1915 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Nov 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Verkehräwesen.

Die Beförderung von Postkarien mit Abbildungen nach dem Ausland unterliegt jegzt auf Grund des § ò der Post- ordnung vom 20. März 1900 infolge des in der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 16. Oktober 1915 erlassenen und im „Reidanzeiger“ Nr. 246 vom 18. Oktober 1915 veröffentlichten Aus- und Durchfuhrverbotes folgenden einschränkenden Bestimmungen.

Verboten sind: Postkarten mit Abbildungen von Stôdten, Stadtteilen, geographisch genau bestimmbaren Ortschaften und Land- schaften, besonders hervorragenden Baulichkeiten und Denkmälern Deutschlands, Oesterreihs-Ungarns, der Türkei und der von den ver- bündeten deutschen, österreihis{-ungarishen und türkishen Heeren be- lesten feindlihen Gebiete.

Nit unter das Verbot fallen: Postkarten mtt Abbildungen der bezeichneten Art a. nab ODesterreih-Ungarn, der Türkei sowie den beseßten Ge- bieten des Westens und des Oflens, wenn die Abbildungen Städte usw. des Bestimmung s- Landes oder Gebietes der Postkarte darstellen : b, im Feldpostverkehr an Truppen usw. oder Militärbehörden in feindlichen Gebieten.

Nr. 46 des „Zentralblatts für das Deutsche Reih“, berau8gegeben im Reichsamt des Innern, am 29. Oktober Ta folgenden Iuhalt: Konsulatwesen: Entlassung. Posft- und Tele- grapbenwesen: Aenderung der Postordnung vom 20. März 1900. Bersicherung8wesen: Ge|schäftsberihte der Versicherungtämter und Oberversicherungsämter. Zoll- und Steuerwesen: Megelung der Betriebsverbältnifse der Branntweinbrennereien und der Betriebs- auflagevergütungen für das Betriebsjahr 1915/16. Medizinal- und Veterinärwesen: Einlaß und Untersuchungéstellen für das in das Zoll- inland eirgehende Fleisch. Stempelzeihen nahträglich zugelafjener Unterfuhungsftellen für auëländishes Fleish. Polizeiwesen : Aus- weifung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Beilage. Medt- zinal- und Vetertnä1wese:: Verzeichnis der zur Annahme von Prafkti- t FRRRIEEN Krankenhäuser und medizinisch-wissenschaftlihen Institute.

Theater und Musik. Königlihes Shauspielhaus.

Mar Halbe hat jüngst sein fünfzigstes Lebensjahr vollendet ; das Königliche Schauspielhaus nabm diesen Gedenktag zum Anlaß, des Dichters dretaktiges Drama „Haus Rosenhagen* einzustudieren und am Sonnabend zum eriten Male an dieser Stätte aufzuführen. Das Stück hat mit den meisten anderen Dramen Halbes gemein, daß Einzelheiten gut beobahtet und wirkung8voll herausgearbeitet sind, daß dem Ganzen aber Zielficherheit und der geschlossene, feste

Aufbau fehlen. Halbe führt uns auch in „Haus Rosenhagen“ in seine weftpreußische Landheimat. Die Nosenhagens haben seit Generationen das Bauernlegen betrieben und der leßte

Sproß; des Geschlechts über immt von seinem Vater die ihm unliebe Erbschaft und Verpflibtung, den lezten Bauer der Natbar- \daft im guten oder mit allen ver!ügbaren Mi1teln zum Verkauf feines Grundstüds zu bewegen. In diesem Kampf zwischen Landgier und Liede zur väterlihen Scholle hat der Dichter den landgierigen jungen NRosenhagen zur Hauptfigur und den um feine Scholle fämpfenden alten Bauer Voß zur Nebenfigur gemacht. Das empfindet man als ein Verrücken des Shwergewich!s, das um so mehr auffällt, als die etwas fkonstruierte Tragik, die in dem anfänglihen Wider- streben des jungen Nosenbagen gegen die ihm von seinem fterbenden Vater aufgedrängte Rolle liegt, dadurch noch abgeschwächt wird, daß auch in dem Sobn vor der Katastrophe die Ländergier seines Ge- \{chlechts bervorbricht. Die Katastrophe selbst führt dann der alte Voß herbei, der seinen Widersacher ntedershießt. Neben dem Kampf diefer beiden Männer \pielt fic im Rosenhagen|chen Hause ein zweiter zwischen zwei Mädchen um die Liebe des Helden ab. Keine der Rivalinnen

Theater.

| Schanzer.

Opernhaus. 236. Abonnementsvorstellung. | 4

Nichard Strauß-Woche. 4. Abend: zwei Hochzeit machen. unter persönlicher Leitung des Komponisten. Ein Heldeuleben. Tondihtung von Nichard Strauß. Hierauf: Salome. Zt

Drama in einem Aufzuge nach Oskar straße. Wildes gleihnamiger Dichtung in deutscher | Släubiger. Ucebersezung von

Dienstag,

Regisseur Bachmann. Frieda Langendorff von der Ho in Dresden als Gast.) Anfang 8 Uhr.

oper Mittwoch und phitryon.

î

: : R | bon Nudolf Bernauer und Nudolph Musik von Walter Kollo und

Theater in der Königgräkßer

Hedwig Lachmann. | Strindberg. Uebersezt von Emil Schering. Musif von Richard Strauß. Regie: Herr |— Vorher: Eine Abrechuung. Eine (Herodias: Frau | Komödie von Gustav Wied.

s Sonnabend: Am-

Siauspielhaus. 229. Abonnementsvor-| Donnerêtag: Der Vater. stellung. Haus Roseuhageu. Drama | Freitag: Hedda Gabler. in drei Aufzügen von Mox Halbe. Gem t i

In Szene geseßt von Herrn Oberregisseur

Patry. Anfang 7F Uhr. : Mittwoch : Opernhaus. Mittags 12 Uhr: |8 Uhr: :

Symphouniemittagskonzert.(Programm | von August Strindberg.

wie am Abend.) Abends 7x Uhr: | Emil Stering.

T. Symphouiefonzerider Königlichen

Kapelle. 1 G c

e 92 E j Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) e aus A E Elrcpaiea, | Deutsches Künstlertheater. (Nürn- | Dienstaa, Abends 8 Uhr: Der künst» Trauerspiel in fünf Akten von Shakespeare, | bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologiscben lihe Mensch. Operette in 2 Akten

doe T F s on | Barten.) Dienstag, Abends § Uhr: Die | (3 Bildern) von A. M. deutsch von Tieck. In Sizene geseut von ) g Ei V De! und Mabalf Oele:

Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang | selige Exzellenz.

=1 Nbr Aften von Rudolf Presb d Leo | Leo Fall. 72 Uhr. Waltber Stein. E MIORLE IES. O Mittwoch und folgende Tage: Der MittwoH und folgende Tage: Die | künstliche Meusch.

Deutsches Theater. (Direktion : Mar | selige Exzellenz. Reinbardt.) Dienstag, Abends 74 Uhr : aide Maria Stuart.

Mittwoch, Donnerstag abend: Maria Stuart.

Freitag: Judith.

Kammerspiele.

Diendtag, Abends 8 Uhr: Der Vater.

Mittwoch, Donnerstag und abend: Der Vater.

Freitag: Zum ersten Male: Der theater.) Liecbesêstxank. Jugend. Z

Volksbühne. ¡ügen von Mar Halbe. (Theater am Bülowplast.) (Untergrundbahn Schönbauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Dienstag, Abends 87 Uhr: Faust.

Mittwoch und Donnerstag: Faust.

Freitag, Sonnabend Der Sturm.

und Sonn-

8 Uhr:

Komödie der Worte. Freitag: Dou Juau.

ew QONNs

und Gertraude. Hardt.

Charlotteuburg.

von Adolf Wilbrandt.

—. u. ———

Berliner Theater. Dienstag, Abends | xinnen. 8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. | Donrerstag: Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern | myra.

Schillertheater. ©. (Wallner-| / A ) ¿N E at 8 Ubr: Dienstag, Abends 87 Uhr: Herrsthaft-

Ein Liebesdrama tn drei Auf-

Komösdienhaus. Dienstag, Abends | Leivziger.

Rausch. Shauspiel in vier Akten Veberseßt von | muß man sein.

Mittwoch und folgende Tage: Rausch.

Lessingtheater. Dienstag, Abends | Dienstag, E Ee Marr iais Einakter von Arthur nigler. Î

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: | Willt Wolff.

Mittwoch: Zum ersten Male: Schirin

Donnerstag : Schirin und Vertraude.

N agg “age “vi A Abends Sönfeld.)

d Sonntag: Uhr: Der Meister von Paolmyra. | Schönfeld. E E Dramatishe Dichtung in fünf Aufzügen | Drei Paar Schuhe. j Ede : Gesang in vier Bildern, frei nah Karl | Gestorben : Mittwoch: Der Raub der Sabiue- | Görlitz von Iean Kren. Gesangsterte von

Dex Meifter von Pal-

crringt cincn vollen Sieg. Der bevorzugtez, selbsisüStigea Städterin | dessen Programm u. a.

bermag der junge Nosenhagen das legte Oprer, das fie von ihm ver- langt, die Aufgabe des Landlebens, niht zu briogen und sie verläßt den Bräutigam; die junge Verwandte aber, deren Neigung nicht er- widert wird, beraubt fih jeder Zukunftshoffnung dadur, daß fie, in der Absicht, die Nebenbuhlertn dadurch auszuscalten, den alten Voß im Widerftand gegen den Verkauf seines Bauernhofes bestärkt. Dieser Kampf ist psychologisch fein beobachtet; als Nebenhandlung nimmt er ober einen zu breiten Raum im Stüde ein. Der Hauptreiz des Dramas liegt in der trefflichen Zethnung der ländlichen Umtwelt und in einer Reibe lebensvoller Nebenfiguren. Dieser Vorzug trat am Sonnabend um fo deutlicher hervor, als alle Rollen trefflih beseßt waren und das Zufammenfpiel, das Herr Patry leitete, nihts zu wünschen übrig ließ. A O des jungen MNosenhagen,

Herr Lucas, zeihnete si durch Natürlihkeit und frisches Spiel aus, die - dieses neue Mitglied der Königlichen Bühne als ein wertvolles Glied des Ensembles erkennen ließen: Fräulein Thimig verlieh der unglücklich liebenden

Nebenbuhlerin den ganzen herben Liebreiz ihres Wesens und die \{hlichte Wahrhaftigkeit ihrer verinnerlihten Kunst; au Fräulein Refsel als anfpruh8vclle, oberflählihe Stadtdame war ganz an ihrem Play. In Nebenrollen zeihneten sich Herr Pobl, der ven alten Rosenhagen spielte, sowie die Herren Kraußneck und Patry als Inspektor und Agent durch feine Ckarakteristik aus; die beiden lett- genannten vermochten den Eindruck threr Nollen noch dur geshickte Verwendung des östlichen Dialekts zu erhöhen. Das Publikum folgte der Vorstellung mit Anteilnahme und Beifall, den auch der Dichter persönlihch entgegennehmen fonnte.

Im Königlichen Opernhause wird morgen als leßter Abend der Nibard Strauß-Wo che, die Tondichtung ,Ein Heldenleben“ und anschließend daran „Salome“ aufgeführt, beide Werke unter der persönlichen Leitung des Kowvponisten. Die Salome sfingt Frau Kemp, die Herodias: Frau Langendorff als Gast, den Herodes: Herr Kraus, den Ioczanaan: Herr Bischoff, den Narraboth:: Herr Sommer. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Das erste Auftreten des Königlichen Kammersängers Hermann Jadlowker in diefer Sptelzeit findet am Donnerstag stait. Der Künstler singt den Don Joss in der Oper „Carmen“. Der bereits angekündigte Nihard Wagner-Zyklus beginnt Montag, den 15. November, mit einer Vorftelurg des seit 1911 niht gegebenen „Rienzi“. Es folgen am 18. November „Der fliegende Holländer“, am 20. „Tannkbäufer“, am 22. „Lohengrin“, am 24. .Die Meister- finger von Nürnberg“, am 26. „Tristan und Isolde“. Daran {ließt sid die gesch{lossene Aufiührung des „Ninges des Nibelungen“ mit eRheingold“ am 30. November, der „Walkürc“ am 2. Dezember, „Siegfried“ am 4. und „Götterdämmerung“ am 8. Dezember. Den Bes{kuß bildet eine Reihe von „Parsifal“-Aufführungen in ununter- brohener Folge, die am 11. Dezember d. I. beginnt.

___ Im Königlichen Schauspielhause geht Dienstag „Haus

Nosenhagen“ in Szene. Die Hauptrollen werden von den Damen

Conrad, Refsel und Thimig sowie von den Herren Pobl, Kraußneck,

ie Lucas und Patry dargestellt. Sptelleiter ift der Oberregisseur atry.

Kriegshilfekonzerte des Magistrats Schöneberg. Zum Besten der städtisWen Kriegshilfe veranstaltet der Schöneberger Magistrat in der Aula der Rückertschule am Stadtpark Kriegshilfekonzerte, die von der Musikabtelung des Ersa gbataillons eines Neserveinfanterieregiments vnd namhaften Solisten ausgeführt werden. Dte Kapelle besteht aus Künstlern von Ruf, die aus Anlaß des Krieges zum Heere einberufen find, und steht unter der Leitung des Komponisten und Musikschrift- stellers Arnold Ebel. In dem morgen, Abends 8 Uhr, s\taitfin- denden zweiten Konzert wirken der Kammersänger Arthur van Ewe yk (Arie aus dem „Alexanderfest“ von G. F. Händel und „Archibald Douglas“ von Loewe) und der Cellist Heinz Beyer

O

(Serenade Ov. 64 von R. Volkmann) mit. Im Dom veranstaltet der Organist Professor Bernhard Irrgang morgen, Dienstag, Abends 8 Uhr, ein Bah-Konzert,

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg,

Abends 8 Uhr: Oberon. N Oper in drei Aufzügen von Carl Marta

von Berlins-

Î

|

Trionontheater. (Georgenstr., nahe qa C L los y Bismarck - Straße 34—37. | Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends | F: L

Königliche Schauspiele. Dienstag: Willy Bredschneider. i Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, | 84 Uhr: Bodos Brautschau. u x s M G L Ene Sage! En Romantische in drei Akten von Max Reichardt. Mittwoch und folgende Tage: Bodos |8 Uhr: Michel.

dic Neformationzkantate „Ein fee Bur enthält. Wiitwirfende sind Lilly Wiesike, Paula Weinbaum, Geo A. Walter und Wilhelþm Guttmann. Der Erwerb eines P:ogramn (20 4) berechtigt zum Eintritt.

WMannigfaltiges. Berlin, 1. November 1915. -

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin nahr „W. T. B.* zufolge, gestern vormittag an dem Gottesdienst in d Garnisonkirhch- in Potsdam teil.

Der „NReichsverband zur Unterftüßung deut\chg Veteranen“, Berlin, Potsdamerstraße 126, veranstaltet vom 6. N vember bis 10. Dezember 12 Wohltätigkeitskonzerte unt Mitwirkung namhafter Solisten. Die einzelnen Abende werden dur Säulenanshläge und Anzeigen in den Zeitungen bekannt gegebe Der Reinertraa säâmtliher Veranstaltungen ist zur Unterstüzuny nihtinvalider Veteranen aus den früheren und dem jetzigen Kriege b stimmt. Die Verkaufsstellen der Einkaßkarten werden in den nächst Tagen bekannt gegeben. Der NReihtverband bofft auch diesmal ai eine rege Betetligung aus allen Kreisen der Einwohnerschaft. Da Eintrittspreis zu den einzelnen Konzerten beträgt 50 S.

Im Lessing-Museum (Brüderstraße 13) spriht am Donnerstag Abends 8 Uhr, der Gymnasialdirektor Dr. Rosenthal über de eSchönheitsbegriff bei Lessing und Kant“. Das Schoen berg-Trto eröffnet den Abend mit Beethovens Klaviertrio in D-Dur Außerdem wirkt das Gesangsterzett der Damen Knüttel, Böttich und Böhm mit.

Budapest, 30. Oktober. (W. T. B.) Eine Gruppe vo; Vertretern großer Tageszeitungen neutraler Staate ist in Begleitung eines Vertreters des Mintsteriuums des Aeufer und eines Vertreters des Krtegsministeriums Hier eingetroffen. Si wurden im Namen der Regierung vom Vorfiand des Prefsebureaus Ministerialrat Alfred Drasche-Lazar von Thorda, im Namen de Budapester Blätter von dem Chefredakteur Dr. Bela Agai, im Name; der Hauptstadî von dem Magistratsrat Elemer Miklos empfangen.

Paris, 30. Oktober. (W. T. B.) V #& der „Matin" meldet find în der Angelegenheit der betrügerishen Befreiung von Militärdienst einige weitere Personen verhaftet worden, besonde einige verwundete Untero)fiziere, die durch Bestehung eine Urlaubs verlängerung erwirfen wollten. Bieber wurden inêgesamt 30 Ver haftungen vorgenommen.

Perpignan, 30. Oktober. (W. T. B.) Die Zeitung „Peti Parisien“ meldet, daß im ganzen Gebiete von Perpigna durch Hochwasser grofer S{aden angerihiet wurde. J Perpignan sind alle Keller unter Wasser geseßzt. Militär wurd ¡ur Hilfeleistung herangezogen. Mehrere Brücken sind zusammen gestürzt, die Verbindungen find teilweise unterbroGen. Der SaG \Gaden beträgt bereits jeßt mehrere Millionen.

Kopenhagen, 30. Oktober. (W. T. B.) Der Führer de durch den Vorfall bei Saltholm bekannten englischen Untersee bovtes. „V 13”, Leulkant Layton, k in Nacht von der Marinewerft entfloben. Die Polizeibehörden def ganzen Landes wurden in Kenntnis gefeßt.

Das „Reutershe Bureau" meldet aus Seattle: Der Pie der Blue Funnel-Linie ist durh Feuer zerstört worden. De Schaden wird auf 100000 Pfund Sterling geschägt. Dasselbe Burea meldet aus Baltimore: Zwei Piers der Baltimore-ODhio Erie-Bahn wurden mit allen, meist für London und Liverpoo bestimmten Gütern durch Feuer zerstört.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Schwank : J C Zirkus Busch. Dienstag, Abend!

Fabel in 3 Akten vo

Freitag: Hoffmanns Erzählungen. Sonnabend: Der Bettelstudeut. its 8 L

Beethoven-Saal. Dienstag, Abends | Hoflieferant. EN, (leßter) Liederabend von | giönzeude Programm.

von Weber. Brautschau. Fan Busch. Original-Pantomime de Mittwoch: Der Wildschüt. irkus Busch. Einstudiert von Ballett E Donnerstag : Die Meisterfinger vou meister N. Riegel. Musik von Kapellmeiste Abends 8 Uhr: | Nürnberg. (Hans Sachs: Kammersänger K A. Taubert. Dekorationen von Geor Traaikomödie von August | Friedr. Plaschke.) onzerte. Handrich, Dresden. Kostüme von Leopol

Verh, Kaiserl., Königl. u. Großherzogl Vorher das große

Komische Oper. (An der Weiden-

dammer Brücke.) Dienstag, Abends 8 Ubr: Jung muß man fein. Operette in dret Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangsterte von Leo Mufik von Gilbert.

Mittwoch und folgende Tage: Jung

I O

Theater des Westens. (Station:

Willner Mußk von

Theater“ am Nollendorfplaß. Abends 84 Uhr: Jmmer Drei | feste druf! Vaiterländisches Volksftück in vier Bildern von Hermann Haller und Musik von Walter Kollo.

Mittwoch und folgende Tage: Jmmer feste druff!

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.)

licher Diener gesucht .…. . Schwank in drei Aktea von Eugen Burg und Louts

Taufstein. ; T

For, ¿ Mittwoch und folgende Tage: Herr- | Verlobt:

Serzspiel von Ernst schaftlicher Dieuer gesucht . …. E linie Siri urg).

Dienstag, Abends § Uhr:

Lebensbild mit | (Dreêden).

Alfred Scönfeld. Mußk von Gilbert. | Mittwoch und folgende Tage: Drei | Paar Schube. ¡

1

é

[48432]

Unser Aufsichtsratsmitglied

Konstantin Graf von Henuin,

Großh. Badischer Kammerherr und Grundherr

zu Hecklingen, Kgl. Preuß. Rittmeister a. D., ist nach furzem Krankenlager im 70. Lebensjahre ver- schieden.

Dem Verstorbenen werden wir ein ehrenvolles An- gedenken bewahren.

Karlsruhe, im Oftober 1915. Badische Lokal-Eisenbahnen A.-G. Der Aufsichisrat und

Frl. Ult SBunke mit Hrn. Max Mauff

î . Geboren: Etn Sohn: Hrn. Seheimen Thaliatheater. Rein : Aver Und Konsistorialrat Alfred Frhrn. von Welck

rat Dr. jur. (Côln a. Nh.). —- Fr. Elisabeth von der Sthulenburg, geb. von der Schulen- | sowie die 762. und 764, An8gabe burg (Wernigerode),

7

Hr. Geheimer Kommerzien-

Familiennachrichten.

Todesanzeige.

Vorfiand.

Verantwortlicher Redakteur: (Charlotten- | Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg.

Verlag der Expedition (13925)

(F. V: Mengering) in Berlin. Dau der Norddeutschen Buchdruckerei und Nerlagéanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. |

Sechs Beilagen

Joseph Neven-Du Mont

dex Deuischen Verlustlifien.

U) 1

E E f A

E E

Am Klavier: Coenraa}i

Erste Beilage

zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

2 2D,

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Großbritaunien und Jrland. Eine amtliche Mitteilung besagt, daß der Zustand des

Königs sich weiter gebessert hat.

gelassen.

Die Schmerzen haben nach-

Temperatur und Puls find normal.

Der in London eingetroffene französische Generalissimus Jof fre stattete der Königin Mary im Buckingham-Palast einen Besuh ab unv sprach ihr seine Teilnahme aus Anlaß

des Unfalls des Königs aus. regung mit Lord Kitchener.

Später hatte er eine Unter-

Jn der vorgestrigen Sizung des Unterhauses famen verschiedene Anfragen zur Erörterung.

Lord Chaxules Beresford fragte, ob England sich Deutsch- nand gegenüber nah defsen zahlreihen Verleturgen des Völkerrechts niht mehr an Abkommen gebunden erachte, die England und

Deutschland gemeinsam Neutralen geger über überein,

Nedner darin

Q daran Auswärtigen Amtes Grey daß England

unterzeichnet festhalte. Der erwiderte, er

haben, wohl aber den Staatssekretär des stimme mit dem gegenüber Deutschland

binsichtlich der genannten Ertlärungen und Abkommen feine Ver-

pflichtung mehr babe,

hcfffe aber,

daß England,

gleichviel, was

Deutichiand getan habe, den Rücksichten der Humanität Rechnung trage, die von Abkomnien und Erflärungen unabhängig seien. Die Nechte der Neutralen müßten natürli grachtet werden. 2 Auf etne weitere Frage sagte Grey, es jet unritig, daß der deut! s{che Reichskanzler im Iuli 1914 dex britiszen Regierung mits geteiit babe, er sei von einem Flottenabfommen zwijchen

England und Rußland unterrichtet.

Kein militäriches oder

#lottenabfommen habe vor de-m Abïommen bestanden, das mehrere

Wochen nach dem sei. Grey führte _ reihen oder verlafsstn

soliten,

Ausbruh des Krieges ab ? weiter aus, daß Eüter, die Deutschland er- gleichviel,

abgeschlossen worden

ob fie einen neutralen

Hafen pa'sierten oder nit, als Güter feindlißer Besttmmung oder feindliden Ursprurgs géilten und nah der erlassenen Verordnung

behandelt werden müßten.

Es set g'eih;¿ültia, ob die Güter von

cinem neutralen Hafen nah einem anderen gingen, wenn ihre Ead-

bestimmung Feindi8land sei.

De: Staatssekretär des Kolonialamts Bonar Law sagte auf eine Frag?, es sei mögli, daß beträhtlihe deutsche s\chwarze Schhuyztruppen in der Nähe des Kilimandscharo die brttische Grenze übers{hritten hätten, aber der Feind sei nicht mit einer nennenswerten Streitmacht ttef:r ia das britische Gebiet eingedrungen.

der vergangene Ein erglisbes S&if babe ein deutshes Schiff in der Masadat ver-

senkt, das vermutlich Waffen und Munition für die deutshen Truppen

geführt hab .

perteidigt wei de;

ublifums.

orher zu warnen.

Zwtschenrufe;

Entschuldigung ) Der Minister

eichter e:teihen f[önnien als London. L eidigung Londo::s set der Admiral Scott verantiwor1lic, die Admirali!ät nd das Krieatamt für den maritimen und den militärishen Fiugzeug- ienft. Die Admiralität set für die ersten Nachrichten über das Heran- aben von Zeppelinen auf Beobach ungen an der Kiste oder auf See ngewiesen. Baifour berief fih auf die vor einiger Z-.it von Str John tmon vorgeodrahten Gründe gegen eine vorherige Warnung des Auf eine Fcage des Zbgeor: neten Outhwaite lebnte ö der Staatssekretär des Innern Iohn Simon ab, das Publikum ODuthwaite tragte, ob dem Staatetsekcetär nicht efanni sei, daß fich Abgeordnete aus dem Unterbause tin wilder Flucht entfernt bäâtten, weil sie von einem Zeppelinangriff hörten. der Spr:-ccher wilter Flucht svrehen. Oatihwaite bat wegen diefes Ausdruckes um

sagte,

Lloyd George A i Ï Asgquith werde die große Zabl der an ihn gertchteten Fragen in setner

: Der Erste Lord der Admiralität Balfour sagte auf cine Frage, T haß die Verteidigung Londons duch Geschüße und Flugzeure in Gegenstand garcker Sorge tei und beständig verbessert werde. Auf eine weitere Frage führte Balfour aus, die Regierung veatsichtige, London ebento gut gegen Luftangriffe zu vertetidigen, wie Paris er glaute aber nicht, daß die Lurtsh:fe Paris

Für die artilleiisti\de Ver-

Outhwaite dürfe nicht von

sag'e, der Premierminister

Rede am Dienstag beantworten; eine Debatte werde si daran an-

61 134 Marn vermißt.

ließen, da das Haus sie zu wünsch. n s{heine. ; Von den bereits vorgestern angegebenen britischen F Gesamtverlusten bis zum 9. Oftober in Höhe von 493 294 F Mann entfallen auf die Westfront 4401 Offiziere 63 099 Mann F tot, 9169 Offiziere 225 710 Mann verwundet, 1567 Offiziere Der Gesamtverlust an

Offizieren

beträgt 6860 tot, 12633 verwundet, 2000 vermißt. E Die beiden lezten Verlusilisten zählen 180 Offiziere

und 4668 Mann auf.

Niederlande. Ein Orangebuch ist erschienen.

Be „2D, D. D

meldet, enthält es unter anderen den Text der Neutralitäts- erklärung, den Bericht über die angebliche Ueberschreitung der Grenze bei Vaals durch deutshe Truppen, den Bericht über die Haltung der fkriegführenden Seemächte gegenüber dem

neutralen Handel

und der neutralen Schiffahrt, ti | teilungen über die Schritte der Regierung, um Schadenersaß für

ferner Mit-

das unrehtmäßige Anhalten niederländischer Schiffe zu erhalten, Mitteilungen über das deutsche Minenfeld in der Nordsee in der Höhe der Doggerbank, über die Torpedierung des Dampfers „Katwijk“ und über den Verlust des Dampfers „Alcor“, einen Bericht über die Vernichtung angehaltener holländischer Schiffe und

über Luftangriffe auf niederländishe Schiffe.

Andere Kapitel

behandeln die Frage niederländisher Güter auf erbeuteten oder auf in neutralen Häfen liegenden Schiffen der friegführenden

Staaten,

die Anhaltung der

Besaßung des

holländischen

Schooners „Cagberdina“ und des Damvyfers „Flora“ in Eng- land, Mitteilungen über die durch Deutschland der holländischen Fischerei in den Weg gelegten Schwierigkeiten, über die Ver- haftung von Untertanen friegführender Staaten auf holländischen Schiffen, über die über niederländishem Gebiet erschienenen Flugzeuge und Luftschiffe und über die Beschlagnahme nieder- ländischer Güter durch die deutsche Regierung in Belgien.

Die Verhandlungen, : ; | Shweden und England in Stockholm eingeleitet worden

Schweden. : die Anfang Juli

zwischen

sind zum Zwecke eines Uebereinkommens in verschiedenen wirt-

\chaftlihen Fragen,

haben nach einer Meldung des „Svenska

Telegrambyran“ nicht das gewünschte Ergebnis gehabt

und werden nicht fortgeseßt. daß die Beendigung jener Handelsverhältnisse zwisch werde. Der Grund für den

L

Beiderseits wird erklärt,

handlungen die freundschaftlichen

(n

\

en beiden Ländern nicht shädigen Abbruch der Verhandlungen

Ziel

Berlin, Montag, den 1. November

ist, wie ..Volitiken“ meldet, darin zu suchen, daß die englischen

Unterhändler die unerfülibare Forderung stellten, die Engländer -

sollten berechtigt sein, die \{chwedis{che Ausfuhr in den verschiedenen ZollämternSchwedens zu kontrollieren. Da die \chwediihen Unterhändler unter keinen Umständen in diese Forderung einwilligen wollten, erwies si eine Fortseßung der Verhandlungen als nußglos.

Türkei.

Der Sultan hat am Freitaa nah dem Selamlik den Admiral von Usedom und den Diovisionsgeneral Mertens Pascha, der für die Verleihung des Großfordons des Medschidie-Ordens seinen Dank abstattete, empfangen.

Der österreichisch - ungarishe Botschafter in Konstantinopel stattete am 30. v. M. dem Großwesir einen Besuh ab und drückte ihm im Namen des österreichisch- ungarischen Ministers des Aeußern Freiherrn von Burian anläßlih des Jahrestages des Ausbruches der Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Rußland seine Bewunderung für die Heldentaten der türkishen Armee und Flotte aus, die die so \chwere Aufgabe, Konstantinopel Und die Meer- engen gegen den Ansturm dreier Großmächte zu schüßen, in so glänzender Weise gelöst haben. Der Großwesir dankte erfreut.

Der türkische Generalissimus Enver Pascha hat, wie „W. T. B.“ meldet, anläßlih des Beiram-Festes nachstehendes

Telegramm an den Chef der osmanishen Flotte, Vize-

admiral S ouchon gerichtet : E

Das heutige Beiramrest, das wir im brandenden Krieg um dite Erstarkung un}eres Vazerlandes feiern, veranlaßt mi, unseren tapferen Streitkräften zu Wasser und zu Lande sowie unseren treuen Verbündeten nochmals für die glänzenden Waffentaten zu danken, wobei ih zum Beiramfeste meine herzlibsten Wünsche ent- biete. Dank dem allmächtigen Lenker der Schlachten, der unsere Woffen gesegnet hat und der unsere Streitkräfte unter feinem Schute zum Siege führen wird! : ; S

Fernerhin zusammerzuhalten, vereint mit unseren Waffen- brüdern, bis zur Vernichtung unserer Gegner und einem se.en?- reihen Frieden, das sei unsere Losung. Enver Pascha.

Griechenland.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ sind die englishen Truppen in Saloniki auf Befehl aus London an die Front in Serbien abgegangen und haben sich mit den serbishen Truppen vereinigt.

Amerika.

Die „Erchange Telegraph Company“ melde York, daß nach einer aus San Antonio eingelause der General Carranza ermordet worden sei.

t aus New nen Meidung

Das qchilenishe Ministerium. ist der „Agence

I

Havas“ zufolge zurücf getreten.

Afien.

Die indishe Regierung hat den „Central News“ zufolge bekanntgegeben, daß die englishe Beseßung des persishen Hafens Buschir am 16. Oktober aufgehoben worden ift.

Nah einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ hat Japan der chinesischen Regierung den freundschaftlichen Rat gegeben, die Vorbereitungen zur Errichtung der Monarchie zu verschieben, da sie fast sicher zu Unruhen führen würden, die den Frieden im Osten und die Interessen der in den Krieg verwickelten europäischen Mächte gefährden würden.

Kunft und Wiffenschaft.

In der unter dem Vorsite von Geheimrat Friedel abg:bhaltenen Oktobersitung der „Brandenburgia“ knüpfte ter Voisitzende an das Negterungeiubiläum der Hobenzolern in der Mart an und bob hervor, man müsse bet der Besitergreifung der Hohen- zollern von der Mark drei Stadien unterscheiden: die Etnfezung Friedris als Landeshauptmann, dann naŸ dem Kampfe am Cremmer Damm 1412, den Verhandlungen mit den wider!pen!itgen Städten und dem Kampfe gegen die Quigows die Ernennung zum wirklihen Dearkgrafen, am 13. Ap-il 1415, der die Erbhuldigung am 921. Okiober 1415 ia Berlin folgt, und endlih seine Belehnung mit der Mark als Kurfürst am 18. April 1417 durch König Sigismund

in Corstanz, Von den vorgelegten ¿ lizerarish:n Neuheiten ist hauptsählih ein Band der Kurftdenkmäler der Mark Brandenburg, besonders der ausz dem Kreise Ruppin,

erwähnentwert. Dieses durch die Provinz herau?g-gebene bänderete Werk hat schon nakezu einz Million Mark gekostet und dürfte, ehe es agarz vollendet sein wird, noch eine zweite Viillion erfordern. Vie Publikation ist auf das beste und kostbarste hergestellt. Professor Dr. Sternfeld wies auf die mit Unterstäßung der Stadt Berlin errihtete Zentralsielle ¿ur Sammlung von Feldpoît- briefen im Märkiswen Museum hin. Die Feldpostbriefe, die von Angehörtgen aller Stände des Volkes geschrieben sind, dienen neben den SZeitungeberihten als cine Geshichtéquelle, und gerade thre Ün bsihtli®dfeit, ibre völlig chmucklofe Wahrkastigkeit leiht ihnen im Gegensagte zu den aus manchen Gründen nicht unbefangenen Zeitungs- berichten thren besonderen Wert, der nah hundert Jahren noch mehr steigen wird. Wie se!ten sind son h:ute Briefe, die aus dem Felde während des Krieges 1870—71 g schricben wurden, wie viel seltener noch folhe aus den Freibeitsfrieger, und was gäben wir fur Briese e!wa aus dem Siebenjährtgen Kriege! Das Märkiscwe Museum sammelt Originalbriefe aus dem Felde nach listoris@er Véethode und fut deébhalb solde oter gute Abscriften der Originale, die vielleiht aus dcr Hand zu geben die Pietät tie Besfiger abdhait; es bewahrt die Briefe ats dauerndes Eigentum der Empfänger oder der Schceiber siher auf. Bisber sind voa diesen ióm zugegangenen _Feld- vostbriefen 16 Hefte im Verlage von Slalitna in Olden- bura verôffentliht worder, allein die zu Tausenten ins Feld ge!tandien sufrufe baben no nit die erwünschte Wirkung gebabt, betonders erwünscht wären zusammenhängende Darstellungen und Tage bücher. Dr. Aibert Kiekebusch fyrah sodann über die alte Stadt- mauer von Berlin und die Festungsmauer aus der Zeit des Großen Kurfürsten noch den neuesten Untersuhungen im Tunnel der Untergrundbahn. Die Gründung und die Befestigung Berlins können zeitlich nit sehr weit von einander entfernt setn, denn dur die Befestigung wird eine Si-dlung erst eine Stadt im mittelalterlihen Sinne. Gegenüber den Geshichts\{hretbern Berlins, Fidicin, Klaußwit, Goldschmidt, nah denen Berlin aus sich heravs zur Stadt geworden ist, stellt Kiekebusch die B-hauptung auf, Berlin sei

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1915.

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aus Dörfern entstanden, und diese Spuren könne man beute noch wiederfinden. Die Grundlage für die Entstehung B.rlins und für seine alte Befestigung ist d'e Landichaft, in der Berlin liegt, obne fe ist dessen âlteste Geschichte nit möglich. Berlin liegt im Tale, es reiht bis an die Hôhe von Teltow heran und fietgt au? die Dode des Barnim. Wir unterscheiden die Feldmarken der 3 Dörfer Berlin, Kölln und Wedding, die Feldmark Berlir3 mit 120 Hufen reiht bis zur Grenze von Lichtenberg. Das ist die Allmende, der Gemein- bez. Man hat aus den Verhandlungen übér die S-parationen bei den 42 bis 44 Hufen, die der Besiy Köllns waren, au defsen alte Feldmarkarenze gegen Stralau bin fesistellen können, die iht so weit reihte, als man früher annahm; denn auf den zum damaligen Griebenorschen Rittergute gehörigen Kawein besaßen die Stralauer Fischer die Hüteg-reh:iakeit, woraus zu !!tezen ist, daß der mehr nach Stralau gelegere Teil früber gar rit zum Ackerland get ört hat, ebensoweniz wie die Weinb-rgstücke, die zwis%:n d-n Hufen Berlins liegen, niht zum Acke:bHen gerehnet werden. Stral¿us Fischer hatten folchen Ack-rbefiz nicht, fie trieben mehr Weidewin!shaît, und au Kêllr, zwichen der Spree und dem Landwebrgraben gelegen, besaß nicht fo reihlibes Ueriand, es betaß ein mehr mit Bu!ch bestandenes ‘Sebiet, keinen lehmigen Boden, so- dann Wiesen und ähnlich wie Stralau nuc därfliyes 4ck-rland, die Fischer von Kölln brauchten wentaer Hufen; daher fommt es auch, daß fe es nicht zu solhem Wohlstand bringen konnten wie Berlin, wozu noch hinzutritt, daß ter Vearkgraf der Besiger des alten Nittergutes Berlin war. Wir können den markgrätlihen Hof Berlin fassen, wir kennen die Hufen und Ka»eln dazu, fle liegen bis 1829 zwishen der Feldmark von Berliy bis nach Weddi«g. Die 1875 ericienene, leider allzu wenig benugt® Lossensbe Bodenkarte zetgt uns die „Insel Berlin* und die „Jusel Klin“; nörcklih voa Berlin liegen dessen Hufen, siz sind aus lehmigem Seschiebemergel, auf einer Hochs ebene liegend, gebildet, wäbread die südli von Kölin gelegenen Hausen Sandboden haben. W'e die Lofsenshe Karte für die StedlungSsfor]chung, die das Verhältnis d:s Menschen zu dem von ihm bewobn!en Boden zu erfunden streckt, von Bedeutung ist, so bietet sie auch für die Ge- \hihte der Befestigung Berlins wectvolle Hinwei?e, obwobl sie dur neuere Bohrung8ergebnifsse nicht verbessert worden 1!t. Berlin ist auf zwei Inseln angelegt, in deren Mitte die Spree fließt, während ein Svre-arm öft. ib bherumführt: der Schleufergraben, der westii% um Alt-Kölln veriäuft, ist kein „künstlicher &raben“. „Der Berlin“ glei der Insel Berlin hob si aus der Niederung beraus. Die alte Befestigung beruht also auf der Form der beiden In!eln. Demnach mußte die Mauer am Rande der beiden Inseln geführt werden, und da dieser Rand im Norden und Often bogig verläuft, -so erflät #f®S dadur die eigentünu:lihe Form der Strafßenzüge Füdenfn1aße , Kiosterstr-ße und Neue Friedrichstraße, längs deren Zug die Mauer lief. Der Vortragend? führte im Lichibilde die ältesten Karien Berlins vor, die als Konstruftionen aufzufassen sind und sich bei Klöden und Fidicin finden, auf denen aber die BLusdehnung der Berliner „Hufen“, die etwa bis zum Schönhauier- urd zum Prenzlauer Tore reten, erfennbar lit, und die au die Abgrenzung geaen Pankow und gegen Lichtenberg deutli machen. Dagegen ist die Annahme {!öódené von „Burgwällen* auf dem Molfenmarkt, auf dem Wedding

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! zu verwerfen, einzig bei Treptow om Kienwerder fanden sich Spuren

Auf\affung, Berlin sei ein

Spree gew-:se«, findet ketne genügende Auftassung bâite nur dann Berechtigung, wenn tucch Berlin die Grenze zwishen dem aiten Ge- biet urrd dem „neuen* Landgeb'et verlaufen wäre Aber {Gon 1238 wird Teltow zu den neuen Gebieten ger chnet. ODb- wobl die Gezend um den Molkenmarf! sumpfiz war, so wird doch in feiner Urkunde dort eine Burg trwäbrt. Das älteste Berlin lag auf drei Dün-n, auf denen spät-r St. Nicolai, St. Marien und das Natbaus errichtet wurden; auf solcher Talsandinsel is au der Schlesische Babnhof angel-gt worden. Wie aus späteren Karten und besonders aus der Mannhardtschen Karte von 1650 erkennbar ift, lief die alte Mauer im Westen bis zur Stehbahn, dann folgte das si selbst schützende Sumpfgebiet; die Mauer lief überhaupt nur fo weit, als der Talsand si erstreckte. Das „alte" Rittergut lag, wie be- fanrnt, in der heutigen Neuen Fricdrih- und Klosteciicaße beim

folch2zn Burgmwall: s. Auch die „Brüdenkopf“ an der

Stüye, denn dlese

S s eue ati Da Le „Hohen Haus“, dem Schlo}e der Markgrafen, und dei def Parochialkirle fowie beim „Lagerhau!e“, der „neue 90

etwa am Schönhauser Tore. Von seinem Gebiete bat der Markgraf dann den Franziskanern, feinen Beichtvätern, ein Stück geschenkt, dort steht heute noch das „Symnasfium zum grauen Kloster“, sowie seinen treuen Rittern Ulrich von Zeusche und Fürgen von Weidenfels gleihfalls Teile gegeben. Aus Vtannhardts Karte gewinnen wir ein Bild der Befe|tigungsanlage vor der Be- festigung dur ten Großen Kurfürsten. Hinter der Mauer, _ die von der „Kleinen Strakaueistraße“, der damaligen „Paddengasse“ zum Siratauer Tor, zur Klostectirhe und zum Georgentor lief, lagen damals noch Gärten, d. h. das Selände lag niedrig und war wohl ehemals Wiesenland gewesen; die Mauer ging dann zur „Heiligen Geisifirhe", dem Laufe der Neuen Friedrichstra}ze folgend, bis zur Syree. Der Mauer selbst folgten zwei Gräben, und zwischen Stralauer Tor und Klosterstraße lag etn Halbrund in der Befesttgung. Die Köllner Mauer verläuft an der Fi|herstratze, he geht einerseits dis zum Köpenickertor, andererseits bis zur „Stebb-hn“. In diese Mauer hatte nach dem Aufstand der Berliner von 1448 der Kurfürst eine Breiche legen lassen, und diese, die in der Gegend etwa des beutigen Kaiser Wilbelm- Denkmals lag, dur einen Blockzaun geschlossen. Mie alt die Mauer im Osten is, gebt daraus hervor, daß son 1309 das „Hetlige Geist-Hospital* als intra muros gelegen erwähnt wird. Son 1858 war man bei einem Bau am „Grauen Kloster“ auf Ueberreite von Berlii s ältester Befestigung gestoßen, do konnte erst der Bau der neven Untergrundbahn die Art diejer Befestigung und ihre Anlage zur Kenntnis bringen. Sie is auf einem Pfahlrost zus meist aus Eichen- und Fichtenstämmen angelegt, der sehr sorgfältig her- gerichtet t, im Unterbau zeigt sie Feldjieine, die durch Bohlen zus \ammengehalten werden, in den oberen Partien Badt|teine; es ist durdaus die Bauart des 13. Jahrhunderts; außerdem haben die Forschungen im Tunnel der Untergrundbahn noch ein Stadtgraben- profil erkennen lassen. Auf die Befestigungen des Großen Kurfürsten, die 1658 begannen, fließ man zuerst beim Wertheimbau in der Kônig- straße und dann 1911 beim Bau der Nordsüdbahn; das Amtegericht in der Gcurerstraße steht auf der alten „Heßgartenbastton*. Auch der G1oze Kurfürst begann feine ‘aus Kalkstein ‘errichteten Befestigungen an der „Stralauer Bastion“. * Die Mauer, die gleihfalls auf etnem Pfablroft ruhte, hatte noch eine Spuadwand als Grundlage und war außen mit Sandnein verkieidet. Aenderungen in - der Befesti„ung nach dem Vaubanschen System “erfolaten dann untex König Frtedrich I. und \päter unter Feicdrich 11., als ein weiterer Naum bebaut werden

mußte.

Das Königlich \chwedische karolinishe Medico: Chirurgtsche In- stitut hat den Nobelpreis für Medizin für 1914 dem Privyat- dozenten für Obrenbeilkunde-der Wiener Universität Robert Baraäny für Arbeiten über Physiologie und Patbologie des Vefstibulums ver- liehen. Der medizinische Preis für. 41915 wird saßzungsgemäß für 1916 zurückzestellt; da also zwet Preise zu verteilen sein- werden, ziffcrt ih der Preis auf ungesähr 147 000 shroedische Kronen.

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