e bestimmte Geldsumme, sondern vielmehr darauf, zu
f
ermitteln, der wievielte Theil des Ganzen vernichtet ift.
_ Nach diesem Verhältniß und. nd , ügabe der Ver-
Paas umme wird die Entschädigung bestinmt* t
17) Hinter § 47 wird ein § 47 a einges{oben:
_ „Bei Total- sowie Partialshäden is der Werth der übrig gebliebenen Materialien, soweit dieselben anderweitig bei Bauten und Reparaturen verwendbar sind, von der Entschädigungs- summe in Abzug zu bringen.“
18) § 48 erbält folgenden Zusaß: : :
„Eine {huldbare Nichtbeachtung dieser Vorschriften zieht den Verlust der Brandschadenétvergütung oder doch eines Theiles
“derselben nach sich.“ :
19) § 49-lautet. fortan dahin: .
„Bei der Absckäßüitg von Partial-Brandschäden unter 2000, „ bleibt es* dêhnt Komniiffar liberlassenck cinen vereideten Bausachverständigen hinzuzuziehen ; bei Partial-Brandschäden über 2000 MÆ aber muß neben einem pereideten Zimmer- oder Maurermeister der landschaftlihe Kataster Revisor, oder bei dessen Behinderung ein auf Antrag der zuständigen Provinzial- Direktion von der General-Direktion ein für alle Mal er- nannter Stellvertreter desselben zugezogen werden.“
20) § 64 erhält folgendea Zusatz: :
„Strafen nah § 63 unterliegen gleichfalls der Einziehung durch Exekution.“
21) § 65 lautet fortan dahin: „Die ordentlichen Beiträge betragen für 100 4 Ver- fiherung jährlich A in der ersten Klasse 0,20 M in der zweiten Klasse . 0,30 M in der dritten Klasse . 0,40 M in der vierten Klasse a . 0,70 M in der viertcn Klasse b . 0,80 M in der fünften Klasse. 1,20 M“ 22) § 67 lautet fortan dahin : n. ;
„Was über diesen Zushuß zur Bestreitung der Ausgaben erforderli ist, wird als außerordentliher Beitrag nah Maß- gabe der für die cinzelnen Klassen nothwendig gewordenen Zu- lane und nah Verhältniß der ordentlichen Beiträge auf jede Klasse besonders vertheilt und zugleih mit den ordentlichen Beiträgen ausgeschrieben.“ :
Der durch Allerhöchsten Erlaß vom 7. September 1872 (G.-S,
S. 640 Nr. 13 und S. 660 Nr. 3) genehmigte Nachtrag zu § 67
fällt fort.
23) § 73 lautet fortan dahin: i: i
„Auch ift er berechtigt, die ordentlihen Beiträge zu erniedrigen oder zu erhôßen, wenn die Bestände des Reservefonds solches zulafsen oder erfordern.”
Der durch Allerhöchsten Erlaß vom 6. Februar 1886 (G.-S,
S. 141 Nr. 1) genehmigte Nachtrag zu § 73 fällt fort.
Ministerium des Jnnern. Dem Ober:Regierungs-Rath Dr. von Gizycki ist die Leitung der Kirchen- und Schulabtheilung bei der Regierung in Posen übertragen worden.
Nichkamfkliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 3. November.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Neuen Palais heute Morgen von 9 Uhr ab den Vortrag des Staatssekretärs des Neichs - Schaßamts Dr. Grafen von Posadowsky- Wehner und empfingen um 10 Uhr den Kriegs- Minister, General: Lieutenant von Goßler zum Vortrage.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen hat den Gutspächteru- Grundmann zu Lenka und Anderson zu Swiba den Titel als Königlich Prinzliher Ober-Amtmann gnädigst verliehen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Rechnungs- wesen hielten heute Sißungen.
Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Plaß 11, unter dem Vorsitz des Minister-Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sizßung zusammen.
Der Kaiserlihe Gesandte in Stockholm, Wirklihe Ge- heime Nath Graf von Bray- Steinburg hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Ab- wesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations-Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legationës:Rath von Porta- tius als Geschäftsträger.
Nach telegraphishen Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant Kapitän zur See Hofmeier, gestern in Cagliari angekommen und beabsichtigt am 5. November nah Corfu in See zu gehen; S. M. S. „Habicht“, Kommandant Korvetten - Kapitän Gercke (Eduard), beabsichtigt, am 4. November von Lissabon nah Las Palmas in Sec zu gehen.
Bayern.
Aus Anlaß des Namensfestes Seiner Königlichen Hoheit des rinz-Regenten hatten am Sonntag in Nünchen die öffentlichen Kaatlichen und städtishen Gebäude, die Gesandischaftshotels und Konsulate sowie zahlreiche Privat- häuser Flaggenshmuck angelegt. Der Tag selbst wurde, dem Wunsche Seiner Königlichen Hoheit gemäß, in der üblichen, stillen Weise durch kirchliche geen begangen. Morgens Fanden in den katholischen Stadtpfarrkirhen un Studienkirchen Hochämter mit Te Deum statt, zu welchen sich die e Mew und große Scharen von Andächtigen eingefunden hatten. Um 10 Uhr begann in der Garnison- und Hofkirche zum hl. Michael der vom Stiftsdekan Babel zelebrierte
aiten sih im Presbyteriuum Jhre Könialichen Hoheiten die rinzen L arl, Leopold, Arnulf, Ludwig ‘erdinand und Alfons, sowie auch der zum Besuch der amilie des Prinzen Ludwig in München weilende Prinz erdinand von Bourbon - Sizilien, Herzog von alabrien, eingefunden. Jm Oratorium wohnten diesem Hoch- amt Jhre Kaiserlihe Hoheit die Prinzessin Gisela, sowie Zhre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Arnulf, Ludwig Ferdinand und Alfons bei. Ebenfalls um 10 Uhr fand in der protestantishen Matthäuskirche liturgischer Festgottesdienst statt, zu welchem der Oberst:Hofmeister Graf zu Castell, der Oberst- Stallméister Freiherr von Wolfskeel, sowié die Staats-Minister Dr. Freiherr von’ Crailsheim, Dr. Freiherr von Riedel und Freiherr von Feilißsh ershiencn waren. Um 11 Uhr begann in der Metropolitankirhe zu U. L. Frau das von dem Erzbischof Dr. von Thoma abgehaltene Pontifikalamt. Seine Königlihe Hoheit der Prinz-Regent wohnte dem vom Stiftspropst von Turk ‘um 11 Uhr in der Allerheiligen - Hofkfirhe abgehaltenen Pontifikalamt an. Zu demselben waren auch Ahre Königliche Hoheit die Herzogin Adelgunde von Modena und Jhre Kaiser- liche Hoheit die Prinzessin Ludwig mit Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Adelgunde, Marie und Mathilde sowie Jhre Königlihe Hoheit die Prinzessin Therese erschienen. Nachmittags 4 Uhr fand bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten Familientafel statt.
Sachsen. Zhre Königliche Hoheit die Gräfin von Flandern ist am Sonntag Abend von Potsdam in Dresden eingetroffen.
Baden.
Jn dem Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Groß- herzogs ist, der „Karlsr. Ztg.“ Aolas, eine stete, wenn auch langsame Besserung zu verzeichnen. Ausgesprochenes Ange- griffensein und große Ermüdung bestehen noch, Temperatur- erhöhungen sind niht mehr aufgetreten. Die Wundheilung ist normal, die Nahrungsaufnahme und der Schlaf sind befriedigend.
estgottesdienst für den S Theil der den Hob Daselbst
Sachsen-Weimar- Eisenach.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat den Ober- Regierungs-Rath von Pawel in Cassel zum Chef des Kultus- Departements des Großherzoglih \ächsi- shen Staats-Ministeriums mit dem Titel und Rang eines Wirklihen Geheimen Raths und dem Prädikat „Excellenz“ ernannt.
Oldenburg. __ Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist nach längerer Abwesenheit am Sonnabend wieder in Oldenburg eingetroffen. Neuß: ä. L. Seine Durchlaucht der Fürst ist am 31. v. M. nach mehrwöchigem Aufenthalt auf Schloß Burgk bezw. in den leßten Tagen des Oktober in Droyssig, nah Greiz zurückgekehrt.
Oesterreich-Ungarn.
__ Aus Budapest erfährt „W. T. B.“, der Abg. Graf Ladislaus Szapary, Sohn des ungarishen Oberst- hofmeisters, habe an den Minister-Präsidenten Baron Banffy ein offenes Schreiben gerichtet, worin er seinen Beitritt zur liberalen Partei unter Aufrechterhaltung seines konser- vativen Standpunktes in der Kirchenpolitik ankündige. ‘Jn den Kreisen der liberalen Partei herrshe indessen die Auf- fassung vor, daß man unter derartigen Vorbehalten nicht Mitglied derselben werden könne.
_Aus Hermannstadt wird berichtet: das Journal „Tele- graful Romanul“ schreibe anläßlich der Wahlen zum un- garishen Reichstag: Die Numänen hätten in 6 Bezirken ihre eigenen nationalen Abgeordneten gewählt und gegen die Anstrengungen der Regierungskandidaten den Sieg davon- geiragen. Auch die regierungsfreundlihen Kandidaten in Siebenbürgen und im Banat seien nur mit Hilfe der Stimmen der Rumänen gewählt worden. Das beweise voll- kommen, daß die rumänische Passivität cin unwahres Schlag- wort sei.
Frankreich. Die Königin von Portugal is gestern Abend von Paris nah Wien abgereist.
Ftalien. Der Herzog und die Herzogin von Aosta haben sich gestern Abend von Turin nah Wien begeben.
Der Erbprinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst und der Herzog von Ratibor wurden heute Mittag von dem Papst empfangen. — Zur Theilnahme an der Beisezung des Kardinals zu Hohenlohe ist der Prinz Ernst zu Sachsen-Meiningen aus Florenz in Rom eingetroffen.
Türkei.
Die s hat, dem „W. T. B.“ zufolge, für den Ausschuß zur S Mea R EE Gendarmerie auf Kreta an Stelle der beiden Mitglieder, gegen deren Er- nennung die Botschafter Einspruch erhoben hatten, zwei neue Mitglieder ernannt, welche Obersten-Nang bekleiden und die erforderlichen Sprachkenntnisse besißen; ferner ernannte die Pforte Kostaki Effendi, Mitglied des Handels-Appellations- gerihts, zum Mitgliede des Ausschusses für die Justizreform auf Kreta, an dessen Sißungen als Vertreter der Botschaften die betreffenden Konsuln theilnehmen.
Aus Athen wird der „Agence Havas“ berichtet, ein Trupp Aufständischer sei von Macedonien aus in Epirus eingedrungen. A der Nähe von Zagori sei es zu einem blutigen Zusammenstoß mit den türkischen Truppen ge- kommen, _bei welhem Kapitän “ Bekir Aga und mehrere e Soldaten gefallen seien. Einige Aufständische seen in Gefangenschaft gerathen.
Serbien. Der König ist gestern wieder in Belgrad eingetroffen und von den Ministern empfangen worden.
Amerika.
Un einer in Madrid eingetroffenen Depesche aus Cuba hat in der Provinz Havanna cin Zusammenstoß
zwischen den Aufständischen und den spanischen Truppen statt- gefunden, bei welchem 62 Aufständische “getödtet und viele verwundet wurden. Auf seiten der Spanier wurden 15 ver- wundet, darunter ein Hauptmann.
Nr. 46 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innecn , vom 30. Oktober, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands-Akten ; — Entlassung eines Vize-Konsuls; — Exe- quatur Ertheilung. — 2) Finanzwesen : Nachweisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1896 bis Ende September 1896, — 3): Zoll- und Steuerwesen: Ergänzung des Verzeichnisses l der An- lage A. zum Schiffsbau-Regulatiy (Zollfreiheit der Schiffsbau- materialien); — Zollamtlihe Behandlung der aus dem Hamburgischen Freihafengebiete mit der Post eingehenden Theeproben. — 4) Polizei- wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Statistik und Volkswirthschaft.
Wohlfahrtseinrihtungen.
Der Deutsche Verein „Arbeiterhetim“, welcher unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin steht, hielt am 16. Oktober in Bielefeld seine dieétjährige Generalversammlung ab. Pastor von Bodelschwingh, der Vorsißende der Vereinigung, wies auf die Wichtigkeit der Bestrebungen hin, den Arbeiter dur hâäuéliche Ansiedelung außerhalb der Groß- und Industriestädte, in denen er egen Der Mißstände, die das enge Zusammenwohnen im Gefolge habe, leiblih und sittlich verkommen müsse, wieder zu einem gesunden und zufriedenen Menschen zu machen. Die Versuchsstation des Deutschen Vereins „Arbeiterheim“, die nunmehr bald weit über 100 Doppelbäuschen in und bei Bielefeld erriGtet hobe und si, den Bedürfnissen anpassend, immer
weiter entwidele, zeige, wie so manche ähnliche Eiarichtung im -
Vaterlande, zur Genüge die Richtigkeit und Nothwendigkeit solcher Bestrebungen. Aus den angesammelten Geldern der Alters- und Invpaliditätsanstalten würden neuerlich fast ausnahmelos bereitwillig und zu niedrigem Zinéfuß Summen für Errichtung von Arbeitshäusern, Arbeiterheimen* hergelieben. Leider aber fehle es an den nöthigen Händen, die bereit wären, mit diesen Geldern zu wirthschaften. Er stelle daher den Ant'ag, die betreffenden Ver- layermWaustallen zua bitten, nun ihrerseits einen Schritt weiter zu gehen, d. h. selbst einige Beamte (praktisch geschulte Landwirthe, Baumeister, Kassierer) für jeden Versicherungsbezirk anzustellèn, die in diesem Sinne thätig wären. Das Reichs - Versicherungé- amt selbst stehe fclhem Vorschlage durchaus freundlich gegen- über. Der Vorschlag wurde von dem anwesenden Vertreter der Re- gierung gutgeheißen und nah kurzer Debatte eir.stimmig angenommen. Als zweiter Redner berichtete Herr Ober-Inspektor Lieber, der Ge- \häftsführer des Vereins, über die auch in diesem Jahre wieder be- deutend gesteigerte Thätigkeit. Erfreulich fei es namentli, daß auch Behörden und Regierungen Auékunft, Rath und That seitens des Vereins bei Begründung von Baugenossenschaften 2c. mehr und aus- fa in Anspruch nähmen. Auch die Neisethätigkeit, das Auf- uen und Aufdecken des Wohnungselends dur die Presse habe die besten Erfolge gehabt. Redaer {loß mit der festen Zuvetr- sicht, daß au im kommenden Jahre immer mehr Menuschenfreunde und Patrioten durch Beitritt die Kräfte und die so nothwendige Aus- breitung der Sache fördern würden. Er sei gern zu jeder weitereu Auskurft bereit, und es stehe kostenlos allen denen, die ein Interesse für die Arbeit haben, au in diesem Jahre der demnächst in Druck erscheinende Bericht 2c. zur Verfügung.
Zur Arbeiterbewegung.
In Magdeburg ist, wie im „Vorwärts" mitgetheilt wird, der Ausstand der Maurer und Arbeiter auf dem Bau der deuts{- reformierten Kirche beendet (vgl. Nr. 260 d. Bl.).
__ In Eupen is der Weberaus stand bei der Firma Tasté, eee Meldung der „Frkf. Ztg.“ zufolge, durch Verglei beendet worden.
In Solingen soll nah dem „Vorwärts“ ein neuer Ausstand unter den Messer reidern bevorstehen; diesmal handelt es fich um die Schlacht-, Brod- und Gemüsemesserreider.
__ Aus Hamburg wird der „Voss. Zkg.“ zur Lohnkbewegung der Wagenführer der Straßeneisenbahn telegraphiert: Sämmt- lihe Wagenführer stellten gestern bei der Direktion die Forderung von 110 A Mindestmonatslohn und weiterer Zugeständnisse wegen der freien Tage. Falls in 24 Stunden die Bewilligung nicht erfolge, fo sollte heute die Arbeitseinstellung auf allen Linien erfolgen (vgl. Nr. 261 d. Bl). Seit Sonntag ließ die Direktion alles irgend ab- kömmliche Personal mit der Führung der Wagen vertraut machen. Dex ganze Plan dieser Forderungen ist lange vorbereitet, aber geheim- gehalten worden.
Aus Berlin berichtet dat selbe Blatt zu dem nun beendeten Ausstand der Former und Gießereiarbeiter, daß die Aus- ständigen keinen Vortheil erzielt haben. Der Lohnkampf hat gerade sech8 Monate gedauert. Wegen der diesjährigen Maifeier erfolgte eine Aussperrung von 260 Arbeitern aus den hiesigen Gießereien, was Anlaß zu dem erbitterten Streit zwischen dem Berliner Metallarbeiterverband und der Vereinigung der Metallindustriellen gab. In der leßten Zeit gelang es den Arbeitgebern, durch Zuzug auswärtiger Arbeitskräfte die Werkstätten zu beseßen. Da somit die Sperre der Arbeiter, die der Metallarbeiter-Verband als Antwort auf die Entlassung des alten Personals ausgesprochen hatte, wirkungslos geblieben war, beschloß man, den Kampf aufzugeben.
Kunst und Wissenschaft.
Der Kaiser Friedrichs-Museums-Verein und die Ausstellung der von ihm geschenkten Kunstwerke in der Königlichen Galerie. „4 Die Leiter unserer staatlichen Museen sind nicht selten auf die Hilfsbereitschäft pätriotisher Kunstfreunde angewiesen, wenn es si darum handelt, bei der Erwerbung hervorragender, auf dem Kunstmarkt auf-
” tauchender Stücke {nell zuzugreifen, bevor Privatsammler oder aus-
ländische Kunstinstitute ihnen zuvorkommen. Etatsmäßige Mittel sind in folchen Fällen nicht immer in genügender Höhe vorhanden oder dur andere Ankäufe bereits in Anspruch genommen, und troh würde den Museen dur das Verpassen günstiger Gelègenkai manche wichtige Bereicherung threr Sammlungen entgehen, Jn zahlreichen folchen L hat ih die Beihilfe von Privatpersonen erfolgreich bewährt,
nsbesondere e der Avtheilung für Renaissanceplastik seit einer Reihe von Jahren zahlreihe Zuwendungen gemacht roorden; das Ver- dienst, einen größeren Gönnerkreis sür diese Zwecke gewonnen zu haben, gebührt dem Direktor, Gek,eimen Negiecungs-Nath Bode, von dem auch die Anregung ausging, solche Hilfe zu einer festen Vereinigung zu organisieren. Der am 28. April d. J. begründete „Berliner Museums- Verein" hat nach § 1 seiner Statuten den Zweck, „die Königlichen Berliner Sammlungen der Gemälde und“ Biltwerke des Mittelalters und der Renaissance zu fördern, deren Vereinigung in einem selbständigen Museumsneubau nach den Allerhöchsten Inten- tionen des Kaisers Friedrich geplant ist. Der Zweck foll erreicht werden a. durch Ankauf werthvolier Kunslwerke, welche für bestimmte Zeit zur Verfügung der Museumsverwaltung gehalten werden, und b. durch Zuwendung geeigneter Kunstwerke an die Se uigüiden Museen.“ Schon vor der festen Konstituierung des Vereins sind eine Reihe bedeutsamer Erwerbungen desselben zu verzeihnen, die mit Bewilligung der Generalverwaltung der König- [ichen Museen ihre Aufstellung im Eingangsraum der Köni g- lihen Gemälde-Galerie gefunden haben: zunächst die Votiv« tafel des Schaßkanzlers Estienne Chevalier von der Hand des französischen Miniaturmalers Foucquet, eine üteraus feltene und vornehme
Probe der Rd [den Malerei des XV. Jahrhunderts, über die an dieser Stelle bereits berichtet wurde. Dieses Hauptstück ist von dem Verein. erworben, um später von der Galerie übernommen zu werden. Als Geschenke. des Vereins erhielt die Galerie ein männliches Porträt von Hans Memling, von dem unsere Sammlung bisher kein nam- haftes Werk besaß, sowie eine kleine Bilonißstudie von Nem- brandt, aus der Mitte der vierziger Jahre, von frappanter Lebendigkeit des Ausdrucks. Dazu kommen werthvolle italie- nf\{@e Bronzestatuetten und Plaketten des Quattrocento, ein lasiértes Thonrelief der Madonna von Luca della Nobbia, ein Stucktondo aus Donatello’s Schule und eine aus Rouen s\tam- mende Statue eines französishen Königs, ein Meifterwerk der führenden nordfranzösishen Bildhauershule des XITII. Jahr- hunderts von ungewöhnlihem Reiz und Vornehmheit der Kon- zeption, sowie eine hervorragende marmorne Ma donnenstatue der Pisfaner Schule des Trecento, ein charakteristishes Holzshnigwerk des Tilman Riemen schneider und eine kleinere Figur der h Barbara vom Mittelrhein.
Diese ersten reihen Früchte der neuen Organisation, welcher Seine Majestät der Kaiser sowie Ihre Majestät die Kaiserin Friedrih Ihr Allerhöchstes Interesse entgegenzubringen geruhten, wecken die frevdigsten Erwartungen für die Zukunft, zumal die Zahl der Mit- glieder des Vereins und damit seine Fonds in \teter Zunahme be- griffen sind, und sein Wirken zum Besten unserer Kunstsammlungen E anregend und vorbildlih für zahlreiche Kunstfreunde sein dürste.
Der bekannte Dermatologe Geheime Medizinal-Rath, Professor Dr. GeorgLewin ist am Sonntag hierselbst plöulih am Herzchlag gestorben. Georg Richard Lewin war am 2. April 1820 in Sondershausen geboren, \tudterte in Berlin, Halle, Leipzig, Heidelberg und Wien, machte auch in Paris klinishe Studien und habilitierte fich 1853 in Berlin. Zehn Jahre später, 1863, wurde er Direktor der Abtheilung für sfyphilitishe und Haut- krankheiten an der Charits und im Jahre 1868 außer- ordentliher Professor für Dermatologie an der Berliner Untversität. Lewin’s wissenschaftlihe und praktishe Thätigkeit erstreckte sich vor- nehmlih auf das Gebiet der Kehlkopfkrankheiten und der Syphilis. Erstere behandelte er durch Inhalationen zerstäubter Flüssigkeiten, und für leßtere führte er eine neue Behandlungsmethcde mittels \subkutaner Jujektionen von Queksilberhlorid ein. Bon feinen wissenschaftlihen Werken sind hervorzuheben: „Die Inhalations- therapie in Krankheiten der Respirationsorgane* (2. Aufl, Berlin 1865) und „Die Behandlung der Syphilis durch subkutane Sublimat- injektionen“ (das. 1869). Im Jahre 1880 wurde Lewin zum außer- ordentlichen Mitgliede des Kaiserlihen Gesundheitsamts, 1884 zum Geheimen Medizinal-Rath ernannt. Erst im Laufe dieses Jahres
hatte der Verstorbene sein 50 jähriges Doltorjubiläum gefeiert und dann seine akademische Lehrthätigkeit aufgegeben.
Kunstgeshihtlihe Vorträge für Schüler höherer Lehr- anstalten haben die Herren Dr. Köppen und Dr. Stoedtner im wissenschaftlichen Theater der alten „Urania“ zu halten unter- nommen. Zunäcst follen in 9 Vorstellungen die Hauptwerke der antiken Kunst erläutert und vermittels des Skioptikons gezeigt werden. Am Sonnabend, den 22. Oktober, hielt Herr Dr. Köppen über die Kunft der alten Egypter einen Vortrag. Er führte die Abbildungen aus der Architektur, Skulptur und Malerei vor, die ein lehrreihes Bild von dem Stande der damaligen Kunst boten. Der zweite Vortrag, am 31. Oktober, führte die prähistorische Kunst in Griechen- land vor und erörterte ihre Stellung in der von Homer geschilderten Kulturepohe. Der Redner zeigte die Hauptstätten Troja, Tiryns und ykenae, ging dann zum Palast, und Gräberbau über und entwarf s{chließlich unter eingehender Besprehung des - Kunstgewerbes ein interessantes Kulturbild. Das zahlreiche Publikum bildeten, dem Charakter des Vortrags entsprechend, zrößtentheils Sekundaner und Primaner höherer Lehranstalten. Die Absicht, in diefer Weise den Geschichtsunterri{t und die L-ktüre der Klassiker dur künftlerisheé Anschauung zu beleben und damit der jugendlihen Phantasie gesunden Nährstofî zuzuführen, ver- dient zweifellos Billigung, und wie der zahlreihe Besu der Vorträge 4 zeigt, findet er auh rege Theilnahme bei der Schülerwelt. Bei der Fortseßung des Unternehmens würde es ih vielleicht empfehlen, neben der inhaltlihen Erklärung der vorgeführten Kunst- werke auch ter künstlerischen Bedeutung derselben, der Stilgeschichte eingehendere Aufmerksamkeit zuzuwenden, denn au hier bedarf die Anschauung des belehrenden Wortes als Ergänzung. i
— Album für Jagdfreunde. Zw:ites Heft (Großfolio). Mit 45 Hol; schnitten nach Gemälden und Zeichnungen berühmter Meister. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Preis 2 A — Diescs zweite Heft der {hon früher empfohlenen Sammlung bietet eine Galerie ausgewählter Jagd- und Tbierstücke in vorzüglichen Holzschnitt-Reproduktionen nah Gemälden, Zeichnungen und Skizzen bekannter Meister, wie Ludw. Beckmann, C. F. Deiker, Rich. Friese, Eduard Grügßner, Christian Kröner, F. Lindner, Hans Makart 2c. Roth- und Damwild, Schwarz« und Federwild iehen wir im Kampf mit seines Gleihen und vom Menschen verfolgt; wir belauschen ferner das Familienleben der Thiere im Wald und auf der Heide. Auch Bilder avs ferneren Gegenden, wie rorwegische KRennthierjäger, Sarden auf der Mufflonjagd, amerikanische Wapiti-Hirsche, eine Trappenjagd in den Eberen Ungarns, ziehen vor dem Auge vorüber, Besonders bervorragend sind die Blätter „Der Neuenburger Urwald in Oldenburg“ nach einer Originalzeihnung von F. Lindner, „Auf der Wahlstatt“ nah dem stimmungerweckenden Gemälde von Nich. Friese und „Wintertag im Hohmoor bei Tölz“ nach dem Gemälde von H. Richter-Lefensdorf. Jeder Waidmann und Natur- freund wird auch an diesem neuen Heft seine Freude baben.
Land- und Forstwirthschaft.
Der in Nr. 199d. Bl. vom 21. August d. J. ent- haltene Abdruck der von der Generalversammlung der Fa lfer Landschaft am 31. -Januar d. J. beschlossenen, [lerhöhst unterm 4. August cr. gen-bmigten Statute n- 2c. Aenderungen zeigt einige Unrichtigkeiten. Der richtige Text ergiebt sich aus der Sonder-Beilage zu Nr. 38 des Amtsblatts der Königlichen Regierung zu Posen und aus Nr. 39 des Amtsblatts der Königlichen Regierung zuBromberg.
___ In Arlehnung an die Zentralstelle für Arbeiter - Wohlfahrts- einrichtungen hat #ch vor kur em ein , Aus\ch uß für Wohlfahrts- pflege auf dem Lande“ gebildet, welcher bezweckt, ker Wanderung der ländlihen Bevölkerung nah ten Städten dur cine nach festen Zielpunkten arbeitende, umfassende Wohlfahrtspflege auf dem Lande, sowohl auf materiellem wie auf religiös - sittlihem Ge- biet, entgegenzuwirken. Eine tin Verlage von Trowißz\h u. Sohn hierfelbsst erschienene Denkschrift des Aus\chusses über „die Bedeutung der Landbevölkerung im Staat und unsere besonderen Aufgaben auf dem Lande“, verfaßt von Heinrih- Sohnrey, ertheilt nähere Aufs{lüsse über seine Ziele und Aufgaben. Unter steter Bezu.nahme auf die wenigen bereits bestehenden mustergültigen Einrichtungen werden darin u. a. auéführlihe, wahrheitsgetieue Berichte gegeben über hervor- ragende genofssenshaftlihe Derankigtiungen zur Hebung des Bauern- standes, über vernahlässigte Nebenerwerbszwcige (Flahsbau, Obstbau, Landgärtnerei, Geflügel-, Fish- und Bienenzucht, Korbweidenkultur, olzshnizerei, Teppichknüpferei, Glasarbeiten 2c.), deren sorgsame flege die wirthshaftliche Lage, insbesondere der zeitweilige Arbeits- mangel auf dem Lande immer dringender fordern. Spareinrihtungen und Darlehnskassen, Wirthschafts- und. Lebenébedarfs-Anstalten auf dem Lande, Absaßstellen in den Städten, Arbeiterhäuser und Arbeiter- nonen Handarbeitsunterriht der Knaben und volle hauswirth- schaftlihe Ausbildung der Mädchen und Frauen, Fiber drung, Armen- und Krankenpflege, Bekämpfung des Wuchers und der Trunk-
sucht, sowie noch viele andere Angelegenheiten des ländlihen Volks- lebens werden in jenen Beispielen vor Augen geführt. Der Ausschuß, dem zahlreihe angesehene Männer angehören, hat sein Werk bereits begonnen und wendet sih jeßt in einem Aufruf an Behörden, Vereine und Volksfreunde mit dec Bitte, ihm als Mitglieder oder Helfer beizutreten. Entsprehende Anmeldungen sind an das Bureau des Auéschusses, Berlin W., Schillftraße 16, zu richten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Konstantinopel, 3. November. Die Pest in Asir ist, nach einer Meldung des „W. T. B “, im Fortschreiten begriffen. Um die verpesteten Ortschaften ist ein Militär-Kordon gezogen worden.
Handel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungs|stellen der Reichsbank wurden im Monat Oktober d. J. abgerehnet 2074 328 000 M gegen 1797 948 400 4 im September 1896, 2070 126 200 ( im Oktober 1895, 1651897400 # im Oktober 1894, 1516854100 / im Oftober 1893, 1394316700 /« im Oftober 1892 und 1615561 500-4 im Oktober 1891.
Der Ausweis der Reihsbank vom 31. Oktober 1896 weist bei einem gesammten Kassenbestand von 860522 000 (1895 944 053 000) M der Vorwoche gegenüber eine Abnahme auf von 14 540 000 (1895 Abnahme 15 448 000) 4; der Metallbestand allein hat fich um 12981 000 (1895 um 14451 000) (A vermindert. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 711 157 000 (1895 686 852 000) 4 eine Zunahme um 8 085 000 (1895 Zunahme 14 407 000) (4 und der Bestand an Lombardforderungen mit 113 130 000 (1895 98 323 000) (A eine folche um 17027000 (189% Zunahme 19114000) Æ; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen beträgt also der Zuwachs 25 112 000 (1895 33 521 000) #. Der Bestand der „sonstigen Aktiva“ hat um 10 166 000 6 zugenommen. Auf passiver Seite erscheint der Betrag der umlaufenden Noten mit 1129142000 (1895 1192093 000) e um 33521 000 (1895 Zunahme 43 386 000) A höher als in der Vorwoche, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten mit 448 587 000 (1895 437 243 000) 4 einen Rück- gang um 13 002000 (1895 Abnahme 21 977 000) Æ erkennen lassen.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Obersclesien. An der Ruhr sind am 2. d. M. gestellt 12 688, niht rechtzeitig gestellt 28 Wagen. . : In Oberschlesien sind am 2. d. M. gestellt 5348, niht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
— Am Sonnabend verstarb hier der Königlihe Kommerzien-Rath Ban Ras Adolf Heese, ältester Chef der Firma I, A. Heese tin Derlin.
— In der gestrigen Aufsichtsraths\sißung der A. Riebeck'#\ch en? Montanwerke, Aktiengesell\schaft in Halle a. d. Saale, berichtete der Vorstand über den Verlauf des 1. Semesters des Ge- \{äftsjahres 1896/97. Hiernach ist die Kohlenförderung und der Ab- faß an Klarkohlen und Briquets, sowie von Mineralölen nit un- wesentlih größer als in der gleihen Zeit des Vorjahres gewesen, wodur der Ausfall bei einzelnen anderen Produkten mehr als auf- gewogen wurde, Der Bruttogewinn beträgt 1035394 4 gegen 1011210 M
— In der ordentlichen Generalversammlung der Nienburger Eisengießerei und Maschinenfabrik in Nienburg a. d. Saale wurde die Bilanz und die Gerinn- und Verlust-Rechnung für 1895/96 genehmigt; dem Borstand und dem Aufsichtsrath wurde Entlastung ertheilt und die beantragte Aenderung der Statuten genehmigt.
— Wie aus Not ock gemeldet wird, wurde in der Aufsichtsraths- Sitzung der Mahn und Ohlerih Bierbrauerei Aktien- Gesellschaft zu Rostock vom 29. Oktober der Geschäftsbericht für das Rechnungëejahr 1895/96 vorgelegt. Der Bierabsay betrug 99 567 111, gegen 86 901 hl im Vorjahre. Von dem Reingewinn in Höhe von 379 651 G (im Vorjahr 370713 4) werden 11 9% Dividende wie im Vorjahre zur Vertheilung kommen.
Stettin, 2. November. (W. T. B) Getreidemarktt. Weizen matter, loko 162—165, per November —,—, per November- Dezember —,—, Noggen unverändert, loko 124—127, per November 127,00, per November-Dezember 127,00. Pommerscher- Hafer loko 123—134. Rüböl loko unverändert, per November 56,50, per April- Mai 56,20. Spiritus matter, loko mit 70 4 Konsumsteuer 35,80. Petrcleum loko 11,15.
Breslau, 2. November. (W. T. B.) Getreide- und Pro- duktenmarkt. Spiritus per 100 1 100% extl. 50 A Verbrauchs- abgaben pr. November 54,30, do. do. 70 A Verbrauchsabgaben pr. November 34,80.
Magdeburg, 2. November. (W. T. B,) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92 9% —,—, Kornzucker erkl. 88 0%/4 Rendement 9,80—9,95, Nachprodukte cxkl. 75 %/% Rendement 7,45 —7,95. Ruhig. Brotraffinade 1 23,75. Brotraffinade 11 —,—. Gem. Raffi- nade mit Faß 23,25—23,75. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25, Ruhig. Rohzucker 1. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg pr. November 9,07F bez., 9,10 Br., pr. Dezember 9,174 Gd., 9,224 Br., pr. Januar 9,35 Gd., 9,374 Br., pr. April-Mai 9,70 bez., 9,724 Br., pr. Juni-Juli 9,90 Gd., 9,95 Br. Ruhig, :
Köln, 2. November. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko 17,00, fremder loko 18,50, neuer —,—. Roggen hiesiger loko 13,25, fremder loko 15,00, neuer loko —,—. Hafer hiesiger loko —,—, fremder 15,00, pr. Mai 13,00. Rüböl loko 62,03, pr. Mai 58,70. /
München, 2. November. (W. T. B.) Die „Münch. N. N.“ hôren nach einer authentischen Mittheilung, die bisherigen Erhebungen hâtten ergeben, day die Untershlagungen des Kassierers Franz Klocker von der Bayerischen Sund ihtlar und Wechselbank 133 000 Æ betragen und nur dadur möôglich wurden, daß Klocker von einem zweiten Kassenbeamten der Bank durch Fälschung der Bücer unterstüßt wurde. Gegen diesen Kassenbeamten ist eine straf- rechtlihe Unterfuhung veranlaßt. Die Kasse war am 30. September ganz in Ordnung; die Defraudation hat erst im Oktober f\tatt-
efunden. i
: Leipzig, 2, November. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) 3 °%/ Sächsische Rente 97,30, 33 0/9 do. Anleihe 101,35, Zeiyer Paraffin- und Solaröl-Fabrik? 103,50, Mansfelder Kure 722,00, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 212,50, Kredit- u. Sparbank zu LepIig 121,00, Leipziger Bankakticn 180,90, Leipziger Hypothekenbank 138,90, Säcbsishe Bankaktien 124,50 Sachsil@e Boben - Kreditanstalt 119,50, Leipziger Baumwollspinnerei-A ien 179,00, Leipziger Kammgarnspinnerei - Aktien 196,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 200,25, Wernhausener Kammgarnspinneret ——,—, Alt burger Aktienbrauerei 235,00, Zuckerraffinecie Halle-Aktien 112,00, Große Leipziger Straßenbahn 169,50, Leipziger Glektrishe Straßenb. 153,00, Thürin ishe Gasgefellshafts-Aktien 199,00, Deutsche Spiyen- fabrik 224,00, Leipziger Elektrizitätswerke 137,50, Böhmische Nord- bahn-Aktien 183,00. :
— Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. November 3,125 #6 Gd., pr. Dezember 3,15 4 Br., pr. Januar 3,17# #4 Br., pr. Februar 3,174 # Br., pr. März 3,174 A Gd. pri. April 3:20.46 Br, pr: Mali 320 #4. Br. dr: JUi 3,20 & Br., pr. Juli 3,224 « Br., pr. August 3,224 4 Gd... pr. September 3,25 # Br., pr. Oktober — A Umsaß —. Lans
Braunschweig, 2. November. (W. T. B.) Serxienziehun der Braunschweiger 20-Thaler-Loose: 20 141 324 332 40 626 651 654 989 1324 1332 1416 1552 2057 2094 2106 2569 2637 2728 2746 2801 3006 3030 3161 3363 3403 3408 3482 3529 3539 4018 4045 4049 4487 4534 4552 4944 5068 5176 5272 5389 5773 5888 5988 6160 6192 6234 6327 6627 6696 6948 7000 7018
7296 7363 7404 7460 74941 7883 7978 8001 8127 8168 8225 8310 8479 8768 9283 9397. i Bremen, 2. November. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) — Fest. Loko 6,90 Br. Russishes Petroleum. Loko 6,70 Br. Schmalz. Fester. Wilcor 26 4, Armour shield 26 4; Cudahy 27 &S§, Choice Grocery 27 §, White label 27 4, Faîr- bánks — S. Speck. Fest. Short clear middl. loko 25 S. e E Kaffee ruhiger. Baumwolle ruhig. Upland middl.
ofo 1,
— FKurse des Effekten-Makler-Vereins. 5 0/4 Nord- deutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinneret - Aktien. 178 Br. 5 V0 Norddeutsche Lloyd - Aktien 1144 Gd., Bremer Wollkämmerei
r.
Hamburg, 2. November. (W. T. B.) (Shlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 129,50, Braf. Bk. f. D. 168,50, Lübeck-Büch: 146,25, Y.-C. Guano W. 80,60, Privatdiskont 4}, Hamb. Paetf. 135,30, Nordd. Lloyd 115,10, Trust Dynam. 175,75, 3% H. Staatsanl. 96,75, 37 do. Staatsr. 106,00, Vereinsbank 151,25, Hamburger Wechsler- bank 130,25. |
— Abendbör se. Oesterr. Kreditaktien 311,10, Hamburger Straßenbahn 170,20, Guano 82,20. Ziemlich fest.
— Getreidemarkt. Weizen loko geschäftslos, holsteinischer loko neuer 162—165. Roggen loko geschäftslos, mecklenburger loko neuer 126—132, russischer loko ruhig, 96—98. Muais 96—98. Hafer geschäftslos. Gerste geschäftslos. Rüböl behauptet, loko 58. Spiritus (unverzollt) ill, pr. November-Dezember 184 Br., pr. De- zember-Januar 18F Br., pr. Januar-Februar 184 Br., pr. April-Mai 18È Br. Kaffee fest, Umsaß 2500 Sack. Petroleum fest, Standard white loko 6,90.
— Kaffee. (Nachmittagsberiht.) Good average Santos pr. Dezember 52, pr. März 52}, pr. Mai 52, pr. Juli: 524. Ruhig. — Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker T. Produkt Basis 889/49 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. November 9,124, pr. Dezember 9,25, pr. Januar 9,40, pr. März 9,60, pr. Mai 9,80, pr. Juli 9,974. Ruhig.
Wien, 2. November. (W. L. B.) (Schluß-Kurse.) Oesterreichische 41/590 Pavierrente 101,20, Oesterreihishe Silberr. 101,10, do. Goldr. 122,00, do. Kronenr. 101,15, Ungarishe Goldrente 121,70, do. Kron.-A. 99,15, ODesterreichishe 60er Loofe 144,50, Anglo-Ausir. 155,50, Länderbank 246,50, Oestr. Kredi® 2367,25, Unionbank 291,00, Ungar. Kreditb, 404,00, Wiener Bk.-V. 255,50, Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 274,00, Buschtiehrader 539,00, Brüxer 229,00, Elbethalbahn 276,00, Ferd. Nordbahn 3380, Dest. Staatsb. 360,00, Lemb. Czer. 287,00, Lombarden 100,75, Nordwestb. 271,75, Pardubiger 21400, Alp. - Montan. 84,10, Amsterdam 99,00, Dts. Pläße 58,72}, Lond. Wchs. 119,75, Pariser do. 47,473, Napoleons 9,52, Marknoten 58,70, Ruff. Bankn. 1,278.
— Getreidemarkt. Weizen pr. Frühiahr 8,23 Gd., 8,25 Br. Roggen vr. Frühjahr 7,19 Gd., 7,20 Br. Mats pr. No- vember — Gd., — Br., pr. Mai-Juni 4,55 Gd., 4,57 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,30 Gd., 6,32 Be. A
Gewinnziehung der österreihischen 1860er Loose: 300 000 Fl. Ser. 9334 Nr. 14, 50000 Fl. Ser. 628 Nr. 4, 25 0090 Fl. Ser. 17 753 Nr. 9, je 10 000 Fl. Ser. 1321 Nr. 12, Ser. 12 435 Nr. 7, je 5000 Fl. Ser. 118 Nr. 13, Ser. 118 Nr. 18, Ser. 2216 Nr. 5, Ser. 3131 Nr. 9, Ser. 3247 Nr. 5, Ser. 3563 Nr. 20, Ser. 7634 Nr. 8, Ser. 8700 Nr. 1, Ser. 14720 Nr. 13, Ser. 14 773 Nr. 17, Ser. 17876 Nr. 3, Ser. 17892 Nr. 12, Ser. 18 139 Nr. 9, Ser. 18514 Nr. 2, Ser. 19 042 Nr. 18.
— 3. November. (W. T. B.) Ruhig. Ung. Kredit-Aktien 404, Desterreichishe Kredit - Aktien 367,15, Franzosen 360,60, Loms- barden 101,00, Elbethalbahn 275,50, Desterreihishe Papierrente 101,20, 4/0 Ungar. Goldrente 121,65, Desterr. Kronen-Anleibe 101,20, Ungar. Kronen-Anleihe 99,15, Marknoten 58,72}, Napoleons 9,524, Bankverein 256,75, Taback- Aktien —,—, Länderbank 246,25, Buschtie- rader Litt. B.-Aktien 539,50, Türkishe Loose 46,40, Brürer —,—.
Pe s, 2. November. (W.T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko besser, pr. Frübjahr 7,83" Gd. 7,84 Br. Roggen pr. Frühjah: 6,76 Gd., 6,77 Br. Hafer Frühjahr 5,91 Gd., 5,92 Br. Mais pr. Mati-Juni 4,14 Gd., 4,16 Br.
London, 2. Novenber. (W. T. B.) findet keine Börse statt. h:
Aus der Bank flossen 52 000 Pfd. Sterl. nah Nord-Amerika.
— Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen und Mebl ruhig, Mais flauer, Gerste nur zu niedrigeren Preisen verkäuflih, Hafer rubia, aber eta Von s{chwimmendem Getreide Weizen fest, aber ruhig, Gerste gesciftslos, Mais unverändert.
— An der Küste 1 Weizenladung angeboten.
— 9%9% Javazucker 11 ruhig, stetig. Rüben-Roh- zuder loko 97 ruhig, stetig. — Chile-Kupfer 4E V 3 Monat 487. ,
Liverpool, 2. November. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 15000 B., davon für Spekulation und Export 1030 B, Fest. Egypter 1/16 höher. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. November-Dezember 419/64 Verkäuferpreis, Dezember-Januar 417/64 —41/64 Käuferpreis, Januar-Februar 416/44—4"/64 do., Februar-März 416/64—417/64 do., März- April 416/44—417/644 do, April-Mai 417/64— 418/64 Verkäuferpreis, Mai-Juni 418/64—41%/54 do.,, Juni-Juli 41/4 Käuferpreis, Juli-August 419/64—4%/64 d, do. j
Glasgow, 2. November, (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers) warrants 47 h. 34 d. Fest. — (Schluß.) Mixed numbers warrants 48-\h. Warrants Middlesborough 111 39 h. 10 d.
Bradford, 2. November. (W. T. B.) Wolle ruhig, Bo- tanytops- und. Croßbreds gefragt, Mohairwolle fester, Garne stetig, Stoffe ruhig. : :
Paris, 2. November. (W. T. B.) Die Tendenz der heutigen Börfe war ruhig und zurükhaltend. Rente lag ziemlich fest, Repott 21 Cts. Uebrige Werthe {chwerfällig. Spanier matt, obwohl neuere Meldungen das Zustandekommen der inneren Anleihe erwarten ließen.
(Scbluß-Kurje.) 3 %/% amort. Rente 100,30, 3 ‘/9 Mente 102,37#, Jtalienishe 5% Rente 88,30, 4% ungarishe Goldrente —,—, 4% Russ. 89 102,30, 39/0 Ruff. 1891 92,25, 4% unif. Egypt. —,—, 49% spanisde äußere Anleihe 572, B. ottomane 519,00, B. d. Paris 792,00, Debeers 715,00, Credit foncier 653,00, Huanchaca: A. 88,00, Meridional-A. 606,00, Rio Tinto-A. 640,90, Suezkanal-A. 3322, Cród. Lyonn. 757,00, Banque de Fron 3670, Tab. Ottom. 312,00, Wchs\. a. dt. ate 1225/16,
ondon Wch. k. 25,184, Cheq. a. London 25,201, ch. Amst. k. 206,18, do. Wien k. 208,25, do. Madrid k. 392,90, Weh. a. Italien 64, Portugiesen 25,06, Portug. Taback-Obl. —,—, 49% 94 èr Ruf. —,—, Privatdiskont —, 34 9/0 Russ. A. —,—, 39/0 Rufsen (neue) 91,25.
Paris, 2. November. (W. T. B.) Wie der „Temps“ aus Madrid meldet, übernimmt die Bank von Spanien die Emisfion ciner \panischen Anleibe im Betrage von 400 Millionen Francs gegen eine Provision von F %%. Von dieser Summe sollen 62 Millionin zur Rückzahlung an die „Banqus de Paris et des Pays-Bas“, 50 Millionen zur Rückzahlung der Vorschüsse an die Bank“ von Spanien dienen, 20 Millionen soll die „Compagnis transatlantique“ für die Sruppentransporte nah Cuba erhalten ; der Rest ist für die Kosten der Feldzüge auf Cuba und auf den Philippinen bis Ende Januar D,
Mailand, 2. November. (W. T. B.) Italienishe 5 9% Rente 94,174, Mittelmeerbabn 505,09, Möridionaux 646,00, Wechsel auf Paris 106,95, Wechsel auf Berlin 132,224, Banca d’'Italia 714.
Bern, 2. November, (W. T. B.) Der Bundesrath ladet die Direktionen der Jura-Simplonbahn, der Centralbahn, der VereinigtenSchweizerbahnen und der Nordostbahn ein, ibm die in dem neuen Rechnungsgesez vorgesehenen Hawe ngne: mäßigen Rechnungsausweise für den {hon abgelaufenen Theil der 10 jährigen, für den Rückkaufspreis maßgebenden Rechnungsperiode bis Ende des Jahres einzureihen. Die Nordostbahn wird außerdem darauf aufmerksam gemacht, daß die geleßmäßigen Nachweisungen, in Ermangelung einer Verständigung über die Zusammenfassung der ver- schiedenen Konzessionen, für jede Konzessionsstrecke getrennt zu erstellen
Bankfeiertags wegen