1915 / 234 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Oct 1915 18:00:01 GMT) scan diff

dem Vorsiß des Ministerpräsidenten Grafen S türgkh

| onferenz in der Angelegenheit der wirischaft-

Notstands- und Retablierungsaktion in

izien statt , an der der Minister des Jnnern, der

inister der ichen Arbeiten, der Minister für Ackerbau, der Finanzminister, der Minister für Galizien, der Statthalter ind der Landeshauptmann von Galizien sowie der Obmann und mehrere Mitglieder des Polentlubs teilnahmen. Die

ihtigsten auf diesem Gebiete im Zuge befindlihen Maß- nahmen wurden durchgesprochen und ein Ueberblick--in betreff der bereits in vollster Dur ührung begriffenen Anordnungen gewonnen. Für die energische burlaréiseade Fortführung und Ausgestaltung der Aktion wurden die maßgebenden Nichtlinien festgestellt.

Die italienishe Regierung hat am 24. Juni 1915 eine Verordnung erlassen, wonach alle seit dem 24. Mai 1915 vön Angehörigen der österreichisch - ungarishen Monatchie vorge- nommenen Uebertragungen von Eigentum an unbeweglichen Gütern und Rechten sowie die Abtretung von Forderungen usw. in Jtalien und den italienishen Kolonien feine recht- lihe Wirkung haben. Gleichzeitig wurde ihnen die aktive

ozeßfähigkeit abgesprohen. Gemäß den Bestimmungen des rgerlichen Geseßbuhes über die Behandlung der Aus- er auf Grundlage der Gegenseitigkeit können nunmehr italienishe Staatsangehörige vor den österreichischen Gerichten keinen Rechtsstreit anhängig machen oder fortsezen und daher die Zahlung -ihrer Forderungen gegen österreihishe Schuldner im Wege der Klage oder der gp C ung nicht er- öôwingen. Die österreichische Regierung hat jedo, wie W. T. B.“ meldet, davon abgesehen, die Verfügungen der italienishen Regierung, die sich gegen Rechts- geschäfte österreichisher Staatsangehöriger kehren, mit Ver- eltungs8maßnahmen zu erwidern, weil die Ungültig- eitserklärung mit italienishen Staatsangehörigen abgeschlossener Verträge unter Umständen für daran beteiligte Inländer uner- wünschte Wirkung haben könnte.

—-Nach einer Meldung ‘des „W. T. B.“ unternimmt der italienishe Botschafter in Paris Tittoni in einer Unter- redung mit einem Redakteur der „Tribuna“ den Versuch, gegenüber dem Dementi des „K. und K. Telegraphen-Kor- respondenz-Bureaus“ - seine -Behauptungen aufrechtzuerhalten, wonach er -es gewesen sei, der anläßlih der Einverleibung Bosniens und der Herzegowina durch die Monarchie den Verzicht Oesterreih-Ungarns auf das Garnisons- recht im Sandschak Novibazar sowie auf die die Souveränitätsrechte Montenegros beshränkenden Bestimmungen des Artikels 29 des Berliner Ver- trages erreiht habe. Amtlich wird hierzu bemerkt:

Die erstere Behauptung trachtet Tittoni durch den Hinweis darauf glaubhaft zu machen, daß er sie bereits in seiner Parlawents- rede vom 4. Dezember 1908 vo'gebraht habe, ohne daß settens des Grafen Aehrenthal ein Dementi ertoigt sei. Abgesehen davon, daß die falsche Angabe niht dadurch richtig wird, daß man nachweist, man habe sie {on in einem . früheren Zeitpunkt aufgestellt, zitiert Tittoni einen Toten, nämli den Grafen Aehrenthal, dessen damaliges Schweigen erx als Zustimmung deuten möchte. Gr übersieht aber hierbei, daß Mitarbeiter des Grafen Aehren- thal noch am Leben sind und daß sie sowte das Archiv des Ballhavéplayes klar bezeugen können, daß der ‘Verzicht Oesterreich. Ungarns auf das Garnisonsredt im Sandshak Ncvibazar vor der Einverleibung Bosuiens und der Herzegowina, und zwar )chon in einem Zeitpunkte, beschlossen worden war, wo Tittoni von dem Einverieibungsplane noh gar teine Kenntnis hatte. In seiner Nede vom 4. Dezember 1908 hat Tittoni si zwar auch nit ausdrücklih das Verdienst an jenem Verzichte der Monarchie zugeschrieben, wohl aber die Vorteile des leßteren für Jtalien in einer jo felbst- gefälligen Weise herausgestrihen, daß die Kammer immerhin annehmen fkoante, dieser Erfolg sei auf den Redner zurückzuführen. Wenn das Wiener Kabinett damals diesen sowie anderen tendenziôsen Darstellungen des Ministers des Aeußern nicht mit einem Dementi entgegentrat, so war hierfür ausschließlich die Erwägung maßgebend, daß Tittoni, der sich zu jener Zeit noch in der Nolle des überzeugten Dreibundfreundes gefiel, ernsten Angriffen im Parla- mente ausgeseßt war, und man die Schwierigkeiten seiner Stellung nicht vermehren wollte. Gegenüber der Feststellung des „K. und K. Telegraphen - Korrespondenz - Bureaus“, daß die Initiative zur Aenderung des Ar1kels 29 des Berliner Vertrags nicht von Italien, fondern von Rußland ausgegangen war,

zitiert Tittoni eine Anzahl von Stellen aus dem österreihich-

ungarischen Rotbuche über die Einverleibungskrise, wobei er bei“ einzelnen dieser Dokumente die ihm zur artung seiner Thesfe 'un- bequemen Stellen einfa unterdrückt. Aber selbst die angeführten Dokumente, die mit dem 18. März 1900 beginnen, beweisen lediglich, daß Graf Aehrenthal in einem späteren Stadium der Frage darüber auch mit. Tittoni verhandelte, aber nicht mit einem Worte, daß die Initiative von letzterem ausgegangéèn sei. Wohl aber geht aus dem unter Nummer 50 des erwähnten No1buches aufge- führten Dokumente, welches das Datum 31. Oktober 1908 trägt, her- vor, daß bereits das von Jéwolski entworfene Programm der damals bon einigen Mächten vorgeschlagenen Konferenz im Punkte 6 die Aenderung des Artikels 29 des Berliner Vertrags enthält. An der ganzen Politik Tittonts ist übrigens nur der glühende Eifer inter- essant, mit dem er \#ch dermalen vor den geistigen Viachthabern Italiens in dem Sinne zu rehakbilitieren sucht, daß er jene Dretbund- freundlihkeit ableugnen und vergessen lassen möchte, die während |einer Miintsterschaft der Hauptbestandteil seiner ganzen Politik war.

Großbritannien und Frland,

Das Auswärtige A mkt veröffentlicht eine Korrespondenz zwischen dem amerifanischen Botschafter in London und dem Staatssekretär Grey, in der ersterer um Angabe von Zahlen ersucht, aus denen der Wert des röhen und be- arbeiteten Kakaos zu entnehmen sei, der in vier Monaten bis um 830. April 1915 aus England nah den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Norwegen und Jtalien gegangen ist, verglichen mit dem gleichen Zeitraum 1913 und 1914. Grey beantwortete die Anfrage, wie „W. T. B.“ meldet, mit statistischen Aufstellungen, in denen die englishen Ausfuhrziffern während der ersten fünf Monate des Jahres mit denen der Vereinigten Staaten verglichen werden, und bemerkte hierzu, er habe gehört, daß in den Ver- einigten Staaten Schriften, die zweifellos von deutschen Agenten inspiriert würden, im Umlauf seien, in denen behauptet werde, England versuche den geseßlichen Handel der Vereinigten Staaten mit den neutralen zu verhindern, um selbst daraus Nußen zu ziehen. Er beeile sich deshalb,

den Botschafter über den wirklihen Stand zu unter- richten. e Zunahme der Baumwollaus fuhr aus Eng- land nah Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niedet- ‘landen vom Januar bis April 1915 - betrug im Vergleich mit demfelhen Zeitraum im Jahre 1914 503 995 Zentner,

‘britannien um 1 000 Pfund Sterling, aus den Vereini

e Die Kakaoaus fuhr stieg aus Groß-

L 1914

taaten aber um 16 000 000 Pfund Sterling. Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten wuchs um 300 Prozent. Der Betrag, um den sih die Ausfuhr vermehrte, war für den oben an- gegebenen Zeitraum 145 658 000 Dollar.

Das Unterhaus isst bis zum 12. Oktober vertagt worden, um McKenna Zeit zu geben, die Finanzbill fertig- zustellen.

Die Verlustliste vom 30. September weist 2% Offi- ziere und 1855 Mann auf, die vom 1. Oktober 28 Offiziere und 1197 Mann, die vom 2. d. M. 41 Offiziere und 1706 Mann. Die „Times“ vom 30. September bis 2. Oktober teilt außer- dem noch den Tod von 115 Offizieren mit.

Frankrei. Der russishe Finanzminister Bark ist vorgestern abend aus London in Paris eingetroffen.

Rußland.

Im Ministerrate wurde der Minister des Jnnern Tscherbatow dem „Rußkoje Slowo“ zufolge gefragt, ob es rihtig sei, daß er die Präventivzensur wieder einführen wolle, worauf er erklärte, daß er davon nichts, wisse. Es er- wies \ih, daß “die Pressezensurverwaltúng auf Veranlassung höherer Kreise diese Nachricht gleichsam als Probeballon .in Die Welt geseßt hatte, um zu sehen, wie die Oeffentlichkeit sich dazu-verhielte, : aber - der einmütige Protest „selbst gemä gter Kreise erwies, daß die Maßregel- den allerheftigsten Widerstand hervorrufen würde; sogar rehtsstehende . Reichsrätsmiiglieder erhoben beim Minister des Jnnern dagegen Einspruch.

Niederlande, Wie das „Handelsblad erfährt, hat die britische Re-" gierung der holländishen Regierung ihr Bedauern darüber ausgesprochen, daß ein britishes gluggeug am 9. August irrtümlih nächst dem Hafen Cadzund Bom l hat. Die britishe Regierung erklärte sih bereit, den an- gerichteten Schaden zu ersegen.

Türkei.

Der deutshe Botschafter Freiherr von Wangenheim ist vorgestern in Konstantinopel eingetroffen und auf dem Bahnhof von seiner Gemahlin, den Mitgliedern der Botschaft, an deren Spige der stellvertretende Botschafter Fürst zu Hohen- lohe, dem ersten Adjutanten Enver Paschas Kiazim Bei, dem Polizeichef Bedri Bei und dem Dragoman der bulgarischen Gesandtschaft Galabow empfangen worden.

Anläßlih der Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten hat der türkische Senat an den Präsidenten des österreihishen Herrenhauses ein Telegramm ge- sandt, worin er dem heldenmütigen ruhmreichen österreichisch- ungarischen Heere für die Verteidigung der Sache des Rechtes und der Gerechtigkeit seine Bewunderung ausdrückt.

Griechenland.

Das Ergebnis der vorgestrigen Konferenz des Königs mit dem Ministerpräsidenten Venizelos ist der „Frank- furter Zeitung“ zufolge, daß die Maßnahmen der Regierung zur Mobilmachung und ihre weiteren Entschließungen für die nächste Zukunft gebilligt worden sind. Mit Rücksicht auf die Erklärung Radoslawows, daß keine Angriffsabsichten gegen Griechenland bestünden, wurde die Beobachtung bewaffneter Neutralität weiter für möglich erachtet, während über die Frage der Bündnispfliht Griechenlands gegen Serbien als nicht dringlich feine definitive Entschließung gefaßt wurde.

Der Vierverband . hat der griechischen Re- gierung nah einer Meldung des „Temps“ mitgeteilt, daß die Vorschläge zurückgezogen worden seien, die Bulgarien gemacht worden wären, um seine Teilnahme an dem Kriege gegen die Türkei zu erlangen. Die Landung der Fran- zosen und Engländer in Saloniki sei unmittelbar bevorstehend.

Rumänien.

Unter der Leitung von Filipescu hat s\ich eine neue politische Vereinigung zwecks Verwirklichung des nationalen Jdeals eines Groß-Rumäniens gebildet.

Bulgarien.

Die der bulgarischen Regierung abgegebenen Erk rungen der Vertreter der Vierverbands8mächte haben, wie der „Temps“ meldet, folgenden Worilaut:

Wenn die bulgari\che Mobilmahung Bulgarien Anlaß geben sollte, eine agaressive Haltung an der Seite unserer Feinde anzu- nehmen, dann find wir entshlofsen, unseren Freunden auf dem Balkan jede Hilfe zu gewähren, über die wir verfügen, so, wie es thnen am besten paßt, in Uebereinstimmung mit den Verbündeten, und zwar ohne jede Einschränkung und ohne jeden Vorbehalt.

Der russische Gesandte in Sofia ist nah einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ be- auftragt worden, unverzüglich dem Ministerpräsidenten Rado s - lawow folgende Note zu überreichen :

Die Ercignisse, die h gegenwärtig in Bulgarien absptelen, be- zeugen den endgültigen Entshluß der Regierung des Königs Ferdi- nand, das Schicksal des Landes in die Hände Deutschlands zu legen. Die Anwesenheit deutscher und österreichischer Offiziere im Kriegs- ministerium und bet den Generalstäven der Armee, die Zusammen- ziehung von Truppen in dem an Serbien \toßenden Gebtetstetle und die weitg-hende finanzielle Unteritüßung, welhe das Kabinett tn Sofia bon seiten unserer Feinde angenommen hat, lafsen feinen Zweifel mehr über das Ziel der gegenwärttgen militärishen Vorbereitungen der bulgarischen Regierung zu. Die Mächte der Entente, die sih die Berwirklihung dec Bestrebungen des bulgarishen Volkes haben agelegen sein ms haben dèn WVitnisterpräsidenten Nadoslawow zu ver)chiedenen ‘Malen darauf aufmerksam gemaht, daß sie jede Serbien feindlihe Handlung als gegen fich gerihtet ansehen würden. Die von dem Voisißenden des bulgarishen Kabinetts als Antwort auf die]e Warnungen reichlich abgegebenen Ver- Jfvetungen find dur die Tatsachen widerlegt worden. Der Vertreter

ußlands, das mit Bulgarien dur die unvergänglihe Erinnerung an Bulgariens Befreiung vom türkischen Joche verbunden t, kann nicht durch seine Anwesenheit die Vorbereitungen zu einem bruder- mörderischen. Angriff auf ein \lawishes Volk und einen Ver- bündeten gutheißen. Der russische Gesandte hat darum Auftrag erhalten, Bulgarten- mit dem gesamten Personal der Gesandtschaft und der Konsulate zu verlassen, wenn die bulgarische Ne- gierung nicht binnen 24 Stunden offen die Beziehungen zu den Feinden der slawishen Sache und Nußlands ab- bticht und wenn sie nicht unverzüglich dazu \chreitet, die Offiziere zu entfernen, welche Armeen der Staaten an- gehören,-die sih mit den Mächten der Entente im Krtege

en abgeworfen |

Nach einer Meldung des Privatkorrespondenten des, „Wolffschen ureaus“ haben 5000 Mazedonier. die zum Eintritt in serbische Heer gepreßt worden waren, in den leßten Tagen an verschiedenen Stellen die Grenze über- schritten, um in die bulgarishe Armee einzutreten Auch aus dem griechishen Heere ist eine Anzahl von Mazedoniern nah Bulgarien entwichen. Etwa 100 serbische Soldaten mit zwei Offizieren sind nah Bulgarien geflüchtet, wo fie entwaffnet worden sind. Nach ihren Schilderungen herrscht im serbischen Heere große Entmutigung.

Amerika. h

Der deutshe Botschafter Graf Bernstorff. hat den Stacidftoie LünTtng eine Note der deuts hen Regie- rung übermittelt, die, wie dem „Reuterschen- Bureau zufolge erklärt wird, eine geeignete Grundlage zur Regelung der Arabic-Frage bildet. .

Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ haben die Fleischerporteure in Chicago an den stellvertretenden Leiter des Staatsdepartements Polk das Ersuchen gerichtet, in England wegen 29 Schiffe mit Ladungen im Werte von 12,5 Millionen Dollar, die in England festgehalten werden, weil man glaubt, daß die Ladungen für Deutschland bestimmt sind, Vorstellungen zu erheben. Polk machte keinerlei An- deutung, ob das Staatsdepartement Schritte tun wird odér nicht.

Afrika. Die britishen und die portugiesishen Behörden haben nah einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ gemeinsame Schritte unternommen, um die Ordnung ‘an den Grenzen von Angola herzustellen. Die zwischen den Grenzlinien liegende Zone, die Deutshand und Portugal beanspruchen, wird als neutral. betrachtet und- gemeinsam -von der portugiesischen und der südafrikanischen Regierung verwaltet werden. Der „Daily Telegraph“ meldet aus Johannesburg, daß die aufständigen Eingeborenen im Süden von Angola völlig unterworfen seien.

Kriegsnachrihhten.

Großes Hauptquartier, 2. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplaß. i

Die Engländer suchten heute naht das ihnen in den Kämpfen der leßten Tage wieder abgenommene Gelände nördlich von Loos im Gegenangriff zurückzuerobern. Der Versuch scheiterte unter {weren blutigen Verlusten für den ‘eind: Französische Angriffe südwestlich Angres, östlich S aich ez sowie nördli von Neuville wurden abgeschlagen. Die Anzahl der Gefangenen, die unsere Truppen in diesem englisch-französishen Angriffsabschnitt bisher machten, ist auf 106 Offiziere, 3642 Mann gestiegen, die Beute an Maschinengewehren beträgt 26. Jn der Champagne griffen die Franzosen Mittags östlih Aubérive in breiter Front an. Der Angriff mi gnd ie, Nur an einer Stelie drang der Feind in unsere Stellung ein; badische Leibgrenadiere gingen zum Gegenangriff vor und nahmen einen, Offizier, 70 Mann gefangen; der Rest des eingedrungenen Feindes fiel. Französische Angriffe nördlich Le Mes nil und nordwestlich Ville fur Tourbe - wurden abgewiesen. Bei der Abwehr der Angriffe während der leßten Tage eichnete sich nordöstlich von Le Mesnil besonders das M ee Gali 29 aus. Die Gesamtzahl der Ge- fangenen und die Beute aus den Kämpfen nördlich von Arras und in der Champagne erreichte gestern die Höhe von 211 Offiziere, 10721 Mann, 35 Maschinen- gewehre. |

Der Bombenabwuxf eines von Paris zum Angriff auf Laon aufgestiegenen Fluggeshwaders hatte den Tod einer Frau und eines Kindes und die {chwere Verleßung eines Bür- gers der Stadt als Erfolg. Unsere Abwehrkanonen \chossen ein Flugzeug südlih. Laon ab, dessen Jnsassen gefangen ge- nommen wurden, ein anderes feindlihes Flugzeug stürzte brennend über Soissons ab.

Oestlicher Kriegsschauplaß.

Heeres8gruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Nördlih von Postawy sind Kavalleriegefechte im Gange. Südlich des Narocz - Sees, bei Spiagla und östlih von Wishnew wurden russishe Vorstöße abge- wiesen. Von stärkeren Angriffen nahm der Feind nah den verlustreichen Fehlschlägen des 30. September Abstand. Unsere Truppen haben gestern bei Smorgon 3 Offiziere, 1100 Mann zu Gefangenen gemaht und 3 Maschinen- gewehre erbeutet.

Heeres3gruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Vor der Front der Heeresgruppe herrshte im allgemeinen Ruhe. Auch hier verzichtete der Gegner auf die Fortführung seiner Angriffe. Vor unseren Linien liegen viele Gefallene des Feindes.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Macensen. Nichts Neues.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Die feindlihen Stellungen bei Czernysz (am Kormin) wurden von unseren Truppen erstürmt. Der Feind wurde nach Norden geworfen, er ließ 1300 Gefangene in unseren Händen. An anderen Stellen der Front wurden weitere 1100 Gefangene gemacht. l

Bei der Armee des Grafen Bothmer hatten die Russen in der Nacht vom 29./30. September einen Dur ch- bruchsversuch westlich Tarnopol unternommen. Der Versuh scheiterte völlig unter sehr erheblichen Ver- lusten für den Gegner. Von nur einer unserer Divisionen sind bisher 1168 en bestattet, 400 bis 500 liegen noch vor

der Front. Zahlreihe Gewehre wurden erbeutet. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 3. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplaß.

Feindlihe Monitore richteten Nachmittags ein wirkungs- loses Feuer auf die Gegend von Westende Bad. Abermalige Versuche der Engländer, während der Nacht nördlih von L008 verlorenes Gelände wiederzugewinnen, mißglückten

während die Vereinigten Staaten in derselben Zeit nach den genannten Ländern 3353 638 Zentner gegen 204177 im

befinden,

vollständig, Mit s{hweren Verlusten nach stellenweise

érbittertén Nahkän.pfén auf. s Jad dex

troß Einsazes ‘einer echeblichhen Menge

Ein feindliher Angriffsversuch aus Neuvill s es die Höheristellungen östlih wurde mit starken Ste: lu Im nächtlichen, dem enden Handgranatenkampf ging uns ein 40 m langes Grövenstück verloren. Die Franzosen haben gestern die

ten für den Feind ab [ ; Angriff folo endes A gade

Infanteri¿angriffe in der Champagne ni feindliche: Artilleriefeuer hielt in S iber lih vorx Le Mes nil wurde der Feind aus

Stellr,ngen vorspringenden Graben hinausgeworfen, wobei er auch an Gefangenen, hatte. die Stellung nordwestlih von Ville sur

erhe'olihe Einbuße, granatenkampf um Ttourbe behielten wir die Oberhand.

Der Feind wiederholte seine Flieg

Laon und Vouziers; an beiden Orten fielen wieder mehrere Zivilpersonen den Bombenwürfen Eer E:

von Rethel wurde das französische Luf zur Landung gezwungen, die Besaßung nommen. Heute 8 Uhr 30

Fliegern Bomben geworfon. Es burgi\che Soldaten, ein - Arbeiter und verlegt.

Oestlicher Kriegs schaupla8. t des Géneralfeldmarschalls

Hindenburg. Jn den Kavalleriekämpfen südlich id Kosjany wurde der Gegner über die Mijadsjolka zurückgeworfen.

Heeres gruppe

Im übrigen nichts von Bedeutung.

Bei den Heeresgruppen-der Genera Prinz Leopold von B Lage unverändert.

Heeresgruppe des Generals von Linsfin ) grup L en. Na der Niederlage bei Czernycz und dem Scheitern A ruffifdt

Angriffe gegen die Front nördlich dieses Russen das westliche Korminufer Postierungea an einzelnen Uebergängen pre

Zahl der von den deutschen Truppen gemachten Gefangenen

hat sih auf 2400 erhöht, Oberste

E —— ee er

Großes Hauptquartier, 4. Oktober. (W. T. B.)

We stlicher Kriegs\chaupl!l Gestern früh ershienen vor Zeebrüg tore und legten ein wirkungsloses

Küstenartillerie traf einen

Meonitor, der abgeschleppt werden mußte.

Gegen die engli

von L008, aus der Nachts ein vergeblicher unsere Stellung westlih von Haisnes unternommen wurde machten die Angriffsarbeiten weitere Fortschritte. ; Souchez-Baches konnten sich die Franzosen in einem kleinen

Grabenstück an der Höhe nordwestlich Given ch

lih dieser Höhe wurden französische Angriffe abgeschlagen. Das

40 Meter lange Grabenstück nordöstlih von von Uns wieder genommen. Jn der C hampa

nachmittag die Franzosen in derGegendnordwestlih von Mass iges

und "She M von Ville sur Toube verg

an. Jhre Ansamimlungen wurden unter fonzentrishes F a) i T A E 25euer genommen. Ein starker Nach tangriff gegen unsere Stellungen

nordwestlih vonVille sur Tourbe brach im

schinengewehrfeuer unter \{chweren Verlusten zusammen. Daynyo lo Hauptsammelort des Nach- shubes für die französische Angriffsgruppe in der Champagne

Der Bahnhof Chalons, der

UÏ, wurde heute naht mit sihtbarem elnemunsererLuftschiffemitBo

Oestlicher Kriegss\chaupla

_ Heeresgruppe des Hindenburg. Artillerievorbereitung fast Post awy griff, der unter ungewöhnlich starken fsammenbrach, nächtliche Teilunternehmung erfolglos. wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen.

Bei den anderen Heeresgruppen ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung.

Seit einiger Zeit ist der Obersten Heeresleitung folgend Be fehl des französischen Generals Joffre batännt folgender

„Großes Hauptquartier der Westar Generalstab 3. Bureau. lgtmes, Nr. 8. 565.

14. Lx. 1915.

Geheim.

An die Kommandtierenden Generale.

Der Geist der Truppen und ihr Opfermut bilden die wictiaste Bedingung des Angriffs. Der französishe Soldat schlägt sich d l tapferer, je besser er die Wichtigkeit der Angriffshandlungen begreift, Vertrauen hat zu den von den ührern getroffenen Maßnahmen. Es ist deshalb notwendig, daß dte fiziere aller Grade - von heute an ibre Untergebenen über die gün-

woran er beteiligt ist, und je mehr et

Pen ffe ungen aufflären, unter denen der anzojijchen Streitkräfte vor n wird. müssen allen befannt fein : N !

1) Auf dem französishen Kriegsshauplaß zum Angriff zu schreiten,

{t für uns' eine Notwendigkeit, um dite Deutschen verjagen.

gehen gegen die russishe Armee zu verla griffen ent egenzutreten. ö ngsamen,

2) Alles ist geschehen, daß diefer An riff mit erbeblihen Kräft und En materiellen Mitteln S E Sa L Men rechung gesteigerte Wert der Verteidigungseinrihtungen immer größere s Dn Territorial- ) er in Fra t englishen Streitkräfte haben dem O befe abee Ge R ront herauszuzieben und für

ohne Unter in erster Unte, die truppen an der Front, die Vermehrun

ße Zahl von Divisionen aus der den Angriff bereitzuhalten, deren gleihkommt. Diese Streit gépltenen verfügen über neue

ie Zahl der Maschinengewehre Feldkanonen, die nah Maßgabe th

tärke der ist mehr als

Die Kraftwagenkolonnen sind vermehrt worden,

Þpflegung als zur Truppenverschiebung. Die \{chwere Artillerte, das

wichtigste Angriffsmiitel, war der Gegenstand erheb

l Minuten vormittag wurden au die neutrale Stadt Luremburg von Fran dis Er

ayern und von Matckensen ist die

S : ] n Feuer auf die Küste; Drei belgische Bewohner fielen dem Feuer zum B es, |

»e des Generalfeldmarshalls von Die Russen schritten gestern nach ausgiebiger auf der ganzen und Smorgon in dichten Massen zum An-

Auch südwestlich von Lennewaden (an der Düna)

Wir werden fowohl unsere seit zwölf Monaten unter- johten Volksgenossen befreien als auch dem Feinde den wertvollen Es unserer besezten Gebiete entreißen. Außerdem wird ein glänzender

leg über die Deutschen die neutralen Völker bestimmen, sich zu unseren Gunsten zu entscheiden, und den Feind zwingen, sein Vor-

kräfte ebenso wie die i und vollständige Kriegsmittel.

rer Abnuzung du erfeßt worden sind, verfügen über einen Mets E aen

eind hier seine Angri auhez mißlang ein französischer Vorstß

von Gasgranaten.

cht wiederholt, das Stärke an. Nörd- einem gegen unsere

Im Hand-

erangriffe auf Jn Gegend

t\chiff „Alsace“ ist gefangen ge-

sind zwei luxem- ein Ladenmädchen

lfeldmarschälle

Ortes haben die _bis auf fleine i8gegeben. Die

Heeresleitung.

ab. ge fünf Moni--

Unfßere shwer beschädigt sche Front nördlich Ausfall gegen Südlich des y festsegen. Süd-

Neuville wurde gne seßten gestern

eblih zum Angriff

Artillerie-und Ma-

Erfolge von mben belegt.

ß.

Front zwischen

Verlusten zu- en blieben ebenso

nächste Angriff der Folgende Punkte

aus Frankrei zu

um unseren An-

mehrerer Armeen n der Front

verdoppelt. Die

fowohl zur Ver-

Ein? beträdhtlide Menge von Batterien schwetên Kalibers ist mit Rüsiet auf die tächsten Angr:ffehontlungeti veteinigt und vorbereitet wbrden. Der für j-d-s Geschüß vorg: chene tägliche Munitiousetsaß übertrifft den biéher j-mals fengestellten größten Verbrauch.

3) Der gegenwäit'ge Z-itpunkt ist für einen allgemeinen riff besonders günstig. Ciner]eits haben die Kitchener Armeen ihre Landung in Frankreih beendet, und andererseits haben die chen noh im legten Monat von unserer Front Kräfte weggezogen, um sie an der rufsishen Front zu verwenden, Die Deut hen haben nur fehr dürftige Reserven bintér der dünnen Linie ihrer rabeustellung.

4) Der Angriff soll ein allgemeiner sein. Er wird aus mehreren großen und gleidbzeitigen Angriffen besiehen, die auf sehr großen

ronten vor sih gehen sollen. Die englishen Truppen werden mit edeutenden Kräften daran teilnehmen. Auch die belgishen Truppen werden sich an den Angriffshandlungen beteiligen. Sobald der Feind ershüttert sein wird, werden die Truppen an den bis dahin untättg gehaltenen Teilen der Front threrseits angretfen, um die Unordnung zu vervollständigen und ihn zur Falosuns zu bringen. Es wird sich für alle Truppen, die angreifen, nicht nur darum - handeln, die ersten feindlilen Gräben wegzunehmen, sondern ohne Ruhe Tag und Nacht durhzustoßen über die zweite und dritte Linie bis in das freie Gelände. Die gañizze Kavallerie wird at diesen An- gien teilnehmen, um den Erfolg mit weitem Abstand vor der

nfantérie auszunuzen. Die Gleichzeitigkeit der Angriffe, ihre Wucht und Ausdehnung werden den Feind hindern, seine Infanterie- und Artilleriereserven auf einem Punkte zu versammeln, wie er es im Norden von Arras tun konnte. Diese Umstände sichen den Erfolg,

Die Bekanntgabe dieser Mitteilungen: an die Truppen wird nicht verfehlen, den Geist der Truppe zu der Höhe der Opfer zu erheben, die von ‘ihr gefordert werden. Es ist daher unbedingt nötig, daß die Mitteilung mit Klugheit und Veberzeugung ge{chieht.

(Gez.) J. Ioffre.*

Hierzu gab ein französischer Regimentskommandeur folhemen Zusatz :

„Diesen Befehl bringt der Oberst zur Kenntnis der H Bataillonskommandeure und Kompagnieführer und bittet sie, wähtend des Dienstes in den Gräben und im Lager jede Gelegenbeit zu benußen, um den Leuten begreiflih zu machen, daß die von ibnen gerettee Anstrengung derartige Folgen háäben kann, daß der Krieg innen kurzem mit einem Schlage zu Gnde ist,

Alle müssen bei dem beabsichtigten Angriff diejenige Kraft, Energie und Tapferkeit einsezén, die nötig find, um ein so großes Ergebnis zu erreichen.

Wir müssen die deuts{en Linien durchbré{hen -und dazu vorwärts geben, troß ällem .. .*

Der Befehl des Generals Joffre wird in interessänter Weise - durch nachstehende Aeußerung des Data i der englischen Gardedivifion ergänzt, die am 25. September in deutsche Hände gefallen ist :

„Divisionsbefehl der Gardedivision. _ Am Vorabend der größten Schlacht aller Zeiten wüusbt der Kommandeur der Gardedivision seinen Truppen viel Glück. Er hat den anfeuernden Worten des kommandierenden Generals von beute morgen nich18 hinzuzufügen. Möchte sich. aber jedermann zwei Dinge vôr O EES 4 ide U

- daß von dem Ausgang dieser S{lacht i englischer Generattonen abbiaat, | E Mat folimendes

Sah R E s oes erwartet wird.

ein Gar von über ienstjahren mehr hinzuzufügen braudht. R L Da: er: aidis (gez.) Lord Cavan.*

Aus diesen beiden Dokumenten geht zunächst hervor, wie {mählich man die Oeffentlichkeit täuscht, E is nach dem Fehblschlagen des am 25. IX: unternommenen Angriffs ‘in seinen eigentlichen Bestrebungen immer wieder versichert wird, der in der Vorbewegung eingetretene Stillstand habe von vorn- herein in der Absicht der verbündeten englischen und fran- zösischen Heeresleitungen gelegen.

Aber die Befehle gestatten auh noch andere Feststellungen. Der Zweck des Angriffs war, die Deutschen aus Frankreich zu vertreiben, das Ergebnis dagegen, ‘daß die deutschen Truppen auf der etwa 840 km langen Front an einer Stelle in 23 km, an einer anderen, und an dieser nicht durch die soldatischen Leistungen des englischen Angreifers, fondern durch gelungene Ueberraschung mit einem Gasangriff, in 12 km Breite aus der vordersten Linie ihres Verteidigungssystems in die zweite, die nicht die leßte ist, gedrückt wurden. Nach vorsichtiger Be- rehnung betragen die französischen Verluste an Doten, verwundeten und Gefangenen mindestens 130000, die englishen 60000, die deutschen noch nicht ein Fünftel dieser Zahl. Ob die Gegner hiernach noch Aus- ficht haben, ihr Endziel zu erreichen, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls fönnen solche örtlichen Erfolge, erkämpft durch den Einsaß sechs- bis siebenfacher zahlenmäßiger Ueber- legenheit Und vorbereitet durch vielmonatige Arbeit der Kriegsmaterialfabriken der halben Welt einshließlich Amerikas, nicht ein „glänzender Sieg“ genannt werden.

Noch weniger ist davon zu reden, daß der Angriff uns gezwungen hätte, irgendetwas zu tun, was nicht in unserem Plan lag, im besonderen unser Vorgehen gegen die russische Armee nah ihm zu richten. Abgesehen davon, daß eine zum Abtransport bestimmte Division beim Einsezen der Offensive auf dem Westkriegsshauplag angehalten und dafür eine im Antransport hierher befindliche andere Division nah dem Be- stimmungsort der ersten gelenkt wurde, hat der Angriff die deutsche Oberste Heeresleitung nicht veranlaßt, auch nur einen einzigen Mann anders zu verwenden, wie es seit langer Zeit E E 5

ndererseits ist der Angriff weder ohne Ruhe Tag und Nacht fortgeführt worden, noch ist er bisher an itgentiner Stelle über unsere zweite Linie hinaus gelangt, noch hat er uns verhindert, unsere Reserven genau so sicher und wirksam zu vér- schieben, wie wir es bei der Maioffensive nördlih Arras tun konnten. Oberste Heereésleitung.

Wien, 2. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Russischer Kriegsschauplaßz. Die Kämpfe am Korminbach nahmen ihren Fortgang.

Deutsche und österreichish-ungarishe Truppen warfen den D ‘aus dem in den lezten Tagen heißumstrittenen Dorfe

ernysz. Die Zahl der gestern mitgeteilten Gefangenen

erhöhte sich auf 5400. Unsere Reiterei hatte, in (édsdriter

Ee, S gus E an lef aue ergenen Gealgen ruhm- nleu. Sonjt verlief der gestrige Tag im Nordost

ohne besondere Ereignisse. nige : E

Jtalienischer Kriegs\chauplaß.

An der Tiroler Front fanden gestern im allgemeinen nur Geschüßkämpfe statt. Jn der Gegend östlich bés Sauxo Cornella (nördlih Roncegno) war in der Nacht auf den 1. Ok tober lebhaftes Gewehrfeuer hörbar; von unserer Seite nahmen keine Truppen an diesem Gefechte teil. Jm Cristallo-Gebiete

licher Anstrengung.

wurde Abends ein Angriff einer Alpiniabteilung au Sattel zwischen Rauchkofel und Schönleitenwand Ta abge- |

| wiesen. Ein (ider Schicksal fanden 22 = Kärniner ront

wiederholte geg en auf den Malurch und westlih des Bombaschgrabens (nördlich Pontafel). Im Küstenland hat die feit ira Raume nördlich Tolmein nachgelassen. Ein gestern abend angeseßter

brach in unserem Feuer zusammen. j

Südsstliher Kriegsschauplat.

An der Savefront nächst der Koïubaramlindung be- schossen ünsere Batterien, feindlihzz ArtiZeriefeuer erwidernd, mit Erfolg die serbischen Uferstellunzen. Bei Gorazde jagten wir eine etwa 300 Mann starke- montenegrinishe Abteicung in die Flucht. Oestlich von Trebinje unternahmen unsere Truppen, vom Feuer der Grenzsperren E eine Streifung auf montenegrinishes Gebiet. Sie überfielen die feindlichen Vorposien und vernichteten einige Magazine.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 3. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschaup laß.

Der Feind räumte gestern, ershöpft dur die vielen erfolglosen und verlustreiGen Angriffe, die er tags vorher unternommen s das Westufer des unteren Kormin- baches. Sonst im Nordosten bei unveränderter Lage keine be- sonderen Ereignisse.

Jtal ienisher Kriegs\chaupla 8.

Gestern vor Tagesanbruch gruppierten sich die Jtaliener zu einem größeren Angriff auf der Nordwestabschnitt der Hoch- flähe . von Doberdo. Unsere Artillerie überfiel die An- griffstruppen mit gee und zersprengte fie größtenteils. So endete die feindlihe Unternehmung mit dem Vorstoß eines Bataillons längs der Straße Sdraussina—San Martino. Dieser Vorstoß und ein ähnliher gegen Mittag angeseßter Angriff wurden abgewiesen. Ebenso s\cheiterten Versuche des Gegners, östlih von Redipuglia vorzugehen. Ge- wisse Bewegungen hinter der feindlichen Front und der lebhafte Verkehr auf den venezianischen Eisenbahnen sind unserer Beob-- achtung niht entgangen: An den übrigen Teilen der Süd - westfront hat fi nihts von Belang ereignet.

Südöstlicher Kriegsschauplat. Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleuinant.

Der Krieg zur See.

Berlin, 3. Oktober. (W. T. B.) Am 2. Oktober sind zwei englishe Monitore vor La Pänne durch Bomben- würfe uuserer Wasserflugzeuge beschädigt worden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

_New York, 3. Oktober. (W. T. B.) Der aus England zurückgekehrte amerikanishe Tierarzt Banks berichtet, daß ein britishes Wachtschiff unter amerikanischer Flagge sich einem deutishen U-Boot genähert und, als es heran- gekommen mar, das Sternenbanner niedergeholt, die britische Flagge gehißt und das U-Boot beschossen und zum Sinken gebracht habe. Banks, der den Angriff von Bord des von dem U-Boot angegriffenen und be- schossenen Viehdampfers „Nicosian“ mitansah, sagte ferner, den Offizieren und Mannschaften des Wachtschiffes, S welches die Besaßung der „Nicosian“ übergegangen war, se strengstes Stillschweigen anbefohlen worden. Jn einem Privat- briefe, der in amerikanischen Blättern veröffentlicht worden ift, teilt Banks mit, daß die Briten rüdsichtslos E die im Wasser schwimmenden und auf die „Nico}jian“ gefletterten deuts hen Matrosen geschossen hätten.

(Die Nahhricht bezieht sih auf denselben Vorfall, über den die deutshe Presse am 8. September auf Grund von Mitteilungen aus London eingetroffener Amerikaner berihtete. Das deutsche Untersee- boot, um das es sich handelt, kann nur das am 6. September amtlich als verloren gegangen gemeldete Boot „U 27* fein.)

Die Galeasse

__ _Kristiania, 3. Oktober. (W. T. B.)

„Yanna“, die in Kristiansand angekommen ist, berichtet, sie habe in der Nacht vom 830. 9. zum 1. 10. 25 Seemeilen süd- westlih Ryvingen ein brennendes Schiff getroffen und fest- gestellt, daß es das Wrack eines Eisenschiffes von un- gefähr 700 Tonnen war. Das Schiffsinnere war ein Flammen- meer. Es soll das vierte brennende Fahrzeug sein, das in den legten Tagen an der Südküste Norwegens gesehen

worden ist.

Kopenhagen, 2. Oktober. (W. T. B.) An der Süd- westküste von Laaland ist heute vormitiag die Motorjacht „Söôlva“ aus Nakskow, auf der Reise von Nakskow nach Rödby mit Mais, auf eine Mine gestoßen und gesunken.

Der Führer des Schiffes, der allein an Bord war, ist ertrunken.

, Maaslouis, 4. Oktober. (W. T. B.) Mittwoch wurde ein englischer Hilfskreuzer, der im Versinken war, von zwei Fishdampfern nah Dover geschleppt.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 2. Oktober. (W. T. B.) Das Haupt: quartier meldet von der Dardanellenfront: Die Lage ist unverändert. Unsere aufklärenden Kolonnen fahren fort, bei ihren Angriffen Gewehre und Kriegsmaterial zu erbeuten. Unsere Artillerie beantwortete das Feuer eines feindlichen Kreuzers, der wirkungslos unsere Stellungen auf der Höhe von Jonk im Abschnitt von Ari Burun beschoß, und erzielte einen Volltreffer an Bord. Det Kreuzer entfernte sih darauf. Bei Sedil Bahr ging der Artilleriefkampf eine Weile weiter. Einige feindlihe Batterien wurden zum Schweigen gebracht. Auf dem linken Flügel wurde ein Teil der feindlichen Schüßengräben zerstört. Auf dem N Flügel vernichtete eine von uns entzündete enmine eine

e Mine und tötete die Sappeure. Sonst hat sich nihts ereignet. G N

Konstantinopel, 4. Oktober. (W. T. B.) Das quartier teilt mit: An der Dardanellen front ist Bedeutendes vorgefallen, außer Gefechten zwischen Erkund; abteilungen und dem gewöhnlichen Artillerie- und- J kampf. Am 2. Oktober ließen wir bei Sedil V unserem rechten Flügel eine e springen, die eine f

Gegenmine zerstörte. An den anderen Fronte ichtiges, : A

Angriff der Jtaliener gegen den Tolmeiner Brückenkopf