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- 85 Die Tutelgevfl'cht erstreckt \sich nit: 2. auf Vocrâte, die im Eigentune des Rélchs, cines Bundes. staats oder Œlfaß;-Lothringens, insbesondere im Eigentum & eines Militär fi kus oder der acinevzrwaltung fteben ;
« auf Vorräte, die im Eigentume der Reichagetreidestelle G. m. b. H. oder der Zentral. Einkaufs-G.\ellshzft m. b. H. sieben;
- auf Hinterkorn und Hinterkornshrot, das von einem Kom- iaunaiverbande, sowie auf zur menschlichen Ernährung un- geeignetes Brotgetretde und Mebl, das von der Reichs- getreidestelle zum Verfüttern freigegeben worden ift;
Ò auf Brotgetreidesrot, das von der Reichsgetreidestelle zum Verfüttern freigegeben worden ist.
S6 Die Landeszentralbehörden erlassen die zur Ausfü ; j e zur Ausführung der Er- bebung erforderlihen Verordnungen und BekanntmaSangen.
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; S Die Erbebung der Vorräte“ erfol : L / è erfolgt gemeindeweise. Die Aus- tuna der Erhbebyng liegt den Gemetndebehörden ob. Sie erfolgt ren |aglih dur Ortelisten. Die Landeszentralbebörden können be- E, E org A oder gen Stelle von Ortslisten Anzeige- zu verwenden find. Bei der Erhebur ) folgend DruÎXsa®en*) in Anwendung : I E geme E E - Zusammenstellung8muster, 111. Arz°ige. Nus iele Drucksachen sind für die Ausführung der Erbebung binsi{tli@ es Inhalts maßgebend. Die Lande8zentralbehörden sind berechtigt, enderungen der Fassung der Oxtsliste und Anzetge vorzunehmen.
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Die Bevölkerung ist in geeigneter Weise auf die bevorstehende (Srhebung aufmerksam zu machen. Die mit der Durhführung der Œrbebung betrauten Behörden haben die Berteilung der Druck!'achen an bie Gemeindebehörden fo zeitig vorzunehmen, daß das Ausfüllen der Zäblpaptere am 16. Norember 1915 erfolgen kann. Die Se- meêtndebebörden baben die abgesch!ossenen Ortslijten bis zum 20. No- venber 1915 an die Kommuna!verbände einzusenden.
Die Kommunalverbände haben bis zum 27. November 1915 der von der Landeszentraibehörde betimmien Behörde eine Zutammen- ftellung der vorhandenen Vorräte einzureiden. Vorräte an aus Iändischem Brotgetreide oder Mehl, die nah dem 31. Januar 1915, fowie Vorräte an ausländishem Hafer, die nah tem 16. Februar 1915 aus dem Ausland eingeführt wurden und sich nah der Kenntnis des Kommunalverbandes im Bezirke befinden, sind gesondert anzugeben.
Die Landeszentralbehörden haben bis zum 11. Dezember 1915 der NMeichsgetreioestelle ein Verzeichnis der vorhandenen Vorräte an Brot- getretde und Mehl, der Neichsfuttermittelstelle ein solhes der Vorräte an Hafer nah Kommunalverbänden einzureichen.
Die Herfstell b Bats Drucksah f ch eritelung und Versenduñg der Drucksahßen erfolgt dur die mit der Durchführung der Erhebung betrauten Landesbehörden. Die durch die Herstellung und Versendung der Drucksaten entstehenden Kosten werden den Landesbehörten ersetzt.
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Die zuständiae Behörde oder die von ihr beauftragten Beamten find befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats- und Betriehs8s raume oder sonstige Aufbewahcungsorte, wo Vorräte von Brot- getreide, Hafer oder Mebl zú vermuten sind, zu untecsuhen und die Büher des zur Anzeige Verpflichteten zu prüfen.
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Wer vorsäßlih die Anzeige, zu der er auf Grund dieser Ver- ordnung verpflichtet ist, niht in der geseßten Frist erstattet oder wissentlich unrihtige oder unvollständige Angaben ma&t, wird mit Gefängnis bis zu ses Monaten oder mit Geldstrafe bis zu zehn» tausend Mark bestraft; auch können die Borrâte, die vershwiegen siad, inf Urteil als dem Staate verfallen erkiärt werden.
Wer fabrlä!sig die Anzeige, zu der er auf Grund dieser Ver- ordnung verpflichtet ist, niht in der geseßten Frist erstattet oder un- E E andige, mig an macht, e mit Geldstrafe bis
reltausend Marf odec im ÜUnvezrmögensfall2 mit Gefänants bis lechs Monaten bestraft. ani éa aa
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Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den, 22. Oktober 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü ck.
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*) Die Vordrucke der Drucksahen sind hier nit mitveröffentlicht.
Königreich Preußen.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten.
: Der Regierungsbaumeister Cohn ist von Blumenthal Regierungsbezirk Stade) nah Berlin (Geschäftsbereich des Polizeipräsidiums in Berlin) versetzt.
Bekanntmachung.
_Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung u nzuverlässiger Perfonen vom Handel (Reichs-Geseßblatt Seite 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 habe ich der Firma Sigmund Dellheim G. m. b. O.¿ Bexlin- 0. Schicklerstr. 3, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Großviehhäuten wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. j
« Verlin, den 23. Oktober 1915. Der Polizeipräsident. J. V: von Rönne.
Veranntmachung.
Der hier Nosenstraße 9 a wohnhafte Eier- und Buktter- händler Johann Georg Pflug hat in der Zeit vom 1. bis 18. d. M. das Pfund Molkereibutter für 1,90 6 ohne Frachtvergütung bezogen und dieselbe vom 1. bis 11. d. M. im Kleinhandel mit 2,40 4/6 und nah dem 11. d. M. mit 3,00 #4 für das Pfund verkauft. Durch diese Preistreiberei ist die Unzuverlässigkeit des Händlers in bezug auf den Handel mit Butter dargetan. Es is ihm daher auf Grund des § 1 der Bundesratsbekanntmachung zur Fernhaltung un- zuverlässiger Personen vom Hande! vom 23. Sep- E d. J. der Handel mit Butter, Käse und Eiern untersagt worden.
Hanau, den 23. Oktober 1915. Königliche Polizeidirektion. Laur.
Bekanntmachung.
‘ Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlä s\siger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) ist dem Kauf- mann Hans Zachler, wohnhaft in Cöln, Ubierring 21, der Handel mit Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, mit rohen Naturerzeugnissen sowie Heiz- und Leuchtstoffen untersagt worden.
Cöln, den 21. Oktober 1915. Der Oberbürgermeister. J. V.: Aden auer.
BVeranuntmachung.
Wegen Vergehen: gegen die auf Grund der 88 11 und 36 der Bundesratsverordnung vom 2. 1. 15 (RGBl. S. 35) ergangenen Anordnungen ist auf Grund des S 52 der cit. Verordnung und des § 1 der Bundesrats- verordnung vom 23. 9. 15 (NGBl. S. 603) dem Jnhaber der Mehlgroßhandlung Shwoebel u. Schmidt, Kauf- mann Adam Schwoebel hierselbst der Handel mit Mehl und Lebensmitteln aller Art untersagt worden.
Saarbrücken, den 2. Oktober 1915.
Der Königliche Polizeidirektor. von Miquel.
Ver unntmaäacGunag.
Wegen Vergehen gegen § 13 der Bundesrats- verordnung vom 2. 1. 15 (RGEUL. S. 35) ist auf Grund des 8 52 der cit. Verordnung und des S 1 der Bundesrats- verordnung vom 23. 9. 15 (RGBl. S. 603) den Bäcer- meistern
Franz Finger,
Wilhelm Wannenmacher und
Friß Herrmann, sämtlich hier wohnhaft, die Herstellung von Backwaren und der Handel mit Mehl und Backwaren untersagt worden.
Saarbrücken, den 22. Oktober 1915. Der Königliche Polizeidirektor. von Miquel.
Nichkamfkliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 25. Oktober 1915.
Das Königliche Staatsministerium trat einer Sißung zusammen.
heute zu
Wie von zuständiger Seite dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, bestand in Rußland bis vor kurzem eine Vorschrift, nach der alle Kriegsgefangenen ihre Kokarden, Grad- abzeihen, Auszeihnungen usw. abzulegen hatten, so- bald sie in einem Lager interniert wurden. Eins aroße Anzahl deutscher und österreichisher Kriegsgefangener, die in dieser Maßregel eine Kränkung ihrer Ehre und eine Verlezung ihrer militärischen Pflichten erblickten, weigerten fich, Kokarden und Gradabzeichen abzulezen. Sie wurden jedoch durch die russishe Regierung unter Anwendung von Gewalt dazu gezwungen.
Infolge dieser Maßregel hat zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn eine Einigung dahingehend stattgefunden, daß zunächst sämtliche kriegsgefangenen russischen Oberleutnants, Leutnants, Unteroffiziere und Mannschaften gleichfalls die Grad- abzeichen, Kokarden usw. abzulegen hätten, so lange von der rusfischen Regierung nicht die Aufhebung jener ebenfo ehren- rührigen wie sinnlosen Maßregel verfügt worden sei.
Oesterreich-Ungarn gegenüber zeigte die russische Regierung sogleih Entgegenkommen, sodaß hier die Durchführung der angedrohten Maßregel nicht notwendig wurde. Die Ver- handlungen mit Deutschland wurden dagegen hinausgeschleppt, sodaß die angedrohte Ablegung der Kokarden seitens der russischen“ Krieg8gefangenen als eine gerehte Vergeltungs- maßregel zur Durchführung gebraht werden mußte. Der größte Teil der Gefangenen zeigte sich bei der Abnahme der Abzeichen bereitwillig, nur bei einem kleineren mußte auch hier Gewalt angewendet werden.
Um die russische Regierung \chließlih zu einem Entgegen- kommen zu zwingen, wurde angedroht, daß sämtliche russische Offiziere, also au Generale, Stabsoffiziere usw. die Kokarden 2c. abzulegen hätten, wenn nicht alsbald von der russischen Negie- rung den deutschen kriegsgefangenen Offizieren und Mann- schaften das Wiederanlegen der Kokarden usw. gestattet würde. Die deutsche Heeresverwaltung verpflichtete sich hierbei, den russischen Oberleutnants, Leutnants und Mannschaften am aan Tage das Wiederanlegen der Kokarden usw. zu er- auben.
Diese Maßnahme hat zu einem vollen Erfolge geführt. Nachdem die russishe Regierung amtlich erklärt hat, daß nun- mehr allen deutschen Kriegsgefangenen in Rußland das Tragen der Abzeichen gestattet würde, ist auch in Deutschland eine entsprechende Anordnung für die Krieg8gefangenen getroffen worden.
Der Ausschuß für Kartoffeln, Gemüse und Obst des Bei- rats der Reichsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise ist, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern unter dem Vorsiß des Präsidenten Dr. Kauß zu seiner ersten Sizung zusammen- getreten. Es fand eine eingehende Besprechung über die Kart offelversorgung der Bevölkerung statt, in der Wünsche auf Herabseßung der Preise der Kartoffelerzeugnisse, auf shnellere Gestellung derEisenbahnwagen,auf Ausdehnung der Beschlagnahme auch auf Vorräte der Händlerund Heranziehung kleinererBetriebe zur Sicherung des notwendigen Bedarfs geäußert wurden. Sodann fand eine Erörterung über die \sprunghaften Preissteigerungen bei Gemüse, besonders bei Weißkohl, dem daraus hergestellten Sauerkraut und bei den Zwiebeln statt. Ueber die Wirkung des Gewichtsverlaufs bei Gemüse auf die Preise waren die Ansichten geteilt. Zum Schluß wurde festgestellt, daß die Obsternte eine sehr günstige ist und daß die Marmeladen-
bereitung in dr großem Umfang eingeleitet ist. ‘Mißständen
über zu hohe Preisbildung soll ungesäumt begegnet werden.
Die Bekanntmachung, betreffend Bestandserhebung für elektrishe Maschinen, Transformatoren uud Appa- rate (2519/8. 15. B. 5), vom 15. 10. 15 ist, wie die einge- gangenen Meldungen zeigen, vielfach mißverstanden worden. Des- halb wird dur „W. T. B.“ ausdrücklih auf den § 4 der Bekannt- machung, der die Meldepflicht behandelt, hingewiesen. Hiernach sind nur solche der im § 2 der Bekanntmachung auf- geführten Gegenstände zu melden, die . verfügbar sind. Welche Maschinen als „verfügbar“ angesehen werden, ist in dem genannten § 4 ausführlih dargestelt. Nicht zu melden sind Maschinen, die sih im Betriebe befinden untd nicht entbehrt werden können.
Nach der Bekanntmachung Nr. V. I. 663/6. 15. K. R. A., be- treffend Bestandserhebung und Beschlagnahme von Kautschuk (Gummi), Guttapercha, Balata und Asbest, sowie von Halb- und Fertigfabrikaten unter Verwendung dieser Nohstofse; und der Nachtragsverordnung Nr. V I]. 1612/8. 15 K. R. A. zu dieser Bekanntmachung waren die Bestände der Klassen 1——49 erneut zum 1. Oktober 1915 unter Einhaltung der Einreichungsfrist bis zum 10. 10. 1915 zu melden. Das Kriegsministerium teilt durch „W. T. D. mit, daß die Meldepflichtigen, deren Meldungen auch bis zum 25. Okf- tober d. J. noch nicht eingegangen find, strafrehtlihe Verfolgung zu gewärtigen haben.
Die zur Nachmeldung von Kupfer in Fertigfabri- katen auf Grund der Bekanntmachung, betreffend Bestands- meldung und Verrvertung von Kupfer in Fertigfabrifaten (M 1/7. 15), erforderlihen Meldescheine, die bisher bei den Postanstalten 1. und I1. Klasse zu erhalten waren, stnd, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, von jeßt ab bei der Metall-Mobilmachungsstelle der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Preußischen Kriegsministeriums, Berlin W. 9 (Potsdamer Straße 10/11) anzufordern.
Die Meldescheine für Metalle zu der Bekanntmachung, betreffend Bestandsmeldung und Beschlagnahme von Metallen (M. 1./4. 15 K. R. A.), und zu den hierzu erlassenen Nach tragsbekanntmachungen (M. 5347/7. 15. K. R. A.), betreffend
Aluminium in Fertigfabrikaten, und (M. 1020/9. 15. K. R. A.),
betreffend Nickel, sind zum nächsten Meldetermin (am 1. No vember d. J.) wieder bei den Postanstalten 1. und 11. Klasse erhältlich.
Wie schon früher, werden auch neuerdings wieder vielfach Klagen laut über Konserven aus Fleisch, Schinken, Schmalz, Obst, Fleish mit Gemüse usw., die unseren Soldaten von ihren Angehörigen als Liebesgaben ins Feld gesandt werden. Troß hoher Preise follen solche Konserven vielfah entweder nur ganz geringe Mengen genießbarer Nahrungsmittel enthalten oder gänzlich ungenießbar sein. Größte Vorsicht beim Ankauf ist daher am Playe, damit nicht durch die Uebersendung minderwertiger oder \{hädlicher Kon- serven bei unseren Kriegern Enttäuschungen oder Gesundheits- störungen verursaht werden. Konserven sollte man als Liebes gabe nur dann versenden, zuvor durch Erprobung der gleihen Marke überzeugt hat. Aehnlich liegt der Fall mit Genußmitteln, die als Milchersaßt, als Grogwürfel, als Punsch-, Teepunsch-, Grog- usw. Table tten in den Handel gebracht werden. Auch bei dec Herstellung dieser Liebesgaben wird oft mit unlauteren Mitteln gearbeitei. Das Publikum wird maßlos überteuert, unddieWare besteht oftaus ganz wertlosenPräparaten. Liebesgaben dieser Art und Konserven, die auf der Verpackung richt außer der Jnhaltsangabe die Firma und den Wohnort des eFabrikanten tragen, sollten überhaupt nicht gekauft werden. Gegen Fabrikanten und Händler aber, die in betrügerische1 Weise Konserven mit einem ihrem Jnhalt au nit annäherud entsprehenden Preise in den Handel bringen, sollte jede Einzelne im Interesse der Allgemeinheit auf das \chärfste vorgehen. Derartige Fälle gehören unbe dingt vor den Staatsanwalt.
Der Bekleidungsabteilung des Kriegsministeriums gehen täglich zahlreihe Gesuche um Uebersendung von P roben, Beschreibungen und Abbildungen der neuen Uni- formen zu. Beschreibungen und Abbildungen der neuen Bluse und des Mantels sind erst in einiger Zeit beim Kriegs- bekleidungsamt des ITIT. Armeekorps in Spandau zu haben. Beschreibungen und Abbildungen der anderen Bekleidungs- stücke werden von der Heeresverwaltung niht heraus- gegeben, weil eine Aenderung in ihrem Schnitt nicht einge- treten ist. Nachproben der Tuche verabfolgt das Kriegsbekleidungs- amt des Gardekorps, der übrigen Stücke das Bekleidungsamt, in dessen Bezirk der Fabrikant wohnt. Der Zeitpunkt, von dem ab Nachproben und Beschreibungen mit Abbildung bei den an- gegebenen Bekleidungsämtern zu haben sind, wird bekannt- gegeben werden. An Fabrikanten werden Nachproben der Großbefkleidungsstüte (Waffenröke, Mäntel, Blusen, Hosen) nicht abgegeben. Sie können in einiger Zeit bei dem zu ständigen Bekleidungsamt in Augenschein genommen werden.
Angebote für Heereslieferungen im Festungs- und Pionierwesen wolle man \{hriftlih — Mustersendungen kostenfrei — einsenden. Jedes Angebot wird geprüft. Eine Beantwortung kann indes nur erfolgen, wenn von ihm Gebrauch gemacht oder weitere Auskunft gewünscht wird. Die Nück- sendung der Muster geschieht nur auf ausdrücliches Ersuchen des Einsenders, der die Kosten hierfür zu tragen hat. Besuche von Unternehmern und Vertretern können nur angenommen werden, wenn eine Aufforderung dazu ergangen ist. Anträge wolle man \chriftlich stellen.
Der heutigen Nummer des „Reihs8- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 750 und 751 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 362. Verlustliste der preußischen Armee, die 212. Verlustliste der sächsishen Armee und die 289. Verlustliste der württembergischen Armee.
C A E E Ä R
wenn man sich von ihrer Güte
Bayern.
Der Finanzausshuß der Kammer der Ahb- geordneten hat vorgestern, wie „W. T. B.“ meldet, bei der fortgeseßten Beratung des Etats des Ministeriums des Königlichen Hauses und des Aeußern einen sozial- demokratischen Antrag angenommen, der die Vorlage eines Kriegs fnappschaftsgeseßes bezw. die Herbeiführung einer engeren Geraeinschaft aller bayerischen Knappschaftsvereine ver- langt. Tüngere Erörterungen tnüpften sich an die Position „Anlehensverzinsung und Tilgung“. Der Berichterstatter be- antragfe hier, eine Quote für Anlehensverzinsung zu genehmigen, dagegen den einschlägigen Betrag für Schuldentilgung für dicje&mal abzuseßzen. Der Finanzminister Ritter von Breunig gab namens der Staatsregierung zu diesem Vorschlag eine längere Erklärung ab, in der er u. a. ausführte:
__ Besondere Verhältnisse, die veranlassen kföanten, die eben erft in Bayern eingerichtete, allgemein für no!wend'g erachtete und allgemein gebilligte Schuldentilgung auszuseßen, läzen nicht vor. Der Fehl- vetrag des vorliegenden Budgets beruhe auf der Gesamilage des bayerishen Staatshaushalts unter Ausfchaltung der Folgen des Krieges. Das Verhältnis der Belastung für den Kopf der Bevslke- cung mit direkten Steuern sei im Vergleth zu den größeren Bundes- taalen gunstig. Die Vershlehterung der Lage des Staatshaushalis, zamentlih tnfolge des Krieges, sollte eber zu einer stärkeren Shuldentilgung führen. Aut neue Einnahmequellen könne für die „aufende &inanzpertode nicht gerechnet werden. Die witrt- schaftliche Lage gestatte eine Steuererhöhung, da die große Mebrzahl der Pandel- und Gewerbetreibenden, im allgemeinen au die Land- wirtschaft, sich jeßt besserer Zeiten erfreuten, als für längere Zeit ua dem Kriege zu gewärtigen feien. Eine Ausfeßung der Schulden- gung Tur die fommende Xinanzpertode würde eine Aussezung auf unabjebbare Zeit bedeuten. Eine Aus\eßung wäre um so bedenklicher, a1s nach dem Kriege die Aufnahme neuer Anleihen viel größere Kosten veranlaffen würde. Eine \chwere Berantroortung werde diejentgen treffen, dee troß der angefuhrten Gründe für etne Einstellung der ZGuldentilgung etnträten.
„Nach weiterer Erörterung wurde auf Ersuchen des Finanz- ministers die Beschlußfassung über die Schuldentilgungéquotep bel diesem und den übrigen in Betracht kommenden Etats ein}fweilen ausgeseßt.
Hamburg.
Jn dem vom Senat der Bürgerschaft vorgelegten Entwurf des Ctaatshaushaltsplanes für 1916 steht einer Ein nahme von 175 159 235 1 eine Ausgabe von 204 035 014,08 (6 gegenüber. Zur Deckung des sih hiernach ergebenden Fehl- betrages von 28875679 M fönnen laut Meldung des „W, T. B.“ Ueberschüsse früherer Jahresrehnungen nicht mehr herangezogen werden. Für 1916 ist die Erhebung von zehn Ein- heiten der Einkommensteuer vorgesehen. De Senat ersucht daher die Bürgerschaft, es mit zu genehmigen, daß, falls die be- willigen Einnahmen zur Deckung der Ausgaben nicht aus- reichen sollten, die Finanzdeputation ermächtigt werde, den Fehl- betrag vorläufig durch zeitweilige Anleihen zu beschaffen, vor- behaltlih endgültiger Beschlußfassung über die Deckung des Ausfalles, und daß die bestehenden geseßlichen Bestimmungen über die Jmmobilienabgabe bis Ende des Jahres 1916 ver- langert werden.
(Fortseßung in der Ersten Beilage.)
Kricgsnahrißhten. Großes Hauptquartier, 23, Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\chauplaßt. Nichts Neues.
Destlicher Kriegsschauplat.
_, Peeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Plndenburg. An der Nordspiße von Kurland erschienen ruisishe Schiffe, beschossen Petragge, Domesnees und Gipken und landeten schwache Kräfte bei V0 mesnees. Wiederholte, mit starken Kräften unter- nommene russische Angriffe in Gegend südlih von Sadewe hatten auch gestern keinen Erfolg. Sie führten bei Duki zu heftigen Nahkämpfen.
L Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz eopold von Bayern. Südlich des Wygonowskoje- Sees wurden in Verbindung mit der
1: 4,, VeereSgruppe des Generals von Linsingen feind- Uce Angriffe gegen unsere Stellungen am Oginsk-Kanal nogewiejen. Westlih von Czartorysk ist unser Angriff im weiteren Faríschreiten, Kukli ist genommen, über600 Ge- fangene find eingebracht.
Balkankriegs\chauplaß.
Bei Visegrad wurde der Uebergang über die Drina crzwungen und der Feind von den Höhen südlih des Dries vertrieben. Die Armee des Generals von Koeveß hat die feindlichen Stellungen zwischen der Lukavica und dem Kosmaj-Berg gestürmt. Die Armee des Generals von Gallwiß hat den Gegner östlih von Palanka über die Jasenica und östlih der Morava aus seinen Stellungen in Linie Aleksandrovac— Orljevo geworfen. Ueber 600 Serben wurden gefangen genommen. Dem Dru von beiden Seiten nachgebend, weichen die Serben auch aus ihren Stellungen in der Linie Kosutica-Berg—Slatina-Höhe (281). Die bulga- rilhen Truppen segzten sih in Besiß von Negotin und Rogljevo. Sie stehen östlih und \südöstlih von Knja- devac im fortschreitenden Angriff und wiesen südöstlih von Pirot serbische Vorstöße blutig ab.
Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 24. Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaßg.
„Nordöstlih von Souchez wurden feindlihe Vorstöße durücgewiesen;: in unsere Stellungen eingedrungene Abtei- lungen wurden fofort wieder hinausgeworfen. Feindliche Flieger warfen erfolglos Bomben auf Ostende und Vahnhof Noyon. Ein englischer Doppeldeck er wurde im Luftkampf westlich von St. Quentin zum Absturz gebracht. Führer und Beobachter (Offiziere) sind tot. Deutsche Flieger griffen mit anscheinend gutem Erfolge das englische Truppenlager Abbeville anund belegten Verdun mit Bomben ; es wurden Treffer beobachtet,
Oesilicher Kriegsschauplaß.
Heeres8gruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Die bei Domnesnees gelandeten rusfischen Kräfte gingen vor dem Anmarsch deutscher Truppen wieder auf die Schiffe. Nordwestlich von Dünaburg warfen unsere Truppen den Gegner unter großen Verlusten für ihn aus seinen Stellungen bei Schloßberg und erstürmten Jllurt. Die Russen ließen 18 Offiziere, 2940 Mann, 10 Maschinenge wehre, 1 Minenwerfer in unserer Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Wiederholte Angriffe gegen unsere Kanalstellung südlich des Wygonowsfoje-Sees wurden abgéwiesen. Im Gegenstoß wurden zwei Offiziere, über 300 Mann ge- fangen genommen. Westlich von Czartorysf sind feind- lihe Stellungen bei Komarow genommen, vielfache russishe Gegenangriffe wurden abgeschlagen, drei Offiziere, 458 Mann iind in unserer Hand geblieben.
Balkankriegsschauplag.
Von der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen warf die Armee des Genérals von Koeveß östlih der Lucavica die Serben weiter in südlicher Richtung zurü.
Die Armee des Generals von Gallwißt hat bei Palanka das Südufer der Jasenica gewonnen, weiter östlich die Linie Napinac— nördli Petrovac—Ranovac gegen teilweise sehr hartnäckigen Widerstand der Serben erreicht. Die große Zahl der von unseren Truppen beerdigten Serben läßt auf die Schwere der Verluste des Feindes \{ließen. Bei Orsowa ist die Donau überschritten, die Höhe der Slava Bozija gewonnen. 3 Offiziere 70 Mann wurden gefangen. Die Artnee des Generals Bojadieff hat in Prahovo (an der Donau nordöstlih von Negotin) ein russisches Munitionslager erbeutet und hat halbwegs Zajezar—Knjazevac das Westufer des Timok beseyt. Von den übrigen bulga- rischen Heeresteilen liegen feine neuen Meldungen vor.
Oberste Heeresleitung.
Wien, 23, Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegs3schaupla ß.
Von einigen vergeblihen Angriffsversuchen des Feindes bei Nowo-Aleksiniek abgesehen, kam es auch gestern an die Front südlih von Kolki zu keinerlei besonderen Ereignissen. Am Styr nehmen die Kämp fe einen günstigen Verlauf. Unsere Truppen erstürmten das mit besonderer Hartnäckigkeit verteidigte Dorf Kukli westlich von Czartorysk. Jn- mitten österreichisher Landwehr und polnischer Legionäre angreifend, legte in diesen Gefechten unsere auf allen Schlachtfeldern bewährte 10. Kavallerietruppendivision neuerlich Proben ihrer Kampftüchtigkeit ab. Die Zahl der von den Verbündeten eingebrachten Gefangenen erhöhte sich um einige Hundert. Bei der gestern mitgeteilten Abwehr russisher An- griffe an der oberen Szczara wurden auf dem (Gefechtsfelde einer durch deutshe Bataillone verstärêten österreihisch- ungarishen Divifion 10 russishe Offiziere und 1600 Mann gefangen genommen.
Jtalienischer Kriegs\schauplaßt.
Mit Tagesanbruch des 22. seßten die Jtaliener nahezu an der ganzen füstenländishen Front neuerdings mit ihren äußerst heftigen Angriffen ein. Wie an den früheren Schlacht- tagen waren auch gestern alle italienischen Anstrengungen vergebens. Gegen mittag scheiterte auf den Hängen des Ja- vorcek ein starker feindlicher Angriff, der an einigen Punkten bis an die eigenen Stellungen herangelangt war. Am Krn, am Mrzli Vrh und an den anderen Teilen des Tolmeiner Brückenkopfes brachen zahlreiche neue Angriffe der Jtaliener blutig zusammen. Die feindlihe Jnfanterie erlitt wieder \{chwere Verluste. Das Angriffsfeld der Alpini von Ko- zarsee und jenes der Bersaglieri bei Seno ist mit Leichen be- deckt. Unsere braven Truppen behielten alle Stellungen in ihrem Besiß. Jn der Gegend von Plava drang italienische Jnfanierie beim dritten Anlauf in unsere Gräben bei Zagora ein, wurde jedoch ungesäumt wieder hinausgeworfen. Jm Görzer Brückenkopf hielt das starke Geschüßzfeuer tagsüber an und steigerte sich gegen unsere Schüßendeckungen auf der Höhe Podgora zu großer Heftigkeit. Ein feindlicher Angriffsversuch gegen diese Höhe wurde durh das Feuer unserer Batterien ver- eitelt. Auf der{Hochflähe von Doberdo stürmte feindliche Jn- fanterie auch gestern wiederholt gegen den Monte San Michele. Drei Angriffe wurden blutig zurückgeschlagen. Nur einmal gelang es dem Gegner, vorübergehend in unsere Stellungen einzudringen. Ein s\chneidiger Gegen- angriff des Jnfanterieregiments Nr. 43 warf ihn überall zurück. Der Monte San Michele ist nah wie vor fest in unserer “Hand. Auch sonst brachen alle gegen die Hochfläche von Doberdo gerichteten Angriffe des Feindes vor der zähen Ausdauer des tapferen Verteidigers zusammen. Zahlreihe den ganzen Tag fich wiederholende Vorstöße italienischer Jnfanterie endeten fast durchweg mit einer regel- losen Flucht des Anareifers. Jn Kärnten und Tirol hält das italienishe Geshüßfeuer an der ganzen Front an. _Unter {weren Verlusten wurden drei Anariffe gegen den Col di Lana, einer bei der Grenzbrücke südlih von Schluderbach, abgewiesen. Südlich von Arabba stürmten Tiroler Kaiserjäger eine feindlihe Vorstellung. Auch die Verteidiger der Be- festigungen von Vielgereuth s{hlugen alle Angriffe ab.
Südöstlicher Kriegsschauplaßt.
Die Armee des Generals von Koeveß brach gestern westlich der von Belgrad nah Arangjelovac führenden Straße in die festungsartig ausgebaute Kosmaj-Stellung ein. Die durchs Morava - Tal vordringenden deutschen Streit- kräfte warfen den Gegner von den Höhen nördli der unteren Jasnienika hinab. Bei Orsova hat eine aus österreichisch - ungarishen und deutshen Truppen zusammen- geseßte Gruppe die Bergstellungen am Südufer der Donau und das Fort Elisabeth bei Tekia genommen. An vielen Punkten ihrer erschütterten Front aufgelöst und zersprengt, weichen die Serben überall gegen Süden zurück. Die Verbündeten verfolgen. Bei Visegrad haben österreichish-ungarishe Truppen den Feind von den Höhen östlih der Drina vertrieben. Die Vorrückung der
Î
| bulgarischen ersten Armee machte bei Negotin, am
mitleren Timok und südlich von Knsck&zevaec weitere Fort-
\{itte. ¿FiR Der Stellvertreter des Chefs des Genernljtaves.
oon Hoefer, Feldmarschaleutnanl.
Wien, 24. Oktober. (W. T. B.) Amilich wird geuzeldet:
Russischer Kriegsschauplaß.
Bei Nowo Alefsinief gewannen wir die vorgestern Æ räumten Höhen östlih von LopuSzno wieder zurü. 2 E Czartorysf schreiten unsere Angriffe vorwärts. Der F a wurde bei Komarow geworfen. Sonft Lage unverändert.
Jtalienischer Kriegs\schauplaß.
Die allgemeine Schlaht am Jsonzo dauert for f. Gestern erstreckten sich dié mit beifpielloser Erbitterung 6e- führten Jnfanteriekämpfe auch auf ben Brückenkopf von Gör z¿- Wieder brachen die Stürme des Feindes allent- halben am zähen Widerstand unserer tapferen Jnfanterie, die in der mächtigen Wirkung der Geschütze eine vorzügliche Stüße fand, unter furchtbaren Verlusten zusammen. Der italienische Hauptangriff is von Vorstößen starker Kräfte gegen die Tiroler Front begleitet. Die Hohflächen von Vielgereuth und Lafraun stehen unter heftigem Artilleriefeier. Mehrere italienishe Junfanteriedivisionen greifen die Dóôlomitenfront an. Hier wurden vorgestern und gestern je ein Angriff auf das Bamberger Haus, den Col di Lana und die Stellung von Tre Sassi, zwei Vor- stöße gegen den Rufiedo (südwestlih Schluderbach) und je vier Angriffe auf unsere Linien nördlih des Ortes Sief und im Popena-Tal blutig abgeschlagen. An der Kärntner Front fanden nur Artilleriekämpfe und Plänkeleien statt. m Flitsher Becken und im Krn- Gebiet unternahm der Feind gestern vormittag noch einzelne vergebliche Vorstöße und Angriffsversuhe. Dann flaute der Kampf ab. Gegen die Front von Mrzli Vrh bis einschließlich des Tolmeiner Brückenkop es richten sich noch immer die verzweifelten Anstrengungen der Jtaliener. Jnsbesondere die Höhe est: lih von St. Lucia wird unaufhörlih angegriffen. Alpini drangen hier in ein fleines Frontstück ein. Ein schneidiger Gegenangriff der Jnfanterieregimenter Nr. 53 und 86 warf sie binnen kurzem wieder hinaus. Auch im € sonzo-Abschnitte zwishen dem Tolmeiner und dem Görzer Brüctenkopfe, wo namentlih bei Plava heftig gekämpft wurde, vermochte der Feind nirgends durchzudringen. Vor dem Görzer Brücken- Topf waren schon vorgestern mehrere Angriffsversuche gegen den Monte Sabotino zusammengebrochen. Gestern gingeu nah starker Artillerievorbereitung sehr bedeutende italienische Kräfte zum Angriff auf diesen beherrshenden Berg und gegen Oslavia vor. Der Kampf wogte hin und her, dauerte audy nachts fort und endete damit, daß unsere Truppen alle Stellungen in festem Besiß behielten. Am Rande der Hoch- flähe von Doberdo tobte die Schlacht im Abschnitte zwischen Mainizza und dem Monte dei sei Busi mit auft verminderter Gewalt weiter, während im Südabschnitt Tag und Nacht ruhiger verlief. Die mit frischen Kräften immer wieder von neuem vorgetriebenen Angriffe des Feindes scheiterten vollständig. Nur vorübergehend gelang es den Ztalienern, si in einzelnen vorderen Gräben festzuseyten. Unsere Jnfanterie, so das brave Jnfanterieregiment Nr. 39 füdlih San Martino, gewann ihre Stellungen im Hand- gemenge immer wieder zurü.
Südöstlicher Kriegsschauplaß.
Die Armee des Generals der Jnfanterie von Koevess drängte den Gegner über die Höhen nördlich von Arakgje- lovac zurück. Serbische Nachhuten, die sich südlich der Slatina zum Kampf stellten, wurden von unseren Bataillonen geworfen. Die beiderseits der Morava vordringenden deutshen Streitkräfte gewannen die Höhen hüdlih von Palanka und nördlich von Petrovac. Die bei Orsova übergeseßte Kraftgruppe vertrieb den Feind aus dem Bergland westlih von Kladovo. Die Bulgaren rüdten über Negotin hinaus und überschritten mit den nördlich von Knjazevac vorgehenden Streitkräften den mittleren Timofk.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalsiabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
(W. T. B.) Der verspätet einge- troffene amtliche Bericht vom 20. d. M. meldet: Jn der Nacht
Sofia, 21. Oktober.
vom 19. zum 20. Oktober versuchten die Serben einen Gegenangriff auf unsere Truppen in der Höhe von Negotin, wurden aber zurückgeshlagen und erlitten shwere Ver- luste. Jm Timoktale haben unsere Truppen die Straße Zajecar—Knjazevac erreiht und die Dörfer Se- latshka, Kraljewo Selo, Yakowayß und Elesch- niga beseßt. Jm Tale der bulgarischen Morava südlich und nordwestlich von Vranja warfen unsere Truppen frishe mit der Eisenbahn herangeführte serbishe Kräfte aus den Verschanzungen und rückten weiter gegen Norden vor. Jn Vranja wurde außer der bereits bekanntgegebenen Beute auch ein Militärspital, Arzneimittel und anderes Sanitäts- material im Werte von ungefähr 500 000 Franken sowie 52 Waggons gefunden. Heute noch finden unsere Soldaten in Vranja in den Häusern versteckt serbische Soldaten. Jn einem Hause entdecte man den verstümmelten Leichnam eines bulgarischen Reiters, den die Serben geblendet und dann ermordet ÿatten. Die Heeresgruppe, die den bei Stracin geschlagenen Feind verfolgt, hat Kuma- nowo genommen. Die Serben fliehen Hals über Kopf gegen Uesküb. Unsere Truppen, die das Ovtsche Polje erobert haben, sind bis zum Wardar vorgedrungen und haben Veles genommen und verfolgen den gegen Prilep fliehenden Feind. Jn der Umgebung von Veles haben unsere Truppen die Eisenbahn längs des Waärdar zerstört, die die Verbindung zwischen Saloniki und Ueskühb herstellt. Jn der Gegend von Strumißta verläuft die Kampf- tätigkeit günstig für uns. Der Feind ist gegen. den Wardar zurückgeworfen.
Sofia, 25. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Bericht über die Operationen am 23. Oktober: Unsere Truppen haben den L Eee Truppen in der Umgegend von Uesküb eine entscheidende Niederlage beigebracht und dieStadt endgültig besetzt; der Feind hatte über500 Toteund Verwundete und wurde auf den Eugpaß von Katschanik