1915 / 196 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Aug 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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Diakonisse Julie Lohß in Stut!garkt, Schwester Else Machutscheck in Breslau, Ordenss\chwester Gottschalkla Maier in Mallersdorf, Bayern, RNöntgenassistentin Anna Meinecke in Jena, Ordensshwester Karra Messerklinger in Bayern, | Schwester Elisabeth Mitschke in Gelsenkirchen, Schwester Verona Mo in Paderborn, Schwester Lina Möller in Gelsenkirchen, Schwester Emma Montag in Leipzig, Schwester Raymunda Montag in Hildesheim, Diakonisse Agnes Mos in Breslau, Schwester Frau Maria Augusta Müller, geborene Beer, in Paderborn, Laborantin Editha Neuhaus in Berlin-Lichterfelde Schwester Agnes Newißzki in Gelsenkirchen, ( Laborantin Magdalene Paetel in Charlottenburg Schwester Frida Passenheim in Breslau, L Johannitershwester Margarete Patky in Breslau Schwester Leopoldine Peiß in Aachen, j Diakonisse Christiane Pfisterer in Stuttgart, Schwester Johanna Pielert in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Else Plenter in Gelsenkirchen, Schwester Anna Rabe in Leipzig, Schwester Wilhelmine Radau in Bochum, Ordensschwester Agapia Rath in Oberbronn, Kreis Hagenau, Diakonisse Klara Reichardt in Berlin, Ordensschwester Prisziana Reichherzer in Augsburg, Diakonisse Luise Neinhardt in Stuttgart ; ; Diakonisse Berta Renz in Berlin, Schwester Dora Reupert in Leipzig, Schwester Hertha Richter in Leipzig, Ordensschwester Calasanzia Rudolf in Oberbronn, Hagenau, Ordens\hwester Chrisophora Sauer in Oberbronn, L Hagenau, Schwester Jrma Schaal in Gelsenkirchen, Schwester Anna Schacher in Leipzig, Schwester Anna Schi ck in Dresden, Schwester Lisa Schiel in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Pascalina Sch mitt in Aachen, Diakonisse Helene Schoeler in Berlin, Schwester Gerda Schräder in Gelsenkirchen, Diatonisse Emma Schröter in Breslau, Schwester Marie Schuchardt in Leipzia, Diakonisse Elisabeth Schultze in Berlin, Diakonisse Emma Schwede in Breslau, Schwester Auguste S chwein sberg in Langendreer, Landkreis Bochum, i Diakonisse Friederike Shwenk in Stuttgart, Diakonisse Anna Sengle in Stuttgart, Schwester Gertrud Seydel in Leipzig, Schwester Johanna Siemon in Breslau, Johanniterschwester Gerirud Simon in Grünewald, Kreis _ Neustettin, : Diakonisse Karoline Spilker in Berlin, Schwester Susanna Spoer in Leipzig, Oberschwester Hedwig Squar in Berlin, Schwesté Marta Stahn in Breslau, Diakonisse Amanda Stange in Berlin, Schwester Antoinette Steffensky in Hüls __ Recklinghausen, S Diakonisse Elisabeth Steil ing in B ceslau, Ordens\hwester Merceda Stephan in Augsburg, Schwester Cäcilie Steynes in Gelsenkirhen, Schwester Marie Stiefel in Lav,gendreer, Landkreis Bochum, Schwester Hertha Stöphasius in Breslau, Schwefi2r Eugenie Stühn in Gelsenkirchen, Diakonisse Emilie Sul iße in Breslau, Diakonisse Emilie Taube in Breslau, Ordensschwester Aproniana Thalmaier Bayern, Laborantin Elisabeth Thiessen in Berlin Schwester Margarete Uy glaub in Leipzig, Schwester Franziska W agner in Dresden, Schwester Winfriede Vzaaner in Gelsenkirchen Diakonisse Katharine Wahl in Stuttgart / Diakonisse Pauline Walz in Stuttgart, i Schwester Margarete Wasner in Breslau, Schwester Fränze Wellniz in Langendreer, Bochum, i Schwester Donata Willerding in Hildesheim, „Zohannitershwest-r Charlotte v ov. Winckler in Dresden, Schwester Herw*.ne W inkel in Langendreer, Landkreis Bochum, Schwester Frieda Winkelmann in Leipzig und Schwester Xnny Wolf in Gelsenkirhen. -

Mallersdorf,

Langendreer, Landkreis

Kreis

Kreis

Landkreis

in Mallersdorf,

Landkreis

Deutsches Reich.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 108 des Reich8-Gesetzblatts enthält unter

Nr. 4242 eine Bekanntmachung über die Ausdehnung der Verordnur. g über ven Verkehr mit Krastfutitermitteln vom 28. Juni 1915 (Reichs-Geseßbl. S. 399) auf weitere Futter- mittel, vom 19. August 1915, unter

_ Nr. 4843 eine Bekanntmachung über die Preise und

sonstigen Vergütungen für Kraftfuttermittel, vom 19. August 1915, untér

Nr. 4844 eine Bekanntmahung über den Verkehr mit Kakaoschalen, vom 19. August 1915, unter

Nr. 4845 eine Bekanntmachung einer Aenderung der Ver- ordnung vom 28. Juni 1915 (Reichs-Geseßbl. S. 363) über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, vorn 19. August 1915, und unter

Nr. 4846 eine Bekannimachung über die Berichtigung des Ortsfklassenverzeichnisses zum Besoldungsgeseße vom 15. Juli 1909, vom 16. August 1915.

Berlin W. 9, den 20. August 1915. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

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Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im

Ministerium der öffentlihen Arbeiten Karl Riemann den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Justizministerium,

Der Rechtsanwalt Dommnich in Arys ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Königsberg i. Pr. mit Anweisung seines Amtss\ißes in Arys und

der Rechtsanwalt Kamshoff in Emmerich zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Düsseldorf mit An- weisung seines Amtssizes in Emmerich ernannt worden.

Doi Notar Dr. Dahlmann in Wiehl is der Amtsfiß in Wermelskirchen angewiesen.

M inisterium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.

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Der bisherige außerordentlihe Professor an der medi- zinishen Fakultät der Universität in Kiel Dr. Paul Doehle ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlihen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden.

Dem Königlichen Seminarlehrer Otto Süßmann in Friedeberg N.-M. und dem Königlichen Seminarlehrer Walter La § in Neuzelle ist der Titel Königliher Musikdirektor ver- liehen worden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. August 1915.

In der am 19. August unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats- sekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar- sizung des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Bekannt- machung, betreffend Feststellung der Ortslöhne, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf einer Bekanntmachung über die Preise usw. für Kraftfuttermittel, der Entwurf einsr. Aenderung der Verordnung vom 28. Juni 1915 über den Verkehr “mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, der Entwurf einer Bekanntmachung über den Verkehr mit Kakaoschalen sowie eine Aenderung des Verzeich- nisses der Einlaß- und Untersuchungsstellen für die Einfuhr von Fleish. Der Vorlage, betreffend Prägung von Dreimark- stückden als Denkmünzen aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Vereinigung von Mansfeld mit dem Preußischen Staate, wurde zugestimmt. Demnächst wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Die sf\kandinavishey Zeitungen veröffentlihen \{chwere Beschuldigungen gen“ das deutshe Untersee- boot, das die Pôf- von“ dem norwegishen Dampfer „Haakon VII.“ beshlagnahmt, teilweise sogar vernichtet haben foll. Wie „W. T. B.“ aus zuverlässiger Quelle erfährt, liegen hierüber von seiten des U - Boots-Kommandanten noch feine Meldungen vor. Es is also zunächst nicht ersichtlih, ob es sich hier um Paketpost oder um Briefpost handelt. Für die Behandlung von Paketpost gelten die allgemeinen Grundsäße über die Behandlung von Bann- ware. Briefpost ist zwar nach dem 11. Haager Abkommen unverleßlih, dieses Abkommen is aber von verschiedenen Kriegsparteien, insbesondere von Rußland, nicht ratifiziert worden und findet daher nach Artikel 9 in dem gegen- wärtigen Kriege überhaupt keine Anwendung. Ueber- dies haben unsere Gegner die Unverleßlichkeit der Briefpost in keiner Weise geachtet. Sie haben die nach Deutschland gehende und von Deutschland kommende Briefpost durchweg angehalten und der Zensur unterworfen, oder geradezu weggenommen, auch wenn sie auf neutralen Schiffen nach neutralen Häfen befördert wurde.

Mit Zustimmung des Kuratoriums der Reichsgetreidestelle wird, wie amtlich durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, das Ausmahlungsverhältnis für Brotgetreide von jeßt ab auf 75 vom Hundert herabgeseßt. Die Herabsezgung bewirkt eine Verbesserung des Brotes und vermehrt die ab- fallende Kleie.

Die zulässige Verzehrmenge, die bisher einschließli der Mehrration für vermehrt Ernährungsbedürftige 220 Gramm auf den Kopf der Bevölkerung betrug, wird auf 225 Gramm festgeseßt. Eine wesentlichere Erhöhung wird voraussichtlich vor Beginn des Winters eintreten, wenn die Feststellung der Getreidemenge der diesjährigen Ernte abgeschlossen ist.

Der “Oberbefehlshaber in den Matken, Generaloberst von Kessel, hat eine Bekanntmachung erlassen, durch die er zur Erhaltung der Bestände an Vollmilch und zur Förderung der Buttergewinnung für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg auf Grund des 8 4 des Geseßes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes bestimmt :

Der Verkauf von Schlagfsahne wird verboten. Auch die Vecabreichung von Schlagsahne zu Speisen und Getränken in Kon- ditoreien, Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, einshließlich der Er- frischungsräume in Warenhäusern, ist verboten. Zulässig bleibt die Ver- arbeitung von Schlagsahne zu Konditorwaren. Diese Verordnung tritt am 26. August 1915 in Kraft. Die Durchführung der Verordnung liegt den Ortspolizeibehörden ob, die ermähtigt find, im Rahmen und Sinne dieser Verordnung erläuternde und ergänzende Be- stimmunaen zu erlassen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 100 4 oder mit Haft bestraft.

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungsurfunde, betreffend eine Anleihe des Provinzialver bandes von Pommern, veröffentlicht.

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heutigen Mummer des „Neihz- und Staatsanzeigers4 liegen die Ausgaben 644 und E45 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie halten die 12. Verlustlislie der Kaiserlichen Schuzßtruppen, die #305. Verlustliste der preußischen Armee, die 213. Verlustliste dér bayerischen Armee und die 246. Verlust- liste der württemb&Œgishen Armee.

Schwarzburg. Seine Durchlaucht der Fürst Günther vollendet morgen sein 63. Lebensjahr.

Elsaß-Lothringen. __ Seine Majestät der König von Bayern, der fürzlih verschiedene bayerische Truppenteile an .der Front im Oberelsaß und in den Vogesen besucht hat, weilt seit Dienstag- abend in Straßburg, wo ihm zu Ehren vorgestern auf der Esplanade eine Parade der zurzeit dort und in der Umgebung liegenden bayerischen Ersaß-, Landwehr- und Landsturm- abteilungen stattfand. Bei dieser Gelegenheit hielt Seine Majestät der König, nahdem der die Parade komman- dierende Generalmajor Lell in zündender Rede dem Obersten Krieasherrn der Bayernarmee verfichert und gelobt hatte, daß die Bayern durchhalten und ausharren werden bis zum s\ieg- haften Ende, laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Ansprache an die Truppen: Meine lieben Kameraden ! i Ich freue mi febr, Euch heutè bier begrüßen zu körnen. Als ih zum ersten Male in Straßburg war das war vor 50 Jahren war Straßburg ncch keine deutswe Stadt. Erst das Jahr 1870 hat uns diesen Besi gebraht. Daß er uns nicht gegönnt wird, das beweist der {were rieg, in dem wir gegenwärtig steben. Noch nie in der Geschihte war ein fo gewaltiger Kampf in dem fast die ganze Welt aufloderte geaen Deutschland und seine treuen Werbündeten, Oesterrei - Ungarn und die Tünkei. Wo wir gefämvft haben, im Osten wie tm Westen, überall waren unsere Waffen siegreich, und wir wollen und werden weiterhin fiegen! Unsere Erfolge danken wir der Tüchtigkeit der deutshen Heere und ihrer Verbündeten; es ist mir eine aufrichtige Genugotuuna, daß die Bayern bieran fo rubmreihen Anteil nehmen. Es steten hier vor mir Truppen aller Jahrgänge, gereifte Männer, die aus ihrem Erwerbsleben zu den Fahnen gezogen sind, bis zu den Jungen, die, kaum der SBule ent- wachsen, sich a!s Kriegsfreiwißöige gestellt haben. Euh haben die Treue, die sie im Fahneneid ihreinm Körig und Vaterland ge\@woren haben, mit ihrem Blut besieglelt, viele Kameraden von Euch sogar mit dem Leben. Andere stehen bier, die verwvndet ihrer Gene}ung entgegensehen und die darauf brennen, dem Feinde wieder entaegenzutreten. Dem Beispiel von Pflicht- treue, das die älteren Kameraden Euch geaeben, dem werdet Ihr Jungen, die Ihr noch in der Ausbildung heg1uiffen seid, getreutih folgen, daran zweifle ich nicht. Das bayerische Heer blickt auf eine eineinhalbtaufendjäbrige GBeschihte zurück. Fn allen Kämpfen hat es sich bewährt und seinem angestammten Herrsherhaus * die Treue gebalten. War ihm auch manchmal der Erfolg versagt, so hat es doch die Ehre seiner Fahnen stets hohgehalten, und in diesem Krieg hat €s zum alten Nuhm neue Lorbeeren um seine Fahnzn gewunden. Daß Ihr ausharren werdet in diesem Mut und dieser Standhaftigkeit der Krieg mag fo lange dauern als er will darauf vertraue ich fest. Und in diesem Vertrauen rufe ich Euch zu: Gott befohlen, Kameraden!

Oesterreich-Ungarn.

__ Die Antwort des Washingtoner Kabinetts auf die österreichish-ungarische Note vom 29. Juni über die Kriegs- lieferungen Amerikas is} gestern im Ministerium des Aus- wärtigen überreicht worden.

Großbritannien und Frland.

_Das Kriegsdepartement zeigt eine Milderung der Bestimmungen der Wollausfuhr nach sicheren Be- stimmungsorten an, namentlih nach Jtalien, Norwegen, Dänemark.

Frankreich.

Einer Einladung der französischen Regierung folgend, be- sichtigte Lord Kitchener am Montag und am Dienstag die französishe Front in ihrer ganzen Ausdehnung und inspizierte am Mittwoch die englische Armee. Kitchener ar auf der Reise von dem Kriegsminister Millerand und dem General Joffre begleitet und hatte mit ihnen Besprechunaen, in denen er alle die englisch-französishen Armeen interessierenden * Fragen be- rührte und in denen die dringlichsten Fragen sofort geregelt wurden. Jn einer Ansprache an Kitchener erklärte Millerand der „Agence Havas“ zufolge:

Deutschland habe nicht mehr die Illusion, die französis{en und englishen Armeen bezwingen z1 können. Deshalb bause Deutsch- land vorübergehende Zwischenfälle auf und deshalb sage es bei feinen Gegnern innere Spaltungen vorher, -tie es herbeijehne. Aber da Kitczener leider niht Zeit habe, das innere Frankreich zu besichtigen, versichere er ihm, daß Volk, Parlament und Negierung einiger und ents{lofsener als je seten, die Waffen erst niederzulegen, wenn das Ziel erreiht sei. Der Weg nah Tipperary sei {wer und lang, aber der Lohn, der am Ende aller Schwierigkeiten winke, sei so groß, daß er für ale Bemühungen bezahlt mahe. Denn der Preis sei die Be- freiung der Welt.

Das Amtsblatt veröffentlicht ein Gefeß, nah dem Waren aus Deutschland und Oesterreih-Ungarn, selbst wenn ihnen ein Ursprungszeugnis beigegeben ist, nicht nach Frank- reih eingeführt werden dürfen. Eine Ausnahme ist nur zu- lässig, wenn für jeden einzelnen Fall das Einfuhrverbot durch einen Ministerialerlaß aufgehoben ist. Zuwiderhandlungen werden mit einer Gefängnisstrafe von einem Monat bis zu zwet Jahren und mit einer Geldbuße von 100 bis zu 5000 Fr. bestraft, die betreffenden Waren fowie die Transportmittel werden beshlagnahmt.

Auf eine Anfrage des Kammerausschusses für öffentlihe Arbeiten über den Zustand des rollenden Materials der Eisenbahnen erklärte der Minister Sembat, wie „W. T. B.“ meldet:

Die Abnützung des rollenden Matertals sei in Kriegszeiten be- deutend größer als in Friedenezeiten. Außerdem seien den Deutschen große Mengen rollenden Matertals in die Hände gefallen. Die Hers stellung neuen Materials, besonders von Lokomotiven, sei seit Kriegs- ausbruch beinahe gänzlich eingestellt worden. Die Staatsbabn habe Bestellungen nah dem Ausland gegeben, was den Privatgesellschaften aus finanziellen Gründen gegenwärtig unmöglich sei. Nach dem Krieg werde eine wirkliche Ærisis bezüglih des rellenden Eisenbahnmatérials auébrehen, wenn man nit {nell große V'engen Waggons anschaffen fönne. Da aber nach dem Kiiege - die Waggonjabriken gani deë- oraanisiert seien, set es das beste Mittel zur Vermeidung einer Krifis, von Deuts®&land bei dem Friedensschluß die Abtretung großer Mengen rellenden Materials zu fordern (!).

Viala- 209 *

Die Confédération générale du travail hat gestern in Paris ihre Nationalkonferenz abgehalten, der 169 Abgeordnete der Arbeiterverbände und Arbeitsbörsen bei- wohnten. Die Konferenz beschäftigte sich nah dem Bericht der „Humanité“ mit der Lage der Arbeiterverbände während des Krieges und nahm einen Beschlußantrag an, in dem die Friedensbestrebungen der Confédération nochmals betont werden, die stets in Uebereinstimmung mit den Grundsäßen der Jnternationale durhgefühtt worden seien. Die Konferenz wendet sich an das internationale Proletariat, damit der Frieden den endgültigen Triumph des Rechtes über die Gewalt bringe. Sie hofft, daß alle Staaten künftig ihre Zwistigkeiten durh Schiedsgerichte regeln, die geheime Diplo- matie abschaffen und die Rüstungen einstellen werden, sodaß die Bildung eines Staatenbundes möglich sein werde, der allen Völkern das Recht der Selbstverfügung und die nationale Unabhängigkeit sichere. Die Konferenz bittet alle Proletarier, dem Vorschlag der American Federation of Labour auf Ab- haltung eines internationalen Kongresses an demselben Orte und zu derselben Zeit, wo die Friedensverhandlungen statt- finden werden, zuzustimmen.

In Paris hat sich ein Komitee aus Mitgliedern der französischen Handelskammer in Brüssel und den Vorsißenden der französischen Gesellschaften in Belgien, die nah Frankreich geflüchtet sind, gebildet. Das “Komitee beabsichtigt, dem Temps“ zufolge, alle Nachrichten zu sammeln, die zur Wahrung der Jnteressen sranzösisher Firmen in Belgien dienen fönnen, und alles vorzubereiten, um den deutschen und den österreichischen Handel in Belgien dur den französischen Handel zu erseßen.

Rußland,

Ein vom 8. August datierter Ukas des Zaren befiehlt die Einberufung sämtlicher Marinechargen aus dem asiatishen Rußland.

Die lettischen Dumamitglieder haben die Er- saubnis erhalten, eine M i liz gegen die einrückenden Deutschen zu errichten. Sie haben einen Aufruf an die lettische Bevölkerung erlassen.

Eine von Senatoren veranstaltete Untersuchung führte, wie die „Rjetsh“ aus Moskau meldet, zu der Entdeckung, daß die ganze Schuld an den Moskauer Unruhen den Polizeipräfekten Addianoff trifft, der den NRevierchefs aus Furcht, der liberalen Opposition Waffen in die Hand zu geben, jeglihes Einschreiten verbot.

Ftalien,

Der Kardinal Serafino Vanutelli ist gestern nacht. in Rom gestorben. Griecheuland. Die Ministerkrise nimmt nah der „Agence Havas“ einen normalen Verlauf. Venizelos hofft, dem Könige in der festgesezten Frist eine endgültige Antwort geben zu können.

Serbien.

Jn der Eröffnungssizung ‘der Skupschtina legte der Ministerpräsident Pasitsh in zweistündiger Rede die militärishe und diplomatishe Lage Serbiens und der Entente dar und verlas dann die von Bu l- garien an die Entente gerichtete Note, wie auh die Note der Entente an Serbien im Wortlaute. Was in dieser Rote enthalten ist, sagt der. Sigungsberiht nicht. Pasitsch führte der „Neuen Freien Presse“ zufolge aus:

Die Ententemächte erwarten eine endgültige Ertläcung von Serbien. Sie müsse eine Entschridlng darüber enthalten, ob Serbien auch weiterhin an den Kämpfen der Ententemächte teilnehmen wolle oder ob sh ihre Wege trennen sollen. Eine andere Wahl gebe es nicht. Unter jollen Umständen habe die serbdiihe Regterung be- \{lossen, der Skupschtina die Erfüllung der Forderungen der Ententemäte zu empfehlen, sowie auh die Anerkennung der berechtizten Wünsche Bulgariens in dem Maße, bis zu welchem diese nit etne Gefährdung der Daseinsinteressen Serbiens bedeuten.

Der Ministerpräsident ersuchte die Skupschtina, in die Debatte darüber einzutreten, und bat die Abgeordneten ins- gesamt, entsprechend ihrer patriotischen Einsicht ihre Anschauungen darzulegen.

Bulgarien.

i “Der Kriegsminister Fitschew ist nach einer Meldung der „Agence Bulgare“ aus Gesundheitsrücksichten zurückgetreten.

Amerika.

Die englische Botschaft in Washington hat dem „Reuterschen Bureau“ zufolge die amtliche Bekanntmachung gestattet, daß die Verbündeten im Prinzip beschlossen hätten, Baumwolle zur Konterbande zu erklären. Der Zeitpunkt, wann dieje Maßregel in Kraft tritt, ist noh nicht festgestellt.

Afien,

Der Staatshaushalt für Jundien für 1914/15 weist nah einer Meldung des „W. T. B.“ statt des im Budget erwarteten Ueberschusses von 1256 500 Pfund Sterling einen Fehlbetrag von 2785 800 Pfund Sterling auf. Der Aus- fall ist dur den Krieg verursacht. ;

Obwohl die Krisis zwischen Japan und China vorüber ist, sind die gegenseitigen Beziehungen zwischen beiden Ländern, wie die „Morning Post“ meldet, keineswegs befriedigend. Die Japaner klagen bitter über den Boykott, der in ganz China gegen japanische Waren geübt wird. Die chinesische Regierung fachte den Boykott nicht an, wandte sich aber an das Volk mit dem Ersuchen, den chinesischen Gewerbefleiß zu unter- stüßen. Aus allen Teilen des Landes, besonders aus der Mandschurei, kommen Klagen, daß die japanischen Waren un- verkäuflich sind.

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Kriegsnarihten. Westlicher Kriegsshauplaß.

Großes Hauptquartier, 19. August. (W. T. B.) Zwischen An gres und Souchez führte der Gegner gestern abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vorbereiteten Angriff durch. Er drang stellenweise in unsere vordersten Gräben ein und hält in der Mitte des Angriffs- abschnitts einen Teil noch beseßt, ist auf der übrigen Front aber bereits geworfen. Jn den Vogesen erneuerte der Feind

gestern seine Angriffe nördlich von Münster gegen unsere Stellungen auf Lingekopf und Schraßmännle. Nach vorübergehendent Vordringen bis in einzelne unserer Gräben auf dem Lingeftopf ist der Gegner dort überall zurückgeschlagen, am Schrazmännle ist der Kampf noch im Gange.

E Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 20. August. (W. T. B.) Zwischen Ang res und Souchez wurde der Feind heute naht aus den von ihm gestern besezten Grabenstücken ver- trieben. Am S chraßmännle in den Vogesen ging ein kleiner Teil unserer vordersten Stellung an die Franzosen verloren.

Oberjte Heeresleitung.

Oesilicher Kriegsschauplaß.

Großes Hauptquartier, 19. August. (W. T. B.

HeereSgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg- Bei der Einnahme von Kowno wurden noh 30 Offiziere und 3900 Mann gefangen genommen. Unter dem Druck der Fortnahme von Kowno räumten Die Nuffen ihre Stellungen gegenüber Kalwarja —Sumwal ki; unsere Truppen folgen. Weiter südlich erstritten deutsche Kräfte den Narew - Uebergang westlich Tykocin und nahmen dabei 800 Russen gefangen. Die Armee des Generals von Gallwiß machte Fortschritte in östlicher Richtung. Nördlich Biels k wurde die Bahn Bialystok— Brest-Litowsk erreiht. 2000 Russen rurden zu Gefangenen gemacht. Jm Nordost- abschnitt von o wo-Georgiewsk überwanden unsere Truppen den Wkra-Abschnitt, zwei Forts der Nordfront wurden erstürmt. Ueber 1000 Gefangene und 125 Ge- shüße fielen in unsere Hand.

HeereSsgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Der linke Flügel trieb den Feind kämpfenD vor sih her und erreichte Abends die Gegend westlih und sJüdwestlich von Mielejczyce. Der rechte Flügel, über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner aus seinen starfen Stellungen nördlih des Abschnittes unD is} im weiteren Vorgehen.

HeereSgruppe des Generalfeldmarschalls von Macensen. Auch hier wurde zwischen Niemirow und Janow der Bugübergang von den verbündeten Truppen erzwungen. Vor Brest-Litowsk drangen deutsche Truppen bei Nokitno (südöstlih von Janow) in die Vor- stellungen Der Festung ein. Oestlih von Wlodawa folgen unsere Truppen dem geschlagenen Feinde. Unter dem Drucke unseres Vorgehens hat der Gegner das Ostufer des Bug auch unterhalb und oberhalb von Wlodawa geräumt: er wird verfolgt. Obersie Heeresleitung.

Wien, 19. August. (W.T. B.) Amtlih wird gemeldet : Die unter - den Befehlen des Erzherzogs Joseph Ferdinand und des Generals von Koeveß stehenden öster- reichish-ungarischen Kräfte erfämpften sih nördlih von Ja now und Konstantynow den Uebergang über den Bug. Niemirow und andere Orté am Nordufer wurden gestürmt. Der Feind ist geworfen, die weitere Verfolgung im Gange. Die Einschließungstruppen von Brest-Litowsfk, in deren Mitte fich die Divijionen des Feldmarschalleutnants von Arz befinden, entrissen dem Gegner einige Vorfeld- stellungen. Bei Wladimir-Wolynskij und in Ostgalizien nihts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Großes Hauptquartier, 20. August. (W. T. B.)

Die Festung Nowo-Georgiewsfk, der leßte Halt des FeinDes in Polen, is nah hartnäckigem Wider- stand genommen. Die gesamte Besatzung, Davon gestern im Endfampfe allein über zwanzigtausend Mann, und vorläufig utüberschbares Kriegsmaterial fielen in unsere ÖänDe. Seine Majestät der Kaiser hat sich nach Noroo-Seorgiewsf begeben, um dem Führer des Angriffs, General der Junfanterie von Befeler, und den tapferen Angriffstruppen seinen wie des Vater- landes DanEk auszusprechen. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 20. August. (W. T. B.)

HeereSgruppe des Hindenburg- Oestlih von Kowno folgen unsere Truppen nah erfolgreichen Kämpfen dem Feinde. Jm Raume von der Darina bis zur Straße Augustow—Grodno sind die Nuffen in die Linie Gudele (östlich von Marjampol) L ozdzije Studzieniczna zurückgegangen und leisten Dort erneut Widersiand. Auch westlich von SPTLoctu wird noch gekämpft. Die Armee des Generals von Gallwig seßte ihren Angriff erfolgreich fort und nahm 10 Offiziere, 2650 Mann gefangen und erbeutete 12 Maschinengewehre. Die Festung Nowo-Georg iewsk, der leßte Halt des Feindes in Polen, ist nach hartnädigem Widerstand genommen. Die ge- samte Besazung, 6 Generale, über 85000 Mann, davon gestern im Endkampfe allein über 20 000, wurde zu Gefangenen gemacht. Die Zahl der erbeuteten Ge- \hüße erhöhte sich auf über 700, ‘der Umfang des gqe- nommenen fonstigen Kriegsmaterials läßt sich noch nicht über- sehen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe ist im weiteren Vordringen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Der linke Flügel warf den Feind hinter den Koterka- und Pulwa-Abschnitt (südwestlich von Wisoko Litowsk zurü. Südlih des Bug wurde gegenüber Brest- Litows k Gelände gewonnen. Oestlih von Wladowa er- reichten unsere Truppen in scharfer Verfolgung die Gegend von Piszcza- Oberste Heeresleitung

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Südlicher Kriegs8schauplaß.

Wien, 19. August. (W. T. B.) Amilih wird gemeldet : Gegen unsere Tiroler Werke seyte die italienische schwere Artillerie ihr Feuer auch während des gestrigen Tages und der heutigen Nacht fort. Ein Angriff von zwei feindlichen Bataillonen auf unsere Vorfeldstellungen am Plateau von Folgaria wurde abgewiesen. Die heftigen Kämpfe im

Generalfeldmarschalls von-

nördlichen Abschnitle der küstenländishen Front dauern fort. Ein stärferer Angriff gegen den Hrzli Vrxh scheiterte wie alle früheren. Gegen den Südteil des Tol- meiner Brücenfopfes griffen die Jtaliener Nach- mittags und Abends sechsmal vergeblich an. Auch Nachts über wurde erbittert gekämpft. Nach wie vor ist der Brüen- fopf fest in unseren Händen. Mindestens 600 noch ungeborgene italienishe Leichen liegen hier vor unjeren Gräben. Im Görzischen hält das gewohnte Geshüßfeuer an. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg zur See.

Berlin, 19. August. (W. T. B.) Das englische Unterseeboot „E 13“ ist am 19. Auaust Vormittags dur ch ein deutshes Torpedoboot am Südausgang des Sundes vernichtet worden.

Der stellvertretende Chef des Admiralstabes der Marine. (gez.) Behncke.

London, 19. August. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet: Der Dampfer „Arabic“ der White Star Linie (10 000 Tonnen) ist auf dem Wege nah Amerika torpediert worden. Die Reisenden und die Besaßung wurden gerettet. Der englishe Dampfer „Dunslee“ wurde gleich- falls torpediert. Nach einer weiteren Meldung des genannten Bureaus sind auch die Dampfer „Maggie“ und „Serbino“, von denen der leßtgenannte der Wilsonlinie an- gehört, versenkt worden; die Besaßzungen wurden gerettet.

London, 19. August. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ zufolge sind der Postdampfer „Grodno“ der Wilsonlinie und der britishe Dampfer „Thornfield“ versenkt worden. Die Besazungen sind gerettet.

S tavanger, 20. August. (W. T. B.) Von der Signal- station Egerö aus wurde gestern nahmittag bemerkt, wie ein norwegishes, mit Erzen (Bannware) beladenes Fahrzeug 9 Seemeilen von Egerö Leuchtfeuer versenktt wurde. Die Besazung wurde von einem anderen Fahrzeug aufgenommen.

Der Krieg in den Kolonien.

London, 19. August. (W. T. B.) Eine Depesche des Generalgouverneurs von Nigerien, die vom 12. Juni datiert ist, meldet über die Einnahme von Garua: Die \hwarzen Soldaten der deutschen Schußtruppen begannen in- folge der englishen Beschießung zu meutern. Sie weigerten sich am 9. Juni, das Fort zu beseßen. Am 10. Juni defertierte eine beträchtlihe Anzahl von der Reiterei. Die Deutschen hißten darauf die weiße Flagge. Die Anzahl der Gefangenen betrug 37 Deulshe und 270 Eingeborene. Der Gouverneur spriht in der Depesche sein Erstaunen über das Geschick aus, mit der die sehr starken Befestigungen hergestellt waren.

Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.

Konstantinopel, 19. August. (W. T. B.) Das Haupï- quartier meldet: An der Dardanellenfront bei Anaforta versuchte am 18. August eine auf ein Regiment geschäßte feindlihe Streitmacht—einen Angriff, wurde aber mit \hweren Verlusten zurücckgetrieben. Bei Ari Burnu und Sedil Bahr Ruhe. Am Nachmittag wurde ein das Meer vor dem rechten Flügel unserer Stellung bei Sedil Bahr überfliegendes feindlihes Wasserflugzeug durch unser Geschüßfeuer beschädigt, fiel ins Wasser und wurde durch Torpedoboote abgeshleppt. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstag ist ein fünfter Nachtrag zu der Denkschrift über wirtshaftlihe Maßnahmen aus Anlaß des Krieges (91 Seiten) zur Kenntnisnahme zu- gegangen. Er gibt einen Ueberblick über die wichtigeren ge}eß- geberishen, Verwaltungs- und anderen Maßnahmen, die auf wirtschaftlihem Gebiete aus Anlaß des Krieges vom Reiche oder unter seiner Mitwirkung getroffen worden sind, für die Zeit von Anfang Mai bis gegen Mitte August 1915. Bei- gefügt ist ein den gesamten Jnhalt der Denkschrift und der bisherigen fünf Nachträge zusammenfassendes alphabetisches Jnhaltsverzeihnis (34 Seiten). Dem lezten Nachtrag ent- nehmen wir die folgenden Mitteilungen von allgemeinem Interesse :

Die Lage der NRetchsbank wie des deutschen Geld- markts überhaupt ist nah wie vor durhaus befriedigend; an dem vorteilhaften Bilde, das in den früheren Denkschristen gezeihnet werden konnte, hat fich nihts geändert. Der Goldvoxrrat der Neichsbank ist seit Ausbruch des Krieges bisher ununterbrochen weiter gestiegen und bat am 31. Juli 1915 den Betrag von 2400,7 Millionen Mark erreiht. Für die Bewegung des Noten- umlaufs und der Anlagekfonten sind die im vierten Nachtrag zur Denkschrift dargelegten Gesichtépunkte maßgebend geblieben. Ins- besondere können die Shwankungen des Notenumlaufs in auf- und ab- steigender Bewegung zwishen den einzelnen Quartalsterminen als Auódruck der wie in Friedenszeiten normal wechselnden Bedürfnisse des Verkeh1s nur mit Befriedigung betrahtet werden. Die Deckungs- ziffern kennzeihnen die günstige Lage der Reichsbank deutlich. Die Golddeckung der Noten, die unmittelbar vor Ausbruch des Krieges (31. Iult 1914) 43,1 v. H. betragen hatte, stellte fich am 31. Juli 1915 auf 433 v. H.; die Noten und sonstigen täg- lich fälligen Verbindlichkeiten waren am 31. Juli 1914 mit 30,1 v. H., am 15. Juli 1915 mit 33,4 v. H. durch Gold gedeckt. Diese an sich gertngtügige Besserung in den Deckckungtverhältnissen gewinnt eine besondere Bedeutung, wenn sie mit der entsprechenden Entwicklung bei der Bank von England und bei der Bank von Frank reich in Vergleich gestellt wird. In bezug auf die für die Beurtei- lung der Lage einer Notenbank entsheidende Golddeckung der Noten vynd der sonsligen täglih fälligen Verbindlichkeiten ergab sich füx die Bank von England während des vorerwähnten Zeitraums eine Vershlehterung um 189 v. H., nämlich von 38,5 v. HY-, (29. Fuli 1914) auf 19,6 v. H. (28. Juli 1915), für die Bank von Frankreich eine Verschlehterung um 24,2 v. O, rämlich von 51,4 v. H. (30. Juli 1914) auf 27,2 v. H. (29. Juli 1915). Was die Golddefung der Noten allein anbetrifft, jo ver|chlechterte diese sih für die Bank von Frankrei sogar um 29,2 v. H., da die Deckungsziffer von 62 v. H. am 30. Juli 1914 auf 32,8 v. H. am 29. Juli 1915 zurückging.