1896 / 279 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Nov 1896 18:00:01 GMT) scan diff

au im Ganzen erfreulich esonders die Kupl:ts mit ent und Geschick“ vorgetiagen wurden. Unter den Darstellern ift vor allem Dotr Willy Rohlaänd zu nennen, der die Titelrolle gab und der Gestalt ein WoR Lagern Voolles und sympathishes Wesen I Nt ub vacliiadia drctestett Hoe e Tay PaQmann, er und verständig dargestellt. Herr Max Hofpauer {uf au dem Klavierstimmer Willibald eine belustigende Charge, und Fräulein Leona Bergère konnte aufs neue ihre ungewöhnliche Begabung für den Kupletvortrag bewähren. Auch alle andern t, Here Wes unter

war und Tem-

denen noch Frau Clara Wenck, Fräulein Albreht, Herr Wessels und a9 Vorwerk namentli genannt sein mögen, haben ihre darstellerischen Aufgaben in R Weise gelöst.

on zerte.

Die Koloratursängerin Poddie Roß aus New-York, welche am Sonnabend im Saal der Sing-Akademie mit dem vom proeior Mannstaedt geleiteten Philharmoni hen Orchester zum ersten Mal

ch hôren lich, erregte mit thren ftaunenswerthen Leistungen

ie S EORG erun des zahlrei erschienenen Publikums, und zwar nicht nur durch die große Kraft ihrer Stimme, sondern au durch die Virtuosität ihrer Gesangskunst. Mit ros Leichtigkeit \{wingen fich ihre Koloraturen und Triller bis zum hohen F der dreigestrihenen Oktave hinauf ; im Staccato führt sie dro- matishe Läufe im rapidesten Tempo mit perlender Klarheit aus und sie weiß zugleich ihre Art des E stets fesselnd zu gestalten. Ein lebhaftes Mienenspiel läßt die Bühnenkünstlerin erkennen, wie dies in der Arie aus „La Travtata“ von Verdi, in der Walzer-Arie aus Gounod's „Romeo und Julie“ und in der Legende aus „Lakme" von Delibes der Fall war; doch au) in der ruhigen Kantilene eines bereitwillig zugegebenen russischen Volkéliedes war ibr Vortrag musterhaft. Das Orchester, das sich wie immer tüchtig bewährte, und das Konzert mit Mozar1's Ouvertüre zum „Schauspiel-Direktor“ eröffnet hatte, wiederholte auf allgemeinen Wunsch die kleine anmuthvolle Komposition von Massenet „Sous les tilleuls“, Es ift zu hoffen, daß die mit Recht ge|eierte Sängerin ch noh öôfter hier hören lassen wird. Jm aal Bechstein and gleichzeitig einer von jenen Klavier-Abenden statt, wie man sie in dieser Saison fo oft zu hören bekam. Frau Esperanza Ki\ch- S orr ließ gut geshulte Technik und verständnißvolle Auffassung erkennen, ohne gerade innerlich die Hôrer zu erwärmen. Das Pro- gramm enthielt sehr bekannte Stüke von Bach-Tausig, Beethoven, Schumann, Chopin und Anderen. Das Publikum fargte nicht mit Beifallsbezeugungen. GREOL N i

In weihevoller Weise beging die Sing-Akademie am Sonn- tag vor völlig gefülltem Saal die Feier zum Gedächtniß der Ge- \storbenen. Den Abend eröffneten zwei Choralcantaten von Sebastian Bach: „Mit Fried? und Freud? ih fahr? dahin“ und „Herr Jesu Christ, wahr? Wensh und Gott“, die nun bereits zum zweiten Mal aufgeführt worden sind. Es wird ein dauernder Ruhm des verdienten Direktors der Sing- Akademie, Professors Martin Blumner, der die Aufführung leitete, bleiben, daß er aus dem un- erschöpflichen Neihthum an Werken des großen Thomaner Kantors auch dicse M in vollendeter Fassung dem andächhtigen Publikum dargeboten hat. Daran {loß \ich, in mustergültiger Weise ausgeführt, das „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms. Reich an Erfindung, tief durhdacht, maßvoll und doch ton gewaltiger Wirkung, riß das aus eht deutschem und ccht evangelishem Geiste geborene Werk die Zuhörer hin, wie eine Verklärung des Todes und ein Ruf zur Ewigkeit. Die Soli fanden dur die Scpranistin Fräulein Helene Oberbeck, die Altistin Fräulein Alma Joh. Schmidt, den Bassisten Herrn Arthur van Eweyk eine dem Ernst des Abends und dem großen Stil der aufgeführten Werke angemessene Vertretung. Die Sing- Akademie hat damit aufs neue bewiesen, daß sie auf ihrem Gebiet einen Wetistreit nicht zu sheuen hat.

Zur Feier des 1C00jährigen Geburtstages von Karl Loewe ha!te Eugen Gura, der hervorragendste Interpret seiner Balladen, gestern im Saal der Sing-Akademie cinen Abend“ veranstaltet, in welhem der beliebte Sänger große Triumphe feierte. Mit berückendem Woblklang der Stimme, die an diesem Abend noch durch besondere Kraft nierte, trug er in seiner gewohnten

t chauer, zumal die Darstellun im Einzelnen belustigend und

ohter Grete wurde von Frau Hachmann-

„Loewes- |

impo- |

„Das Erkennen" (welche Ballade

zahlreich ershienenen Publikums „Graf Eberstein“ “und das heitere Lied „Fridericus Rex“ hervorheben wollen. Für den enthusiastischen Beifall dankte der Sänger der Schaar seiner Freunde und Verehrer mit einigen bewegten Worten. Nach Ueberreichung eines Lorbeerkranzes fügte der unermüdliche Künstler noch die Ballàade „Der Nöck“ hinzu. Als Begleiter am Klavier zeihnete sih, wie immer, Herr Heinrich Schwarz aus. An demselben Abend gab der Violinvirtuose Alexander Petschnikoff im Saale der Philharmonie ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester. Trat au seine glänzende Technik und die große Grazie seiner Vortragsweise in dem Violinkonzert von Saint-Saëns und in kleineren Piècen von Tschaikowsky besonders in den Vordergrund, so war do auch die Tiefe der Auffassung in Bach!s „Largo und Fuge“ sehr anzuerkennen, sodaß der lebhafte Beifall und Hervorruf, welche er dafür erntete, wohlverdiente waren.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Hcctor

Berlioz’ Oper „Benvenuto Cellini“ unter Kapellmeister Weingartner?s Leitung in folgender Beseßung der Hauptrollen zur Auf ührung: Benvenuto Cellini: Herr Ernst Kraus als Gast, Ascanio: Frau B Fieramosca: Herr Bulß. L D Lg Ren Schauspielhause findet morgen eine Auf- führung des Lustspiels ,Was ihr wollt“ von Shakespeare statt. Die Beseßung lautet: Malvolio: Herr Grube: BVleichenwäng: Herr Vollmer ; Olivia: Fräulein Lindner; Viola: Frau von Hochenburger ; Maria: Frau Conrad.

Einen „Carl Löwe-Abend* veranstaltet die Leitung des Schiller- Theaters in der Reihe ihrer „Dichter- und Tondichter- Abende“ im Bürgersaale des Rathhauses zur SRE des hundertsten Geburtstages des Balladen-Komponisten Carl Löwe (geboren am 30. No- vember 1796). Die Feier findet am nächsten Sonntag, den 29, d. M, ftatt.

Frau Dr. Ida Klee wird an ihrem Liederabend im Höôtel de Nome (i. Dezember) außer Jensen's „Dolorosa“-Gesängen und den Loewe’shen Balladen „Harald“ und „Edward“ noch eine Reihe Schubert’[her, Schumann'sher, Franz scher, Brahms'’scher Lieder 2c. zu Gehör bringen.

Ein Konzert mit Kompositionen von Reinhold Becker wird am 3. Dezember in der Philharmonie stattfinden. Außer den Damen Frau Professor Selma Nicklaß- Kempner und Frau Louise Geller sowie dem Kammersänger Carl Scheidemantel hat auh der belgische Geiger C6éfar Thomìon seine Mitwirkung zugesagt. Der E wird unter anderem ein Violin-Konzert von Reinh. Beer vortrageu.

nur „Der Graf von Habsburg“ auf \türmishes uen a des sehr wiederholt werden mußte),

Mannigfaltiges.

Die dritte, unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende „Deutsche Geweih-Aus- stellung (1897)“ wird wiederum in den von den Herren Gebrüdern Borsig bereitwillig zur Verfügung gestellten Parterreräumen ibres Hauses, Voßstraße 1, bergerihtet und am 27. Fanuar 1897 eröffnet werden. Der Vorstand der Ausstellung, Ober-Jägermeister vom Dienst Mreivert von Heinze, bringt dies allen Freunden und Gönnern des edlen

aidwerks zur Kenntniß zugleich mit der Bitte um eine ret reichlide Beschikung der Ausstellung mit Hirshgeweihen, Elch- und Dam- schaufeln, Rehkronen und Gemskrickeln, welche im Kalenderjahre 1896

von deutschen Jägern im Jn- und Auslande oder von Ausländern auf deutshen Jagdrevieren gewonnen sind. Prospekte und Anmeldeliften

Potsdamerstr. 134 c., zu beziehen.

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find gratis von dem Königlichen Hof-Jagd-Amt, Berlin W. 9, l

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ausdruck: vollen Weise |

bekannte und beliebte Balladen des Meisters vor, unter denen wir |

Wetterberi vom 24. November, : Morgens.

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Regisseur

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red. in Millim.

Weingartner.

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Stationen,

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Das gestern erwähnte Hochdruckgebiet hat sich etwas nordwärts ausgebreitet, während im Innern Rußlands das Barometer über 786 mm gestiegen ist. In Deutschland is das Wetter bei chwacer, an der Küste südwestliher bis südöstliher, im Binnenlande nordöôftliher Luftbewegung tiübe; stellenweise ist Niederschlag gefallen; die Temperatur liegt etwas unter dem Mittelwerthe, vielfach haben Nachtfröste

stattgefunden. Deutsche Seewarte.

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Gast.)

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74 Uhr.

A . erger un Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- ebavnna, haus. 235, Vorstellung, Benvenuto Cellini, C

Oper in 3 Aufzügen von de Wailly und Barbier. Deutsche Bearbeitung von Peter Cornelius, Musik

| von Hector Berlioz. Tetlaff. Ober-Irspektor Brandt. (Benvenuto Cellini: Kraus, vom Hof- und National-Theater in Mann-

Schauspielhaus. Lustspiel in Shakespeare, nah August Wilhelm von Schlegel?s mit Benußung der Text-Einrichtung von Wilhelm Oechelhäuser. Ober-Regisseur Max Grube.

Donnerstag: Opernhaus. 236. Vorstellung. Das Heimchen am Herd. nach Dickens? gleihnamiger Erzählung) von

Schauspielhaus. 265. Vorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen (Königin Elisabeth : Frl. Anna Haverland, 9 als Gast.) Anfang 7 Uhr.

l Deutsches Theater. Mittwoch: Morituri. Fritzchen.

Voiher: Ohne Liebe. Freitag: Morituri. (Teja, Ewig-Mäunliche.)

Berliner Theater. Mittwoch: Renaissance.

Einmaliges Gastspiel von Ludwig Barnay. Zum Besten der Bühnen-Genossenschaft :

Freitag (außer Abonnement) : Renaissance.

Lessing-Theater. Mittwoch: Der Abeud. (Georg Gngels als Gast.) Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Der Abeud. (Georg Engels als Gast.)

Freitag: Die goldne Eva,

Refsidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- Mittwoch : Schwank in 3 Akten von Alexandre Bifson vnd Andró Sylyain. Deutsch von Franz Hofer. Anfang

Donnerstag : Vershwunden. (Disparu.)

Neues Theater. Swiffbauerdamm 4 a. /5.

Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Bock-

Theater. spxänge, Schwank in 3 Akten von Paul Hirsch-

C. Kraaß. Vorher: Die fittliche

Komödie in 1 Alt von Otto Erich Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Erster Duse-Abend. La Sig=-

nora dalle Camelie,.

Die Berliner Unfallstationen wollen ihre Pubeart- Depots erweitern und vermehren. Zu diefem Zweck wird eine größere Anzahl von Kranken. Transportwagen gebaut, bei welchen neue und zweckmäßige Konstruktionen zur Verwendung kommen sollen. Die Aerzte der über die Stadt gleichmäßig vertheilten zehn Unfallstationen werden dann folche Wagen mit Bespannung in besonderen Depots Tag und Nacht zur Verfügung haben.

In Scene gesegt vom Ober- Dekorative Eiurihtung vom Dirigent: Kapellmeister Herr Ernst

Dumas. liche Forderung.

Anfang 74 Uhr.

(Heimath.) 264. Vorstellung. L

Was ihr

4 Aufzügen vou William | liche Forderung.

In Scene geseßt vom

Anfang 7# Uhr. Der Pfarrer von Kirchfeld.

Oper in 3 Abtdzeilungen

Musik von Carl Goldmark. Anfang

Gustav Steffens. Donnerstag: Treue.

Das Ewig - Mäuuliche.) Haunele’'s Himmelfahrt. Frißchen. Das

Vorstellung. Barnhelm.

Direktion: Julius Fritzsche.

von

in 3 Akten von Benno Jacobson. Linke.

von Julius F1uißsche. Hierauf: Unter den Linden.

(Georg Engels als Dresdenerstraße 72/73.

Vershwuuden, (PDisparu.)

Deutsch von Luard Selby.

Darauf:

Deutsh von Max Schoenau. Donnerstag und folgende Tage:

Bentral - Theater. Alte

a. G. posse

Eine wilde Sache,

(Die Dame mit den

Camelien.) Schauspiel in 4 Akten von Alerandre Freitag: Bocksprünge. Vorher: Die fitt- Sonnabend: Zweiter Duse: Abend. Sonntag: Bocfsprünge. Vorher: Die sitt- Der Vorverkauf findet tägli statt.

Schiller-Theater. Mittwoch, Donnerstag, Abends 8 Uhr: Demetrius.

Theater des Weßfiens. Kantstraße 12. (Bahn- bof S I) Pi: M NELSMANR v iedrih v empel. Bolksstück mit Gesang in 4 Akten von

n O LULLO Pon Ler Keller und Louis Herrmann. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Schiedsmann Hempel. . Sonnaberd, Nachmittags 3 Uhr: Zweite Schüler- Bei kleinen Preisen: Minna von

Theater Unter denLinden. Behrenstr. 55/57. \ Mittwoch: Der Ehe- maun vor der Thür. Komische Operette in 1 Akt n Carl Treumann. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent : Herr Kapell meister Korolanyi. Hierauf : Mit neuer Ausstattung an Kostümen, und NRequisiten : Unter den Liuden. Balletphantasie : | Musik von Paul Dirigent: Herr Kapellmeister Dahms. Der Mrt erae Theil arrangiert und einstudiert vom Balletmeister Greco Poggiolesi. In Scene gesetzt Anfang 74 Uh Donnerstag: Der Ehemaun vor der Thür, E

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater). t Direktion: W. Hasemann. Mittwoh: Das Wetterhäuschen. (Woather or no.) E Genrebild von Adrian Roß. ermann Hirschel, Musik von Bertram i Zwei Schwieger- söhne! Schwank in 4 Akten von M. Boucheron. Anfang 7} Uhr.

häuscchen, Darauf: Zwei Schwiegersöhne!

Jakobstraße 30. Direktion: Richard Sul. Mittwoch: Emil Thomas 5 Große Ausftattungs- mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr.

Wilhelmshaven, 23. theilen mit, day „Iltis“ nur ein

November. Die htesigen B1 von den geretteten Mannschaften n er am 26. d. M. mit dem Lloyddampfer „Prin Heinri“ in Bremerhaven ankommen werde; die übrigen würden am 17. Dezember mit dem Hamburger Dampfer „Hertha“ aus Yokohama eintreffen. Für teselben is ein großer Empfang geplant. Es foll Vorstellung der Leute vor sämmtlihen Marine, theilen, Gottesdienst und Enthüllung der von Seiner Majestät dem Kaiser gestifteten Gedenktafel für die Verunglückten in der Garnifon,. kirche stattfinden.

Straßburg i. Els., 23. November. Wie die „Straßburger B aus Maursmünster meldet, wurde gestern ein französischer ilderer durch einen deutschen Hegemeister erschossen. Der Wilderer hatte auf diesen zuvor mehrere Schüsse abgegeben, durch deren einen der Hegemeister verwundet wurde.

Kalkutta, 24. November. Die Ernteaussichten haben nach einer gat des „W. T. B.“, infolge des eret Negens in den meisten bengalischen Distrikten gebessert. Wenn der Regenfall anhält, dürfte eine unmittelbare Gefahr und eine schwere Hungersnoth abgewendet werden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rel, 24 November. (O D, V) - Die Enthüllung

des Denkmals für Seine Majestät den Hochseligen Kaiser Wilhelm den Großen hat heute Vormittag stattgefunden. Nachdem Seine Majestät der Kaiser, Allerhöchst- welcher Admirals - Uniform trug, Jhre Majestät die Katserin, H von dem Vorsißenden des Denkmals - Ausschusses] Grafen Reventlou - Preeß, und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich den Kaiserpavillon betreten hatten, vor dem der kommandicrende General des IX. Armee - Korps, General - Oberst Graf Waldersee sowie bier Admirale und Offiziere der Garnison Auf- tellung genommen hatten, hielt Graf Reventlou eine Ansprahe, in welcher er die Majestäten er- suchte, den Dank der Provinz dafür entgegenzunehmen, daß heute das Denkmal eingeweiht werde. Dieses Denkmal sei das erste, welhes Schleswig: Holstein einem Landesherrn errichtet habe, es sei ein Wahrzeichen für die Nachkommen und erinnere ständig an die Zugehörigkeit zu dem Deutschen Reiche. Nachdem Seine Majestät der Kaiser hierauf den Befehl zur Enthüllung des Denkmals ertheilt hatte, fiel die Hülle, wäh- rend die Ehren - Kompagnien präsentierten und drei Hurrahs ausbrahten. Der Bläserhor intonierte den Choral „Nun danket alle Eott“, die im Hafen liegenden Schiffe gaben cinen Salut von 21 Ae ab, die Kirchenglocken läuteten. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin besichtigten sodann unter Führung des Bildhauers Brütt und des Denk- mals-Ausschusses das Reiterstandbild. Mit einem Parade- marsch {loß die Feier. Hierauf begaben Sich Seine Majestät der Kaiser und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich um 113, Utr zur Vereidigung der Marine-Rekruten. , Konstantinopel, 24. November. (Meldung des Wiener K K. Telegraphen-Korrespondenz: Bureaus.) Die türkischen und fremden Vertreter zur Neuordnung der kretishen Gendarmerie haben sich „nunmehr vollständig über den durchzuführenden Plan geeinigt, bis auf den von den Militär-Attachés auf- gestellten Punkt der Anwerbung ausländischer Offiziere und ausländisher Mannschaft. Der gestern abgehaltene Minister- rath hat den ihm vorgelegten Entwurf berathen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Donnerstag und die folgenden Tage: Eine wilde Sache.

Konzerte,

Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert.

Mittwoch: Ouverturen „Horatius Cocles“, Móhul, „Mignon“, Thomas, „Preciosa*, Weber. Walzer ePhantasiebilder“ von Strauß. „La Belladonna*, spanischer Tanz von Nehl. „Kol Nidrey* für Cello von Bruch (Herr Smidt). „Hast Du mich lieb“ für Cornet-à-Piston von Bohm (Herr Werner).

Magda.

Abends 8 Uhr :

Saal Bechstein. Mittwo, Anfang 7x Uhr: VI. (lehter) Klavier-Abend von Jos. Sliwinski,

Musik von L ¿ Familien-Nachrichten.

V erlobt: Frl. Erika Boezge mit Hrn. Hauptmann Ludwig von Mertens (Harnover—Berlin). Frl. Else Heilmann mit Hrn. Architekten Walter Sponholz (Südende b. Berkin).

Verehelicht: Hr. Dr. F. Shaumkburg mit Frl. H. von Wedel-Parlow (Dc ssau). Hr. Regie- rungs-Baumeister und Lieut. d. R. Adolf Vieth mit Frl. Fanny Beisert (Görliß).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Frhrn. von Ketelbodt (Allenstein). Hrn. Staatsanwalt Dr. Pabst (Oels). Hrn, Pastor Bodenstein (Goldlauter, Thüring ). Eine Tochter: Hrn. Pastor A. Ballhorn (Jerseyville, Jllinois).

Gestorben: Hr. Oberförster a. D. Herrmann Otto (Moosbruch b. Elbing). Hr. Negierungs- Nath a. D. Gottlieb von Rosen (Stralsund). Hr. Wichard von Michaëlis (Rostock). Fr. Major

ï. Selma Luise Hirschberger, geb. Jacob (Magdeburg).

Fr. Kammerherr Tosfa von Sulkow, geb. Rei-

mann, verw. gew. Bus von Teubern (Dresden).

Hr. Seminar-Direktor Dr. Emil Scharlach

(Dels). Hr. Ingenieur und Fabrikbesißer Max

Hasse (Westend). -— Hr. Landes-Bauinspektor

a. D. Moriß Becherer (Charlottenburg).

Dekorationen

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einshließlih Börsen-Beilage),

sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

lichen Anzeigers (Kommanditgesellschasten auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 16, bis 21, November 1896,

Das Wetter-

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 279.

Berlin, Dienstag, den 24. November

Nachrichteu über den Stand der Herbstsaaten um die Mitte des Monats November 1896 und die Ernte vou

1896,

Hafer, Kartoffeln,

Klee (auch Luzerne) und Wiesen im Fahre 1896. Zusammengestellt m. Kaiserlihen StatistisGen Amt

A T OACGR.

Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 ut, Nr. 3 mittelgut, Nr. 4 Bled, Nr. 5 fehr \chlecht.

Staaten und Landestbeile.

[Junger

| Klee

| (auch Lu-

zerne).

Winter-

f Wei- „, | Rog- zen. Spel. gen.

nach

Ernte-Ertrag vorläufiger Schägung. : | Staaten 100 kg vom Hektar.

: und

Klee ; [ua Lde ete toffeln. |

| zerne). *) |

Ernte-Ertrag vorläufiger Schäßung. 100 kg vom Heftar.

Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 zut, Nr. 3 mittelgut, Nr. 4 bledit, Nr. 5 sehr schlecht.

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| | Junger | Klee | | |

Winter- Klee P | / j E (auch | ar | (au Wiesen. *) Wei- eva | Rog- | Lu- | toffeln. | Cries *) E M gen. | zerne) | SETRE,

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Preußen. i Red.eBez. Königsberg „. . „« « 2,1 Gumbinnen 2,0 | 19 | Marienwerder 2,1 | otsdam (mit St. Berlin) 2,5 | rankfurt 2,3 | Stettin P Köslin 2,9 | Stralsund 2A 24 | Bromberg 20 | Breslau 2,4 | Liegnitz 2,0 Oppeln 24 Magdeburg 23 _| Merseburg 2,4 | Erfurt 2,3 | Schleswig 2,6 Hannover Cen üneburg Stade

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Mecklenburg-Schwerin . . Medlenburg-Strvelihß. . . Lübed amburg Bremen Oldenburg. verzogthum Oldenburg ürstenthum Lübeck z Birkenfeld S Großherzogthum Oldenburg . .| 2,6 | ; j Schaumburg-Lippe 24 | Lippe :

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*) In Heu angeschlagen, alle Schnitte zusammen.

In dem größten Theil der östlihen Provinzen Preußens war das Wetter während der verflossenen Berichtsperiode trocken, im übrigen Deutschland seßte ih die vorwiegend trübe, regnerische und unbeständige Witterung der vorigen Berichtsperiode in der gegen- wärtigen zunächst fort; erft in der legten Oktoberwoche trat hier, in manchen Gegenden erst Anfang November, trockneres, wärmeres und beständigeres Wetter ein. Dem entsprehend konnten die Be- ]stellungsarbeiten im Osten der preußischen Monarchie ohne wesentliche Störung beendet werden, während sie im übrigen Deutsch- land allenthalben mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Vielfach ist die Saat, besonders Weizen, noch garniht oder nur {wah auf- gegangen, der früh gesäete Roggen zeigt dagegen meist einen kräftigen Stand. Doch wird in sehr vielen Bezirken über Mäuse und Schneckenfraß geklagt; der leßtere hat, seitdem Nachtfröste eingetreten find, im allgemeinen nachgelassen. Durch befonders guten Stand der jungen Saaten zeihnen \sich der Negierungsbezirk

Deutscher Reichstag. 130. Sißung vom 23. November 1896, 1 Uhr.

Tagesordnung: Fortseßung der zweiten Berathung des Gesetzentwurfs, Ltre fans Abänderung und Er- änzung des Gerichtsverfassungsgescßes und der trafprozeßordnung, und zwar bei dem Z 103 der leßteren und dem dazu gestellten Antrage des Abg. Dr.

Rintelen (Zentr.). : i Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. Nach dem Abg. Freiherrn von Gültlingen (Np.) nimmt das Wort dr / Abg. Schmidt -Warburg (Zentr.): Ich bestreite, daß das Reichögericht den § 103 richtig ausgelegt habe, und wenn Herr von Marquardsen meint , daß er thn ebenfo verstanden habe, so hätte er dafür sorgen müssen, daß er anders gefaßt worden wäre. Wenn der betreffende Fall, der die Entscheidung des Reichêgerichts veranlaßt hat, geseßlich getroffen werden soll, dann müßte unter den nöthigen Kautelen, daß nur Frauen die Untersuhung von weiblihen Personen vor- nehmen u. |\. w., eine Aenderung des § 103 bewirkt werden. Viel- Leicht kann bis zur. dritten Lesung eine passende Form gefunden werden.

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Königreich Württemberg . .

Karlsruhe .

Großherzogthum Baden .

Neichsland Elsaß-Lothringen .

22,0 18,0 | 135,0 93,0 | 1100

121,0 [ 133,0 | 52,0

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45,5 34,4 000 | 40/9 64/0) 43/9 429. F: 00,9 47 1 43,3 57,4 40,1 »

Bemer Lungen.

; Danzig, das Königreih Sachsen, Sachsen - Altenburg und Unterfranken aus. Die Durchschnittsnoten für das Reich liegen un- gefähr in der Mitte zwischen gut und mittelgut füc Roggen, Weizen und Spelz, und- weihen nur wenig von den im Vorjahre berechneten ab. Sehr günstig wird über den Stand des jungen Klees berichtet; er steht erheblih besser als im Vorjahre, nur hat erc stellenweise dur Mäuse gelitten. : i: 2

Die vorläufigen Schäßzungen des Ernteertrages sind für Hafer um 3,2, für Kartoffeln um 145 und für Klee (au Luzerne) um 15,8% geringer als im Vorjahre ausgefallen ; der Ertrag der Wiesen dagegen, ale Schnitte zusammen, in Heu angeschlagen, wird auf 5,4% mehr als im Vorjahre geschäßt.

Die Karto ffelernte steht niht nur in der Menge, sondern besonders auh an Güte hinter dem Vorjahre zurück; ein erhebli cher Theil der Kartoffeln, namentlih der auf {weren Böden gewaächfenen, wird als krank bezeichnet. In den Miethen treiben die Knollen theil-

Nachdem Abg. Dr. Rintelen (Zentr.) das Urteil des Reichs- gerihts nochmals als unrichtig bezeichnet, weist

Geheimer Ober Regierungs-Rath von Lenthe darauf hin, daß in dem betreffenden Fall das Urtheil des Reichsgerichts mindestens zweckmäßig gewesen fei. l A

Abg. Dr. Förster-Neu-Stettin (Reform-P.) hält das Urtheil des Reichsgerichts zwar für zweckmäßig, weil fonft ein Angeklagter sich niemals von gewissen Anschuldigungen reinigen könnte, aber nicht für entfprehend vem Wortlaut des § 103. Z i:

Abg. Beckh (fr. Volksp.) hält den Antrag nicht für annehmbar, stellt aber eine Aenderung desselben für die dritte Lesung anheim.

Großherzoglih mecklenburg - {werins{cher Ministerial - Rath Dr. Langfeld bedauert, daß er über den von dem Abg. Stadthagen angeführten Fall kein Material zur Verfügung habe. Ein Fall sei der Justizverwaltung bekannt, wo bei Verweigerung einer Untersuchung

das Amtsgericht diese abgelehut habe; die höhere Instanz habe sie aber |

mit dem Bemerken ongeordnet, daß zur Schonung des Schamgefühls Frauen hinzugezogen werden follten. Jn der weiteren Debatte, an der sih die genannten Redner zu wiederholten Malen betheiligen, macht {ließlich Abg. Haußmann (d. Volksp.) den Vorschlag, vielleicht bis zur

Deutsches Reich . November Dagegen im Oktober 1895

im November 1895

105,9 | 426 | 39,0

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Dagegen 1895 (nah der vorläufigen Schäßung)

15,5 | 123,9 | 50,6 37,

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weis jeßt {hon Keime, und in den Kellern greift die Fäulniß vielerorts um sih. Die Durchschnittserträge weichen in den verschiedenen Theilen Deutschlands aber sehr wesentlih von einander ab: der niedri„ste Hektarertrag mit 45,7 Doppel-Zeatnern wurde für die Oberpfalz, der höchste mit 155 Doppel-Zentnern für Oberhessen ermittelt.

Wenn der Ertrag der Wiesen auch an Menge das Vorjahr etwas übertrifft, so steht andererseits die eingebrahte Ernte an Nähr- werth und Güte niht nur hinter dem Vorjahre, sondern binter nors- malen Jahren überhaupt erheblich zurück. Infolge des nassen Ernte- wetters ist der zweite Schnitt vielerorten verdorben und zum theil garniht gemäht worden; im Gegenfag hierzu haben in den von Dürre betroffenen östlihen Bezirken Preußens die Wiesen der Trocken- heit wegen auch nur einen geringen zweiten Schnitt gegeben.

Berlin, den 24, November 1896.

dritten Lesung eine Aenderung des Antrags dahin vorzunehmen, daß eine förperlihe Untersuung nur stattfinden dürfe, wenn ste im Interesse des Angeklagten unbedingt nothwendig sei.

Der Antrag des Abg. Dr. Rintelen wird darauf uns

| verändert angenommen.

Nach § 112 der Strafprozeßordnung darf der Angeschuldigte nur dann in Untersuhungshaft genommen werden, w-nn dringende Verdachtsgründe gegen ihn vorhanden sind und ent-

| weder er der Flucht verdächtig ist oder Thatsachen vorliegen, ! aus denen zu {ließen ist, daß er Spuren der That vernichten

oder daß er Zeugen oder Mitschuldige zu einer falschen Aus- sage oder Zeugen dazu verleiten werde, sih der Zeugnißpflicht zu entziehen. Diese Thatsachen sind aktenkundig zu machen.

Die Sozialdemokraten beantragen, dem 8 112 folgende Fassung zu geben : /

„Der Angeschuldigte darf nur dann in Untersuchungshaft genomuen werden, wenn Thatsachen vorliegen, die dringende Verdachtsgründe gegen ihn rechtfertigen, und wenn ferner Thatsachen vorliegen, die es dringend verdächtig machen, daß er ih der Untersuchung oder der Bestrafung dur die Flucht entziehen