1915 / 188 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Aug 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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des Newtoushen Massenanziebungsgesches, dessen Gültigkeit also damit für unfer Planetensystem außer allen Zweifel gestellt sein würde. Diese Anschauung Seceligers hat in den nächsten Jahren ziem- lih allgemeine Anerkennung gefunden, sodaß die Frage nach den Ano- walien des Planetensystems gelöst ersien und ‘aus der astronomischen Erörterung verschwand. Sie wird jetzt aber in den astronomischen S tarihten von Herrn Freundlich wieder aufgenommen. Dieser ist der Meinung, daß die Annahmen Seeligers über die Dichtigkeits- verteilung der Massen im Zodiakalliht weder formell noch phvysikalish sich aufrecht erhalten lassen. Formell steckden in ihr so viele Willkür- lichkeiten über die Veränderung der Dichtigkeit, daß sie zu größten Dedenken Anlaß geben müßten, und physifalisch sei ein folcher Dichtigkeitssprung, wie er an einer bestimmten Stelle in der Näbe des Merkur anzunehmen wäre, überhaupt nit zu verstehen. Läßt zan ader die Anschauung Seeligers fallen und kommt das Zodiakal- Licht [ür die Erklärurg der. Anomalien im Planetensystem nicht in Betracht, so steht die Frage nach genau auf dem Standpunkt, wo sie nah den umfassenden Untersuhurgen Newtons gestanden hat, die cin durchaus negatives Ergebnis haiten, das heißt, diese Anomalien sind au bis heute noch durchaus unaufgeklärt.

Dle ¡weite Abteilung der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung wird am 13. d. V. um 12 Uhr Mittazs in den Ausstellungêräumen der Königlichen Akademie der Künsie, Pariser Play 4, eröffnet werden.

Literatur.

O Das Augustheft der von Nichard Fleisher herausgegebenen Monats\chrift „Deutshe Revue“ (Deuts%e Verlagsanstalt in Stuttgart und Leipzig; vierteljährlich 6 1) hat folgenden Inhalt: Woran erinneit die deutsche Front ia Ost und West? Europa und die Zeitungsdemagogte. Dr. H. von Langermann: Ueber Ab- rijtung und Völkerfriederskongreß 1848 in der Paulsfkirhe zu Frank- furt a. M. Dr. Hatschek, Uxiverfitätsprofessor (Böttingen): Die æSandlungen der Monroedoktrin. Wiihelm Biernaßkt - Voorde: Friedrich von Martin. K. Tb. Zingeler (Sigmaringen): Fürst Karl Anton von Hohevzollern in feiner Politik. Aus Briefen an thn und von ihm. Ueber die russishe Armee im Jahre 1850. Nach Aufzeihnungen des Majors von Schiegell, bearbeitet von M. Conrad. Dr. Wolfgang Windelband (Heidelberg); Habsburg und Hohen- zollern. Prof. Dr. Hugo Ribbect (Bonn) : Anpassung und Krank- heit. Prof. Dr. Budte (Hannover): Neuideali?mus und Pädagogik. Theodor vcn Sos3nosky: Aus vergangenen Lazen. Kriegsbriefe aus dem Jahre 1859. Strobl von NRaveléberg (Wten): Gablenz vor Weversee. In Briefen aus dem Jahre 1864. F. von Wantoch- Hc bos : Italienische Erinnerungen. Briefe eines Gewesenen. Don eirem früheren Minister. Berichte aus allen Wissenichaften. Seschichte. Ernst Leanhoff : Ein Fürstenbundolan des Freiherrn Dans von Gagern aus dem Jahre 1794. Literari:che Berichte. CEingesandte Neuigkeiten des Büchermarktea.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten nud Absperrungs- maßzregelu.

Gis “E O San dalts amt meldet den AUFSenN aul- un auenfe v S oichh Dresden am 10. d. M. ARS N V G Technik,

Die Herstellung von Trockenfutter aus Küchenabfäilen in Gasanfstalten.

In einer Gasanstalt Großberlins sollen Versuche im großen an- gefiellt werden, die Küchznabfäle durch Trocknen in ein Vauerfutter umzuwandeln, wobei die jeßt unbenußt durch den Schoinstein ab- ziehenden Abgase der Reiortenöfen Verwendung finden ‘sollen. Die Sache erscheint auch für Friedenszeiten so aussichtsreich, daß {ih eine Matgzinenfabuk bereit erklärte, die Maschinen zu liefern und sie gegebenenfalls wleder zurückzunehmen. Nach einem ausführlichen Gut- ahten, das der Geheimrat Professor Dr. Frank tin dieser Sache erstaitet hat, sind die Auésihten des neuen Verfahrens sehr günstig. Der Stärkewert des so gewonnenen „Abfallmehls* ist dem der Huttergerste gleich und übertrifft den der Weizenklete. Dies gewinnt erft volle Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, daß Deuschland im leßten Friedensjahr 1913 zur Erhaltung seines Vieh- vestandes 30 Millionen Dovpelzentner Futtergerste und 14 Millionen Dovpelzentner Kleie neben 33 Millionen Doppelzentner anderem Kraft- futter ium Gesamtwert von mehr als einer Villiarde Vearf einführen mußzie. Auch wurde festgestellt, daß dur den Trockcnprozeß gewonnenes Fucrermehi nicht uur un\chädlich, sondern für Vilß- und Mastvieh gut verwendbar is. Wenn trcog diejer günstigen Versuchsergebnisse die Anlagen für Massenberstellung dieses Futtermehls nur langsame Fort}chritie maten, so lag der Grund hfterfür in dem mangelnden Verständnis. Der fo nôtige Wandel zum Besseren ist aber gerade jeßt dur die Zeiiverbältn isse herbeigeführt. Als noch) wichtiger und bedeutiamer difien fich aber die in der Technik der Abfallmehl- und Futtermehlherstelunrg etngefühtrten Verbesserungen erweisen, die nicht nur eine vollkommene Ersparnis des für die Trocknung bisher nöugen grceßen Aufwandes an Brennmatertal, sondern auß einen wetteren welentlihen Vorteil durch gleihzeitige Gewinnung des in den Küchenabfällen in großen Mengen enthaltenen Fettes ermöglichen. Diese beiden günsitigen Ergebnisse werden dadur erzielt, daß für Bcheizung und Trockaung anstatt der jezt verwendeten besonderen Feuerungen die bisher unbenußt durch den Schornstein entwetihende Abdtye großer Betriebe, und zwar ganz besonders bei zen Gatanstalten, au8genuyt werden foll, wie auch die fo gewonnene Hiße in gleicher Art dazu dient, das in den Küchenabfällen noch reichlich vor- handene Fett durh vorherizes Behandeln mit heißem Wasser von den festen Bestandteilen abzus{hmelzen bezw. zu trennen. Geheimrat Professor Nubner beziffert die Menge des in den Städten täglich mit den Abfällen, Abwässern ufw. verlorengehenden Fettes auf 20 g auf den Kopf der Bevölkerung. Sett man hiervon nur den vierten Teil, also 9 2 auf den Kopf, als aus den Küch2nabfällen wtedergewinnbar ein, fo stellt dies schon einen sehr bedeutenden Wert dar, da diese ¿ctte, die für die Seifenfabrikation und für die Herstellung von E@wierö'en gut verwendbar und gesucht sind, hon in normalen Beiten mit 40 bis 50 # für 100 kg b:zahlt werden, jeßt aber den doppelten Marktwert haben. Ein weiterer wesent- licher Nußen dieser WVorbehandlung der Küchenabfälle mit heißkem Wasser besteht darin, daß n{cht nur die in

ibuen oft in großen Mengen enthaltenen, für- manche Tiere {ädlichen Beimengungen, wie Heringslaken, Pöfelbrühen und Salze, hzraus- gelöst, Mattes daß auch die Metallteile wie Nadeln, Nägel usw. jowie kleinere Glas- und Tonscherben, deren Mitgenuß für die Tiere gefährlich wäre, bei vem Waschprozeß zu Boden sinken und so von den Futterstoffen getrennt werden. Was die wirtschaftlih bedeutsamste Frage der für die Heiz- und Trockenoperationen nötigen großen Wärmemengen beirifft, so ergibt ch dafür eine einfache, vielleicht aber gerade deshald bisher überseheze Lösung in der Verwendung der bislang in Gasanstalten und anderen grozen indufiriellen Betrieben durch den Schornstein fort- geführten ungeheuer großen Wärmemengen, und zwar kommen bierfür die Gaëanstalten in ecster Linie in Betracht, weil bei ihrem Betriebe die aus den Retortenöfen bezw. Regenerato:en entweihenden Abgafe, die niht nur ganz frei von Nauh und Asche sind, fondern au bei nabezu vollkommener Verbrennung nur einen geringen Sauer- stoffgehalt haben, noch die hohe Temperatur von 550—650 Grad zeigen und diesen großen Wärmewert bisher völllg ungenutzt ins Freie führen. Diese Wärmemengen würden genügen, um die reihlihe Menge von 250 g rober Küchenabfälle auf den Kopf und Tag in der Sommerzeit, also beim {chwächsten Betrieb der Gasaestalten, zu trocknen, während die mit dem Herbst einseßzende stark ge- steigerte Gaterzeugung auch ncch die weitere Möglichkeit bîetet, große Mengen von Kartoffeln durch Trocknung in dauerhafte und für menichlichGe und tierische Ernährung bercits bestens erprobte und avyer- kannte Kartoffelflocken und Kartoffeishrißel umzuwandeln. In gleicher Art könnten dann auch die @asanstalten das Trecknen anderer für Nährzwecke dienender gewerblicher Abiälle übernehmen. Auf diese Art würde nicht nur die Wirischaftlichkeit der Gasanitalten gesteigert, sondern es erscheint niht minder bedeutsam, daß eine Kusdehnung der Kommunalverwaltungen auf dieses nicht nur für die Ernährung der städtiszen Bevölkerung, sondern auch für die gesamte Landwirtschaft so wichtige Gebiet der inländisWen Futterbe\haffung niht nur dazu beitragen würde, die drückende Abhängigkeit, in der fich Deutschland bis jeßt betreffs der Einfuhr von Futtermitteln vom Auéland befindet, zu mindern, sondern fie würde au) gleich wünschen8werte, nabe Be- rührungspunkte zwischWen Stadt und Land und damit ein besseres Ver- ständnis für deren gemeinsame Interessen schaffen.

Mannigfaltiges. Berlin, den 11. August 1915.

Ihre Maiestät die Kaiserin und Königin besuchte . B.* zufolge gestern nahmittag das Nachmittagsheim rländished Frauenvereins für genesende Krieger in

Friedlihe Landgewinnung. Dauernd wäckst an den Meeresküsten, besonders auch an unerer Nordseeküste, durch die Tätig- keit der Naturkräfte dem Küstengebiete Land zu, das die geographische Grenze des Lardes im Laufe der Zeiten niht unerheblich verändert. Selbsiverständlicz geht \olh eine Bildung neuen Landes ntcht überall an der Küste vor fch, sondern nur dort, wo die vom Meereéwafsser mitgeführten Stoffe sich bequem ablagern können. Sie dann in dauernd festes Land zu wandeln, ist vor allem eine Arbeit der Pflanzen. Durch Abschlickung erböht sib der Meeresboden und wird allmäblich ¿zum Watt, das nicht mehr dauernd vom Wasser bedeckt ist, sondern bei jeder Ebbe trocken wird. Die Seegraëarten, mit denen dec s{lickige Meertsboden bedeckt int, vers&winden dann und mahen ampdhibis@ lebenden Pflanzen Play, die eben Ebbe und Flut zu ihrem Dasetr brauchen. Vor allem ist bier der Glaëts@melz oder Queller zu nennen, eine kaktus- ähnliche Pflanze, die anscheinend fast nur aus dicken fleischigen Stengeln besteht. Durch diese dit stehenden Pflanzen wird wee: 1 Usa Wasser geschaffen, wodur wtederum die Schlikablagerung gefördert wid. Auch werden die im Wasser treibenden Mdnten von den dichten Srtengeln zurückzehalten, sodaß kleine älle entstehen. Ferner erböh:n die Pflanzen im Herbst mit abgestorbenen Teilen das Watt, und mit fie den Sik fest, sodaß der neu gebildete Boden auch bei Stiurmfluten und Eltgang nicht mehr abgeschwemnmt wird. Der Queller kann auf dem so erhöhten Watt jeine Tätigkeit immer weiter vorscieben, an manchen Stellen um mehr als 20 m im Jahre. Schließlih wird der Boden so hcch, daß die Flut in der Regel nicht mehr über ihn hinweggeht. Dann vers{windet der auphibische Queller und macht dem Meerstrandsstraußgras platz, das niedrige, fesle und dichte Polier bildet, die fich dur Ausläufer rasch vergrößern und deren WürzelWen den Boden derart sichern, daß er auch den fs{ärksten Sturmfluten, die thn noch er- reihen, si-greihen Widerstand leistet. Der Volksmund be- zcihnet diese Pflanze als Meartengras ; ihre Políter wachsen im Laufe der Zeiten und sammeln rasch neues Boden- material an, fodaß der Boden geradezu zu wachsen {scheint. Bald stiedeln h noch andere Pflanzen an, deren Wurzeln dem Boden nah allen Seiten hin Halt gewähren : das Landrohr, die Strardaster, die Straudnelke, der Meerstrands8wermut usw. Diese ganze Pflanzen- weit bedeckt den Boden mit einem dien Teppich. Freilich ift der Vorgang in ber Natur sehr langsam und alimählich und oftmals zerslört eine einzige besonders heftige Sturmflui wieder das Werk von Jahrzehnten, ja selbst von Jahrhunderten. Der Mersch sucht de2halb folche störenden Einflüsse in ihrer Gewalt zu hemmen und den aufbauenden Kräften nachzuhelfen. Damit die Schlickmassen sich bequemer ablagern können, werden Pfähle eingeshlagen, an denen die Strömung fich brechen joll, und es werden Gräben quer zur #lutcltung dur den Schlick gezogen, in denen immer wieder neuer S{hlamm sih sammeln kann. Das gewonnene Land wird vor Ueberflutung durch Ezrichten von Deichen geshügt. Der mit Pflanzen bede ie und dur ihre Hilfe gewonnene und gesicherte Boden is aber noch viel zu falzig, ais daß {on Kulturpflanzen darauf aebaut werden könnten. Eine gute Bewässerung ist nötig, damit ex allmählich aus- gefris{cht wird, daß die Salipflaazen vershwinden und die Feidpflanzen thr Fortkommen finden. Erit wenn der weiß? Klee erscheint, ist der Boden zum Anbau reif. Diese arhaltende und andauernde Tätigkeit der Natur, von dem Menschen in sorgsamecr Welse mit harter M unterstützt, hat an unserer Nordseeküste in dem sogenannten Watte meer im Laufe der Jahrhunderte {hon manches Stück fruchtbaren Landes gewonnen und wird es in Zukunft ebenfalls tun.

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ibren feinen Würzelhen halten *

Auf der Treptower. Sternwarte finden în den nä4sien Tagen folgende finezatograpbischen Vorführurgen mit erklärenden Vorträgen statt: Sonnabend, Nabmttt2gs 5 Uhr: „Christoph Kolumbus*; Sonntag, Nachmittags 5 Ubr: „Unser Heer in Krieg und Frieden*, Abends 7 Uhr: „Wialrosse, Eisdären, Pinguine*: Mittwcech, den 18. d. M., Nahmittags 5 Uhr: „Europäische und exotishe Jagden“. Nach jedem dieser Vorträge wird ein neuer Film vom. Kriegs\{hauvlcß vorgeführt. Auf allgemeinen Wurst wiederholt Herr Mar Neniwih am Sonntag, Abends 85 Phr, seinen mit großem Beifall aufgenommenen Lictbildervortrag: „Die Adria und der öfterreiisch-italienische Krieg“. Am Dienstag, den 17. August, Abends 7 Uhr, spricht der Direktor Dr. F S. Archenhold an der Hand zahlreicher Lichtbilder über: „Unser Stardpunft im Weltal|*, Mit dem großen Fernrohr werden allabendlih ter , Jupiter" und ein Doppelstern becbactet.

Königsberg, 10. August. (W. T. B.) Von einem heute nahmittag ausfahrenden Zuge der Königsberger Kleinbahn, der stark besegzt war, namentl!ch mit Z3g?ingen ciner Sonntagéë\{ule, sprangen in der Kurve in dem Vororte Kalthof die drei legten Wagen aus dem Gleis und stürzten um. Bei dem Unfall eriit ein neunjäbhriges Mädchen den Tod; zwei Knaben wurden mit erheblihen Verleßungen ins Krankenhaus gebraht, während cine Anzahl weiterer Fahrgäste mit leihteren Verleßungen davonkam,

S tiuttgark, 10. Angust. (W. T. B.) Die Erdbeben, warte Hobenheim teilt mit: Das leßte von bier gemeldete Erd. beben am 7. August, Nahmittags, hat, wie Na&Grichten aus Mai, laud beslätigt Haben, tat'ähli% tn Süditalien statigefunden, (Vgl. Nr. 186 d. Bl.) Der Mailänder „Secolo“ will jedo nur ein leites wellenförmiges Erdbeben zugeben, zweifellos in1olge Ein. greifers der Zensur. Nah Art der Anfzeihnuegen hier un! auf der Erdbebenwarte im Taunus ist aber an dem zersiörenden Charakter des Erdbebens niGSt zu zweifeln. Daz es sich um ein {weres Beben handelt, geht auch daraus hervor, daß mehrfach Nachbeben stattgefunden haben, drei \hrwoädbere am 7. August, um 6 Uhr 54 Minuten Abends, um 7 Uhr 8 Minuten Abends und um 11 Uhr 54 Minuten Abends, sowie daraus, daß in der verfl-ssenen Nacht abermals zwei starke, von deinfelben Herd ausgergangene Erderfshütterungen hier aufgezeichnet find. Nahezu ebenso heftig, wie das (Fedbeben am Sonnaktend, war dasjenige, dessen erstes Einseßen vergang?-ne Naht um 5 Ubr 5 Min, 55 Sefk. regi\triert worden ist, dem von 1 Uhr 51 Min. 9 Sek. ah ein eiwas sdrmächercs Beben voraugegargen war.

Paris, 10 August. (W. T. B.) Nach einer St. Petersburger Meldung des „Matin“ ist die berühmte Bibliothek tn War- schau von den Nussen niht mehr fortgeshchafft worden.

Damaskus, 8. August. (W.T. B.) Die feierliche Ueber- gabe der vom Deutschen Kaiser für das Grabmal Sala Eddins aestifteten Lampe fand in der Naht vom 7. August, als dem 27. Tae des mohaimnmedanis{en Fa|tenmonats Ramajay, im Hofe der Omejadenmoschee statt, Der Feier wohnten der Ob-erkfommandierende D}jemal Pascha und der Wali Khonlouf!fi mit den böHsten Offizteren und B amten, die Notabeln, die Scheichs fowie Tausende von Eingeborenen und sämtliche hiesigen Deut!scheu bei. Bet Sonnenuntergang gab der Hüter der Moschee nah altem Brauch das JIftargoastmahl ter Lejl el Koder, an dem die Spigzzen der Militär- und Zivilbehörden, der deut'ch2 Konsul Loytved- Bardeag, der österreichisch - unaanishe Generalfonsul und Baron Oppenheim u. a. teilnahmen. Gegen 8 Uhr betrat die Festnersamm- lung den großen Mosheeho!, der elektris beleuhtet war. Als erster MNedner ergriff der deutsche Konsul das Wort und übergab die Lampe im Namen des Deutschen Kaisers. Als ewiges Denkmal des treuen Waffenbündnaisses zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Kalifen, so sagte er, solle die Lampe tas Grabmal Sala Eddins belevhten, auf daß fein Heldengeist den Fahnen der Streiter Mohammeds als slrahlend-s Betspiel voranshwebe. So rein und warm wie das Licht dieser h:iltgen Lampe möge stets der Geist der deutsh-osmarischen Freundschaft fein und bleiben. Der Wali Khonlousst erwiderte mit eincr Ansprache, in der er dem Danke der muselmmnishen Bevölkerung für di-fen neuen Beweis der Freundschaft tes Kaisers der Deutschen Auédruck gab. Der Ober tommandierende Djemal Pasha dankte im Nawen der osmanischen Armee und pries in begeisterten Worten die osmanisch - deutsWe Waffenbrüde: schaft. Es sprahen dann noch zwei Sch:ih83 und drei Volksredner, die ebenfalls das Bündnîis feierten. Vom Hefe begob si die Versammluna in feierlidem Zuge durch ein Spalter von Schülern, die Lichter irugen, nah dém benachbbarten Mausdleum Sala Eddins, üher déssen Grabmal die Kaiserlampe hing. Djemal Pascha diehte fodann den elcktiisWhen Knovf um, und sagte daketi, für iha und feine Nachkommen werde es immer die höbste Ehre bleiben, daß er als erster das cht dieser beilizen Lampe habe erstrahlen lossen dürfen. Am Vorabend der Lampenübergabe gab der deutshe Konsul im Stadtgarten ein Festmahl zu hundert Gedecken. Es nahmen daran teil der Oberkommandierente mit seinem Stabe, der Wali, die Spiten ter Militär- und Zivil- behörden, die Seis, ferner Abgeordnete des Parlaments, viele Notabeln, Zeitungsredakteure und tie hier wohnenden Deutschen. Jn dem eleftris beleuchteten herrligen Garten mit Springbrunnen spielte Militärmußfik, und etn prächtiges Feucrwenk wurde 9b- gebrannt. Die Reden des Konsuls, des Oberkommandierer. den, des Wali und des Barons Oppenbeim sowie eines Scheis und zweier Notabekn aipfelten în begeisterten Worten auf die osmanisŸ- deute Freundschaft. Die Girüße des Deutschen Kaisers an die Stadt Damaskus wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen. Bei dieser Gelegenheit \prach Dj-mal Pascha auch seinen Dank für die Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klafse aus. Nah Aufhebung der Tafel wurden im Stadtgarten Films vom deuts@&- osmanischen Kriegsschaupla tze vorgeführt. Die Feslstimaung erhielt noch ein besonders begetstertes Gepräge dur die Freudcn- botshaft von der Einnahme Warschhaus.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Deutsches Künstlertheater. (Nürn- berçersir. 70/71, gegenüber dem Zoologischen | einzige Frau. Garten.) Sommergastspiel der Direktion Victor Holländer. Donnerstag, Abends

84 Uhr: Der Sounenvogel. Operette lottenburg

Georg Otonkowski und Rudolph Schanzer.

Musik von Victor Holländer. Abends Freitag und folgende

Sopneunvogel,

8 Uhr:

Freitag und Sonntag: Erzählungen,

Schillertheater. Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8} Ubr : Alt-Heidel- berg. Schauspiel in fünf Akten von WBilvelm Mever-Förfter.

Freitag und

Heidelberg.

oologisher Garten.

Abends 7F Uhr.

Cessingtheater. Donnerstag, Abends | Anderseu. 84 uen gie einzize Frau. “Lustspiel 7 Bildern und einem Vorspiel und Nac- | schaftlicher Diener gesucht . in drei Akten von Jultus Magnussen. E E

Hreitag und folgende Tage: Seine Thomas Ko)chat.

Deutsches Opernhaus.

in zwei Akten und einem Nachsptel von Direktion : A E je 34—37.

PhantastisGes Tanzspiel in spiel. Musik von Oskar Nedbal. Ver- her: Am Wörther See. Lieterspiel von

Vorher: Am Wörther See. (Char-

Wolff. Musik von Walter Kollo.

feste druff! Uhr :

Freitag und folgende Tage:

Thaliatheater. (Direktion: Kren und

Sonntag und folgende Tage: Andersen. | Shönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Eine verflizte Aunonce. Zeitung.) Schwank in dret Akicn von Theater am Nollendorfplaß.| Richard Gorter. Mh e

E 5 : reitag und folgende onnerstag, Donnerstag, Abends 83 Uhr: Zmmer feste vei Aunouce. ,

Der Bettelftudent. | deu}! Baterländishes Bolksstück in vier

¿ Komische Oper in drei Akten von F. Zell | ;1 G Tage: Der und N. Genée. Musik von Karl Millöter. Fdera bon Hermann Haller und Willi

Hoffmanns Sonnabend: Der Bettelstudeut.

Trianontheater. (Georgenstr., nabe Freitag und folgende Tage: Jmmer Bahnhof Friedri sir.) Donnerstag, Abends

Freitag und folgende Tage: Hanunue- manns Nachfolger.

Sonntag, Nachmittags -35 Uhr: Die | sowie die 629. und 6209, Ausgabe TLaise aus Lowood,

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Familiennachrichten.

Gestorben: Hr. Baurat Leutfeld (Berlin). Hr. Senator Alfced Deihahelles (Hamburg). Verw. Fr Agnes von Schlieben, geb. von Schweiniß (Zedliß). Fanny Freiin von dtr Noddgerie zu Pfefferkorn (München).

Herr-

(Durch die

ge: Eine : L Verantworilicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (I. V.: Mengering) in Berlin.

1 Hanuemanns Nachfolger. | 5 i und E S Pwank | i lfte : Bernbark | Drud der Norddeutschen Buchdruckerei und i Lusispielyaus. (Friedrichstraße 236.) Mb iahér und Porbes M e

Theater des Westens. (Siation: | Donnerstag, Abends 84 Uhr: Herr shaft- het Kantstraße 12.) | licher Diener gesucht . « . . Schwank folgende Tage: Alt- | Wiedereröffnung: Sonnabend, 14. August, | in drei Ukten von Eugen Burg und Louis Zum ersten Male: | Taufstein.

Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Drei Beilagen

der Deutschen Verlustlisteun,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

„V2 ESS,

Berlin, Mittwoch, den 11. August

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Fleischpreise im Großhandel in Preußen während der zweiten Hälfte des Monats Juli 1915. Nah der vom Königlichen Statistishen Landesamt veröffentlihten tabellarishen Uebersiht der Spannungs- (höchsten und

die Durchschnittspreise für 50 Kilogramm:

niedrigsten) und der Durchschnittspreise von Flei\ch im Großhandel in der zweiten Hälfte des Monats Juli 1915 betrugen in Mark

—_———— Nindfleish

Kuhfleish

in den Berichts-

orten

von jüngeren fleishigen nicht au3gemästeten und älteren auß- gemästeten Ochsen von voUsleischigen Bullen Färsen (Kalben) Kühen bis zu 7 Jahren

von volfleishigen au8gemtisteten Desen bis zu hötstens 7 Jahren von mäßig genährten jüngeren und gut genährten älteren Ochsen von mäßig genährten fiüngeren und gut genährten älteren Bullen von volfleishigen au3gemästeten von vollfleishigen au3gemästeten von älteren au3gemästeten Kühen und wenig gut entwickelten jüngeren

ñ i Bullensleish | Färsen- (Kalben-) und |

| |

Kühen und Färsen (Kalben)

Schweine-

Kalbfletfch fleisch

Hammelfleisch

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Saugkälbern augkälbern

Masthammeln

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von Doppellendern von feinsten Mastikälbern von mittleren Mast- und besten von geringen Mast- und guten von Mastlämmern und jüngeren von Schweinen zum Frischverkauf (Ladenshweinen bis zu ca, 225 Pfund

Lämmern und guten

(über ca. 225 Pfund Lebendgewicht)

von älteren Masthammeln, geringeren von mäßig genährten Hammeln und von Schweinen zur Dauerwarenfabrikation

(von gering genährtem Jungvieh)

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1) Fresserfleisch komint tin Breslau nur aus8ges{chält, d. h. ohne Knoten, zur Wurstfabrikation zum Verkauf. ?) Die Preise für Hammelfleisch in Gefurt beziehen sich auf Fleisch einschließlih von Kopf, Lunge, Herz, Leber und Milz. ?) Die Preise für Altona weichen

insofern von den übrigen Angaben ab, als in der zweiten

palte „Othsenfleisch von vollfleishigen au8gemäiteten

sen“ nit bis, zu 7,

sondern bis zu höchstens 4 Jahren und in der vorlegten Spalte „Schweinefleisch zum Frischverkauf“ niht bis zu ca. 225, sondern bis zu

ca. 180 Pfund Lebendgewicht in Betracht kommt.

Land- und Forsttwirtschaft.

Dreteinhalbmonatige Erfahrungen mit Gefangenen- arbeit im Havelländ ilden Luch. i

In den „Mitteilungen“ des Vereins zur Förderung der Moor- kultur im Deutschen Reiche (Berlin, Bernburger Straße 13) berichtet Hauptmann Dr. Sobotta über seine Grfahrungen mit Gefangenen- arbeit im Havelländishen Luch, die bei der großen volksrwirtshaft- lichen Oen der Gefangenenarbeit das Interesse weitester Kreise beanipruchen. as Havelländisbe Luch, ein etwa 200 000 Morgen großes Moorgelände unweit Berlins, besteht tin der Hauptsache aus gut zersetztem ZEDNT E, dessen Bestand vorzugsweise ganz gertngwertiae, saure Wiesen, sogenannte Seggenwiesen, bilden. Die erste Melioration dieses Gebietes wurde bereits vor nahezu 200 Jahren unter Friedrih Wilbelm 1. durchgeführt. Da aber im Laufe der Zeit die Räumungsarbeiten mit den Ablagerungen nicht Schritt hielten, verwuhsen die Grabenprofile, und eine vollständige Versumpfung des Geläades war die Folge. Leider wurde die Be- seitigung dieses Grundübels ex vor wenigen Jahren in Angriff ge- nommen. Jegzt, nachdem durh entisprehende Vertiefung des Haupt- kanals ausreihende Vorflut gewonnen ist, wird das Entwässerungs- svstem ausgebaut und dadurch die Vorbedingung für eine rationelle Kultur geschaffen.

Das Kriegsgefangenenlager befindet sich auf dem Gelände der Ea Havelland-NRuppin, die mit threm Grundbesiy den Bodenverbesserungsgenossenshaften Ost- ‘und Westhavelland beige- treten ist. Die Arbeitsleistungen der Kriegagefangenen, die zunächst für die genannte: Siedlung3gesellshaft anae abet waren, find daher auch aa die Zwangsgenofssenschaften übergegangen. Die Belegung des Lagers erfolgte gegen nde März, nachdem \{chon durch ein Kommando die Vorbereitungen für Lagerbau und Zu- wegung getroffen waren. Dem verfolgten Zweck entsprechend wurden bei der Au#wahl der Gefangenen Landleute, Erd- arbeiter und Handwerker bevorzugt. “a Anne dienen fünf große und bygievisch sahgemäß eingerichtete araden. Für die Bewachung8mannschaften, ein Landsturmbataillon, sind eben- falls Holzbaracken vorhanden. Das Arbeitsprogramm des Ge- fangenenlagers hat sih recht vielseitig gestaltet. Hauptaufgabe war zunähst der Ausbau des Entwässerungssystems auf einem Moor- gelände von 12000 ha. Mit der Anlegung von Hauptvorflutern, Vorflutern und Binnengräben gingen Umbruch und weitere Folge- arbeiten Hand in Hand. Vereinzelt waren umfangreihe Planierungs- arbeiten und Durchstidbe vorzunehmen, und an mehreren Stellen mußte fkfünstlißes Gefälle durh Schöpfwerke geschaffen werden. Wichtig war ferner die Herstellung von Steinbahnen und Wirt- \haftawegen, an denen es in dem uners{lossenen Luchgelände vollständig sehlte, und s{ließlich durften auf den bereits kultivterten Inseln des Moorgebietes Bestellungs- und Erntearbeiten nicht vernachlässigt werden. Sn nächster Nähe des Lagers wurden für den etgenen Bedarf Gemüsekulturen in größerem Umfange angelegt. Bei dem Ausbau der Hauptvorfluter ging die Arbeit aus vershiedenen Gründen zunächst nur langsam von statten. Nachdem si aber die Leute mit der thnen übertragenen Arbeit vertraut gemacht hatten und nachdem besonders ibr Kräftezustand dank der weitgehenden Fürsorae der Heeresver- waltung besser geworden war, wusen avch ihre Leistungen. Heute werden die Arbeitsleistungen der besseren Elemente, dite reichlich die Hälfte ausmachen, auf etwa 6009/9 derjenigen der freien Wander- arbeiter ges{ägt. Ueber die Durchführung der Arbeiten und die Ein- rihtungen, die sich bewährt haben, sei folgendes mitgeteilt :

Die Bauleitung führen technische Beamte der beteiligten Stellen, denen wieder ein Stab von Schachtmeistern und erfahrenen Erd- arbeitern zur Sette steht. Bei der Arbeitseinteilung hat es sih als zweckmäßig erwiesen, die Leute za Trupps von 35 bis 45 Mann zusammenzustellen. Bei größerer Anzahl wird die Uebersicht ershwert, und die Gesamtletstung sinkt. Wichtig ist, daß in dem großen Ge- fangenentrupp die für etne Arbeitsstelle einmal zusammengestellte

Nussengruppe als Stamm - verbleibt und daß nur ganz allmählih Auétaush und Ergänzungen vorgenommen werden. Die Aufsiht über die exwähnten kleinen Trupps C E denen ® Wadtposten. zur Seite then. owohl die Feldabteilunasführer als auch die Waht- posten sind anaehalten, Aufsicht zu üben und die Arbeit zu fördern ; doch darf der Wachtdienst unter dem Bestreben, allein die Arbeit zu fördern, niht benachteiliat werden. Dem Abteilungsführer stehen in Lohnzulagen, Extraverpflegungszulagen und Zkgaretten wirkiame Mittel zur Förderung der Arbeitslujt zur Verfüqung. Gut bewährt hat \sich das Prämiensystem au in bezug auf schonende Behandlung der Arbeitsgeräte, die sonst naturgemäß zu wünschen übrig läßt. Die als Arbeiter bewährten Gefangenen * er- halten Lohnzulagen. Die Verobfolgung des Verpflegungs- zushusses hat fih durchaus ben hrt. Den besten Beweis liefern die Gefangenen, die nach dreimonatiger Arbeitszeit frisch und voll ernährt aus\ehen und \ich durch eine gesunde Gesichtsfarbe aus- zeihnen. Im Lager erhalten die arbeitenden Nufsen außerdem die volle Kost unverkürzt, morgens ihre Brotportion und Suppe und Abends die übliße Mittagokost. Die Zubereitung der Speisen über- läßt man den Leuten selbst, indem man einem auf der Arbeitsstelle zusammengestellten Kohkommando das Nohmaterial verabfolgt. Ge- müse, besonders Kohlrüben und Zwtebeln sind geschäßte Zuwendungen. Was das Gefangenenlager in etwa dreimonatiger Arbeitszeit ge- leistet hat, zeigt eine Zusammenstellung der durhgeführten Meliora- ttonen. Abgesehen von den {hon erwähnten Kulturarbeiten, wurden fast 800 ha mit Getreide, Hickfrüchten und Gemüse bestellt, und mehr als 800 ha wurden zur Anfaat von Wiesen und Weiden vor- bereitet. Häufig wurden ferner kleine Landkommandos für fürzere oder länaere Zeit an die an der Peripherie des Luches gelegenen Ortschaften abgegeben, die \sich dort aus- nahmslos bewährten. Die bisherigen Erfahrungen lassen erkennen, daß unter den von der Heeresverwaltung bewilligten Lohnsäßen und bei sahgemäßer Handhabung der in Betracht zu ziehenden Hilfs- mittel eine rentable Beschäftigung zu erwarten ist. Es kann daher Besitzern, die in der Lage sind, kleine Meliorationen auszuführen, dringend geraten werden, dte günstige Gelegenheit niht unbenugt vor- übergehen zu lassen.

führen

Handel und Gewerbe.

Berlin, 11. August. Produktenmarkt. Der Markt war geschäftslos.

Kursberihte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 9. August. (W. T. B.) 2X % Engl. Konsols 65/16, 5 9/0 Argentinier von 1886 98}, 4 9% Brasilianer von 1889 —,—, 4 9/9 Japaner von 1899 653, 3 9/9 Portugiesen —,—, 95 %/% Russen von 1906 —,—, Baltimore u. Ohto —,—, Canadtan Pactfic 155, Erie 284, National Natilways of Mexiko 54, Pennsylvanta 56s, Southern Pacffic 924, Unton Pacific 1354, U. S. Steel Corp. 758, Anaconda Copper 73, Rio Tinto 55, Chartered 10/0, De Beers 10, Goldfields 13/,5, Randmines 42. Privatdiskont 415/15, Silber 222/16.

Paris, 10. August. (W. T. B.) 39/9 Französische Rente 68,50, 4 9/6 Span. äußere Anleihe 86,40, 509% Russen 1906 87,40, 3 9% Russen v. 1896 57,90, 49/6 Türken —,—, Suezkanal 3955, Rio Tinto 1495.

Amsterdam, 10. August. (W. É. B.) Markt ruhia. Scheck auf Berlin 50,124—50,624, Scheck auf London 11,71—11,81, Scheck auf Paris 42,90—43,40, Sheck auf Wien —,—, 5 %/0 Niederländische Staatsanleihe 1013, Obl. 3 % Niederl. W. S. 747, Königl. Nleder- länd. Petroleum §5114, Niederländisch - Indishe Handelsbank 177, Atchison, Topeka u. Santa Fs 101, Rock Island —,—, Southern Pacific 863, Southern Railway 15F, Union Pacific 1283, Amal- gamated 734, United States Steel Corp. 737. y

1915.

New York, 9. Avgust. (S{luß.) (W. T. B.) An der beutigen Börse sezte sch die Kausftätigkeit für hochspekulative Sypezialwerte weiter fort, die troy ziemlih belangreißer Gewinn- realisationen von einigen Gruvpen s{lank aufgenommen wurden, da die Berichte über die Beschäftigung der Industrie andauernd günstig lauteten und ferner gemeldet wurde, daß der niorgige Ausweis über den Auftragsbestand des' Stabltrusts eine größere Zunahme zeigen werde, als man bisher angenommen habe. Der günstige Bericht des Aterbaubureaus über den Stand der Halmfrüchte bot der Börse gleihfalls eine gute Stütze und regte besonders die Kauflust für Eisen- bahnpapiere an. Der Kurs der General Motors Co. stieg zeitweise um 15 Dollar auf günstige Dividendenshäßungen. Steels gewannen \{!lie;lich 24 und die Aktien der Bethlehem Steel Corporation 2 Dollar im Kunse. Canadian Pacfic Shares zeigten anfängli feste Tendenz auf die Erwartung, daß die Dividende wiederum 23 Dollar betragen werde, notierten aber ichlieflid } Dollar niedriger, während führende Eisenbahnaftien bis um } Dollar gebessert waren. Der Afktienumsay betrug 692 000 Stück. Die Verwaltung der Canadian Pacific Bahn erklärte auf die Stammaktien eine unverminderte Viertel- jahrsdividende von 24 Dollar. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std. Durchschn.-Z1nsrate 13, Geld auf 24 Std. leytes Darlehen 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,7050, Cable Transfers 4,7625, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,7400, Wechsel auf Berlin auf Sicht 82}, Silber Bullion 472, 3 9/6 Northern Pacific Bonds 63, 29/9 Ver. Staat. Bonds —,—, Atchison, Topeka u. Santa 102i, Baltimore and Obio 805, Canadian Pacific 148, Chesapeake u. Ohto 413, Chicago, Milwautee u. St. Paul 825, Denver u. Rio Grande 5, Illinois Central 101 ex,, Louisville u. Na}hville 109, New York Central 902, Norfolk u. Western 1063, Pennsylvania 109, ea 161, Southern Pacific 88, Union Pacific 131, Anaconda Copper Mining 68}, United States Steel Corporation 745, do pref. 1124.

Nio de Janeiro, 7. August. (W. T. B.) Wechsel auf London 127/32,

Kurs8berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 9. August. (W. T. B.) „Kuvfer prompt 693, London, 9. August. (W. T. B.) Müllermarkt. Die Tendenz für englishen Wetzen war behauptet bei unveränderten Preisen, ausländisher Weizer 6 Pence böher. Hard-Winter Nr. 2 notierte 57/9. Mais fest und 6 Pence böher. Zis S gge 9, August. (W. T. B) Roheisen für Kasse Amsterdam, 10. August. (W. T. B.) Java - Kaffee ruhig, loko 50. Santo3s-Kaffee für September 423, für Des

zember 423, für März 413.

Amsterdam, 10. August. (W. T. B.) Oele notizlos.

New York, 9. August. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middlina 9,45, do. für August 9,06, do. für September 9,21, do. für Dezember 9,70, New Orleans do. loko middling 8,82, Petroleum Nefined (in Cases) 9,75, do. Standard white in New York 7,50, do. in Tank3 4,00, do. Credit Balances at Oil City 1,35, Schmalz prime Western 8,473, do. Rohe u. Brothers 8,90, Zucker Zentrifugal 4,52, Weizen für August —,—, do. für Sevtember 116, do. für De- zember 118, Winterwetzen für August 123}, Mehl Spring-Wheat clears 6,10, Getreidefracht nach Liverpool 10, Kaffee Rio Nr. 7 [oko 73, do. für September 6,49, do. für Dezember 6,52, do. für Januar 6,55, Kupfer Standard loko —,—, Kinn 34,50.

New York, 9. August. (Wz@T.- B.) Die sichtbaren Vorräte betrugen in der vergängenen Woche an Wetzen 7 450 000 Bushels, an Canadaweizen 2 342 000 Bushels, an Mais 2 629 000 Bushels.

Nach der Wochenüberstcht der Reichsbank vom 7. August 1915 betrugen (+ und im Vergleih zur Vorwohhe):

Aktiva. 1915 1914 1913

Metallbestand E Mh M M stand an Turs- | fähtgem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus- ländischen Münzen, das PROEE fein zu 2784 „6 berechnet)

darunter Gold Bestand an Reths-

u. Darlehnskassen-

R 6 o

Bestand an Noten

2 448 292 000 | 1 595 618 000 | 1 420 803 000 (+ 3081 000) (-- 67 592 000)|(4- 2 547 000) 2 402 690 000 | 1 477 558 000 | 1 137 288 000 (+ 1 997 000) (4-224 359 000)|(+ 8 067 000)

166 689 000 96 680 000 (— 90 705 000) (-+ 63 237 000)|(+

anderer Banken . + 11 133 000 +- 22 812 000 ( 4 329 000 1i 299 000) (+ Bestand anWechseln,

Scheck3 und dis- d

kontierten NReichs- shaßanweisungen . | 4 762 936 000 | 3 737 074 000 931 062 000 (— 21 649 000)|(4-1655999000)|(— 69 100 000)

Bestand an Lombard- forderungen 13 434 000 226 292 000 68 471 000 (— 3 607 000)|(+4 24 102 000)|(— 33 792 000) Bestand an Effekten 24 219 000 194 238 000 91 718 000 - (4 4418 000)|((—202 365 000) |(—- 11 499 000) Bestand an sonstigen A e 6 188 904 000 237 651 000 216 476 000 (+ 11 578 000)(+ 19 572 000)((— 6 969 000) Passiva. Grundkapital .

Neservefonds . «

17 600 000 991 000)

92 474 000 9 747 000)

180 000 000 (unverändert) 70 048 000

180 000 000 (unverändert)

80 550 000

(unverändert) | (unverändert) | (unverändert)

5 457 490 000 | 3 897 203 000 | 1 877 042 000 z (— 80 674 000. (4-987 781 000) (— 71 685 000) sonstige täglich fällige

Verbindlichkeiten . | 1 645 592 000 | 1 879 477 000 584 900 000 6012 000) (+621 011 000) (— 13 966 000) sonstige Passiva .

251975 000| 79206 000| 56614000 (— 5 869 000) (4- 30 644 000) (+ 574 000) Nach wie vor bleibt es Pflicht eines jeden, in dieser Zeit der Anspannung aller Kräfte das Gold zu sammeln, um es der Reichsbank zu bringen, wo allein es nußbringend wirkt und dem Vaterlande dienstbar gemaht wird. Darum: Zur Reichsbank mit dem Golde! Sämtliche Postanstalten im Deutschen Reich sind verpflithtet, Goldmünzen in Papiergeld umzuwechseln und an die Reichsbank abzuliefern.

180 009 000 (unverändert) 74 479 000

Betrag der um- laufenden Noten .