1896 / 308 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Dec 1896 18:00:01 GMT) scan diff

befindet sich tr wiederholter Ausbesserung in den Jahren 1769, 1822 und 1852 in einem baufälligen Quidände ; die früheren Verhandlungen über ihre Erhaltung, für die bereits ein gewisser Betrag zugesagt wurde, follen von neuem aufgenommen werden. Der Schloß-

e Burg, über dessen Werth von verschiedenen Gelehrten und Anthropologen die günstigsten Gutachten vorliegen. if durch eine neuerdings geplante Sekundärbahn an seinem westlichen Ausläufer e nah langer Berathung \prach sch die Kommission ein- müthig für feine Erhaltung aus und empfahl Sthritte nah dieser Nichtung. er Ausbau der Klosfterkirhe in Zinna, für den Rees durch die Gemeinde 3600 A und von Seiner Majestät dem Kaiser 5200 4 bewilligt wurden, kann demnächst in Angriff Paten werden. Gesihert wurde u. a. der Fortbestand der

apelle der Klofterkirhe in Königsberg, dann ein durch E. Friedel gemessener Burgwall nahe Kliestow bei Trebbin, die Aufnahme figürliher Theile in gebranntem Thon am Thurmportal der Kirche in Eberswalde und die vorläufige Erhaltung einer Holzkirhe in Burschen im Kreise Oftsternberg. Die Pfarrkirche in Beeliß soll mit einem Aufwande von 12 000 A zunächst im Aeußern hergestellt, die in Stand geseßte Kirhe in Sorau (mit der Promnitz-Kapelle) noch im Dezember geweiht werden. Weitere ittheilungen betrafen die Mauern und Thore von Gransee, Templin, Mittenwalde und Lychen, für die mange geschehen oder vorbereitet ist; ferner das St. Spiritus- Hospital in Wusterhausen und das Berliner Thor in Potsdam. An Stelle des verstorbenen Herrn von Meyer-Arnswalde ift der bisherige Landes-Direktor, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Leveßow in die Kommission eingetreten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Bombay, 28. Dezember. (W. T. B.) Die Pest breitet \ich hier und in den Vorstädten weiter aus. Todesfälle von Europäern waren in der leßten Woche weder infolge von Pest, noch von anderen Krankheiten zu verzeihnen, Seit dem Ausbruch der Seuche sind 2094 Fälle, davon 1494 mit tödtlihem Ausgange, vorgekommen. Die Sterblichkeit betrug in der leßten Woche 109 pro Tausend. Die Einwohner verlassen fortdauernd in großer Zahl die Stadt.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberswlesien. An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 11 941, nicht rehtzeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 28. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei-Präfidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per 100 kg für: Richtstroh —,— M; —,— M. Heu —,—AM; —,— d. Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 4; 20,00 4. Speisebohnen, weiße 50,00 A; 25,00 46. Linsen 60,00 4; 25,00 A. Kartoffeln 6,00 A; 4,00 A. Rindfleish von der Keule 1 kg 1,60 4; 1,10 4. dito Bauchfleish 1 kg 1,20 4; 0,90 4. Schweinefleish 1 k 1,50 A; 1,00 4. Kalbfleisch 1 kg 1,60 4; 1,00 A. Hammel- fleish 1 kg 1 ; 0,90 (. Butter 1 kg 2,60 4; 2,00 M. Eier 60 St ; 2,60 A. Karpfen 1 kg 2,40 M; 1,20 M.

1,20 A. Zander 1 kg 2,40 A; 1,00 M.

,00 . Barsche 1 kg 1,60 4; 0,80 4.

I ,20 H. Bleie 1 kg 1,20 M; 0,60 M. M; 2,00 M.

I

Bank-Aktien Mark-St. 156,75, Deutshe Bank-Aktien 193,50, Dig- konto-Kommandit-Antheile 209,50, Dresdner Bank 158,25, National- bank für Deutschland 144,50, Rufsishe Bank für auswärtigen L HEHY 126,50, Aachen-Maastriht 89,50 Dortmund-Gronau 64,50, Lübeck - Büchener 150,00, Mainz - Ludwi shafener 118,50, Marienburg-Mlawka 94,00, Öftpreu ische Sübbahn 94,00, Busch- tehrader 271,75, Canada Pacific 50,70, Gotthardbahn 167,25, alienische Meridional 124,75, do. Mittelmeer 97,00, Jura- implon (konv. Schwz. W.) 97,00, Oesterreihishe Nordwest- bahn 135,00, do. do. Elbethal 138,00, Prince Henri 88,75, Transvaal 226,75, Schweizer Zentralbahn 139,75, do. Nordost- bahn 133,50, do. Union 90,25, Warschau-Wiener 265,50, Ftalienische 50% Rente 91,60, Mexikaner 6 9% Anleihe 95,75, do. v. 1890 95,75, Oest. 1860er Loose 149,75, Russishe 49/9 Konsols 103,25, do. 4% 80er Anleihe 10275, do. 4% Rente 66,60, do. Wer 3% Gold - Anleibe 91,25, Türken konv. 20,10, do. Loose 101,50, Türkishe Tabak —,—, Ungarische 4%) Gold-Rente 103,70, do. Kronen - Rente 99,60, Chi- nesishe 59% do. 98,25, Bochumer Gußstahl 164,50, Konsolidation 250,50, Dannenbaum 119,50, Dortmunder Union 6% Stamm- Br ctfabet 48,50, Gelsenkirhen 169,00, Guano 74,25, Hamburg. Palketfahrt-Akt. 134,25, Harpener 173,00, Hibernia 179,75, Königs- und o Mi 160,25, Norddeutsher Lloyd 113,25, Trust Komp. 192,50, Russishe Banknoten 216,25, Buenos Aires 28,60, Mexikaner 1893 93,00. Heutiger amtliher Durchschnittskurs für deutsche Fonds und M Amtlicher Durchschnittskurs vom Pet e M. für Oesterreihishe Noten, Wechsel pr. Wien u. St. etersburg.

Theater und Musik.

Neues Theater.

Victorien Sardou’'s Schauspiel „Marcelle“, welches seit dem ersten Weihnachtsfeiertage gegeben wird, übt einen f\tarken Eindruck auf das große Publikum aus, troß der Unwahrscheinlichkeit der Charaktere, die nur der Dichterphantasie thr Dasein verdanken, und troy aller andern Schwächen, die man leiht entdeckt, wenn man das Schauspiel an dem Maßstabe künstlerisher Grundforderungen mißt. Die Theaterbesucher fragen aber in der Mehrzahl weniger nach dem künstlerisch Feinen und Reinen, als nach dem, was ihnen Vergnügen bereitet und fie gut unterhält. In dieser Richtung sichert erfabtiiigómäütg jede Handlung den Erfolg, in welcher die Tugend beschüßt und allen Widersachern zum „Troy belohnt wird. Hierdurch erklärt sich auch die Theilnahme, welhe Sardou's neueste Dramenheldin Marcelle erweckt: ein armes tugend- haftes Mädchen, welches ein in einem Prozeß felbst ihre Ehre öffentlich verleumdete, um den einzigen Bruder vor einer Verurtheilung zu retten. Diese aufregende Geschichte hat ih freilih vor dem Beginn des eigentlichen Stücks zugetragen und wirft in seine recht bescheidene Handlung nur ihre Schatten. Die Entdeckung des Borlebens Marcelle’'s, welhe als Gesellschafterin bei einer ebenso klugen wie edelmüthigen Baronin Zufluht gefunden hat, dur boshafte und leihtfertige Herren und Damen aus der vornehmen Gesellshaft und die endlihe Vereinigung der armen Dulderin mit dem jungen, ideal veranlagten Sohne der Baronin bilden den etgentlihen Inhalt des Stüdckes. Aus diesem geringen Vorrath an wirklihen Ereignissen hat die geshickte Technik Sardou’'s doch für jeden der vier Akte des Dramas einige spannende Scenen heraus- zuarbeiten verstanden, was um fo höher anzuschlagen ist, als die handelnden Perfonen zwar mit kräftigen Strichen, aber zumeist doch nur oberflächlih

Hilfe kam. Diese Darstellerin bot die beste Leistung des Abents dar

neben Herrn Jarno, der den Urheber ‘alles Leides der Marcelle sehr ges ickt und mit der zu seiner Rolle gehörigen Mishung von ntriganter Rücksichtslosigkeit und Vornehmheit des Wesens spielte. rau Cailsen gefiel in der Rolle der alten Baronin, deren Herz \tets tärker ist als die Vorurtheile ihrer Standesgenossen.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Meyerbeer's Oper „Der Prophet“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung in folgender Beseßung zur Aufführung: Johann von Leyden: Herr Sylva; Fides: Frau Goetze; Bertha: Fräulein Hiedler; Wieder- täufer: die Herren Lieban, Krasa und Mödlinger ; Graf Oberthal : Herr Krolop. Anfang 7 Uhr.

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen das Schauspiel „Der lange Preuße“ von Rudolf Straß gegeben. Die En “ais spielt Fräulein Poppe, den Achim von Lohde Herr

atkowsfy.

Im Berliner Theater findet die 16. Abonnements-Vorstellung wegen des Feiertags in dieser Woche nicht am Freitag, den 1., sondern am Sonnabend, den 2. Januar, ftatt. Zur Aufführung gelangt „König Lear“.

_Im Shiller-Theater wird am Neujahrstage Nachmittags „Ein Wintermärchen“, als Abendvorstellung Kretzer's Volksftück „Der Millionenbauer“ gegeben. Morgen findet noch eine Wiederholung von Anzengruber's „Pfarrer von Kirchfeld“ \tatt. Im Bürgersaale des Rathhauses wird am Sonntag, den 3. Januar, ein „Lenau-Abend“ veranstaltet.

Im Theater des Westens wird Ludwig Fulda's Lustspiel „Die wilde Jagd“ morgen und am Donnerstag (Sylvesterabend) wiederholt werden. Am Neujahrstage geht Nachmittags „Schieds- mann Hempel“ in Scene, während am Abend die bereits an- gekündigte Novität: der vieraktige Schwank „Harakiri* von Mar Kempner - Hochsiaedt, zum ersten Mal aufgeführt wird. Sonn- abend, Sonntag und Montag bringen Wiederholungen dieser Neuheit. Am Sonntag Nachmittag wird „Gräfin Lea" gegeben. Da der Neujahrstag auf einen Freitag fällt, so muß das Abonnement auch für diesen Tag aufgehoben werden, jedoch wird den Abonnenten wiederum der nähftfolgende Mittwoch zur Verfügung gestellt.

Bei dem Orgelvortrag in der Marienkirche am morgigen Mittwoch, Mittags 12 Uhr, werden Fräulein Helene Worgißka, Fräulein Martha Davies und Herr Organist Reinhold Curth mit- wirken. Der Eintritt i} frei.

Aus Kopenhagen meldet „W. T. B."“, daß das Berliner Philharmonische Orchester unter Leitung von Arthur Nik isch dort geftern Abend mit glänzendem Erfolge fein erstes Konzert ver- anstaltete; besondere Begeisterung erregte die Ausführung von Tschaikowski's E-moll-Symphonie.

Mannigfaltiges.

Nouenlage n, 29. Dezember. Ein Segelschif,- vermuthlich die der „Danziger Schiffahrts - Aktiengesellshaft“ gehörige Bark „Concordia“ (Kapitän Holz, Steuermann Lame), is, nach einer Meldung des „W. T. B.*, vorgestern am Strande von Oerum an der Westküste Jütlands ges cheitert. Das Schiff ist völlig zertrümmert, das Schicksal der Mannschaft unbekannt. Bei Nörre Vorupser (West- jütland) find in der leßten Nacht fünf Leichen, welhe wahrscheinli von der Bark „Concordia“ herrühren, ans Land getrieben worden.

M B08,

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Zählung der Arbeitslosen in Berlin am 14. Juni 1895, E

Fa einem Sonderabdruckl aus dem „Statistishen Jahr- buch der Stadt Berlin“, Jahrgang XXI, liegen „die Ergebnisse der Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895“ jeßt yeröffent- liht vor. Die Veröffentlichung enthält in Abschnitt 1 und 2 nach den Auszählungen tes Statistischen Amts dec Stadt „die Entfernungen der Wohnungen von ten Bectriebsstätten" auf etwa 6 Seiten und „die Zählung der Arbeitslosen" auf fast 25 Seiten, ferner in Ab- \chnitt 3 nah der Auszählung des Königlichen Statistischen Bureaus „die Bevölkerung nah Beruföklassen und der Erwerbsthätigkeit" im Auszuge auf 3 Seiten. Im Nachstehenden soll aus dem zweiten Ab- \chniit, der Zählung der Arbeitslosen, einiges mitgetheilt werden, wobei jedoch von vornherein zu bemerken ift, daß auf das detaillierte statistishe Zahlenwerk und die zu feiner Gewinnung angewandte Fomplizierte s\tatistishe Tecrik bier natürli nicht eingegangen werden kann. Leider sind in dieser Veröffcntlihung die Grgebnisse der mit der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 verbunden gewesenen Zählung der Arbeitslosen nicht enthalten und nicht berücksi{tigt, sondern lediglih die Zählung vom 14. Juni 1895 behandelt. Es ist dies wobl zu berüsihhtigen, ta die Ergebnisse der einen Zählung für Ach allein naturgemäß noch weniger zu weitgehenden Schlußfolgerungen berechtigen dürften als die Ergebnisse beider Arbeitélo]enzählungen von 1895.

Das Statistishe Amt der Stadt Berlin hat wie cine Reihe anderer Großstädte auch die Zählung ter Arbeitslosen bei der Berufs- zäblung am 14. Juni 1895 durch Nacherhebungen ergänzt. Die Auf- rednung der ersten Notierungen in Spalte 16 und 17 der Haus- haltungslisten der Berufszählung batte die große Zahl Arbeitéloser von 30 035 männlichen und 12711 weiblichen Personen, zusaramen also 42746, ergeben. Davon hatten si als „vorübergehend arbeitsunfähig, also wegen Krankheit an der Beschäftigung gehindert“ bezeinet 13 611 (9100 männl. und 4511 weibl.), sotaß 29135 Personen (20 935 männliche und 8260 weibliche) übrig blieben, welhe „wegen Mangels an Arbeit* arbeitslos gewesen zu sein scheinen. „Diefe Zahl* fagt der Bericht „veränderte sich jedoch {on bei der ersten Durchsicht, sobald man die Notierungen mit bem verglich, um was es ch hier wirklih handelte, nämlich daß nur wirkli Arbeits- fähige für die cigentlichen Arbeitslosen, nur vorübergehend durch Krankkeit Behinderte für jene zweite Kategorie in Betracht kämen, nit die dauernd Erwerbsunfähigen, auch nit die durch Untersuhungshaft oder Strafgefängniß in ihrer Thätigkeit Behinderten, und daß cs sh überhaupt nur um wirk- lie Arbeitnehmer handelte, nicht um felbsiändige Gewerbe- treibende, Beamte, Militärpersonen, Rentiers, Künstler u. #. ww.“. Nachdem so schon bei der ersten Durchsiht mehr als tausend Fälle ousgesdieden worden seien, “habe si aus den dabei vorgenommenen Ermittelungen ergeben, daß eine große Anzahl weiterer Fälle auf

Er si e Be ilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staals-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 29. Dezember

erbeblihen BruBtheil aus: 16,1 9/9 gegen 4,7% bei den männlichen

Arbeitslofen.

Was das Alter der Arbeitslosen anbetrifft, so entnehmen

wir den Tabellen folgende Uebersicht :

geb. 1881—76 1875—71 1870— 66 1865—61 1860— 56 1855— 51 1850—46 1845—41 1840—36 1835—31 e 1830—26 vor 1826

ohne Angabe .

männliäe

2 203 3 770 3 169 2 350 1 797 1516 1126 T74 496 270 133 42

41

17 487 Ueber den Familienstand der Arbeitslofen geben folgende

Zahlen Auskunft. Es waren

männliche

D E verheirathet .

verwittwet .

geschieden ¡

ODNE Ada s

0073 6 881 336 116 81

weibliche 1 420 1 556 1 041 682 p 424 301 27D 153 64 22 É 16

6 493

weibliche 4913 639 833 97 16

__ Der Herkunft nah waren von den 17 487 männlichen Arbeits- losen in Berlin geboren: 3820, zugezogen 9011, die Angabe fehlte bei 4656. Von den 9011 Zugezogenen stamniien aus Kreis

Teltow 438, Kreis Nieder-Barnim 371,

fonst aus der Provinz

Brandenburg 1730, Ostyreußen 395, Westpreußen 323, Pommern 606, Posen 501, Schlesien 703, aus westlihen Provinzen 783, anderen

Theilen des Reichs 741, dem Auslande 241.

Die Angabe fehlte oder

war ungenügend in 2179 Fällen. Von den 6498 weibliGen Arbeits- lofen waren in Berlin geboren 1758, zugezogen 3117, die Angabe

fehlte bei 1623.

Der Bericht weist mit Recht auf die Modifikation hin, welche die Beurtheilung der Arbeitslofen durch die Berücksichtigung der An- gehörigen erfährt : einerseits die Steigerung der Nachtheile der Arbeits- sein von Familienange-

lofigkeit durch das Vorhanden|

börigen, welhe durch die Arbeitslosigkeit des andererseits

in Mitleidenshaft gezogen sind, handensein anderer Erwerbsfähiger losen. Es find notiert worden :

in der Arbeits!

Grnährers durh das Vor- Familie des Arbeits- oie ohne Ärgehörige

11011 männlich? und 5585 weibliche; Arbeitslose mit niht erwerbs- fähigen Angehörigen: 4712 männliche mit 11 292 Angehörigen und 590 weibliche mit 1071 Angehörigen; Arbeitélose mit zum theil er- werbstkätigen, zum theil nicht erwerbsthätigen Angehörigen: 1428 nännlihe mit 2153 erwerbéthätigen und 3167 nit erwerbsthätigen

Liquidationskurse der Berliner Borse für Ende Dezember 1896. 39/9 Deutsche Neichs-Anleihe 98,50, 3% Preuß. Konsols 98,60, Oesterreichische Kredit-Aktien 235,25, Lombarden 39,75, Franzosen 153,25, Berliner Handelsgesellshaft 156,75, Darmstädter

rührten das Herz der Zuschauer

Frau Elise Sauer, dur

gezeichnet sind. Die romantischen Fährlihkeiten der jungen Marcelle

l ihre ruhige, zarte Erscheinung und den sympathishen Klang ihrer Stimme den Worten des Dithters zu

umsomehr, als ihre Darstellerin,

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterberi

U

_

vom 29. Dezember, M orgens.

Stationen.

Bar. auf 0Gr. u. d. Meeres\p

ch2

[ | Wind. Wetter.

ß j

in 9 Celfius

59 C. =40R.

Temperatur

Belmullet . | Aberdeen . . | Christiansund Kopenhagen . Stockholm . | Ptanda p ¿osfau . . Cork, Queens- N Cherbourg IDet-, Sylt mburg . . winemünde Neufahrwafser Memel

D

770 767 767 769 767 769 766

© [red. in Millim.

4/bedeckt 3\roolkig 3'halb bed. 1/Dunst 4\wolkenlos 4/halb bed. 1'bededckt [Regen bedeckt bedeckt bedeckt beded1!) wolkig halb bed. bedeckt

S S m D U s O

|

Uo DO D i D R N

E

(Unster. . Karlsruhe Wiesbaden . München Chemniy . De (ia N Breslau . *ele d'Aix Nizza .

T

767 764 764 764 765 767 766 767 768 771 761 763

[bededckt Dunst bededckt \bedeckt bedeckt heiter heiter wolkenlos | D Nébel | ¡NNW bedeckt | till /bedeckt

|O 2 wolkenlos

[W ¡NO

R R OMRN-IO

fti

[SO' SSO [SO NW

Go] i D Co a 0 E S i C

[ Gl Gd

1) Früh Schneefall. Uebersicht der Witterung. Die Depression, die gestern über der Irischen See Tags, - Ut, ide A von Schneefall, südoftwärts nach

dem westli

en Deutschland fortgeschritten und hat

fich nahezu ausgeglihen, während ein Hochdru- gebiet vorm Kanal erschienen is. Ueber Skandinavien ist das Barometer stark gestlegen, Bei \{chwachen,

im Norden südlichen, im

üden umlaufenden

Donnerstag: Opernhaus. 259. Vorstellung. Zum 200. Male: Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugòne Scribe, bearbeitet von Carl Blum. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet-Divertifsement von Haßreiter ROL E, Mußk von Joseph Bayer. Anfang

L.

Schauspielhaus. 299. Vorstellung. Der Ver- \schwender. Original-Zaubermärchen in 3 Aufzügen von Ferdinand Raimund. Musik von Konradin Kreußer. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoh: Die ver-

\snukeue Glocke. Anfang 7{ Uhr.

Donneréêtag : SREMECERAIARe,

Freitag, Nachmittags 2} Uhr: Der Talismau. Abends 77 Uhr: Die versunkene Glocke.

Berliner Theater. Mittwoh, Nachmittags 3 Uhr: Ascheubrödel. Abends 7F Uhr: Kaiser Heinrich.

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Aschenbrödel. Abends 7} Uhr: Renaissance.

Freitag, Nachmittags 2} Uhr: Aschenbrödel. Abends 74 Uhr (außer Abonnement): Renaissance.

Lessing-Theater. Mittwoch: Vorleßtes Auf- treten von Georg Engels. College Crampton. Anfang 7ck Uhr.

Donnerstag: Zum ersten Male: Jedem das Seine. Schwank in 3 Aufzügen von T. Kanzler und Hanns Fischer.

Freitag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Der Herr Senator. Abends 74 Uhr: Jedem das Seine.

Theater des Westens. Kantstraße 12. (Bahn- hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Abonnements- Borstellung für die Freitags - Abonnenten vom 25, Dezember: Die wilde Jagd. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag: Die wilde Jagd.

Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : Schiedsmann Hempel. Abends 74 Uhr: Mit aufgehobenem Abonnement: Zum erften Male: Harakiri. Schwank in 4 Akten von Max Kempner- Hochstädt.

Wegen des (g ADtages findet für die Freitags- Abonnenten die nächste Vorstellung Mittwoch, den 6, Januar 1897, ftatt.

Theater Unter denLinden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Mittwoch: Der Schmetterling. Operette in 3 Akten (mit theil- weiser Benußzung einer fremden Grundidee) von A. M. Willner und Bernh. Buchbinder. Musik pon Carl Weinberger. In Scene geseßt von Julius Frißshe. Dirigent: Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Der Schmetterling.

Freitag, den 1. Januar 1897, Nachmittags 3 Uhr : Bei halben Preisen: Der Zigeunerbaron.

Sonnabend, den 9. Januar 1897: Erster großer Maskenball.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernst-Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Mittwoch : Goldene Herzen. Schwank in 4 Akten von C. Karlweis. Hierauf: Das O IORN Ne (Weather or no.) Mufsfika- lishes Genrebild von Adrian Noß. Deutsch von

mann Hirschel. Musik von Bertram Luard Selby. nfang 7#§ Uhr.

Wilhelm von Schweiniß (Dölzig, Neumark). Frl. Laetitia von Doering mit Hrn. Ritt- meister a. D. Carl von Schöning (Kolberg). Frl. Elli Schuly mit Hrn. Hauptmannn Fritz von Zglinicki (Berlin—Karlsruhe). Frl. Thea von Elbe mit Hrn. Reinhold Zuehblke-Gedde (Carniß—Gedde). Frl. Minzi Hofmeier mit Hrn. Sanitäts-Rath Dr. med. J. Hofmeter (Wien—Berlin). Frl. Martha Berlin mit Hrn. Kammergerihts-Referendar Edward Clément Cantow b. Wildberg i. d. Mark—Berlin). Frl. Annemarie Prager mit Hrn. Sec.-Lieut. Alexander Hertell (Danzig). Frl. Clara Bönnhoff mit Hrn. Assistenz-Arzt 2. Kl. Dr. med. Georg Roemert (Berlin). Frl. Clara Kieselih mit Lr Bibliothekar Dr. Max Hippe (Breslau). rl. Margarethe Flügel mit Hrn. Kammer- gerihts - Referendar Dr. jur. Wilhelm von Weickhmann (Breslau—Berlin). Frl. Ruth Wenzel mit Hrn. Assistenz-Arzt Dr. Walter Rindfleisch (Weimar—Berlin).

Verehelicht: Hr. Missionar Friy Pape mit Frl. Else Wiese (Jala_ Hazaribagh, Ost-Indien— Friedenau). Hr. Oberförster Luther mit Frl. Glisabeth Golß (Potsdam). -

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bureau-Direktor Alexander NReißig (Berlin). Hrn. Erich von Helmolt (Göttingen). Hrn. Major Mar von Laffert (Großenhain). Hrn. Prem.-Lieut. Hans von Tschirshky und Bögendorf| (Brandenburg a. H.). Hrn. Prem.-Lieut. von Stehow (Bremen). Hrn. von Siegroth (Ob.-Lobendau). Hrn. Güter-Direktor Schaffranek (Laband), Eine Tochter: Hrn. Prem.-Lieut. Friedrih von Wris- berg (Devant les Ponts b. Met). :

Gestorben: Hrn. von Geibler Sohn Theodor (Kl.-Küssow). Hr. Sanitäts-Rath Dr. H

falsher Auffassung beruhte. Daß auch ncch jeut in den mitgetheilten Zahlen eine große Anzabl Fälle begriffen seien, in denen wahrscheinlich am Zäblungstage eine Arbeitsklosigkeit überhaupt nicht vorgeleg?n habe, ergebe fich aus der Aralyse derselben. Einschließlich dieser zahlreichen

zwcifelfaften Fälle sind herauêëgereh1 Arbeitslose . männlich ___ weiblich . Kranke. männlich weiblich .

Dana würden von den am 14. Ju

„arbeitslos“ gewesen sein ca. 4,31 9/0, und zwar von

498%, und den weiblihen 3,17 9%

vorübergehend arbeitsunfähig“

net worden : 93 985, davon t7 487 6 498 13 992, Davon 9105 G AZT; ni 1895 gezählten Arbeitnehmern den männlichen , dagegen „wegen Krankheit ca. 2439/0, und zwar von den

mönnli@en 2,59 0 und den weiblichen 2,16 9/0. s e Ueber den Beruf-der Arbeitslosen (die Kranken lassen wir hier

und weiterhin außer Betracht) find mitzutheilen. Es kamen auf männl. weibl. | Land- und Forft- E E 121 Gatinerei 38 M 3 Bergbau, Hütten- at L ¿ Steine und Erdèn 561 Metalverarbeitung 1440 Maschinen, Werk- zeuge, Inslru- M O ChemisheIndustrie 57 Leuchtstoffe, Fette, Oele Textilindustrie . . 246 Papter 569 Leder 205 Holz- und S | stoffe 49 Was die angeblihe Dauer d fo waren von obigen 17 487 männli

2 )

95

vorläufig nur folgende Angaben

inl. weibl.

Nabrungs- u. G

A 2e Bekleidung Neinigung Baugewerbe . . Ua Künsilerishe Be-

He, N Handelsgewerbe . Versicherung Berkehr Beherbergung 2c. Schauftellungen Persönliche Vienste

| Gemeine Hand-

arbeit

| Gesundheit pflege Ba

Schreiber, Sekretäre 189 Unbelmmt « «4 48 er Arbeitslosf igkeit anbelangt, chen Arbeitslo\en 5438 seit 1 bis

14 Tagen, 2382 feit 15 bis 28 Tagen, 2006 seit 29 bis 42 Tagen,

1022 jeii 43 bis. 96 Tagen, 987 fei bis 84 - Lagen, -815- seit 85 bis 112 Tagen, 441 feit 113 bis

t 57 bis 70 Tagen, 648 seit 71 Ds S Oden, 202 E 99 126 Tagen, 170 seit 127 bis

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Mittwoch: Der Frauenjäger. (Ls Dindon.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, über- sezt und für die deutshe Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage : Der Frauenjäger-. | 4. L. Freitag, den 1. Januar, und Sonntag, den 3. Ja- | Große Ausftattungsposse mit Gesang und Tanz in

Pentral - Theater. Alte

Donnerstag und folgende Tage: Goldene Herzen. Hierauf: Das Wetterhäunscheu.

Jakobstraße 830.

Direktion: Richard Schul. Mittwoch: Emil Thomas Stettin). Zum 100. Male: Eine wilde Sache.

Brekenfeld (Wriezen). ae: Tier Marie Guischard, geb. Douglas (Magdeburg). Hr. Bernhardt von Malachowski (Groß - Lichterfelde). Hr. Bürgermeister Karl Mattert (Arnswalde). Hr. Oberst a. D. Leo von Mach (Stolp). erw. Fe Major Minna Paupner, geb. Kropf erw. Fr. Rechnungs-Rath Louise

els, geb. Kluge (Löwenberg i. Schl.). Hr. Ingenieur und Fabrikbesißer Hetnrich Dopp

140 Tagen, 513 seit 141 bis 164 Tagen, 1197 seit 165 bis 250 Tagen, 631 seit 297 bis 365 Tagen, 350 1 bis 2 Jahre arbeitslos. Ueber 2 Jahre batten angebli keine Arbeit 198 Persoren, nicht angegeben war die Dauer der Arbeitslosigkeit bei 487 Personen. Bei den 6498 weib- lichen Arkeitélosen i} die angeblihe Dauer der Arbeitslosigkeit in 2640 Fällen mit 1 bis 14 Tagen notiert worden, in 1051 Fällen Mit 19 bid V8: Lal, lt (69. Fallen nul 29 I A2 Tagen u. #. w. Der Beriht mat darauf aufmerksam, daß

nuar, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der

E R A T Dn R na dals c hEG eni Aci: em ie fn ereien

Winden if das Wetter in Deutschland im Westen | Stellvertreter.

(Le Remplaçant.) Schwank in

trübe und wärmer, im Osten heiter und kälter, | 3 Akten von W. Busnah und G. Duval.

Westdeutshland i} frostfret. : Deutsche Seewarte.

Theater. Seetien:

Neues Theater. Sigmund Marcelle. Komödie in 4 Akten von Victorten

Schiffbauerdamm 4 a. / 5. Lautenburg. Mittwoch :

+ 15 : ; Sardou. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- aul Lindau. In Scene geseßt von Sigmund

haus. 258, Vorstellung. Zum 250. Male: Der Prophet. Große Oper in 4 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nah dem Französischen des Eugène Scribe, deuts Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teglaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

autenburg. Anfang 74 Uh

Suck, T und folgen 1897, Nachmi 3 Uh reitag, den 1. Januar , Nachmittags 44

bearbeitet von Ludwig Rellftab. | Zy halben Preisen: Der Hüttenbesiger. :

Srchiller-Theater. Mittwoh, Abends 8 Uhr:

Ti de Tage: Marcelle.

Schauspielhaus. 298. Vorstellung. Der lange | Der Pfarrer von Kirchfeld.

S c nyr wi ges R Rud s TA n ene ace vom : «egteur a auer, Grube. Anfang 74 Ubr. Ó

Donnerstag, Abends s Uhr: Der Millionen-

6 Bildern von W. Mannstädt und Julius Freund.

Musik von Julius Einödóshofer. Anfang 74 Uhr.

N AM0R und die folgenden Tage: Eine wilde ache.

Kouzerte,

Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert.

Mittwoch: Virtuosen-Abend.

Donnerstag, den 31. Dezember (Sylvester) : Große Sylvester-Feier mit Ball. Billets im Bureau des Hauses.

_ Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene Wittstock mit Hru. Sec.- Lieut. Viktor von. Platen (Leipzig—Wahlstatt). Le Erna von Shkopp mit Hrn. Prem.-Lieut.

ustav von Lind (Braunshweig—Straßburg i. E.). Frl. Gabriele von Tresckow mit Hrn. Lieut.

(Berlin). Hr. Amtmann Carl Michels (Nauen). Hr. Fabrikbesißer Theodor Martin (Koslow b. Gleiwiß). Verw. Fr. Ober - Regierungs- Rath Luise Fritze, geb. Frish (Breslau). Hrn. Pastor Paul Lympius Sohn Gerhard (Maliers b. Groß-Graben).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckeret und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

sowie die Junhaltsangabe zu Nr. 6 des öffey4-

lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften aiuf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Wolche vom 21, bis 26, Dezember 1896,

ein Theil der Fälle mit besonders langdauernder Arbeits-

Angehörigen und 162 weibliche mit 232 erwerbsthätigen und 307 nit erwerbsthätigen Angehörigen.

Ein Zentralverein für Versicherung gegen unver- \chuldete Arbeitslosigkeit

foll am 1. Januar k. F. mit dem Siß in Stuttgart ins Leben treten. Versicherungsplan und Statuten find fertiggestellt. Es wird bei eintretender Stellenlofigkeit dem Versicherten neben finanzieller Unterftüßung für die Dauer eines Vierteljahrs, nah Maßgabe des bisher bezogenen Gehalts, thatfräftige Beihilfe zur Erlangung einer neuen Stelle gewährt. Der „Zentralverein“ will namentli auch den zabhlreihen Berufévereinigungen die Möglichkeit bieten, ihren Mitgliedern unter erleihterten Bedingungen die VersiWerung zugäng- lih zu maden. Anfragen behufs weiterer Kutkunft nimmt Herr G. I, Ritter, Stutigart, Kanonenweg 83, entgegen.

Literatur.

Die Verfassung der rheinischen ‘Landgemeinden vach der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz vom 23, Juli 1845/ 15, Mai 1856 und den dieselbe abändernten und ergänzenden Gesetzen, inêbesondere dem Kommunalabgabengescte vom 14. Juli 1893. Von Dr. jur. Rihard Schmidt, Negierungs-Rath zu Trier. Verlag der Fr. Linh'’schen Buchhandlung, Trier. Preis 4,50 Den Kern dieses Werkcs bildet die rheinisGWe Gemeinde- ordnung vom 923. Inli 1845/15, Mai 1896 mit den zablreicen, eine Uebe:siht über das zur Zeit geltente Verfassungsrecht der rbeiniscen Landgemeinden ers{rwerenden Abänderungen, die sie im Laufe dcs letten Jahrzehnts tur die nevere Gesetzgebung erfahren hat. In Nachahn:ung des Beispiels, welchcs in dem der Rhein- previnz gewitmetchi Ergänzungskante der „Neuen preußischen Ver- waltung2gesete“ von Brauchitsch gegeben ist, hat der Verfasser in den Text der rheinishen Gemeindeordnung nicht nur dieauf dieselbe bezüglichen Bestimmungen des Landeéverwaltungs-, des Zuständigkeitégesetes und der Kreisordnung für die Rheinprovinz, sondern auch die aller späteren tie Gemcindecrdnung abänbernden Gesetze, z. B. die Bestimmungen des Gesetzes vom 29. Juni 1893 über die Aenderung des Wahl- verfahrens, tes Gesetzes wegen Avufbebung direkter Staaisfteuern U ac, eingeshaltet und damit eine vollständige Zusammenstellung der- jenigen geseßlichen Vorschriften geliefert, auf denen zur Zeit das Verfassungsreht der rheinishen Landgemeinden beruht. Das Kommunalabgabengeseß vom 14, Juli 1893 ist in der Fassung der Novelle vom 30. Juli 1895 voliftändig zum Abdruck gebraht. Diejenigen Bestimmungen desselben, welde für Landgemeinden vorzugéweise von Bedeutung sind, sowie die Gemeinde- ordnungen felbst find in eingehender, wissenshaftlicher und den An- forderungen des im praktishen Leben stehenden Verwaltungsbeamten genügender Weise crläutert, auch die Entscheidungen des Ober- NBerwaltungsgerihßts überal gebührend berüdsichtigt worden. Eine sehr autführliche Darstellung haben z. B. das Necht der Gemeinde- nußungen, der Gemeinderathéwahlen, die Vertretung der Gemeinde durch Vürgermeister und Gemeinderath, die Abgrenzung der Befugs- nisse beider, die Lehre von’ der Beanstandung der Beschlüsse der Ge- meindevertretungen und von der Zwangsetatisierung, die Aufgaben

losigkeit roahrscheinlich überhaupt nit bierher gehört. Erinnert sei hier aber auch an die z. B. in Hamburg gemachten, die Zuver- läfsigkeit der Angaben über die Dauer der Arbeitélosigkeit außer- ordentlich becinträtigende Erfahrung, daß „in vielen Fällen nicht die Zeit angegeben ift, die seit dem leßten Verdienst verflossen ift, sondern ieitdem der Besagte eine auf längere Zeit innegehabte Stelle verloren oder scinen gelernten Beruf zuleßt ausgeübt oder eine regelmäßige Beschäftigung aufgegeben hat u. dgl. mehr“. | i

Nur „fehr unbestimmte“ Ergebnisse hat wie der Bericht sagt die Frage nah der Ursache der Arbeitslosigkett ergeben. Die Antwort „Geschäfts stille“ oder „Arbeitsmangel üker- wiegt. Das fo überaus wichtige subjettive Moment ift dur die Arbeitslosenzählung nicht eifihilih gemaht. An sih würden die Aus- drücke Geschäftsstille und Arbeit8mangel, wenn sie den Thatsachen ent- \prächen, allerdings, wie der Bericht sagt, „lediglih ein lokales Ueber- wiegen des Angebots über die Nachfrage bedeuten“, und zwar „zu einer Zeit, welche im allgemeinen nit als die geringerer gewerbliher Thâätigfeit betrachtet werden kann.“ Beim weiblichen Geschlecht macht die Angabe „Aufhören der Saisonarbeit“ einen ziemli

und Befugnisse des Gemeintevorstehers und des Bürgermeisters auf dem Gebiete der örtlichen Polizeiverwaltung, die Verwal- tung der Gemeindewaldungen, die persönlichen Verhältnisse (Anftellung, Gehalt, Nuhegchalt, Dieziplin) der Gemeindebeamten, insbesondere der Bürgermeister und Gemeinde-Forstbeamten, erfahren. Erfreulich ist die Zugabe eines forgfältig zusammengestellten Sachregisters; das- selbe crleihtert es, das umfangreihe Material, das in diesem Buch gesammelt ist, für die Bedürfnisse der täglichzen Verwaltungspraxis

nußzbar zu machen. 0

Das Verfahren in Grundbuchsachen.

Praktische

Anweisung zur Dekretur in Beispielen nebst erläuternden Anmerkungen von Robert Freiherrn von Kittli, Amtsgerichts-Nath. Breslau,

F, U. Kern’'s Verlag.

Preis 3 44 Während fast alle Leitfäden

für den Vorbcereitungsdienst der Gerichts-Referendare nur eine An-

leitung für die Prozesse geben Gerichtsbarkeit, eine auf den mütterlich behandelte Materie,

gerade in Grundbuh-, Vormundschaft- kilfloscsten zu

jungen Meferendare am

und die Universitäten unberüdsihtigt lassen, obwohl und Naghlaßsachen die

gesammie freiwillige besonders stief-

sein pflegen, wird

1896.

in dem vorliegenden Buche wenigstens ein Zweig der freenags Gerichtsbarkeit, das Vecfahren in Grundbuchsachen, behandelt. ie Arbeit zerfällt in zwei Theile. Jn dem e:sten werden diè in der Praxis am häufigsten vorkommenden, aber einfacheren R in dem zweiten die seltenen und verwidckelteren Fälle erörtert. n lebhafter, fortlaufend durch Beispiele unterftüßter Darstellung giebt der Ver- fasser hier so treffliche Anleitungen zur Bearbeitung der Grundbuch- sahen, daß die Lektüre des Buches für den jungen Juristen von Nugzen fein wird. : __— Das gesammte Pee Etats-, Kassen- und Rechnungswesen einschließ

der Staatsbeamten, zusammengestellt und erläutert von G. Herrfurth, Gebeimem Nechnurgs-Rath. Dritte, wesentlih ver- mehrte und verbesserte Auflage. Il. Theil: Rechtsverhältnisse der Staatsbeamten. Berlin, Karl Heymanns Verlag. Preis 18 46 Dieser zweite Theil behandelt auf ca. 1C00 Seiten mit denkbar größter Ausführlichkeit die Nechtsverhältnisse der Staats- bcamten, insbesondere die allgemeinen L O über Annahme und Anstellung derselben, die Ännahme und Anstellung der Zivil- Anwärter, die Versorgung und Zivilanstellung der Militärpersonen des Heeres und der Marine, die Anstellung im Gnadenwege, das Geseß vom 21. Juli 1892, betreffend die Beseßung der Subaltern- und Unter- beamtenstellen iz der Verwaltung der Kommunalverbände mit Militär- anwärtern, die Amtstitel und Rangverhältnifse der Zivilbeamten, die Uniform, die Militärpflit und Militärverbältnisse der Beamten und die Gewährung des Diensteinkommens an dieselben bei Ein- berufung zum Militärdienst, ihre Beurlaubung u. st. w. Einen breiten Raum nimmt ferner der Abschnitt über das Dienst- einkommen der Beaniten, über Besoldung, Verwendung der Befoldung3- Ersparnisse, Regelung der Gehälter der etatsmäßigen Beamten na Dienstaltersstufen, Wohnungsgeld-Zushuß, Diäten, Nemunerationen, Diensiwohnungen und sonstige Emolumente ein. In dieser Session wird sih der preußische Landtag mit der Durchführung der Auf- besserung der Beamiengehälter zu beschäftigen haben, diese Frage also längere Zeit mit im Vordergrunde der publizistis@zen Erörterung stehen und das Inter sse weiter Kreise ta Anspru nehmen. Die Herrfurth' ice Arteit, welche eine vollständige Uebersicht über die zur Zeit bestehenden Gin- fommensverhältnisse der vershiederen Kategorien der Staatsbeamten giebt, ist taher gerade jeßt sehr zur rehten Zeit erschienen. Die legten Akschnitte handeln von der Zulässigkeit der Beshlagnaßmne des Gehalts bezw. der Pension durch Gläubiger und der Einleitung des Abzugsverfahrens, von der Disziplin und den Dienstvergehen, dem Wartegeld, den Gnadenkompetenzen, Unterstüßungen, Tagegeldern und MNeisekosten, Umzugskosten, Pensionen, ter Wittwen- und Waisenverfocgung, der Fürsorge für Beamte infelge von Betriebsunfällen, der Unfall- und Krankenoersicerung fowie von den Abgaben und Lasten der Beamten. Was im allgemeinen über den vor kurzem gewürdigten ersten Band dieses Werkes gesagt worden ift, gilt auh von dem vorliegenden zweiten, der gleihfalls allen denen, die ih über die Materie informieren wollen, empfohlen werden kann.

System der nationalen Shubßpolitik nah außen. Nationale Handels- (insbesondere auch Getreide-), Kolonial-, Währungs-, Geld- und Arbeiterichutz-Politik. Ein Handbuch für die Gebildeten aller Stände von Dr. Johannes WernidcLdke. Jena, Verlag von Gustav Fischer. Preis 6 / Dieses neueste Werk des Verfassers, der die volkswirthschaftlihe Litcratur hon wiederholt durch \ck{ähens- werthe Beiträge bereichert hat, zeihnet sch vor der alljährlich erscheinenden großen Zahl von Büchern und Broschüren, welche die Fragen der S@utßpolitik vom Parteistandpunkte der betreffenden Autoren aus behandeln, Belehrung Suchenden es ungemein ershweren, ich ein richtiges Urtheil zu bilden, durch eine streng sachliche und wissenschastlihe Darstellung aller zum Schuße der nationalen Arbeit nah außen angewandten Mittel aus. Diese Objektivität ist es, die, verbunden mit den von dem Verfasser darin niedergelegten geistigen Errungenschaften ciner längeren Thätigkeit auf den einzelnen Gebieten, den Werth des Buchcs auêmacht. Die Theorie des Schutzes ter nationalen Arbeit nah außen, der Zollshuß, die Handelsverträge, die Ausfuhrprämien, Freihäfen, Schiffahrt, Eisen- bahntarife, ferner das Konsulatwesen und die Kolonialpolitik, die Währungs-Theorie und -Politik, die Bank- und Geldpolitik, die besonderen Schußmittel für die Landwirthschaft, die Produktenbörsen, der Zollkredit für den Getreidehandel, die Tranfit- und Mühlenläger, der Antrag Kanig, endlich der Schuy der heimischen Arbeiter und die innere Kolorisaticn werden hier in einer Weise behandelt, die den größten Theil der einschlägigen Literatur, wenigstens für den Lafen, geradezu erseßt. Das Buch enthält eine Neihe von selbständigea CinzelforsGungen, welche aber systematisch zu einem Ganzen verbunden sind. Der Verfasser begnügt sich nicht damit, pie bisherigen Resultate der Literatur zusammenzufossen, sondern er bringt überall neue Ideen und neues Material hinzu. Von großem Werth ift die vollständige, bis in die neucste Zeit fortgeführte Statistik, welhe er seiner Arkeit in der Erkenntniß bei- gefügt bat, daß ohne das nöthige ftatistisGße Material kein rihtiges Urteil über wirthschaftlihe Dinge möglich ist. Nament- lich in der Behandlung der Währungsfrage is das ganze vorhandene Material verarbeitet worden. Zur Illustration der Wirkungen der Silberentwerthung bat der Verfasser die Verhältnisse Japans be- leuchtet, wo er in den Jaÿhren 1889 bis 1892 als Lehrer der Staatswissen- chaften thätig war. Er ift zu dem Nesultat gekommen, daß die für die Länder mit Goldwährung nactheiligen Wirkungen der Silber- entwerthung auf die Silberländer bereits ganz oder theil- weise ausgeglihen sind. In die Statistik der Gold- bewegung ist au eine eingehendere Untersuhung über die Höhe des Goldvorraths des Deutshen Neihs eingefügt. Vielen werden endli die Anhänge höchst willkommen sein, welche reiche Literatur- angaben, eine Vergleichung der Zolltarife von Deutschland, Rußland, Oesterreih-Ungarn, Frankreich, Spanien und den Vereinigten Staaten von Amerika, einige Tabellen über den auswärtigen Handel der Haupt- handelsländer und eine Preisstatistik der lezten Jahre. enthalten. Man kann dem fleißig gearbeiteten und verdienftvollen Werke nur wünschen, daß es die Verbreitung finde, die es thatsächlich verdient.

Die Ursprungsformen des griehischen Akanthus- Ornaments und ihre natürlihen Vorbilder. Von M. Meurer. Berlin, Georg Reimer. Pr. 1 4 60 H. Iffft es für den Architekten uud den dekorativen Künstler interessant, dem Ur- \prunge der Kunstformen nachzugehen, so hat der Kunstshul- Lehrer die Aufgabe, sh auch mit der S der ornamentalen ormen zu beschäftigen, damit er dem Schüler die Herkunft, das Werden und die Bedeutung derselben darlegen könne. Erst durch Vergleihung der natürlihen mit den ornamentalen Formen läßt sich der Weg nahweisen, welchen die stilistis{e Umwandlung der Vorbilder in dem überlieferten Ornament genommen hat, und damit wird es dem Lehrer auch erst N den Schüler auf den künstleris&en Gehalt dec Naturformen au g a ¿u machen. Zugleich kann er damit das äußerliche Kopieren der über- lieferten Formen verhüten und zu selbständigem Erfafsen derselben anregen. Auch die vorliegende Schrift, die cin Sonderabdruck aus dem Jahr- buh des Kaiserlich deutschen Archäologishen Instituts ist, hat keineswegs etwa den Zweck, zu einer unmittelbaren Verwendung historisher Stilformen anzuleiten: im Gegentheil will sie nur an dem Beispiel der BR Lern Los Naturformen, wie fie sch in Griechen- land in \o logischer ije vollzogen hat, bei unseren angehenden Künstlern den Sinn dafür erwecken, damit sie in_analoger Weise die

ih der Nechtsverbältnisse.

1LASISRIDASR E