de VOL pr Mrs S1 hleppend. — Zudckermar 88% Ren
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Pr h t. (Schlußbericht.) Ee pe dement neue Usance, frei an D März 9,45, pr. Mai 9,621, pr. Juli 9,80. Wien, 9. D W. T. B. 41/60 Fterreute 101,35, he S Goldr. 122,75, do. Kronenr. 100,80 Ls 122,30, do. Kron.-A. 99,15, Oesterreihishe 60er Loose 143,00, Aufstr. —,—, Länderbank ,00, Oestr. Kredit 367,25,
onbank 288,50, A Kreditb. 403,50, “Wiener Bk.-V. 255,50, Böhm. Westb. —,—, do. Nordbahn 270,50, Buschtiehrader 536,50, Brüxer 233,75, Elbethalbahn 273,75, Ferd. Nordbahn 3385, Oest. Staatsb. 354,50, Lemb. Czer. 286,50, Lombarden 94,75, Nordwestb. 269,75, Pardubiger 21450, Aly. - Montan. 87,60, Amsterdam 99,20 . Pläße 58,80, Lond. \. 119,95, Pariser do. 47,524, Napoleons 9,534, Marknoten 58,88, Rufs. Bankn. 1,274,
— Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 8,40 Gd., 8,42 Br., pr. Mai-Juni — Gd., — Br. Noaggen pr. Frühjahr 7,11 Gd., 7,13 Br., pr. Mai-Juni — Br., — Gd., Mats pr. Mai-Juni 4,28 Gd., 4,30 Br. Hafer vr. Frühjahr 6,32 Gd., 6,34 Br.
— 10. G. (W. T. B.) Lustlos. Ungarische Kredit- Aktien 402,25, Oesterr. Kredit-Akt. 366,25, Franzosen 353,50, Lom- barden 94,50, Elbethalbahn 273,75, Desterreihishe Papierrente 101,35, 4% Bu, Goldrente 122,30, Oesterr. Kronen-Anuleihe 100,80, Ungar. Kronen-Änleihe 99,10, Marknoten 58,90, Napoleons —,—, Bankverein 256,50, Taback-Aktien —,—, Länderbank 246,25, Buschtte- rader Litt. B.-Akfien —,—, Türkische Loose 48,50, Brüxer 240,00.
Pest, 9. Dezember. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen [oko flau, pr. Frühjahr 8,05 Gd, 806 Br. Roggen e
Fediahr 6,74 Gd., 6,75 Br. Hafer pr. Frühjabr 5,91 Gv., 5,92 Br. ais pr. Mai-Juni 3,95 Gd., 3,96 Br. Kohlraps pr. August- September 11,20 Gd., 11,30 Br.
Verkehrs-Anstalten.
Husum, 9. Dezember. (W. T. B.) Die Dampfs\chiffs- fahrten zwishen Hoyerschleuse und Sv find 4 heute ab wieder planmäßig aufgenommen.
Bremen, 10. Dezember. (W. T. B.) Nee Lloyd. Der Schnelldampfer „Trave® ifff am 8. Dezember Mittags von New-York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Kron - prinz Friedrich Wilhelm“ ist am 8. Dezember von Bahia nah Bremen Soegongen. Der Reichs-Postdampfer „Preußen“ ist am 8. Dezember Abends in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 9. Dezember Vormittags in Southampton angekommen und hat die Reise nah Bremen fortgeseßzt; er überbringt 276 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 9. Dezember Vormittags Dover passiert.
London, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Doune Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Richard Wagner's Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, welche in diesen Ta en in einem besonders vorbereiteten, durch die Mitwirkung einer Reihe hervorragender Gäfte ausgezeihneten Voc- stellungscyk us zur D gaauss wurde gestern mit dem „Rhein - gold“ eröffnet, das, etnem Vorspiel glei, das aroßartige, umfassendste und E wie dichterish tiefste Werk des Meisters einleitet. Eine Musterleistung hat die Königliche Bühne, wie beabsichtigt war, in der That mit der gestrigen Vorstellung zu stande gea wenn auch die Bayreuth-Besuchher an manchen Stellen eine kün tlerische Differenz
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Iôsen hat. Die Jnscenierung war legende wesentlich verändert, aber alles Einzelne verband si auch äußerlih zu einer wirkungsvollen Einheit. Das Orchester ftand unter der Leitung des Kapellmeisters Weingartner, der aus den Tonmafsen alle geheimnißvollen Hinweise auf die großen vorgeahnten zukünftigen Geschehnifse klar hervortreten ließ. Unter den Sangeskünstlern konnten die einheimischen Kräfte neben den Gâsten überall würdig bestehen. Von den leßteren ist die Leistung des Herrn E als Loge in Gesang und Spiel als unübertroffen bekannt. An’ Stelle des erkrankten Herrn Friedrichs de Herr Otto Schelper den Alberih charakteristisch und mit vollkommener Be- herrshung der mu Feen Aufgabe. Den Wotan sang Herr Perron kTraft- und eindrucksvoll,* wie auch Herr Bahmann als Donner ih durch sein mächtiges und sympathishes Organ gut zur Geltung brachte. Endlich ist als Gast Frau Heink zu nennen, die als Erda mit ihrer wunderbaren Stimme s{chöne Wirkungen erzielte. Von den einheimischen Kräften verdienten als Rheintöhter die Damen Herzog, Rothauser und Deppe aufs neue besondere Anerkennung. Der Mime des Herrn Lieban war gesanglich und scau- spielerisch von gewohnter Vollendung. Die Herren ôd- linger und Krasa sowie die Damen Hiedler und Göße standen gleih- Rg E mei d O n gien, — Der
rstellung wohnten re Majestäten der Kaiser und die Kaiserin bis zum Schlusse bei.
Im Königlichen Opernhause gelangt morgen „Siegfried“, der dritte Abend von Richard Wagners Bühnen-Festspiel „Der Ring des Nibelungen“, zur Aufführung. Die Fg Les, Siegfried : err Hermann Grüning; Mime: Herr Lieban; Wanderer (Wotan) : err Karl Perron; Brünnhilde: Frau Ellen Gulbranson ; rda : Frau Ernestine Heink; Alberich: Herr Schelper; Fafner : Herr Mödlinger; Waldvogel: Frau Herzog. Kapellmeister Wein- gartner dirigiert. Anfang 64 Uhr. — eine Majestät der Kaiser ließ nach der gestrigen Aufführung des „Rheingold“ dur den General-Intendanten Grafen von Hochberg sämmtlichen Mitwir- kenden Allerhöchst feine große Zufriedenheit und besondere Anerkennung L, [iden Sh m Köni en auspielhause geht heute Schiller's Trauerspiel "Die Braut von Messina“ an Stelle von Goethe „Torquato Tasso“ in Scene. Fräulein Poppe hatte am Montag das Miißgeschick, gelegentlich eines Gastspiels am Hamburger Stadt- Theater als „Medea“ in der S lußscene zu stürzen und sih das Gesicht derart zu ver eRen, daß die Künstlerin der Bühne einige Tage fern bleiben muß. Infolge dessen wird der Spielplan des König- lichen Schauspielhauses dahin geändert, da geseßte Stück „Der lange Preuße" auf nächste Woche vershoben und dafür morgen und übermorgen Oskar Blumenthal’'s Lustspiele „Abu Seid“ und . „Das zweite Gesicht“ gegeben werden. Die Beseßung des ersteren ist folgende: Abu Seid: Herr Klein; Ibrahim: err Vollmer; Fatme: Frau von Hochenburger; Jussuf: Herr urschian; Achmed: Herr Heine. Im zweiten Stück lautet die Be- eßung: Graf von Mengers: Herr Klein: Kitty: Fräulein Hausner; Gräfin Mengers: Fräulein Lindner; Justiz-Rath von Drontheim: M Molenar; Koberstein: Herr Blencke; Hans von Maltißz: Herr erber. _Imnächsten(V.) Philharmonischen Konzert unter Arthur Niki ch8 Leitung, am 14. Dezember, wird das Orchester auf 85 Künstler verstärkt sein. Das Soloquartett für die Ta eung des „Manfred“ und der IX. Symphonie ist gebildet aus den Damen Frau Amélie Gmür - Harloff (Sop.) und Frau Louise Geller (Alt), sowie den Herren Karl Dierich (Ten.) und Rud. von Milde (Baß); Frau Lucy Lindner-Orban vom Hoftheater in Weimar und die Herren Dr. Ludw. Wüllner und Woldemar * Runge haben den deklamatorischen Theil des E Werkes übernommen. Den Chorpart führt, wie \{chon früher mitgetheilt, der Philharmonishe Chor (Dirigent: S. Ochs) aus. Frau Anna Goldbach veranstaltet morgen, Freitag, Abends
das für Sonnabend an-
Jagd. i E
Am Sonnabend, den 12. d. M. findet die nä Königliche Parforce-Jagd statt. Stelldichein : 128 : Jagdsloß Grunewald, 11/, Ubr am Eme f Ur
Mannigfaltiges.
Die Feier des 22, März 1897 in den Berl iner städti Schulen war gestern Gegenstand der Berathung der Md : Aa des Bürgermeisters Kirschner abgehaltenen Sipung der städtischen Schul-Deputation. Man kam vorläufig dahin überein, für die Aus s{müdckung der Aulen und zur Herausgabe einer Festschri 10 000 «6 bei den ai ga Behörden zu beantragen. Außerdem ift eine Kom- mission gewählt worden, welhe die Feierlichkeiten zum 100 jährigen Geburtstage Kaiser Wilhelms 1. vorbereiten und Bericht erstatten soll,
Das neue Männer- Asyl, Wiesenstraße 55—59, soll a 14. d. M. von dem Vorstande des „Asylvereins für Ota los e“ dem Gebrauch übergeben werden. Die Eröffnungsfeierlichkeit findet am Sonntag, den 13. d. M., Mittags 12 Uhr, statt. ine Vorbesichtigung des neuen Asyls dur einen engeren Kreis von
Gästen geht morgen (Freitag), Abends 74 Uhr, feterlihkeit voran. gen (F 8) q 4 Uhr, der Eröffnungs-
Im Verlage von Karl Siegismund in Berlin erschien soeben de Armee-Abreißkalender des Deutschen Soldatenbortég- für e Sahr 1897, berausge eben von dem General-Lieutenant z. D. H. von Beloro, Dieser gefällig ausgestattete Kalender enthält auf jedem Blatt Angaben über Geburtstage europäischer Regenten 2c., Erinne- ugen an Kriegsthaten der Armee mit Bezeichnung der dabei be- tidifa E erp jen 2c. E aug ee La vorztglid für mili-
e Vienstrâume, wird aber auch auf dem reibtish des i ih nüßlih erweisen. hreibtish des Offiziers
Bremen, 10. Dezember. „Boesmann's Telegraphisches Bureau“ meldet: Die Agentur des „Norddeutschen Eg Coruña hat soeben dem leßter:n mitgetheilt, daß dort die Befürchtung herrsche, daß der nah dem 2a Plata bestimmte, am 7. Dezembec pon Coruña nach Villa Garcia abgegangene Dampfer „Salier® in einem shweren Orkan an der Küste verunglückt sei. Nähere Angaben
fehlen zur Zeit noch. Ein Dampfer is von Vi um die Küste abzusuen. pfer N on Villa Garcia abgegangen,
Graz, 9. Dezember. Durch eine heute früh erfolgte Kesfel- Explosion in der Papierfabrik von Leykam-Josefsthal wurde eine Mauer durhgeshlagen, sodaß der Dachstuhl des Kesselhaufes
einstürzte. Drei Arbeiter sind tödtlih, fünf andere schwer verleßt worden.
7 Brürx, 9, Dezember. Die Erdsenkun v L. N , 990 d. S L ist vollständig zum Stillstand gekom. Bl.)
Batum, 10. Dezember. Gestern Abend brah hier in der Petroleum-NRaffinerie von Grammaticopulo ein qroße Feuer aus, das auch die Raffinerien von Schahbazow und Schianz t e drei Werke find niedergebrannt. Das Feuer ift jeßt e gt.
adrid, 9. Dezember. In Barcelona rief gestern Abend, wie „W. T. B.“ meldet, die Explosion einer Dynamitbombe eine lebhafte Erregung hervor; es wurde jedoch niemand verletzt. Die Thäter sind noch nit ermittelt. — Aus Alcoy (Provinz Alicante) erhielt ein Fabrikant in Barcelona eine Kiste zugesandt, in der ih eine Höllenmaschine befand.
gefunden haben mögen, die fi dem Bayreuther Festspielhause unterscheidet ,
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t vom 10. Dezember, r Morgens.
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j é niht nur aus dem Umstande natürlich ergiebt, daß die Berliner Kunststätte räumlih und in der Anlage sih von sondern fast noch mehr daraus, daß unser Opernhaus außer der Pflege der Werke Richard Wagner's doch auch noch andere große Aufgaben zu'
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red. in Millim.
Temperatur in ?® Cel
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Stationen. Wind.
Wetter.
Bar. auf 0Gr. u. d. Meeres\
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E 44/600 A 766 1) Nebel. 2?) Dunst. ?) Früh Regen. 4) Nachts Regen, neblig. 5) Nachts Negen. Uebersicht der Witterung.
Eine neue Depression ist weftlih von Schottland erschienen, einen Ausläufer nah der südlihen Nord- see entsendend, während Hochdruckgebtete über der Balkanhalbinsel sowie über Nordost. Guropa lagern.
n Deutschland, wo shwache südliche bis westliche
inde vorherrschend sind, ist das Wetter mild, trübe und zu Ee lägen geneigt; meistens ist etwas Regen gefallen; alle deutshen Stationen, Breslau ausgenommen, find am Morgen feehirel, Der Frost im Innern Rußlands hat erheblich nacgelafsen.
Deutsche Seewarte.
Theater.
Königliche SVchauspiele. Freitag é Opern-
haus. Mit aufgehobenem Abonnement. Der Ri des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard
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welhem Herr Professor
Wagner. 3. Abend : Siegfried in 3 Akten. Dirigent : Kapellmeister Weingartner. (Siegfried: Herr Wilheln1 Grüning, vom Stadt-Theater in Hamburg, Der Wanderer: Herr Karl Perron, Königlich sächsischer Kammersänger, aus Dresden, Brünnhilde: Frau Ellen Gulbranfson, aus Christiania, Erda: Prin Ernestine Heink, vom Stadt-Theater in Hamburg, Alberih: Herr Otto Schelper, vom Stadt-Theater in Leipzig, als Gäste.) Anfang 64 Uhr.
Schauspielhaus. 280. Vorstellung. Abu Seid, Lustspiel in 1 Aufzug von Oscar Blumenthal. In Scene geseßt von Ober-Regisseur Max Grube. — Das zweite Geficht, Lustspiel in 3 Uufifigen von Oscar Blumenthal. In Scene gesetzt vom Ober- Anntar Marx Grube. Anfang 74 Uhr.
onnabend: Opernhaus. 247. Vorstellung. Die Hochzeit des Figaro. Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nah Beau- marchais, von Lorenzo Daponte. Uebersezung von Knigge-Vulpius. Anfang 7{ Uhr.
Schauspielhaus. 281. Vorstellung, Abu Seid. Lustspiel in 1 Aufzug von Oscar Blumenthal. — Das zweite Gesicht. Lustspiel in 3 Aufzügen von Osear Blumenthal. Anfang 7& Uhr.
Sonntag: 4. Abend: Götterdämmerung. An- fang 64 Uhr.
Neues Königliches Opern-Theater (Kroll). Diens- tag, den 15, Dezember, Abends 8 Uhr: Wohl- thätigkeits - Vorstellung ¿zu Gunsten der Volks- Lungen-Heilstätte am Grabow-See. Der Ver- shwender. Billet-Verkauf täglih in der Zeit von 10 bis 2 Uhr im Opernhause (Matinée - Kasse). Preise der Pläye: 20 , 10 M, 5 #4 und 3 Æ
Deutsches Theater. Freitag: Anfang 7# Uhr.
Sonnabend: Die versunkene Glocke.
Sonntag, Nachmittags 2x Uhr: Freiwild. — Abends 7} Uhr : Die versunkene Glocke.
Freiwild,
Berliner Theater. Freitag (13. Abonnements- Vorstellung): Kaiser Heiurich. Anfang 74 Uhr. Sonntag, Nachmitiags 24 Uhr: König Heinrich onntag, Itahmittags 23 Uhr: Kön einrich. — Abends 74 Uhr: Renaissance. s
Lessing - Theater. Freitag: Der Abend. (Georg Engels als Gast.) Anfang 7ck Uhr.
Sonnabend: Die goldne Eva. (Georg Engels A
als Gast.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu vollsthüömlihen Preisen — Parquet 2 A —: Die aubeulerche. — Abends 75 Uhr: College
rampton. (Georg Engels als Gast.)
in der Friedrichs-Werdersch zum Besten des e Sie See Hilfsvereins, zu
ruß, a cappella-Gesfangverein unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Herrn Putsch ihre Mitwirkung zugesagt haben.
en KirchGe ein Konzert
Herr Pfannshmidi und der
| Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Freitag: Verschwunden. (Disparu.) Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson und André Sylvane. Deutsch von Franz Hofer. Anfang 7ck Uhr.
Sonnabend: Vershwunden, (Disparu.)
Sonntag: Erstes Wiederauftreten des Herrn Richard Alexander nah seinem Urlaub: Fernand’s Ehekonutrakt.
Neues Theater. Siffbauerdamm 4a. /5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Vock- [BFANSE: Schwank in 3 Akten von Paul Hirsh- erger und C. Kraaß, mit Benußung einer fran- zösishen Idee. — Vorher: Die fittliche Forde- rung. Komödie in 1 Akt von Otto Erich Hartleben. Anfang 7{ Uhr.
Sonnabend: Boeksprünge. — Vorher: Die fittliche Forderung.
Sonntag: Bocksprünge. — Vorher: Die sitt- liche Forderung.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Minna von Barunhelm.
Schiller-Theater. Emilia Galotti.
Sonnabend, Atends 8 Uhr: Der Sohn der Wildnif.
Freitag, Abends 8 Uhr:
Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- bof Zoologisher Garten.) Freitag: Zwischen Himmel und Erde. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei bedeutend ermäßigten Preisen: Hamlet, Zis von Däne- mark. — Abends 7} Uhr: Zum ersten Male: Die Fahnenweihe.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Schiedsmaun Hempel. — Abends 7x4 Uhr: Die Fahyxnweihe.
ontag: Die Fahnenweihe. Anfang 74 Uhr.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Freitag: Der Lieutenaut zur See. Operette in 3 Akten (nah einer älteren Idee) von E. Schlack und L. Herr- mann. Musik von Louis Roth. Regie: Herr uns, N e Herr Kapellmeister Korolanyt. Anfang
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Sonnabend: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert, deutsch von Julius Frißsche. Musik von . Sullivan. — Hierauf: Unter den Linden. Sonntag, N aae 3 Uhr: Bet bis zur Hälfte ermäßigten Preisen: Die Fledermaus.
Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann.
Freitag: Zum erfien Male: Goldeue Herzeu.
(Fortseßung des Men in der Ersten und Zweiten e
lage.)
Schroank in 4 Akten von C. Karlweis. 74 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Goldene Herzen.
BPentral - Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Nichard Schul. Freitag: Emil Thomas a, G. Eine wilde Sache. Große Ausstattungs- posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von W. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7{ Uhr.
Sonnabend : Eine wilde Sache.
Anfang
Konzerte.
Sing - Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Klaviervirtuosen Georg Buddéus, mit dem Philharmonischen Orchester.
Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert. e: VI, Wagner-Abend. [lle Abonnements haben für Sonntag, den 13., und Sonntag, den 20. Dezember, Gültigkeit.
VYaal Bechstein. Freitag, Anfang 74 Uhr: LL. Lieder-Abend von Dr. Ludw. Wüllner.
Familien-Nachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieut. Ulrich Frhrn- Grote (Bückeburg). — Eine Tochter: Hrn. Carl Grafen von Bredow (Burg Friesack).
Gestorben: Hrn. Major von Knoblauch zu Hat- bach Sohn Hans Caspar U — Sttifts- dame Agnes Freiin von Hammerstein-Equord (Hannover). — f: Ober-Landforstmeister Pauline
reifr. von ordenflycht, geb. Freiin von Müffling (Neustrelitz). — Verw. Fr. Hauptkassen- Rendant Concordia Görke, geb. Meyer I — Hrn. Rektor Pohl Tochter Käthe (BreBeo — Hr. Rittergutébesißer Ernst Krause (Ober Peyeraborf). —- Hr. Berginspektor a. D. Willi ald Beyer (rider i. Schles.). — Verw. Fr. B S ofie Diettrih, geb. Ebers Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage), und die Getvinnliste der L. Abtheilung Serie C-
der Berliner Gewerbe-Ansstellungs- Lotterie.
M 293.
Deutscher Reichstag. 142. Sißung vom 9. Dezember 1896, 1 Uhr.
Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. v
Weitere Tagesordnung: Erste Berathung des Geseß- entwurfs,betreffendPost-Dampfschiffs verbindungen mit überseeishen Ländern.
Die einleitende Rede des Staatssekretärs des Jnnern, Staats - Ministers Dr. von Boetticher hatte folgenden Wortlaui:
Meine Herren, ich werde mich auf wenige Worte beschränken, um die Berathung über die sogenannte Dampfersubventions-Vorlage einzuleiten. Ueber das Prinzip dieser Vorlage spreche ih nicht mehx. Im Jahre 1885 ift durch übercinstimmenden Beschluß der geseßz- gebenden Faktoren des Reiches festgestellt, daß es ein nüßlihes und den wirthschaftlihen Interessen des Reiches entsprehendes Unter- nehmen fei, wenn eine vom Reih fsubventionierte Dampferlinie nah Ost-Asien und Australien eingerichtet würde. Jch glaube, daß, nahdem man diesen Standpunkt innerhalb der Gesezgebung gewonnen hat, au hier im Hause kaum noch Veranlassung genommen wird, die prinziptelle Frage der subventionterten Dampfer in die Erörterung zu ziehen.
Dagegen muß ih annehmen nach den Stimmen , die fih in der Presse haben vernehmen lassen, daß hier in dem hohen Hause Zweifel darüber auftauchen werden, ob es angezeigt sei, eine folie Erweiterung der oftasiatishen Linie, wie sie Ihnen in der Vorlage vorgeschlagen wird, vorzunehmen, und ob namentlich jeßt {hon der Zeitpunkt ge- kommen ift, eine folche Erweiterung ernstlih ins Auge zu fassen. Es wird meine Aufgabe sein, Ihnen in Kürze darzulegen, daß scwohl diese Erweiterung nicht über den Rahmen dessen hinausgeht, was der Gesetzgeber im Jahre 1885 beabsichtigte, und daß außerdem der gegenwärtige Zeitpunkt dringend dazu auffordert, wenn man überhaupt eine Erweiterung vornehmen will, diese Erweiterung jeßt eintreten zu lafsen. :
Was war der Zweck des Subventionsgeseßes vom Jahre 1885 ? Man wollte einmal die deutshe Waarenausfuhr nah den großen öft- lien Gebieten heben und vermehren, und man wollte sodann den deutschen Handel nach diesen Gebieten unabhängig machen vom Aus- lande. Unser Handel und - unsere Industrie hatten das Gefühl, daß es der deutshen Wirthschaft nicht förderlich und auch nicht würdig sei, bezüglih der Verkehrsbeziehungen mit jenen Ländern, um die es f dabei handelt, auf das Auéland angewiesen zu fein. Diese beiden Zwecke: sowohl die. Förderung der Waarenausfuhr, als auch die Emanzipation des deutshen Handels vom Auslande, sind dur die Vorlage wesentlich gefördert.
Ich verweise, was die Zahlen über die Entwickelung unserer Aus- fuhr betrifft, auf die statiftishen Tabellen, welhe unserer Vorlage beigegeben sind, und ih kann nur sagen, daß, wenn die Gesammt- beförderung von Waaren auf unseren Linien von 58 477 Register- tonnen im Werthe von 74515000 A im Jahre 1888 auf 152415 Registertonnen im Werthe von 139 507 000 Æ gestiegen ist, wenn sie si also, was die Menge der exportierten Waaren, um das Zwei- einhalbfahe, und was den Werth anlangt, um nahezu das Doppelte gesteigert hat, — daß dics ein außerordentlich erwünshtes Er- gebniß ift.
Ebenso wie die Waarénausfuhr sch entroickelt hat, hat aber au der Pafsagierverkehr \sih gehoben. Die Pafsagierzahl, welche im Jahre 1887 auf der Linie nach Ost-Asien auf der Ausreise 3261, auf der Heimreise 1498 betrug, hat sih im Jahre 1895 auf der Ausreise bis zu 6958, auf der Heimreise bis zu 3591 gehoben, und die Zahl der Reisenden der auftralishen Linie, welche fih im Jahre 1887 auf der Ausreise auf 4269, auf derx Heimreise auf 1832 bezifferte, ist im Jahre 1895 auf der Ausreise zwar auf 2658 zurückgegangen, dagegen auf der Heimreise bis zu 3523 Personen gestiegen. Man kann ein- wenden, daß dies noch kein sehr imponierender Erfolg ist. Inzwischen glaube ih, Sie doch darauf aufmerksam machen zu müssen, daß das Ziel, was wir erftreben, in so kurzer Frist, wie eine zehnjährige Periode, die hinter uns liegt, auch noch nicht vollständig hat erreicht werden können. Man hat — und darauf will ich gleih kommen als auf ein Bedenken, was man \{chon 1885 erhob und twas in einzelnen Preßorganen jeßt mit verstärkter Lebhaftigkeit betont wird — geltend gemacht, daß unsere Linien nicht auss{ließlich dem deutschen Handel und der deutshen Produktion zu gute kommen. Das ift gewiß richtig; wir laufen ausländishe Häfen an und nehmen aus- ländische Güter und ausländische Pafsagiere auf. Es würde sih auch meines Erachtens {wer rechtfertigen lassen, wenn man eine Linie von dieser Bedeutung ctabliert und sie aus\s{ließlich für den deutschen Transport benußen und grundsäßlih alle ausländishen Interessenten ausschließen wollte. Man würde - damit den Vortheil verlieren, daß man durh die Zulassung ausländisher Waaren und ausländischer Passagiere einmal das Unternehmen rentabler und gerade durch diefe Betheiligung auch für den deutshen Handel und die deutshe Industrie nußbar mat, weil den deutschen Waaren billigere Beförderungspreife gestellt werden können.
Nun, meine Herren, ift in den Anlagen zu der Vorlage Ihnen der Nachweis geführt, um welhe Werthe etwa s{häßungsweise das deutshe Nationalvermögen dur diese Linien gehoben wäre, und ih weise darauf hin, daß, wenn diese Schätzung einen Vortheil für das Nationalvermögen von 59 Millionen ausrehnet, die Subvention, welche dem Unternehmen von Reichswegen gewährt wird im Betrage von 40 Millionen, als keine zu hohe erscheint.
Was die von mir vorhin berichtete Unabhängigmachung des deutshen Handels vom Auslande anlangt, so hat auh in dieser Beziehung das Dampferunternehmen sehr gute Früchte gezeitigt. a wisse Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den asiatishen Ländern, die bisher entweder gar nicht beftanden oder sehr {chwach entwickelt waren, haben sich emanzipiert von der Vermittelung durch das Ausland. So. ift seit der Zeit, seit der wir dieses Unter- nehmen eingerihtet haben, in Hamburg sowohl wie in Bremen ein
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 10. Dezember
besonderer Theemarkt entftanden, während der deutsche Kaufmann bis dahin den Thee lediglich auf dem Londoner Markt bezog. Man kann sonach sagen, daß —'und zwar unter recht {wierigen Umständen, denn der Lloyd hat mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt — ungeachtet dieser s{chwierigen Umftände doch die Entwickelung unserer Linien etne erfreulihe gewesen ift.
Aber nicht bloß die unmittelbare Einwirkung auf unseren Handel, den diese Linie geäußert hat, if es, worauf ih aufmerksam machen möchte, es is auch die Förderung der vaterländischen Fndustrie, die infolge dieser Linien cinen ganz besonderen Umfang genommen hat. Der deutshe Schiffsbau hat sich erft feit dem Geseß von 1885 an den Versuh gewagt, so große Dampfer zu bauen, wie sie für eine rentable Ausnugzung der Verbindungen mit Ost-Asien und Australien hergestellt werden müssen. Während früher derartige Damyfer nur in England hergeftelt wurden, bauen wir jeßt die Schiffe dieser Linien, beziehungsweise die Ersaß schiffe, die für in diese Linien einzustellende Schiffe beschafft werden müssen, ausf{hließlich in Deutschland, und wenn der deutshe Schiffsbau noch im Frühjahre dieses Jahres von dem beru fenften Kritiker auf diesem Gebiete, von der institution of naval architects, das rühmendste Zeugniß und das Zeugniß der vollständigsten Gleichwerthigkeit seiner Leistungen mit denen der englishen Werften erhalten hat, fo ist auch dieses rühmende Zeugniß wesentlich auf das Konto unserer Subventionsdampfer zu ftellen. Nun hat man den Einwand erhoben, daß, möge dera scin wie ihm wolle, mit der Entwicklung der Linien ein Bedürfniß für eine Erweiterung. nit anerkannt werden könne. Es wird mir nicht {wer werden, die Bedürfnißfrage hier vor Jhnen so zu entwickeln, daß Sie mit mir die Ueberzeugung haben werden, daß, wenn Deutschland mit dicsen Linien auf gleicher Stufe bleiben will mit feinen auéländishen Konkurrenten, nothwendigerweise eine Erweiterung vorgenommen werden muß. Das Bedürfniß der Einrichtung vierzehntägiger Fahrten nah Ost-Asien an Stelle der bisherigen vier- wöchentlichen ift bereits im Jahre1889 sehr lebhaft hervorgetreten. Es kamen mannigface Klagen fowohl aus dem Jnlande, als auch aus China und Iapan an uns, wonach der Zustand ein unleidlicher sei, daß die oftasiatishe Linie sich außer ftande sehe, die angemeldeten Waaren auch wirklich sämmtlich zu der Zeit zu befördern, zu welcher fic ange- meldet waren. Wir haben damals Anstand genommen, {on mit dem Antrag einer weiteren Subvention für Einrichtung 14 tägiger Fahrten an den Reichstag heranzutreten, weil es auf der Hand lag, daß die verhältnißmäßig kurze Zeit, seit welher die Linien bestanden, ein völlig zutreffendes Bild über die Nüglichkeit und Nothwendigkeit der Erweiterung des Unternehmens nicht bieten würde. Inzwischen sind die Klagen nicht verftummt, sie sind lebhafter geworden, und in dem Maße, in welchem überhaupt die Befrachtung dieser Lloydschiffe zugenommen hat, in dem Maße sind auch die Klagen lauter geworden darüber, daß große Quantitäten von Waaren nicht so zeitig und so schnell, wie es im Interesse des Handels und der Industrie liegt, haben befördert werden können ; insbefondere sind diese Klagen laut geworden aus Antwerpen, und zwar nicht etwa im Interesse des belgishen Handels, sondern im Interesse des Handels und der Industrie unserer westlichen Provinzen, die darauf angewiesen sind, ihren Absaß nah Asien über Antwerpen zu suhen. Außerdem aber, meine Herren — und damit komme ih auf einen sehr wihtigen Gesichtspunkt — außerdem ist gegenwärtig oder wird gegenwärtig in Ost-Asien der Wettkampf der Nationen um die Groberung eines Absaßygebiets ein ganz besonders lebhafter. Es besteht die niht unbegründete Vermuthung, daß die Beendigung des chinesish-japanischen Krieges in China immer mehr die Ueberzeugung weden wird, daß es auf die Dauer unmögli ist, ohne die Annahme der modernen Vervollkommnungen auf dem Gebiete der Technik, auf dem Gebiete des Maschinenwesens, auf dem Gebiete des Militärwesens ferner sh zu erhalten. China wird und muß werden ein Gebiet, auf welchem europäishe Industrie und europäishe Schaffenskraft je länger desto mehr ihre Bethätigung finden. Jn richtiger Erkenntniß dieser Dinge haben bereits die Rufsen und die Franzosen Expeditionen ausgerüstet zum Studium der Frage, auf welchem Wege, mit welhen Mitteln und zu welhem Zwecke man diese großen Absatzgebiete für die heimishe Produktion ershließen wird. Und auch wir, meine Herren, dank einer sehr guten und nüßlichen Initiative der Handelskammer in Krefeld, stehen im Begriffe, eine solhe Expedition auszurüsten, von der wir wünschen, daß sie au zur Stelle ift, wenn die anderen Nationen Terrain dort in China fich erobern.
Auch für den japanishen ‘Markt is die deutshe Produktion noch in erheblihem Umfange zu engagieren, und wenn wir uns sagen, daß dort ein Gebiet zur Eröffnung großer wirthshaftliher Thätig- keit für uns gegeben ift, so müssen wir auch auf dem Gebiete des Beförderungswesens dahin streben, daß wir niht zurückbleiben gegen- über den Mitteln, die unsere Konkurrenzländer zur Anwendung bringen ; in dieser Beziehung aber sind wir zurück. Unsere subventionierten Dampfer fahren bisher noch nicht mit der Schnelligkeit, mit der die französishen und englishen Dampfer fahren. Unsere Dampfer fahren niht in so kurzen Zwischenräumen, wie es die französishen und englishen thun. Und in derselben Erkenntniß, von der fih die Franzosen jeßt haben leiten lassen, indem sie mit der mes- sagerie maritime einen neuen Vertrag, welher eine Erhöhung der Leistungen dieser Gesellshaft bedingt, geshlofsen hat — ih sage, in derselben Erkenntniß müssen auch wir dazu übergehen, shnellere, bäufigere Verbindungen herzustellen, wenn wir niht, — nit bloß in Bezug auf das Verkehrsmittel, sondern au den Erfolg, den dieses VerkehrsmitKl für unsere vaterländishe Wirthschaft zu erzeugen im ftande ist — zurückbleiben sollen hinter den übrigen Nationen. i
Das Opfer, was wir hier dem Reich ansinnen, fteht auch keineswegs außer Verhältniß zu den Opfern, die die übrigen Nationen bringen. Wenn der Reichstag unserem Vorschlage zuftimmt, und wenn er dle Subvention, die der Lloyd im Betrage von 1| Millionen für die Verdoppelung der Frachten und für die Vergrößerung der Geschwindig-
keit der Schiffe in dem in § 2 des Gesezentwurfs angegebenen Umfang
1896.
fordert, bewilligt: dann, meine Herren, empfängt für die Verbindung
Deutschlands mit Ostasien der Norddeutshe Uoyd künftig etwa
3x Millionen Mark. Jn Frankrei hat die Regierung auf Grund
des neuerdings mit der messagerie maritime ge\schlofsenen Ver-
trages einen Saß yon 47 Millionen Mark, nah unserem Geld berehnet,
zu zahlen, und die P-and O-Linie, die von der englischen Regierung
fubventioniert wird, empfängt fogar 54 Millionen Mark. Also,
wenn wir die Vorlage zum Geseg werden lassen,
so fahren wir ebenso \chnel wie unsere Konkurrenzländer,
wir bekommen ebenso gute, ja bessere Schiffe, wie
unsere Konkurrenzländer; denn die meisten Schiffe des Lloyd mit einem Tonnengehalt von 10 000 Registertons übertreffen die größten
englischen Dampfer der P-and O-Linie um 2000 Negistertons, und
wir fahren, was die Betheiligung des Staates anlangt, billiger als alle anderen Nationen. Ich sollte meinen, daß diefe Betrachtungen
ziemlih s{hlagend wären für die Unterstüßung der Vorlage, und wenn
man nun einwendet, daß man, indem man eine solche Liebesgabe,
wie es in einer Zeitung gefagt ift, — es ift das ja ein beliebter Ausdruck für die Subventionen irgend eines nüßlichen wirthschaft-
lien Zweiges — einem einzelnen ¡Unternehmer zuwendet, damit andere Unternehmungen s{ädigt, so ist dieser Grund keineswegs zu-
treffend. Die Uebersicht, welhe Sie in den Anlagen zur Vorlage finden, giebt Ihnen ein Bild - darüber, daß, was den Ge- fammtverkehr des deutshen Handels nach Ost-Asien an- langt, für die Privatrhedereien noch ein weites Feld der Thätigkeit offen bleibt. Dazu kommt, daß gewisse Frachten, die ‘mit Vorliebe gerade die subventionierten Dampfer wählen, von den Privatrhedereien gern den fubventionierten Dampfern überlassen werden. Es ist nicht zuzugeben, und auch namentlih niht zuzugeben an der Hand der Erfahrungen, daß die Erweiterung unseres sub- ventionierten Dampferunternehmens eine {ädigende Konkurrenz für . die Privatrhedereien sein werde. Das ergiebt sich auch daraus, daß gerade ‘' der Norddeutsche Lloyd es sich versagt hat, an solchen Unternehmungen theilzunehmen, die darauf abzielen, die Frachten zu drücken , und wenn eine der Hamburger NRhedereien in einer an den Reichstag gerichteten Petition sich darüber beschwert, daß der Nord- deutsche Lloyd zu einem folchen Druck der Frachten mit beigetragen hat, so is nach den von mir gezogenen Informationen diese Bes hauptung unrichtig. Im Gegentheil, der Lloyd is bemüht gewesen, dem Unternehmen, das auf den Druck der asiatishen Frachten abzielt, fern zu bleiben und hat feiner Zeit alles gethan, um dieser Rhederei, um deren Petition es sich handelt, die Existenz au in Ost-Asiea möglich zu“ machen.
Meine Herren, ih habe {on daran erinnert, daß die Sub- vention, welche wir von Ihnen begehren, keineswegs zu hoh ge- griffen ist, daß sie den Vergleih mit den Subventionen anderer Länder aushalten kann, und daß es in ter That für ein deutsches Unternehmen unmöglich ift, eine folhe Leiftung, wie sie im Gesetz von ihm gefordert wird, ohne eine so hohe Beihülfe von seiten des Reichs zu übernehmen. Es ist in der Begründung der Vorlage darauf hingewiesen, daß mit einer Zulage von 1} Millionen noch keineswegs die Kosten der vierzehntägigen oder 4 wöchentlichen Fahrt, in welche die Linien eingeschaltet werden sollen, gedeckt sind; daß im Gegen- theil der Unternehmer noch eine halbe Million für diese Fahrten auf andere Weise decken muß, ehe er einen Gewinn erzielen kann. Nach dem Anschlag, der uns vorliegt, kostet der Betrieb 2 Millionen jährlih. Wenn also der Norddeutsche Lloyd nur 14 Millionen empfängt, so muß noch eine halbe Million auf anderem Wege ge- deckt werden.
Aber auch was das bisherige finanzielle Ergebniß des Unter- nehmens anbelangt, auf das ih hier niht näher eingehen möchte, rüdcksihtlich dessen ih aber in der Kommission jede gewünschte Aus- kunft zu geben bereit bin, so ift doch keineswegs die Unterbilanz, und zwar weitaus nicht gedeckt, welhe der Lloyd bei Uebernahme des Unternehmens erzielt hat. Also, meine Herren, wollen wir weiter kommen, wollen wir unserem Handel und unserer Wirthschaft einen guten Dienst leisten, wollen wir ein Unternehmen, das in erfreu- liher Entwickelung begriffen ist, nicht rücksihtlich seiner ferneren Entwickelung lahm legen, fo bleibt uns gar nichts übrig, als diese Position zu bewilligen. Und wenn bemängelt worden ist, daß die Geschwindigkeit dieser Dampfer, welhe wir hier in der Vorlage for- dern, niht ausreichend sei, so mache ih darauf aufmerksam, daß zur Zeit wenigstens keine andere Linie die deutsche in der hier bezeihneten Geschwindigkeit übertrifft.
Mit welcher Sorge und mit welcher Mißgunst man im Auslande das Schicksal dieser Vorlage verfolgt, das, meine Herren, ergiebt sich aus einer ganzen Reihe von Zeitungsfstimmen, die mir hier vorliegen und die aus englishen Blättern zusammengetragen find. Die Gng- länder schen bekanntlih {on etwas {eel auf die Erfolge, die wir auf dem Gebiet der Industrie bezüglih unserer Leiftungsfähigkeit und der Güte unserer Erzeugnisse erreiht haben. Sie haben bisher an- genommen, daß sie auf dem Meer wenigstens die Ersten bleiben würden. Meine Herren, neidlos sehen wir auf die Entwickelung des englishen Schiffsbaues, der englischen JInduftrie und des englishen Handels; aber uns darf es keiner ver- denken, wenn wir auch auf diesem Gebiet, das für unsere nationale Wohlfahrt und für unsere nationale Wirth- schaft nußbar gemaht werden muß, wenn nicht gleiche, so doh weitere Erfolge erzielen wollen. Zch kann deshalb den Reichstag nur dringend bitten, die Vorlage wohlwollend zu prüfen, und ih zweifle nicht, daß, wenn fie Geseß wird, der Norddeutshe Lloyd, der bisher mit Umsicht, mit Hingebung und, soweit es möglich war, mit ausge- zeichnetein Erfolg das ihm anvertraute Unternehmen geleitet hat, au ferner es sich entwickeln lafsen wird zur Ehre der deutschen Flagge und zum Nußen unserer nationalen Wohlfahrt. (Bravo)
Abg. Dr. S aer Lee Qs : Der 1885 eingeleitete Versuch, de
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d rd, ist in seinem Ergebniffe uicht P auidiget: cin muß sehen, was D ferde Ae
unsere nit subventionierten Unternehmungen leiste: