1896 / 216 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Sep 1896 18:00:01 GMT) scan diff

C otel der Kavallerie von Bülow toastete auf das-

her e e Haus; hierauf brachte der Prorektor der Uni- : versitä delberg, Professor Bassermann ein jubelnd auf- _ genommenes Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus. Abends war die Stadt festlih beleuchtet.

Seine i Hoheit der Großherzog hat den im ahre 1877 gestifteten Orden Berthold des Ersten von ähringen aus seiner bisherigen Pa mit dem Orden

vom Zähringer Löwen gelöst, denselben als R ständigen Orden erklärt, ihm den Namen „Orden Berthold des Ersten“ bei- gelegt und den bisherigen Jnsignien des Ordens Berthold des Ersten von Zähringen, welche künftig als Großkreuz des Ordens zu gelten haben, die Junsignien dreier weiterer Ordens- \tufen: die der Kommandeure erster Klasse, der Kommandeure zweiter Klasse und der Ritter, beigefügt.

/ Elsaß-Lothringen. Das „Geseßblatt für Elsaß-Lothringen“ veröffentlicht eine Allerhöchste Verordnung, wonach die Bezirkstage am

16. November eröffnet und spätestens am 28. November ge- [chlossen werden sollen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser wohnte gestern den Manövern bei Mosciska bei und verfolgte den Verlauf der siebenstündigen Uebungen mit unausgeseztem Junteresse. Allerhöchstderselbe sprach fich wiederholt in sehr lobender Weise über das s{chöne, ruhige Vorgehen der Fußtruppen aus. Die Truppen überwanden die eden Anstrengungen mit Leichtigkeit und sahen sehr gut aus.

Der Präsident des Verwaltung2raths der Südbahn- Gesellshaft, Reichsraths - Abgeordneter Egon Prinz zu

ohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, welcher zur egrüßung des Minister-Präsidenten Grafen Badeni in Görz eingetroffen war, ist heute früh am Herzschlag gestorben.

Bei den gestern in Schlesien vorgenommenen Landtags- wahlen verloren, dem „W. T. B.“ zufolge, die Liberalen ein Mandat an die Deutschnationalen. Die Böhmen und Polen behielten ihre früheren Sigte.

Gestern begannen in Wien die offiziellen Berathungen der 17. Synode der Alt-Katholiken Oesterreichs in Anwesenheit eines Vertreters des Unterricht2-Ministeriums. ‘Die Synode beschloß, den Wohnsiß des Bisthumsverwesers von Wien nah Warnsdorff zu verlegen.

Frankreich.

Der Minister des Aeußern Hanotaux stellte der fran- ösishen Botschaft in. Konstantinopel 10 000 Fr. zur Unter- Éûgung der Armenier in der Vorstadt Rott ur Verfügung

„Die Manöver des XI]I. und XVI]. Armee-Korps haben gestern begonnen. Der Kommandant des XII. Armee- Korps General Poilloue de St. Mars erlitt vorgestern Abend einen s{chweren asthmatishen Anfall und wurde nah Limoges transporliert. Der Kommandant der XIV. Division, General Guioth hat vorläufig das Kommando des X1T]I. Armee-Korps übernommen.

Rußland.

Das gestern in Warschau ausgegebene Bulletin über das Bifinden des Grafen Schuwalow lautet:

Die Nacht zum Dienstag war unruhig, die leßte Naht war besser. Es machen sich Anzeichen von Appetit bemerkbar. Der Kranke kann sih im Bett aufrecht segen. Der Verlauf der Krankheit war in der ersten Woche normal.

Ftalien.

Jn Bezug auf Gerüchte über eine Verlegung der Truppen Menelik’s an den Borumieda sagt das Journal „Esercito“/, diese Verlegung habe ebenso wie mehrere andere, früher vorgenommere Verlegungen den Zweck, die Truppenverpflegung zu erleichtern, ohne jedoch - eine eventuelle Bewegung zu dem Zweck auszuschließen, italienishen „Truppen die Spize zu bieten, wenn diese gegen Tigre vorrücken sollten. Aber, fügt das Blatt hinzu, da dies niht in den Absichten der Regierung Liege, so cxistierten die düsteren Voraussezungen von neuen

eldzügen lediglich in dem Geiste derjenigen, welhe einem

rieg bis zum Aeußersten das . Wort redeten. „Esercito“ meldet ferner, mit dem General N ae werde am 23. September die Mission unter General Valles abreisen, da es überflüssig sein würde, daß diese sih cinschiffe, bevor sie mit freiem Geleit, das der Major Nerazzini beschaffen werde, in Abessynien hineingelangen könne.

Spanien.

Nach einer dem „W. T. B.“ aus Barcelona zuge- gangenen Mittheilung sind alle bei den dortigen Unruhen im August verhafteten Republikaner freigelassen worden.

Eine bewaffnete, vermuthlih republikanische Bande ist, wie aus Valencia berichtet wird, in der Umgegend von Pedralva von der Gendarmerie geshlagen worden.

Niederlande.

Das Budget von Niederländish-Jndien für 1897 weist, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, ein Defizit von 141/; Millionen Gulden auf, welhes durch eine Anleihe ge- deckt werden soll. Der Kaffeeverkauf wird auf 158 000 Picols à 48001/, kg geshäßt. Der Budgetentwurf enthält Vorlagen, betreffend die Eee von Telegraphenlinien in den Land- \chaften Atjeh und Lombok, betreffend die Anschaffung neuer Gewehre und Geschüße für Armee und Marine, und endlich Über die Reorganisation der Polizei und der Forstverwaltung

auf Java. Türkei.

Nach einer dem „W. T. B.“ aus Konstantinopel zu- egangenen Mittheilung hat der Großvezir an die Valis eine Depesche gerichtet, worin gejagt wird, der Ministerrath Habe angesihts der Möglichkeit, daß die leßten Unruhen aus der Hauptstadt sich auf die Vilajets ausdehnen könnten, Folgenden von dem Sultan sanktionierten Beschluß gefaßt: „Alle Zivil- und Militärbeamten sind streng dafür verant- wortlih, daß jede Unruhe im Keime erstickt werde. Keine Privatpersonen dürfen an den amtlihen Handlungen theil- nehmen. Plünderungen und Megeleien sind zu verhindern. Salve ohamedaner oder Christen sind ohne

angunterschied der Bestrafung zuzuführen. Hierauf bezüg- liche Bekanntmachungen sind in den Dörfern in den ver-

roß-

noch erforderlihen Maßregeln ohne Zeitverlust zu

ie das Wiener „K. K. Telegraphen - Korrespondenz- Bureau“ E bezeihnen Meldungen der Konsuln aus Kreta die Pazisikation der Jnsel auf Grund der von der Pforte gemachien Zugeständnisse, troß des. Pro- testes der Mohamedaner in Kandia und anderweitiger Opposition, als Silidert, da das Friedensbedürfniß all- emein sci. Die Stimmung der Armenier in Konstantinopel ei noch immer eine ängstlihe, da die Massenverhaftungen und die Drohungen der Mohamedaner fortdauerten. Die Armenier hielten sich vielfach versteckt, veranlaßten hierdurch aber weitere Verhaftungen.

Griechenland.

Die gricchishen Offiziere und Unteroffiziere, welhe heimlich nach Kreta gegangen waren, sind, wie „W. T. B.“ erfährt, gestern früh nach Athen zurücgekehrt und sofort auf Veranlassung der Militärbehörden in Haft ge- nommen worden. Es verlaute, dieselben würden den bürger- lihen Gerichten zur Aburtheilung übergeben werden unter bab Anklage, mit Zivilpersonen gemeinsame Sache gemacht zu

aben.

éledenen Landedsprachen zu. vertheilen. Außer den genannten d alle ergreifen.“

Bulgarien.

Wie die „Agence balcanique“ erfährt, hat der Komman- dant der Grenztruppen im Departement Küstendil folgende Meldung nah Sofia gesandt:

Der bulgarische Posten bei Golseg bemerkte am 25. August alten Stils zwei bewaffnete türkishe Soldaten 14 km von der Grenze. auf bulgarishem Gebiet. Zwei Mann des E wurden den Türken entgegengeshickt, welche vorgaben, asser holen zu wollen, und si weigerten, den Bulgaren zu folgen. Die türkischen Soltaten feuerten im Gegentheil auf cinen der Bulgaren und ver- wundeten ihn. Der Verleßte erwiderte das Feuer und ershoß den einen Türken. Der andere Türke entfloh, wurde jedo von dem zweiten, unverleßt gebliebenen Bulgaren eingeholt und nah Küstendil Sr Der Verhaftete sowie zwei andere türkische Soldaten des Detache- ments, durch dessen Verhalten am 15. August alten Stils der Zwischenfall an der Grenze bei Ada Baschiga im Departement Philippopel hervorgerufen wurde, werden gefangen gehalten und ab- geurtheilt werden mit Nücksicht darauf, daß die türkischen Behörden seit zwei Jahren troß wiederholter Neklamationen Mannschaften der bulgarishen Grenzwache, welhe unter ähnlihen Umständen fest- eR worden waren, ohne ein gerihtlihes Verfahren zurück- alten.

Dänemark.

Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland trafen gestern Nachmittag um 11/, Uhr im Schlosse Bernstorff ein, wo llerhöchstdieselben von der Kaiserin Maria Feodorowna begrüßt wurden. Um 2 Uhr fand Frühstückstafel statt. Be dem Diner um 7 Uhr Abends waren die Kronprinzlice ate und der russishe Gesandte am dänishen Hofe Graf urawjew geladen. Während des Aufenthalts der russischen Majestäten sind keine größeren Festlichkeiten in Aussicht ge- nommen.

Amerika.

Eine Privatdepeshe aus Havanna besagt, daß die Auf- ständishen San E S U in unmittelbarer Nähe von Havanna, angegriffen und die Gebäude in Brand geseßt hätten; die Aufständischen seien zurückgeschlagen worden.

Asien. in Madrid eingetroffene amtlihe Depesche aus Manila meldet, daß die spanischen Truppen die Auf- ständishen in Magalarg versprengt, in Pampanga die Nuhe wieder hergestellt und nah einem Gefecht die Auf- ständishen aus Silang vertrieben hätten, wobei die leßteren 58 Todte und zahlreihe Verwundete, die Spanier 8 Todte und 22 Verwundete verloren. Neue Verstärkungen find aus Mindanao in Manila eingetroffen.

Afrika.

Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Tanger unter dem 9. September gemeldet: Unbestätigten Gerüchten zu- folge solle der Großvezir Ahmed ben Mussa vergiftet worden sein.

Eine

Nr. 38 des „Centralblatts für das Deutsche Ne ich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 4. September, hat folgenden Inhalt: 1) Eisenbahn, Wesen: Bekanntmachung, betreffend die tehaishe Einheit im Eisenbahnwesen, vom 28. August 1896. 2) Marine und Schiffahrt: Nevidierter Abgabentarif für den Strecken- verkehr im Kaifer Wilhelm-Kanal ; Revidierter Tarif für Schlepp- löhne im Kaiser Wilhelm-Kanal; Erscheinen eines weiteren Heftes der Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter; Er- scheinen des 1I. Nachtrags ter Amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs- und Handels-Marine für 1896. 3) Konsulat-Wesen : Er- nennung; Exequatur-Ert heilung. 4) Polizei-Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiet. 95) Zoll- und Steuer- Wesen: Berichtigung.

Nr. 37 der „Ver öffentlihungendes KaiserlihenGesunt- heitsamts*“ vom 9. September hat folgenden Inhalt: Personal- Nachricht. Mittheilung über das Gesundheitsbüchlein. Gesund- heitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Sterbefälle im Juli. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. Geseßgebung u: fc. (Preußen. Neg.-Bez. Bromberg.) Thierseuhen. (Reg.- Bez. Osnabrück.) Maul- und Klauenfseuhe. Viehbestände. Sachsen.) Maul- und Klauenseuche. (Württemberg.) Gifte zur

ertilgung von Thieren. (Sachsen-Altenburg.) Vieheinfuhr. Hamburg.) Schälblasen der Neugeborenen. (Desterreih. Ober- esterreih.) Kurorte. (Stetermark.) Friedhofs - Ord- nungen. (Jtalien.) Grenz- und Seeverkehr in Cholera- zeiten. (Schweiz. Kanton Aargau.) Isolierbaracke 2c. (Großbritannien ) Schtoeinefieber. (Afrika. Natal.) Thier- seuhen. Gang der Thierseuhen im Deutschen Reiche, August. Desgl. in Jtalien, 29. März bis 27. Juni. Desgl. in Groß- britannien. Zeitweilige o di eln gegen Thierseuhen. (Preuß. Reg.-Bezirke Stettin, Düsseldorf, Oldenburg, Oesterrei, Schweiz, Norwegen, Natal.) Verhandlängen von geseßgebenden Körper- chaften. (Dänemark.) Auétsay. Vermischtes. (ODesterreih.) FJn- fektionskfrankheiten, 1895. (Norwegen.) Lungentuberkulose. —- Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Juli. Desgl. in größeren Städten des Auëlandes. Wochentabelle über die terbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwdhnern. Desgl. in

„größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern

deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Land- bezirken. Witterung.

Nr. 26 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts“, heraus- gegeten im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 4. September, at folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß, betreffend Verlängerung der Frist für die Herstellung der Vorgebirgsbahn Köln—Bonn, vom

3. August 1896. l e des Ministers der öffentlichen Arbeiten :

om 93. h 1896, betreffend BEBenng der Protokolle übe Vie áändespoli e Meugos on Entwürfen auszuführender und über die Abnahme fertiggestellter Bahnanlagen; vom 28. August 1896, be- treffend Einbehaltung frei gewordener Amtskautionen; vom 29. August 1896, betreffend Aenderungen in der Beseßung der auf Grund der Unfall-, Invaliditäts- und Altersversiherungsgeseße im Staatseisen- bahnbereih errihteten Schiedsgerichte; vom 29. August 1896, betreffend aud von Materialienverwalterstellen erster Klasse. Nah- rihten.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Stempelaufdruck auf Aktien, der ein der betreffenden Aktie verliehenes Vorzugsrecht erkennbar macht, steht, nah einem Urtheil des Reichsgerihts, VI. Zivilsenats, vom 29. Juni 1896, in Bezug auf die Reichéstempelpfliht der Neuausgabe von Aktien gleich; hat dagegen der Stempelaufdruck nur die Bedeutung, diejenigen Aktien kenntlih zu machen, welhe noch gültig geblieben n zum Unter-

schied von denjenigen, welche, wenn sie nit körper sollten, jedenfalls nit mehr als Aktien der Gesellshaft gelten follen, so bleiben jene Aktien stempelfrei. „Allerdings hat das Reichsgeriht \ih dahin ausgesprochen, daß ein Stempelaufdruck, der ein der betreffenden Aktie verliehenes Vorzugsreht erkennbar mat, in Beziehung auf die Urkundenstempelpfliht nah dem Reichsgeseß vom 29. Mai 1885 der Neuausgabe einer Aktie gleih\stehe; wie das Gleiche seitdem auch in Ansehung des Reichsgeseßes vom 27. April 1894 erkannt worden is. Aber hier liegt ein solher Fall garnit 23/06) hier andere Aktien zu 300 4 nicht übrig geblieben sind. . ..“

Ist durch Pachtvertrag dem Pächter ein Gut mit Zubehör zu landwirthschaftlihen Zwecken verpachtet, dessen Gebäude bts zur Verpachtung theilweise durch Vermiethung einzelner für die Be- wang überflüssiger Räume ausgenußt worden find, und sind die Parteien bei Abschluß des Pachtvertrags von dieser that\sächlich bestehenden Nebennußung ausgegangen, so gehört, nah einem Ur- theil des Reichsgerihts, VI. Zivilsenats, vom 6. Juli 1896, im Ge- biete des preußishen Allgemeinen Landrehts die Vermiethung jener Räume zu den gewöhnlichen, dem Pächter zustehenden Nußungen des Pachtgutes. „Nah den §§ 270, 271 des Allg. L.-N. 1 21 er- langt der Pächter dur den Pachtvertrag die gewöhnlihe Nußung der Sache, darf sich dagegen außerordentliche oder solche Nugungen, welhe mit einer Verringerung der Substanz verbunden sind, nur dann anmaßen, wenn ihm dieselben ausdrüdcklich überlassen sind. Nähere Bestimmungen darüber, welhe Nußungen zu den gewöhnlichen und welhe zu den außerordentlichen zu rechnen sind, enthält das Geseß niht. Es ift deshalb unter Berücksichtigung der thatsächlichen Verhältnisse im einzelnen Falle zu prüfen, worin die gewöhnliche Nuzung der gepahteten Sache besteht. Es ist nun keineäwegs aus- geschlossen, daß dieselbe ganz oder theilweise dadurch genußt worden ist und genußt werden foll, daß Theile derselben zeitweise anderen Personen gegen Entgelt zum Gebrauch überlassen werden. Trifft dies zu, fo steht nah § 270 a. a. O. auh dem Pächter eine derartige Nuztung zu . ._.“ (95/96)

Statistik und Volkswirthschaft.

Das dritte Heft des Jahrgangs 1896 der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ enthält als Beitrag zur Statistik der Preise auch zwei Uebersichten über die Börsenpreise einiger wichtigen Waaren in Paris und Amsterdam für bie Ceditnen Monate der 10 Jahre 1886 bis 1895.

Die Nachweise für Paris sind aus den Angaben der monatli erscheinenden Fachzeitschrift „Tablettes statistiques“ zusammengestellt und unter Berücksichtigung des Wechselkurses auf Neihswährung um-

erehnet. Die Daten erftrecken sich auf Getreide, Mehl, Zucker,

prit, Oel und Metalle.

Die Amsterdamer Preise sind den „Bijdragen van het Statistisch Instituut“ und den von der Statistishen Zentral- Kommission des Königreihs der Niederlande herausgegebenen „Maandcijfers en andere periodieke Opgaven“ entnommen und gieivfalis unter Beachtung des Wechselkur]es in Mark berechnet. Neben den Akerbauprodukten Getreide, Raps und Leinsaat sind für diesen Play Zucker, Sprit, Del, Kaffee, Baumwolle, Zinn und Petroleum in Betracht gezogen.

Schriftliche Arbeitsverträge.

Eine nahhahmenswerthe Einrichtung hat das Gewerbegericht zu Hirschberg getroffen, indem der Vorsitzende desselben, Erster Bürger- meister Richter, folgende Anordnung erließ: Wie die Erfahrung elehrt hat, sind die Streitigkeiten zwishen Arbeitgebern und [rbeitnehmern in den meisten Fällen auf die geringe Klarheit und Bestimmtheit der bei Eingehung des Arbeitsverhältnisses ge- troffenen Vereinbarungen zurückzuführen. Um diesem Uebelstande namentlich in den fleineren Gewerbebetrieben, für welche Arbeits- ordnungen nit bestehen, wirksam zu begegnen, hat das Gewerbe- geriht eine, größere Anzahl Formulare zu \{chriftlichßen Arbeits- verträgen herstellen und sämmtlihen Ortsbehörden des Kreises zur unentgeltlihen Verabfolgung an die gewerblihen Arbeitgeber kleinerer Betriebe zugehen lassen. Auf der Rückseite- des Formulars sind die einschlägigen Bestimmungen der Gewerbeordnung, des Krankenkassen- sowie des Alters- und Invaliditätsversiherungsgesezes zum Abdruck ge- braht. Diese Formulare können in den städtishen Arbeits-Nachweisstellen (Polizei-Buteaux) und in den ländlihen Gemeinden in der Orts- kanzlei bei eintretendem Bedarf seitens der Arbeitgeber jederzeit in Empfang genommen werden. Das bezüglihe Formular is äußerst zweckmäßig und verständlih gehalten, und die beigegebenen geseßlichen Bestimmungen geben eine für beide Theile werthvolle Erläuterung zum Arbeitsvertrage. i

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Eupen wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß auch die Weber der dortigen Tuchfabrik J. Tasté die Bedienung zweier Webstühle verweigerten und die Arbeit niederlegten. (Vgl. Nr. 211 d. Bl.)

Aus Köln wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet: Der in der Kölnischen Weberei und Baumwollspinnerei ausgebrochene Ausstand (vgl. Nr. 215 d. Bl.) nimmt größeren Umfang an und dürfte, wenn die der Direktion unterbreiteten Forderungen nicht an-

enommen werden, 1200 Perfonen in Mitleidenshaft ziehen. Die

usständigen fordern den tarifmäßig versprochenen Lohnsag von 50 bis 54 A für 14 Tage, elfstündigen Arbeitstag einschließlich einstündiger Vesperpause, E TT edel der Kündigungen und: Wieder- einstellung aller früher Beschäftigten.

In Brandenburg a. H. ist einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge ter Ausstand der Hutarbeiter, der dort längere Zeit bestand, für beendet erklärt worden; die Ausständigen haben ihre Forderungen nicht durchgeseßt.

Aus Horn im Teutoburger Wald wird demselben Blatt ge- meldet, daß 80 Steinmeßen der benachbarten Sandfsteinbrüche wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt haben.

__ In Stuttgart soll der Ausstand der Buchbinder in drei Werk- stätten noch fortdauern. (Vgl. Nr. 214 d. Bl.)

Die Londoner „A. K." reibt: Die drohende Arbeitersperre in der englishen Maschinenindustrie ist noh in leßter Stunde dadurch abgewandt worden , daß die Arbeiter der Firma Dunmuir u. Jackson, in- Govan bei Glasgow, gütlich mit ihren Arbeitgebern geeinigt haben. (Vgl. Nr. 213 d. Bl) Der Niht- gewerkvereinler, welher den Anstoß zu der Bewegung gab, wird

zerstört sein.

rik ausscheiden. Am Dienstag Morgen wurde die Arbeit aus der Male u. Jackson wieder aufgenommen. Am Montag Abend haite der Sekretär tes Gewerkvereins der Mas inenbauer eine Unter- reduna mit Herrn Dunsmuir gehabt, wobei dieser j bereit erklärte, seine Leute die Arbeit wieder aufnehmen zu lassen, ohne erst die Ge-

- nehmigung des Verbands der Fabrikanten einzuholen.

Kunst und Wissenschaft.

m Königlichen Kunstgewerbe-Museum ift auf Befehl Me Majestät d es Kaisers gegenwärtig die Ehrenkette aus- gestellt , welche Allerhöchstderselbe als Wanderpreis für die deutschen Männergesang-Vereine gestiftet hat. Die Kette ist nah dem Entwurf des Direktors der Kunstgewerbeshule in Straßburg,

rofessors Anton Seder, von dem Goldschmicd Theodor Heiden in

tünchen ausgeführt. In die reih durhbrohene Goldarbeit fügen Ach Rubine und rothe Shmelzfarben. Die Kette selbft besteht aus Gliedern, in denen beraldishe Adler mit musikalishen Symbolen und den ornamental behandelten Namenszügen der volkethümlichen Lieder- dihter und -Komponisten wechseln; den rüseitigen Abschluß bildet eine Victoria im Lorbeerkranz, Das vordere Schmudckstück enthält auf einer Bildtafel mit heraldischem Beiwerk und Snschriften die Büste des Allerhöchsten Stifters. Das Ganze t ein Stück von hochvollendeter künstlerisher Arbeit. Aus Anlaß der hier abgehaltenen Konferenz der Direktoren der Wekeschulen findet gleichzeitig daselbst eine Ausstellung der Stoffsammlung statt, welhe den großen Lichthof in allen Theilen füllt. Es sind hierbei besonders prächtige und carakteriftische Stücke aller Zeiten und Länder aus dem Gebiet der Kunstweberei, des Kunstdrucks, der Passementeriearbeit und der Teppichwirkerei zusammen- gestellt. In dem Zimmer vor der Stoffsammlung, welches jeßt als bleibender Aus\tellungsraum dieser Sammlung hergerihtet wird, sind ferner große P A Gereiee ausgebreitet. Endlich sind im oberen Umgang die Stoffe meist neueren französishen Ursprungs aus- gestellt, welche die Königliche Webeschule in Krefeld für ihre Samm- lung erworben hat.

Die internationale Kunstausstellung Berlin 1896 hat im Laufe der leßten Monate manniyfache Bereicherung erfahren, so- daß die Zahl der Kunstwerke seit dem Cröffnungstage nicht unerheblich gewachsen is. Während damals 3703 Werke vorhanten waren, sind jet insgesammt 3911 ausgestellt. Davon find 2977 Gemälde, 1% Radierungen, 432 Bildwerke, 224 baukünstlerishe Arbeiten, und 393 Werke entfallen auf die historishe Abtheilung.

Zur Erlangung von Entwürfen für ein Plakat der großen Allgemeinen Gartenbau- Ausstellung, die der „Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten“ vom 28, April bis 9, Mai 1897 im Treptower Park zu ver- gedenkt, wird durch ein soeben er‘hienenes Preis- ausshreiben ein Wettbewerb eröffnet, für den drei Preise von 300, 200 und 100 M zur Verfügung gestellt find. Ver- langt wird ein Plakat von 81 cm Höhe zu 63 cm Breite, das dur Oruck in drei Farben herftellbar sein, in der künstlerishen Gestaltung die Beziehungen auf den Gartentau deutlich zum Ausdruck e und in seiner Anordnung auf die Ferne wirken soll. Einzusenden sind die Arbeiten bis zum 15. November d. J. an das General-Sekretariat des Vereins in Berlin, Invalidenstraße 42.

anstalten

Bauten.

Aus dem Wettbewerb, der zur Erlangung von Tw art de skizzen für ein in Köln zu errihtendes Kunstgewerbe- Museum veranstaltet worden war, ist als erster Sieger der Architekt Emil Hagberg in Berlin hervorgegangen. Den zweiten Preis erhielt der Architekt Franz Branytzky in Köln, und der dritte wurde den Architekten Thyriot und Berger in Berlin zuerkannt.

Literatur.

Am 6. d. M. verstarb auf dem Landsiß seines Shwagers, des ‘Professors Karl Gerhardt-Berlin, in Gamburg bei Würzburg Sir Joseph Crowe, der bekannteenglische Kunstschriftsteller und Diplomat. Erwar 1825 in London geboren und erhielt feine künftlerishe Ausbildung gemeinsam mit seinem Bruder, dem Maler Eyre Crowe, bei Paul Delarohe in Paris. Nah London zurückgekehrt, wandte er sch der Schriftstellerei zu, fstudierte dabei eingehend die niederländishe Kunst und besuhte zu diesem Zweck häufig Belgien, Deutschland und Jtalien. Auf ciner seiner Kunstreisen lernte ex den itälienishen Kunsthistoriker Cavalcafelle kennen, mit dem er innige Freundschaft {loß und eine schriftlerishe Sozietät ein-

ing. Die Frucht ihres gemeinsamen Schaffens sind die bekannten funsthistorischen Werke „Aeltere flämishe Malerei" (1857), „Ge- hichte der Malerei in Jtalien“ (1864), „Geschihte der Malerei in Nord-Italien* (1871), „Leben Tizian’s*“ (1877) und „Leben Raphael’'s*. Oeftere Unterbrehungen seiner künstlerishen Thätig- keit führten Crowe als Zeichner und Korrespondenten für englishe Zeitungen nah Indien , in den Krimkrieg 2c. Im Jahre 1860 ernannte ihn die britishe Regierung zum General- Konsul in Leipzig; in gleiher Eigenshaft war er 1872 bis 18380 in Düsseldorf thätig und wurde dann zum kommerziellen Attaché der hritishen Botschaftèn in Berlin und Wien ernannt. 1881 ver- handelte Crowe mit der französishen Regierung über den Handels- vertrag, wurde 1882 zum kommerziellen Attahé für Europa mit dem Siß in Paris ernannt und seitdem fast zu jedem Handelsvertrags- abs{luß hinzugezogen. Auch der Berliner westafrikanishen Konferenz im Bure 1884 hat derselbe beigewohnt. Der bekannte Romanschriftsteler Alexander Baron von Roberts ift, der „Post“ zufolge, am 8. September zu Schreiberhau im Riesengebirge, wo er sih zur Erholung aufhielt, im 51. Lebens- jahre gestorben. Baron von Roberts, der den deutsch-französischen Feldzug mit Auszeihnung mitgemacht hatte, nahm als Hauptmann seinen Abschied und widmete si dann der shriftstellerischen Thâtig- feit. Seinen ersten Erfolg errang er mit der preisgekrönten Novelle „Es“, die er in der Novellensammlung „Es und andere Novellen“ veröffentlihte. Später folgten seine großen Romane „Revance“, „Die \{chöône Helena“ und Majestät“. u als Dramatiker hat ih der Verstorbene (mit dem am Lessing-Theater aufgeführten Schau- spiel „Satisfaktion“, nah seinem gleihnamigen Roman) versucht, ohne jedo festen Fuß auf der Bühne zu fassen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 37 vom 9. September.

Cholera. E

Egypten. Vom 11. bis 17. August wurden in Kairo 2 Er- krankungen (und 9 Todesfälle) angezeigt, im Bezirk So has 19 (39), in der Stadt Keneh 62 (140). in Tama 88 (164), vom 16. bis 22. August in Alexandrien 32 (26), vom 15. bis 21. August in den Bezirken Tanta 35 (25), Kafr-el-Zayat 31 (29), in den Städten Rosette 0 (3), Damiette 2 (12), Port Said 3 (2), Mit Ghamr 1 (6), außerdem in 49 Bezirken und Städten 166 (397). Die Gesammtzahl der bis 21. August gemeldeten Cholera- fälle betrug in Egypten 18 644 (15 393), in Alexandrien 1002 (847).

Ostindien. Kalkutta. Jn der Zeit vom 19. bis 25. Jult und vom 26. Juli bis 1. August starben 5 und 8 Personen an Cholera, 154 und 178 T:

e i

In Rio de Janeiro wurden vom 28. Juni bis 18. Juli 13 Todesfälle festgestellt, auf Cuba, wo die Seuche besonders unter den Truppen stark verbreitet is, in Havana vom 31. Juli bis 6. August 55 (bei ungefähr 120 Erkrankungen) in Cardenas und Santiago vom 26. Juli bis 1. August 5 (22) bezw. 21, in Cien- fuegos vom 27. Juli bis 2. August 7, in Matanzas vom 23. Juli bis 5. August 67, in Sagua la Grande vom 19, bis 27, Juli 8 (74).

Verschiedene Krankhetten.

Pocken: Paris 2, Warschau 5 Todesfälle; London 6 (Kranken- häuser), Paris 5, St. Petersburg 7 Erkrankungen; Rüdckfall- fieber: St. Petersburg 15 Erkrankungen; Genickstar r e: Moskau 2, New-York 5 Todesfälle; Regierungsbezirk Erfurt 3 Erkrankungen ; Influenza: London 2 Todesfälle. Mnramzungen an Masern sind in Breslau 38, in den Regierungsbezirken Arns erg 228, Düsseldorf 345, Stade 97, Stettin 143, in DOMEReG 36, St. Petersburg 60, Wien 31 gemeldet worden desgl. an Scharlach in Berlin 53, nen 56, Budapest 24, Edinburg 57, Kopenhagen 31, London 333 Kran enhäuser), Paris 51, St. Petersburg 42, Wien 30 desgl. an

iphtherie und Croup in Berlin 63, im Regierungsbezirk Düsseldorf 90, in München 53, Budapest 26, Edinburg 27, Kopen- hacen 23, London 86 (Krankenhäuser), Paris 43, St. Petersburg 77, Wien 309 desgl. an Unterleibstyphus in Budapest 24, Paris 29, St. Petersburg 144.

Der Gesundheitsstand in Berlin gestaltete sih in der Woche

vom 23. bis 29, August zu einem sehr günstigen, und au die Sterb- lihkeit war eine niedrige (von je 1000 Einwohnern starben, an! Jahr berechnet, 17,8). Die anhaltend kühle Temperatur der Luft, die während der Berichtswoche vorherrshte, beeinflußte das Vorkommen von akuten Darmkrankheiten in sehr günstiger Weise, so daß nur 152 Sterbefälle (gegen 206 der vorangegangenen Woche) gemeldet wurden. Die estorbenen, zu denen die südliche Rosenthaler Vorstadt und der Wedding das größte Kontingent stellten, befanden sich fast ausscließlich im Alter unter 2 Jahren. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine erheblih gegen die Vorwoche verminderte, denn von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, nur 77 Säuglinge. Auch das Vorkommen von akuten Entzündungen der Athmungsorgane blieb selten. Erkrankungen an Grippe wurden niht gemeldet... Das Vor- kommen von anderen Infektionskrankheiten blieb ein beshränktes. Erkrankungen an Unterleibstyphus, obwohl etwas häufiger als in der Vorwoche, und an Masern waren selten. Erkrankungen an Scharlach kamen etwas zahlreicher, an Diphtherie etwas seltener als in der Vor- woche zur Anzeige, und zwar zeigten sich beide Erkrankungasformen nur in der Rosenthaler Vorstadt in nennenswerther Zahl. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 4 bekannt. An Genickstarre ist keine weitere Erkrankung gemeldet worden. Rosenartige Entzündungen des Zell- ewebes der Haut blieben selten. Erkrankungen an Keuchhusten, die n 11 Fällen tödtlih endeten, wurden immer noch häufig beobachtet. NRheumatishe Beschwerden aller Art zeigten im Vergleih zur Vor- woche keine wesentlihe Veränderung in ihrem Vorkommen.

Handel und Gewerbe.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. September 1896 zeigt bei einem gesammten Kassenbestand von 924 306 000 (1895 1014 899 000) A eine Abnahme von 11 367 000 (1895 Abnahme 11 342 000) 4; der Metallbestand allein hat um 11 864000 (1895 10022 000) M abgenommen. Der Bestand an Wechseln mit 680 291 000 (1895 569 847 000) M ift um 47 666 000 (1895 Zu- nahme 8045 000) # angewachsen, während der Bestand an Lombardforderungen mit 93 649 000 (1895 75 445 000) M eine Abnahme um 5979000 (18935 Abnahme 3610 000) # erfahren hat; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ist also ein Zugang um 41 687 000 (1895 4 435 000) X eingetreten. Auf passiver Seite erscheint der Betrag der umlaufenden Noten mit 1 041 853 000 (1895 1 061 536 000) 46 um 3 278 000 Z (1895 Abnahme 12 350 000) A geringer als in der Vorwoche, während die sonstigen täglich E Verbindlichkeiten (Giroguthaben) von 538 646 000 (1895 487 586 000) G eine Zunahme um 28 191 000 (1895 Zu- nahme 4 072 000) Æ erkennen lassen.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 12724, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Ausweis überdenVerkehraufdemBerliner Schlacht- viehmarkt vom 9. September 1896. Auftrieb und Markt- preise nah Schlahtgewiht mit Ausnahme der Schweine, welche nah Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 534 Stück, (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität —,— F, IL[. Qualität —,— é, III. Qualität 86—96 #4, IV. Qualität 72—82 A Schweine. Auftrieb 8400 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 100 #4, ausgesuhte Posten darüber, Landschweine: a. gute 96—98 M, b. geringen 90—94 4, Galizier —,— M, leichte Ungarn —,— 4 bei 20% Lara, Bakonyer M bei k Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1503 Stück. (Durch- \hnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,18—1,24 #4, I. Qualität 1,10—1,16 Æ, III. Sualität 1,00— 1,08 A Schafe. Auftrieb 1846 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) L. Qualität 0,98— 1,16 #, II. Qualität 0,92—0,96 #& LII. Qualität —,— M

Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.*: Wenn auch nah Eintritt der Winterpreise die Ver- ladeordres nit so zahlreih eingehen als im August, fo is die gegen- wärtige Lage des Kohlengeschäf}ts dennoch als eine befriedigende zu betrachten. Infolge des günstigen Wasserstandes auf der Oder gehen recht umfangreihe Sendungen nah den Umschlagstellen zu Kosel und Pôpelwitz, und au auf der Przemsa werden bedeutende Quantitäten an Stück- und Würfelkohlen für Galizien verfrahtet. Des andauernd starken Hüttenbetriebes wegen sind die kleineren Kohlensortimente hier in den gewünschten Mengen nicht erhältlih; auch find bereits die in den Vormonaten in die Bestände gebrachten Gries- und Erbsenkohlen zum

roßen Theil aufgebrauht. Die Sendungen von oberschlesischen Kohlen na dem Auslande gehen ungeschwäht weiter. Gas- und Kokeskohlen sind nah wie vor fehr ftark begehrt, sodaß die Gruben troß angespannter Förderung den Anförderungen der Abnehmer kaum genügen können. Auf dem Kokesmarkt hat ih gegen die Vor- wochen nihts geändert. Der h. erzeugte Kokes aller Art kommt \{lank zur Abfuhr, und es sind Bestände Dalit nirgends zu ehen. Theer und Theerprodukte finden ebenfalls noch genügenden Absatz. s

| Stettin, 9. September. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen geschäftêlos, loko139—144,00, per Sept.-Okt. 144,50, per Okt.- November —. Roggen geschäftslos, loko 110—114, pr. Sept.-Ofkt. 114,60, per Oktober-November 115,00. Pommerscher Hafer loko 115—121. Rübsl loko unverändert, per September-Oktober 50,00, per Oktober-November 50,00. Spiritus ruhig, loko mit 70 „6 Konsum-

teuer 35,00. Petroleum loko 10,90. | Eee 9, September. (W. T. B.) Zuckerberiht. Kornzucker exkl. von 92% —,—. Kornzucker exfl. 88 9/9 Rendem. J Nachprodukte exkl. 75 %% Rendement 7,20—7,90. Ruhig. Brotraffinade 1 24,75. Brotraffinade I1 24,50. Gem. Raffinade mit Faß 24,25—25,00, Melis I mit Faß 23,00. Rubig. Rohzucker 1. Produkt CTrausito fr. a. B. Hamburg per September 8,82% Gd., 8,874 Br., pr. Oktbr. 9,025 Gd. 9.074 Br., pr. Novbr.- Dezember H Od. 9,20 Br. pr. Januar-Mári ,40 Gd., 9,45 Br., r. April-Ma 5 Gd. r. Nuhig. v. Mriptig, d. September. (W. T. B) (Shluß - Kurse.) 3 9% Sächsische Rente 98,25, 34 9/6 do. Anleihe 102,00, Zetibher araffin- und Solaröl-Fabrik 98,25, Mansfelder Kuxe 681,00, eipziger Kredit- anstalt-Aktien 212,75, Kredit- u. Sparbank zu Leipzig 121,29, Leipz. Bankaktien 173,75, Sächsishe Bankaktien 122,25, Sälhsische Boden- Kreditanstalt 120,00, Leipziger Baumwollspinneret-Aktien 181,75 Leipziger Kammgarnspinnerei - Aktien 203,00, Kammgarnspinner Stöhr & Co. 196,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei 92,00, Altenburger Aktienbrauerei 241,00, Zuerraffinerie le 121,00, Große Leipziger Stral 166,50, Leipziger Elektrishe Straßenb. 161,00, Thürin ische asgesellschafts-Aktien 198,00, Deutsche Spiyen- fabrik 218,00, fe pziger Elektrizitätswerke 140,50.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B... pr. Sept. 3,10 4, pr. Oktober 3,124 #6, pr. November S M, pr. Dezember 3,15 „#4, pr. Januar 3,15 4, pr. Februar 3,1 pr. März 3,15 4, pr. April 3,15 4, pr. Mai 3,174 4, pr.

3,20 e, pr. Juli 3,20 #, pr. August 3,20 A Umsay 65 000. Kaum behauptet.

Bremen, 9. September. (W. T. B.) Börsen - S({hlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Fest. Loko 6,65 Br. MRusfishes Petroleum. Unverändert. Loko 6,45 Br. Schmalz. Rubig. Wilcox 21 t Armour sfhiely 204 S, Cudahy 21} 4, Choice Grocery 21} S, White label 21s Ran 21 §4. Spe. Ruhig. Short clear middl. loko d

eis belebt. Kaffee ruhig. Baumwolle stetig. Upland middl. loko 452 K. Tabadck. 45 Faß Kentucky.

ereins. 5 9% Norddeutshe Woll-

FXämmerei- und Br., 59% Nord-

Kurse des Effekten-Makler- Kammgarnspinnerei - Aktien 172 deutshe Lloyd-Aktien 1134 Gd., Bremer Wollkämmerei 302 Br.

Hamburg, 9. September. e T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 131,75, Bcas. Bk, f. D. 176,00, Lübeck-Büch. 148,00, A.-C. Guano W. 90,60, Privatdiskont 34, Hamb. Padetf. 134,75, Nordd. Lloyd 114,60, Trust Dynam. 182,00, 39/6 H. Staatsa. 98,90, 29 Staatsr. 107,00, Vereinsbank 152,50, Hamburger Wechsler- bank 133,25.

Getreidemarkt. Weizen loko fest, holsteinisher loko neuer 146—150. Roggen loko ruhig, hiesiger —,—, mecklenbur loko neuer 120—127, russisher loko fes, 83—87. Hafer ruhig. Gerste fest. Rüböl rubig, loko 51 nom. Spiritus (unverzollt) ruhig, pr. September-Ofktober 183 Br., pr. Oktober-November 18 Br., pr. November-Dezember 18| Br., pr. Dezember-Januar 18 Br. Kaffee ruhig. Umsay 2000 Sack. Petroleum fest. Standard white loko 6,65.

Kaffee. (Nahmittagsberiht.) Good average Santos pr. September 504, pr. Dezember 48, pr. März L pr: Mai 438}. Rubig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) üben - Rohzucker I. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Homburg pr. September 8,90, pr. Oktober 9,10, pr. November 9,224, vr. Dezember 9,30, pr. März 9,624, pr. Mai 9,75. Stetig.

Wien, 9. September. (W. T. A (Schluß-Kaurse.) Oestr. 41/5 9% 101,80, do. Silberr. 101,90, do. Goldr. 123,45, do. Kronenr. 101,20, Ungar. Goldr. 122,45, do. Kron.-A. 99,60, Oestr. 60-Loose 145,50, Anglo-Austr. 158,00, Länderbank 257,75, Oestr. Kredit 378,00, Unionbank 306,50, Ungar. Kreditb. 414,50, Wiener Bk.-V. 267,25, Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 282,00, Buschtiehrader 552,50, Brüxer 271,00, Elbethalbahn 284,00, Ferd. Nordbahn 3432,50, Oest. Staatsb. 374,25, Lemb. Czer. 290,00, Lombarden 104,50, Nordwestb. 275,75, L 217,00, Alp. - Montan. 88,80, Amsterdam 98,90, Dtsch. Plätze 58,625, Lond. Wchs\. 119,55, Pariser do. 47,50, Napoleons 9,524, Marknoten 58,60, Ruff. Bankn. 1,27].

10. September. (W. T. B.) Lustlos. Ungar. Kredit-Aktien 414,00, Oesterr. Kredit-Aktien 376,35, Franzosen 373,00, Lombarden 103,75, Elbethalbahn 283,75, Oesterr. Papierrente 101,75, 49%/% Ungar. Goldrente 122,35, Oesterr. Kronen- Anleihe 101,15, Ungar. Kronen- Anleihe 99,50, Marknoten 58,66, Napoleons 9,53, Bankverein 267,50, Taback-Aktien —,—, Länderbank 256,75, Buschtierader Litkt. B.- Aktien 550,00, Türkishe Loose 51,60, Brüxer 245,00.

Die Brutto-Cinnahmen der Orientbahnen betrugen in der 34. Woche (vom 19. August bis 25. August d. J.) 204153 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 16 567 Fr. Seit Beginn des Betriebs- jahres (vom 1. Januar bis 25. August 1896) betrugen die Brutto- Einnahmen 6 199 971 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 184 377 Fr.

Rio de Janeiro, 9. September. (W. T. B.) Wesel auf London 91/32,

Verdingungen im Auslande.

Italien.

16. September, 3 Uhr. Direktion des artilleristishen Kon- ftruktion8arsenals in Neapel: Lieferung von gewöhnlihem Eisen, Eisendraht, Eisen in Barren, weihem Stahl in Barren.

19. September, 3 Uhr. Direktion des artilleristishen Kon- \truktion8arsenals in Neapel: Lieferung von 5000 kg Glycerin. Voranschlag 9750 Fr., Mane 975 Fr. Lieferfrist 25 Tage.

panien.

3. Oktober, 1 Uhr. Direktion der öffentlihen Arbeiten in Madrid: Bau des metallischen Theils der Pontevedra-Brücke in Grove, Provinz Pontevedra. Voranschlag 167 031 Peseten. Kaution 8500 Peseten. Näheres bei P ger G

ortugal.

11. September, 1 Uhr. Direktion der Süd- und Südost-Eisen- bahnen in Lissabon: Lieferung von 60 gereifelten Scheiben aus Schmiedeeisen. R :

14. September, 1 Uhr. Direktion der Minho- und Douro- Eisenbahnen in Porto: Lieferung von 2 Drehscheiben und 8 Gittern. Kaution 50000 Reis.

15. September, 1 Uhr. Direktion der Minho- und Douro- Eisenbahnen in Porto: Lieferung von 300 Tonnen Kreosot. Vor-

läufige Kaution 160 000 Reis. G September, 1 Uhr. Direktion der Süd- und Südost-Eisen-

bahnen in Lissabon: Lieferung von 48 Scheiben aus Lournoor-

Eisen. : 2 : ; 24. September, 1 Uhr. Direktion der Süd- und Südost-Eisen-

bahnen in Lissabon: Lieferung von 152 Stück Profileisen U und

Doppel-T. : Niederlande. s

12. September. General-Konsul der Südafrikanischen Republik in Amsterdam, Doelenstraat 8: Lieferung von Isolatoren mit Stüßen. Verdingungsheft bei Belimfante, Nachfolger von A—D Schinkel, Paveljoensgraht im Haag für 1,25 Fl.

14. September, 1} Uhr. Kommunalverwaltung von Kampen: Lieferung eines Sates eiserner Schleusenthore. Verdingungsheft und Pläne im Bureau der Kommunalarbeiten für 0,40 Fl.

Brasilien. Ohne Datum.

Stadtverwaltung in Petropolis, bei Rio de Janeiro: Bau einer mit Dampf oder Dredluft betriebenen Bahn

Hon 8 bis 15 km Länge auf guter, ebener Straße, ganz beschüttet mit Kies bezw. Steinshlag und in sehr gutem Zustande. Näheres bei dem Präsidenten der Munizipalkammer in Petropolis, wohin auh Angebote mit ungefährem Kostenanschlag zu richten find.

gypten.

15. September, Vormittags. Verwaltung der Khedive - Post- dampfer in T eranbrien: fa ende Lieferungen: 77 eiserne Scheiben, 112 Winkelstühle, 37 Winkeleisen, 5510 Okka eiserne Nietstifte, 2440 Ofkka eiserne Bolzen und at piedor aag 120 Stahlscheiben, 19 Stahlbarren. Näheres in den Magazinen genannter Verwaltung.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Herbeésthal ist die zweite englishe Post über Ostende vom 9. September aus- Geblieberi: Grund unbekannt.

Der General - Postdirektor des russishen Reichs, General von Betrolle ist auf der Rückkehr von der Telegraphen-Kon

udapest gestern hier eingetroffen und hatte heute Vormittag im

MNeichs - Postamt eine Besprehung mit dem Staatssekretär Dr.

von Stephan.

Aus Oppeln wird berichtet: Der Bau der Kleinbahn Nosenberg— Landsberg ist soweit gefördert word daf die | Eròô Fand ders ben bestimmt am 1. Oktober “4 I.

wird lgen FTöônnen. Auf der Kleinbahn Groß-Peter- wig 7 ats chèr haben id die erkehrsverhäl fe der- a G L L A cie gun ahnhofsan i fociialsbkeigen ahn Neustadt —Zülz—Gogolin ist in den :