Japans nicht als Ganzes angenommen habe. Hioki fragte, ob dies das Höchstmaß der chinesischen Zugeständnisse wäre, und sagte, nachdem er eine bejahende Antwort erhalten hatte, die japanische Regierung würde sehr enttäuscht sein, wenn die Beratungen damit enden sollten, ohne daß eine weitere Sißung in Aussicht genommen würde. Der Kor- respondent der „Times“ knüpft hieran die Bemerkung, man befürchte, daß Japan, da China die Annahme der Forderungen als Ganzes verweigert, weitere Schritte unternehmen werde. §0 000 Japaner stehen auf chinesishem Boden. Vom englischen Gi sichispunkt aus sei bei den Verhandlungen die Tatsache hervorzuheben, daß Japan insbesondere danach strebt, in das Yangtsetal einzudringen und die dortige Vorzugsstellung mit England zu teilen.

Nach einer Melduna des „Reuterschen Bureaus“ hat das Kriegsgericht in Singapur zwei Meuterer zum Tode, 8 zur Deportation auf Lebenszeit und 15 zur Deportation auf verschiedene Fristen verurteilt.

Kricgsnathrihhten.

Westlicher Kriegsschaupla t.

Paris, 5. Mai. (W. T. B) Wie das „Journal“ meldet, überflogen drei deutsche Flugzeuge am 1. Mai um 8 und 10 Uhr Morgens und um 5 Uhr Nachmittags Nancy. Sie wurden heftig beschossen und mußten umkehren, ohne Bomben werfen zu können.

Lyon, 5. Mai. (W. T. B.) Einer Meldung des „Progrès“ zufolge hat eine Taube Luneville überflogen und drei Bomben abgeworfen, jedoch nur unbedeutenden Miaterialshaden angerichtet. Nach einer Meldung desselben Blattes hat eine Taube Dünkirchen überflogen, ohne Bomben abzuwerfen.

Oestlicher Kriegs\chauplaßt.

Berlin, 4. Mai. (W. T. B.) Es sei darauf hinge- wiesen, daß sowohl das deutsche wie das österreichis ch- ungarische Communiqué über die Shlacht in West- galizien ein Gesamtbild geben. Die Gefangenen- und Beutezahlen find also in beiden Communiqués als für beide Teile geltend zu betrachten; es wäre ein Fehler, den Gesamt- gewinn durch Addieren der Zahlen in beiden Communiqués herausrechnen zu wollen. Die maßgebende Zahl ist immer die größere, da sie auf einer jüngeren Zählung beruht. Jedes von beiden Communiqués hat das verzeichnet, was ihm zuleßt vom Gesamtbild bekannt war.

Wien, 4. Mai. (W. T. B.) Wie das „Neue Wiener: Tageblatt“ aus Czernowi§ meldet, erschien am Freitagabend ein russisher Flieger und belegte unsere Stellungen mit Bomben. Ein deutscher Doppeldecker nahm sofort die Verfolgung auf und zwang den russishen Flieger zur Landung; auf bessarabishem Boden. Während der Rückkehr des deutschem eFliegers stieg ein weiterer feindlicher Flieger auf. Der deutsche Doppeldecker nahm sofort die Verfolgung auf. Längere Zeit rangen beide Flieger miteinander. Schließlih gelang es dem deutschen Doppeldecer, den Russen zu überfliegen. Der Feind gab zehn vergeblihe Pistolenshüsse ab. Der Doppeldeckter er- widerte mit 15 Karabinerschüssen und traf das feindliche Flug- zeug, das jäh abstürzte, Der Apparat wurde zertrümmert, die Jnsassen tödlih verwundet. Der Kampf spielte sich in einer: Höhe von 2080 m ab.

Der vorgestrige Angriff der veretnigten“ öfterreiGisch-ungarischen und teutshen Trvppen, der die befestigten westgalizischen rusfiscchen

Die neue Kammer wird am 25. Juli zusammentreten.

unterstehenden Strafanstalten und Gefängnisse

Üstrefuna der

Rid troy des erheblichen Wachstums der Bevölkerung in der

Der Krieg zur See.

ndon, 4. Mai. (W. T. B.) Wie das „Reutersche / meldet, wurde der Dampfer „Minterne“ gestern der Nähe der Scillyinseln ohne vorherige Warnung ziert. Die Besaßung wurde geborgen, nachdem sie en Tag in einem kleinen Boote in \{werem Sturm n war. '

fle, 4. Mai. (W. T. B.) Ein hier angekommenes hi hat bemerkt, daß der La ecLeuM urn von Marichamn auf Aaland gestern morgen nieder- nt ist. Da kurz vorher zwei Explosionen gehört wird angenommen, daß der Leuchtturm von feindlichen iffen in Brand geschossen worden ist.

Der Krieg in den Kolonien.

ndon, 4. Mai. (W. T. B.) Ein Telegramm des schen Bureaus“ aus Kapstadt meldet: Die Streit- des Generals Botha beseßten am 2. d. M. bingwe. 28 Deutsche wurden gefangen genommen. lust der Uniontruppen betrug drei Tote, zwei Ver-

r Krieg der Türkei gegen den Dreiverband..

t Petersburg, 4. Mai. (W. T. B.) Der General- er Kaukasusarmee gibt bekannt: Am 1. Mai | wir in der Gegend von Artwin türkishe Versuche ab, fensive zu ergreifen. Jn der Gegend von Choy und ist ein Kampf zwischen den Türken und unseren im Gange) Auf den übrigen Kriegsschauplägen hat his verändert.

ndon, 4. Mai. (W. T. B.) In Kairo ist am amtlih bekannt gemacht worden: Eine Patrouille des citerforps stieß am 28. April etwa zwölf Meilen östlich mal auf 300 Feinde, die sich nah einem kurzen Kugel- zurückzogen. Jn der Nacht zum 29. April wurde eine jemischte Truppe von Jsmailia ausgesandt, um eine mpelung des feindlihen Lagers zu versuchen. Der war in der Naht auf Fordan marschiert, aber, da er Posten wachsam fand, nah Birmahadat zurückgegangen; savallerie belästigte seinen Rückzug und machte einige ene.

19 des „Zentralblatts für das Deutshe Reich“, geben im Reichsamt des Innern, vom 3. Mai 1915 hat Jnhatt: Zoll- und Steuerwesen: Begleichung des Eingangs- Südfrüchie, Kaffee, Kakao und Tee mit Einfub1 scheinen ; mgen im Warenverzeichnis zum Zolliarif und im Statistischen rjeihnis; Ergänzung des Gesamtverzeichnisses der für den verkehr geöffneten ausländi\chen Zollstellen.

36 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus- im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 5. Mai enden Inhalt : Vorschläge zur Berechnung von Schuybrücken htfeilichweb-babnen. Vas Kensico-Staubecken. Ver- des Eisernen Kreuzes erster Klasse an Angehörige der Staats- altung in Preußen. Anteil der Studierenden der Tech- Dodschule in Hannover am Kriege. Technishe Hochschule en.

Wohlfahrtspflege.

) einer Meldung von „W. T. B.“ aus Wien hat der lberetn der deutshen Katholiken in Amerika dem Fürsterzbishof Dr. Ptffl eine Spende von 128615 jur Vertetlung an die Wohlfahrtsanstalten der le zukommen lassen. Kardinal Dr. Piffl hat hiervon der dischen Gesellshast vom Noten Kreuz einen Teilbetrag 4 Kronen überwiesen.

Statiftik und Volkswirtschaft. nsassen der dem preußishen Ministerium des

im Nehnungsjahtre 1913/14.

dein in Nr. 71 des „Reichs- und Staatsanzeigers“ vom 25. März t! Haupterg-bnisse der Statistik dec dem FJustiministerium den Gefängnisse Preußens für das Rechnungsjahr vom 1913 bts 31. März 1914 mitgeteilt worden siand, ist jetzt Statistik der zum Nessort des Ministertums des Innern ge- Strafanstalten und Gefängnisse für das gletche NRechnungs- jenen, deren Zahlen im folgenden be)prohen werden mögen. waltung des Innern unterstehen bekannilich sämtliche zur ing von Zuchthausstrafen bestimmten 30 Strafanstalten, größere Ge'ängnisse zur Aufnahme von Ge- Haft- und Untersuchungsgefangenen, vornthmlichß aber Gefängnisstrafen von längerer Dauer dem fcüher franzôsis{-rechtliden Teile der Rhetn- Þ kleine, sogenannte Kantongefängnisse (mit etner Belegungs- von nur 3 bis 48 Köpfen) zur Aufnahme von amttgericht- tersuhungs- und solchen Haft- und Gefängnisgefangenen, iafoauer 14 Tage nicht übersteigt, sowie von Polizei- P

) der Neichskriminalstatislik haben die Verurteilungen zu strafen wegen Zuwtderhandlung gegen Neichsgesege seit dem 2, mit dem dieje Statistik begann, mit ganz geringen fn zwar niht immer absolut, aber doch relativ abge-

Während dte Kriminaltitätsz|ffer, d. h. die Zahl der litéstrafzn Vérurteilten auf 100 000 Personen der flraf- h über 12 Jahre alten Zivilbevölkerung im Jahre 1882 ug, war sie in dem Jahre 1912, dem legten Jahre. diese Statistik vorliegt, 568,7, d. h. um 25,159 geringer, Jahre 1902 ist die ZahI aber auch absolut erheblich ge- n 278 448 auf 266 772 im Jahre 1912. Am stärksten zeigt nahme bet den Verurteilungen zu Zuchthaus, deren Zahl 17 entsprechend einer Kriminalitätä,ifffer von 423 im 2 auf 7811 einer Kriminalitätsziffer von 16,7 ent- im Jahre 1912 oder um 60,59% gesunken ist. Auch hier \tfste Abnahme in den leßten Jahren stattgehabt: von 10038 1901 ging dte Zahl der Verurteilungen zu Zucbthausftrate im Jahre 1910 und 7654 im Jahre 1911 zurück (in dem hfwjabre 1907 hat sie fogar nur 7463 betragen). Nur im 12 ift die Zahl der zu Zuchthaus Verutteilien auf 7811 ge- 1) bleibt au diese Zahl hinter der von 1906 und den Vor-

lt, Fmmerhin ist nach statistischer Fest\ellung im Deutschen te 6, männlih? und jede 25 wetblihe Person wegen Ver- dder Verg'hens gegen Retchsgeseze bestraft. Die Ver- n wegen Uebertretungen und wegen Verlegung der landes- Strafgesege find hierbei außer Betr2cht gelassen.

Folge des Sinkens der Krimtnalitätsziffer ist etn erßeblidies n der Gefanaenenzahl sowohl in den Strafanstalten (Zuch!«

und 9598,

29 30 40 50 60

erzogen,

gefangene ,

wenn man alle im

fangene

Wert, übèr

verteblt sein,

Vie in den Gefängnissen während der leyten Jahrzehnte.

Nur für die le die zum Resso Strafanstalten u

1,92 und 1,94.

selben zuneigen, wirb zusammengewirkt. Fällen, in denen a

oder wtederholt mit haben sie in der festgehalten, wie aus im Rechnungsjahre 19 760 S aus P Mg anin war . «- 00,16

hestraft, 3390 männlithe 1 \{chon mehr als 3 mal, 9172 und 36,819 bereits

e x " o

Wie dite Per landwiitschaftliche | teiligt, als dic industrielle. lichen und weiblihen Zuchth

aber in waren 377 im 340 männlihe und 37 weibliæe.

ÎÍn den dem Ministerium des FJanern unter nissen findet sich ein buntes Gemisch von Menschen zusammen : vorwiegend mit längerer Gefängnisstrafe Belegte, da oder geschärfter Haft Veraurteilte, Polizeigefangene, Un auf Transport Befindliche Noch bunter erschetat L Ss

a

Anfange des am Schlusse 10375 männliche die Zahl hat sih demna um 5 vermehrt. 8483 männliche und 755 tweibli

Gefängnis8zgetangenen, ift, fehlt in Preußen. über die persöalihen Verhältnisse dieser Gefangenen bieten dafür ketnen Ersaß, und doch wäre es für die Erkenntnis der U: sachen der Kriminaltiät,

ein großer Teil in Konflikt gekommen is, und übe strafe bei ihnen g?nauere Auskunft zu erhalten.

ile Verurteilten ijt eine solhe Untersuhung {hon in vynternommen 14 fortgeführt gefangenen in den Ge-

zu Gefängnisstr den Stkalkistiken für in der vorliegenden für das Nechnungsjahr 1913/ worden. Sie beschränkt sich auf die Gefängnic fängnissen der Rheinprovinz, von denen die größeren mit Aus- nahwe jener in Crefeld und Duisburg \ämtlich neben 45 kle!nen in der Verwaltung des Innern stehen und deren Insassen zum über- wiogeuden Teil aus der Rheinprovinz stammen oder dort ihren Unter- halt gefunden und ihre Straftat begangen haben. Die Un betraf zunädst nur die zu einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten Berurtetlten; für die beiden legtén Berichtsjahre ist ste auf die zu 1 Monat und mehr Verurkteilten ausgedehnt Es würde nun

S({hlüsse ziehe Gesichtspunkte, die für einen weiteren Uusban solhet Untersu Die Gesamtzahl der Zugänge in ten stehen:en Gefängnissen der NRhetn-

täglihe DurchGsch{nittsheit in den der Verwaltung des F (Zuchtbäujern) und 23 schon eingangs beme1fk strafen von längerer

in den Strafanstalten 1911/12 10 353 Männer und

in den Gefängnissen

Die zu Zuchthausstra Ausnahmen das gewerbs- Zhr jährlicher Zugang in 9589 betrug, ging \ i. J. 1900/01 und Berichtsjahren erfuhr er eine um 154 auf 4538 und 1913/ der 18 Jahre und darüber a (gegen dte allein auf Zuchth Jahre 1881/82 noch dann sank diese

fprechung festgehalten,

der Zuchthauestrate zu bewahren.

Bevölkerung .der

Zuchthausgefangene : Alter bei der Einlieferung 18 bis unter 21 Jahre . . 1, 0,78 21 25

30 40 20 60 70

über 70 Jahre

Unter den im Berichtsjahre eingelieferten männl ichen Zachißaus- gefangenen befanden sich 646 Gewohn strafe Verurteilte hatten itre Strafta Diese Zahlen stellen bei weitem niht die ganze verwüstende des Alkohols auf dem Gebtete der ein Bild von der Menge der Perfonen, immer aufs neue {were Straftaten fonalstatistik der ZuHthausgefangenen zeigt, ift die g sehr viel geringer an Verdrechen be- Von den 4614 neu eingelteferten männ- l | ausgefangenen gebörten 587 dem land- wirtschaftlihen, 2896 etnem industriellen Berufe an. Auf dem Lande Städten oder Industrieorten verbrecheri\h geworden neueingelieferte Zuchthau8gefangene,

auch ein Schuldgefangener. thre soziale Stellung Verbrechen Strafgeseßbuh verbotene Handlungen fremd find, der di der Sirafen, abgesehen von der Festungshaft, nach verschiedenen Zuchthaus- und Gefängnisstrafen wieder ins Ge- fängnis verfhlagen ist ; der erstmals bestra! gewohnheitsmäßige Haufbold, der Hochstay der Vettkler und der Betrüger, vergeudet hat, der Zuhä Dienstmädchen, das tm Kleth die Kupplerin nnd die Witrwo Schule gelaufen ist, ein Strafe absizen muß. Gesellschaft der Untersuhungsgefangenen. Gefängnissen der Verroaltung des Funnern Verwahrten betrug am männliGße und 955 weibliche, und 1116 weibliche 22 männlihe und 161 weiblie Ge-

Berichtejahres 9853

ßten zwei Berichtsjahre 1912/ rt des preußischén nd Gefängnisse

00/01 neu eingelief

beireffenden

Beyöikerun

Berichtsjahre

191213 1046 1913/14 10 629 5 1911/12 9191 f 1912/13 9655 L 1919/16 99

und 78,68 9%,

3 mal mit

1904/05

P es 228 : 3,01

2,90

2,24

1,j0

0,76

0,16

betrahtet. Ergraute, dem nur

_die Richter ener milderen sich s{chwer entscheiden lassen ; vie Tatsache ist, daß die Nichter, abgesehen von den ur Zuthausstrafe erkannt werde erst dann verhängen, wenn der Rechtsbreher vo Freiheitöstrafen belegt ist. Nechts

neben

und hin

l 13 und 1913/14 weisen Wiinisterivns des Innern gehörenden | eine fleine Zunahme des durdshnitt. lichen Bestandes an männlichen Gefangenen auf.

Es betrug der

762 Weiber, 770

732 1077 1018 1003

and; -nach Geschle{tern geschieden, nnermn unterstellten 80 Strajani|talten größeren Gefängnissen, welhe leßtere, wte t, vornehmlih zur Vollstrekung der Gef

| ängnis- Dauer dienen :

fe Verurteilten stellen mit geringen und gewohnheitsmäßige Verbrehertum dar. Preußen, der im Nechnungtjahre 1881/82 noch eitdem fast stetig auf 7112 im Jahre 1890/91, 5503 4384 t. J. 1911/12 zurüdck; in den beiden legten faum nennenâwerte Zunahme, 1912/13 14 um 76 auf 4614. Auf je 10 090 Köpfe [ten Vevölkerung des preußishen Staates autsirafe erkannt werden fann) kamen im 6,01 zu Zuchthausstrafe Verurteil Zahl auf 4,09 i. J. 1890/91, 3,04 i. 1, i, J. 1911/12; in den beiden [leßten Db die bedeutende Abnahme der Zahl der jährlichen Verurteilungen zu Zuchthausstrafe seit 1881 da daß die schweren, für die Ne vermindert haben, oder ob dit

te in Zugang; S, 1900/01 und eriht8jahren betrug sie

rauf zurüdckzuführen ift, chisordnung gefährlichen Straftaten \ich

Auffassung der-

rund\aß wird von den Richtern in konitanter die jüngeren Elemente nah Auf je 10 000 Köpfe der freien Alteréklasse kamen neuetngelteferte

0,67 1,97 3,03 2/61 2,04 1,82 0,6

0.14.

und

wenige

[leiht hat beides

n mvf, diese Strafe rher {hon überhaupt Diesen Grunbf| prehung schon sett einer Neihe von Jahr den folgenden Zahlen ersihtlih ist: Von den erten 4743 männlichen und en nit wentger als 4181 mit Freiheitsstrafen vor- ind 507 wetblihe oder 71,47 und 66,71% 2738 männlihe und 280 weibliche oder / i l s mit Freiheitsstrafe von mehr als 1 Jahr, Für das Berichtsjahr 1913/14 stellt sih der Anteil der mit Freideits firafe Vorbestraften an der Gesamtzahl der Zugän gefangenen 4280 männlichen und 334 weibli auf 3683 männliche und 2 Anteil der |hon mehr als 3064 männlihe und 189 weibliche ode Anteil der bereits mit Frethei1sftraf bestraften auf 2572 männli

Auch der G

en

e von Zuchthaus- en Geshlehts 39 weibliche oder 86,06 und 71,55 9%, der Freiheitsstrafe Belegten auf r 71,58 und 568%, und der e von mehr als 1 Jahr Vor- che und 133 weibliche oder 60,09 und 39,82 °/6.

Necht-

1910/11 1913/14

glihkeit vor

heitatrinser; 1123 zu Zuchthaus-

t in cer Trunkenheit begangen.

Arbeit

Kriminalität dar, geben aber doch von denen die Gesellschaft zu gewärtigen hat.

stehenden Gefä ng-

¡u einfacher tersudungs- wteder

der im e ganze Skala durhiaufen hat und

te Körberverlezer und der ler und der Preßsünder, der Hunderttausende unterschlagen und

älter und der kletne Dieb, die Dirne und das

e seiner Herrin zum Tanze gegangen ist, e, die für ihren Fungen, der hinter die Eberso bunt ist die Die Gesamtzahl der in den

Gefangene;

ter diejen befanden sich am Jahresslusse

che mit Gefängnis Bestraste. Eine eingehende Statistik über die persönlichen Verhältnisse der wie sie über die Zuchthausgefangenen gegeben

Auch die Angaben der Netichskriminalstatistik

ihre Weiterentwicklung und ihre Bekämpfung yon hoh:m die zu Gefängnisftraje verurteilten Perfonen, von denen

zum ersten Male

die leßten Vorjahre

mit dem Strafaeseybuh r die Wirkung der Freibetts- Für einen Teil der

und

tersuhung und mehr

aus diefer beschränklsn Statistik irgendwel(a biridenden n zu wollon; abex ¿s ergeben ih aus ißx beahtenôwerte

von Wert sein können. V.rwaltung des Jnnern unter

hungen [2

provinz während des Rehuungsjabres 1913/14 betrug 7687 (im Ver« jahr 7693) zu 1 Monat und ein baD E (6874) männlich und 761 (779) weibli;: die Zahl der weiblichen mate demna nur 9,5 (10,2)% aus, während sie bei der Gesamt- Friminalität 16,1 (16) 0% betruz. Dem Berufe nach verteiiten fi diese Gefangenen, wie folgt:

männliche weibliche

Land- und Forstwirt schaft, ¿ 398 (i. Vorj. 320) 6 (i. Vorj. 4)

Gärtnerä . .. : Industrie, Bergbau . C C L O C 199) ¿I O C 76)

Sans und Verkebr . äutlide Dienste und . 2077 ( 1609 C: 181) 112 ( L 103) 147 ( 131).

wechselnde Lohnarkbeit

Dienstboten . . ¿

Von den männlihen Gefangenen baben 4449 oder 64,4 %5 (im Borjahre waren es 63,8 9/9) vorher son eine Freibheits\trate erlitten, darunter 2777 3 bis 5 mal oder noch öfter. 1017 oder 14 7 9/6 (t. Borj. 14,1 9%) batten thre Freibeitöstrafe vor dem 18. Lebenéjahr erxiitten ; diese Tatsache läßt auf die Nvzlosigkeit der Freiheitsitrafen gegen JIugendliche s{ließen. Erfreulich ist, daß nur 166 oder 2,4% (i. Borj. 2,3 9/9) ehemalige Fürsorgezöglinge waren, ein gutes Zeugnis für die Wirkung des in leyter Zeit oft angefohtenen Für oraeerziehungs- geseßes. Von den männlichen Gefangenen sianden 1395 im Alter on 18 bis 21 und 1139 im Alter von 21 bis 25 Jahren, von den weiblihen Gefängniesträflingen 111 im Alter ven 18 bis 21 und 141 im Alter von 21 bis 29 JIayren. Das sind die kriminell gefährlichen Jahre; die Zahlen weisen auf die Notwendigkeit einer anderen ftrafs rechtlihen Behandlung dieser Jahresk lassen hin.

Entwicklung des Beschäftigungsarades in Gro Berli in der Zeit vom 17. bis 24. April 1915, S

Nah der bergleihenden Darstellung des gewerblichen und in- dustriellen Beschäftigungsgrades tn Groß Berlin am 17. und 24. April, die das Statistische Amt der Stadt Berlin veröffentlicht, stieg in der Zeit zwischen diefen beiden Stichtagen die Gesamtzahl der ver- iherungspflihtigen Mitglieder von 237 Krankenkasien Sroß Berlins mit Ausfluß der b-sonders geführten Hausgewerbe- treibenden von 1085757 auf 1089966, d. i. um 4209 oder 0,39 9/9. Die Zunahme ist wesentlih dem weiblichen Geschlecht zu verdanken, das eine Steigerung um 4944 oder 0,96%/0 erfuhr, während die Zahl der männlscen Versicherungépflihtigen um 735 oder 0,13 9% fiel.

Die 28 allgemetnen Ortskrankenkassen zeigen im wesentlihen die gleiche Erscheinung, eine geringe Abnahme beim männlichen und eine größere Zunahme beim weiblichen Geshleht mit der Endwir n einer Steigerung um 2603 oder 0,40 9/9 Versicherung8- pflicbtige überhaupt. Bei der Berliner allgemeinen Ortskrankenkasse inébesondere betrug die Abnahme der versiberungspflihtigen Männer 665 oder 0,43 9%, während die Frauen 2382 Versicherungspflichttge oder 1,16 9% gewonnen haben, sodaß im ganzen etne Zunahme um 1717 oder 0,8 9% zu bverzeihnen ist.

Bet den 206 gewerblich gegliederten Krankenkassen beltef sich die Abnahme der männlichen Veisicherungspflichtigen auf 114 oder 0,04%, während das weiblihe Geschlecht einen umi 1849 Be1chäftigte oder 1,25 0/0 größeren Beitand aufwetst, sodaß es insg- ge]amt zu einer Steigerung um 1535 Vei sicherungspflichtige oder 0,37 9/0 gekommen ift. Unter den etnzelnen Gewerbegruppen tritt auch diesmal die Metall- und Maschinenindustrie absolut mit der größten Steigerung hervor, die sich für das männlihe Geschle(t allerdinas nur auf 87 Beschäftigte oder 0,06 0/0, für das weiblthe aber auf 1071 oder 1,829/0, im ganzen auf 1158 Versicherung pflichtige oder 0,59 %%9 beläuft. Cine immerhin beachtenswerte Zunahme ist außerdem fest- zustellen für das Baugewerbe mit + 348 oder 2,97 9/0, für die demishe Industrie mit + 179 oder 111%, für die Waren- und Kaufhäuser mit -ck 154 oder 0,819/0. Bei den eine Abnahme des Beschäftigungsgrads ausweisenden Gewerbe gruppen bandelt es um einen größeren Betrag - 402 oder 2,92 9% nur n Papier- und Lederindustrie.

Die den der freien Gewerkschasten gezäblten Arbeitölosen nahm in der Woche vom 19. bis zum 26. April von 4053 auf 3904, d. |. um 149 oder 3 6s 9/6 ab. Veränderungen sind vielfah von nur geringfügigem Umfarge. Eine größere Abnahme um 130 zeigen unter dem Einfluß milt- lärisher Einberufungen die Holzarbeiter. Etne Zunahme der Ar- beitslosenzahl ist um 38 bei den Buchbindern, wo sie aber lediglich durch das rweiblihe Geschieht berbeigeführt ist, ferner um 43 bei den Metallarbeitern, endlich au) um 34 bet den Zimmerern festzustellen. _ Nath tem Bericht des Vechandes mätkischer Arbeiténacweise über die Lage des Arbeit8marktes in der Zett vom 19. bis 24. Aprik wurden durch die öffentliben Arbeitsnachweise Groß Berlins 9393 (in der Vorwoche 4868) Stellen für männlihe und 2680 (2695) für weibliche Arbeitsfräfte besezt, Offene Stellen waren 6955 (6581) für männliches und 3661 (3461) für weiblihes Personal vorhanden, während 5343 (5539) männlidhe und 4380 (4991) weiblihe Arbeit- suhende gezählt wurden. Die allgemeine Lage des Arbeitsmarktes gestaltete sih wie in der Vorwoche andauernd verbältniêmäßia günflig; nur bat si der Arbeitsmarkt für wetbliche Stellensuchende noch nicht fo stark entwickelt, wie bei der zunehmenden Knappheit männliher Arbeitskräfte zu erwarten war. Der Beschästigungsgrad in der Metallindustrie blieb für männli§e Arbeitskrätte weiter günstig, während die Nachfrage nah weiblichen Arbeitskräften deutlich zurückgegangen is. Der Vaeiband Berliner Metallindustrieller neldet aus seinem Arbeitsnahweis 707 vermittelte Stellen! während 1379 offene Stellen und 273 Stellenfuhende vorhanden waren. Lèbhaft ist noch immer die Tätigkeit in der Automobil industrie, wo teilweise infolge der Dringlichkeit der Heereslieferungen Veberarbett erforderlich war. Der Mangel an gelernten Arbeit s- kräften macht sh hier besonders fühlbar. Eine der wenigen In- dustrien, die, ohne Kriégslteterungen zu Haben, doch sehr stark be. \{chäftigt sind, ilt die Papterktndiuitrie, da der Inlandbedarf an Brief» papier gerade in dieser Zeit außerordentlih hoh ist. Durch dauerndes Anlernen neuetngestellter Arbeiter sucht man den Abgang vieler geübter Arbeitskcäfte zum Heere möglihst auszugleien.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus London meldet ,W. T. B.*: 800 bis 900 Eisen“ arbeiter sind in dem größten englischen Kabelwerk Netherton wegen eines Streites über die Kriegszulage in den Ausstand ge- treten. Die Werke arbeiten fast aus)chlteßlid für die Regterung. 700 Arbeiter streiken in den Douglas Motorwerken tin Krista L 2000 Arbeiter in Woolwich, wo 1000 Häuser für die im König- lien Arsenal beschäftigten Leute gebaut werden, find ausständig.

Literatur.

„England und Amerika“ beißt das soeben erscheinende Mai- heft der Süddeutschen Monatshefte (Mü rgen deine Leivzig, Preis_ 1,50 #6). Es entbält folgende Beiträge : Historisde Bildung von Stadtshulrat Dr. Georg Kerschersteiner, M. d. N.: Die öffent- [ide ‘Meinung der Neutralen von Dr. Emil Böse, Chefgeologe in Veeriko; London von F. M. Dostojewskij; Zur Kenntnis der eng= lischen Stimmung, Mitteilunaen aus einem Brief, von Arnold S&röer, Professor der Anglistik an der Handelshochs{ule Cöin; Unser Feind Japan von Franz Doflein, Professor der Zoologie an der Universitat Freiburg; Die Sinaihalbiniel von Rudolf Knopkt, Professor der Théologie an der Un'versität Bonn; Möglichkeiten und Aussichten der Dardanellenbezwingung von Leutnant Hans Robde, u im Feld; Das Geheimziel der enalishen Politik von ith Gali, Assessor am K. Kreisarchiv; eistige Werte in Englaod von ilhelm Franz, Ptofefsor der Anglinik an der Univexsität Täbingen; An einen im K1mpf gefallenen

jungen deu!schen Gelehrten von einem jungen englischen Gelehitenz

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