L 8 18.
Jede Nohzuerfabrik auf Erfordern der Verteilungs- e für den verteilten ia T Siabeit für den éteilten Rohzucker eine Gebühr von 1/, „F für je 50 Le an
i der Deutschen Zuckerindustrie zu Berlin“ zu zahlen.
Berlin, den 13. September 1915.
i Der Reichskanzler (Reichsamt des Junern). N Mrttnee: Richter.
Bekanntmachuna.
Der im Grundbu für Coburg Band XV Bl. 33 unter mer 1627 als Eigentum der russischen Staats- angehörigen Freiherren Julius Theodor und Ludwig Heinzel von Hohenfels eingetragene Grundbesiß in der Residenzstadt Coburg — das Schloß Hohenfels und Umgebung — is auf Grund der Vorschriften des Bundesrats vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) i. V. mit der Bekanntmachung des Neichskarzlers vom 4. März 1915 (RGBl. 133) unter zwangsweise Verwaltung gestellt worden. Zum Vermalter ist der städtishe Tiefbauingenieur Andreas Fahrenberger in Coburg bestellt worden.
Gotha, den 8. September 1915. Herzoglich sächsishes Staatsministerium. von Bassewiß.
; Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 122 des Reihs-Geseßblatts enthält unter i
Nr. 4875 eine Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Getreide, Hülsenfrüchten, Mehl und Futtermitteln, vom 11. September 1915.
Berlin W. 9, den 13. September 1915.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen. Kriegsministerium.
Bekanntmachung.
Jn Ergänzung der durch die Militärbefehlshaber ver- öffentlihten Ausführungsbestimmungen Nr. W. I. 77/6 15 KRA (Ziffer I—IX) zu der Bekanntmachung, betreffend Her stellungsverbot, Beshlagnahme und Bestands- erhebung für Militärtuhe (W. T. 1/5. 15 KRA), macht das Kriegsministerium, Kriegs-Rohstoff-Abteilung, unter Nr. W. I. 1556/8. 15 KRA noch folgendes bekannt:
I. Die in § 3 der Bekanntmachung W. I. 1/5. 15 K RA ausgesprochene Be!lagnahme hat die Wirkung, däß die Vornahme von Veränderungen an den von ihr berührten Gegenständen verboten
- {t und rechtsge\chäftlihe Verfügungen über sie nichtig sind. Den ael Verfügungen fcbén Verfügungen gleich, die im Wege der -Zwaugsvollstreckung oder .Arrestvollziehungen erfolgen. Troß der Bes&logüahime find Veränderungen und Verfügungen zu- lässig, die mit Zujtimmung des Webstoffmeldeamts der Kriegs-Noh- stoff-Abteilung des Kriegministeriums ersolgen. i
II. § 3, Absatz 2, Ziffer 3 wicd folgendermaßen ausgelegt :
Diejenigen Vorräte an Mannschaftstuchen, die in ein und derselben Warengattuna (Qualität) eine Menge von
180 m bei doppelt breiter Ware, von 360 m bei einfa
breiter Ware nicht erreichen, sind nur dann von der Be-
\chlagnahme ausgenommen, wenn diese Vorräte ordnungs-
gemäß mittels Meldescheins 2 angemeldet worden find,
bereits am 15. Mai 1915 vorhanden waren und au damals nit einen Teil einer größeren Menge bildeten. Das Webitoffmeldeamt der Kriegs-Nohstoff-Abteilung des
Kriegsministeriums kann jederzeit den Nachweis dieser Vor-
ausseßungen verlangen.
Beschlagnahmt sind somit alle Mengen unter 180 m, die erst nach dem 15. Mai 1915 hergestellt oder aus dem Aus- lande eingeführt oder von einer größeren Menge abgezweigt worden sind (z. B. dadurch, daß sie bei Ablieferung eines Heeresauftrags zurückgewiesen wurden). Diese Mengen sind auch unverzüglich mittels Meldescheins 1 anzumelden.
Berlin, den 11. September 1915.
Kriegsministerium.
Kriegs-Rohstoff-Abteilung A. m. W. b. Koeth.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Geseßsamml.
S. 357) find bekannt gemacht : : 1) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Geseysamml. S. 153) ergangene Srlaß des Staatsministeriums vom 1. August 1915, betreffend die Veriethung des Enteignungsrehts an den Reichs- (Métlitär-) Fiskus für die Anlage einer P vatan il babn vom Artilleriedepot und Korpsbekleidungsamt in Münster i. W. na der Staatsbahn Münster—Gronau bei Nevtnghoff, durch das Amtsblatt der Königlihen Regierung in Münster Nr. 34 S. 470, auégegeben am 21. August 1915; j 2) der auf Grund Allerhöchster Eng vom 16. August 1914 (Geseßsfamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministertums vom 12. August 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Reichs- (Vêtlitär-) Fiskus für die Herstellung ciner |traßen- mäßigen Verbindung der Pulverfabrik bei Plaue mit der durch die Statt Plaue führenden Chaufee Berlin—Magdeburg, durch das Amtsblatt ‘der Königlichen Regierung in Potsdam und der Stadt Berlin Sonderauégabe S. 461, ausgeaeben am 3. September 1915; 3) der auf @rund Allerhöhster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Geseßsamml. S, 153) ergangene Grlaß des Staatsministeriums vom 13. August 1915, betreffend die Verleihung des Enteignungs- 1echts an den Kreis Neustadt a. Rbge. für die Anlagen zur Leitung
und Verteilung des ‘elektrishen Stromes innerhalb des Kreifes Néu-
stadt a. Nbage., durch das Amtsblatt der Königlichen Negterung in Hannover Nr. 35 S. 235, ausgegeben am 28. August 1915.
- Angekommen: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow. |
Geheime Oberregierungsrat Dr. Kaufmänn ist vom Urlaub zurückgekehrt.
gibt betreffs der Strohernte und des Strohbedar Meldung des „W. T. B.“ folgendes bekannt :
vielfach knapp aufgefallen. Der Bedarf an Stroh is aber aus ver- EEE Dan Gründen beträhtli% größer als in normalen Zeiten. Zus näch
Nighfkamfkliches. Deutsches Reich.
Preußen. * Berlin, 14. September 1915. \ Der Präsident des Reichsversicherung3amts, Wirkliche
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und res
s laut
Fnfolge der Trockenheitt des Voisommers ist die Strohernte
der Heeresverwaltung in Frage, sodann ist der Verbrauch an Fulterstrob 1óßer als sonst, namhafte Mengen werden zur Herstellung von Melassefutter und von Strob- mehl vecwendet, das sih bei der Verwertung des Parseninhalts der Sghlachttiere und avch sons namentlich als Pferdefutter bewährt hat, und s{ließlich soll Stroh in größerem Umfange dur Auf- schließung zu etnem dem Stärkemehl annähernd gleihwertigen Futter- mittel verarbeitet werden. Unter diesen Umständen erscheint es ge- boten, bei der Verwendung von Stroh als Einstreu mözgltchst sparsam zu verfahren und hierfür alle verfügbaren Ersaystoffe in weitesitem Umfange heranzuziehen. Als folhe tommt in crster Linie die Torf- îireu in Betracht; diese sollte daher allgemein _ Anwendung finden. Ferner sollie Wald- und Plaggenstreu, Ginster, Heide usw. in größerem Umfange als sonst v-rwendet werden, und {ließli sollten folhe Stalleinrihtungen getroffen werden, die ohne Aufwendung er- heblicher Kosten eine möglihste Ersparnis an Streu ermöglithen. Œs darf erwartet werden, daß der verhältnismäßig hohe Preis tes Strohes scine Wirkung nach dieser Richtung hin geltend macht.
st kommt der gesteigerte Bedarf
Eine neue Bekannimachung ordnet eine Bestands- erhebung von Militär- und Marinetuchen in Friedens- farben an. Wie „W. T. B.“ meldet, sind danach alle mit Be- ginn des 15. September 1915 vorhandenen Vorräte von Militär- und Marinetuchen derjenigen Artén und Farben, die vor Ausbruch des Krieges für Uniformstücke von Offizieren und Mannschaften des deutschen Heeres und der deutschen Marine Verwendung fanden („bunte Militärtuche“') bis zum 25. September 1915 unter Benußung besonderer Meldescheine an das Webstoffmeldeamt der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegs- ministeriums, Berlin SW. 48 (Verlängerte Hedemannstraße 11), zu melden. Die Meldescheine find bei den amtlichen Ver- tretungen des Handels (Handelskammer usw.) erhältlih. Von jedem Meldepflichtigen ijt ein Muster jeder Warengattung an das Webstoffmeldeamt einzusenden. Die Meldepflichtigen haben auch, sofern ihr Vorrat mindestens 100 m beträgt, ein Lager- buch über ihre Bestände zu führen. : e i Von dieser Bekanntmachung werden nicht betroffen: die grauen, feldgrauen und graugrünen Tuche, für die es bei den bisherigen Anordnungen verbleibt. Die Bekanntmachung ent- hält noch eine Reihe Einzelvorschristen, so insbesondere über diejenigen Waren und Mengen, die von der Meldepflicht aus- genommen sind, sowie über die Meldescheine und das Lager- buch. Der Wortlaut der Bekanntmachung kann bei den Polizeibehörden eingesehen werden,
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 684 und 685 der Deutschen Verlu st- listen bei. Sie enthalten die 327. Verlustliste der preußischen Armee, die 220. Verlustliste der bayerishen Armee, die 262. und 263. Verlustliste der württembergishen Armee sowie die 47. Marine-Verlustliste.!
Posen, 13. September. Eine Sonderausgabe des kirh- lichen Amtsblatts gibt die Uebernahme der Leitung der Erzdiözesen Gnesen und Posen durch den Erzbischof Dr. Edmund Dalbor bekannt. Bei der Uebernahme seines Amts hat der Erzbischof, wie „W. T. B.“ meldet, den Weihbischof Kl osfe zu seinem Generalvikar in Gnesen und den Domherrn Robert Weimann zu seinem Generalvikar in Posen, den Dom- herrn Leo Kretschmar zum Offizial in Gnesen und den Kon- sistorialrat Ceslaus Meißner zum Offizial in Posen ernannt. Die Konsekration des Erzbischofs wird am 21. September in der Posener Kathedrale stattfinden. Gleichzeitig mit der Er- nennung des Erzbischofs ist auch die Ernennung des Dom- propstes Prälaten Dr. Je dzink zum Weihbischof der Diözese Posen erfolgt, dessen Konsekration gleichzeitig mit der des Erz- bischofs stattfindet.
Bayern.
Seine Majestät der König hat, wie die „Korrespondenz Hoffmann“ meldet, gestern nahmiitag den Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg in längerer Privataudienz im Wittelsbacher Palais empfangen. Jm Laufe des Vormittags stattete der Reichskanzler dem Botschafter Freiherrn von Schoen und dem Ministerpräsidenten Grafen von Hertling Besuche ab. Mit leßterem hatte der Reichskanzler eine längere Be- sprechung.
Oefterreich-Ungarn.
Aus dem ‘Kriegspressequartier wird gemeldet, daß die aus dem Bezirke Drohob ycz vorliegenden amtlichen Berichte ein Bild von der Unmenschlichkeit geben, mit der die Rusfen in diesem Gebiète gehaust haben. Diebstahl, Raub, Plünde- rung und Brandlegung folgten ihren Spuren. Häuser der- jenigen Personen, welche geflüchtet waren, fielen regelmäßig der Beraubung und Vernichtung anheim. Gegenüber der Be- völkerung, soweit sie sich nicht vollständig in den Dienst des s stellte, verfuhren ‘die Russen in rücksichtslosester und. rutalster Weise. Dort, wo Kosaken waren, erging es - den- Leuten am \{limmsten,. dort waren Raub, Erpressung, Ver- gewaltigung von Frauen und selbst Mord an der Tagesordnung. Só wurden in einer Gemeinde des Bezirks por dem Rückzuge der Russen 23 jüdische Einwöhner in bestialisher Weise getötet.
Großbritannien und Jrland. i Der parlamentarische Referent der „Daily News“ zählt die Minister auf, die für und die gegen die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht seien. Lord Kitchener habe sich
noch nit bestimmt ausgesprochen, halte jedoch augenblicklich ür notwendig. Alle liberalen
der Minister Lloyd George in der
Armeen mit allem über Vorschriften hinwegzugehen, die nur für normale Zeiten taugen, wenn die Zustände bestehen bleiben, die die Erzeugung des notwendigen Kriegsmaterials aufhalten, wenn die Nation zögert, Schritte zu tun, um die Männer zur Verteidigung der Ghre Landes aufzurufen, und wenn wir versäumen, Geschebnisse vorzubereiten, dann hege ich feine Hoffnung mebr. Wenn wtr aber alles, was wir haben, alles, was wir lieben, dem Vaterlande
Alle Unionisten außer Balfour seien dafür. sei mithin 12 zu 9.
— Laut Meldung des „Reutershen Bureaus“ befaßt sich Vorrede zu seinen ge-
ammelten Reden seit Beginn des Krieges mit dem russischen
Rückzuge. Er fragt, wer, während dié russischen Heere neu audgerüftet
treten werde. bleibe nur Großbritannien übrig. britannien während der nächsten drei Monate einschlage, e das Schicksal dieses Krieges entscheiden. Lloyd George agt ferner:
in den Kampf ein- leisten, es den Groß-
würden, an deren Stelle rankreih fönne nicht mehr Der Weg,
Wenn wir nicht genügend Arbeitskräfte bekommen, um unfere ötigen zu versehen, wenn man uns behindert,
und des Bestandes des uns auf alle möglichen
opfern, wenn die Vorbereitungen mit fester Entschlossenheit und Bereitwilligkeit getroffen werden, ist uns der Sieg gewiß.
— Die gestrige Verlustliste zählt 74 Offiziere und 3572 Mann auf.
Rußland.
In der Duma ist eine Interpellation über die Verfolgung der ukrainischen Presse eingebracht worden, in der es heißt, daß gleichzeitig mit dem Kriege eine Politik der nationalen Verfolgung eingeseßt habe, die besonders {hwer gegen die ukrainishe Kultur und in Galizien gewütet habe. Jn Kiew seien 14 verschiedene Zeitschriften und Tagesblätter verboten worden. Auch in Moskau, Poltawa und Charfow e das Erscheinen der ukrainischen Blätter als schädlich unter- agt worden. Viele Ukrainer würden verfolgt und. wegen kleiner Vergehen nah Sibirien verschickt, namentli solche, die beschuldigt würden, Mazeppisten zu sein. Die Zensoren in Kiew hätten den Zeitpunkt für gekommen erklärt, mit der Ufraine gründlich abzurehnen. Jn der Sißzung der Duma am Frage der Kriegszensur beraten. Der Nationalist Savenkow rugte, wie die „Rjetsh“ berichtet, unter gewaltigem Gelächter der Duma verschiedene ungeheuerltiche Mißstände bei der Durch¡ührung ter Zensur in der Provinz, wo es nicht einmal erlaubt sei, den „Nußki Invalid“, der von dem Haupt- zensor Swonikoff redigtiert werde, zu zitieren. Der Soztialdemokrat Sfkobeleff führte eine Menge Fälle an, in denen die eigène Be- völkerung und die Presse von der Regierung geknebelt würden. Nicht einmal die Bibliothek der Duma hâtte die Erlaubnis, auswärtige Zeitungen zu beziehen. Die liberale Press? würde mit Strafen und Konfiskationen überhäuft und die A1 beiterpresse mit Virtuosität verfolgt. Auf die Verkäufer der sozialdemokratischen Zeitungen würden von den Poltzisten geradezu Treibjagden veranstaltet. Die verantwortlien Nedakteure ständen reihenweise vorx den Türen der Gefängnisse, um die ihnen zudiktiezten Strafen abzubüßen. In den leßten Tagen vor dem Ausbruch des Krieges seien sämtliche Druckereien der Arbeiter- presse von dir Ochrana verwüstet worden; alle beteiligten Per1onen jeien na Sibirien verbannt. Von der ukrainischen Prefse bliebe nur eine Erinnerung übrig. Die Juden seien jegliwer Presse beraubt. Die ganze jiddish geschriebene Post würde verbrannt, wodurch es Dan e von jüdishen Soldaten unmöglich würde, einen
ruß in die Heimat zu senden. Auch im Kaukasus würde die Per na der einbeimi\hen - Bevölkerung vollständig unterdrückt. Ebenso in Finnland, wo 25 Redaktionen geschlossen und Strafen im Betrage von 100 000 finnishen Maxk verhängt worden feien. In der weiteren Debatte brachte auch der Führer der Kadettenpartet Miljukoff Beschwerden vor. — Nach einer Meldung der „Nationaltidende“ hat das militärish-industrielle Zentralkomitee in einem Auf- ruf an die Arbeiterschaft diese aufgefordert, Vertreter in das Komitee zu entsenden. Jn dem Aufruf heißt es, daß die fürchterlihe Gefahr das gesamte russische Volk zur Hilfe für die Armee rufe. Der Feind behaupte seine Macht durch tech- nische Ueberlegenheit und könne nur überwunden werden, wenn alle Kräfte und technischen Mittel vereinigt würden, deshalb sei die Verteidigung Sache des gesamten Volkes.
— Der Abzug der Bevölkerung aus Bessarabien
dauert dem „Secolo“ zufolge fort, da eine bedeutende deutsche
Offensive erwartet wird. Ftalien.
Wie der „Corriere della Sera“ meldet, sind auf höheren Befehl die Kapitäne der in Syrakus liegenden deutschen Dampfer „Kattenturm“, „Sigmaringen“ und „Al- bano“ aus Jtalien ausgewiesen worden. Die Dampfer werden zur Ueberwachung dem Marinepersonal anvertraut.
— Die „Nuova Antologia“ weist darauf hin, daß bei monatlich 500 Millionen Lire Kriegsausgaben die Staats- huld am Ende des Jahres 6 Milliarden betragen werde, von denen bis jegt nur 2 Milliarden gedeckt seien. Wenn ‘eine große Anleihe von wenigstens 3 Milliarden gelingen sollte, so wären jährli) 300 Millionen Zinsen zu zahlen, die nur durch neue Steuern aufgebraht werden könnten. Große Sparsamkeit sei am Playe.
7. September wurde die
Velgien.
Der belgische Minister des Jnnern hat dem „Temps“ zufolge einen Ausschuß eingeseßt, der alle Fragen bezüglich der Aushebung der Klasse 1915 erledigen soll. Den Vorsiß führt der Staatsminister C ooreman.
Norwegen.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat durch die dortige norwegische Gesandischaft dem Auswärtigen Amte in Kristiania über die Versenkung des norwegishen Dampfers „Svein Jarl“ nah einer Meldung des „W. T. B.“ fol- gendes mitteilen lassen: i
Das von der nöwvegishen Negterung übergebene Material ist unvérzüglih den deutshen Marinebehördén mikzeteilt und hon diefen einer sorgfältigen Prüfung unterzogen worden. Nach ihren Feststellungen lassen die Angaben der Seeverklarung, verglihen mit den Meldungen der heimgekehrten deutshen Unterseeboote, darauf s{ließen, daß der „Sve Jarl* identisch ist mit einem von einem eeutshen Unterfeeboöt am J. Juni Nachts 1 Uhr in 56 Grad 40 Minuten nördlicher Breite und 0 Grad 40 Minuten westlicher Länge durh einen Torpedoshuß ver- senkien bisher unbekannt gebliebenen Dampfer, Dampfer keine neutralen Kennzeichen bemerkbar waren, insbesondere auch eiñe Beleuhtung weder für derartige Abzeichen noch für ‘die
Flagge zu sehen ‘wart, ae dér Dampfer von dem Unterseebot' für etn feindliches Schiff gehalten werden. Dos Fehlen der Beleuchtung ' wird ‘von den norwegischen Zeugen selbst zugegeben. Die Schuld trifft daber allein den Führer des Dampfers, der dies- im K: tegsgebiete ver- \äumt hat, so daß eine völkerrechtlide Verpflichtung des Déut chèn Reichs zur Leistung von Schadenersaz--uiht-ane:kannt werden kann. Wenn die deutsche Regierung si gle{hwohl bereit erklärt, in diesem alle
die Dienstpfliht noch nicht fi
Minister außer Lloyd George und Churchill seien dagegen,
‘für den den beteiligten Norwegern entstandenen Schaden eine Vere
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Da an diesem °
tung zu gewähren, fo g*shieht dies mit Nücksiht auf die von r lebhaft beklagten Verluste an Menschenleben, die E Vor- al ps Folge gehabt hat, und in der Erwartung, daß die norwegische
erung diesen freundnahbarliher Gesinnung besonders anerkennen wird. darf der norwegischen Negierung anheimstellen ihr ebenso wie in den Fällen des „Belridge“ und der „Minerva“ einen digen zu en, der gemeinsam mit einem deutschen ändigen die Höhe der GutsGädigung festzuseßen haben würde. Die deutsche Regierung muß jedo ernstlih darauf hinweisen, daß sie in Zukunft nicht mehr in der Lage sein wird, in folhen Fällen, in denen die E ung neutxaler Sciffe die Gefahren des seit einem halben Jahre geführten deutsben Unterseebootkrieges geradezu herausfordert und die ihr von deutsher Seite empfohlenen
einfachen Vorsihtsmaß regeln verabïäumt, irgend eine Verantwortung-
für etwa etntretende Verwech}elunge 0 lihen Schiffe zu übernehmen. gen des neutralen mit einem feind
Türkei. Der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenbur t gestern die Rückreise nah Deutschland angetreten. E
Kriegsnahrihten.
Großes Hauptquartier, 14. September. (W. T. B.)
Westlicher Kriegs\chauplag.
Unter teilweise sehr lebhafter Tätigkeit der Artillerien verlief der Tag sonst ohne wesentliche Ereignisse. Ein {wacher französisher Vorstoß gegen das Schleusenhaus von Sapigneul (nordwestlich von Reims) wurde zurü- geshlagen. Auf Trier, Mörchingen, Château-Salins und Donaueschingen wurden von feindlichen Fliegern Bomben abgeworfen, bei Donaueschingen ein Personen- zug mit Maschinengewehrfeuer beschossen. Es sind einige Personen getötet oder verlegt. Aus dem über Trier er- schienenen Geshwader wurde ein Fleugzeug bei Lommeringen (südwestlih von Fentsch) heruntergescossen.
Oestlicher Kriegschauplaß.
_ Heeres8gruppe des Generalfeldmarschalls von
Hindenburg. Auf der Front zwischen der Düna und der Wilija (nordwestlich von Wilna) sind wir unter Kämpfen im weiteren Vorgehen. Es wurdeu 5200 Ge- fangene gemacht, ein Geshüß, 17 Munitionswagen, 13 Maschinengewehre und viele Bagagen er- beutet. Auch östlich von Olita macht unser Angriff Fort- \chritte. Im Njemenbogen nordöstlich von Grodno ge- angs, die Verfolgung bis hätlivegs Lida. Weiter südlich
i uns dem Szczara-Abschnitt. Der Lida wurde Nachts mit Bomben Ce S
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Verfolgung gegen die E blieb im Fluß; feindlihe Nachhuten wurden geworfen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackens en. Auch hier konnte der Feind die Verfolgung nicht aufhalten; einige hundert Gefangene wurden eingebracht.
: Südöstlicher Kriegs\chauplaßg. Die Lage bei den deutschen Truppen ist unverändert. Oberste Heeresleitung.
Die Kämpfe um den Zwinin.
Von einem Teil des Westflügels der Südarmee zuerst bei Also Verecke und dann am Lysa aus ihren stark befestigten Stellungen vertrieben, zogen sich die Ruffen Anfang Februar über Tucholka in vördliher Nichtung zurü. Schon bei Derinva erreihten fie eine von inzwischen angelangten Verstärkungen beseßte Aufnahmestellung, und zwar auf den Höhen beiderseits der Straße, links auf dem Zwinin und rechts auf dem Ostrog und dem Ojstry. So beberrshten und sperrten fie bis auf weiteres das über Kopiowa nah Skole-Stryj hinabführende Tal und befanden sich wiedeinm in Stellungen, die dem fühnsten Angriff zu trogen tenen.
Der Zwinin ift ein 10 km langer, 1000 m boher Rücken, ter sich etwa um 300 m üter das Orawatal erhebt. Auf die nach der Straße zu abfallenden Osischultern dieses Nückens, dem sogenannten Zwinin 1, lagen die Russen tin mebreren Befesligungslinien überetn- ander derartig verschanzt, daß sie allen Grund hatten, si darin sicher zu fühlen. Weniger autgedehnt, aber ebenso hoh erhebt sih auf der anderen Sette, über den Dstrog mit der Straße verbunden, der gleih- falls die Verteidigung ungemein begünstigende Berg Ostry.
b Die Kämpfe um dieje Stellungen währten von Anfang Februar is in die zweite Aprilhälfte hinein. Gleich in den ersten Tagen ver- hinderten die Russen unseren Versu, den Zwinin 1 von links her zu umgehen und seßten fich auch am Westende auf den Zwinin 11 fest. Fortan spielte sh hier das Ringen auf zwet getrennten Schauplätzen g : Am Ostabhang gingen die Steger von Also-Verecke und vom ysa dem Zwinin 1, am Westabhang die Sieger von Annaberg dem Zwinin l zu Leibe. Jeder suchte den Augenblid wahr- zunehmen, wenn der andere den Gegner nöôtigte, ihm aue gesammelten Kräfte entgegenzuwerfen und den jeweils niht angegriffenen Teil des Berges von Truppen zu cur en. Immer neue Ueberrumpelungswsöglihkeiten wurden erprobt. f on herte man sich dem Zwinin I bald von den westlih dahinter egenden Vorbergen aus, bald \chlich man si im Osten, von der Straße er, um ihn herum, bald lockte man dur lebhaft ausgeführte De- Bea onfangoe au e Linie Ug Tad einen Teil der russischen
1 m Zwinin hinweg und rannte gegen di ig ge- shwädte Stellung zuversichtlich an. 4E E t Mit dem ersten stürmischen Feuereifer war es indessen nicht Son, Zwar glückte es hon bald, den Gegner aus seinen unteren ¿üpengräben binauszudrängen und \ich binnen kurzer Zeit den f eren Werken bis auf wenige bundert Meter zu nähern. Allein die igl wiederholten tollkühnen Ver)uche, die Nussen dort oben bei nl oder bet Tage zu überraschen, scheiterten 1roy strenger Geheim- 9 ung der vorbereitenden Schritte immer wieder an der \{harfen ú amtes des mit Maschtnengewehren und. Handgranaten reichlich F ehenen Gegners, an den Tücken des verschnetten und vereisten Ge- Sen und vor allem an der Unbeständigkeit des Wetters, das mit S neetreiben, Regengüssen und Nebel und mit dem plötlichen Wechsel zus E Frost und Fiühlingswärme die kräftiasten Unternehmungen ül anden machte, Diese immer wieder hartnäcktg gewagten Angriffe L tten mehrmals, so am 9. Februar und am! 20. März, bis in die a ten Verteidigungsstellungen der Russen, doch nie wollte es 4s eren. Truppen gelingen, 0 ltig darin Fuß zu fassen ; sie fanden ui geindlichen Gräben voll beseßt, mußten den gewonnenen Boden vie A R, Ber E Sturimftellungen ¡uritebren, binter ihnen
e, be m o
reunde und fende agi zah fen; im Schnee versinkenden nter den Cinflüfsfen der Witterung getrieten die rückwärtigen dee Uindungen in einen trostlosen Zustand. Die langen Seidéatiten aae onnten {lteßlich nur a holperigen Knüppeldämmen über- A en werden. Snee, Straßenschlamm. und Glatteis gestatteten E N bselig héranrückenden Ersaßmannschaften niht mehr als 2 km Stunde zurückulegen. Durch einfallende Geschosse und durch
und tlihes Fahren und Reiten efahr Mcibee S Der Pader
an hatte nicht A ECäfte genug, die gefallenen Tiere as einzusharren. Gute ienste taten die landesüblichen Tae, aber ‘wie langsam rüdckten sie aus der Stelle! Teilweise behalf man sich aus\s{ließlich mit Trägerkolonnen, stellte hunderte von Gefangenen ein und ließ sie abseits der ungangbaren Straßen \ich ihren eigenen Weg bahnen bis zu den vorderen SbEEURen. Einigemale stockte überbaupt jeder Verkehr, und ohne ernspreher wäre man von der Welt ganz und gar abgeshnitten ps en. Mangelhafte Zufuhr, Kälte und Nässe beeinträctigten den esundheitezustand der durch fortwährende Kämpfe ohnehin sehr ge- s{chwähten Truppen immer mehr. Sollte dec wihtig Zweck denno eam agte pas E “9 „orgsnteg erwogener Angriffsplan, den n Gli V TteR, auernd angriffsfceudigen Streitkräften
Dementsprechend wurde beschlossen, die Infanteri
1 } | e anterie e errungenen Linien wieder zurückzunehmen, t Ler Pelobiidten
erke dur lange andauerndes s{chweres Artilleriefeier angriffsreif zu machen und sich dann in Sappen bis an die Sturmstellung hinan- zuarbeiten. Nur diese Geduldsprobe konnte zum Ziele führen, aber fie brahte auch neue Sorgen mit sich. Für die Schwierigkeit die erforderliche Anzahl schwerer Ge\hüßze tn Stellung zu bringen ’gilt alles, was über den Prijaud der Straßen und des Heländes und über die allgemeine Verkehrshemmung gesagt worden ift. Außerdem war De Artilleriebeobahtung wegen völliger Unsichtigkeit oft halbe Wochen ang unmögli, Wochen, die dann ungenüßt verstrichen. Inzwischen hatten die Russen Przemysl genommen und zogen von den dort frei gewordenen Kräften beträchtliche Teile auch in ihre Zwinin-Stellungen.
Endlich traf es sich am 9. April, daß beide Parteten glei
einen Angriff geplant hatten. In der ersten Mor ete Ses Nufsse die ihm am Zwinin 11 gegenüberltegenden Deutschen ten Berg birunterwerfen. Er stieß mit großer Gewalt vor und drohte, vom Ot1xabhang ber unterstügt, feinen Willen in lebbaftem Kampfe dur- zufepen. Da |1türmten die Belagerer des Zwinin 1 kurz nah 8 Uhr PVèorgens aus ihren Stellungen den Gipfel hinauf. Diesmal über- rashten sie den Gegner vollkommen. Es fam zu einem über die Vèaßen erbitte1nten Nahkampf auf einem S(lachifelde, wie die Ge- hichte es niemals gesehen hat: Eng, nach allen Seiten abs{üssig in monatelangen Kämpfen kahlgestampft und geschossen, dur Svrengminen, Geschoßtrihter und ein Gewirc von Gräben aufgewühlt und zerklüfte, mit fkümmerlihen Resten etner Bewaldung, deren zersplitterte Baumstümpfe gleih den Grabmälern eines voll belegten Friedhofes aus dem Boden ragten. Ueberall waren unter dem wegshmelzenden Schnee die Toten der beiden ver- flossenen Monate wieder ans Licht gekommen, s{chwarze, s{aurige Gruppen der Verwesung. Von unzäbligen Handaranatem empfangen, Flommen die Deutschen troy alledem Schritt für Schritt vorwärts, bis der Kampf entschieden war und der Sieg sich auf ihre Seite neigte. Diese Wendung am Ostabhang wirkte alsbald anfeuernd hinüber auf die Kämpfe am Zwinin 11. Auch dort gewannen die Unseren die Ober- band, warfen ihre Angreifer in nördlicher Richtung zuröck und den Abbang hinunter und fetten si eiligst mit den Croberern des Zwinin I in Verbindung. Als sich die ersten Vorläufer der beiden so lange getrennten und vun wieder vereinten Korpsteile die Hand reichten, überwältigte fie der Ernst dieses bitter chweren Sieges; man sah die stämmigen Leute einander. s{luchzend umarmen und erlebte das Unvergeßliche, wie sie, unter Verwundeten und Toten niedersinkend, sih zum Ruhen hinstr.ckten. Unzählige Leichen füllten die russischen Schü engräben, mehr als 1500 unverwundete Gefangene fielen auf dem winin T in dite Hände der Skeger, darunyter ein vollzähliger Negimentsstab, und als Beute 17 Maschinengewehre und etne große Menge Kriege material. Der mitgefangene russische Kommandant der Verteidigungswerke war auf die erste Meldung, daß die Deutschen im Sturm vorgingen, rubig bei setnem WMèorgentee fißen ge- blieben: Laß die fi nur die Schädel einrennen! Nachher zeigte er sich ehrlih verblüfft durch die Unwiderftehlihkeit unseres Angriffs. Er habe vieles für mögli gehalten (gestand er den Offizieren, die ihm gefangen nohmen), babe den Deutshen Großes zugetraut, nie- mals aber die Erstürmung des fo vershanzten Zwinin. Auch deutsche und österreichish-ungarishe Offiziere haben bei späteren Besuchen immer wieder erflärt, die gewaltsame Wegnahme einer derartig starken und für die Verteidiaung idealen Stellung sei kaum zu beareifen, Alle Kenner räumen dieser Leistung unter den Großtaten der Kriegs- geshihte einen sehr hohen Rang etn und stellen sie ohne Bedenken hoch über die. Stürmung der Spicherer Höhen.
Nach dem 9. April trat wieder für einige Tage unsithtiges Wetter mit heftigem Schneetreiben ein, wodurch die Ma Ausgestaltung des Erfolges vereitelt wurde. Die dann folgenden beiden Wochen waren der Belagerung vnd Erstürmung des Ostry ge- widmet. Cin in der Mitte der Südarmee kämpfendes Korps beschäftigte die Russen vor der Front; sein äußerster linker Flügel erzwang fh am 24. und 25. April, unterstüßt von den Eroberern des Zwinin T durh eine Umgehung, zuerst eiue wichtige Nebenböhe und fodann, troß großer Geländeschwterigkeiten, auch die Hauptkuppe. Er konnte fich dank der gründlichen Arbeit, die von den Artillecten der Verbündeten vorher geletstet worden war, aller feindlichen Gegen- angriffe erwehren, hunderte von Russen gefangen rehmen, die übrigen verjagen und si oben dauernd festseygen. Damit war die leßte große Aufgabe gelöst, die die Südatmee fich in den Karpathen gestelit batte, bevor die westgalizische Offensive ihr im Mai neue und weitere Ziele versprach.
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Wien, 13. (W. T. B.)
gemeldet :
September. Amtlich wird
Russischer Kriegsschauplaß.
Die russishen Angriffe gegen unsere ostgalizishe Front dauern an. An der Serethmündung wurden starke feindliche Kräfte zurückgeworfen. Der Kampf führte an zahlreichen Stellen zu einem Handgemenge in den Schüßen- gräben. Nordwestlich von Strusow brachen mehrere russishe Voxstöße unter dem Kreuzfeuer unserer Batterien zusammen. Andere wurden mit dem Bajonett abgewiesen. Jn der Nacht bezogen die bei Tarnopol kämpfenden verbündeten Truppen einen auf den Höhen von Kozlow und Jezierna ein- gerichtete Stellung, die an unsere auf dem Ostufer der mittleren Strypa befindliche Front anschließt. Die Bewegung wurde vom Gegner nicht gestört. Bei Nowo-Aleksiniec sind heftige Kämpfe im Gange. ODestlih von Dubno sind unsere Truppen an die Eisenbahn vorgedrungen. Jn der Gegend von Derazno warfen wir den Feind an mehreren Punkten, wobei sih das Wiener Landwehr- infanterieregiment Nr. 24 besonders hervortat. Die K. und K. Streitkräfte in Litauen nahmen bei ihrem vorgestrigen Sturme auf das Dorf Szuraty neun Offiziere und eintausend Mann gefangen und erbeuteten fünf Maschinen-
gewehre. - Jtalienischer Kriegsschauplag.
“ An der füstenländishen Front nahmen gestern die Kämpfe in den Räumen von Flitsch und Tolmein mit unver- minderter Heftigkeit ihren Fortgang. Wieder wurden alle Angriffe unter schweren Verlusten der Jtaliener zurückgeschlagen; wieder behaupteten unsere Truppen aus- nahmslos alle S ellungen. Jm Raume von Flitf A seßte der Feind, nahdem Vormittags ein Angriff auf den Roombon
le Wirkung der Schneeschmelze entstanden. in den Fahrdämmen
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und ein Durchhruchsversuch gegen die Hänge dieses Berges ge- scheitert war, j S
Jaworcek und die Golobar-Planina an. Gegen Abend war auch dieser Vorstoß abgewiesen. Jtalienische Artillerie beshoß p ‘die Ansammlungsmulden ihrer eigenen Jnfanterie mit ihtliher Wirkung. Jm Vrsic-Gebiete, wo der Gegner hon im vorgestrigen Kampfe über fünfhundert Mann verloren hatte, brach gestern nahmittag wieder ein Angriff zusammen. Den Tolmeiner Brückenkopf griffen die Jtaliener viermal ver- geblih an. Weiter südwärts herrschte verhältnismäßig Ruhe. An der Tiroler Front waren neuerliche erungs- versuhe des Feindes gegen unsere Popenastellung ebenso fruchilos wie alle früheren. Vor der Grenzbrüdcke liegen weit über hundert tote Ztaliener. Der Stelloertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
Kristiania, 13. September. (W. T. B.) Der Motor- \honer „Bien“, der am Söónnabend mit Grubezholz nah England abging, ist dem „Morgenbladet“ zufolge gestern morgen von einem deutschen Unterseeboot in der Nähe von Orxö in Grund geschossen worden. Di: Besaßung wurde gerettet. (Grubenholz ist Bannware.)
Cöln, 13. September. (W. T. B.)- Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Kristiania vom 11. September: Die Mannschaft des norwegishen Dampfers „Murjeck“, der mit dem Ballast von Rotterdam in Narvik angekommen ift, erzählt der „Narviker Zeitung“: Die „Murjeck“ wurde in der Nordsee von einem deutschen Luft\chiff angerufen. Das Luftschiff ging so tief herab, daß eine der Gonveln in Höhe des Dampfers war. Nachdem die Deutschen Aufs{luß über die Reise und die Ladung des „Murjeck“ erhalien hatten, seßten sie ihre Reise nah Westen fort. Mährend des ganzen Manövers ging die „Murjeck“ in voller Fahrt. Das Luftschiff hatte 30 Mann Besazung, die Vordergondel mehrere Geschüße. Es machte 50 Knoten.
_ Lyon, 13. September. (W. T. B.) Dem „Républicain® zufolge gibt die Admiralität bekannt, daß zwei Barken mit Jnsassen des von einem deutschen Unterseeboot versenkten Dampfers „Ville de Mostaganem“ von englischen und \hwedischen Schiffen auf der Höhe von Oran aufgenommen worden sind.
Berlin, 14. September. (W. T. B) Wie wir- von zu- * ständiger Seite erfahren, erscheint es auf Grund der bisher vorliegenden Nachrichten im Zusammenhalt mit den an amt- licher Stelle bekannten Tatsachen \o gut wie aus- geschlossen, daß ein deutshes Unterseeboot für die Versenkung des englischen Passagier- dampfers „Hesperian“ überhaupt in Frage fommt. Zunächst befand sich nah der planmäßigen Ver- teilung am 4. September d. J. kein deutsches Unterseeboot in dem Seegebiet, in dem „Hesperian“ versenkt worden ist. Ferner ist nah den hier vorliegenden Schilderungen aus englischer Quelle die Explosion eine derartige gewesen, daß aus ihren Wirkungen eher auf eine Mine als auf einen Torpedoshuß geschlossen werden muß. Für diese Annahme spricht auch der Umstand, daß nach den vorliegenden Schilderungen das Schiff nahe dem Vorsteven getroffen worden ist und die zwei vordersten Räume sich mit Wasser füllten.
Ymuiden, 14. September. (W. T. B.) Die Besaßung des holländischen Dampfers „Pomona“ sah Sonntag früh um 71/4 Uhr drei Meilen vom Leuchlschiff „Kentish Knock“ einen englishen Dampfer von ungefähr fünftausend Tonnen, der unterging. Die etwa 100 Mann starke Se stieg an Bord einiger Fishdampfer, die in der Nähe
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Berlin, .14. September. ( tember haben deutsche Wasserflugzeuge einen An- griff auf russische - Seestreitlräfle im Rigas hen Meerbusen und auf Riga-Dünamünde gemacht. Eins der Flugzeuge fichtete vor der Bucht ein feindliches Flugzeug-Mutterschiff und belegte es mit Erfolg mit Bomben; Brandwirkung wurde beobachtet. Ein anderes Flugzeug griff einen Zerstörer mit Bomben an und erzielte einen Treffer. Ein drittes entdeckte in der Arensburger Bucht ein Flugzeug - Mutterschiff und brachte ihm zwei Treffer bei. Dem vierten Flugzeug, das bei Zerel einen Kampf mit zwei russishen Flugzeugen zu bestehen hatte, ge- lang es, an einen Zerstörer heranzukommen und auf ihn einen Treffer zu erzielen. Das fünfte traf zwei feindliche getauchte U-Boote vor Windau und bewarf sie mit zwei Bomben; der Erfolg konnte nicht festaestellt werden Das leßte Flugzeug erzielie auf der zum Torpedobootsbau für die russische Marine bestimmten Mühlgraben-Werft in Düna- münde sechs Treffer in den Werkstätten und auf den Hellingen. Die Werft geriet in Brand. Einem der Flugzeuge be- geanete im Rigaschen Meerbusen ein russishes Segel- \chiff, welhes versenkt wurde, nahdem die Mannschaft gerettet war.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
(W. T. B.) Am 12. Sep-
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 13. September. (W. T. B.) Das Hauptquartier meldet von der Dardanellenfront: Bei Anaforta- nahm unsere Artillerie ein feindlihes Regiment in der Umgebung von Karakoltepe und feindliche Lager beim Salzsee wirksam unter Feuer, ebenso feindliche Kom- jen die bei Sedil Bahr in Gruppen vorgingen. Sie zerstreute diese Truppen. Unser Feuer vertrieb einen feind- lichen Kreuzer und Torpedoboote, die sih einzeln dem Gestade nähern wollten. Sonst nihts von Bedeutung.
Konstantinopel, 13. September. (W. T. B.) Aus dem Kriegs8pressequartier wird gemeldet: An demselben Tage, an dem die Engländer den gemeldeten Angriff gegen die Stadt Dio nördlih von Hodeida äm Roten Meere unternahmen, griff eine Streitmacht von 2000 Mann, die von allen Existen mitteln entblößt waren und von dem Verräter Jdriß mit Hil von Geld, das er von den Engländern erhalten hatte, be- ies worden waren, Lohaja von der Landseite her an. De türkishen Truppen und eingeborenen Krieger unternahmert einen kühnen ama und schlugen die Angreifer zurü, die 423 Tote, darunter ihren Anführer Mehmed Tahir, und eine Menge Verwundeter gurüctliehen, E WA L R
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achmittags Kräfte von Südwesten her gegen den