räsidenten des Staats-Ministeriums, Staatssekretärs des _Jnnern Dr. von Boetticher abgehaltenen Plenarsi ung des Bundesraths wurden der Entwurf einer Militär- Strafgerichi8ordnung für das Deutsche Reih sowie die Vorlage, betreffend den Freundschafts-, Handels-, Schiffahris- und Konsularvertrag zwischen dem Reich und Nicaragua, den zuständigen Ausschüssen, — und die vom Reichstag zu Petitionen Uber die Währungsfrage gefaßte Resolution dem Reichs- kanzler überwiesen. Dem Entwurf cines Geseßes für Elsaß-Lothringen über die Besteuerung der Bergwerke wurde die Zustimmung ertheilt. Außerdem wurde über den Seiner Majestät dem Kaiser wegen Besezung einer Senats-Präsidentenstelle bei dem Reichsgericht zu unterbreitenden Vorschlag, jowie über die Resolution des Reichstags wegen
n der am 22. d. M. unter dem wae des Vize-
Aenderung der Ausführungsbestimmungen , betreffend den Verkehr mit denaturiertem Spiritus, und übcr verschiedene Ein- gaben Beschluß gefaßt. ; j
Heute beriethen die vereinigten R für das See- wesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen.
Der Kolonialrath berieth bei Beginn seiner Sigung am 22. Oktober Vormittags den Bericht des Ausschusses für Vorbildung der Kolonialbeamten. An den eingehenden Er- örterungen E sich neben einer größeren es von Mitgliedern es Kolonialraths auch der Kaiserliche Gouverneur von Wissmann. Es wurde besonders betont, wie überaus wichtig die jezt nur in geringem Maße vorhandene Möglichkeit weiterer Verwendung der nicht mehr tropendienstfähigen Kolonialbeamten im Reichs- und Staatsdienst sei, da ohne eine solche Auen! es niht möglich sei, dauernd über tüchtige Beamte zu verfügen. Gegenwärtig bleibe nichts übrig, als gute Beamte in den besten Jahren in den Ruhestand zu verseßen. Staatssekretär a. D. Herzog warnte außerdem vor weiterer Ausgestaltung und auch nur Erhaltung des Rang-, Titel- und Uniformwesens in den Schußgebieten. Geheimer Legations - Rath Dr. Freiherr von Richthofen er- achtete die Erweiterung des Orientalishen Seminars zu ciner Art von Kolonialshule für Sees, da dann der Leitung der Kolonialverwaltun elegenheit geboten werde, unter gut vorgebildeten jungen Leuten, welche fih dauernd der Thätigkeit in den Schußgebieten widmen wollen, die Auswahl u treffen. i : Me weiteren Verlauf der Sißung, welhe Nachmittags 2 Uhr nach kurzer Pause fortges t wurde, billigte die Ver- sammlung den bisher von der Kolonialverwaltung befolgten Grundsaß, die Beamten - aus allen Berufskreisen zu nehmen, wenn nicht cine besondere Berufêvorbildung erforderlich sei. Sie empfahl gleichzeitig, Bewerber, welche sih eine geeignete Vorbildung auf dem Orientalischen Seminar nah sciner ge- planten Erweiterung angeeignet haben, gegebenen Falls in erster Linie zu berüsichtigen, Im Orientalischen Seminar soll allen für den Kolonialdienst schon ausersehenen Beamten wie Personen, welche sih dafür ausbilden wollen, Gelegenheit gegeben werden, die nöthigen allgemeinen, sprach- lichen und tehnishen Kenntnisse zu erwerben. Es wurde auch ein Antrag Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg angenommen, welcher Verwendung von Kolonial- beamten, die zurücktreten, weil sie das Tropenklima nicht mehr vertragen, in heimathlihen Ressorts befürwortet. Der Kolonialrath sprah sih ferner dahin aus, daß es er- wünscht sei, daß Referendaren die Zeit, welche sie etwa in amtlicher Stellung in den Schußgebieten zubringen, für ihre Vorbildung angerechnet werde. Es wurde im Anschluß hieran von Seiner Hoheit dem Herzog Johann Albreht zu Mecklen- burg ein Antrag gestellt, welher es als erstreben8werthes Ziel bezeichnete, daß in Schulen innerhalb der deulshen Schuß- fthiète: falls außer der Sprache der Eingeborenen noch das Lehren einer europäischen Sprache beabsichtigt werde, auch der Unterricht im Deutschen verlangt werden solle. Die Berathung, in welcher von seiten der Vertreter der Missionen verschiedene Bedenken geltend gemacht wurden, mußte schließlich wegen vorgerückter Zeit vertagt werden. i /
Bei der Wiedereröffnung der Sißzung des Kolonialraths am heutigen Vormittag einigte sih die Versammlung auf die Annahme des von dem Herzog Johann Albrecht modifizierten Antrags in folgender Form: Der Kolonialrath empfiehlt der Regierung, unter Berücksihtigung der in Betracht kommenden Verhältnissc darauf hinzuwirken, daß, wenn in den Schulen neben der Sprache der Eingeborenen noch eine europäische Sprache gelehrt wird, die deutshe in den Lehrplan auf- genommen werde.
Der Unter-Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Rotenhan ist vom Urlaub zurückgekehrt und ‘hat seine Amtsgeschäfte wieder übernommen.
Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich sächsisher Geheimer Rath und General - Staatsanwalt Dr. Rüger und Großherzoglich hessisher Geheimer Rath Emmerling sind hier eingetroffen.
Nach telegraphishen Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Sperber“, Kommandant Korvetten-Kapitän Reincke, am 21. d. M. in Las Palmas angekommen und wird am 24. d. M. nach Lissabon gehen; S. M. S. „Stein“, Kommandant Kapitän zur See von Ahlefeld, ist am 21. d. M. in Cadiz eingetroffen und wird am 26. d. M. die Reise nah Corfu fortsezgen; S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Korvetten-Kapitän Brink- mann, ist heute in Chefoo und S. M. S. „Jrene“, Kom- mandant Korvetten-Kapitän du Bois, heute in Hongkong an- gekommen.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats - Anzeigers“ werden Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche um die Mitte des Monats Oktober sowie über die diesjährige Ernte von Weizen, Spelz und Sommergerste, zu- sammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt, veröffentlicht.
Wiesbaden, 22. Oktober. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen hat sih heute von hiec nah Baden-Baden begeben, wo Höchslderselbe mehrere Tage zu ver-
weilen gedenkt. N Württemberg.
Die Steuerkommission der Kammer der Ab- eordneten ist am Mittwoh zusammengetreten und hat die Berathung des Gesehes über die Einkommensteuer be-
gonnen. Hessen.
Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich machte gestern Nachmittag- in Darmstadt mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin sowie Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Sergius eine Spazier- fahrt. Um 41/5 Uhr kehrte Jhre Majestät, Allerhöchstwelche von dem Großherzog und der Groß geleitet wurde, nah Schloß Friedrichshof zurü.
JZhre Majestät die Kaiserin von Rußland gewährte geftern dem Maler Professor von Angeli eine längere Sißung. Gestern Abend wohnten Fhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland der Vorstellung im Hof-Theater bei.
Oldenburg.
Der Landtag ist, dem „Hamb. Corresp.“ zufolge, auf den 6. November einberufen worden.
Oesterreich-Ungarn.
Der Chef des Generalstabes, Feldzeugmeister Freiherr von Be ck hat anläßlich seines 50 jährigen Dienstjubiläums auch ein huldoolles Telegramm Seiner ajestät des Deutschen Kaisers, sowie Glückwunschschreiben von dem General-Obersten Grafen von Waldersee und dem Chef des deutschen General- stabes, General der Kavallerie Grafen von Schlieffen, empfangen. Während der vorgestrigen kameradschaftlihen Zu- sammenkunft zu Ehren des Jubilars, an welcher gegen 200 Offiziere theilnahmen, traf fernerein Glückwunsh-Telegramm des deutschen Generalstabes ein.
Im Budget-Auss\huß des österreihishen Ab- geordnetenhauses erkiärte gestern der Finanz-Minister Dr. von Bilinski, die Frage der Ausgabe von Silber- Zertifikaten sei bisher zwishen den beiden Regierungen niht erwogen worden, er sei jedoch bereit, auf einen etwaigen Wunsch sich hierüber mit der unga- rischen Regierung ins Einvernehmen zu seßen. Der Handels - Minister Freiherr Glanz von Eicha hob den günstigen Einfluß hervor, den die erhöhten Staatsunter- ssttüßungen für die Handelsmarine sowohl in numerisher wie qualitativer Anl gehabi hätten. Das zur Unterhaltung eines regelmäßigen Verkehrs zwischen Triest und Nord-Amerika errihtete Unternehmen importiere bereits Baumwolle und fordere die Aussichten des österreichishen Exporis nah Amerika.
Frankreich.
Der König von Griechenland ist gestern Abend von Paris nah Wien abgereist. ;
Der „Matin“ meldet, es sei seitens der Regierung eine Vorlage, betreffend die Zuckerbesteuerung, zu erwarten, worin die Vertheilung eines Prämienbetrags von 16 Mill. Fr. für die Gesammtproduktion cinschließlih der Fabrikationsüber- [üsse vorgeschlagen werde. Gleichzeitig solle die ordentliche Steuer von 60 n 64 Fr. für 100 kg, die Steuer für die Uebershüsse über den gescßlihen Ausbeutcbetrag (von 0,75 kg Zuder auf 100 kg Rüben) von 30 auf 32 Fr. er- höht werden. Der Regierungsvorshlag werde dahin gehen, diese neue Zukersteuer zwei Campagnen hindurch zu erproben und während dieser Zeit eine internationale Verständigung zur Abschaffung der Prämien anzubahnen.
Jtalien.
Nach dem Empfang des Fürsten von Montenegro, der Prinzessinnen Helene und Anna sowie des Prinzen Mirko auf dem Bahnhof begaben sich gestern die Allerhöchsten undH öchsten Herrschaften unter begeisterten Huldigungen der Bevölkerung nah dem Quirinal. Auf dem ganzen Wege dorthin hatten die Truppen Spalier ge- bildet, und die Kapellen spielten die montenegrinishe und die italienishe Hymne. Auf dem Plaß vor dem Quirinal erfolgten seitens der dihtgedrängten Volksmenge stürmische Kundgebungen, als der Prinz von Neapel an der Seite der Prinzessin Helene von Montenegro sowie die Majestäten und die anderen Fürstlichkeiten auf dem Balkon erschzienen. Die Allerhöhsten und Höchsten Herr- schaften verneigten sih huldvollst dankend gegen die jubelnde Menge. Gestern Abend fand im Quirinal ein Familiendiner zu 80 Gedecken statt. :
Spanien.
Der General- Kapitän Marquis de Novaliches, Mit- glied des Obersten Rathes für Krieg und Marine, is, nah einer dem „W. T.-B.“ zugegangenen Meldung aus Madrid, gestern geftorben.
Griechenland.
Die russishen Kriegsschiffe „Navarin“ und „Alexander I1.“, welche sih in den türkishen Gewässern be- finden, werden nah Griechcnland zurückehren und während des Winters im Piräus verbleiben.
Das britishe Geschwader unt-r dem Admiral Harris wird demnächst in der Bucht von Salamis erwartet.
Rumänien.
Am Mittwoch fanden, in Gegenwart des Königs und des Prinzen Ferdinand, Angriffs- und Verthei- digungsmanöver bei der Festung Bukarest statt. Die Hälfte der bei den Manövern bctheiligten Truppen gehörte dem stehenden Heere an, während die andere Hälfte aus Milizen bestand, welche zum ersten Male zu militärischen Uebungen zusammengezogen worden waren. Nach Beendigung des Manövers fand ein Vorbeimarsh der Truppen vor dem König statt.
Serbien.
Der Stellvertreter des Ersten Adjutanten des Königs, Oberst-Lieutenant Solarowitsch, ist, dem „W. T. B.“ zu- folge, von dem Posten als Referent im Kriegs - Ministerium enthoben und ausshließlich in den persönlichen Dienst des Königs gestellt worden.
herzogin nah dem Bahnhof
Die ins Stocken gerathenen Verhandlungen über den Derr ag mit Bulgarien sind, nahdem der serbische Gesandte in Sofia Danitsch mit neuen Jnstrukiionen in Sofia eingetroffen ist, wieder aufgenommen worden.
Bulgarien,
In einem gestern Abend abgehaltenen Ministerrat hat, wie „W. T. B.“ aus Sofia erfährt, der Fürst va inand auf Verlangen des Minister-Präfidenten Stoil o w eine Zustimmung zur Auflösung der Sobranje gegeben.
Dänemark,
Jn der gestrigen Sißung des Folkething gab, wie dem W. T. B.“ aus Kopenhagen gemeldet wird, der Minister- Präsident Baron von Reedz:Thott auf Veranlassung des Abg. Hage- Regin die Erklärung ab, das Ministerium würde seine Aufgabe als beendet ansehen, falls wiederum ein unlös- barer Budgetkonflikt eintreten sollte. Der Abg. Hage dankte dem Minister für die offene Erklärung, durh welhz er aus- roe habe, daß das jeßige Ministerium unter keinen mständen provisorische Finanzgeseße erlassen würde.
Amerika.
Gelegentlih des 150. Jahrcstages der Gründung der Universität in Princeton hat der Präsident Cleveland sih an die Studenten derselben mit der Aufforderung gewandt, sie — und ebenso alle anderen Kollegien und Universitäten dér Vereinigten Staaten — sollten im Namen der ameri- kanishen Brüderschaft gegen die Anschläge gewisser Partei- gänger bei der präsidentschaftlichen Wahlkampagne, welche das nationale Wohl in Gefahr brächten und einen unheilbaren Bruch unter den verschiedenen Klassen herbeizuführen drohten, Einspruch erheben.
Der Schaßsekretär Carlisle äußerte in einer in Covington (Kentucky) gehaltenen Rede: Den ersten Schritt ur Beseitigung der finanziellen Schwierigkeiten müsse das olf durch eine Wahl thun, welche der unheilvollen, die Judustrie lähmenden und den Handel niederdrückenden Agi- tation für immer ein Ende mache. Der zweite Schritt bestehe dann in der Einziehung der von den Vereinigten Staaten ausgegebenen Noten, wodurch die Last der Goldbeschaffung den Banken auferlegt würde.
Afrika.
Das „Reuter she Bureau“ berichtet aus Tanger, daß der Kreuzer „d'Jberville“ mit dem von den Riffpiraten wieder freigelassenen Kapitän der französishen Barke „Prosper Corin“ in Tanger cingetroffen sei.
Der Präsident Steyns theilte gestern im Volksraad des Oranje-Freistaats mit, daß die Kapregierung das von dem Freistaat vorgeshlagene Kompromiß bezüglich der Eisen- bahntarife angenommen habe. Die Befriedigung, den Streit- fall wegen der Eisenbahntarife beigelegt zu sehen, is eine allgemeine.
Parlamentarische Nachrichten.
Auf der Tagesordnung für die 120. Plenarsitzung des Reichstags am 10. November fteht die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderungen und Er- gänzungen des Gerichtsverfassungs8geseßes und der Strafprozeßordnung.
Statistik und Volk8wirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Leipzig berichtet die , Lys. Zta.“ : In einer Holzarbeiter- versammlung wurde witgetheilt daß der vor einiger Zrit aus- gebrochene Drechslerausftano einen für die Arbeiter günstigen Verlauf nehme, da die Innung jeßt aub die aufgestellten Forderungen an- erkenne und 134 Gehilfen in 31 Werkstellen mit wenigen Ausnahmen n¿ch dem aufgestel:ten Tarif bezablt würden, wäbrend nur noch 20 Ausftändige zu unterstützen seien (vgl. Nr. 242 d. Bl). i
Hier in Berlin hat, wie die Berliner „Volks. Ztg." mittbeilt, eine Versammlung dec Töpfer beshlessen, von dem sogenannten „Fensterausfstand“ in diesem Winter Abstand zu nehmen; als Grund für diefen Bes{luß wird die Schwäche der Organisation. und die ungenügende Borbereitung angeführt. Den Arbeitern der einzelnen Bauten wird emvfohlen, da, wo ein (Frfolg zu erwarten ift, um Ver- glasung der Fenster und Sicherung vor Zugluft vorstellig zu werden. Im nächiten Jahre soll eine aroße Bewegung zur endgültigen Lösung dieser Fraze eingeleitet weroen. — Der Ausstand der Litho- graphen, Steindrucker und Berufsgenossen nimmt, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, an Autdehnung zu. Die Fabrifgarten follen angebli den Beschluß durchführen wollen, sämmtlihe in den Luxuepapier - Fabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen autzusperren. Die Zahl der Ausständigen beträgt jeßt bereits 1800 und wird sich mözlicherweise auf 6000 steigern (vgl. Nr. 250 d. Bl.). :
In Wien befiaden sih n2ch demselben Blalt die Arbeiter der Albumfabrik von Zeh wegen Lohnstreits im Ausstand.
Land- und Forstwirthschaft.
Der Stand der Reblauskrankheit im Deutschen Reich.
Der soeben erschienenen 18: „Denkschrift, betreffend die Be- kfämpfung der Neblauskrankheit“, entnehmen wir folgende Mittheilungen über den Stand der Reblauskrankheit im Reiche : : :
Was zunächst taë Königreih Preußen anbelangt, so zeigten in der Rheinprovinz die Revisionen der in den Vorjahren zerstörten Herde überall da, wo das bewährte Vernichtungsverfahren mit Schwefel- fohlenstoff und Petroleum angewandt war, das günstigste Ergebniß. Nur auf einem Rolandswerther Herde wurden an einer Grenzstelle noch zwei Wurzeln mit lebenden Rebläusen aufgefunden. Stock- ausfchläae waren nur in geringer Zahl vorhanden. Die zu Tage geförderten Wurzeln z-igt-n sih völlig zerstört. — Dagegen waren auf einem Herd in der Gematkung iürbar, wo versuchsweise Formollösungen in verschiedenen Stärckeu als Desinfektionsmittel angewandt waren, die Pflanzen rei mit lebenden Mebläusen beseßt. Fgtmo! ist hiernad, wie auch die theoretische Untersuchung seiner
irkungen ergeben hatte, kein sicher wirfcnd:8 Mittel zur Vertilaung der Reblaus. Der Versuchsherd wurde alsdann in übliher Weise vernichtet. — Die unter der Oberleitung des Gart n: Jrspeltors Ritter ausgeführten und auf 873 000 Nebstöcke ausgedebnten Untersuchungen führten in den Gemarkungen Muffendorf, Lannesdorf, Werlau, Urbar, St. Goar und Biebernheim ¿ur Auffindurg von 20 neuen Herden mit 5952 Franken und 19915 gesunden Stöcken auf einer Fläche von 5 ha 9,05 a. Die an der Obermosel und an dem oberen Theil der Mittelmosel mit besonderer Sorgfalt unternommenen Begehungen verstärkten die Zuversicht, daß das große Moselgebiet der Rhein- provinz noch reblausfrei i. In der ifoliert liegenten Gemarkung Groß-Hemmersdorf im Niedthal, einem Seitentbal der Saar, fanden ch im unmittelbaren Anschlusse an die im Vorjahre entdeckten H'rde ünf weitere Herde mit 636 kranken und 19129 gesunden Rebstöcken auf einer Fläche von 1 ha 4,33 a.
Die in der Provinz Hessen-Nassau ‘in den Jahren 1890 bis 1894 aufgefundenen Herde wurden zweimal mit schr günstigem Er- gebniß revidiert. Lebende Rebläuse oder Spuren solher wurden nicht gefunden. Die wenigen aufgedeckten Stockausschläge rührten von Ein- legern her, wehe bei den Vernichtungsarbeiten unbemerkt abgerissen und tief im Boden stecken geblieben waren. Die Unterfuchungs- arbeiten führten in den Gemarkungen Dietenbergen, Nogczern, St. Goarshaufen und Pateruberg zur Auffindung unbedeutender Sprißinfektionen in der Nähe älterer Herde mit 143 kranken und 13 661 gesunden Rebstöcken auf einer Fläche von 1 ha 54 a.
Auch in der Provinz Sachsen hatte die Revision der älteren ee ein günstiges Ergebniß. Nach dem Bericht des Oberleiters der
eblausbekämpfungsarbeiten daselbs wurden jedo 27 neue Herte mit 1787 franken und 34 889 gesunden Rebstöcken auf einer Fläche von 2 hs, 72,593 a aufgefunden.
Das Weinbaugebiet der Pfalz hatte bisher für reblausfrei
gegolten; im Scptember 1895 wurde indeß in der Gemarkung von Sausenheim bei Grünstadt, Bezirksamt Frankenthal, ebenfalls ein um- fangreicher Reblausherd aufgefunden. Die abgesonderte Lage desselben von den werthvollsten Rebgeländen der Pfalz läßt allerdings die Hoffnung be- gründet erscheinen, daß es sid, ähnlich wie im Großherzogthum Hessen, nur um eine vereinzelte und durhaus lokzlisierte Jnfektion handelt. An den mit der Auffindung des Herdes verbuntenen Arbeiten be- theiligte fih noch der bald darauf verstorbene Reihsrath Dr. Buhl, der sih um diz Organisation der Reblausbekämpfung große Verdienste erworben hat. Im Königreich Sachsen hatte die Revision der älteren Herde ein günstiges Ergebniß. Sie zeigte auch, daß bei normalen Bodenverhältnissen geringere Mengea Petroleum, als bisher verwendet wurden, zur Desinfektion genügen. Neue Reblaus- herde wurden aufgefunden: in der Gemarkung Oberwertha 29 Herde mit 1193 kranken Stöcken auf einer Fläche von 51,15 a, in der Gemarkung Cossebaude 3 Herde mit 71 kranken Stöen auf einer Fläche von 4,41 a und in der Gemeinde Gohlis (Amtshaupt- mannschaft Meißen) ein Herd mit 1501 kranken Stöcken auf einer Fläche von 20,85 a.
Die Reblauébekämpfungtarbeiten in Württemberg beschränkten ih auf die verseuchten Gemarkur gen Poppenweiler und Neckar- weihingen. Das Ergebniß der Revision ter älteren Herde befriedigte. Weitere Untersuchungen führten indcß zur Auffindung von zw:i neven Herden mit 13 franken und 294 gesunden Stöcken auf einer Fläche von 0,13 a.
Im Ober-Elsaß wurden neue Herde in den {hon seit langer Zeit befallenen Gemarfkungen Lutterbah, Pfastatt und Hegenheim, fowie in der bisher reblauéfreien Gemarkung Thann aufgefunden. In Lothringen wurden neue Infektionen in Vallières, St. Julien, Vantoux, Ancy, Soy-Chapelles und in dec bisher unverseuhten Ge- markung Châtel St. Germain ermittelt.
Bis zum Schluß des Etatsjahres 1893/94 oder des Kalender- jahres 1894 waren von den Bundesregierungen in MNeblaus- angelegenheiten 5 178 728 „e aufgewendet worden. Im Etatsjahre 1894/95 und im Kalenderjahre 1895 haben die Kosten 421 508 M betragen. Es ergiebt“ dics temnach eine Gesammtautgabe von 9 600 236 G Außerdem sind seitens des Reichs seit dem Jahre 1879/80 bis zum Schluß des Etztsjahres 1894/95 56 733 M auf- E worden, davon im Etatsjahre 1894/95 ein Betrag von ‘ A
i Ernteergebniß Italiens.
Amtlichen Schäßungen zufolge beträgt die diesjährige Weizen- ernte Italiens ungefähr 48 700 000 h1, d. i. etwa 7 000 000 hl mehr als im vorigen, sehr ungünstigen Jahre.
Im nördlichen Jtalien scheint die Maiéernte infolge günstiger Witterung besser auszufallen, als erwartet wurde, und dürfte eine Mittelernte ergeben; das Erträgniß der größtentheils beendigten Reisernte wird auf etwa 70/9 einer Mittelernte ges{hätt.
_ In Süd-Italien und Sizilien ist der Stand der Saaten infolge reihlichen Negens ein recht guter. Besonders verspricht die bevor- stehende Maisernte dort ein gutes Ergebniß.
Nr. 19 der „Mittheilungen der Deutschen Land- wirthshafts-Gesellshaft* vom 20. Oktober enthält neben Bekanntmachungen des Direktoriums und Mittheilungen der Aus- \chüsse auss{ließlich Geschäfts- und Sißungsberichte, in einem der leßteren u. a. auch ein Referat über die Wander-Ausftellung zu Hamburg vom 17.bis 21. Junt 1897. — In der für die Berichterstattung der land- und forstwirtbshaftlihen Sachverständigen bei den Kaiserlichen Vertretungen im Auslande bestimmten Beilage werden Aufsätze von den landwirthschaftlihen Sachverständigen in Washington über die Weidewirthschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika und über die amerikfanischen Pferde-Auêstellungen, von dem landwirthschaftlichen Sachverständigen in St. Petersburg über die finländis(e landwirth- schaftl.he Hochschule Mústiola und über finländische Betriebseinrich- tungen, fowie ferner der erste Theil eines Auf|ayes von dem landwirtb- schastlihen Sachverständigen in Wien über den Zuckerrübenbau in Ungarn veröffentlicht.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestelit 12003, nicht rechtzeitic gestelt 2082 Wagen. In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 4445 nicht recht- zettig geftellt 840 Woger.
Der Minister der öffentlihen Arbeiten hat folgenden Erlaß an die Königlichen Cisenbahn-Direktionen gerihtet: „Fn der lepten Woche ist die Wagengestellung sowohl in dem ober- f [esischen als auch im Ruhrbezirk erbeblih hinter der Anforderung zurücgeblieben. Wenn ih auch annebmen darf, daß die König- liden Eisenbahn - Direktionen der Beschleunigung des Wagen- umlaufs ihre vollste Aufmerksamkeit widmen, so nehme ih bei dem ganz hervorragenden Werth, den die Staats- eisenbahn - Verwaltung im Interesse der Industrie und Land- wirthschaft auf eine rechtzeitige Dung zu Tegen hat, Anlaß, den Königlichen Eisenbahn - Direktionen erneut zur Pflicht zu machen, unausgeseßt auch dur vermehrte örtliche Revisionen darüber zu wachen, daß alle zur Beschleunigung des Wagenumlaufs dienlihen Mittel angewendet werden. Insbesondere ist streng darauf zu halten, daß eine vorzeitige Deckung des Bedarfs einzelner Sta- tionen unterbleibt.“
In der Liste der auf der Berlin er Gewerbe-Ausstellung 1896 dur Beschluß des D elamums Presdgeriyis vom 8. Oktober mit Ghrenzeugnisfen aus gezeihneten Aussteller (veröffentlicht in Nr. 243 d. Bl., Erste und Zweite Beilage) i} unter Gruppe VI, Nr. 13, Kat.-Nr. 1256, statt Paul Welzel zu lesen: Paul Weyel; ferner unter Gruppe XX a, Nr. 53, Kat.-Nr. 34%, statt J. Knaack Stettin : Friedrih Knaack, Stettin.
/ Zwangs- Versteigerungen.
Beim Königlihen Amtsgericht 1 Berlin standen am 21. Oktober die nahbezeihneten Grundstüke zur Versteigerung : Lübecker straße 27, der Deutschen Handelsbank, G. m. b. Hiîtg., ggehörig; Slähenraum 11,43 a; Nuzungsweith 16 680 M4; für das Neistgebot von 229 009 « wurde Frau Alice Faehndrich, eb. Freiin von Nordeck zur Rabenau, Ebefrau des preußischen
mtsrihters a. D. Faehndrih zu München, Ersteherin. — Strom- straße 43, zur Tischlermeister A1b. Walter’schen Konkurs- sache gehörig; Flähenraum 14,68 a; Nuzungöwerth 11 430 M; für das Meistgebot von 139 100 „4 wurde Frau Fabrikbesißer Clara
J ürst zu Schöneberg Ersteherin. — Aufgehoben wurde das Ver- fahren wegen des G
rundstückds Urbanstraße 65, dem Kaufmann
ernh. Auerbach gehörig.
Beim Königlichen Amtsgeriht 11 Berlin standen die | nachbezeichneten Grundstüdcke zur Veriteigerung: Grundstück zu Lichten- berg, angeblich Margarethenstraße 20 belegen, dem Verwalter Wilhelm Roß zu Berlin gehörig; Flähenraum 1951 a; Meist- bietender blieb der Klempnermeister Otto Conrad ¿u Nummels- burg, Kantstraße 15, mit dem Gebot von 83 000 A — Grundstück zu Französish- Buchholz, angeblich an der Chaussee belegen, dem Tischlermeister Gustav Borck zu Französish-Buchholz geböcig ; Flächerraum 19,16 a; Nubungswerth zur Gebäudesteuer 372 4; für j das Meistgebot von 200 A wurde der Rentier Ludwig Leh- mann zu Französisch - Buchholz Ersteher. — Grundstück zu Pank ow, Florastraße 58, dem Baumeister Gustav Behrendt zu Nieder-Schönhaufen, gebörig; Xlähenraum 6,81 a; Nuztzungs- werth zur Gebäudesteuer 3409 4; iür das Meistgebot von 75 00 M wurde der Rentier Marx La hl zu Berlin, Thaerstraße 36, Ecsteber. - Grundstück zu Reinickendorf, in der Lette-Allee 13 belegen, dem Nohrleger Gottlieb Ruppert zu Berlin gehörig; Fläden- raum 4,48 a; Nußungswerth zur Gebäudesteuer 432 4; mit dem Gebot von 197,20 4 blieb die Gutébcsißger Julius Alberts "se Nachlaßmasse Meistbietende. — Grundstück zu Weißensee, angeblich Prenzlauer Chaussee 18 belegen, dem Bauunternehmer und Maurer- meister Wilhelm Ulrich zu Weißensee, Langhane straße 77 ge- bôrig; Flächenraum 6,27 a; Nußtungtwerth zur Gebäudesteuer 2040 4; mit dem Gebot von 39 700 4 blieb der Töpfermeister Carl Jung zu Weißenfee, Gustav-Adolfstraße, Meistbietender. — Grundstück zu Weißensee, Heinersdorfer Weg 35 belegen, dem Schankwirth Friedri Stiegler gehörig; Flächenraum 9/55 a; Nußungêwerth zur Gebäudesteuer 2270 4; Meistbietender blieb der Gastwirth Ernst Torper zu Berlin, Pren;lauer Allee 165, mit dem Gebot von 37000 « — Grundstück zu Lankwig, Annastraße 5 belegen, dem Zimmermeister Karl Heinschke zu Berlin gehöcig ; Flächenraum 5,37 a; Nuzungswerth zur Gebäudesteuer 843 M ; für das Meistgebot von 19 200 4 wurte die Handelsgefell haft in Firma Maluske u. Co. zu Berlin. Eberéwalderstraß: 11/13, Ersteherin. — Grundstücke zu Stegliy an der Straße 10 11, 15 und an der Forst- straße belegen, der Kommandit-Gesellichaft Stralauer Flaschen - fabrik Evert u. Neumann zu Stralau gehörig; Reinertrag 17,03 Thaler; FläWenraum 1 ha 8 a 72 qm; für das Meistgebot von 82000 #4 wurde der Banquier Julius Model zu Berlin, Déerwoallstraße 4, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des zu Groß- Lichterfelde, Lorenz- straße 65, belegenen, dem Baumeister Arthur Petenbürger gehörigen Grundstücks.
— Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller hat für seinen nähften Arbeitsabend. am 30. Oftober, im kleinen Saal des Kaiserhofs, folgende Taget ordnung aufgestellt: 1) Geschäft- lie Mittheilungen. 2) Die Verhandlungen der Deutsch-Oe-ster- reihishen Gewerkteshutßkonferenz vom Standpunkt der Gesammt- interessen des Handels und der Industrie, Referenten: Dr. Albert Osterrieth, Syndikus des Deutschen Vercins zum Schutz des gewerb- lichen Eigenthums, und Kommerzien-Rath Hugo Lifssauer. 3) Die Handhabung des Nahrungsmittelgeseßes in Berlin, Referent: der Syndikus des Vereins Dr. Heinrih Fränkel.
— Die nächste Börsen- Versammlung zu Essen findet am 26. Oktober im „Berliner Hof“ statt.
— Tie Einnahmen der Königlich bayerischen Staats- bahnen betrugen im September d. J. 11 921 343 (4- 537 592) 4 und vom 1. Januar bis Ende Septbr. 93 501 326 (+ 5 686 794) M
— In Karlsruhe ift gestern zum ersten Male der badische Gewerberath zusammengetreten. Er beschäftigte sich unter dem Vorsip des Präsidenten des Ministeriums des Janern Eisenlohr in vierstündiger Berathung mit der Frage der Organisation des Hand- werks. Wie ,W. T. BG.* berichtet, kam man zu der Erklärung, daß dem neuen Gesegentwurf gegenüber an dem badishen Entrurf vom Jahre 1892 über die Gewerbekammern festzuhalten sei, die Zwangs- innungen zu verwerfen seien, dagegen die Einführung von Hand- werker- und Gewerbekammern sowie die obligatorische Lehrlingsprüfung zu befürworten sei.
Stettin, 22 Oftober. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizer niedriger, loko 166—169, per Oktober 169,00, ver Oktober- November 169,00 Roggen niedriger, loko 127— 129, pr. Otiober —_,—, per Oktober-Novrember 127,50. Powmerscher Hafer loke 128— 133. Rübôt loko unverändert, per Oftober 55, per November-Dezember 94,70. Spiritus flau, loko zit 70 « Konsumsteuer 36,70. Petroleum loko 11,1.
Breêlau, 22. Oktober. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duttenmarfkt. Spiritus per 100 1 100 9% exkl. 50 A Verbrauchs; abgaben pr. Oktober 55,50, do. do. 70 „# Verbraulsabgaben
pr. Oktober 36,0,
Véagdebutrg, 22 Oktober. (W. T. B) Zudckerbericht. Kornzucker exkl. von 92% —,—. Kornzuder exkl. 88 0/4 Rendetn. 9,79 — 9 95. Nachprodukte exklusive 7596 Rendement 7,50—7,9) Nach lebhaftem Geschäft ruhiger. Hrozraffinabde I 23,75. Brotraffinade 11 —. Gem. Raffinade mit Faß 23,25—24,25, Melis 1 mit Faß 22,25. Rubig. Robzucker 1. Produft Transito fr. a. B. Hamburg per Oktober 9,12¿ Gd., 9,175 Br., pr. November 9,10 Gd,, 9,15 Br., pr. Dezember 9,20 Gd., 9,25 Br. pr Januar-März 9,427 Gd., 9,590 Br., vr April-Mai 9,70 Gd., 9,75 Br. Matt.
Frankfurt a. M., 22. Oktober. (Getreidemarktberiht von Joseph Strauß.) Auf dem Weltmarkt seßte si in der leßten Woche die auf{trebende Konjunktur mit Energie fort. Hauptsäthlih wirkten wieder die von Ostindien vorliegenden Meldungen und die mit ihnen unmittelbar zusammenhängende Waarenbewegung anregend. Die schon früher vorhandene Vorliebe für Weizen und Hafer dauert fort. Tendenz fest, mit weiteren Kurserhöhungen. — Weizen ab Umgegend etwa 16{— 16} A, Wetterauer und Ee Ger frei hier etwa 17—17} Æ, Redwinter, Kansas und cut! ver 172—19 #; Roggen, htesiger etwa 133—132 M, do. russischer etwa 133—14 4; Braugerste, biesige und Pfälzer, je nah Qualität 15—17 #4; Hafer, hiesiger 121—12} A, do. russischer 14{—15 Æ, Mais (Mixed) etwa 10 #4, Weizenkleie etwa 8 16, Noggen- fleie etwa 9 Æ, getr. Biertreber etwa 8—84 #4, Malzkeime 72 bis 84 M, Spelzenspreu per Zentner 1} 4, Milchbrot- und Brot- mehl im Verba:d 47— 51 #, norddeutshes u. westfäl. Weizenmehl Nr. 00 233— 244 #4, Roggenmehl Nr. 0/1 etwa 194—2 (A Die Preise verstehen sih für 100 kg ab hier, häufig auch loko aus- wärtiger Stationen bei mindestens 10 040 kg. :
__ Leipzig, 22, Oktober. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) 3% Sächsische Rente 96,90, 34 9/6 do. Anleihe 101,10, Zeißer Paraffin- und Solaröl-Fabrik 105,00, Mansfelder Kuxe 710,00, Leipztger Kredit- anstalt-Aktien 210,90, Kredit- u. Sparbank zu Leipzig 120,75, Leipziger Bankaktien 170,75, Leipziger Hypothekenbank 138,50, Säwbsishe Bankaktien 125,00, Sächsishe Boden - Kreditanstalt 118,60, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 179,00, Leipziger Kammgarnspinnerei - Aktien 19550, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 195,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei 89,00, Alten- burger Aktienbrauerei 231,00, Zuecra|finerie Halle-Aktien —,—, Große SENYN Eiraleobaba 169,00, Leipziger Elektrische SULNS 156,00, Thüringische E alld-Altien : 99,00, Deutsche Spigen- fabrik 224 00, Leivziger Elektrizitätswerke 138,00, Böhmische Norb- babn- Aktien 183,25.
— Kammzuge-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober 3,10 4, pr. November 3,10 4, pr. Dezember 3,124 K, pr. Januar 3,124 #4, pr. Februar 3,15 4, pr. März 3,15 4, pr. April 3,15 4, pr. Mai 3,174 4, pr. Juni 3,17} , pr. Juli 320 M, gf August 3,20 4, pr. September 320 M Umsay 25 000. ubig.
Mainz, 22. Oktober. (W. T. B.) In der gestern stattgehabten Versammlung des mittelrheinishen Fabrikanten-Vereins, in welcher die Handelskammern Balve a. M, Bingen, Heidelberg, Koblenz, Mainz, Mannheim, Öffenbach und Wiesbaden vertreten waren, referierte der Reihskommissar für die Weltausfstel-
Richter - Berlin, über diese Ausstellung. Nedner führte aus, die
[lung in Paris im Jahre 1900, Geheime Regierungs-Rath Dr. Migter- folle auf einem halb so großen Playe, als der in
Chicago war (108 ha), in 22 sachlich und räumlih begrenzten Gruppen, welche wieder in Untergruppen zerfallen, stattfinden. Bon dem Gesammtraum beanspruhe Frankrei für sih 60%. In Anbet aht des sehr beshränkten Plaßes und der großen pabl der Aussteller sei daher bei ter Auswahl der Ausstellung3gegenstände mit größter Vorsicht vorzugehen, damit von dem Besten nur das Vor üg- lihste zur Schau gebraht werde. Die Versammlung empfahl in einer Netolution die reihlihe Beshickung der Ausstellung. Der Vortrag des Geheimen Regierungs-Raths Dr. Richter wurde mit lebhaftem Bet- fall aufgenommen.
Bremen, 22. Oktober. (W. T. B.) Börsen - Shhlußbericht, Naffintertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Brerner Petrolcums Börse.) — Fest. Loko 6,80 Br. Russisdes Petroleum. Loko 6,60 Br. Schmalz. Matt. Wilcox 6 A, Armour shield 26 -, Cudaby 27 4, Choice Grocery 27 4, White label 27 A Fairrages — &. Speck matt. Short clear middl. loko 26 5. Nets fest. Kaffee unverändert. Baumwolle ruhig. Upland middl. lofo 41} 4. Taba. 174 Faß Kentucky, 522 Faß Virgiay.
— Kur}ie des (&ffekten-Makler-Vereins. 5 va orde deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei - Aktien 175} Gd. 9 9% Norddeutshe Lloy»-Aktien 111 bez Bremer Wollkämmerei
3004 Br.
Hamburg, 22. Oktober. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 129,75, Bras. Bk. f. D. 170,00, Lübeck-Büch. 146 10, A.-C. Guano W. 80,00, Privatdiskont 46, Lamb. Padcketf. 132 60, Nordd. Lloyd 111,60, Trust Dynam. 172,09, 30% H. Staatsanl. 96,75, 34 do Staatsr. 105,50, Vereinsbank 151,60, Hamburger Wechslers bank 130,00. /
— Abendbörse. Oesterr. Kreditaktien 312,20, Diskonto 205,60, Packetfahrt 132,75. Fest.
— Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holfteintier loko aeuer 165 --167. Roggen Toko ruhig, hiesiger —, mecklenburger ioto neuer 130—138, russisher loko ruhig, 98—99 Hafer feft, Gersle fest. Rüböl fest, loko 57,00. Spiritus (unveczolli behauptet, pr. Oktober-November 194 Br,, pr. November-Dezember 198 Br, pr. Dezember-Januar 19 Br., pr. April- Mai 19x Br. as LUNIeS Umsay 2000 Sa. Petroleum ruhig, Standard wkite ofo 6,80,
— Kaffee. (Nahmittagsberict.) Good average Santos pr. Oktober 914, pr. Dezember 52, pr. März 2% pr. Mat 220 Ruhig. — Zudckermarkt. (Schlußbericht) Rüben - Rohzactex {, Produkt Basis 88 0/9 Rendement neue Usance. f Hamburg pr. Oktober 9,05, pr. November 9,021, 9,15, pr. März 9,523, pr. Mat 9,70, pr. Juli 9,90. Matt.
Wien, 22. Oftober. (W. T. B.) Im öfsterreichisch- ungarischen Zollgebiet betrug die Einfuhr im September 954 000 000 FI., gegen September 1895 weniger 900 000 Fl., die Ausfubr 69 900 000 F[l., gegen den gleihen Monat des Vorjahres mehr 3 800 000 Fl. Der Vebershuß der Ausfuhr betrug somit 15 900 000 FI. gegen 10 900 000 Fl. im Vorjahre. Die Gesammteinfuhr bis Ende September 1896 stellte sih auf 538 800 000 Fl, d. h 4 300 000 Fl. mehr als in dem entsprehenden Zeitraum des Borjahres, die Aus- fuhr auf 562 700 000 #Fl., also ein Mehr von 28 200 000 Fl. Das Aktivum der Handelsbilanz beträgt demnach 23 909 000 Fl. gegen die Ein- und Ausfuhrgleichheit im Vorjahre.
Wien, 22 Oktober. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Oestr. 41/599 Pavierr. 101,172, do. Silberr. 101,20, do. Goldr. 121.90, do. Kronenr. 101,15, Ungar. Goldr. 121,59, do. Kron.-A. 99,20, Oestr. 60er Loose 144,25, Anglo-Auftr. 154,00, Länderbank 247,50, Oestr. Kredit 368,25, Unionbank 292,50, Ungar. Kreditb. 405,25, Wiener Bk.-V. 260,50, Böhm. Westb. —,-—, do. Nordbahn 274,00, Bujchtiebrader 541,50, Brüxer 240,00, Elbethalbahn 276,75, Ferd. Nordbahn 330; Dest. Staatsb. 364,00, Lemb. Czer. 287,00, Lombarden 101,50, Nordwestb. 272,49, Pardubiger 215,50, Alp. - Montan. 84,50, Amsterdam 99,10, Disch. Pläge 58,86, Lond. Wchs. 119,90, Pariser do. 47,95, Napoleons 9,53, arknoten 58,86, Ruff. Bankn. 1,277.
— Getreidemarkt. Weizen pr. Herbst 8,20 Gd., 8,25 V pr. Frühjahr 834 Gd., 8,36 Br. Roggen pr. Herbst 7,00 Gd., 7,05 Br., vr. Frühjahr 7,21 Gd. 7,23 Br. Mais pvr. September- Oktober 4,55 Gb., 4,60 Br., pr. Mai-Juni 4,59 Gd., 4,61 Br, Hafer pr. Herbst 6,10 Gd. 6,15 Br., pr. Frühjahr 6,32 Gd,, 6,34 Br.
— 283, Oktober. (W. T. B.) Ruhig. Ung. Kredit-Aktien 406 25, ODesterreihishe Kredit - Aktien 368,50, Franzosen 363,75, Loms barden 101,25, Elbethalbahn 276,75, Oesterreihi\che Papierrente 101,20, 49/6 Ungar. Goldrente 121,60, Oesterr. Kronen- Anleibe 101,20, Ungar. Kronen-Anleibe 99,20, Marknoten 58,83, Napoleons 9,53, Bankverein 260,25, Taback- Aktien —,—; Länderbank 247,75, Buichtie- rader Litt. B.-Aktien 541,00, Türkische Loose 47,20, Brürer —,—.
Pest, 22. Oktober. (W.T. B.) Produktenmarkt. Weizen [oko weichend, pr. Herbst 7,60 Gd., 7,65 Br., pr. rühjahr 7,97 Gd., 7,99 Br. Roggen pr. Herbst 6,80 Gd., 685 Br., pr. Frühjahr 6,88 Gd., 6,99 Br. Hafer pr. Herbst 5,60 Gd., 5,65 Br. pri Frühjahr 5,95 Gd, 5,97 Br. Mais pr. Mai-Junt 4,24 Gd., 4,25 Br.
London, 22, Oktober. (W. T. B.) (Schiuß-Kurse.) Engl. 249/0 Kons. 1081/16, Preuß. 49/6 Kons. 1024. Ital. 59/6 Rente 873, 49/0 89er Ruff. 2. S. 1024, Konvert. Türken 188, 49/9 Spanier 584, 340/60 Egvpt. 100, 49/6 unif. do. 1043, 349/06 Trib.-Anl. 914, 69/6 kons. Mer. 914, Neue 93er Mexik. 89}, Ottomanbank 108, Canada Pacific 59, De Beers neue 283, Rio Tinto 243, 34% Rupees 618, 69/9 fund, Arg. A. 793, 59/9 Arg. Goldanl. 784, 41% äuß. do. 51, 3% Neichs- Anl. 963, Brasil. 89er Anl. 644, 5% Western Min. 662, Play- diskont 35, Silber 304, Anatolier 84, 6% Chinesen 1071, 6% Chinesen (Chartered Bank- Anleihe) 1114, 5 9/6 Chinesen (neue te) 97. — Wechselnotierungen: Deutsche Pläße 20,66, Wien 12,16, Paris 25,40, St. Petersburg 254.
Die Bank von Eugland hat heute den Diskont von 3 auf 4 9/9 erhöht.
Bankausweis. Totalreserve 25 920 000 Abn. 851 000 Pfd. Sterl., Notenumlauf 26 980 000 Abn. 646 000 Pfd. Sterl., Baar- vorrath 36 099 000 Abn. 1 498 C000 Pfd. Sterl., Portefeuille 28 397 000 Zun. 411 000 Pfd. Sterl., Guthaben d. Privaten 45 807 000 Abn. 1 899 000 Pfd. Sterl., do. des Staats 5 334 000 Abn. 87 000
fd. Sterl, Notenreserve 23 855 000 Abn. 835 000 Pfd. Sterl.,
egierungssiherheiten 14 662 000 Abn. 1 523 000 Pfd. Sterl. Prozent- verhältniß der NReserxe zu den Passiven 50} gegen 504 in der Vor- woche, Clearinghouse-Umsay 168 Millionen, gegen die entsprechende Woche des vorigen Jahres mehr 5 Millionen.
— 96% JTavazuder 11 stetig, Rüben-Robzucker loke 91/15 stetig. — Chile-Kupfer 479/16, pr. 3 Monat 482.
Liverpool, 22. Oktober. (W. T. B) Baumwolle. Umsay 10 000 B., davon für Spekulation und Erport 500 B, Willig. Middl. amerikanische Lieferungen: Kaum ftetig. Oktober- November 41/64 Werth, November- Dezember 419/64 Verkäuferpreis, Dezember-Januar 4%/6 do., Januar-Februar 48/64—4%/64 Käu}erpreis,
ebruar-März 48,64—4%/64 do., März. April 48/e4—4%/64 do.,, Ayril- ai 49/64 —41%/e4 Verkäuferpreis, Mai-Funt 41%/e4—4/e4 do., Juni- Juli 411/64 Käuferpreis, Juli-August 411/54 —412/54 d. do.
Offizielle Notierungen. American good ordin. 44, do. low middling 43, do. middling 4/32, do. good middling 41/32, doc. middling fair 435/ , Pernam fair 48/16, do. good fair 51/16, Ceara fair 41/16, do. good fair 415/16, Egyptian brown fair 55/16, do. good fair 51/16 do. good 518/16, Peru rough good fair 51/1, do. good 61/16, do.- fine 618/16, do. moder. rough fair 54, do. good fair 98, do. good 91/16, do. smooth fair 49/16, do. good fair 41/16,
. G. Broach good 33, do. fine 43/16. Dhollerah good 38, do. fully good 33, do. fine 4, Oomra good 311/16, do. fully good 38/16 do. fine 41/16, Scinde good fair 2, do. good 25, Bengal fully good 33/22, do. fine 311/39,
Glasgow, 22. Oktober. (W. T. B.) Roheisen. Mizxed numbers warrants 47 sh. 104 d. Stetig. — (Schluß.) Mixed numbers warrants 47 sh. 8{ d.
Bradford, 22. Oktober. (W. T. B.) Wolle fest, aber ruhiger, Käufer zögern, in Mohair mehr Geschäft, feine stramm. Croßbreds fester, englishe mäßiger Umfay; Garne ruhig, Käufer halten si reserviert; Stoffe feit, aber ruhiger.
frei an Bord pr. Dezember