1896 / 280 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Nov 1896 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. Dr. Sattler (nl.): Herr Rintelen hat früher die An-

: Bde der Köln-Mindener Aktionäre vertreten; ih freue mich, daß

ch der Widerlegung dieser Ansprüche überhoben bin. Meine Freunde erkennen diesen Anspruch niht an. Herr von Erffa hat so gethan, als wenn alle Gesehe der legten Jahre auf cine ‘Schädigung der Land- wirthe hinauêëgegangen wären. Die N N eiugepung der Grund- steuer ist do jedenfalls keine Schädigung der Landwirthe. Ich glaube, daß auch meine Freunde in den leßten Jahren stets von dem Gedanken beseelt gewesen sind, daß der Landwirthschaft geholfen werden müsse, und auch die Konvertierung ist für mih be- sonders wichtig wegen der Rücksicht auf die Landwirthschaft. Die Gläubiger des Staates werden allerdings von der Zinsherabsetzung unangenehm berührt werden; aber der Staat kann nicht berechtigt sein, mehr Zinsen zu zahlen, als nothwendig ist; dagegen spriht das Interesse der Steuerzahler. Die Konvertierung seitens des Staates findet Nachfolge bei den Kommunen und fonstigen Korporationen und schaft ein allgemeines Sinken des Zinsfußes zu Gunsten der- fengen, welche für ihre Güterprodufktion fremdes Geld nothwendig

aben. Die produzierenden S!ände sind aber für den Staat wichtiger als alle anderen. Di shalb durften wir mit der Konvertierung nicht mehr länger warten, ohne uns dem Vorwurf einer Begünstigung des Kapitals auszuseßen. Aber wir sind au für möglihste Schonung des Publikums. Der Staat darf nit voraneilen mit solchen Maß- regeln, aber er wuß scklic{ßlich folgen der wirthshaftlihen Entwite- lung des Geldmarkts. Wenn die Konvertierung jeßt vorgenommen wird, so wird eine Verschiebung, ein Besizwechsel der Konsols nur in geringem Umfange stattfinden; denn die Besißer haben sich {on darauf eingerichtet. Ich perfönlih bâtte allerdings nihts dagegen, daß man dem Gedanken näher tritt, den Zeitraum von aht Jahren zu verkürzen, wie Herr Ehlers angeregt hat. Würitemberg hat eine Schonzeit von zehn Fahren eingeräumt, Bayern gar keine. Daß man den anderen 314 prozentigen Papieren auch eine Schonzeit gewähren sollte, halte ih doch für bedenklich; denn damit würde den Besißern derselben ein un- berehtigtes Geschenk gemaht. Jh halte das Vorhandensein zweier Arten 33 prozenticer Konsols garnidt für bedenklih, weil wir dann die älteren 3F prozentigen Konfols zuerst konvertieren können. Gerade hierbei iît es rihti», dem Hund den Schwanz stückweise ab- zushneiden, weil tadurch am leichtesten die Schwankungen vermieden werder können. Der Minister hat großen Werth darauf gelegt, daß die Vorlage einmüthig angenommen wird. Jch boffe, daß auch die anderen Herren Minister denfelben Standpunkt einnehmen werden. Die Fassung des Gesebes is boffentlih nidt fo zu verstehen, daß wir dem Finanz-Minister für alle Ewigkeiten die B.fugniß zur Kon- vertierur.g geben follen. Das ist wohl nur für diesen Fall berehtigt, der Wortlaut ist aber zweifelhaft.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Ich glaube, Herr Abg. Dr. Sattler hat voll- kommen Ret, wenn er meint, es sei niht nöthig, einen Termin zu bestimmen, bis wohin die Konvertierung durchgeführt sein müsse. Denn i theile die Ansicht, die namentlich au der Herr Abg. Friten ausgesprochen hat, die Ansicht des Herrn Dr. Sattler in diesem Punkt durchaus, daß, nachdem die Geseßesvorlage hier mal eingebracht ift, nachdem auch alle Welt eine s{hnelle und rasche Durchführung der Konvertierung erwortet, es durchaus geraihen is, so {nl wie möglich diefe Frage definitiv zu erledigen, und ih werde, wenn das hohe Haus der Vorlage zustimmt, demgemäß, wenn nit besondere Verhältnisse es verhindern, verfahren.

Meine Herren, der Herr Abg. Friten lat gefragt, ob man wohl ermitteln könne, wieviel von unseren Konsols im Auslande sich be- fänden. Ich habe mich auch mit dtieîcr Frage bes{äâftigt, aber zu irgend welchem sicheren Resultate bin ih aiht gekommen. Das kann ih sagen, doß unsere Konfols im Großen und Ganzen und nach meiner Meinung glückliherweise nit im Auslande sind. Wir haben eine Summe von 7 Millia: den Mark für Eisenbahnbauten glüdliherweise felbst aufbringen körnen, wir haben jedenfalls nicht nöthig gehabt, in den l¿ßlen Jahrzehnten auf das Ausland zu rekurrieren. Wenn das Ausland troßdem allerdings vielleicht einen niht unerheblichen Betrag von unsern Konfols besißt, so wird das doch sich wesentlich crstrecken auf die dreiprozentigen Konsols. Sie sind im Ausland beliebicr, sie schlicßen si mehr an den internationalen Markt an, und man hat auch im Auélande vielleicht eber ncch als bci urs erwartet, daß Preußen doch auf die Dauer nit fortfahren werde, weiter 4% zu zahlen, was einem Ausländer, einem Engländer vnd Franzcsen, vollkommen un- verständlih fein würde. Ih g!aube daher eigentli nit, daß die vierprozentigen Konfols in einem sehr erheblihen Maße im Auslande sind. Daß das zum theil der Fall ist, daß namen!lich au englishe Trusts erhebliche vierprozentige Kor.so*8s besißen, wissen wir.

Meine Herren, was nun die Vertheiluxg der vierprozentigen Konsols im Inlande betrifft, so is es auh da nicht möglich çe- wesen, in diefer Nichtung irgend welche festen Anhaltépunkte zu er- halten. Aber ih theile die Ansicht, die Hcrr Abg. Fritzen zu haben schien, daß ganz überwiegend die vierprozentigen Konsols, wenn ih den Ausdruck gebrauten darf, in „großen“ Händen sind, und daß, wenn man allerdings au zugeben muß, daß gerade auch viele kleine folide Rentner, die von ihren Ersparnissen jeßt den Lebensabend verbringen, und gemeinnüßige Stiftungen und Einrichtungen aller Ait auch viele vierprozentige Konsfols besißen, doch, was die Summe betrifft, die vierprozentigen nah meiner Uceber- zeugung ganz überwiegend in diesen fogenannten „großen“ Händen sind. Einen Anhaltépunkt aber ih sage auédrücklich nur : einen Anhaltépunkt giebt dafür au die Vertheilung im Staatsschuld- bu. Wir hatten im Staatss{huldbuch am 30, Oktober 1895 eingetragen vierprozentige Konsols 616 Millionen ; davon waren allein an Eintragungen von über 100000 mehr als die Hälfte. An Ein- tragungen bis 500 0C0 hatten wir eine Summe von 133 Millionen, über 500 000 allein 312 Millionen. Diese beiden Posten über 100 000 betragen also, wie gesagt, mehr als die Hâlfte der ge- sammten Eintragungen. Die ganz kleinen Eintragungen find ganz minimal. Wir haben ¿. B. bis zu 1000 kaum nur # Million. Nun if aber zuzugeben, daß aus diesen Eintragungen ins Staatösshuldbuh keineswegs ein gleihes Verhältniß für diejenigen Konsols, die im Privatbesiß sind, hergeleitet werden kann. Man wid annehmen können, daß gerade die kleineren Besitzer im großen Ganzen meist weniger eintragen werden als die großen; einen ge- wissen Anhaltspunkt bietet aber das Staatsshuldbuh doch immerhin. Man muß \ih wohl fagen: wenn wir auch alle bedauern, daß wir einem solchen kleinen Hentner die Bezüge verkürzen müssen, wäre es anterer- seits vielleicht roch bedauerliher, wenn wir diesen grcßen Besit-rn auf die Tauer mehr zahlen, als wir nah den allgemeinen Verhältnissen zu zahlen ih fage niht bloß verpflichtet, sondern berechtigt sind,

Meine Herren, im großen Ganzen bin ih hoh erfreut, daß die j

sämmtlichen Redner ter verschiedenen Parteien sih dem Geseh gegen- über fo günstig gestellt haben. Fast noch erfreuter bin ih darüber, daß ein Redner in dem Sinne die Vorlage bekämpft hat und zwar mit Gründen, . die sich hören lassen —, daß sie den Staats-

gläubigern gegenüber zu milde sheinen. Jh wünsche und hoffe sehr, daß der Eindruck im Lande aus diesen Debatten erwächst, daß an und für sich ein wohlsituierter Staat der vornehmste und nobelste Schuldner sein muß. (Heiterkeit.) Das liegt in der ganzen Stellung ¿zu den sozialen Schichten, mit denen er es zu thun hat; es liegt aber au in seinem eigenen Interesse; denn der Staat muß {ih immer vergegenwärtigen: daß auch mal wieder Zeiten kommen, wo er an den Kredit und das Vertrauen der Gläubiger, der Kapitalisten zu appellieren nöthig hat. Es ist daher von großem Werth für den Staat, wenn das Gefühl ein allgemeines ist, daß er niht ledigli wie ein Privat- mann nah der Konjunktur verhandelt, sondern si erst im äußersten Zwangsfall entschließt, den Genuß der Zinsen den Gläubigern herab- zuseßen.

Der Abg. Ehlcrs hat mit Recht gesagt: möglicherweise können ja dur die Schorfrist von 8 Jahren zweierlei verschiedene 3s prozentige Konsols entstehen. Es kann sein, daß diejenigen 3s prozentigen, die nun konverticrt sind, etwas höber stehen werden als diejenigen, die jeßt bereits zirkulieren. Die Möglichkeit ist vorhanden; aber jedenfalls fkônnen das nur fkleine Differenzen sein, und das würde niht viel ausmachen. Solche Differenzen sehen Ste jeßt im Kursblait oft ¿wischen den gleihverzinslihen Reichs- und preußischen Papieren. Das hat keine große Bedeutung. Jch möchte aber deswegen berühre ich den Punkt doch nicht aus verschiedenen Aeußerungen, namentlich aus Aeußerungen des Herrn Dr. Sattler ten Eindruck im Lande entstehen lassen, als wenn den jeßigen Besißern 3#§ prozentiger preußischer Konfols vur eine Iweisellos Turze Frist gestaltet fet, 34 % zu genießen, daß fehr bald hierauf die Konvertierung auf 3 9% folgen würde. Jch habe fon ausgesprochen, daß ih durchaus nit dieser Meinung bin, ih glaube nicht, daß eine solche Entwickelung des Zinsfußcs so rasch kommen wird. Ich glaube kaum, daß wir uns in der praktishen Er- faßrung durh diese Schonzeit, die wir den jeßt konvertierten vier- prozentigen Konsols auf 8 Jahre bieten, überhaupt, zwar juristis, aber nicht materiell, geniert fühlen werven in unserer freien Bewegung. Jedenfalls aber ist klar und darauf möchte ih noch cinmal kei dieser Gelegenheit, um kcine Beunruhigung in dieser Beziehung eintreten zu lassen binweisen, daß man eine Konvertierung von dieser Bedeutung in Höbe von 34 Milliarden, nicht so {nell wiederholen kann und wird. Das ist unmö,lih, das würde für den Staatékredit auch an und für si geföhrlih und nachtheilig sein, und ih meine, wenn wir jet im vierten Jahre, wo wir, rein fiskalisch-finanziell genommen, diese Konvertierung bereits hätten durchführen können, erst zur Kon- vertierung shreiten, so können die Inhaber der 33 prozentigen preu- ßischen Konsols sih wobl gesichert halten, daß sie nicht in den nächsten Jahren shon wieder mit einer großen Konvertierung behelligt werden und die Unruße gewissermaßen in Permanenz erklärt würde. Ich habe das nur sagen wollen, weil ih gern unnöthige Beunruhigung auf dem Kapitalmarkt vermeiden möchte. Jh habe vorhin auszuführen gesucht, daß aus mancen Gründen gerade der gegenwärtige Zeitpunkt cin günstiger ist, um die Konvertierung durMhzuführen.

Ich möchte den vorher erwähnten Gründen noch cinen neuen hinzufügen. Die Erinnerung an die {weren Verluste, welche unsere preußisden Kapitalbisißer durch das Streben nach böberem Zinsfuß bei unsihheren Werthen durch die Uebernahme von exotishen Papieren, dur die Vertauscung von soliden, guten preußischen Anlagen in ephemere, unsichere, mannigfach auf Grund von Zureden namentlih fleinerer Banquiers erlitten haben, is glückliher Weise noch lebendig, und ih möchte meine Hoffnung ou dem Lande gegenüber ausfprechen, daß diese maßvolle und vorsichtige Konvertierung nicht wieder zu folch traurigen Folgen führt, und ih ersue Sie alle, Ihren Einfluß in Ihren Kreisen dazu zu verwenden, um gegen fol#e verkehrten Ope- rationen zum Besten der Betbeiligten und zum Besten des Landes rvarnend aufzutreten. (Bravo!)

Meine Herren, gerade aus diesem Grunde möchte ih aber die Lage, namentli unscrer dreieinhalbÞprozentigen Papiere, auch der- jenigen, welche diese Schonzeit nicht haben, nit als unsicher bezeihnen lassen. Jch glaube, bis auf eine abfehbare Zeit können fie cines sicheren Besitßes und sicheren Zinsgenufses froh fcin.

Der Herr Abg. Friten hat die Frage e1wähnt in Beziehung auf die rechtlihe Zulässigkeit der Konvertierung derjenigen vieiprozentigen Konfols, welche als Aequivalent für die Uecberlassunz von Aktien 0e» zahlt sind. Er hat rihtig bemerkt, daß die Staatsregierung absolut keinerlei Verbindlichkeit in dieser Beziehung rechtlich anerkennt; wir sind aber gern bereit, in der Budgetkommission diese Frage noch einmal zu erörtern. Jch ftehe ganz auf dem Stant punkt des Herrn Abgeordneten , daß, wenn nur ein wesentliter Nechtszweifel erboben werden könnte, man unter keinen Umständen diesen Jnhabern solcher Konsols eine Konvertierung zumuthen dürfte. Vom praktischen Gesichtspunkt aber will ich nur erwähnen, daß die beutigen Besißer dieser vier- prozentigen Konfols ja niht immer diejenigen sind, die damals ihre Aktien vcrkauft haben und daß gar nicht mehr zu ermitteln wäre, welche von diesen Personcn und welhe Summen sie damals hbe- kommen hâtten.

Nun möchte ich endlih tie Bitte des Herrn Nedners des Zentrums noch unterstüßen, indem ich mich an die Bud get- kommission wende, wohin, wie ih ja wohl als zweifellos annehmen darf, die Vorlage geht, die Bitte nämli, fo zu operieren, daß dieses Gesey ncch vor Weihnachten in der Gesfeß-Sammlung stehen kann. Das ift, glau! e ich, ncch der Gesammtstimmung dieses Hauses, nach der übereinstimment en Anschauung aller Fraktioncn und bei der bekannten energischen und s{nellen Arbeit, die die Butgctkommission unter dem gegenwärtigen Vorsitenden stets geleistet bat (Heiterkeit), wohl zu hoffen und zu erwarten. Man würde dann gleih im Januar, wo wahrscheinlih die Geldverhältnisse sich noch günstiger gestalten, schon entscheidende S{ritte thun können, und es kann nur in vollem Maße der ausgesprochenen Meinung beigetreten werden, daß ein un- sicherer Zustand zu allerhand Spekulationen Veranlassung geben kann, die abzuschneiden im Intercsse Aller liegt. (Bravo!)

Abg. Freiherr von Willisen (konf.): Namens der Kouferva- tiven, welche einen ablehnenden Standpunkt vertretcn, möchte ih den Bedenken gegen die Vorlage Ausdruck geben, deren Inkrafttreten sie mit großen Besorgnissen entgegensehen. Durch die Konvertierung wird nicht eine Entlastung der Steuerzahler erreicht, sondern die er- sparten Gelder sind für andere Zwecke bestimmt. Bedenklich ift es, daß die Beamten, welche gezwungen gewesen find, ihr Ver- mögen in Konsols anzulegen, ebenso geschädigt werden, wte die

milden Stiftungen und die Sparkassen. Die Wittwen uvd alten Pensiozäre, welhe auf ihre Zinseneinnahmen angewiesen sind, ecr-

halten keine Kompensation; fie müssen die Einnahme einfa ent. behren. Man follte daher nah wirksameren Kompensationen suchen,

Abg. Stengel (fr. kons.): Mit Ausnahme des letten Redners haben alle Redner für die Vorlage gesprohen. Die ersonen, die der leßte Redner im Auge hatte, haben sih doch dur das Sinken des Zinsf 1ßes auf allen Gebicten, bei den Hypotkeken wie bei den Staats-Anleihen, überzeugen müssen, daß auch für fie eigent- lih der Zeitpunkt gekommen wäre, wo ihre Zinsen gee \{mälert werden. Jede wirthschaftlihe Maßregel schädigt {ließli den Einen oder Anderen. Nicht die Konvertierung wird die Kapi- talisten veranlassen, andere Papiere zu kaufen; sondern die sichere Aussicht, daß die 4 prozentigen Konsols konvertiert werden müssen, die sih in dem Kurs ausdrückt, hat die Leute veranlaßt, ihre Kon- sols zu verkaufen und andere Papiere zu übernehmen. Ein kleiner Rentier wird vielleiht geshädigt durch die Zinsherabsezung. Aber die Staatsgläubiger sind doch shließli keine Staatspensionäre. Meine politischen Freunde find sämmtlich mit der Borlage einverstanden.

Abg. Rickert (fr. Vg.): Obgleich als Redner gegen die Vorlage angemeldet, bin ih doch kein Feind derselben ; im Gegentheil, wir find {on früher für die Konvertierung eingetreten, während man in der wirthschaftlichen Vereinigung im NReichsïage den Antrag auf Kon- vertierung noch in diesem Jahre abgelehnt hat. Jch gratuliere zu diesem Fortschritt, der sich heute bemerkbar gemaht hat. Gerade die Landwirthschaft wird geschädigt, wenn die Konvertierung auf- gehalten wird. Der Finanz-Minister kann si also über mich ebenfo freuen wie über meinen Kollegen Ehlers, zumal ih ihm fonst wenig Anlaß zur Freude gegeben habe. __ Abg. Schmidt - Warburg (Zentr.) hält es für bedauerlih, daß die Erhöhung der Beamtengehälter dur die Konvertierung erkauft werden folle. Wenn auch für die Beamten- Wittwen und die Pensionäre des Staats ctwas gesorgt werde, so reiche das doch nicht aus. Nedner befürwortet au, daß diejenigen, welhe längere Zeit im Besiße von Konsels gewesen find und nicht mehr als 500 Thlr. Einkommen A in ihren Zinsgenüssen noch eine Zeit lang gelaffen werden sollten.

Die Vorlage wird der Budgetkommission über-

wiesen. Schluß 21/4 Uhr. Nächste Sizung: Mittwoch 11 Uhr. (Gesegentwurf, betreffend die Tilgung von Staattschulden und

die Bildung eines Ausgleichsfonds.)

Handel und Gewerbe.

Bremen, 24. November. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Naffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Flau. Loko 6,30 Br. NRussishes Petroleum. Loko Br. Schmalz höher. Wilcox 234 „A, Armour shield 234 A, Cudahy 243 &, Choice Grocery 244 4, White label 244 A, Fair: banks &. Speck. Sehr fest. Short clear mitdl. loko 22} h, Dezember. Januar 234 A. Neis lustloser. Kaffee still. Baum- wolle. Ruhig. Upland middl. loko 40} &. Tabak. 66 Faß Kentucky. /

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 5 9/6 Nord- deutsce Wollkämmerei und Kammgarnspinneret - Aktien 179 Br., S G G Lloyd - Aktien 113} Gd., Bremer Wollkämmerei 300 Br.

Wien, 24. November. (W. T. B.) (Seluß-Kurse.) Besterreichische 41/5%/, Papierrente 101,25, Oesterreihishe Silbecr. 101,25, do. Goldr. 122,60, do. Kronenr. 101,10, Ungarishe Goldrente 122,29, do. Kron.-A. 99,15, Oesterreihis&e 60er Loose 144,00, Anglo-Austr. —,—, Länderbank 247,00, Oeftr. Kredit 364,60, Unionbank 290,50, Ungar. Kreditb. 401,50, Wiener B!.-V. 255,50. Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 270,50, Buschtiebrader 536,00, Brüxer 332,00, Elbethalbahn 270,75, Ferd. Nordbabn 3375 Dest. Staatsb. 350,50, Lemb. Czer. 28600, Lombarden 94,75, Nordwestb. 266,590, Pardubißer 21450, Alp. - Montan. 83,80, Amfterdam 99,05, Disch. Plätze 58,78, Loud. Whs. 119,90, Parifer do. 47,50, Napoleons 9,93, Marknoten 58,78, Nuf. Bankn. 1 ITE.

Getreidemarkt. Wezzen pr. Krühichr 863 SDd., 8,65 Br. Roggen pr. Frütjahr 7,32 Go., 7,34 Br, Mais yr. No- vember Gd., Br., pr. Mai-Juni 4,48 Gd., 4,50 Br. Hafer pr. Frübtabr 6,45 Gd., 6,47 Br.

29. November. (W. T. B.) Schwankend. Ungarische Kredit- Aliien 402,00, Oesterr. Kredit- Akt. 363,75 Franzosen 349,25, Loms barden 95,25, Elbethalbahn 270,00, Oesterreichische Papierrente 101,25, 49% Ungar. Goldrente 122,15, Desterr. Kronen- Anleihe 101,00, Ungar. Kronen-Änleihe 99,15, Marknoten 58,80, Napckeons —,—, Bankverein 255 09, Taback- Aktien —,—, Länderbank 247,00, Busc(htie- rader Litt. B.-Aftien —,—, Türkische Loose 49,30 Brüxer —,—.

Ausweis der öôsterr.-ungar. Staatsbahn (ôsterreihisch-8 Neß) vom 11. bis 20. November 853 649 Fl, Mehreinnahme gegen den enisprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 12 655 F[.

Pest, 24. November. (W. T. B.) Produftenmarkt. Weizen loko fest, pr. Frühjahr 8,26 Gd, 827 Br. Roggen pr.

rühjahr 6,93 Gd., 6,95 Br. Hafer pr Frühjab: 6,05 Gd., 6,06 Br. Mais pr: Mai-Juni 4,14 Gd., 4,15 Br. Kohlraps pr. August- September 11,45 Gd., 11,55 Br.

London, 24. November. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Engl. 2i%%o Konf. 1113/13, Preuß. 49% Kons. —, Ital. 6%/s Rente 90, 4°%/0 39er Nuff. 2. S. 103}, Konvert. Türken 20, 49/9 Spanier 584, 39/ Egypt. 994, 49/6 unif. do. 103, 44/6 Trib.-Ani. 92, 6% konf. Mex. 934, Neue 93er Mexik. 91}, Ottomanbank 114, De Beers neue 29i, Rio Tinto 254, 34% Rupees 63, 60/9 jund Arg. A. 814, 50/9 Arg. Goldanl. 804, 4 % äuß. do. 504, 3% Nets Anl. 963, Brasil. 89cr Anl. 64), Plapdiskont 38, Silber 30, 59/9 Chineien 971, Anatolier 86{. Wechselnotierungen: Deutsche Pläye 20,65, Wien 12,15, Paris 25 41, St. Petersburg 254.

Die heute eröffnete Wollauktion war fest bei lebhafter Betheiligung. Croßbred 5 % theurer, Merino pari bis 5 2/9 theurer, Kapwolle greaîy unverändert, Scoured 5 % theurer. Das Total- Angebot betrug 197 000 Ballen, heutiges Angebot 11 445 Ballen.

96% Javazucker 12 stetig, Nüben-Kohzuckder loko 9/16 stetig. Chile-Kupfer 49, pr. 3 Monat 498.

Hull, 24. November. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen 1—1¿ sh. niedriger.

Paris, 24. November. (W. T. B.) Von der Börse wird berihtet: Die starke Erholung in Goldminer- Aktien wirkte anfangs allgemein befestigend bei ziemlich lebhaftem Geschäft, später waren Fonds und Banken dur Realisierungen gedrückt. Rio Tinto fest.

(Schluß-Kurse.) 3 %/ amort. Rente 100,90, 3 %/, Rente 102,65, Italienishe 5% Rente 91,10, 4% ungarishe Goldrente —,—, 49/0 Rufs. 89 —,—, 83%/ Ruff. 1891 93,20, 4% unif. Egypt. 103,40, 4909/0 spanisce äußere Anleihe 584, B. ottomane 929,00, B. d. Paris 801,00, Debeers 739,00, Credit foncier —,—, Huanaca-A. 88,00, Meridional-A. 624,00, Rio Tinto-A. 630,00, Suezkanal-A. 3363, Cród. Lyonn. 768,00, Banque de Sraute 3670, Tab. Ottom. 323,00, Wchs. a. dt. Pl. 1224,

ondon Wh. k. 25,23, Cheq. a. London 25,25, Wch. Amst. k. 206,96, do. Wien k. 208,25, do. Madrid k. 396,50, W(. a. Italien 9, Portugtefen —,—, Portug. Taback-Obl. 480,00, 49/6 94 er Ruff. 66,79, Privatdiskont —, 34%/o Ruff. A. 100,00, 3%/9 Nufsen (neue; 92,25.

Getreidemarkt. (Schlußbericht) Weizen ruhig, pr. November 21,10, pr. Dezember 21,35, pr. Januar-April 21,85, pr. März-Juni 2240. Roggen ruhig, pr. November 14,50, pr. Müärz-Juni 1460. Mehl matt, pr. November 46,29, pr. Dezbr. 46,40, pr. Januar-April 46,85, pr. März-Juni 47,35. MRKübsl ruhig, pr. November 60, pr. Dezember 594, pr. FJanuar-April 60§, pr. Mai 604. Spiritus ruhig, pr. November 32, pr. Dezember 324, pr. Januar-April 334, pr. Mat. August 344.

Robzudter (Shluß) rubig, 88% loko 254 à 254. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 pr. 100 kg vr. November 272, pr. Dezember 208, pr. Januar- April 284, pr. März-Juni 288,

zum Deutschen Reichs-

„M 280.

Handel und Gewerbe.

Liverpool, 24. November. (W. T. B,) Baumwolle, NImsagy Spelulation and Export 500 B. ] tan November-Dezember 419/54 —411/64 Verkäuferpreis, Dezenber-Fanuar 48/64 Käuferpreis, Fanuar- Februar 47/64 do., Februar-*Wtäri 45/44—4?/64 do., März-April 45/54 47/64 Verkäuferpreis, Mai»Juni 47/64—48/54 do., Juni-Juli 48/4 do., Juli-August 48/e4—4%/64 d d Getreidemarkt. Weizen 1 d., Mais 4 d. niedriger. Mehl flau. Manchester, 24. November. (W. T. B.) 12x Water Taylor 52,

30r Water Taylor 7}, 20r Water Leigh 63, 30r Water Clayton 74, 32r Mok Brooke 7&4, 40r Mayoll 74, 40r Medio Wilkinson 8z, 32r Warpcops Lees 67 36r Warpcops Rowland A n ouble Qualität 118, 32* 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46x

Robeifen. number warrants 48 h. 5 d. Ruhig. -— (S{luß.) Mixed numbers warrants 48 h. 74 d. Warrants Middlesborough II1 40 sh. 6 d. (W. T. B.) London (3 Monate) 93,30, do. Amsterdam do. —,—, do. Berlin 37,15, Privatdiskont 6, Ruff. 4% Staalsrente 99, do. 49/9 Goldanleibe v. 1889 1. Serie 153, do. 4% Goldanleihe v. 1894 6. Serie 155, do. 33 9% Goldanl. v. 1894 do. 5 9/9 Prätnien-Anleihe do. 5% do. von 1866 2554, do. 5 °%/o Pfandbriefe do. 43 9% Bodenkredit - Pfandbriefe 1534, St. Petersbuxger Privat-Handelsbank 1. Em. 537, do. Diskontobank 737, do. Internat. Handelsb. 1. Em. 655, Russ. Bank für aus- wärtigen Handel 482, Warschauer Kommerzbank 5690.

Roggen loko 5,25. Hafer loko 3,75. Leinsaat loko 9,75. Hanf loko —. Talg lcko 47,50,

8000 B. ckawyo mr Middl. ameritantfckche Lietrzun;en. Rubig.

—4’/e4 do., April-Mai

Wellington 7}, 40r Double Weston 88, 60r 163. Ruhig. Glasgow, 24. November. (W. T. B.)

St. Petersburg, 24. November.

do. 49,724, do. Paris do.

—, do. 3% Goldanl, von 1894 —, von 1864 2953, Adelsbank-Loose 2134,

Produfktenmark1 Weizen loko 9,50.

pr. August —,

1. Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen U. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung.

4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

9, Verloofung 2c. von Werthpapierer.

{) Untersuhungs-Sachen.

[50783] Steekbrief.

Gegen den Buchhändler, Kolporteur August Ferdinand Fischer, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerihts zu Gnesen vom 7. Februar 1885 wegen Betruges erkannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt werden. Es wird um Strafvollstrekung und Nach- richt zu den Akten T1V. D. 568/84 ersucht. 2c. Fischer ist am 1. August 1550 zu Eußs{ch, Kreis Witten- berg, geboren, hat vor etwa 11 Fahren in Berlin am Viehhof Nr. 1 gewohnt, ist nach Amerika aus- ewandert und foll wieder nah Berlin zurückgekehrt ein und dort Verbindungen unterhalten. IV. D. 568/84.

Gnesen, den 13. November 1896.

Königliches Amtsgericht.

[50781] Offenes Strafvollstreckungsersuchen.

Durch das voltreckbare Urtheil der Il. Straf- kammer des Köntglichen Landgerichts zu Guben vom 6. Oktober 1896 sind die nachgenannten Personen :

1) Martin August Kusior, geboren am 6. Ok- tober 1870, im Deutschen Reich zuleßt in Leimnitz (Kreis Zülliau-Schwiebus) wohnhaft gewesen,

2) Johann Karl Hermann Viet, geboren am 21. Februar 1870, im Deutschen Reich zuleßt zu Oggershüß (Kreis Züllihau-Schwiebus) wobnbaft gewesen,

3) Max Gustav Paul Schaeffer, geboren am 29, März 1870, im Deuishen Reich zuleßt zu Züllichau wohnhaft gewesen,

4) Friedrih Karl Gustav Krüger, geboren am 24. September 1873, im Deutschen Reich zulegt zu Fünfeichen (Kreis Guben) wohnhaft gewesen,

9) Georg Max Fest, geboren am 21. März 1873, im Deutschen Reich zuleßt zu Guben wohnhaft ge- wesen,

6) Emil Gustav Paul Hampel, geboren am 6. Januar 1873, im Deutschen Reich zuleßt zu Guben wohnhaft gewesen,

7) Paul Max Samuel, geboren am 16. April 1873, im Deutschen Reih zuleßt ¿zu Guben wohn- haft gewesen,

8) Eduard Gustav Otto Sauermaun, geboren am 17. März 1873, im Deutschen Neich zuleßt zu Guben wohnhaft gewesen,

9) Friedrih Gustav Paul Schulz, geboren am 22, Oktober 1873, im Deutschen Nei zuleßt zu Guben wohnhoft gewesen,

wegen Wehrpflichtverleßung, Vergehen gegen 8 140 Nr. 1 des Sirafgesczbuchs, je mit 160 M Geld- strafe, an deren Stelle im Unvermögensfalle für je 9 4 1 Tag Gefängniß tritt, bestraft.

Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten gegen Kusior und Genossen, 111. M. 1 10. 96, ersucht.

Guben, den 17. November 1896.

Der Erste Staatsanwalt : Dr. Benedix.

[38579]

1) Franz Stulier, geboren am 8. November 1873 zu Särchen, Kreis Kalau, evangelisch, zuletzt in Särchen,

2) Johann Kielow, geboren am 30. Januar 1872 zu Turnow, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt

n Peiy,

3) Karl Wilhelm Ferdinand Pahl, geboren am 22. Juni 1873 zu Pei, Kreis Kottbus, evangelisch, zuleßt in Peitz, x

4) Friedrih Haunusch, geboren am 21. Sep- tember 1874 zu Drachhaufen, Kreis Kottbus, evan- gelisch, zuleßt in Drachhausen,

5) Heinrih Albert Ferdinand Müller, geboren am 10. Oktober 1874 zu Kahren, Kreis Kottbus, evangelisch, zuleßt in Kahren,

6) Paul Wilhelm Marx Kieuast, geboren am

0.

Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 25. November

20, 39/6

Ruhig. C Setretidemaxckt.

do. auf Termine ruhig, do. pr. Juli —.

Antwerpen, 24. Novewber. Weizen ruhig. Petroleum.

Jan.-März 18 Br.

garine ruhia. New-York, 24. November.

öffnete fest und lebhaft.

36r Warpcops courante

Mixed betrug 150 000 Stü. Wechsel ausländische Rechnung statt frage fast dur

(Schluß-Kurfe.)

auf Berlin (60 Tage) 948,

e ——

28. September 1874 zu Sandow, Kreis Kottbus, zuleßt in Kottbus,

7) Heinrih Hannusch, geboren am 2. März 1873 zu Drachhaufsen, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in Drachhausen,

8) Friedri Karl Lobedba, geboren am 28. De- zember 1874 zu Schönböhe, Kreis Kottbus, evan- gelisch, zuleßt in Schönhöhe,

9) Friedrich Paul Neumanu, geboren am 26. Oktober 1874 zu Schönhöhe, Kreis Kottbus, evangelisch, zuleßt in Shönhöhe,

10) Reinhold Domehl, geboren am 26. Januar 1874 zu Schorbus, Kreis Kottbus, evangelisch, zuletzt in. Schorbus,

11) Christian Kuhla, geboren am 18. Mai 1874 zu Sielow, Kreis Kottbus, evangelisch, zuleßt in Sielow,

12) Martin Friedow, geboren am 2. Juli 1874 zu Tauer, Kreis Kottbus, evangelisch, zuleßt in Tauer,

13) Friedrih Schwieg, geboren am 18. Oktober 1874 zu Tauer, Kreis Kottbus, evangelish, zuleßt in Tauer,

14) Johann Karl Paul Rüdiger, geboren am l5, März 1871 zu Forst, Kreis Sorau, evangeli, zuleßt in Kottbus,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab- sicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundes- gebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Reichs-Straf-Geseß-Buchs.

Dieselben werden auf den 12, Januar 1897, Vormittags 9 Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Kottbus zur Haupt- verhandlung geladen. G

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von den Zivil-Vorsitßenden der Königlihen Ersaß- fommissionen zu Kalau vom 20. Februar 1896, zu Kottbus vom 23. März 1896 und zu Sorau vom 29. August 1896 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver- urtheilt werden. Aktenzeihen: M. 121/96,

Kottbus, den 23. September 1896.

Der Erste Staatsanwalt.

[50782] Beschluß.

In der Strafsache gegen den praktis{hen Arzt Dr. Julius Niemack aus Kosten, zur Zeit flüchtig, wird auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft das im Deutschen Neiche befindlid)e Vermögen des An- geshuldigten, gegen den die Voruntersuhung wegen Sittlickeitsverbrehens, dessen er dringend verdächrig ist, eröffnet ist, gemäß § 332 Strafprozeßordnung mit Veschlaa belegt. 111. J. 1918/96.

Lifsa i. P., den 27. Oktober 1896.

Königliches Landgericht. T. Strafkammer.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[50787] Zivangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckdung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 103 Nr. 4062 auf den Namen des Zimmerpoliers Otto Schulze hier eingetragene, zu Berlin in der Straße Alt-Moabit Nr. 44 be- legene Grundstück am 22. Januar 1897, Vor- mittags LO0¿ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeshoß, Flügel O; Zimmer 36, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 11,27 a mit 14 400 Nutungé- werth zur. Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22, Jaunuar 1897, Nachmittags 123 Uhr, ebenda verkündet werden. Dic Akten 85 K. 102. 96

94 er Russen (6. Em.) 1001, 42/4 Ruffen v. 1894 637, Konv. Türken oll, Anl. 984, 5% Lransv.-Obl. 91er —, vaal 2274, Barshau-Wiener —, Marknoten 99,27, Nussishe Zoll- tupons 192, Wechsel auf London 12,08.

Weizen auf Termine fest, Noobr. —, do. pr. März 194, do. pr. do. pr.

Java-Kaffee good ordinary 52. Bancaztun 35

(W. T. B.) Getreidemarkt. Roggen weichend. Hafer ruhig. Schlußbericht.) Naffiniertes Type weiß loko 18} bez. u. Br., per November 184 Br., per Januar 184 Br., per Ruhig. Schmalz per Novbr. 53, Mar-

j Später wurde die Spekulation lustlos, die Kurse gaben nah und der Schluß war {chwach. Der Umsatz in Aktien

Die Stimmung für Weizen war bei Eröffnung des Marktes infolge unerwartet ungünstiger Kabelberichte träge. Bald nachher besserte sih die Haltung ganz erheblih, da umfangreihe Käufe für

iden und Spekulanten aus dem Westen große f Eee machten. Mais fiel infolge geringer Platnach- weg und {loß stetig. Geld für Re für andere Sicherheiten do. 3, Wechsel auf London (60 Tage) 4,822, Cable Transfers 4,864, Wechsel auf Paris (60 Tage) 5214, do.

Atchison Topeka & Santa #

143, Canadtan Pacific Aktien 57, Zentral Pacific Aktien Milwaukee & St. Paul Aktien 758, Denver & Nio Grande Preferred 44, Illinois Zentral Aktien 94, Lake Shore Shares 152, Louis- ville & Nashville Aktien 50}, New-York Lake Erie Shares 16 New-York Zentralbahn 943, Northern Pacific * referred 294, Norfolk and Western Preferred 173, Philadelphia and Reading 5 9% 1. Înc.

Deffentlicher Anzeiger.

6 2% Trans- RNuhiger.

do. dr.

Mai —. Roggen loko —, März 112, do. pr. Mai 114,

Gerste träge.

(W. T. B.) Die Börse er-

November 232. gierungsbonds, Prozentsaß 2, do.

London 83/32.

ó Aktien 16, Chicago

ländis

liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus. Berlin, den 16. November 1896. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[50788] Zwangsversteigernng.

Im Wege der Zwangösvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt-Schôneberg Band 17 Nr. 801 auf den Namen des Fuhrherrn Friy Petruschke eingetragene, zu Berlin, Bülowstraße Nr. 79, belegene Grundstück in einem neuen Termin am 22, Dezember 1896, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrich- straße 13, Ecdgeshoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ift bei einer Fläche von 3 a 84 qm mit 8503 M A RROn0s werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Dezember 1896, Vormittagé A1 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 93. 96 liegen in der Gerichts\{hreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.

Berlin, den 17. November 1896.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[50789] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvolljtreckung soll das im Grundbuche von den Ü:ngebungen Band 141 Nr. 6433 auf den Namen des Slofsermeisters Emil Rieß zu Berlin eingetragene, hierselbst, Vinetaplay Nr. 4, belegene Grundftüd am 22. Jauuar 1897, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rit, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 3a 41 qm mit 7100 M Nußzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. Jaunar 1897, Vormittags 1A Uhr, ebenda vertündet werden. Die Akten 88 K. 104. 96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 17, zur Einsicht aus.

Berlin, den 19, November 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

(50790] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Königstadt Band 103 Nr. 4976 auf den Namen des Maurermeisters Robert Kun hier eingetragene, zu Berlin, Schliemannstraße 3 þ., belegene Grundstül am 18. Januar 1897, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundftück ist 11,80 a groß und mit 14100 A Nuzungéwerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21, Januar 1897, Vormittags U Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 87 K. 124. 96 liegen in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 42, zur Einsicht aus.

Berliu, den 20. November 1896. :

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87. (50791] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangövollstreckung soll das im Grundbuche von deu Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 17 Nr. 974 auf den Namen des Möbelhändlers Emil Heyn hter, jeßt zu Pankow eingetragene, in der Plantagenstr., nah dem Kataster Nr. 5 belegene Grundstü am 25. Jauuar 1897, Vormittags L0è Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., E 36, versteigert werden. as Grundstück ist bei einer Fläche von 7,97 a mit 5150 4 Nuzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichts- tafel. Das Urtheil über die De des Zu- schlags wird am 25, Jauuar 1897, Nach-

Waarenberit. | do, do, in New-Orleans 78/16, Petroleum Stand. white in New-Y 6,60, do. do. in Philadelphia 6,35, do. robes do. Pipe line Certif. per Novbr. 110, Shmalz Western steam 4,274, do, Nohe & Brothers 4,55. Mai“ per November 294, per Dezember 294, per Mai 337. vember 88}, do. per Dezember 882, do. per März 892, do. per Mai 874. Getreidefra&t nah Livervool 44, Kaffee fair Rio Nr. 7 10, do. Rio Nr. 7 per Dezember 9,25, do Rio per Februar 9,30, Meh, Spring-Wheat clears

Weizen - Verschiffungen der l atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 133 000, do. nah Kontinents 6000, do. von Kalifornien und Oregon nah Grofßbritanuien 86 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Chicago, 24. November. wenigen Reaktionen während des ganzen Börsenverlaufes infolge un- bedeutender Ankünfte im Nordwesten, guter Platznachfrage und auf Bradstreets-Berichte. Mais infolge {wacher ausländischer Märkte und geringer Exportnachfrage durchweg fallend.

Weizen pr. November 794, do. pr. Dezember 783. Mats yvr. i Schmalz pr. November 3,80, do. pr. Januar 4,021, Sve? sbori clear 4,00.

Rio de Janeiro, 24. November.

ernannt, welche die Anschauungen der Kolonie darlegen sollen. Nr. 278 d. Bl.)

Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1896.

Bds. 49F, Union Pacific Aktien 10}, 4%/ Vereinigte Staaten Bonds pr. 1925 119}, Silber, Commercial Bars 65. Tendenz für Geld

Baumwolle - Preis in Rei - York 7h,

Gu Cases) 7,55,

Rother Winterweizen 973, Wetzen per No-

3,90, Zuder 27, Zinn 12,90, Kupfer 11,40. f leßten Woche von den

Frankrei —, do. nach anderen Häfen des

(W. T. B) Weizen stieg mit

Pork pr. November 6,57. (W. T. B.) Wesel auf

Buenos Aires, 24. November. (W. T. B.) Goldagio 184,20. Port-Louis, 24. November. zufolge wünscht die Jnsel Mauritius sich den Vorstellungen der Westindishen Kolonien bei der britischen Regierung wegen der aus- en ZudLerprämien anzuschließen und hat Abgesandte

Einer Meldung des „R. B.“

(Val.

6. Kommandit-Gesellschaften g R u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und

8. Niederlassung X. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bckanntmachungen.

enofsenschaften.

irthschafts-

mittags 12} Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 85 K. 103. 96 liegen in der Gerichts- schreiberei, Zimmer 41, zur Einsicht aus.

Berlin, den 20. November 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85. [50793]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Gastwirth H. Hagelstein zu Schwerin gehörigen Wohngrundstücks Nr. 637 an der Schusterstraße da- selbst mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regu- lierung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 3, Februar 1897, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 24. Fe- bruar 1897, Vormittags 11 Uhr,

im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtsfaal) des hiesigen Amtögerichtösgebäudes statt. Auslage der Verkaufs- bedingungen vom 14. Januar 1897 an auf der Gerichts- schreiberei und bei dem zum Sequester bestellten NRech!8anwalt Dr. jur. Rud. Faull hierselbst, welcher Kauflicbhabern nah vorgängiger Anmeldung die Be- sichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Schwerin i. Meeckl., den 19. November 1896,

Großherzoglihes Amtsgericht.

[50792]

In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse zu Blanken- burg, Klägerin, wider die Ehefrau des Gärtners Jacobi, Bertha, geborene Scharfscheer, hierselbit, Beklagte, wegen Gerichtskosten, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des der Be- kÉlagten gehörigen Wohnhauses No. ass. 938 hie- selbs, eingetragen Band V Seite 77 des Blankenburger Grundbuchs, zum Zwecke der" Zwangs- versteigerung durch Beschluß vom 13. diejes Monats verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am selbigen Tage erfolgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 10. Februar 1897, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselb angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben. :

Blaukeuburg, den 17. November 1896.

Herzogliches Amtsgericht. H. Sommer.

[76655] Aufgebot.

Es if das Aufgebot folgender, angebli ver- brannter bezw. abhanden gekommener Schuldver- schreibungen der preußischen konsolidierten Staats- anleihe beantragt :

1) der 49/6 von 1881 Litt. C. Nr. 230 993 über 1000 4, von Frau verw. Brauch, Anna, geb. Maus, zu Badenheim (Rheinhessen),

2) der 34 9/0 von 1885

Litt. D. Nr. 45 562 über 500 M,

Litt. E. Nr. 29 147 über 300 4, von dem Kaufmann Joseph Labaschin zu Berlin, Elsasserstraße 72 (als Zessionar der Erben des Sprachlehrers Albert Carl August Röhr), vertreten durch den Nechtsanwalt Zade zu Berlin,

3) der 49/9 von 1884 Litt. H. Nr. 90 502 über 150 4, von dem Lehrer Otto Hunold zu Potsdam, Alte Louisenstr. 27 p. (als Erbe seines Vaters, des E Heinrich Hunold, wohnhaft gewesen zu

otódam).

"E Inhaber diefer Schuldverschreibungen werden aufgefordert, bei dem unterzeihneten Gerichte, und zwar spätestens in dem auf den L. April 1897, Vorm. 11 Uhr, an Gerichtsstelle, zur Zeit Neue Friedrichstraße 13 Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgeb otstermine ihre Rehte anzu- melden und die Schuldverschreibungen vorzulegen, widrigenfalls diese Urkunden für kraftlos werden erklärt werden.

Berlin, den 7. März 1896.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 81.