1896 / 259 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Oct 1896 18:00:01 GMT) scan diff

ie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, als beseitigt zu betrachten.

Dagegen hat sich in den leßien Tagen bei Höchstdemselben

unter Fieberersheinungen ein s{chmerzhafter Absceß entwickelt,

er “ore Königliche Hoheit noh einige Zeit an das Bett fesseln wird.

Braunschweig. Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von _Preußeu, Regent des Herzogthums Braunschweig, traf vor- d Nachmittag von Camenz in Blankenburg ein. estern erfolgte daselbst auch die Ankunft Jhrer Königlichen iten der Prinzen Friedrih Heinrih und Joachim lbreht, Seiner Durchlaucht des Fürsten zu Schaum- burg-Lippe und Seiner Durchlaucht des Prinzen Eduard von Anhalt.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser und die Kaiserin sd gestern Abend aus Budapest wieder in Wien eingetroffen und von dem vor dem Bahnhof angesammelten zahlreichen Publikum mit lebhaften Hochrufen begrüßt worden.

Der Budgetausshuß des österreihishen Ab- geordnetenhauses hat gestern den Dispositionsfonds mit 25 gegen 9 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Jungez.hen, die Deutschnationalen, vier Deutschliberale und der Ruthene Romanczuk; die anderen Deutschliberalen stimmten dafür. Der Abg. Hallwich erklärte, die deutsche Linke werde einer ordnungsmäßigen Erledigung des Budgets nichts in den Weg legen.

Bei den Wahlen der Landgemeinden in Nieder-Oester- reich für den Landtag wurden 11 Christlih-Soziale, 1 Anhänger Schönerer's und 1 Katholish-Konservativer gewählt : in zwei Wahlbezirken sind Stichwahlen erforderlih. Die Liberalen verlieren von ihren bisherigen 5 Mandaten 4 und kommen in Baden in Stichwahl mit dem Kandidaten der deutshen Volkspartei. Die Christlih-Sozialen gewinnen von den Liberalen zwei Bezirke, die Anhänger S hönerer's einen. Die Schönerer-Gruppe verlor dagegen einen Bezirk an die Christlih-Sozialen. -

Bis heute Vormittag 11 Uhr war in Budapest das Ergebniß von 392 Wahlen zum Reichstag bekannt. Ge- wählt sind 266 Liberale, 34 Angehörige der Nationalpartei, 45 der Kossuth-Fraktion, 6 der Ugron-Fraktion, 20 der Volks- partei und 9 feiner Partei Angehörende. Jn acht Be- zirken ist eine Stichwahl erforderlich. Die liberale Partei hat 74 Bezirke Don und 17 verloren, ihr reiner Gewinn beträgt daher bis jeßt 57 Mandate. Der Fraktionsführer Ugron ist nit wiedergewählt worden und seine Fraktion fast vernichtet ; die Nationalpartei ist bedeutend verringert, nur die Kossuth-Fraktion behauptete ihren alten Stand.

Frankreich.

Jn der gesuigen Sißung der Deputirtenkammer wurde der D putirte Jsambert (Progressist) mit 186 Stimmen um Vize-Präsidenten gewählt. Der Gegenkandidat Delcassè erhielt 158 Stimmen. Alsdann brachte der Depu- tirte Jaurès eine Juntcrpellation über - die Vorgänge am Sonntag in Carmaux ein. Der Minister des Innern Barthou beantragte, die Berathung der Jatcrpellation am nächsten Dienstag vorzunehmen. Der Antrag wurde an- genommen.

Wie den Pariser Blättern aus Cherbourg gemeldet wird, erhielt der dortige Seepräfekt den Befehl, die Panzerschiffe „Requin“ und „Furieux“ sofort in Dienst zu stellen.

Jtalien.

Jn Florenz fand gestern Abend zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin von Neapel, Höchstwelhe am Nach- mittag daselbst eingetroffen waren, ein großer Aufzug statt, an welhem sih etwa 1200 Personen betheiligten. Als der Zug vor dem Schlosse angekommen war, crschiencn der E und die Prinzessin auf dem Balkon und nahmen die

vationen der Menge entgegen.

Der Fürst von Montenegro, die Prinzessin Anna und der Prinz Mirko sind gestern Abend 101/, Uhr in Brindisi cingetroffen und habcn alsbaid an Bord der „Savoia“ die Neise nah Antivari fortgeseßt.

Der Kardinal Gustav Adolf zu Hohenlohe- Schillingsfürst ist, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, heute früh in seiner Wohnung an der Piazza Santa Maria Rae gestorben.

er verstorbene Kardinal, geboren am 26. Februar 1823 zu Rotenburg: a. d. Fulda, war der viert? Sobn des am 14. Januar 1841 verstorbenen Fürsten Franz Joseph zu Hohenlohe. Schillingsfürst und der am 25. Juli 1847 verstorbenen Fü: stin Konstantia, geborenen Prinzessin zu Hohenlohe-Langenbura. Er ei hielt feine wissenshaftlihe Vorbildung auf den Gymnasien zu Ansbach und Erfurt, studierte dann in Bonn die Nechte und sräter The-oloyie auf den Universitäten Breslau und München; 1846 ging er nah Nom, trat 1847 in die Academia ecclesiastica cin und wurte im Januar 1849 in Gaëta, wohin er dem Papit Pius 1X. gefolgt war, zum Priester geweibt. Dieser er- nannte ihn später zum Geheimen Kämmerer und 1857 zu seinem Almosenier und zum Bischof von Edessa in partibus. Jm Jahre 1866 wurde er zum Kardinal erhoben. Nach der Beseßung Roms, im September 1870, begab si der Kardinal nach Deutschland, wo er bis zum Jahre 1876 verweilte. 1879 wurde er zum Bischof von Albano ernannt. Nachdem er diese Stelle 1884 aufgegeben hatte, fungierte er als Erzpriester bei Santa Maria Maggiore in Rom.

Spanien.

Der gestern in Madrid unter dem Vorsiß der Königin- Regentin abgehaltere Ministerrath beschäftigte sih, dem W. T. B.“ zufolge, mit der Finanzfrage. Der M:nister-:Präsi- dent Canovas del Castillo theilte mit, daß die Verhandlungen mit spanischen Banquiers zum Zweck einer Kreditoperation zu befriedigenden Ergebnisse geführt hätten. Eine durch die Zoll- atmen garantierte Emission werde am 1, Dezember in Spanien stattfinden, unbeschadet der Aufnahme einer: beträcht- licheren Anleihe mit Betheiligung ausländischen Kapitals im geeigneten Augenblick.

Türkei,

Dem Wiener „Telegraphen-Korrespondenz-Bureau“ wird aus Konstantinopel berichtet, daß die Botschafter gegen wei türkische Delegirte für die Kommission zur Reorgani- sation der Gendarmerie auf Kreta Einspruch erhoben hätten, weil dieselben einen zu niedrigen Rang bekleideten und der französishen Sprache niht mächtig sien; die Bot- aser hätten das Verlangen gestellt, daß duse beiden elegirten durch andcre ctsezt würden. Ferner hätten

die Botschafter sich durch die Aufklärungen von türkischer Seite über die projektierte Abgabe behufs Waffen- ankaufs niht für befriedigt erklärt, und infolge dessen scheine dieses Projekt endgültig aufgegeben zu werden. Da in den Kreisen der Regierung Besorgniß vor neuen Ereignissen herrsche, seien der Polizei- und der Militär- dienst bedeutend verstärkt worden. Armenier würden in großer Menge verhaftet. Jn Pera seien bei zwei armenischen Frauen Bomben und Dynamit-Patronen entdeckt worden.

Griechenland.

Jn der Kathedrale zu Athen fand aestern die feierliche Weihe des neu gewählten Metropoliten Procopius Oeko- nomidis in Gegenwart vieler fremden Geistlichen statt. Der Feierlihkeit wohnte auch der fkatholishe Bischof de Angeli bei.

Rumänien.

Der König ist gestern in Bukarest eingetroffen, um den König von Serbien, welcher heute dort ankommt, zu empfangen. Die Stadt ist festlich ges{chmüdt.

Vulgarien.

Die vier Führer der Opposition, Radoslawow, Gre- kow, Zankow und Karawelow wurden, wie dem „W. T. B.“ aus Sofia berichtet wird, gestern von dem Fürsten Fer- dinand in halbstündiger Audienz empfangen. Der Fürst erwiderte denselben auf ihre Bitte um Bildung eines provi- sorischen Koalitions-Ministeriums für die Zeit der Neuwahlen: er werde dafür Sorge tragen, daß den Parteien die denkbar größte Agitations- und Wahlfreiheit gewährt werde; es sei daher kein Grund für die Bildung eines provisorischen Ministeriums vorhanden.

Die Sobranje soll, wie es heißt, unmittelbar nah den

Wahlen, spätestens aber zum 1. Dezember einberufen werden und wird sih fofort mit der Budgetberathung beschäftigen. __ Die Arbeiten der Grenzregulierungs-Kommission sind zu Gunsten Bulgariens beendigt, sodaß Landstrecken, welche bisher zum türkishen Gebiet gerechnet wurden, jeßt Bulgarien zuerkannt sind.

Die „Agence Balcanique“ meldet: Jn Philippopel, Kotel und Jtanimaka, wo die Gemeindewahlen für ungültig erklärt worden waren, haben die Neuwahlen s\tatt- gefunden. Jn Philippopel ist die Liste der zwei koalierten N OLIpeE durhgedrungen, jedoch mit Ausschluß zweier Kandidaten, darunter Geschow; die übrigen Kandidaten sind im ersten Wahlgange gewählt worden. Jn Kotel ist es zu einem Zusammenstoß zwischen Stambulowisten und Anhängern der Regierung gekommen; die lehteren haben bei den Wahlen gesiegt. Jn Stanimaka hat die Nationalpartei über die griehishe Partei den Sieg davongetragen.

Einer amtlichen Quelle zufolge sind bisher insgesammt gegen 12000 Armenier nah Bulgarien geflüchtet und haben dort bereits theilweise Geschäfte errichtet.

Amerika.

Aus Havanna wird gemeldet, daß neuerdings in der Nähe von Guanajay ein Kampf mit den Aufständischen stattgefunden habe, in dessen Verlauf diese von der spanischen Kavallerie in die Fluht geschlagen worden seien. Die Auf- ständischen hätten 15 Todte, darunter den Führer Reyes, verloren. Auf spanischer Seite seien 1 Offizier und 4 Soldaten verwundet worden. Der General Melginzo habe eine Anzahl Auf- ständisher unter dem Oberbefehl Llorente's geschlagen ;: 32 Mann der leßteren seien getödtet und 80 Mann verwundet worden. Von den Spaniern seien 1 Offizier und 19 Soldaten vérwundet worden.

Afrika.

Aus Lagos erfährt das „Reuter'she Bureau“, die A a As Expedition unter Major Hourst, welche von Timbuktu aus auf dem Niger in Stahlbooten herabgefahren war, sei am Mittwoch dort eingetroffen. Dieselbe bringe die Meldung, daß der Bau der Eijenbahn von Senegambien nah Timbuktu rasche Fortschritte mahe. Die Handelsaussichten seien günstig, das Klima gesund. Die Eingeborenen hätten der Expedition auf ihrer Reise keinen Widerstand geleistet. Der mohamedanische Häuptling Samory nähere sich dem oberen Niger mit einer bedeutenden Streitmacht.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Prätoria gemeldet : der Präsident Krüger, der aus den nördlihen Provinzen der Südafrikanischen Republik zurückgekchrt sei, habe erklärt, daß die Leiden und die Hungersnoth unter den Eingeborenen nicht zu beschreiben seien. Viele Tausende ernährten \sich von Wurzeln und Beeren, die Verhcerungen der Rinderpest seien entseglih. Der Volksraad des Oranje-Fre istaats hat den Präsidenten ermächtigt, die Zölle auf Brot und Fleish aufzuheben, wenn dies infolge des durch die Rinder- pet G urtadEs Nothstandes für erforderlich erachtet werden ollte.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestern vorgenommenen Ersaywahl zum Reichstage im 8. Potsdamer Wahlkreise (Westhavel- land, Brandenbu1g) crhielten, dem „W. T. B“ zufolge, Peus (Soz.) 7859, von Loebell (kons.) 6286, Blell O Volksp.) 4807 Stimmen. Somit ist cine Stichwahl zwischen Peus und von Loebell erforderlich.

Statistik und Volkswirthsthaft.

Die im Seeschiffahrtsverkehr aus den vreußishen Häfen abgegangenen Schiffe 1895.

(Stat. Korr.) Während de& vorigen Jahres fuhren im See- verkehr insgesammt 49 483 Schiffe mit 6554 366 Registertons netto sowie 308742 Man2 Besaßung, die Sciffsführer und das Mascinenpersenal mitinbegriffen, aus preußischen Hafenpläpen ab. Demnah trafen 303 Schiffe mit zusammen 79919 Registertons und 3006 Köpfen mehr ein, als in See s\tachen, ein gegen früher allerdings größerer, aber doch niht erhebliher Ab- stand. Es befaßten sih weder mit dem Personen- oder Frachtverkehr, uoch mit der großen Secfiscerci oder dem Heringbfang 157 Schiffe = 0,32 mit 31 045 Re„istectons = 0,47 und 1225 Seeleuten = 0,40 vom Hundert der Gesammtzahlen ; diese geringen Sätze erreichten noch nit diejenigen für den Eingang.

Beschränkt man sih nunmehr ledigli auf die Schiffe zu Han- delszwecken, jo befanden sich darunter Dampfer 23293 oder

47,22 Hundertstel der Gefammtzabl mit 5493 141 Registerton® oder 84,21 des Tonner gehälis und 237 442 Mann oder 77,21 Hunderitsteln der Belazurg Zwischen dicsen Antheilen und denen für die anges konimenen Schiffe macht-sih ein Unterschied wenig temerkt ar Dagegen tritt ein solher wicd@um für die Befrahtung heryor. welche erfahrung2mäßig vet der fich hauplfählid aus Fabrikaten zusam men- F Autfuhr hinter der zumeist aus Nobstcffen b. : henden Ein- fubr an Umfang be eutend zu-ückvleibt Von den Damp*ern \-gelten ab mit Ladung 19 832 = §%5,14, von den Seglern 18 022 = 69,23 Handerttheilen. Ein?n besseien Maßstab für daë Gedeihen der Scbifff- fahrt bildet auch hier der Naumgebalt. welcher sh tür sömmtliche beladenen Fal\rzeuge auf 4 367 834 Registertons netto = 66,986, für die Damvsfschiffe auf 3 667 188 = 66,76, für die Segelschiffe auf 700646 = 68,01 y. H. stellte. Es fat’also die Ausnúßung der Lade-- fähtafkeit, auf frühere Jahre bezogeti;, nur noh béi den églern Fort- fcitt2 aufweisen. De Größe eines Doampsers betrug durd- schnittlich 235 84, eines Seglers 39,57 Negistertons ; diese Ziffern stimwen für die Damvfer rölli-, für die Segler nahezu mit denen für den Eingang überein. Aehnlich stellt sich das Verhältniß der Mann- schaften zur Tragfähigkeit: es entfielen auf einen Mann bezw. 23,13 und 14,70 R-glst-xtons Desgleichen ist die Abnabme des See- [chiffahrtévertehrs gegen 1895 genau die nämliche wie beirn Eingange, indem sie sich für sämmtliche Fahrz uge bei deren Zahl auf 9 35, bei dem Naumgehalte auf 10,63, bei der Bemannung auf 9,78 Hunderistel belief. Künftig wird mit ter sih von Fihr zu Jahr weiter ausdehnenden Neuvermessung der Schiffe auf Giundlage der die Schiffsvermessungs Ordnung vom 20. Juni 1888 abändernden Be- stimmungen vom 1. Mörz 1895, welche im Interesse u: serer Nb: derei dem britisden Verfakren angepaßt sind und egen das bisherige einen geringeren Netto-Naumgehalt ergeben, freilih eine Vergleichung mit der V-rgangenheit immer unzutreffender w-rden. bis endlih jene Maßregel voraussihtlich bis zum 1. Januazr 1900 völltg durh- geführt fein wird.

Zur Einkommenstatistik in deutshen Großstädten.

___ In tem 4. Heft des 20. Jahrgangs von Sc{hmoller?3 «Jahrbuch für Geseßgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft“ (Leivzig, Verlag von Duncker u. Humblot) ist eine statistishe Studie von Dr. Wiibelm Böhmert, mit der Ueberschrift „Die mittleren Klaffen der Einkowmmen- steuer in einigen deutîchen Großstädten in den Jahren 1880 bis 1895“ enthalten. Jn Nacbstehendem set nur ciniges Wenige aus dem lehrreichen Aufsaß mitgetheilt, und zwar dir vom Verfasser nach der Einfommen- statistik durGesührte G genüberstelung der mittl-ren Einkommen von 2900 bis 6000 (in Sachsen 6330) e eininal mit ten höheren Ein- fommcn und sodann mit den Einfommensgruppen unter 2500 6 in Braunschweig, Hamburg, Dreeden, Leivzig und Chemniß. Für die niercren Einkommen nimmt der Verfasser noch eine weitere Scheidung vor: in Einkommen unter 900 , von 900 bis 1209 (in Sachfen 1250) M6 und von 1200 (1250) bis #500 A Diese Groppen, meint der Verfasser, würden, wenn man die Löhne der Industriearbeiter zu Grunde legt, ungetähr entsprehen der Gruppe der „unaelernten Arbeiter“, der „gelernten Arbei er*, der „Werkmeister, Techniker u. s. w.“ Es ergeben sih sonah fünf Gruppen, auf welche die zur

teuer berangezogenen bzw. eingeschäßten Personen in den Jahren 1880—1895 si, wie folgt, vertheilten :

In Gruppe l, Einfommeu unter 900 M (genauer: von 6009—800 bezw. über 500—800 6), entfielen auf je 100 Ein- gesckäßte :

in 1880 1882 1884 1886 1888 1890 1892 1894 1895 Braun-

weig . . 447,2 4694 491,4 503,3 521,3 466,8 419,4 426,0 423,3 Hamburg. . 410.7 4002-3706 313,8 2828 Dresden .. 4392 4524 432,1 418,6 4 02 3000-3100 S7 L Leipzig . . . 400,3 411,4 382,8 369.8 308,4 2737 268,8 267,5 Chemniy . . 448,2 462,8 445,0 435,9 428,5 3400 3541 3541 -

Hier ist, wie der Verfasser bervorhebt, . überall, n1mentli{ seit dem Jahre 1888, eine starke relative Abnahme der Zensiten zu be- merken, in Dreéden, Leipzig und Hamburg fast um ein Drittel, während die Abnahme in B'aun|chweig verbältnißnäßig geringer ift. «Wir dürfen“ fügt der Verfasser wörtlih hinzu „diese That- fache als ein günstiges Z-ichen betraten. Sie beweist, daß die rela- tive Bedeutung der ärmîtin Klas. rapid gesunken ist.“

Ja Gruxpe Il, Einkommen von 900—1200 4 bezw. übcr 800 bis 1250 Æ, entfielen auf je 1000 Eingeschätßzte :

in 1880 1882 1884 18386 1888 1890 1892 1894 1895 Braun-

schweig 269,1 239,9 230,2 225,1 2188 272,3 3123 2942 291,8 Hamkurg . 242,5 2543 2733 2998 3109 1,8 272,9 350,3 356,7 355,6 33,7 9

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Dreéden 238,6 231,6 249,6 261,8 Leipzig .. 258,9 2452 263,7 286 9 401,1 3936 4785 Chemniy . 267,9 267,5 278,5 280,0 282, 339,1 327,1 319,3

Hier weisen wieder Leipig und: Dresden die größten Ver- schiebuagen auf, und zwar günstige. Auch die anderen Städte zeigen günstige Zahlen. „Yèan wird nicht feblzehen,“ meint der Verfasser, „wenn man diese Tbatsawe auf die Steigerung dec Löhne bei den besser bezahlten „gelerntn“ Arbeitern, namentlih bei den JIndustrie- arbeitern, zurücksübtt, denn aus ibnen besteht ohne Zweifel in unseren Großstädten der bei weitem größere Theil diefer Steuerktasse.“

In Gryppe 111, Einkommen von über 1200 bezw. 1250 bis 2500 M, entfielen auf je 1000 Eingescäßte:

in 1880 1852 1834 1826 18838 1890 1892 1894 1895 Braun-

schweig . 163,3 162,6 1555 151,6 147,2 1504 157,9 165 0 169,5

PLOUg .— 1886 189,8 1919 3194 2331 Brebden + 172,6 170,9 1721 1728 1699 177.4118339 1873 Leipzig . . «. 183,1 184,1 183,8 181,0 188,0 1907 20,4 2214 Cbemniß. . 166,3 161,2 166,9 170,1 174,4 182,3 197,1 205,1

Hier hat ebenfalls überall eine Steigerung stattgefunden. „Auch davon wird man“ bemerkt der Verfasser „der industriellen Ent- wickelung das Hauptverdienst zuschreiben müssen. Gerade in Chemniy ist das Wachsthum dieser Gruppe (von 166,3 auf 205,1) das größte. Vier würden, wenn wir die Verhältnisse der Großindustrie ins Auge fassen, angebören ein groß-r Theil der Vorarbeiter, Werkmeister, Techniker, der bessere Theil der gelernten Arbeiter, ferner eine Unzahl von kleineren Uaternehmern, Agenten, Nestaurateuren und Li: feranten, die bei der entwidelten Industriz ihr Brot finden.“

In Gruppe 1V, Einkommen von über 2500 bis 6000 bezw. 6300 M, kommen auf je 1000 Eingeschätte :

in 1830 1882 1884 1886 1888 1890 1892 1894 1895 Braun- -

schweig . 100,4 97,2 90,9 85,5 841 82,4 890: 78:9. 70,3

Hamburg... 97,7 97,8 100,1 1040 110,0 Dresden . . 108,0 1022 101,7 101,0 97,3 966 970 99,8 Eeipzid . « - 1048 105,1 105,1-105,5 1077- 8968 866 914 Chemniy. . 86,0 76,5 75,9 78,1 77,1 782 840 846

Hier, in der Mittelstands ruppe, zeigt sich ein anderes Bild. ,Fn dieser Klasse“ meint der Verfasser „machr sih der Einfluß der Großindustrie am wentgsten bemerkbar. Die Unternehmer derjelben gehören ihr nit mehr an, vnd die zahlreichen, von der Großindtustrtie abhängigen Gxistenzen, deren wir in Gruppe 11 und 11! begegneten, sind noch nit in sie hioauf-sttezen. Besser bezahl!e Beamte, Ladeninhaber, gut situierte Handweiker, kleinere Rentner machen das Gros diejer Gruppe aus. Hier bemerken wir nun in den beotadteten Stätt-n eine auffallende Verschiedenheit. Am günstigsten stehen Chemniß und Hamburg. Hawburg und Chemniß, die Stadt des Großbandels und die Stadt der Groß- indastrie, haben in den leßten 15 Jahren kaum cine nennenéwerthe Verminderung dieser nittlerea Steuer}jtufen erfahren. Auch Leipzig zeigt bis zum Jahre 1888 eine Seen Tendenz, von da an fällt die Ziffer offenbar infolge der starfen Eingemeindung. der Arbeiter- vorstädte, um sich im Jahre 1894 etwas zu erholen. Anders Drebden und Braunschweig. Langsamer ia der ersteren, rascher in der leyteren diejer beiden Städte, sehen wir hier eine relative Verminderung. der

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betrachteten St-uerftufen vor sich gehen, die bei Dresden im Jahre 1888 ibr Ende erreicht, in Braunschweig noch jeßt fortdauert.“

Bei Dreéden mit feiner unvergleihlihen Lage, feiner gewerb- fleißigen Bevölkerung, feinen zahlreihen Rentnern sei, so meint der Verfasser, der Nückgang weniger ausgesprochen als in Braun'hweig, wo er set 1880 relativ fast ein Viertel betragea habe. Für diefe Thatsache gebe es nur eine Erklärung Nicht weil Braunschweig eine Großindustrie habe, fondern weil diese Großindustri- hier keinen so günstigen Boden gefunden habe wie in Chemniß und Leipzig, seien die mittleren Steuerstufen in ihrer Bedeutung zurückgegangen.

Es erübriat roch, einen Blick zu werfen auf Gruppe Y, Ein- fommen über 6000 bezw. 6300 A Hier kamen auf je 1000 Ein-

geshäßte: i H in 1880 1882 1884 1886 1888 1890 1892 1894 1895

raun-

IMIWEIA +290 319 320 2959 2860 281 284 000 091 Hamburg . 0D 081 B01 35 Q

reöden .. 41,6 426 445 45,8 437 460 46,5 442 Leipiig «. « 92,9 93,9 589 968 582 449 407 412 Chemniy .. 31,66 32,0 33,7 35,9 36,11 35,0 37,7 369

Der Verfasser bemerkt selbst, daß dieje Gruppe ledigli zur

Vervollständigung hinzugefügt ist und zu verschiedenartige Einkommens- klassen enthält, ur die namentlich in Bezug auf die höheren Steuer- ftufen von ihm unter Hinweis auf die eingehenden Haupttabellen hervorgehobene bemerkenswerthe Thatsache hinreichend zum Ausdruck zu bringen, daß die Veränkerungen der einzelnen Steuerstufen in den leßten fünf Jahren auffällig geringfügig sind im Vergleih mit dem Jahrzebnt von 1880 bis 1890. Der Verfasser glaubt die Ber- muthung auêfprehen zu dürfen, daß der gewaltige Umwandlungs- prozeß, der durch die Entwickelung der Groß ndustrie veranlaßt und durch Verkehrsverhältnisse, Gesetzgebung und andere Umstände, namentlich auch in den acbtziger Jahren, so begünstigt worden, allmählich einem gewissen Beharrungszustand zustrebe.

Woßhlfahrtseinrihtungen.

Die Bestrebungen, für Arbeiterfamilien billige Woh- nungen zu beshaffer, haben in Köln a. Rh. dur zwei neuerdings getroffene Maßiegeln Förderung erfahren. Einerseits hat die dortige Stadtverordneten-Versammlung beschlossen, aus der Stiftung Guilleaume wiederum, und zwar an der Kostgasse, zwei Häuser mit Arbeiter- wohnungen zu erbauen. Ferner ist von der Spar- und Bau- Genossenschaft Köln-Nippes auf einem Grundstück in der Niehlerstraße die Errichtung einer Anzahl von Arbeiterhäusern für je eine oder zwei Familien in Angriff genommen worden.

Zur Arbetterbewegaung.

Aus Gevelsberg wird der „Rh.-Wesif. Ztg." gemeldet, daß die bei der Legung ter dortigen städtischen Wasserleitung beschäftigten italienischen Ür batbetter, welch2 wegen Lohnkürzung die Arbeit eingestellt hatten, ihre Thätigkeit wieder aufgenommen haben. Die Forderungen der Arbeiter wurden von dem Unternehmer bewilligt.

In Leipzig wurde, wie die „Lpz. Ztg.* berichtet, in einer Ver- sammlung der Tapezierergehilfen Bericht erstattet über die in Auésiht genommene Konferenz der Tapezierer Deutschlands. Hierbei wurde erwähnt, daß auf der vor zwei Jahren in Braunschweig abge- haltenen Konferenz eine lose Zentralorganisation auf Grund eines Ver- trauens8männersystems mit einzelnen Lokalvereinigungen gegründet worden sei, und daß die jeßt geplante Konferenz insbesondere zur Stärkung der nicht unwesentlich zurückgegangenen Organisation und zur praktischeren Gestaltung der Verhältnisse des Fachblattes dienen soll. Die Versammlung erklärte sh in einer Resolution mit der von Stettin aus angereaten Einberufung einer Konferenz der Tapeiterer Deutschlands einverstanden und besblok, als Zeit für dieselbe den 27. und 28. Dezember d. J. und als Ort Halle a. S. vorzuschlagen.

Kunft und Wissenschaft.

Ueber „cte nd falsde Kunstindustrie auf der Berliner Gewerbe- Ausstellung“ sprach am Mittwoch Abend der Direktor Dr. P. Jessen im Verein für Deutsches Kunstgewerbe. Auf der Ausstellung habe der Umfang und die Arbeitsleistung der Berliner Kunstindustrie gerechtes Aufsehen erregt. Es sei ein verbreitetes Vorurtheil, an die mafhinell oder in größeren Mengeu hergestellten Waaren ihrer Natur na nit als fkfünstlerisch vollwerthig anzusehen seien. Dieses Vor- urtheil ftamme nur daher, daß unsere Kunstindustrie, beeir flußt von den Ansprüchen der Mode, der Konkurrenz und des Publikums, sch vielfah als cinziges Ziel die Nachahmung der kunstgewerblihen Handarbeit vorgesezt habe. Auch die Industrie mit ihrer Maschinenarbeit könne vollendete Kunstwerke liefern, wenn - sie die Bedingungen ihrer Technik und die des billigeren Materials berücksicktige und hieraus einen eigenen Stil funstindustcieller Arbeit entwickele. Beispielsweise sei auf der Ausftellung die Leder- industrie in Erkenntniß tieser Grundsäße höchst erfreulih vorge- gangen, indem sie ibr Rohmaterial in gesunden Färbungen und guter Auéführung mit maßvollem Zierrath rein zur Geltung gebracht habe. Es wäre zu wünschen, daß überall, wie z. B. beim Metall, auch die tilligere Waare nicht nah dem Schein der Handarbeit strebe, die sih doch nicht be- friedigend nahabmen lasse, sordern die mashinellen Verfabren, das Prefsen, Schleifen und Polieren 2c., an breiten oder glatten Focmen zu gediegener Wirkung benuße. Für fast alle Gruppen ließe sich dieser Gedanke durchfsührer, wenn die Industrie und namentlih au die Käufer ihm Nechnung 1rügen. Dann werde auch die Massen- arbeit fih fünstlerisch immer höhere Achtung erringen. Ausgestellt waren interessante Knüpfteppih: vor Johann Kneufels u. Co. in Krefeld, die durch die Qualität der Arbeit und den Versuch, Pflanzenornamente zu verwerthey, Interesse erweckten.

Schulwesen.

Aus Köln a. Rh, wird geschrieben: Während des leßten Quartals ist man in verschiedenen Städten des Regierungsbezirks der Frage der Einrichtung von Ferienspielen für die Volksschüler, vorwiegend aus den ärmeien Bevölkerungsklassen, näher ge- treten Jn hiesiger Stadt haben \{chon jeit ängeren Jahren derartige Spiele in Verbindung mit den zahlreichen fogenannten Milchstatiónen bestanden, nah welchen ärmere Schulkinder unter Leitung von Lehrern und Lehrerianen in den Ferien geführt werden.

In Bonn sind die Fertenspiecle bci Beginn der dies- jährigen Herkl\tferien für eine Dauer von fünf Wochen einge- rihtet worden, und zwar für Mätchen der vier oberen Scul-Jahr- gänge der städtishen Volksschulen, meist aus der ärmeren Bevölke- rungóklasse. An den Spielen, die auf der Hochebene des ftädtischen Kaiser Wilhelm - Parks bei Bonn (Venusberg) auf einem großen Wiesenpla mitten im Walde unter Leitung von Lehrerinnen stattfanden und in Ball, Kreis- Lauf-, Wurf. und anderen Spielen bestanden, haben durhfscnittlicz wöchentlih 100 Mädchen theilgenommen. Bei ungünstigem Wetter wurde in einer städtishen Turnballe gespielt. Die Spielzeit war täglih von 8 bis 12 Uhr. Vor und nah dem Spiel erhielten die Mädchen Milch und Brötchen, die ärmeren unentgeltlich. Die Kosten werden aus freiwilligen Beiträgen wohlhabender Bürger der Stadt, eventuell von der Stadt selbst getragen.

In Mülheim a. Rh. haten ebenfalls in diesen Herbstserien 4 Wochea lang an wö@entliÞh 4 Tagen von 84 bis 114 Uhr Ferienspiele der Vollss{hüler unter Leitung von Lehrern und ehrerinnen ftattgesunden. Aus. jeder Oberklasse der ftädtischen Volksschulen nar eine gle‘ che Anzabl von Kindern (Knaben und Mädchen) ausgewählt, meist ärmere; etwa 3(0 haben im Ganzen theilgenommen. Die Spiele fanden in den Gätiten der städtishen Turnhale und des Scchütenhauses ftatt. In der Pause erhielten die Kinder ein Frühstück. bestebend in Milch und Brötchen. Die Kosten von etwa 600 4 sind von der ftädtischen Verwaltung getragen worden.

In Siegburg sind an den \chulfceien Nahmittagen freiwillige Turn'piele für die Volksshüler der Stadt unter Leitung eines be- sonderen, zu diesem Zwecke auégebildeten Volks|chullehrers seit Sommer 1896 eingeführt. Die Einrichtungen haben überall einen guten Einfluß auf die Kinder in gesundheitlicher und erziehlicher Hin- nicht e:fennen lassen.

Land- und Forstwirthschaft.

Aus Wiesbaden wird berihtet: Der Ertrag der Wein- berge verspricht, was Quantität anbelangt, ein sehr guter zu werden ; der Behang ist sehr reihlich. Auch bezügli der Qualität waren die Aussichten bis @Ende des Monats Iuli sehr günstig. Der Monat August hat jedo auf die Weiterentwickelung der Trauben wenig oder garnicht eingewirkt, sodaß kaum noch Autsiht vorbanden ist, daß die Ernte auch in der Qualität befriedigend ausfallen werde. Aehnlich lauten die Auskünfte der Weinbergsbesißer im Regierungsbezirk K öl n. JIbre Hoffnungen auf einen guten Herbst haben sih nit erfüllt ; E, der feuhten Witterung sind die Trauben nicht zur vollen Reife gelangt.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Nuhr und in Oberslesien. An der Ruhr sind am 29. d. M. gestellt 12248, nicht rechtzeitig gestellt 1741 Wagen. In Oberschlesien sind am 29. d. M. gestellt 4747, nit recht- zeitig gestellt 731 Wagen.

| Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin ftand das Grundstück zu Neinick endorf, Residenzstraße 20, dem Schlächter- meister Albert Ullrich zu Berlin und Genossen gehörig, zur Ver- steigerung; Flächenraum 14,85 a und 32,90 a; Nuzßungswerth zur Ge fubaieuer 770 M; für das Meistgebot von 13100 M wurde der Schlächtermeister G. Stolpmann zu Berlin, Karlstraße 17, Ersteher. Das Verfahren der Zwangsversteigerung in der Petall- hen Angelegenheit (Grundbuch von Pankow Band 13 Blatt 492, Pankow, Berlinerstraße 84) is aufgeboben worden. Die Termine am 18. und 23. Dezember d. F. fallen fort.

Ausweis über den Verkehrauf demBerliner Shlacht- viehmarkt vom 28. Oktober 18396. Auftrieb und Martt- pretfe aach Schlachtgewiht mit Ausnahme der Schweine, welhe na& Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 828 Stüe. (Durchschnittspreis für 100 kg.) l. Qualität —,— #, IL Qualitä! —,— 4, [1]. Qualität 86 —94 , IV. Qualität 74—82 M Schweine. Auftrieb 10 327 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 96—98 46, Landschweine: a. gute 90--94 M, b. geringere 82—88 #4, Galizier —— ##, leihte Ungarn —— M bei 20% Tara, Bakonyer M bei kg Tara pro Stück. Kälber Auftcieb 1836 Stück. (Dur- \hnittspreis für 1 kg.) 1. Ouolitäi 1,14—1,20 , Il. Qualität 1,08—1,12 M, ITI. Qualität 0,96- 1,06 A Schafe. Auftrieb 1064 Stück. (Durchschnittspreis fün 1 kg.) I. Qualität 0,96— 1,08 „é, IT. Qualität 0,88—0,92 Æ« [1I1. Qualität —,— M.

Die Fachzeitung „Deutscher Submissions-Anzeiger“, welhe von Georg Erb in Berlin begründet worden is und heraus- gegeben wird, begeht am 1. November d. J. die Feier ihres 25 jährigen Bestehens.

Sowobl feiters der Stadt Brühl wie auch seitens der Stadt Mülheim a. Nhein wird der Bau von Schlachthäus ern ge- plant. Eine ähnliche Anlage wird in Bonn nach erfolgter Ge- nehmigung demnächst dem Betrieb übergeben werten.

Stettin, 29. Oktober. (W. T. B.) Getreidemartkt1, Weizen fester, loko 162—165, per Oktober 165,00, per Oktober- November 165,00 Roggen fester, loko 122— 126, pr. Oktober 128,00, per Oktober-November 126,00. Pommershher Hafer loko 128— 134 MRübdl loko fest, per Oktober 56,20, pe: November-Dezember 56 00. Spiritus befestigend, lo?o mit 70 4 Konsumsteuer 36 50, Petroleum loko 11.15

Breslau, 29, Oktober. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duttenmarki. Spiriti:s per 100 1 100 9% extl. 50,6 Verbrauchs- abgaben pr. Oktober 55,00, do. do. 70 # Verbrauchsabgaben

pz Oktober 35,59.

Péagdeburg, 29. Oktober. (W. T. B) Zutckerbericht. Kornzucker erl. von 92% —,—, Kzrnzucker exkl. 88 09/ Rendem 9,80 10 00. Nachprodukte exklusive 75%/ Rendement 7,35 —7,895 Fest. Vrotraffinade 1 —,—. Brotraffinade IT —,—. Gem Naffinade mit Faß 23,123—24,00, gem. Melis 1 mit Faf: 22,25. Rubig. Nobzucker 1. Produkt Transito fr. a. B. Hawburg per Oktober 9,15 Gd., 9,224 Br., pr. November 9,20 bez, 9,224 Br. pr. Dezember 9,325 Gd., 9,35 Br., pr. Januar-März 9,55 Gd., 9,60 Br., pr April-Véai 9,80 Gd., 9,85 Br. Fest.

Frankfurt a. M,, 29. Oktober. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Da Anregung mangelte, so ift der Verlauf unseres Marktes im allgemeinen wieder ruh‘g gewesen. Die Tendenz kennzeihncte sih als unentschieden. In den Preisen haben Bewegungen nicht stattgefunden. Weizen ab unserer Umgegend 16— 16} Æ, Wetierauer und fkurhessisher frei hier etwa 165 M, NRedwinter, Kansas und rufsisher 17¿—18§ 6; Roggen, hiesiger etwa 13} M, do. russischer etwa 13}—134 4; Braugerste, hiesige und Pfälzer, je nah Qualität 15—17 4; Hafer, hiesiger 12}—122 A, do. russisher etwa 14}{—14} #4, Mais (Mixed) etwa 9} 4, Weizenkleie etwa 8 4, Noggenkleie etwa 9 M, getr. Biertreber 8¿— 9} #6, Malzkeime 7§—8} 4, Spelzenspreu per Zentner 1} #4, Milchbrot- und Brotmehl im WBerband 47{— 495 M, norddeutshes u. weftfäl. Weizenmehl] Nr. 00 23 bis 24 M, Roggenmehl Nr. 0/1 etwa 19—20 A Die Preise verstehen ih für 100 kg ab hier, häufig auch loko auswärtiger Stationen

bei mindestens 10 0.0 kg. Köln, 29. Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen lofo 17,00, fremder lofo 18,50, neuer —,—. Roggen hiesiger loko 13,25, fremder loko 15,00, neuer loko —,—. Hafer hiesiger loko ,—, fremder 15,00, neuer 13,09. Rüböl loko 61,03, pr. Oktober 60,30, pr. Mai 1897 58,70. i

München, 29. Oktober. Das Ministerium des Innern hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Handels- und Gewerbekammern sowie die sonstigen au auni und gewerblihen Körperschaften angewiesen, auf eine wirksame Betheiligung der bayeri r Industrie an der Welt-Ausfstellung in Paris im Jahre 1900 bintuwirken und die Thätigkeit des Reichs-Kommissars bei jeder Deletentes thunlichst zu unterstüßen.

eipzig, 29. Oktober. (W. T. B) (Sthluß - Kurse.) 3%

Sächsische Rente 97,20, 34 9/6 do. Anleihe 101,25, Zeißer Paraffin- und Solaröl-Fabrik 103,00, Mansfelder Kuxe 715,00, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 211,75, Kredit- u. Sparbank zu Leiplig 120,75, Leipziger Bankaktien 171,00, Leipziger Hypotkbekenbank 138,75, Sôöwsishe Barkakëticn 124,90, Sächsishe Boden - Kreditanstalt 119,00, Leipziger VBaumwollspinnereci-Aktien 179,60, Leipziger Kammgarnspinnerei - Aktien“ 197,50, Kammaarnspinnerei Stöhr u. Co. 198,00, Wernhausener Kammgarnspinnerei —,—, Alten- burger Aktienbrauerei 235,00, Zuckerrasfinerie [le-Aktien 112,00, Große Leipziger a 169,00, Leipziger Glektrishe Straßenb. 154,40, Thüringische jagge/ellschaf18-Aktien 99,00, Deutsche Spizen- fabrik 224 00, Leipziger Elektrizitätöwerke 137,50, Böhmische Nord- bahn-Aktien 182,50.

Kammzug-Terminhandel, La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,15 #4, pr. Dezember 3,17} #4, pr. Januar 3,174 X,

A Februar 3,174 #Æ, pr. März 3,20 4, pr. April 3,20 46, pr. ai 3,223 A, pr. Juni 3,25 4, pr. Juli 3,25 6, pr. August

| 3,25 Æ, pr. September 3,27 #, pr. Oktober A Umsay ¿ 20 000, Kaum behauptet.

Bremen, 29, Oktober. (W. T. B.) Börsen - Sblußberi®t. Raffiniertes Petroleum. Es E Bremer Petroleum- Börse.) Besser. Loko 6,90 Br. MRufssis Petroleum. Loko 6,70 Br. Schmalz. Fest. Wilcox 26} F Z, Armour shield 26 „4, Cudahv 27 &, Choice Grocery 27 §, White label 27 4, Fatrbants 4, Svedck fest. Short clear midol. lefo 25 ch4. Neis sehr fest Kaffee fest. Baumwolle stetig. Vployck midd[, loko 414 4§. Tabadck. 94 Faß Maryland, 10 Faß Kentucky.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 5 %/9 Nord- deutsche Wollkämmerei and Kammgarnspinnerei - Aktien 1694 Gd. ly “auuei na Lloyy-Aktien 1147 bez Bremer Wolkämmer Hamburg, 29, Oktober. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb 130,10, Bras. Bk. f. D. 170,00, Lübeck-Büch. 144 50, A.-C. Guano W. 79,00, Privatdiskont 44, Hamb. Packetf. 135 60, Nordd. Lloyd 114,50, Trust Dynam. 173,80, 3% H. Staatsanl. 97,05, 3t H nor, 106,00, Vereinébank 151,25, Hamburger Wechslers« bank 131,00.

YAbendbörse. Oesterr. Kreditaktien 310,50, Diskonto 205,75, Paetfahrt 135,40, Hamburger Straßenbahn 171,30. Still.

Getreidemarft, Weizen loko ruhig, holiteinicher loto neuer 162—166. Roggen lofo ruhig, hiefiger —, medlenburger lofo neuer 126 —132 cusfisGer loko ruhig, 96—98 Mais 94—96. Hafer ruhig. Herste ruhig. Rüb@! fest, loko 58. Spiritus E matt, pr. Oktober-November 184 Br., pr, November-Dezember 18 Br,, pr. Dezember-Januar 18# Br., pr. April. Mai 182 Br Kaffee fest, Umiíay 2500 Sack. Petroleuia fest, Standare white loko 6,85.

Kaffee. (INachmittagsbericht.) Good average Santos pvr, Oftober 52}, pr. Dezember 53 pr. März 532, pr. Mai 534. Ruhig. Zudckermarkt. (Schlußbericht) Rüben - RohtuFer l. Produkt Basis 88 9% Rendement neue Usance. frei an Bord Hamburg pr. Oktober 9,224, pr. November 9,20, pr. Dezember 9,374, pr. März 9,70, pr. Mai 9,875. pr. Juli 10,075. Ruhig.

Wien, 29. Oktober. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Oesterreichische 41/59, Pavierrente 101,10, Oesterreihishe Silberr. 101,10, do. Goldr. 122,00, do. Kronenr. 101,15, Ungarishe Goldrente 121,65, do. Kron.-A. 99,15, Oesterreichishe 60er Loosc 144,50, Anglo-Austr. 154,00, Länderbank 246,50, Oestr. Kredit 366,25, Unionbank 291,50, Ungar. Kreditb. 402,50, Wiener Bk.-BV, 260,00, Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 273,00, Buschtiehrader 540,00, Brüxer 240,00, Elbethalbahn 276,25, Ferd. Nordbahn 3385, Oest. Staatsb. 360,75, Lereb. Czer. —,—, Lombarden 101,00, - Nordwestb. 272,00, Ede —,—, Alp. -Montavy: 8450; Amsterdam 99,00, Dtsch. Pläge 58,78, Lond. Wf. 119,80, Pariser do. 47,924, Napoleons 9,54, Marknoten 58,78, Ruff. Bankn. 1,2773.

Getreidemarkt. Weizen pr. Hecbst 7,95 Gd., 8,00 Br., , pr. Frühjahr 821 Gd., 8,23 Br. Roggen pr. Herbst 690 Göo., 7,00 Br., pr. Frübjahr 7,17 Sd., 7,19 Br. Mais pvr. September- Oftober 4,50 Gd., 4,55 Br., pr. Mai-Juni 4,69 Gd., 4,62 Br. Hafer pr. Herbst 6,07 Gd, 6,12 Br., pr. Frübjabr 6,32 Gd., 6,34 Br.

__— 30. Oktober. (W. T. B.) Lastlos. Ung. Kredit-Aktien 403,50, Desterreichishe Kredit - Aktien 363,35, Franzosen 360,90, Loms barden 101,00, Elbethalbahn 276,00, Oesterreihishe Papierrente 101,10, 49/0 Ungar. Goldrente 121,65, Oesterr. Kronen- Anleihe 101,15, Ungar. Kronen-Anleihe 99,15, Marknoten 58,76, Napoleons 9,53, Bankverein 260,00, Taback-Aktien —,—, Länderbank 246,50, Buschties- rader Litt. B.-Aktien 539,50, Türkische Loose 45,70. Brüxer —,—.

London, 29. Oktober. (W. T. B.) (Schluß-Kurje.) Engl. 24°/o Konf. 08§, Preuß. 49/4 Kons. —, Ital. 59/69 Rente 874, 4°%/g 89er Ruf}. 2. S. 1024, Konvert. Türken 184, 49/9 Spanier 58ck, 3¿%/69 Egypt. 109, 49/6 unif. do. 1044, 349/96 Trtb.-Anl. 914, 69/6 konf. Mex. 914, Neue 93er Mexik. 894, Ottomanbank 102, Canada Pacific 584, De Beers neue 27, Ri Tinto 243, 34 9% Rupees 62}, 69/4 fund. Arg. A. 80}, 59/9 Arg. Goldanl. 79x, 44% äuß. do. 51, 39/5 Reichss Anl. 962, Brasil, 89er Anl. 635, 5% Western Min. 67, Play- disfont 34, Silber 298/16, Anatolier 843, 609/90 Chinesen 1074, 6% Chinesen (Chartered Bank-Anleihe) 111#, 5 %/ Chinesen (neueste) 98. Wechselnotierungen : Deutsche Pläye 20,65, Wien 12,15, Paris 25 37, St. Petersburg 25X.

Aus der Bank flossea 246 000 Pfd. Sterl.

Bankausweis. Totalreserve 26 273 000 Zun. 353 000 Pfd. Sterl., Notenumlauf 26 769 000 Abn. 271 000 Pfd. Sterl., Baar- bvorrath 836 182000 Zun. 83000 Pfd. Sterl., Portefeuille 26 882 000 Abn. 1 515 000 Pfd. Sterl., Guthaben d. Privaten 43 607 000 Abn. 2 200 000 Pfd. Sterl., do. des Staats 5 748 000 Zun. 414000 Pfd. Sterl.,, Notenreserve 24 036 000 Zun. 181 000 Pfd. Sterl., Negierungésicherheiten 14 047 000 Abn. 615 000 Pfd. Sterl. Prozent- verhältniß der Reserve zu den Passiven 533 gegen 504 in der Vor- woche. Clearinghouse-Umsay 132 Millionen, gegen die entsprechende Woche des vorigen Jahres weniger 41 Millionen.

9%°%/0 Javazucker 11} |tetig, Rüben -RobzudLer [okc 99/16 fest. Chile-Kupfer 473, pr. 3 Monat 483.

Liverpool, 29. Oktober. (W. T. B.) Baumwolie. Umsay 12000 B., davon rür Spekulation und Export 1000 B, Stetig. Middl. amerikanisde Lieferungen: Sehr feit. Oktober- November 421/64—422/,4 Käuferpreis, November-Dezember 41/64— 41/64 do., Dezember-Januar 41/44—41/64 do., Januar-Fehruar 41/64 416/64 do., Februar-März 415/64—416/64 do, März-Ayrii 41/4— 416/64 do., April-Mai 416/64—417/64 Verkäuferpreis, Mai-Juni 47/34 Käutexpreis, Juni-Juli 417/64—41/64 do., Juli-August 418/64—419/e4 d. Verkäuferpreis.

Offizielle Notierungen. American good ordin. 45/16, do. low middling 47/1e, do. middling 4/33, do. good middling 4/32, do. middling fair 4/16, Pernan fair 48/16, do. good fair 51/16, Ceara fair 411/16, do. good fair 415/16, Egyptian brown fair 53/16, do. good fair 58, do. good 5, Peru rough good fair 51/14, do. good 61/16, do. fine 68/16, do. moder. rough fair 59/16, do. good fair 99/16, do. good 5}, do. smooth fair 4}, do. good fair 47, M. G. Broach good 35, do. fine 45/16, Dhollerah good 31/16, do. fully good 31/16, do. fine 41/16, Oomra good 33, do. fully good 35, do. fine 44, Scinde good fair 211/16, do. good 21/16, Bengal fully good 35/32, do. fine 31/32,

Paris, 29. Oftover. (W. T. B.) Von der Börse wird be- richtet: Die Haltung war zeitweise matt auf scharfe Rückgänge in Goldminen-Aktien und größere Londoner Abgaben. Am Stluß waren Minen befestigt und darauf die Gesa:nmttendenz leiht erholt.

(Schluß-Kurse.) 3 9% amort. Rente 100,25, 3 */0 Rente 101,724, Italienise 5% Rente 88,10, 40/9 ungarishe Goldrente 103,93, 49% Russ, 89 —, 3% ui 1891 92,00, 4% unif. Egypt. —,—, 49% spanisÈe äußere An A 584, B. ottomane 910,00, B. d. Paris 788,00, Debeers 703,00, Credit foncier —,—, HPuanchaca-A. 85,00, Meridional-A. —,—, Rio Tinto-A. 619,00, Suezkanal-A, 3324, Créd. Lyonn. 764,00, Banque de Fran —, Tab. Ottom. 320,00, Wes. a. dt. Pl. Eh

ondon Wch. k. 25,184, Cheq. a. London 25,202, ch. Amft.

206,12, do. Wien k. 208,37, do. Madrid k. 395,50, W(. a. Italien 64, Portugiesen 25,624, Portug. Taback-Obl. —,—, 49/6 94 er Russ, —,—, Privatdiskont —, 34 9/ Ruff. A. 98,90, 39/0 Rufen (neue) 91,35.

Bankausweis. Baarvorrath in Gold 1 938 700 000 Abn. 4 342 000 Fe do. in Silber 1230594 000 Abn. 783 000 Fr., Rote: d. Hauptbk. u. d. Fil. 831 649 000 Zun. 58 3865 000 Fr.,

otenumlauf 3 625 314 000 Zun. 6 348 000 Fr., f. d. Rechnung d. Bre 548 029 (00 Zun. 23 743 000 Fr: Guthab. d. Staatsscha 14 314 000 Zun. 2 211 000 Fr, Gesammtvorshüsse 358 296 Abn. 5 401 000 Fr., Zins- u. Diskont-Erträgn. 6 464 000 Zun. 369 0C0 Fr. Verhältniß des Notenumlaufs zun Baarvorrath 87,42. Getreidemarkt. (Schlußberiht.) Weizen mait pr: Dke 209 + Dr.

tober 20,50, yr. November 20,65, br. November-Februar j anuac-April 21,25. Roggen ruhig, pr. Oktober 14,24, pr. Januars ril 13,90. Mehl matt, pr. Oktober 42,45, pr. November 43,00, pr. November-Februar 43,40, E Januar-April 44,15. Rüböl’r d pr. Oktober 60+, pr. November 60}, pr. November- ber 60}, pr. Januar- April 62. Spiritus matt, pr. Oktober 294, pr, No-

vember 30, pr, November-Dezember 30}, pr. Januar-April 314. À