1896 / 302 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

den, der Rechtsanwalt Knur bei dem Amtsgericht in Sobernheim (e der Rechtsanwalt Tartara-bei dem Amis- - ; t in Schlochau. E Qn die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Notar Dr. Allert bei dem Amtsgericht in Kirn, der Notar Hollenberg bei dem Amtsgericht in Trarbach und der Ge- gr Dr. Dietrich bei dem Amtsgericht in Elberfeld. Der Amtsrichter Westram in Oschersleben, der Rechts- anwalt und Notar, Justiz-Rath Wrede in Schlawe und der Nechtsanwalt Berent in Swinemünde sind gestorben.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Verlin, 19. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten eute im Neuen Palais die Vorträge des Chefs des General- Ade der Armee, General-Adjutanten Grafen von Shlieffen und des Obersten von Villaume, Stellvertreters des Chefs des

Militärkabinets.

Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Plaß 11, unter dem Vorsiß des Minister-Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sigzung zusammen.

Die im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen im Monat November 1896 ergiebt für 62 Bahnen, die schon im November 1895 im Betriebe waren, Folgendes :

Gesammtlänge: 40 117,92 km.

im gegen auf gegen Einnahme | Ganzen [das Vorjahr| 1 km | das Vorjahr

A P: M M | 9%

für alle Bahnen im November 1896 aus dem Per- - e | i sonenverkehre 25 756 666 +1 100 910} 655+ 18+ 2,83 aus dem Güter- | | verkehre . . . (85 237 473/+2 065 587] 2131+ 19+ 0,90 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April—31. März in der Zeit vom 1. April 1896 bis Ende November 1896 aus dem Per- | j T5 E sonenverkehre (244303564 +-13636476| 7 513+ 273 + 3,77 aus dem Güter- | | e A verkehre . . . 542697594 4-27820969| 16 407|-+ 518+ 3,26 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar—31. ur Ae in der Zeit vom 1. Januar bis Ende November 1896

aus dem Per-| |

sonenverkehre | 65584095 4-2 997 049

10 004 4- 271+ 2,78 aus dem Güter- |

verkehre . . .|129279413/4-10446006] 19 421/-+1215|/+ 6,67 Eröffnet wurden: am 1. November: Gramenz—Bubliß 17,70 km (Königliche Eisenbahn-Direktion in Danzig), Georgen- thal—Friedrihroda 10,30 km (Königliche Eisen! ahn-Direktion in Erfurt) und Lemgo—Barntrup 17,92 km (Königliche Eisen- bahn-Direktion in Hannover); am 16. November: Schivelbein— Simmagzig 6,22 km (Königliche Eisenbahn - Direktion in Stettin).

Der Kaiserliche Botschafter in Washington Freiherr von Thielmann is} von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurügekehrt und hat die Geschäfte der Bot- schaft wieder übernommen.

Der hiesige Kaiserlich japanishe Gesandte Vicomte Aok i hat Berlin auf kurze Zeit verlassen, um sih nah Belgien zu begeben, wo derselbe gleichfalls beglaubigt ist. Für die Dauer seiner Abwesenheit ijt der Legations-Sekretär T. Miyaoka mit Wahrnehmung der Geschäfte der Gesandtschaft beauftragt.

Württemberg. : Beide Kammern der Stände haben fih gestern vertagt. Mecklenburg-Schwerin. Die Besserung in dem Befinden Seiner Königlichen P des Großherzogs hat, wie den „Meckl. Nachr.“ aus annes von gestern gemeldet wird, weitere Fortschritte gemacht. Vorgestern und gestern Morgen war Seine Königliche Hoheit fieberfrei, Abends stieg die Temperatur.

Oefterrei{h-Ungarn.

Gestern fand anläßlih des Namensfestes des Kaisers von Rußland in der Hofburg zu Wien ein Diner ftatt, welchem der Erzherzog Otto, der russishe Botschafter in Wien Graf Kapnist mit dem Personal der Botschaft, der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski, der Minister- Präsident Graf Badeni, die Reichs-Minister von Kallay und von Krieghammer sowie Hofwürdenträger beiwohnten. Während der Tafel brachie der Kaiser cinen Trinkspruch auf den Kaiser von Nußland aus.

; Un ungarischen Oberhause begann gestern unter dem Vorsig des neuen Präsidenten Wilhelm Loth die Be- rathüng des A dreßentwurfs. Der Kardinal Schla u wies- en den Blättern aufgctauchien Gerüchte von einer

ngebuch MiGtigten Vorlage, betreffend die Kontrole der aioksMer 7Fonos und Stiftungen, hin und erklärte, die 7Katholiten würden hierin cin Gravamen erblickzn. Zur Be- igung der Gemüther der fatholishen Bevölkerung, ine“ Fortseßung der kirchenpolitishen Aktion nicht sche, beantragte der Kardinal die Aufnahme cines von ihm vorgeschlagenen Passus in die Adresse, laut welhem man

Mittel und Wege finden werde, um die auf dem Gebiet der

Religion bestehenden Uebelstände abzustellen. Der Minister-

Präsident Baron Ban ffy stellte demgegenüber fest, daß dic Bedenken des Vorredners durchaus unbegründet seien, da die E an eine neue kirchenpolitishe Aktion garnicht denke. S würde vielmehr die Aufnahme dieses

assus in die Adresse wirken, in welhen man auch das erlangen nach einer Revision der kirchenpolitishèn Ge- seße hineindeuten könne. Was die angeblihe Aktion bezügli der katholishen Fonds betreffe, p beruhe diese Unter- stellung auf Jrrthum. Die Regierung habe nur eine Kon- \kription des Vermögens der griechish - orientalishen Kirche angeordnet, bei welcher sih herausgestellt habe, daß die Kon- trole der Fonds und Stiftungen nicht geregelt sei. Es sei auch seiner Zeit der Entwurf einer Geseßesvorlage ausgearbeitet worden. Wenn T Entwurf in juristishen Kreisen zum Gegenstand einer Besprehung gemacht worden sei, so sei dies ohne die Ermächtigung der Regierung tehen, die sih in der nächsten Zeit nicht mit dieser Frage beschäftigen werde. Der P E N agd {loß mit der wiederholten Erklärung, daß die Regierung im Jnteresse des Landes nur den konfessionellen Frieden wünsche. Der Kultus-Minister v on Wlassics ergänzte hierauf die Erklärungen des Minister- Präsidenten, indem er sih gegen die Annahme verwahrte, als wolle die Regierung eine Verstaatlihung der Schulen durch- führen. Der Minister betonte in seinen Ausführungen die Schwie- rigkeit einer Beruhigung bei den zügellosen Aufreizungen des Volks durch den niederen Klerus. Der Episkopat möge hier beshwihtigend wirken, wie andererseits die Regierung alles unterlasse, was die Empfindlichkeit der Katholiken verleyen kfönne. Die Autonomie sei sehr ie n; allein so lange die Aufreizung der Gemüther anhalte, könne er (der Minister) dem Könige die Einberufung eines Hongrei es niht empfehlen. Nach dieser von der großen Mehr- heit beifällig aufgenommenen Rede brahte Graf Zichy verschiedene Beschwerden vor und bemängelte hauptsächlih das Fehlen einer Auslassung über die auswärtige Lage in der Thronrede. Der Minister-Präsident Baron Banffy wiederholte, wie im Unterhause, daß dies keineswegs in be- sonderer Absiht geschehen sei. Bei der nun folgenden Ab- stimmung wurde der vom Schriftführer Gall verlesene Adreßentwurf mit weit überwiegender Mehrheit im all: gemeinen angenommen. Mit der Mehrheit stimmten auch der Kardinal Schlauch und der Erzbischof Császka. Bei der folgenden Einzelberathung wurde der Antrag des Kardinals Schlauch abgelehnt. Für denselben stimmten nur etwa 12 Mitglieder. Baron Bela Lipthay beantragte, daß unter den Agenden des Reichstages im Adreßentwurf auch die Wahlreform aufgezählt werde. Der Minister-Präsident Baron Banffy erklärte, daß das Wahl- geseß zwar einer Revision bedürftig, die Reform aber noch nicht genügend vorbereitet sei, um in das Programm der Regierung aufgenommen zu werden. Was die Mißbräuche bei den Wahlen betreffe, so sei alles, was man in dieser Beziehung vorbringe, nicht wahr. Jm übrigen seien niht nur von der liberalen Partei Mißbräuche verübt worden, auch Baron Vecsey habe bei der Wahl ordnungswidrig abgestimmt, und Graf Zihy werde sih sogar wegen einer ungejeß- lihen Handlung gegen die Behörde vor Gericht zu verant- worten haben. Dieje Mittheilung verseßte den Grafen Zichy in die größte Aufregung. Baron Banffy erklärte, .er habe den Grafen Zihy und dessen Charakter nicht angreifen wollen, sondern habe nur gesagt, gegen denselben werde wegen einer ihm zur Last gelegten Handlung die Untersuchung ein- geleitet werden. Graf Zichy stellte die Forderung, Baron Banffy möge den Sachverhalt darlegen, was dieser verweigerte. Während nun Graf Zichy auf den Minister-Präsidenten zu- eilte, um sih privatim von ihm Aufklärung zu erbitten, legte Baron Vecsey unter großer Unruhe den Sachverhali des ihm selbst zur Last gelegten Vergehens dar, und nun erst konnte über den Antrag Lipthay abgestimmt werden. Derselbe wurde abgelehnt, und damit war die Berathung des Adreßentwurfs beendigt. Die Jndemnitätsvorlage sowie die Rekrutenvorlage wurden sodann ohne Bemerkung angenommen.

Der Finanzausshuß des Unterhauses verhandelte gestern über die Voranschläge des Ackerbgu-, des Kultus-, des Justiz- und des Honved-Ministeriums und nahm dieselben an. Der Kultus-Minister von Wlassics erklärte, die Regierung werde die Congrua-Frage (geistlihe Pfründen) im Einvernehmen mit dem fatholishen Episkopat lösen und binnen kurzem einen Geseßentwurf über die Regelung der Congrua der übrigen anerkannten Konfessionen einbringen.

Die Polizeibehörde von Hermannstadt hat den Dr. Ratin wegen Einberufung einer Generalversammlung der von der Regierung für aufgelöst erklärien rumänischen Nationalpartei zu zehntägiger Haft verurtheilt. Ferner wurden der Konsistorial-Nath Boin, der Jngenieur Tilea, sowie die Nehtsanwalte Preda, Trancu und Voce:rea wegen Einberufung ciner Wählerkonferenz behufs Beschickung dieser verbotenen Versammlung zu dreitäger Haft verurtheilt.

Ftalien.

Die Deputirtenkammer bericth gestern die Vorlage, betreffend die Apanage von 1 Million Lire für den Prinzen von Neapel. Der Deputirte JFmbriani beantragte, wie „W. T. B.“ berichtet, daß die Zivillisie, welhe der Kontrole des Parlaments unterworfen werden solle, durch Geses um eine entsprehende Summe gekürzt werde. Der Deputirte Taroni (radikal) wünschte die Verminderung der Zivilliste. Der Deputirte Costa (Sozialist) bekämpfte den Gesehentwurf aus Prinzip, da er nicht Verkürzung, sondern Abschaffung der Zivilliste wünsche; die sozialistishe Partei sehe die Monarchie als unnüß und s{ädlich an. Der Präsident rief Costa unter allgemeiner Zustimmung zur Ordnung. Costa fuhr unter dem Lärm des Hauses fort zu sprechen. Hierauf entzog ißm der Präsident unter Beifallskundgebungen das Wort. Der Minister-Präsident di Rudini bedauerte, fest- stellen zu müssen, daß das Reglement der Kammer nicht ge- nügend die Rechte der „- Majorität \chüße. Er be- dauerie ferner, eine Abänderung dieses Reglements stets bekämpft zu haben, und sprach die Hoffnung aus, die Kammer werde für diese Abänderung Sorge tragen, welche sih nun- mehr als Nothwendigkeit aufdränge. Der Minister-Präsident widerlegte sodann die Ausführungen der Vorredner und {loß, fich an den Deputirten Jmbriani wendend, mit den Worten: „Das Haus Savoyen besißt so tiefe Wurzeln in der Liebe des Volkes, daß es niemals nöthig haben werde, zur eigenen Vertheidigung die Waffen zu ergreifen, sondern einzig

zur Wahrung der Ehre des Vaterlandes.“ (Allgemeiner anhaltender Beifall.) Die Diskussion wurde hierauf diciofsen.

¡

Unter allgemeinem Beifall wurde sodann folgender Antrag des Ausschusses angenommen: „Die Deputirtenkammer beauf- tragt ihren Präsidenten, bei dem König der Dolmetsch ihrer Dankbarkeit und ihrer Ergebenheit zu sein.“ Hierauf wurde Artikel 1 des Gesezes, welcher die Apanage auf eine Million fefiseßt, genehmigt. Der Deputirte Jmbriani fsiellte einen Abänderungsantrag, wonach die R um eine Million gekürzt werden solle. Diesem Abunde- rungs8antrage gegenüber stellte der Minister - Präsident di Rudini unter dem Beifall des Hauses die Vorfrage, welche in namentlicher Abstimmung mit 263 gegen 26 Stimmen genehmigt wurde. Schließlih wurden die übrigen Artikel des Gesehes angenommen. Am Schluß der Sißung erstattete der Deputirte Carcano namens des Ausschusses Bericht über die Vorlage, betreffend das Jnkrafttreten der Dekrete, durch welche die Verhältnisse der Emissionsbanken neu geordnet werden sollen. Das Haus beschioß, die Vorlage am Sountag zu berathen.

Frankreich.

Dec Senat genehmigte gestern die Ausgaben für die O während der Anwesenheit des Kaisers von Rußland in N und nahm sfodann die Vorlage, dbe- treffend die Bewilligung eines proviforischen Zwölfteis, cin- stimmig an. Jn der Deputirtenkammer richteie der Deputirte Adam eine Anfrage an den Kriegs-Minister über den Tod eines Soldaten, der infolge von Mißhandlungen eingetreten sein solle. Der Kriegs-Minister, General Billot erwiderte, daß die Schuldigen bereits bestraft seien, und daß eine Unter- suhung eingeleitet sei, um festzustellen, ob die Mißhandlungen die Folge mangelnder Aufsicht seitens der Vorgeseßten seien. Die Kammer genehmigte darauf die Vorlage, betreffend den Kredit für die Betheiligung Frankreichs an der Brüsseler Ausstellung, seßte jedoch die geforderte S1mme von 881 000 auf 549 000 Fr. berab. Sodann wurde die Berathung des Budgets dEs Kriegs- Ministeriums wieder aufgenommen. Bei dem Kapitel, betreffend die Remontenkäufe, führte der Kriegs-Minister, General Billot, welcher si gegen einen zu dem Kapitel ge- stellten Unterantrag wandte, aus: die französishe Kavallerie komme der der anderen Völker gleich ; sie tei sehr gut be- ritten, habe eine starke Organisation und sei im stande, für die übrigen Waffen eine wüikungsvolle Unterstüßung zu bilden. Das Haus vertagte sodann die Weiterberathung auf heute. Hierauf wurde, troy des Einwandes des Minister- Präsidenten Méline,- beschlossen, daß nah dem Budget des Kriegs-Ministeriums die Vorlage, betreffend die Zutcker- prämien, berathen werden solle.

Die Kommission der Deputirtenkammer hat gestern den Entwurf, betreffend die Erneuerung des Privilegs der Bank von Frankreich, mit einigen Abänderungs- anträgen angenommen und Maurice Lebon zum Bericht- erstatter ernannt.

Nach Meldungen aus Algier ist die Nachricht des „Figaro“ von der Beseßung der Oase Junusalah durch die im äußersten Süden von Algier operierenden Truppen unbe- gründet.

Schweiz. Der Ständerath hat den Bundesrath zur Kündi- gung beziehungsweise Konversion des eidgenössischen Anlehens von 1887 ermächtigt.

Türkei,

Der russishe Botschafter von Nelidow wird, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel erfährt, heute von dem Sultan in Audienz empfangen werden. Heute findet auch die erste Konferenz der Botschafter nah der Rückkehr des russishen Botschafters statt.

Rumänien.

An Stelle des zurückgetretenen Metropoliten Ghenadios wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern der frühere Metro polit Gheorgian, welher 1893 seine Entlassung genommen hatte, zum Primas-Metropolitèn gewählt. Das Wahl- ergebniß rief allgemeine Befriedigung hervor.

Serbien. _ Der König ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestern früh wieder in Belgrad eingetroffen und am Bahnhof von der versammelten Skupschtina mit Ziviorufen begrüßt worden. Der König sprah den österreichisch - ungarischen sowie den italienishen Gesandten an und unterhielt sih ferner mit dem Präsidenten der Skupschtina und dem Metropoliten.

Bulgarien.

Zur Feier des Namenstages des Kaisers von Rußp- land wurde, wic „W. T. B.“ berichtet, in der Kathedrale zu Sofia gestern ein feierliher Gottesdienst abgehalten, dem dr Fürst und die Fürstin beiwohnten. Abends fand Gala tafel statt.

Amerika.

Das „Reuter’sche Bureau“ berichtet aus Washington: der Ausschuß des Senats für die auswärtigen Angelegen- heiten habe die von dem Senator Cameron beantragte Resolution angenommen, nach welcher die Vereinigten Staaten ih bereit erklären, die Unabhängigkeit der Republik Cuda an- zuerkennen und ihre guten Dienste anzuwenden, um den Krieg zum Abschluß zu bringen. Der Ausschuß hatte, che er die Nesolution annahm, eine eingehende Besprehung mit dem Staatssekretär des Aeußeren Olney, welcher erklärte, 02s Recht, einen neucn Staat anzuerkennen, stehe dem Präsidenten, unabhängig von cinem Vorgehen des Kongresses, zu. Der Bericht des Ausschusses wird am Montag dem Senat überwic)en werden.

Der „Times“ wird aus New-York gemeldet, die Gouverneure vieler Staaten hätten an die New-Yorker Morgenblätter telegraphiert und ihre Bereitwilligkeit aus- gesprochen, Cuba anzuerkennen und Freiwillige zum Kampf gegen Spanien aufzubieten. Dieses Anzeichen herrshender Erregung mache sich besonders im Westen geltend.

Aus Havanna wird berichtet, die I Jula Liguats zogel sich nah der Provinz Santa Clara zusammen, und die spanischen Truppen führten eine Bewegung nah der gleichen Richtung aus.

Asien. :

Wie cine in Madrid eingetroffene amtliche Depesche aus Manila meldet, hat zwishen den Spaniern und den Auf- ständischen in der Provinz Bulacan cin Zusammenstoß fiatl- gefunden, bei welhem 49 Ausfständishe getödtet L fj Sieben Spione und 20 Gefangene, weiche revoltierten, wurden

erschossen.

Afrika.

"Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Kairo berichiet,

"daß die bisher in Kordofan versammelte Armee des Mahdi in Omdurman angekommen sei, wo eine große Anzahl von Kameelen zusammengebraht wurde. Der

weck dieser Bewegung sei unbekannt. Die befreundeten

raber seien in Furcht vor den Derwischen und glaubten, daß diese Streifzüge nah den Brunnen unternehmen würden, um Vieh zu rauben. Der Telegraphendraht zwischen Suakim und Tokar sei zershnitten. General Kitchener sei in Dongola eingetroffen.

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Statistik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Robeisenproduktion.

Nach den statiftishen Ermittelungen des Vereins deutscher (isen- und Stahlindustrieller belief sich die Roheijen- produktion des Deutschen Reichs (eins{l. Luxemburgs) im Monat November 1896 auf 544 667 t ; darunter Puddelrobeisen und Spiegel- eisen 133 927 t, Bessemercoheisen 46 102 t, Thomasröheisen 287 646 t,

Gießereiroheisen 76 992 t. Die Produktion im Oktober 1896

betrug 554 402 t. Vom 1. Januar bis 30. November 1896 wurden produziert 5 808 263 t. Zur Arbeiterbewegung.

Aus Hamburg berichtet das „Wolff\{he Bureau“ ¿zum Aus- stande der Hafenarbeiter: Der Senat antwortete auf die ein- gereihte Refolution der ausständigen Arbeiter, in welcher die Ver- mittelung des Senats angerufen wird, der Senat sei der Ansicht, der Ausstand hätte vermieden werden können, wenn niht das Vorgehen der Arbeitnehmer eine ruhige Erörterung threr Forderungen und Be- {werden unmöglich gemacht hätte. Der Senat erachtet es des- zalb als die Pflicht der Ausständigen, zunächst die Arbeit, soweit es unter den veränderten Verhältnissen noch ausführbar sei, ohne Verzug wieder aufzunehmen, sodaß der Ausf\tand als beendet anzusehen fei. Nachdem dies gescheben set, werde der Senat veranlassen, daß unter Vornahme der erforderlihen Vernehmungen eine eingehende Prüfung der Lohnverhältnisse und Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter und verwandten Gewerbe stattfinde, um sodann die Beseitigung etwaiger Mißftände in gemeinschaftlihen Verhandlungen mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern in die Wege zu leiten.

Aus Toulon meldet „W. T. B.*: Jn den Maschinen- werkftätten und Werften der Compagnie de la Seyne sind taufend Arbeiter in den A us\tand eingetreten. Die Ausständigen verhalten sih ruhig.

Kunst und Wissenschaft.

Das Londoner „Geographical Journal“ meldet in seinem neuesten Heft : Der Nath der Royal Geographical Society beschloß, dem Dr. Nansen für seine Polarexrpedition 1893/96 eine besondere Goldene Medaille zu verleihen. Dieselbe Medaille in Silber erhalten Nansen’s wissenschaftlihe Begleiter: Kapitän Sverdrup, Lieutenant Scott-Hansen, Lieutenant Jobansen und Dr. Blessing; die Medaille in Bronze wird den übrigen aht Mitgliedern der Expedition Nansen's zugestellt. Die Uebergade der goldenen Medaille foll Anfang Februar stattfinden, zu welher Zeit Nansen mit dem Manu- script zu seinem Werk „Jn Nacht und Eis“, das bekanntlick soeben zu ersheinen begonnen hat, fertig zu fein hofft.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberswlesien. __ An der Ruhr find am 18. d. M. gestellt 13 785, niht rechtzeitig gestellt keine Wagen. __ In Oberschlesien sind am 18. d. M. gestellt 5695, nicht recht- zeitig geftellt 346 Wagen.

Berlin, 18. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Köntglichen Polizci-Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per 100 kg für: Richtstroh 4,82 46; 4,00 4. Heu 6,80 4; 4,40 46. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 4; 20,00 6. Speisebohnen, weiße 50,00 Æ; 25,00 46. Linsen 60,00 46; 25,00 4. Kartoffeln 6,00 4; 4,00 A. Rindfleish von der Keule 1! kg 1,60 ; 1,16 46. dito Bauchfleish 1 kg 1,20 4; 0,90 4. —- Schweinefleish 1 kg 1,90 4; 1,00 . Kalbfleish 1 kg 1,60 4; 1,00 #4. Hanmmel- fleish 1 kg 1,50 A; 0,90 A. Butter 1 kg 2,80 46; 2,00 4. Eier 60 Stück 5,20 (4; 2,60 A. Karpfen 1 kg 2,40 46; 1,20 M. Aale 1 kg 2,40 4A; 1,20 M. Zander 1 kg 2,40 M; 1,00 M. Hechte 1 kg 1,60 4; 1,00 A. Barsche 1 kg 1,60 46; 0,89 4. Sqleie 1 kg 2,40 4; 1,20 A. Bleie 1 kg. 1,20 4; 0,60 M. Krebse 60 Stück 12,00 ; 2,00 4.

Berlin, 18, Dezember. (Berit über Speisefette von Gebr. Gause). Butter: Die Frage nah ersten und zweiten Bualitäten war in dieser Woche recht lebhaft, und alle Einlieferungen konnten sofort geräumt werden. Auch frishe Landbutter war recht gefragt. Die Preise konnten ih daher sür alle Qualitäten gut be- haupten. Man berechnet heute: Hof- und Genossenschaftébutter: la. Qualität 104—106 4, do. ITa. Qualität 96—102 46; Land- butter : 719-90 A Schmalz: An den amerikanischen Märkten war wenig Verkebr, sie verliefen deôwegen in {wacher Haltung. ier am Plage war etwas bessere Kauflust und der Abgang von den Cägern befriedigend. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 29,00 46, Hamburger Stadtshmalz 30,00 4, amerikanisches Tafelschmalz 31,00 4, Fairbankfett 29,00 M

Gestern hat eine Sitzung des Verwaltungsraths der F Ne dl [Ben Central - Bodenkredit - Aktiengesellschaft tattgefunden. Nach den dort gefaßten Beschlüssen ist, wie „W. T. B.“ meldet, für 1896 die gleihe Dividende wie im Vorjahre (9 9/6) in Aussicht genommen. Aus dem Jabhreêerträgniß soll der Pensionsfonds eine avßerordentlihe Zuweisung von 40 000 Æ erhalten, und die Ge- sammtreserven werden sich um rund 600000 4 erhöhen.

Die Betriebs-Einnahmen der Sh weizerishenNordo stt- bahn betrugen im November 1896 für den Personenverkehr 665 000 (1895 600 000) Fr. für den Güterverkehr 1215000 (1895 1126 009) Fr. vershiedene Einnahmen im November 1896 93 009 (1895 90 865) Fr. Gesammteinnahme im November 1896 1973 000 (1895 1 816 865) Fr. Die Betriebs-Ausgaben betrugen im November 1896 1 114 000 (1895 1036 586) Fr.; demnach ver- bleibt ein Uebershuß im November 1896 von 859000 (1895 780 279) Fr.

_ Stettin, 18, Dezember. (W. T. B.) Getreidemark1. Weizen geschäftölos, loko 166, per Dezbr. —. Roggen geshäftölos, lofo 120. Pommerscher Hafer loko 128—134. Rütól loko unverändert, per Dezember 55,20, per April:Mai 55,00. Spiritus vebauptet, loko mit 70 4 Konsumfteuer 36,30. Petroleum loko —,—.

Breslau, 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Bres- lauer Diskontobank 118,00, Breslauer Wechslerbank 104,50, Kredit altien —,—, S@kef, Bankverein 128,90, Bresl. Spritfbr. 132,50, Donnersmar? 157,25, Bresl. elcttr. Straßenba 185,95, Kattowizer 155,10, Oberschl. Eis. 89,75, Caro Hegensceidt Aft. 125,50, Oberschl. P. 3. 133,26, Opp. Zement 149,75, Giescl Zem. 126,00, L. Ind. Kramsta 14050, Schles. Zement 196,00, Schl. Zinkh.-A. 209,00 Laurahütte 158,00, Bresl. Delfbr. 100,00.

Getreide- und Produktenmarkt. Spiritus ver 100 1 100% g 50 Æ Verbrauhsabgaben pr. Dezember 54,70 Gb., do. do. /0 Æ Verbrau@sabgaben pr. Dezember 35,20 Gd.

Magdeburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 929% ——,—. Korrzuckter exkl. 88%/, Rendem.

9,80— 9,80. Nachprodukte cxkl. 75% Rendem. 7,15 7,70. ‘Rubig.

Brotraffinade“ 1 23,50. Brotraffinade Il 2325. Gem. Raffi- nade mit Faß 23,25—24,00. jem. Melis 1 mit Faß 23,50. Ruhig. Robzucker 1. Produkt Transito fr. a. B. Hamburg pr. Dezember 9,024 Gd., 9,05 Br., pr. Januar 9,17} bez., 9,20 Br., pr. Januar-März 9,25 Gd., 9,30 Br., yr. April-Mai 9,50 Gd., 9,524 Br,, pr. Juli 9,724 Gd., 9,774 Br. Stetig. Wochenumsay im NRoh- zuckergeshäft 311 000 Ztr. /

Frankfurt a. M., 18. Dezember. (W. T. B.) (Schluß-Kurse) Lond. Wecchs. 20,34, Pariser do. 80,583, Wiener do. 169,45, 3 9% Reichs-A. 97,80, Unif. Egypter 105,40, Italiener 91,30, 39/6 port. Anl. 25,60, 5% amort. Rum. 100,00, 40/9 ruf. Konsols 103,20, 49/9 Ruff. 1894 66,80, 49% Spanier 5920, Mainzer 118,20, Mittelmeerb. 96,80, Darmstädter 155,80, Diskont-Komm. 207,70, Mitteld. Kredit 115,00, Oest. Kreditakt. 3157, Oest.-Ung. Bank 794,00, Reichsbank 158,60, Laurahütte 158 00, Westeregeln 174,70, Privatdiskont 47.

Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien 315, Gotthardbahn 165,50, Diskonto-Komm. 207,70, Laurabütte 158,20, Portugiesen 25,80, Schweizer Nordostbahn 131,80, Italien. Meridionaux —,—, Mexikaner ,—, Italiener 91,45.

Leipzig, 18. Dezember. (W. T. B.) (S@[uß - Kurse.) 3% Sächsische Rente 96,75, 34 9/6 do. Anleihe 101,25, Pier Paraffin- und Solaröl-Fabrik 100,00, Mansfelder Kuxe 764,00, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 215,90, Kredit- u. Sparbank zu Leipzig 120,00, Leipziger Bankaktien 181,25, Leipziger Hypotbekenbant 138,00, Sädsishe Bankaëtien 123,60, Sächsishe Boden » Kreditanstalt! 11850, Leipztger Baumwollspinnerei-Aktien 183,00, Leipziger Kamtmgarnsvinnerei - Aktien 206,00, Kamtngarnspinnerei Stöhr u, Co. 207,00, Wernhauscner Kammgarnspinnerei 92,00, Alten- burger Aktienbrauerei 236,00, Zukerraffinerte Halle-Aktien 109,00, „Kette* Deutsche Elbschiffahrts-Attien 76,50, Große Leipziger Straßzen- bahn 188,50, Leipziger Ælektris@Ge Strafcnb, 155,00, Thüringische Gasgesclchafts-Aktien 204,00, Deuts@ze Spiyzenfabrik 224,00, Leip- ziger Gleftrizitätswerke 136,29, Böhmise Norbbahn-Aktien 182,00.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezbr. 3,9077 #, pr. Januar 3,077 #4, pr. Februar 3,10 Æ, pr. Márz 3,10 46, pr. April 3,10 4, pr. Mai 3,10 , pr. Juni 3,127 #, pr. Juli 3,123 4, pr. August 3,15 4, pr. Sep- tember 3,15 , pr. Oktober 3,17è 6, pr. November 3,174 4, Umsay 30000. Nuhig.

B remen, 18. Dezember. (W. T. B.) Börsen - Schkußbericht. Naffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleunm- Börse.) Geschäftslos. Loko 5,85 Br. Russisches Petroleum. Loko —, Schmalz ruhig. Wilcox 222 4, Armour shield 223 s, Cudahy 2357 &, Choice Grocery 234 §, White label 234 „s, Fair- banks —. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 24 y, Dezewber: Januar 23 4. eis rubig. Kaffee ruhig. Baum- wolle. Ruhig. Upland middl. loko 37 „4. Taback. 201 Seronen Carmen.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 59% Nord- deutsWe Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien 174 Br., L ee Lloyd- Aktien 110% Gd., Bremer Wollkämmerei

Hamburg, ‘18. Dezember. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 130,10, Braf. Bk. f. D. 168,00, Lübeck-Büch. 148,25, A.-C. Guano W. 73,00, Privatdiskont 47, Hamb. Padtetf. 134,25, Nordd. Lloyd —,—, Trust Dynam. 183,50, 39g H. Staatsan!. 96,25, 34/0 do. Staatsr. 104,50, Vereinsbank 151,75, Hamburger .Wechsler- bank 130,00. Gold in Barren pr Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 88,50 Br., 88,00 Gd. Wechselnotierungen: London lang 20,18 Br., 20,13 Gd., London kurz 20,364 Br., 20314 Gd., London Sicht 20,374 Br., 20,344 Gd., Amfterdam lang 166 95 Br.. 166,595 Gd., Wien Sicht 169,80 Br., 169,20 Gd, Paris Sicht 80,70 Br., 80,50 Gd., St. Petersburg lang 213,10 Br., 211,60 Gd., New-York 4,18} Br., 4,15} Gd., do. 60 Tage Sicht 4,154 Br., 4.113 Gd.

Abendbörse. Kredit-Aktien 315,00. Sehr fest.

Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, bholfeinischer loko 172-175. Roggen loko rubig, medcklenburger loko 134—135, russischer loko rubig, 93—95. Mais 99—101. Hafer ruhig, Gerste ruhig. Rüböl ruhig, loko 58 Br, Spiritus (unverz.) behauptet, pr. Dezember-Januar 18} Br., pr. Je Loe 183 Br., pr. Februar-März 183 Br., pr. Ayril-Mai 184 Br. Kaffee behauptet, Umfag 800 Sack. Petroleum matt, Standarèz white loko 5,80 Br.

Kaffee. (Nachmittageberiht.) Good average Santos pr Dezember 49}, pr. März 504, pr. Mai 504, pr. September ck51 Behauptet. Zuckermarki. (Schlußbericht.) Rüben-NRohzude: T. Produkt Basis 889/60 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Dezember 9,074, pr. Januar 9,17}, pr. Februar 9,272, pr. März 9,374, pr. Mat 9,574, pr. Juli 9,774. Stetig.

Wien, 18. Dezember. (W. T. B.) (S@hluß-Kurse.) OesterreichisXe 4/50 Daptercente 101,30, DesterreiGishe Silberr. 101,60, do. Goldr. 123,20, do. Kronenx. 100,80, Ungarishe Gosldreatc 122,45, do. Kron.-A. 99,20. Oefterreichise 60er Loofe 143,50 Analo-Aufir. —,—, Länderbank 246,50, ODeftr. Kredit 372,75 Gunioubank 293,00, Ungar, Kreditb, 408,00, Wiener Bk.-V. 258,00, Böhm. Westb, —,-—, do. Nordéchn 269,00, Buschtiebrader 537,06 Brüxer 254,80, EŒbethalbahn 272,590, Ferd. Nordbahn 3375, Deft. Staatéb. 357,90, Lemb. Czer. 289,00, Lombarden 91,00 Nordwestb. 269,00, Pardubiger 21400, Alp. - Montan. 86,10, Arnsterdam 99,20, Dtsch. Pläye 58,93, Lond. Wchf. 120,00, Parije: du. 47,95, Napoleons 9,54, Marknoten 58,93, Russ. Banîn. 1,278.

Ausweis der österr. ungar. Bank vom 15. Dezember. Ab- und Zunahme gegen den Stand vom 7. Dezember. Notenumlauf 629 011 000 Abn. 4503 000 Fl., Silberkurant 126 129 000 Zun. 245 000 z5[., Goldbarren 305 703 000 Abn. 597 000 Fl., in Gold z2hlb. Wechsel 22 631 000 Abn. 1 022 000 Fl., Portefeuille 181 448 000 Abn. 4674000 Fl, Lombard 28575 000 Zun. 548 000 FI., Hypotheken-Darlehne 136 985 000 Zun. 9000 Fl., Pfandbriefe im Umlauf 133 165 090 Zun. 88 000 Fl., Steuerfreie Notenreserve 30 115 000 Zun. 3 639 000 Fl.

Gerreidemarti. Weiicn tir. Fröbjabr 8,56 Gd., 8,58 Bx , yr. Mai-Juni Gd., Br. Roggen pr. FrüHjahr 7,21 Gd. 7,23 Gz., pr. Mai: Juni Br.,, Gd.,, Mats yr. Mat-JIunri 427 S., 4,29 Br. Hafer br. Frübjabr 6,32 -Gd.. 6,34 Br.

19, Dezember. (W.T. B.) Amerikanische Meldungen drücken. Ung. Kredotri- Aktien 407,50, Oesterr. Kredit-Alt. 372, Franzosen 856,75, Lombarden 92,00, Elbethalbahn 272,50, Oesterreidzis@e Papierrenic 101,30, 4/9 Ungar. Geldrente 122,40, Desterr. Kronen- Anlethe 100,75, Îngar. Kronen-Änleihe 99,15 Marknoten 58,924, Napoleons —,—, Bankverein 258,00, Taback-Aftien —.—, Wuderbank 246,00, Buschtie- rader Liút. B.„Aktien —,-—, Türkische Loose 5250 Brüxer —,—.

V eft, 18. Dezember. (W. T. B) Provuktenmarkt. Weizen loko fest, pr. Frühjahr 8,20 Ed., 821 Br. Roggen pr. Frübjabr 6,82 Sd., 6,84 Br. Hafer pr. Frühjabr 5,92 Gd,, 5,94 Br. Mais pr. Mai-Junt 3,92 Gd., 3,94 Br. Kohlraps pr. Augusft- September 11,20 Gd., 11,30 Br.

Budapest, 18. Dezember. (W. T. B.) Bei der Domänen- verwaltung der ôfsterreichisch-ungarishen Staatsbahnen sind Veruntreuungen entdeckt worden, deren Höhe erst dur die cin- geleitete Untersuhung genau festgestellt werden kann, da der Defraudant, ee Dietrich, die Unterschleife {hon seit mehreren Jahren be- rieben hat.

London, 18. Dezember. (W. T. B.) (S@Wluß-Kurse.) Engi 239/9 Konf. 1103, Preuß. 4°%/% Kons. —, Jtal. 6% Rente 924, 4 §9 er Russ. 2. S. 1033, Konvert. Türken 208, 40/4 Spanter 598, 3è°/; @gypt. 1004, 49/9 unif. do. 1045, 44/4 Trtb.-Anl. 94, 69/6 kons. Mex. 95, Neue 93cr Mexik. 914, Ottomanbank 11}, Ve Beers neue 29}, Nio Tinto 25ck, 34 0/0) Rupees 628, 60/0 funk: Arg. A. 824, 59% Ara. Soidank. 84, 47% äuf. do. 53, 3% Reichs, Anl. 97}, Dra. 88 er Anl. 673, Ploaptiskont 38, Silber 295, 5% Chinesen 99, Anatolier 864. j j

In die Bank flossen 9000 Pfd, Sterl.

Getreidemarkt. (Shluß.) Sämmtliche Getreidearten träge bei unveränderten Preisen ___— An der Küfte 1 Weizenladung geren,

96% Jayvazudcker 118 träge, Rüben-Rohz¿ucker lofo 91/16 fest, Centrifugal-Cuba 11}. Chile-Kupfer- 487/16, pr. 3 Monat 491/16.

London, 19, Dezember. Dem „Standard“ wird aus New- Vork g der deutsche Dampfer „Remus* lade für Rechnung der indischen Regierung Mais für Indien. Es sei dies die erste Ladung Mais, die aus Amerika nach Indien gehe.

Liverpool, 18. Dezember. (W. T. B) Baumwolle. Umsay: 15000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Steigend. Amerikaner 1/15 höher. Middl. amerikanische Lieferungen: Stetig. Dezember-Januar 3°!/e, Käuferpreis, Fanuar-Februar 3609/64— 361/44 do, Februar-März 36%/64—381/4 do.. März-Avpril 361/64 Verkäuferpreis, April-Mai 381/e4—362/44 Käuferpreis, Mai- Juni 382/64 38 «« Verkäuferpreis, Junt-Juli 38/64 Käuferpreis, Juli-August 38/64 4 do, August-September 362/64 d. to.

Baumwollen-Wochen beriht. Wochenumsfay gegenwärtige Woche 77 000 (vorige Woche 73 000), do. von amerikanis 74 000 (69 000), vo. für Spekulation 2000 (4000), do. für Export 1000 (3000) do. für wirklihen Konsum 71 000 (62 000), do. unmittelb. ex Sf 84 000 (84 000), wirkliher Export 8000 (3000), Import der Woche 130 000 (199 000), davon amerikanische 115 000 (184 000), Vorrath 856 000 Gi eeY davon amerifan. 722000 (692000), schwimmenbd ms A britannien 324 000 (341 600), davon amecrifanisde 320 000 (27 0).

Getreidemarkt. Weizen # d. niedriger, Mehl und Mais stetig.

Manchester, 18. Dezember. (W, T. B.} 12x Water Taylor t 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 64, 30r Water Clayton 7, 32r Mok Brooke 7. 40r Mayoll 7#, 40r Medio Wilkinson 74, 32r Warpcops Lees 64. 36r Warpcops Rowland 7}, 36r Warpcovs Wellington 7, 40r Double Weston 83, &60r Double couranzie Be Su 32° 116 yards 16 K 16 grey Printers aus 32r/ 46r

199, eit.

Glasgow, 18. Dezember. (W. T. B.) Roheisen. Mixed aumbers warrants 48 h. 25 d. Stetig. (Schluß) Mixed numbers warrants 48 sh. 3 d. Warrants Middlesborough 111 40 s. 4 d.

Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen fih auf 363 140 Tons geger 339 521 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befintlihen Hochöfen beträgt 76 gegen 78 im vorigen Jahte.

Verdingungen im Auslande.

Desterreih-Ungarn.

10. Januar 1897, 12 Uhr. K. K. Bauleitung für die oft- galizischen Lokalbahnen in Tarnopol: Lieferung von Eisenbahn- \hwellen aus Eichenholz bezro. Fichtenholz für die neu zu erbauenden (Fisenbahnstreen Hadynkowce—Iwanie puste und Teresin—Skata. Näheres bei der genannten Behörde.

Verkehrs-Änsftalteni.

Tilfit, 18. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird bekannt ges macht: Die Strecke Heydeîrug—Prökuls der Bahn Inster- burg - Memel is vorauésihtlich bis morgen Mittag dur starken Schneefall gesperrt. Die Strecke Tilsit—Stallupönen ist seit heute Mittag wieder fahrbar.

London, 19, Dezember. (W.. T. B) * Dex Ute Dampfer „Gaul" ist auf der Heimreise gestern von Kapfstavt ab- gegangen.

Theater und Musik.

Konzerte.

___ Der gestrige vierte Symphonic-Abend der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Weingartner’s Leitung war Beethoven gewidmet. Das Programm enthielt außer der Ouvërtüré zu „Fidelio® (E-dur, op 72}, welhe die Hörer in die rehte Stlm- mung verseßte, das Klavierkonzert in Es-dur (op. 73), für dessen Vortrag der bekannte Pianist Ferruccio B. Busoni gewonnen worden war. Er führte die Solopartie mit großer technischer Fertigkeit und mit eindringen- dem Verständniß, wenn au mit etwas übertriebenem Gefühl und nik immer präzisem Khythmus durh. Bei weitem besser war der be- gleitende Theil, das Orchester, welches an diesem Abend einen -ganz besonders bestrickenden Klangreiz entwid?lte und in der nahfolgenden, seltener gespielten Ouvertüre zu „Leonore“, Nr. 2, welche zur ersten Bearbeitung der Oper komponiert ist, den Höhepunkt seiner Leistung erreichte. In feterliher Andacht laushten die Zuhörer

dem in jeder Hinsiht vollendet wiedergegebenen Werk und- übers»...

schütteten nach dem wirkungsvollen Schluß debselben Herrn Weingartner mit Beifall. Den zweiten Theil des Konzerts bildete die Siebente Symphonie (A-dur, op. 92), deren vier Säge der Dirigent mit bewundernswerther Verve auswendig leitete. In der Sing - Akademie wurde zu ' gleiher Zeit das «Weihnachts - Oratorium“ von Joh. Seb. Bach unter der trefflihen Leitung des Direktors, Professors Dr. Martin Blumner

in gewohnter künstleris{er Volleodurg zu Gehör gebraht. Das volle

Haus laushte mit Andaht der Musik, die mit {liter Junigkeit und doch großer, seelenbewegender Kraft die frobe Botschaft von der Seburt des Heilands verkündigt. Die Solostimmen führten die Damen E. Haberlandt (Sopran) und Cl. Saacht (Alt) und die Herren E. Pinks (Tenor) und G. Rolle (Baß) mit Auszeichnung dur; den orchestralen Theil hatte das Philharmonise Orchester übernommen, welches seiner {önen Aufgabe tadellos gerecht wurde; schließlih verdient au der sorgfältig ac{hulte Chor erneutes Lob.

Wenn im übrigen fowohl die Zahl der Konzerte als auch die ihrer Besucher, wie alljährlichß um die Weibhnachtèzeit, in der Abnahme be- griffen ift, so bleibt dennoch eine stattlide Reihe von Veranstaltungen diefer Woche zu erwähnen. Vor cinem nicht großen Zuhörerkreis favg Fräulein Marie Berg am Dienstag im Saal Bechstein mit großer, wohltönender und gutgeshulter Stimme. Ihr Mezzosopran ist in der Tiefe von recht dunkler Färbung und in der Mittellage von seltener Kraft und einer Tonfülle, welche si bis zum zwei» gestricenen @ hinauf glänzend entfaltet; darüber hinaus flirgen die höheren Töne der Kopfstimme nicht leit und frei genug an. Die Aussprace ter Sängerin ließ häufig über den Text im Unklaren und \{chädigte dadurch den fonst belebten Vortrag. Herr E. E. Taubert begleitete einige „Toskanishe Lieder“ eigener Kom- position. Sie sind zwar ganz gefällig, aber ohne besonzere Eigenart; „Wenn ich wüßte, Du würdest mein eigeu® machte ncch den bedeutendsten Eindruck. An demselben Abend gab die hier noch nit bekannte Pianistin Else Sonntag im Saal der Sing-Akademie einen Klavier-Abend, der leider wenig Er- freulihes darbot. Außer der Härte des Anschlags war auch der un- ausgescßte Pedalgebrauh dem Gelingen der chromatis{en Phantafle von Bach, der Ballade von Chopin und der anderen Stücke recht hinderlih. Der außerordentli geringe Besuch war ein neuer Beweis der Unbelicbtheit solber Klavier: Abende, dic troß der wohlmeinenden Wai nungen der Kritik immer noch in übergroßer Zahl ftattfinden.

Der Beethoven-Abend, den das Philbarmonische Orchester unter Leitung Franz Mannstaedt's am Mittwoch ve:anstaltete, war ein befonders interessanter. Nach der Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“ trug die beliebte Sängerin En Julie Müller-Hartung die Arie „Ah perfido!“ vor. G8 folgten hier- auf: die dritte Ouvertüre zu „Leonore“, die D-dur-Symaphonie und die vollständige Musik zu „Egmont“, in welher das Sopran-Solo durch die genannte Sängerin fo vortrefflich ausgeführt wurde, daß das Lied „Freudvoll und leidvoll“ auf allgemeinen Wunsch wiederholt werden mußte; auch die deklamatorische Leistung ihrer Schweslec Il fe wurde bon dem zahlrei ershienenen Publifum beifällig aufgenommen, Dex Tüchtigkeit des Orchesters gebührt noch ganz besonders Lob.

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