1896 / 270 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Nov 1896 18:00:01 GMT) scan diff

i U E P R L i E E F N e e

Hauptlinien bezüglich der vorhandenen Schiffe auf 13 Seemeilen in

tunde, bezüglih der neu einzustellenden Schiffe auf 13,5 zu er-

höhen, und ‘den Ansprüchen der Marineverwaltung bei der Herstellung Ee und hinfichtlih der Bemannung der Schiffe Rehnung u Tragen. j Die Leitung der Linien is dabei vorbehaltlih der endgültigen Ron im Vertrage fo gedacht, daß die Dampfer der Haupt- nie von Hongkong aus ihre Fahrt abwechselnd einmal nah Shanghai, das andere Mal nah Japan fortseßen, und in gleicher Weise zurüdck- geleitet werden. Im Anschluß an den nah Japan gehenden, be- ziehungsweise von tort kommenden Dampfer der Hauptlinie wird die Verbindung zwischen Hongkong und Sbangba! alle vier Wochen durch einen Zweigdampfer hergestellt, während die bisherige japanische Anschluß- linie in Wegfall kommt. Auf diese Weise würde eaen Bremen und g ein direkter 14 tägiger Verkehr, mit Shanghai eine 14tägige

erbindung, die alle 4 Wochen einmal direkt, einmal indirekt mit Umladung in Hongkong stattfände, mit Japan aber an Stelle einer 4 wöchentlihen indirekten Verbindung eine direkte Verbindung in gleiden Zeitabschnitten hergestellt werden. Demgemäß käme die Gr- weiterung des Fahrdienstes dem Verkehr sowohl mit China wie mit

apan zu gute. d Als Eecerlétituna für die erhöhten Verpflichtungen beansprucht der Norddeutshe Lloyd eine Erhöhung der bisherigen Reichébeihilfe um den Betrag von 1 500000 #4 jährlih und die Uebertragung des so erweiterten Unternehmens auf einen Zeitraum von 15 Jahren. s Diese Forderung erscheint bei eingehender Prüfung der Verhältnisse nicht unbillig und wird, wenn \sih das Reich die Vortheile einer er- weiterten und verbesserten Verbindung nah Oft - Asien sihern will, zur Bewilligung empfohlen werden müssen. i

Sowohl nah den bisherigen Ergebnissen der deutschen Reichs- postdampferlinien wie nach den Erfahrungen der länger bestehenden ausländishen Konkurrenzlinien unterliegt es keinem Zweifel, daß ein regelmäßiger Postdampferdienst auf langen überseeischen Strecken nicht ohne beträchtlihe Staatsbeihilfe aufrecht erhalten werden fann, weil durch die Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit des Dienstes und die aus Rücksichten des Post- und Reiseverkehrs gebotene Geschwindigkeit der

ahrten die Betriebskosten im Vergleih zur gewöhnlichen Fracht- hiffahrt außerordentli gesteigert werden. Wie die vom Norddeutschen LAoyd gemäß Art. 26 des Vertrages vom 3./4. Juli 1885 vor- gelegten Vebersihten über die finanziellen Ergebnisse der von ihm betriebenen Reichöpostdampferlinien erkennen lassen, hat die Gesell- haft ungeachtet eines nunmehr dur zehn Jahre eingelebten Be- triebes und der dadurch{ bewirkten unverkennbaren Besserung der Ver- hältnisse in den leßten Jahren unter Berücksichtigung der vertrags- mäßigen Abschreibungen noch im leßten Jahre einen durch die Neichsbeihilfe niht gedeckten Fehlbetrag von 626943 4 aus diesem Unternehmen zu verzeihnen. Es is deshalb auch fernerer günstiger Entwickelung der Verhältnisse nicht anzunehmen, daß der Norddeutshe Lloyd in der Lage sein wird, aus dem Unternehmen cinen Gcwinn zu ziehen, welcher bei im übrigen unverändertem Fortbestehen des Vertragsverhältnisses eine Verminderung der Reichsbeihilfe rechtfertigen könnte. Werden aber infolge Vermehrung ‘der Fahrten nah Ost-Asien, Vergrößerung und verbesserter Bauart der Schiffe, Erhöhung der Fahrgeshwindizkeit und Berücksichtigung der Anforderungen der Marine dem Unternehmer ganz erheblihe Mehrleistungen auferleg?, fo wird, um den Betrieb einigermaßen lohnend zu gestalten, die Beihilfe eine entsprehende Er- höhung erfahren müssen. : A /

Der Lloyd würde auf der oftasiatishen Hauptlinie jährlich 13 Doppelfahrten mehr zu machen haben als bisher. Nach den Er- gebnissen des Jahres 1895, welches in diefer Beziehung das bei weitem günstigste innerhalb der gesammten Betriebszeit gewesen ist, hat sich für 13 Doppelfahrten auf der oftasiatischen Hauptlinie der Betriebs- verluft, d. h. die Ueberschreitung der Betriebseinnahmen durch die laufenden MBetriebsaus8gaben, auf 720218 4 gestellt, ob- qleid auf dieser Linie die vollkommensten, dem Lloyd für die Neichéposilinien zur Verfügung stehenden Betriebsmittel ver- wendet wocden sind. Ein mindestens ebenso boher Betriebsverlust wird auch für die neuen Fahrten in Anfaßtz zu bringen sein, weil die in Aussicht genommene Einstellung ven erstklassigen Schiffen Doppelshrauben-Dampfern mit 13,5 Seemeilen Geschwindigkeit -— die Betriebskosten bedeutend erhöhen und dadurch cin etwaiges Mehr an Betrieh®einnahmen au8glcicen wird

Für die Ausführung der weiteren 13 Doppelfahrten muß der Norddeutsche Llcyck mindestens 4 neue Dampfer beschaffen, deren Preis, wenn man auch nur die Anschaffungskof‘ea der zuleßt ein- gestellten, unter besonders günstigen Konjunkturen erbauten Dampfer „Prinz-Regent Luitpold“ und „Prinz Heinrich“ mit je 3250 000 M zu Grunde legt, sich auf mindestens 13 Millionen Mark be- laufen würte. Werden für Amortisation diefer Schiffe nebst Aus- rüstung und für Verzinsung des darin angelegten Kapitals zusammen 10% des leßteren gerechnet, so sind zu diesem Bebufe jährli 1 300 000 M aufzubringen. Diesen 1 300 000 A tritt der oben auf rund 720 009 Æ veranschlagte Betriebsverlust hinzu, sodaß die Ver- mehrung der Fahrten für den Norddeutschen Lloyd eine neue Belastung von etwa 2 Millionen Mark bildet.

Die in Ausficht gerommene Verwendung nur erstklassigen Schiffs- materials ist bei einer längeren Vertragsdauer unbedingt nöthig, wenn niht nah den bisherigen Erfahrungen das neue Material binnen kurzem wieder binter den Neubeschaffungen der konkurrierenden aus- ländishen Linien zurückbleiben soll. Gleihwohl würde, wenn die Linie in der geplanten Weise erweitert und die Beihilfe nah dem Begehren des Lloyd erhöht wird, die Vergütung für die ostasiatishe Haupt- linie zwischen Bremerhaven und Shanghai (bei einer Jahreslei#tung von 300 534 Seemeilen) nur 5,40 Æ für die Seemeile betragen, während fie nah dem jetzigen Bertrage auf 5,95 M für die Seemeile zu be- rechnen ist. Die Beihilfex der konkurricrenden ausländischen Linien betragen dagegen bei der englif@en Peninsular and Oriental Steam Navigation Company 6,35 Æ und bei der franzöfischen Compagnie des Messageries maritimes na dem im Jahre 1894 neu ab- geshlc}senen Vertrage sogar 8,30 für die Seetneile.

Die Uebernahme der Erweiterung des Fahrdienstes auf der ostasiatishen Linie wird von dem Norddeutschen Lloyd an die weitere Bedingung geknüpft, daß das Vertragsverhältniß auf eine Dauer von 15 Jahren verlängert werde. ficht darauf, daß der Unternehmer genöthiat ist, zum wenigsten vier neue Schiffe im Werthe von mindestens 13 Millionen Mark in die Linie

einzustellen, die bei einer 5 9% Abschreibung jährlich ers im Verlauf |

von 20 Jahren amortisiert sein würden, wohl begründet, und es wird keinem Bedenken unterliegen, eine Verlängerung des Vertragsverhält- nisses schon jeyt, einige Jahre vor Ablauf des gegenwärtigen Ver- trages, einzugehen. Das Reich würde darin lediglich dem Beisviel der französishen Regierung folgen, welche bei der grundlegenden Um- gestaltung des Dienstes der Messageries maritimes bereits im Fahre 1894 einen neuen Vertcag mit der Gesellschaft auf 15 Jahre

gelMosen hat, obwohl der bestehende Vertrag erst im Fahre 1903 j abli

ef.

Eine folhe Vertragsverlängerung würde nit nur die oftasiatische Linie, für welhe die Nothwendigkeit der Umgestaltung des Dienstes oben nahgewiesen ist, sondern zugleih au die australishe Linie um- fassen. Bezüglich dieser würden die Leistungen des Reichs dieselben bleiben, wie sie bei Abschluß des Vertrages vom 3 /4. Juli 1385 ausbedungen sind. Dagegen würden sich die Leistungen des Nord- en Lloyd jenen Vertragsbestimmungen gegenüber, wie folgt, erhöhen :

1) die geringste Größe der zu verwendenden Schiffe beträgt statt 3000 Registertons fortan 5300 Registertons, bei Neubauten 6000 Negistertons ;

2) die Fahrgeschwindigkeit beträgt statt 114 Knoten auf der Strecke Sin Neapel und Colombo 12,2 Knoten, für Neubauten zwischen

eapel und Sydney 13,5 Knoten; G

3) Neubauten müssen hinsihtlih der Verwendbarkeit im Kriege und sämmtliche Postdampfer der subvintionierten Linien hinsichtlich ihrer Bemannung den vertragsmäßigen Anforderungen der Marine- verwaltung entsprechen.

4

Diese Bedingung erscheint mit Rük- |

Den Erläuterungen sind folgende Anlagen beigegeben :

Anlage I. E Mittheilungen über den Waarenverkehr auf den Reichspostdampferlinien nah Ost-Asien und Australien 1888 bis 1895. A. Gesammtverkehr auf beiden Linien: 1) Aus- und Heim- reise zusammen, 2) Aus- und Heimreise getrennt; B. Verkehr auf den einzelnen Linien: 1) Ostasiatishe Linie (eins{ließlih der Anschluß- linien), 2) Japanishe Anschlußlinie (besonders), 3) Australische Linie; C. die wihtigsten auf den Reichspostdampferlinien beförderten Gegenstände im Verkehr mit: 1) Ost-Asien ohne Japan (Singapore, Hongkong, Shanghai), 2) Japan, 3) Australien (Adelaide, Melbourne, Sydney); D. der Waarenverkehr in den einzelnen Häfen.

Anlage 11. Statistische Mittheilungen über den Handelsverkehr Deutschlands mit China, Japan und Australien 1885, 1887, 1890 bis 1895. A. Uebersicht über die Ausfuhr und Einfuhr des deutschen Zollgebiets, Hamburgs und Bremens nach und von China, Japan und Australien; B. Hauptartikel der Ausfuhr und Einfuhr des deutschen Zollgebiets im Verkehr: 1) mit China a. Ausfuhr, b. Ein- fuhr, 2) mit Japan a. Ausfuhr, b. Einfuhr, 3) mit Australien (Fest- land und Inseln) a. Ausfuhr, b. Einfuhr. |

Anlage 111. Die Gesammteinfuhr und -Ausfuhr Chinas und Sa unter Angabe des Antheils Deutschlands und sonst betheiligter

taaten.

Nr. 46 der „Veröffentlichungen des KaiserlihenGesun d- heitsamts“ vom 11. November hat folgenden Inhalt: Personal- nachriht. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. Desgl. gegen Pest. Desgl. gegen Gelbfieber. Niederländisher Sanitätsberiht, 1892. Gesepgebung u. st. w. (Preußen, Rega.-Bez. Erfurt). Hundefuhr- werke. (Bayern. Unterfranken). Schweinefeuhen. (Baden). Geisteékranke. (Hessen). Milzbrand und Nauschbrand. (Anhalt). Geflügelholera. (Italien). Gegipste Weine. (Schweiz. Kanton Zug). Bierpressionen. Gang der Thierseulhen im Deutschen Reiche, Oktober. Desgl. in Großbritannien, 4. Juli bis 3, Oktober. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Neg.-Bezirke Königsberg, Hildesheim, Elsaß-Lothringen, Frankrei). Kongresse. (Deutsches Neich). XXIV. Deutscher Aerztetag. —- Vermischtes. (Deutsches Reich). Anstalten zur technishen Untersuhung von Nah- rungs- und Genußmitteln. (Preußen. Berlin). Kathreiner?'s Kneipp-Malz- Kaffee. Irren- und Üdiotenanstalt zu QDalldorf, 1894/95. (Sachsen). Fleishbeshau, 1895. (Leipzig). Bevölke- rungswechsel, 1895. (Belgien. Brüssel). Sterblichkeit, 1867/90. (Lüttich). Staatslaboratorium, 1895. Geschenkliste. Wochen- tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 uud mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deuts@en Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtlihe Entscheidungen zum Nahrungsmittelgeseßy. Mil.

Statistik und Volk8wirthschaft.

Die Hauptergebnisse der Berufszählung im Königreich Sachsen.

In der „Zeitschrift des Königlich sächsishen Statistischen Bureaus“ (Jahrgang 1896, Heft 1 und 2) veröffentlicht der Herausgeber, Ober- Regierungs - Rath Dr. Arthur Geißler, Direktor des Statistischen Bureaus, die Hauptergebuisse der Berufszählung vom 14. Juni 1895 im Königreich Sachsen, nahdem {hon früher in der gleichen Zeitschrift die vorläufigen Ergebnisse derselben dargestellt worden waren. Die vorliegende Veröffentlihung umfaßt folgende Abschnitte: Allgemeine Ergebnisse und Vergleiche mit der Berufszählung von 1882; Die Ver- theilung dec Berufsabtheilungen nah Verwaltungsbezirken und Orts- arößenklafsen; Die Berufsarten und Berufsgruppen der Abtheilungen Landwirthschaft, Industrie, Handel und Verkehr; Charakteristik der Stellungen im Berufe; Die Becufsarten in den einzelnen Ver- waltungsbezirken nah absoluten und relativen Zahlen. Es liegt auf der Hand, daß bei der Vielseitigkeit, welhe diese Veröffentlichung auszeichnet, hier auf eine crschöpfende Darlegung des thatsächlihen In- halts {on des mangelnden Raumes wegen verzichtet werden muß. Die nastehenden Mittheilungen können in der Hauptsache nur den Zweck verfolgen, einen möglihst weiten Kreis von Lesern auf diese Arbeit hinzuweisen. S

Als ortsanwesende Bevölkerung ist am 14, Juni 1895 eine Gesammtzahl von 5 753 262 Personen ermittelt worden, während bei der Berufszählung des Jahres 1882 als ortsanwesend 3 014 822 Perfonen gezählt worden waren. Nachstehende Uebersicht weist die Bertheilung der 3 Kategorien: der Erwerbtthätigen im Hauptberuf einshließlih der berufelosen Selbständigen, der (im Haushalt der Herrschaft lebenden) Dienenden für häuéëlihe Dienste und der An- gehörigen ohne Hauptberuf auf die 6 Berufsabtheilungen für 1895 und 1882 nach.

Ote L |Erwerbs-| Die E, [Susalnmen | thâtige | nende | gehörige

A.Landwirthschaft,Gärt | | nerei und Thierzucht, (1895| Forstwirth\{aft und J 1882 Fischerei B |

. Bergbau und Hütten- ||[395| 957 509| 22 294| 1 198 470| 2 178 273 wesen, Industrie und 889] 724 518) 22 664| 948 718| 1605 896

Bauroesen | ; D 8 zgre L11895) 211575) 16 482| 297580) 526 637 Handel und Verkehr ¡)1882| 130 894| 17 288| 212493| 360675 . Häusliche Dienste u. [1895| 296 97! de G 1er F OEE

d : 43 59 26437 00. 19 LOD 45 695

Lohnarbeit wedseln- 1882| 25 140| 106 28333 583584 Y | |

2, Militär-, Hof-, bür- N A i geclie und fkirchlide | 895| 98 302) 10 733) 930 s 1882 67 317| 9161 18

Dienste, auch fog. freie Berufsarten | . ; i P. Obne Beruf und Be- 111895| 157 269| 12 747 66 317 236 333 rufsangabe 1882, 93726| 9875) 9%50328| 153 929 1895'1 742 063| 68 453! 1. 942 746| 3 753 262 1882 1 334 478| 66 914| 1 613 430/ 3 014 822

61 , 268 194| 9565 299 7820| 301 670| 602378

| | 290 971 292 888 |

30| 202 065 83 148361

Absolute Zu- |

\. bis P | nahme _ | 407 585 E j Melative Zu- |

nahme | 30,5 9/6

Um unrichtigen Schlüssen aus diesen Zahlen vorzubeugen, ift

A. bis F. zusammen

l 1539| 329316 738 440 |

| arauf aufmerksam zu machen, daß einmal 1895 die im Gewerbe des |

2,39% | 20,4% | 24,49 9/0

Haushaltévorstands beschäftigten Dienstpersonen mit größerer Schärfe erfaßt und von den Dienenden für häusliche Dienste getrennt, d. î. zu den Erwerbsthätigen selb gerehnet worden sind, als dies 1882 der Fall gewesen war, wo man nur das landwirthschaftliche Gesinde aus- geschieden hatte. Ferner wurden 1882 als Angehörige folche Per- i sonen des Haushalts klassifiziert, welche „niht oder nur nebensächlih | erwerbsthätig sind“. Nur die in der Landwirthschaft helfenden Fa- | mnilienglieder wurden besonders getrennt gehalten. 189% sind aber | die im Gewerbe des Haushaltungsvorstands helfenden Familien- angehörigen auch in den Berufsabtheilungen B und C als erwerbs- | thâtig gezählt, sodaß relativ weniger „Angehörige ohne Hauptberuf { erscheinen. i i Was das Geschlecht anbelangt, so bildet bei den Erwerbs- thätigen die männlihe Bevölkerung über zwei Drittel, die weibliche ! weniger als ein Drittel der Gesammtzahl. Der Antheil der Weiber | an der Zahl der Erwerbsthätigen ist in Sachsen besonders groß und | seit 1882 noch gewachsen. Bei den Dienenden im Hause der Herr- ! schaft sind die männlichen 1895 noch seltener vertreten als 1882. Bei

den Angehörigen ohne Hauptberuf übcrwiegt natürli das weibliche Geschlecht; es macht hier über zwei Drittel aus.

Nachstehende Zahlenübersiht giebt ein Bild von der Erwerbs- thätigkeit im Nebenberuf nah den 6 Berufsabtheilungen A—PF, Bezüglich der Berufsabtheilung F (Ohne Beruf und Berufsangabe) sei bemerkt, daß ihre sehr verschiedene Elemente “D s Zusammen- seßung auch bei der Frage nah der nebenberuflichen Grwerbsthätigkeit eine Ausnahmestellung bedingt. Wir begnügen uns mit der Wieder- gabe der relativen Zahlen von 1895.

Auf je 100 Erwerbs- thätige im Hauptberuf kommen (r- werbsthätige im gleich- namigen Nebenberuf

Bon je 100 im Hauptberuf Erwerbsthätigen hatten Nebenberuf

R L in der ael Land- wirthschaft

Unter je 100 Er- werbsthätigen waren

Berufs- weiblichen Geschlechts

abtheilung

im Haupt- im Neben- beruf beruf

A. Landwirth- Mat N. 2,0 0,90 2,67 40,22 B.Industrie2c. | 7,31 5,06 26,02

| 54,96 : | C. Handel u. | | | | |

57,36

DSeVTeDr l DOL f D ,00 21,50 25,74 99,89

D. Hâäusliche

Dee, l O26 1,65 (100 68,84 E. Militär- 2c. Bent 0 0:04 1,26 8,33 10,73 A. bis E. zu- sammen . . .| 7,59 4,39 28,73 Hierzu F. 60/08 3/05 57,65

l

Verglichen mit den Zahlen von 1882, giebt das Resultat der neuen Zählung dem Herausgeber zu der Bemerkung Veranlassung, daß nur die Erwerbsthätigen, die sich mit den zur Landwirthschaft gezählten Berufsarten beschäftigen, 1895 etwas häufiger Nebenerwerb hatten als 1882. Bei allen übrigen Abtheilungen sei 1882 weit öfter als 1895 ein Nebengewerbe betrieben, und zwar set am auLgesprochensten die Abnahme des Nebenerwerbs beim Handel. Es scheine in der Industrie der cinzelne Beruf als Haupterwerb lohnender aeworden zu sein, weshalb die Nothwendigkeit eines Nebenerwerbs fich weniger geltend mache. Am meisten gesucht erscheine die Nebenbesäftigung durch Landwirthschaft. Da die handeltreibende Bevölkerung jeßt seltener Nebenerwerb habe a!s früher, der Handel und das Verkehrëgewerbe aber gerade noch eben so oft wie früher als Nebenbeschäftigung erscheine, so dürfte ein Schluß auf deren günstige wirthschaftliche Lage niht ohne Grund fein.

Was die Frage nah der Berufs stellung der in den Beruss- abtheilungen A bis C gezählten Personen betrifft, so sei au hier wieder daran erinnert, daß unterschieden werden: „a-Personen“, d. i. Selbständige, auch leitende Beainte und sonstige Geschäftsleiter, „b-Personen“, d. i. nicht leitende Beamte, überhaupt das wissen- \chaftlid, tehnisch oder kaufmännish gebildete Verwaltungs- und Auf- sihts-, sowie das Nehnungs- und Bureaupersonal, „c-Personen“, d. i. sonstige Gehilfen, Lehrlinge, Fabrik-, Lohn- und Tagearbeiter, und „a fr.-Personen“, d. i. die in der eigenen Wohnung für ein fremdes Geschäft arbeitenden Hausgewerbetreibenden. Für die Berufs- abtheilung Landwirthschaft 2c. sind nun gezählt worden:

1895 1882 M nabme

/0

77 510 84 417 8,18

eb - Personen“ 4 684 9 362 + 9831

„C - Personen“ E d 208 737 206 109 +— 1,28

That\sächlich haben, wie der Verfasser hierzu bemerkt, die felbftäntigen

Landwirthe, welhe nebenbei keine landwirthschaftlißen Tagelöhner

find, zugenommen, Augenfällig ist auch ia Sachsen die starke Zu-

nahme der .b- Personen“ in der Landwirtbschaft 2c. Für die Berufs-

ahtheilung Industrie 2c. sind nun gezählt worden : Ï i : 1895 1889 Zu- oder Abnahme

in 9% 149 626 129 455 +- 15,58 79 060 121 3809 - 04,90 36518 13 524 {- 170,02 „C - Personen“ N 692 305 460 154 + 950,45 Das Hausgewerbe (a fr.) hat, wie der Herausgeber betont, an Be- deutung verloren. Die Abnahme ift in Prozenten bei den „a fr.-Per- fonen“ um mehr als das Doppelte größer als die Zunahme bei den . a-Personen“. Viele „a fr.-Personen“ dürften zu „b-Personen“, als Aufsichtsbeamte in Großbetrieben u. dgl., oder zu „c-Personen“ ge- worden sein. Für die Berufsabtheilung Handel und Verkehr find gezählt worden :

43,70

88

17,34 94,22

„a - Personen“

„a - Personen“ „a fr. - Personen“ . „b - Personen“

Zu- oder Abnahme in 9/0

33,43

1882

98 417 + „b - Personen“ 27 107 16 317 + 66,43 Ge ete a 4 L0OACD 56 160 +7 89,09

‘(s ift in vorstehenden Zahlen das Geschlecht nicht berücktsitigt worden und muß dieserhalb auf das Quellenwerk verwiefen werden. Welches Interesse die diesbezügliben Ermittelungen haben, leuchtet ein, wenn wir z. B. erfahren, daß die Zunahme der „,b-Perfonen“ weiblichen Geshlehts in der Berufsabtheilung A 246,54 9/9 betrug, in B fogar 341,79 9/9 und vollends in C 563,31 9/0. -

Unerwähnt darf nicht bleiben, daß der Herausgeber zum Schluß wörtlih sagt: „Endlich ist daran zu erinnern, daß dieses Gesammt- ergebniß noch kein abgeshlossenes sein kann. Es ist von der Anord- nung des überreihen Materials nach Zivilstand und Alter der Be- völferung noch weitere Klärung zu erwarten, was einer späteren Uebersicht vorbehalten bleiben muß. Dann aber wird das Ergebniß der mit der Berufszählung verbundenen Gewerbezählung abzuwarten sein, ehe ein Gesammturtheil über die seit 1882 eingetretenen Veränderungen ausgesprochen werden fann“. : Von befonderem Interesse ist noch die am Schluß der Arbeit gegebene Uebersicht. wieviel von je 1000 Erwerbsthätigen im Haupt- berufe der Abtheilunzen A bis V auf die Berufsarten in den ver- chiedenen Verwaltungsbezirken des Königreichs entfallen.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 12. November. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd: Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 11. November Dover passiert. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 11. November Morgens in New- Vork angekommen. Der Postoampfer „Karlsruhe“ hat am 10. November Abends Dover passiert. Der Dampfer „Glengoil hat am 11. November Morgens die Reise von Antwerpen nah Bremen fortgesezt. Der Postdampfer „Aachen“ hat am 11. No- vember Mittags Prawle Point passiert, Der Postdampfer „Weimar“ is am 11. November Morgens in New-York an- ekommen. i Y Hamburg, 11. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Der Postdampfer „Patria" hat heute Morgen Lizard assiert. j : E arbo: 11, November. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Der Dampfer „Maasdam“ is heute Vormittag in Notterdam und der Dampfer „Edam“ in Amsterdam añge- fommen. Der Dampfer „Obdam“ is heute Nachmittag von Rotterdam abgegangen. Der Dampfer „Amsterdam“ hat heute

Vormittag Scilly passiert.

1895

„a-Personcn“ 77 945

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

„Ag 2980.

Zweite Beilage

Berlin, Donn n 12, November

Deutsches Nei.

Rübenverarbeitung und Jnlandsverkehr mit Zucker im Oktober 1896.

/ ÉPURNLDOVB H CHESINHC KPGER E CEGOU T L L S I M A A I Monat Oktober 1896

Bu der

Verwaltungs8- S A

bezirke die \ Rüben verarbeitet haben

Verarbeitete Nüben- mengen

(Steuer-Direktiv-Bezirke)

| | | |

gegen Entrichtung der Zuersteuer: *)

Nohzucker | krystallifierte Buferabläufe

In den freien Verkehr find geseyt worten: e

steuerfrei :

y f fester ute Zuckerabläufe (ohne das | | denaturiert

Gewicht der | ___| (ohne das

Denaturie- | undenaturiert | Gewicht der

rungsmittel) | E

andere

sowie flüssige Zudker |

Preußen. Ostpreußen . e Westpreußen Drandenburg . Pommern Posen . Schlesien : R, Schleswig-Holstein Dannover 4 eaen fsen-Nafsau . j Rheinland . E 1515 378 WODENIOUENN c 4

100 kg netto Î | |

4074 | 1238 | 8309 | 5212 | 14644 | 46014 |

10 797 1 643 | 25 575 | 8340 | 81 649 | 50458 | 90 029 | 7358 | 31 210 | | 62156 | H 882 | L U 195 | 8924 | A 58 179 | 02256 | 2ER Lies |

Summe Preußen 33 01ò 313

193 667 9528 100 278 308 204 174 496 153 1 938 194 906 158

Bayern .

Sachsen. .. Ne N Baden u. Elsaß-Lothringen M *Meclenburg

Thüringen .

Oldenburg . Braunschweig .

Aal 1%

Lübeck ; C O —- —— Ua Summe deutsches Zollgebiet | 399

De f b f E O

p

as

3 040 404 2138 807

E Res O D

j

42339 278 4 5950

293 186 | TOT 15G |

CLT9LT 4161 7554 | 95 3679 | 2 596

14313 - - 1 204 8 263 | -— | 125

85 d 11 430 3 19:

14 110 j 216 39 434 i 13 579 444 | 116

464 333 | 460 —_— | 233 990 | 7459

L i s : e | : b “) Außertem: Zuckerhaltige Waaren unter Erstattung der Vergütung 97 (100 kg), Gewicht des darin enthaltenen Zuckers 45 (100 kg).

Ein- und Ausfuhr von Zucker im Oktober 1896.

1896

Ausländischer Zucker. 109 kg netto Einfuhr: | 1) in den freien Verkehr : O Ei 1444 DTOINIeTIeN U e Ee 31 2) auf Niederlagen : D UTATHITHETICE U S Ausfuhr aus Niederlagen: O A Raffinierter Zucker .

Berlin, den 12. November 1896.

1895

1 406 Ÿ s y V 470 C

3 887 12216

1395

100 kg netto

1896

Inländischer Zucker. Ausfuhr:

Zucker der Zuschußklasse a. 288 830 k

207 762 8 364

350 851 293 000) L L E 19 536/ Zukerhaltige Waaren unter steucramtlicker Kontrole : Cammin A Gewicht des darin enthaltenen Zudkers

Kaiserliches Statistisches Amkt. von Scheel.

Literatur. eHeinrih von Treitschke's Lehr- und Wander- jahre 1834—1866.* Erzählt von Dr. Theodor Schiemann,

Geheimem Staats- Archivar und a. o. Professor an der Universität Beclin. (Erster Band der „Historishen Bibliothek“) München und Leipzig, Verlag von R. Oldenbourg. In Leinwand geb. Preis 6 4 Im genannten Verlage tritt unter dem Titel , Historische Bibliothek“ soeben ein ncues periodishes Unternchmen ins Leben, das in zwangloser Folge kleinere selbständige historische Werke von allgemetnerem Înter- esse im Umfange von ca. 5-15 Bogen bringen soll. Heinrich von Treitschke’s „Lehr- und Wantderjahre“ bilren den ersten Band dieser Bibliothek. Auf Grund eines rcicen Materials an Briefen und Akten legt Professor Schiemann darin die Entwickelungsgeschichte des großea Historikers dar, der uns im leßten Frübjahr durch den Tod entrissen wurde. Jn 10 Kopiteln wird die Zeit von 1834 bis 1866 geschildert, aiso von Treitschke’s Geburt bis zu der großen Entscheidung, die das Fundcment zu dem neuen Deutschland legte und auch ihm ein neues Leben begröndete. Es sind drei Haupt- abschnitte, die dabei s{harf hervortreten: die Kindheit und die Schul- lahre, die Studienzeit und endli die ersten Dozenterjahre, an welche ih die babnbrehende publtzistish-historishe Thätigkeit Treitschke?'s knüpft. Die Charakteristik Treit]chke’s während diefer drei Perioden konnte an der Hand intimer Quellen mit voller Zuverlässigkeit bis in das Detail hinein gezeichnet werden, und darin liegt der Hauptreiz des Buchs. Es ist die Entwickelungsceshichte eines der bedeutendsten und zugleißh eines der besten deutihen Männer unseres Jahr- hunderts, und überrashend wirkt die Folgerichtigzkeit, mit welcher diese reiche und leidenshaftlihe Natur, stets den Blick auf die Interessen des Baterlandes gerichtet, sih vom Knaben zum Manne ausbildete. Aber das nicht allein bildet den Inhalt des Buchs: es giebt uns zu- gleih «n Bild jerer Zeit, wie sie in Treitschke und an feinen Erleb- nissen sih spicgelt. Das Treiben auf der Kreuzshul-, der Dresdner Aufstand von 1849, das Studentenleben um die Mitte der fünfziger Jahre 2c. treten uns lebendig entgegen. Das Schiemann's&e Buch erscheint wohl daza geeignet, das Verständniß für die Bedeutung des großen Historikers weiteren Kreisen zu vermitteln.

__ Die der 16. Jah-eésversammlunzg des Deutschen Vercins für Armenpflege und Woblthätigkeit in Straßburg i. E. am 24. und 25. September d. J. erstatteten Referate find in drei H-sten (Nr. 24 bis 26 der Schriïten des Vereins) bei Dunker u. Humblot in Leipzig im Deuck erschienen, Da bie Bestrebungen des Vereins in weiten Kreisen dem regsten Interesse und den leb- aftejtten Sympathien begegnen, so wird Manchem eine Kenntniß des

nhalts der Referate dieser legten Jahreover sammlung sehr crwünscht sein. Das erste der drei Hefte enthält den Generalberiht von Dr. Jur. Emil Münsterberg in Berlin über die Thätigkeit des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit

während der ersten 15 Jahre scines Bestehens (1880 —1895) nebst Verzeichnissen der Vereinsschristen und alphabetishem Register zu leßteren. Die übrigen Referate betreffen die Heranziehung von Frauen zur öffentlihen Armenpflege, die Fürsorge für arme Schulkinder durch Speisung beziehungéweise Ver- abreihung von Nahrungsmitteln und die Handhabung der Be- stimmungen über den Ver lust des Wahlrechts bei Empfang öffentlicher Armenunterstützungen,

Die Krankenpflege im Hause. Von Dr. Paul Wagner. Mit 71 Abbildungen. Preis 3 4 50 „. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Dieses Buch will gebildeten Laien in möglichsi klarer und recständlidzer Weise die Grundzüge der häuslichen Krankenpflege darlegen, Alles das, was nur von einer beruf8mäßigen, vrattish geübten Kranklenpflegerin geleistet werden kann, ist kurz an- geteutet, besonders ausführlich aber die Ginrihtung eines guten Kranken- zimmers und Krankenbetts beschrieben. Hieran schließen sih ausführ- lie Abschnitte über die Pflege und Ernährung beitlägeriger Kranken, über die Krankenbeobahtung und üker die Ausführung derjentgen ärzt- lihen Verordnungen, die auh von Laienpflegerinnen verlangt werden fönnen. In dem kefonderen Theil findet vor allem die Pflege bei afuten, fieberhafren Krankheiten, speziell bei den ansteckenden, eine genaue Schisderuna, wobei auh die den neuesten Forschungen ent- |prechenden Desinfektionsverfahren eingehend gewürdigt werden.

Kr. Zeitschrift für die gesammte Strasrehtsöwissen- schaft, herausgegeben voa Dr. Franz von Liszt, ordentlichem Pro- fessor ter Rechte in Halle a. S, und Dr. Karl von Lilienthal, orcen!lihem Professor der Rechte tn Heidelbera. Beclin, Verlag von Guttentag. —- Heft 1 des XV11. Bandes enthält folgende Abhandlungen : „Strafin- und Gefängnißwefen in England während des leßten Jahr- zehnts“ von Dr. P. F. Aschrott, Landrichter in Berlin. „Der Versuch und die schweizerischen Stirafgeseßgentwürfe" von Professor Dr. Friedr. Oetker in Würzburg. „Die strafrechtlih2 Zurenungsöfähigkeit* von Professor von Liezt. „Ueber Kriminalpsychologie“ von Oberarzt Dr. P. Näcke in Hubertusburg. Es folgen eine Literxaturübersicht von Professcr von Lilienthal und Bitliogravhi]|che Notizen von demselben. Das Bei- heft „Bulletin de 1l’Union internationale de droit pénal“ enthält in Lic feru"g 1 des V1. Bandes die Satzungen des Vereins und ein Mitglieder- verzeichniß, aus dem sich die Betheiligung und Verbreitung über den ganzen Erdball ergiebi. A1s Abhantlungen teien hervorgehoben : Roemarques sur l’étude de la législation pénale égyptienne, publiée dans le premier tome de la législation pénale com- paróso ; Die bedingte Verurtheilung im Großherzogthum Hessen.

Der Gerichtssaal, Zeitschrift für Strafrecht, Strafprozeß, gerihtlite Medizin, Gefängnißkunde und die gesammte Strafrechts- literatur, herautgegeben von Dr. M. Stenglein, Reichsgerichts- Rath zu Leipzig (Verlag von Ferdinand Enke in Stuttgart). Heft 1/2 des LILI. WBandes bringt folgende Abhandlungen: „Ueber die

echtsverbindlihkeit eines gegen einen Beamten ergangenen \trafreht-

1896.

lichen Urtheils für den Disziplinarrihter nach Reichsreht und preußishem Recht“ von dem Wirklichen Geheimen Ober-Justiz-Rath und Senats- Präsidenten a. D. Nessel; „Straffolgen des rehtswidrigen Auéstellens einer Quittungskarte bezw. Cinklebens von Beitragsmarken“ von Kreisgerichts-Rath Dr. Benno Hilse in Berlin; „Erörterung etnigec strafrehilihen Grundbegriffe vom Standpunkte der Wundt'schen Psychologie aus“ von Dr. jur. A. Horn; „Die „Verkehrtheit“ des Ge- \{lechtstriebes im Strafrehte“ von Dr. Hugo Hoegel, Staatsanwalt- Stellvertreter in Graz; „Zum Entwurf einer ungarischen Straf- prozeßordnung“ von W. S). in Budapest.

Zeitschrift für das gesammte Handelsrecht, heraus- gegeben von Dr. L. Goldschmidt, ordentlihem Professor der Nechte in Berlin, Dr. Fr. y. Hahn, Reichsgerihts - Senatspräsidenten a. D. in Leipzig, H. Key ner, Kammergerichts-Rath in Berlin, Dr. P. Laband, ordentlihem Professor der Rechte in Straßburg, und Dr. M. Pappenheim, ordentlihem Professor dec Rechte in Kiel. Verlag von Ferdinand Enke in Stuttgart. Heft 1/2 des XXXV. Bandes dieser Zeitschrift enthält folgende Abhandlungen: „Die rechtlihe Natur der Unfallversicherung* von dem Nechtsvraktikanten Dr. Pfälzer in Mannheim (Schluß); „Offene Handelegesellshaft und Aktiengesellschaft als Theilnehmecinnen einer offenen Handelsgesell- s{aft* von Gericht?-Assessor Paul Elbtbacher in Halle a. S.; „Die Ergebnisse der deutshea Börsenenquôte*" von Professor Dr. Max Weber in Freiburg î. Br. (Schluß: Zulassung von Effekten zum Handel und Emissionêwesen; Effekten-Terminhandel und Börsenspiel); „Die Haager Konferenzen über internationales Privatreht*“ von Pro- fessor Dr. Theodor Niemcyer in Kiel, mit einem Anhang: Die Be- schlüsse der Haager Konferenzen in der Fassung von 1893 und 1894. Dann folgt eine Uebersicht über die Geseugebung auf dem Gebiet des Handelsrechts für Belgien, Jtalien, das Deutsche Reih und die deutschen Bundesstaaten. Den Schluß bilden eine Literaturübersicht und die ausführliche Besprehung einzelner handelsrechtliher Werke.

Handel und Gewerbe.

Glasgow, 11, November. ({W. T. B.) Roheisen. ixe numbers warrants 48 sh. 7} d. Fest. ( Sub) Buen A warrants 48 h. 44 d. Warrants Middleéborough 111 40 h. 3 d.

Paris, L, November. (W. T. B.) Der Berkehr an der heutigen B örse verlief s{leppend, doch waren die Kurse vorwiegend behauptet. Spanier lagen feft.

_ (Sghluß-Kurfe.) 3% amort. Nente 100,75, 39% Rente 102,55 Italienishe 5% Rente 88,60, 40% ungarische Goldrente —,—, 49/9 Russ. 89 —,—, 39/0 Ruff. 1891 93,074, 49% unif. (Sgypt. 104,15, 40% spanis{e fußere Anleibe 584, B. ottomane 923,00, B. d. Paris 799,00, Debeers 743,00, Credit foncier —,—, Huanhaca-A. 86,00, Meridional-A. 610,00, Rio Tinto-A. 632,90, Suezkanal-A. 3335, Créd. Lyonn. 772,00, Banque de France —, Tab. Ottom. 323,00, Wchs. a. dt. Pl. 1225/16, London Wh. k. 25,21, Cheq. a. London 25,23, Wh. Amft. L 206,37, do. Wien k. 208,12, do. Madrid k. 391,00, Wh. a. Stalien 64, Portugiesen 25,374, Portug. Taback-Obl. 478 00, 4% 94er Ruff. 66,90, Privatdiskont —, 34 ?/o Ruff. A. 99,80, 39/4 Rufsen (neue) —,—.

Getreidemarkt. (Schlußbericht.) Weizen behauptet, pr. November 22,25, pr. Dezember 22,35, pr. Januar-April 22,70, pr. März-Juni 23,10. Roggen behauptet, pr. November 14,25, pr. März-Juni 14,50, Mehl fest, pr. November 47,05, pr. Dezember 47,10, pr. Januar-April 47,75, pr. März-Iuni 4825. Rübsöl behauptet , pr. November 614, pr. Dezember 614, pr. Januar- April 624, pr. Mai 632. Spiritus matt, pr. November 314, pr, Dezember 32, pr. Januar-April 33, pr. Mai- August 333. __— Rohzuder (S{luß) behauptet, 8380/6 loko 254 à 26. Weißer Zuder matt, Nr. 3 pr. 100 Eg pr. November 277, pr. Dezember 287, pr. Januar-April 283, yr. März- Juni 298.

St. Petersburg, 11. November. (W. T. B.) We London 93,25, do. Amsterdam —,—, do. Berlin 62 R 37,124, 49/6 Staatsrente von 1894 983, 4% Goldanleibe von 94 6. Ser. 155, 44% Gold-Anl. von 1894 —, 44 9% Bodenkr.-Pfandbr. 1534, St. Petersburger Diskontobank 7224, St. Petersburger Intern. Bank —,—, do. 1. Gmission 632, Ruff. Bank für auswärtigen Handel 478, Warschauer Kommerzbank 495.

Rom, 11. November. Der „Trikuna* zufolge {weben Ver- handlungen behufs Errichtung ciner neuen Socie Cy i x mobiliare, teren Kapital, abgesehen von cinigen Maßnahmen zu Gursten der Aktionäre der alten Gesellschaft, die alten Obligationen nah Maßgabe ihres jeßigen Werthes bilden sollen; die Inbaber derselben würden dementsprechend Aktionäre der neuen Gesellschaft werdea.

Mailand, 11. November, (W. T. B.) Italienische 5 °/« Rente 94,35, Mittelmeerbain 505,00, Méridionaux 6: 0,00, Wechsel auf Paris 106,65, Wechsel auf Berlin 131,90, Vauca d’Italia 713.

Amsterdam, 11. November. (W. T. B.) (Swhluß - Kurse.) 94 er ‘Huffen (6. Em.) 1004. 4% Russen v. 1894 63, Konv. Türken 193, 3% holl. Anl. 98}, % 2/0 Transy.-Obl. 91er —, 60/4 Trans- vaal 224}, Warshau-Wiener —, Marknoten 59,27, Russische Zoll- fupons 1918.

DVerreidemarkt. Wetien auf Termine steigend, Norernber 212, do. pr. Mêrz 209, bo. yr. Mai —. Roe

fest, 20. auf Termine behauptet, do. vx. Pär; 121, do. pr. do. pr. Juli Mai 30. :

Java-Kaffee good ordinary 61. Bancazinn 354,

Antwerpen, 11. November. (W. T. B.) Petroleum (Schlußbericht). Naffiniertes Type weiß loko 19 bez. u. Br., pr. November 19 Br., pr. Januar 194 Br., pr. Januar-März 194 Br. Steigend. Schmalz pr. November 564. Margarine —.

Sofia, 11. Novzmber. (W. T. B.) Die Bauarbeiten der Linie Sarambey—Nova—Zagora sind dem Banquier Simconow in NRustshuk sür 11250 000 Fr. übertragen worden.

New-York, 11. November. (W. T. B.) Die Börfe eröffnete \chwach mit niedrigeren Kursen; im Veclauf des Verkehrs trat theil- weise eine Erholung ein. Der S(luß bli s{chwach zu den niedrigsten Tageskursen. Der Umsay in Aktien beîrug 310 000 Stü. Weizen eröffnete {chwach, gab einige Zeit im Preise nah auf s{wächere Kabelmeldungen aus England, sowie auf Verkäufe des Auslandes und auf andere umfangreiche Verläufe; später brachten Deckangen der Baissiers und Exportkäufe im Westen vorübergehend cine bessere Stimmung, welche dur ein abermaliges Nachgeben der Preise auf noch günstigere Ernteberichte aus Rußland verloren ging. Mais ging entsprehend der Mattigkeit des Weizens einige Zeit im Preise zurück; später verursahhte eine Abnahme der Eingänge leb- hafte Reaktion, welche jecroch infolge des abermaligen Zurückgehens der Weizenpreise wieder verdrängt wurde.

(Schluß-Kurse.) Geld für Regierungsbonds, Prozentsaß 3, do. für andere Sicherheiten do. 44, Wechse! auf London (60 Tage) 4,82, (atle Transfers 4,86, Wesel auf Paris (60 Tage) s2lf do. auf Berlin (60 Tage) 945, Atchison Topeka & Santa Fs Aktien 16, Canabian Pacific Aktien 58, Zentral Pacific Aktien 17, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien 784, Denver & Nio Grande Preferred

do. pr. en lofo l (al 121 Rüböl loko 313, do. pr. Dezember 314, do. pr.

453, Zkllinois Zentral Aktien 95, Lake Shore Shares 151, Louis- ville & Nashville Aktien 51}, New-York Lake Erie Shares 17,