Ministerium des Junern.
Dem Oberregierungsrat Horn ist an Stelle der Leitun: ung in Angelegenheiten der Domänen- un: : ng bei der Regierung in Oppeln die Leitung der gleichen Abteilung bei der Regierung in Marienwerder über- tragen worden.
der Finanzabteil orstverwaltung
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabegeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Betrieb der Crefelder Eisenbahngesellschaft im Geschäftsjahr 1914/15 einen gemäß § 2 des Geseßzes vom 30. Mai 1853 zur Verteilung kommenden Reinertrag nicht er- ben hat. Demzufolge ist von der genannten Gesellschaft eine senbahnabgabe für das Betriebsjahr 1914 nicht zu entrichten.
Cöln, den 8. November 1915.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Riesen.
Nichtamlfliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. November 1915.
Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Voll- e vereinigten Ausschüsse für Handel
ißung; vorher hielten di wie der Aus\{huß für
und Verkehr und für Justizwesen so Handel und Verkehr Sißungen.
angarishe Minister des Auswärtigen Begleitung seines Kabinettssekretärs hier tirigetroffen ist, stattete, wiè gesterii vormittag dem Reichskanzler Hollweg einen längeren Besuch den die Besprehungen mit dem Reichskanzler fte dem gleihen Zwecke die früheren der Er-
Der österreichisch Baron Burian, der in Grafen Waltérs kir ch „W. T. B.“ meldet, Dr. von Bethmann Nachmittags iur fortgeseßt. Auch der heutige Tag dür dienen. Der Besuch gilt ebenso wie örterung laufender Angelegenheiten.
einberufene Generalsyn ode gestern hier durch den Piäsidenten des Evangelischen Ober- kirheñräts Dr. Voigts mit einer Begrüßunagsansprache er- t Die Generalsynode beschloß die Absendung E Adressé an Seine Majestät den Kaiser und
Die zu ihrer 7. Tagung der älteren preußischen Provi Königlichen Kommissar,
net worden.
erdurchlauchiigster, Greßimächtigsier Kaiser und König! er Kaiser, Kör ig und
und. Königliche Majeslät binet | ‘siebent rvenilihe C ralsvricde
Provinzen, ebrfutchi stch alleruntectäntgst zum ‘Ausdru t Eure Majestät von Sieg zu Sieg geführt. willigkeit des Volkes ist mit wunderbarer Krait etne aen des Glaubens in unserem Vater- olf éd selten erlebt hat.
er in Kampf und Hi ficht, daß au der endliche
ir die Zoversiht, daß die un-
__ Allergnädian
R E E, Ra 2 - Gnade re V Tapferkeit dés Heeres hat fert. Unter der Erhebung und ein Grw ervorgetreten, wie unser \chütterliher Treue hat urser Volk ' bish ausgeharrt. Wir \ind der freudigen Zuvei Sieg durch Gottes Gnade uns zufall Mit Eurer Majestät teilen w eheuren Opfer des freveihaft uns aufgezwungenen Krieges niht um- und den Wunsch, daß avs ihnen für vn)er Not und Tod geläutertes Volk ermachsen Friéden zu gebieten und, in Treue che Gottes auf Ecden zu bauen
ch in der uns befoblenen A'beit beizutragen dur erfündung des ewigen Liebe, ist unser ernstes wir in die Hände des obersten Schirm- hen Kirche niederlegen.
it hoher Begelsterung begangene Erinnerungs- ohenzollern hat uns das chichte Preußens vor die
Not der Z-it
onst gebracht sein werden, deutshes Vaterland ein in möchte, das stark in ih selbst, den und Gottesfurcht geeint, am Rei
Hierzu au Sammlung der Gemeinden, duïh treue V Gvyangeliums von Christo und Gebet und das Gelöbnis, das herrn uriferer evangelis
durh Werke der
feier der fünfhundertjährigen Herrschaft der Walten des lebendigen Sottès in der Ge So umringen wir jeyt in a'ter angestammter urer Majestät Thron mit unse oxrc der Heerscharen, rüste Eure
Augen geführt. Preußentreue E allmähtige H und Kraft zu glorreihem Siege. Kaiserin mit einer Ernte,
Fürbitte. Goit, der j lasesiät mit Weisheit Er könne die Liebesautsaat unserer Segen auf lange bliaus fortwirkt. Er bewahre die ritterlihe Schar der Königssöhne in den Gefahren |} e Gure Majestät in die Mitte eines treuen
des Krieges und fühti ckt nidt nur mit dem Lorbeer des Sleges, \ón-
Volkes zurück, ge\{chmü dern auch mit der Palme des Friedens. In tiefster Ehrfurcht verharrend Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät allerunterlänigste Genetäl|ynode.
Durch Bekanntmachung vom in den Marken, Generaloberst v entlihen Versammlungen der die wenigstens 48 Stunden vor Be- bei der Polizeibehörde nahzusuchen ist. r, wie „W. T. B.“ meldet, für d der Provinz Brandenburg : mmlungen völtti\her Vereine sowie in denen öffertlihe Angelegenheiten
tand oder vom Einberuser mindestens 48 Stundén vor dêm Beginn der Versammluyg unter A Ortes, des Verbandlungsgegenstandes und der Redner bei der Po behörde sriftlih anzuzeigen.
Die Anordnung tritt sofort in Kraft.
Zuwiterbandlungen werden mit Geldsirafe bis zu 100 M, Unvetmögendsfalle mit entsprehenter Haft bestraft.
: 31. Juli 1914 hat der Ober- befehl8haber on Késsel an- daß alle öff Genehmigung bedürfen, inn der Ve m Anschluß hieran bestimmt e den Bezirk der Stadt Berli Alle nich t öffentlichen Versa alle diejenigen Versammlungen, erörtert werten, sind vom
rsammlung
ütigen Nummer des „Reich3- und Staatsanzeigers“ der Deutschen Verl uft- tliste der preußischen chen Armee.
liegen die Ausgaben 781 und 782 listen bei. Sie enthalten die 377. Verlu Armee und die 223. Verlustliste der sächsi
Oesterreih-Ungarn.
__ Wie die „Wiener Politische Korrespondenz“ erfährt, ist der österreihish-ungarishe Botschafter Dum ba nunmehr, und zwar auf Grund einer Allerhöchsten Entschließung vom 4. November, von seinem Posten in Washington abberufen worden.
Großbritannien und Frland.
“M0 Unterhause führte der Premierminister Asquith bei der Einbringung eines Kriegsfkredits von 400 Mil- lionen Pfund Sterling laut Bericht des „W. T. B.“ aus:
Mit dem geforderten Kredit steice die seit Beginn des Krieges geforderte Summe auf 1662 Millionen Pfund Sterling. Die Aue- gaben vom 1. April bis zum 6. Nooember betrügen 743 100 000 Pfund Sterling, die tägliden Kciegtkoften zwishen tem 12. S ptember und 6. November 4 350 000 Pfund Sterling gegen 2700000 Pfund Eteiling im vorangegargenen Absnitte des Finanzjahreas. Die Hauvtur sachen für die vermehrten Auëgaben seien die Vorschüsse an die Verbündeten und die Dominions jowie die Munitionsfkosten. Es sei nicht wahrsheirlih, daß die Ausgaben in dem Zeitabschnitt, der durch den eingebrachten Voranschlag gedeckt werde, sich verringern REOEE Es sei im Gegentell wahrscheinli, daß fie zunehmen würden.
Hierauf fragte Mac Neill, ob und wann der Staats- sekretär Grey der serbischen Regierung erklärt habe, daß sein Versprechen, seine Freunde am Balkan zu unter- stüßen, so zu verstehen sei, daß England Griechenland bei der Erfüllung seiner Vertragspflichten unterstüßen würde, aber nicht, daß England Serbien Ne würde, falls Griechen- land es ablehne , seine Vertragspflichten zu erfüllen. Sir Edward Grey erwiderte :
Ih mate der serbischen Regierung einige Mitteilungen vor meiner Erklärung im Unterhause am 28. September - und einige naher. J erklärte endgültig, daß die Landung unsérer Truppen in Saloniki und thte weiteren Bewegungen von der Zustimmung und Haltung Griechenlands ablinge Ich sagte am 24. Sept ber In
che ne fechenlaüd
meiner Antwoit auf die ferb:sche Bitte unt Hilfe, daß angeboten haben, Truppen nah Saloniki senden zu woll-n, um ihm zu helfen, seine Vertrage pflictén gegeti Serbien zu erfüllen. Ih sagte nihts, was wir tun fönnten oder nit tun köanten, wenn Griecenland sich weigerte, Serbien zu unterstüßen. Wir bemühten uns durhweg, Serbien alle mögliche Hilfe zu gewähren, ohn “Rück- sicht auf Bedingungen und ibm gegebene bettimmte Veriprehungen. Meine Worte, daß wtr “Sexblèn unbeshränkte und unbedingte Hilfe verspraæen, hatten nur politishe* Bedeutung, näâtnlih, daf; die Buls- garien früher gemachten Versprechungen ditt werden. Die Worte hatten keine militärishe Bed: utung. Niemänd konnte annehmen, daß die Regterung alle brvishen Armèèn ztm Balkan fenden würd», ohne NRäcksicht auf die Bedürfnisse in Frankre:ch und Flandern. Wir vers \prochen, un)eren Freunden ‘alle Hilfe, die in unserer Macht stand, zu gewähren, und da3 ges%ah und geschieht.
Mac Neill fragte weiler, ob der Staatssekretär nah seiner Erklärung im Unterhause am 28. September Serbien niemals ausdrücklich die Bedeutung erklärt habe, welche er seinen Worten neuerdings im Uñterhause beilegë, und ob die Akten an die serbische Regierung dem Kabinett rnitgèteilt wotden seien. Grey erwiderte :
Ich teilte der serbishen Regierung überbaupt nichts über meine E1klärung im Unterbause mit. J bra eie fer die ta Bitte um Hilfe und 1at tas na Seratuug mit e pat ufd dem Kabinett. Ich sagte in me:ner Antréort an S-rbien, daß wir Truppen pas Salo : und | a ichie die Wendongen, die ih
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g: nit! Iqupeg endongen, i joweit i lele Ble A L bi i 'mnhgeie je
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Dage mit, daß neue Kabinettsorders érscheinen würden, durch die britishen Schiffen vérboten werde, Ladungen von einem ausländischen Hafen näh einem anderen zu verfrachien, es sei denn mit besonderer Erlaubnis.
— Bei dem Festmahle in der Londoner Guildhall aus Anlaß der Einführung des neuen Lordmayors brachte der Staatssekretär des Jnnern Sir John Simon einen Trink- spruch auf die Verbündeten aus, in dem er dem „Reuterschen Bureau“ zufolge sagte : |
Die Erfahrungen in diesem Krieze bätten rur die Ansicht be- siärkt, daß jeyt die Zivilifatión um ihién Bestand gegenüber der Herrschaft der Mittelniächte käinpfe, und da jet der wahre Zweck der unmenschlich:n Methoden Deuts{lands ans Licht getreten fei, set das Bündnis jo fehr gestätkt wörden, daß es niht mehr eine bloße Vereiniguñg militätisher und maritimer Art sei, sondern eine Ver- einigung des Geistes freier Völker.
Der Erste Loxd der Admiralität alo beantwortete einen Trinkspruh auf Heer und Floîte und jagte:
Die ganie Ste-ategie der Verbürdeten herohe auf ihrem Ueker- gewiht zur See. Ohne dieses würde ihr- Los: jeßt ganz andes stin, als es gewesen sei und sein werde. Der Verrät d:8 Königs vcn Bulgarien sei ein diplomatisher Sieg Déutschländs, den er nicht unterschägze. Die bulgatishe Regierang weide von zwei einfacben Motiven beseelt, niämlich von Gier und Angst: Bulgarien werde später zu der Emsicht kommen, baß 8 einen“ätoßen Fehler begarigèn habe. Ueber d'e Operationen und die Dauer “des Krieges wolle er nichts prophezeicn, sondetn nur sagen, daß ‘ér dem Atibgangé rubig entgegensehe.
Der Premierminister Asquith, der mit warmem Beifall empfangen wurde, sagte : :
In England gebe es jeyt, nach 15 Kriegsmonaten, nur eine Partei; die Uneinigkeit sei veérstuüïnmt, das Leben der Natión fließe in dem tiefen Bette ter Cintraht und einstimmigen Entschlossenheit fort. Was Lord Kitcheners Sendung betreffe, so wolle er aus der Nähe ünd in enger Zusammenarbeit mit den britishen Vertretern urd den. der Verbündeten den garzen Zustand auf dem Balkan untersuchen. Seine Sendung sei von den Verbündeten mit ungeteilter Einstimmigkeit und warmer Sympathie begrüßt worden. Die Verbündeten seien énts{hlofsen, zusammen zu stehen und zu fallen. Alle v-m Feinde vér- breiteten Gerüchte über Einzelbeftrebungen und Sonderfrieden seten eitles, wertloscs Geshwäß. Jch habe im vergangènen Jähre in diesem selben Saale auseinañdergeseßt, welches dië Ziele seien,” die er- reiht wetden müßten, ehe die Berbündeten die Wassen niederlegten. Sie seien dieselben geblieben wie damals. „Wir glauben, daß wir unserem Ziele ein gutes Ende näher sind. Der Weg mag lang oder kurz sein, wir werden nit slehèn Plejgen oder zögern, ehe wir dén fleineren Staaten Europas die Unabhängigkeit und Eaurcp1 selbst und v ganzen W-lt die Be}retung von dèr Gewaltherrshaft gesichert aben.“
— Einer Meldung der „Times“ zufolge ist es jeßt sier, daß eine starke, gut ausgerüstéte und mit kräftiger Artillerie versehene Expedition nah Ostafrika gehen wird.
— Die neueste Verlustliste nennt 29 Offiziere und 2089 Mann.
Frankreich.
m vorgestrigen Ministerrate, der sih mit der Finanz- lage beschäftigle, gab der Finanzminister Nibot Erklärungen
F über die vorläu 1916 sowie über F während des Kri Gewinne ab.
edite für ‘das erste Viertel} hrung einer Steuer auf de erordentlichen die Steuer nit nur von Staatslieferanten, sondern von allen Gewerbetreibenden erhoben werden, die infolge des Krieges außerordentliche Ver- dienste erzielten.
ea
Rußland. Der Minister für Verkehrswege Ruchlow ist nach einer Telegraphenagentur“ auf sein Ansuchen von seinem Amt enthoben worden. Ein Kaiserlicher Erlaß verleiht ihm die Diamanten zutn Alexander Newskn-Orden.
— Wie die „Times“ melden, hat der Minister des Jnnern Chwostow erflärt, er sei für die Aufhebung aller ein- Bestimmungen für land vergossen und ihre Ergebenheit bewiesen . Petersburger Börsenzeitung“ wünscht, daß den anderen unterdrüdckten
Meldung der „St. Petérsburger
\chränfenden ihr Blut für Ru hätten. Die „S aus denselben Gründen auch Nationalitäten Entgegenkommen bewiesen werde.
M F i igs me Ger na der Fus En die „Rjetsh“ mit, daß der Zeitpunkt hierfür- noch nicht festste
voraussichtlich aber Ende November alten Stiles sein siehe, Eiïté kurze Tagung sei nicht zu erwarten, da das Programm und die Mehrzahl der Minister für eine längere
Spanien. Im Senat wurde gestern die Neutralitäts frage
Polen, da die Polen
Tagung sei.
Nah dem Bericht des „Nouvelliste" erklärte der ehemalige liberale Miráster Salvador, tié Neutralität hintere nicht, des n Lebensmittel, Mur.ition und § eutralität bestehe nit mehr, wenn die etner der Kriegsparteien offensihtlich würden. Ansicht, daß die Neutralität bewaffnet sein müsse. Jedoch müsse man bemüht sein, nit in den Konflikt vecwick.lt zu werden. Auf einen Antrag über die Kredite für Heer und Marine, die bet einer eventuellen Mobilmachung notwendig feten, abzustimmen, erklärte der Minister- prâsident Dato, er mißbillige jede Erörterung der Neutralität. Et halte eine Sywpathiekundgebung gegenübec einer der Kriegsparteien für gefährlich, da bierdur eine kriti\che Lage gé und zwar umsomehr, als Spanten es für seine bes Frkedens zu intervznieren. Etne bewaffnete Néïtralität könne die Sicherheit des Landes in Frage stellen.
— Jn der gestrigen Sizung der Deputiertenkammer Abgeordnete Soriano senkuna von Schiffen der Verbündeten im Mittel- denn man könne das Schweigen t betrahten. Darauf wurde er- en Spanien nichts an, denn sie | leu Gewässer erfolgt.
Luxemburg.
Nachdem sich bereits in der vor der Kammer die Linke ihre Un
ffen zu liefern, aber ie Uberalen seien der
schaffen werden könne, fliht halte, zugunsten
erklärte der betreffs der Ver- meer, die Lage sei ern Spaniens als Mitiäterf widert, die Schiffsunfälle gi seien außerhalb seiner territo
gestrigen Eröffnungssißung fälle éreignet hatten und 1éuen Kabine
u C Ld Ls s
Nach einer Meldun griechishe Regierung die um die Gewährung eines neuen 40 Millionen ersucht.
der „Agence Havas“ hat dite egierungen der Verbündeten kürzlich 1 Vorshusses von : p Die Regierungen der Verbündeten unterziehen die Frage einer wohlwollenden Prüfung.
n Entgegen den in den Ententeblättern enthaltenen An- aaben über die Zähl der auf dem Balkan gélandeten Truppen, insbesondere entgegen der Béhauptuñg dés Mai- länder Blattes „Secolo“, däß ‘ein englishFratizösisches Erpe- ditionsforps von 70000 Mann bereits an dié fserbishe Front abgegangen sei, teilt die „Südslavische Korrespon auf Grund vérläßlicher Informationen festzustellen jei, daß bis 7. November überhaupt erst etwa 80 000 Mann in Saloniki gelandet wären, wovon nur ein Teil, fast aus\{ließ- lich Franzosen, den Vormarsch nah Norden angétrêten habe. Gleichzeitig sei fesizustellen, daß die Entènte nätnentlich in Griechenland fortgeseßt das Eintreffen eines näch Hundert _zählenden Expeditionsheeres ankündigen lasse. Der Grund dieser Ausstreuungen sei klar, daß der Géneralstab der Entente in Saloniki die größten Ar- rengungen mache, um eine Kotitrolle über die Zahl der andenden Truppen möglichst zu verhindern.
Serbien.
__Die serbishe Regierung wigza aufgeschlagen, wo fi mit allen Mitgliedern des einzelnen Ministerien befindet.
— Ueber das Elend in Serbien veröffentlicht die Mail“ den Bericht eines Engländers, in dem es heißt: | die Bevölkerung aus Belgrad bei Regen und nassem Schrée mußten Männer und Frauen knietief dunh-Moraft 4 inge auf den Armen und Kinder nmitten von Kuhherden, „Schafen und Schweinen tet der Zug hiulflos in nh die Menschen i ch war jeder zollbreit näßten Menschen eingenommen- erbündeten noch immer niht 8
dénz“ mit, daß
und es sei begreiflich,
hat ihren Sig in Mitro- r Ministerpräsident Paschits binetts und den Beamten der
nach Süden z waten. V'ele an der Hand. sah man Greise und Kinder. Unordnung. In dumpfer Resignation s{hleppten fort, métst obne z1 wissen, wohin. Boden von- übermüdeten und duk Die allgemeine Klage war, doß die Hilfe gekommen seten.
rauen hatten Säugl Manchmal ‘ger
_ Konstantinopeler Blätter erfahren aus siherer Quelle, die arabishen Stämme in Liby schaften Dschefra, Hum und Rad und die Orischaften Zaletein, Urfele, Misrata, und Tarhuna zurücerobert hätten große Verluste an Leuten und ahl Gefangene, Geschüße und Mun elmanischen Krieger gelassen. Fezzan 5 Kanonen und 12 Kanonen und 3 Maschinengewehre 3 Kanonen abgenommen. D entsändten italierischen Verstäïrkü lage erlitten ünd unter Zuk und gefangenen Offizieren auf Tripo
Fezzan sowie die dan im Gebiete der Syr!?
Die Jtaliener Material erlitten, eine? ition in den Händen der s ätten dem F aschinengewehre, im Syrt
olis nah Tarhuna hättén eine“ große Nieder- änér Añzahl von totea is zurückgehen: müssen.
ie von T
Kriegsnairihten.
Großes Hauptquartier, 11. November. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaß.
An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekämpfe sowie lebhafte Minen- und Handgranatentätigkeit. Ein englisches Flugzeug mußte nordwesilich von Bapaume landen; die Jnsassen sind gefangen genommen.
Oestlicher Kriegsschauplaß.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Bei Kemmern (westlih von Riga) wurden gestern drei Angriffe, die durch Feuer russisher Schiffe unter-
stügt wurden, abgeschlagen. Ju der Nacht sind unsere Truppen
planmäßig und ungestört vom Feinde aus dem Waldgelände
westlih und südwestlih von Schlok zurückgezogen worden, da
es dur den Regen der leßten Tage in Sumpf verwandelt ist.
Bei Bersemünde (südöstlich von Riga) kam ein feindlicher
Angriff in unserem Feuer nicht zur Durchführung. Bei einem
furzen Gegenstoß nahmen wir über 100 Russen gefangen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Unterstützt von deutscher Artillerie warfen österreih-ungarische
Truppen die Russen aus Kosciuhnowka (nördlih der Eisenbahn Kowel—Sarny) und ihren füdlich an- schließenden Stellungen. 7 Offiziere, über 200 Mann, 8 Maschinengewehre wurden eingebraht. — Südlih der Bahn scheiterten russishe Angriffe.
Balkankriegsschauplaß. : Die Verfolgung der Serben im Gebirge südlich. der
wesilichen Morava hat gute Fortschritte gemacht. Ueber 4000 Serben wurden gefangen genommen. Die Armee des Generals Bojadjieff hat die Morava an mehreren Stellen überschritten. Oberste Heeresleitung.
Wien, 10. November. (W. T. B.) Amtlih wird ge-
Russischer Kriegs\chauplaß. In Osstgalizien herrscht seit dem Mißlingen der leßten
meldet :
russischen Angriffe gegen unsere Strypafront wieder Ruhe. Ein russische r Durchbruchsversuch westlih von Czartorysf wurde in heftigen Kämpfen durch deutsche und österreichisch- ungarische Truppen vereitélt. (
Ftalienisher Kriegsschaupla ß. Die Tätigkeit der italienischen Artillerie war gestern im
allgemeinen wieder lebhafter. Feindlihe Angriffe auf den Südteil der Podgorastellung, gegen Zagora, bei Plava und auf dem Col di Lana wurden abgewiesen. Auf Nabresina abgeworfene Fliegerbomben töteten mehrere Zivil- personen, darunter eine Frau und drei Kinder.
Südöstlicher Kriegsschauplag. Oefterreichish-ungarishe Truppen der Armee des Generals
von Koeveß haben südwestlich von Jvanjica die starkbeseßzte
Home Okolista genommen und auf Eldoviste, dem Süd- ausläufer der Jelica planina, eine aus mehreren, hinterein- ander liegenden Schüßengräben bestehende Stellung gestürmt. Südwestlih von Kraljevo dringen deut che Streitkräfte beider- seits der Jbar vor; südwestlich von usevac gewannen sie den Raum von Aleksandrovac. :
Die Bulgaren werfen den Feind bei Nisch und bei e. 21 auf das linke Ufer der Südlichen Morava zurü.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Krieg zur See.
Berlin, 10. November. (W. T. B.) Am 5. November wurden am Eingang des Finnischen Meerbusens das Führer- fahrzeug einer russischen Minensuchabteilung und am 9. November nördlich von Dünkirchen ein französisches Torpedoboot durch unsere Unterseeboote versenkt.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
London, 10. November. (W. T. B.) „Daily Tele- graph“ meldet: Die Regierungsjacht „Jrene“ ist ver- senkt worden. Dreizehn Mann der Besazung sind gerettet, 22 werden vermißt.
London, 10. November. (W. T. B.) Wie „Lloyds“ melden, sind die britischen Dampfer „Clan McA lister “ (4835 Tonnen), ‘„Californian“ und „Moorina“ versenkt worden.
(Lloyds Register nennt zwei Dampfer „Californian“, einen mit 5707 Tonnen, den anderen mit 6223 Tonnen.)
Kopenhagen, 10. November. (W. T. B.) Die „Nationaltidende“ \reibt : „Kürzlich meldeten wir, daß der Dampfer „Eidsiva“ aus Bergen in der Nähe von Dover auf eine Mine gestoßen und gesunken war. Der Kapitän und die Besazung sind nunmehr in Bergen angekommen und be- rihten, daß nicht weniger als fünf englishe Schiffe, darunter drei Patrouillen)chiffe, zu derselben Zeit und in der- selben Gegend in der Straße ¡oigen Dover und Calais auf Minen gestoßen und gesunken sind. Das erste Schiff, das in die Luft sprang, war ein Dampfer aus Glasgow mit Stückgut; es geriet in Brand, ehe es versank. Huren lief ein Patrouillenboot auf eine Mine und wurde în zwe Teile gesprengt, wobei 16 Mann umfamen. Darauf wurde ein zweites Patrouillenboot in die Luft gesprengt, von dessen Besaßung nur zwei Mann gerettet wurden. Dann liefen noch ein Fisch- und ein Frachtdampfer auf Minen. Was mit deren Besazungen geschehen ist, wußte der norwegische Kapitän nicht.
Rom, 10. November. (W. T. B.) Wie die „Agenzia,
Stefani“ aus Ferryville meldet, ist am Montagnachmittag bei Cap Eta Ke ach New York fahrende Dampfer „Ancona“ von der Sh fahrtsaesellschaft „Jialia' durch ein großes Untérséeboot riit óstetreichisch-ungarisher Flagge ver-
\enkt worden. Laut „Giornale d'Jtalia“ waren 422 Passagiere än Bord. Die Besaßung betrug 60 Mann. Bisher steht fest,
daß 270 Personen gereitet sind. Sie sind in Biserta ein-
e Nah lässigen Nachrichten versuchie der Dampfer zu ah zuverlä)igen ca ve
fliehen. Das Unterseeboot war daher gezwungen, von seinen
Geschüßen Gebräuch zl machen.) E
Vern, 10. November. (W. T. B.) Zum Untergang des der italienishen Schiffahrtsgesellschaft „Jtalia“ gehörenden Dampférs „Ancona“ meldet der „Corriere della Sera aus Tunis folgende Einzelheiten: Der Dampfer bat radio-
_telegraphish um Hilfe. Er wurde von der drahtlosen Station
Biserta gehört, von wo aus sofort eine Rettunas3aktion ver- anlaßt wurde. 160 Passagiere und zehn Matrosen sollen ge- rettet und nah Ferryville gebraht worden sein. Anscheinend seien auch unter dèn Ueberlebenden Verwundete. Außer den aus Venezien und Apulièen stammenden Auswanderern sollen sih zehn Griechen auf dem Schiff befunden haben.
London, 10. November. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: 41 Mann von der Besaßung und 40 Passagiere der „Ancona“ sind in Malta angekommen. 300 Personen von der „Ancona“ sind ertrunken, meisiens Frauen und Kinder. És befanden sich auch einige Amerikaner an Bord.
Hoek van Holland, 10. November. _(W. T. B.) Der Fischlogger „Sch. 450“ ift auf eine Mine gelaufen. Die Besaßung wurde geréttet.
Ymuiden, 10. November. (W. T. B.) Durch einen Fischdampfer ist die Besayung des Fishdampfers „St.- Nicol aas“, der Montagábend durch ein vermutlich englisches Kriegs\chif mit abgeblendeten Lichtern über fahren wurde, gelandet worden.
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 10. November. (W. T. B.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung, abgesehen von allgemeinem Feuergefecht. Unsere Artillerie zwang drei Transportschiffe, die sich bei Kemikli- liman befanden, sich zu entfernen. Bei Sedil Bahr zerstörten wir feindlihe Bombenwerfer. Auf dem linken Flügel brachten
wir eine Mine zur Explosion, diè eînen feindlihen Annäherungs-.
graben zerstörte. Sonst nichts Neues.
Wohlfahrtspflege.
Fachunterrict für Kriegsbeschädiate an der Königlichen Baugewerkschule tn Neukölln.
Die im August an der Königlichen Bgugéert Gle in Neukölln eröffneten Kurse für kriegöbe!\chädigte autehniker, Bau- zeihner, Bautischler, Bauschlosser, Mauréêr, Zimmerer und andere Bauhandwerker, Nermessungsgehilfen und Katasterzeihnèr néèhitien etnèn auten Fo'tzang und stellen #ch je länger’ um fo mehr als eine segensteihe Einrichtung heraus. Sie finden in den Nachmittags stunden von 921 bis 64 Uhr 1fatt und werden von den Äritekten vnd Ingènteuren der Schule erteilt. Der Eintritt kann an jedem Täg erfolgen. Der unentgeltlich erteilte Unterticht ist jedem einzelnen Fall genau angepaßt und faßt ‘von Anfang an ein besiiminte “bcruflihes Ziel ins Avge. Er erstr ckt sich niht nur auf” das Fach- und. ( chUfticihnen, sondern au, wenn es für das welitéte Fortkommen zwedmäßtg i, auf
die theoretischen he sodaß jange Leute, die eine Baufach-
schule teilwei)è besucht’ haben ober bi vie wollen, durh Eintritt ta eine béhae Klasse beï 7evimágidé Be eitigung an den Kursen ein halbes Jabr eér'pa!ên können. “Die nötigen Zeichengeräte können leihweise überlassin werden, } daß keinerlei Unkoiten e1wajen. Cine besondere Abtetlung für dié Ançehötigen des maschin entechnischen Gewerbes ist eingerihtet worden. Auéwätlige Angehörige der bau- uvd mastinentechnischèn Berufe können bei der zuständigen Militär- behörde die Vérlegung in ein Berliner Lazarett zum Zwecke der beruflihéèn Aubbildung beantrogen. Mèilitärfreie Kriegsbeshädigte finden außerdem in den ebenfalls an der Königlichen Baugewerk- 1chule eingerichteten Abendkursen für Bauhandwerker, Ver- mefsungstechnik?ckr und verwandte Berufe, Installateure Gelegenheit zu fachliher Fortbilduna und Vertiefung. Auch etn Eisenbetonkursus ist sür ten Winter in Aussicht genommen. Meltungen find an die“ Arstalisleitung in Neukölln, Leine- straße 39/43, zu rihten. Persönliche Auskunft wind dort gern
erteilt.
Die Kosten der Reichswochenhilfe stellen sid nach der von der Zent1alttelle für Nolfkéewobltah1ut h rau9pgegebenen „Korrespondenz für Kriege wobltohrtsrflege“ für das Deutsche Neid monalli auf 9 Millionen Ma1k, für die Krankenkassen auf 2—3 Millionen Mark annähernd. Die den Wêchnerinnen gewähite Leistung fann im Etnzel- falle 133 #4 erreichen. i: i
De Gejamtausgaben Charlottenburas für die Kriegerfamilien haben bis Ende September eine Höbe von monatk- li 1und 768 000 H erreiht, davon 230 000 M für Mietbeibilfen. Nach Bewill gung der neuen Unter stüßuncbs\äge wird die Stadt eine monatliche Vebrausc abe von 94 900 #4 zu tragen haben. Die Mebr- tosten für die Ert, öhung der Meietbeihilfen werten eina 25 200 6 be-
tragen. : Die Bevölkerung der Stadt Neukölln seßt sich in Cs zeiten zu ungefähr 80 0/0 aus jungen und jungpecheirateten Yibeitern zusammen, denen etne große Zahl von: Kleinnmohnungen zur Ver- fügung steht. Diese Umstänte übten in Friedenszeiten insofcrn einen üunstigen Einfluß aus, als wegen der fungen, kräftigen und gesunden Bevölkerung ti? Gesundhciteberbältnisse in Neukölln sehr günstig waren und unter anderm das Sclaistellenwesen nur einen sebr ge- ring-n Umfang angenommen hatte. In Kriegszeiten hat \ih jedoh die Eigenart der Zusammenseßung der Bevölketung nah einer anderen Richtung g-äußert. Nicht wentger als 35 000 Einwohner stehen im Felde. 28 220 Kriegerfamilien mußten im ersten Kriegsjahr unterstügt werden, Für diese Unterstüßungen war die außer - ordentli große Summe von fast 10 Millionen Mark er- forderlich, eine Last, wie sie wohl keine andere Stadt der prevßischen Monarchie in gleicher Weise zu ‘trägen hat. Von dieser Summe fallen rund 4 Millionen auf die NReichsunterstüzung und ebenfalls rund 4 Millionen auf Zu\hüsse. R"nd 1 Million mußte aufge- wendet werden für Unterstüßung tolher Einwohner, die mitteibar durch den Krieg in Not geraten waren. — Bekanntlih hatte NeuköUn ichon von lars tes Krieges an seine Fürsorge tür die Kriegerfamilien au auf Bezahlung der Arztkosten, änkenhauspflege, Anstalti pflege, Heilmittel usw. ausgedehnt. Neukölln war a!s eide ger ersten Städte davon auêgegängen, dôß bei den Kilegetläm en die Armenxflege nah Möglichkeit auszeschalt.t wetden müßte. Für dtese besonderen Ant Angen in Krankbeits- und ähnli liegenden Källen bat NeuköUn im ilen Kriegöjahr, abgesehen von den üdrigen Unter- stützungen, rund 115000 Æ Aufgewendet. Die in Deutscbland bestehenden „freien Gewer k« \chaften“ haben seit Beginn des Krieges an Arbeitdlofepuukitstüpueg 21,5 Millionen Marik, gn Unterstüpungga füx die Fäinilièn dei
1eilnehmer 10 ionen Maik geza Diese Summén sind um o bedeutender, d einen Mokeit Zu 2/6 v. H. ter Mitgliederzahl ge.
sunken ist. i ®
Kunst und Wissenschaft.
Das Kupferstihkabinett hat einen Klebeband erworben, in dem eine beträchtliche Anzahl von Probedrudcken der Holz- chnittillustrationen Venzels zu Kuglers Geschichte riedrihs des Großen befinden. Die Erwerbung bedeutet an ch eine danken8werte Bereiberung, da die Berliner Sammlung dana strebt, Menzels Holzschnitte möglichst vollzählig in Pete: abzügen zu befißen und Probedrucke zu Kuglers eschichte nur selten vorfommer. Unter den Abzügen des Klebe- bandes befinden sich auch einige von Menzel verwor fene und in tas Kuglershe Werk nicht übernommene Schnitte. Wenn die Vorstellung von Menzels Kunst durch diese von ibm felbst au8ge- merzten Blätter auch nicht bereichert wird, so sind sie do als Zeugnis der gewissenhaften Sorgfalt von Interesse, mit der Menzel sid um sein erstes großes Zllujtrationswerk bemübte. Mit welchen Schwierigkeiten Menzel bei der Herstellung der Holzschnitte zu kämpfen hatte, ist bekannt. Einer Pariser Holzschneidefirma, die die Holz- \{chnitte für Vernets „.Histoire de Napoléon“ gefertigt hatte, wurden aud Menzels Zeichnungen zu Friedrich dem Großen an- vertraut. Der Künstler haite wenig Freude an der Pariser Firma. Nit wenige Blätter mußte er nohma's zeihnen, weil sie „das erste Vial in unachtsame oder ungeschickte Klauen geraten“ waren. Die ¡wei ausgewerzten Blätter, die sh im Klebeband befinden und die diese Tatsache auch beleuhteo, zeigen eine „Hausandaht bet der König- lichen Familie" und eine Skizze zur „Schlacht bei Mollwitz“. Der verworfene Abzug der „Haäusandacht“ trägt am Rande in Menzels éarakteristisher Schrift die Notiz: „Eine Leistung des Hol¡schneide- ateliers von Andrew Best und Leloir in Paris !!!!!!!!* Die aht Ausrufungszeihen des Künsilers find angesichts dieses Holzschnitts, der eine Menzelsche Zeihnung in unwürdigster Weise mißhandelt, wobl verständlich. Menzel gab den Versuch, den verunglückten Holz- \{nitt dur Korrekturen zu retten, auf, und zeichnete unter Benußzung des Abdrucks des ersten Holzstocks ein neues Bild, das infolgedefsen die Darstellung im Gegensinne zeigt. Bet dem ¡weiten verworfenen Bilde, der „Schlacht bei Mollwip“, licgt die Sache anders. Hier war Menzel nicht nur mit dér ersten olzshnittausführung, sondern auch mit seiner Zeichnung selbst unzufrieden gewesen und hatte diese durch eine neue erseßt. y
Literatur.
— Die ven der Deutschen Vérlagsanstalt in Stuttgait Eerauf- geg?bene Gesamtauégabe der „Klassiker der Kunst“ ist um einen neuen (25.) Band vermehrt worden, in dem in Bild und Wort das Lebent- werk Perugino8 dargestellt ist. (Geb. 10 4.) Perugino ist nicht pur als Lehrer Raffaels von kboher kunstgeschihtliher Bedeutung, so rdern sein eigenes Schaffen sichert ihm einen dauernden und ehren- vollen Play in der ersten Relhe der itälieni\hen Maler, so daß die Aufnahme seiner Werke unter dié „Klassiker. der Kunst“ turchaus ibre Berechtigung bot. Er fleht an ester Stelle unter den Künstlern, die den Uebergang vom Quattrocento zum Cirquecento vorbereiteten, und na Jakob Burchardt hat er „die bolteste Form mit dem Ausdruck der süßesten Schwärmerei, der Sehnsvch|, der tiefsten Andocht erfüllt“. Die sürstlérischè Fruchtbatkeit Peruginos war groß; über 2C0 seiner Werke könnten in dieser ihrer ersten Gesamtautgabe in guten Abbiltungen nah photographischen Vorlagen wi dergegeben werden, womit nahezu Vollständigkeit erreiht wurde. Die Sammlvng und Heravÿs8gabe hat Dr. Walter Bombe-Bönn, einer der qnündlislen Kenner der umbzischen Kunst, besorgt; von ihm rührt auch ter Texttell des Bondes her, in deni êr die Ergebnisseteiner langjährigen Forschungen, die er in seiner „Geschichte der PeruginierMalerei* niederlegte, verwénden konnte. Der T-xt besteht außer etne- &inleitung, die über Peruginos Leben und Schaffen und über seine Stellung in der italie- nishen Male1ei unterrichtet, in \sahlihen und ästhetishen Erläute- nungen zu den einjelnen Bildern. Die Abbildungen selts, 249 an der Zahl, stehen, was die 1cntsde Wiedérgäbe anlangt, auf der Höhe. In den Atmíissungen find sie meist in Seitengröße gebalten. Von einigen der wichtigsten Bilder, 3. B. von den kunstgeishichtlih beson- ders inter ssanten Fretkeñn in der Sixtinb\hen Kapelle, sind neben Gesamtausnähmen au Teliläufnahmen wkedergeaeben, die des Köpstlers Tcechik und seine Auftassurg dét cinzelnen Gestalten deutli ver- anscháulich¿n. Neben den beglävbigten Merken sind au die wih- tigsten zweifelkaften ober fä!chlid na Perugino benannten in die Sammlung aufgenommen. Wie in den vorausgegangenen Bänden, findet dez Leser avch în diescm Verzeichnisse tie Bilder nah ihter Enistehurgtzeit sowie nah ihrem Yufbewrabrungsort und Besitzer an- geordnet. Der vorliegende Band \{ließt ch somit nah Inhalt und Form würdig den früheren an und fann einer freundlichen Auf- nahme in weiten Kreisen gewiß sein.
Gesundheitswesen, Dierkrankheiten und Absperrungse maßregeln,
Das Kaiserlide Eesundheitéamt meldet das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom S(hlachiviehhcf in Mainz am
10. d. M. Theater und Musik.
Deutsches Opernhaus.
Das Deuts? Opernkaus ist geftern in seinem [öblichen Be- streben, allmählich die Tondramen Nichand Wagners seinem Spil- plan einzureihen, um einen weiteren bemerkenêwerten St&ritt vór- geschritten. Es wurde zum ersten Male „Tannhäuser“ in einer Aufführuna gegeben, die in allem Wesentlichen dem guten künfi [zrishen Ruf des Charlo!tenburger Opernbauses entfproc. Aneikennung g2- bührnt vor allm dem musikalishen Leiter Kapellmeiner Eduard M örike, der bejonders dem orwestralen Teil des Werks zu voller Wirkung verhalf. Schcn in der Ouvertüre zeigte ih seine Meistershaî#t, uxrd die vollendete Wieder- aade trug dem Dirigetiten mit Recht stürmishean Beifall ein. Aber auch der Spielleiter, Direktor Hartmann, datte mit vollem Nerständnis für jeine Aufg-bez feines Amtes genaltet. Er ließ die Oper niht in der in Berlin seit vielen Jahren eingebürgerten Pariser Bearbeitung mit ihrer ballettmäßig erweiterten Venuebéèrg» sene erstehen, sondern ia der dramatist ftrafferen ursprüng» lichen Fassang, die auch in der Schlußszene infofern von der übliden abweidt, als der Zug mit der Leide der Elisabeth aw?bleibt. Das Erlôsuncswunder, das si an Tannhäuser vollziedt, wird dadur, rein itheatralis{ betratet, nicht so finnfälliz, gewinnt aber an reiner voetifher Wirkung. Unter den darstellenden Sängern ist Friedri Plaschke, der bier schon fast beimische Gast von der Oresdner Hofop r, an erster Stelle zu nennen. Sein praStvoll ae» bildeter, ntemals weicchlch klingender Bariton, seine vollendete Be=« bandlung des Textes und seine eindruckwolle Darstellung2Lunft ver- einigten sih hier zu einem Gesamtbild von bezwingender Kraft. Es ist E e R A è, Men Tnoae eun der zue A geen Den Tannhäuser sang Paul Hansen, der vg e und der» bei uxédrollfie-Trgarifi der Chartottendurger Oper bühne. Séîne roßen, edt beldishen Mittel entwideln d hammer \{èaer und freier : 10 hatte er auch gestern Morñtente, er erg und inriß. Aber tetne Leistung war noch un Am f ausgearbeitet, war die Etzählüng der Morfabtnt ium [le Akt. Hai der Strehsamkeit des tungen Künklers i eiñe Vervollkommung mit Bestimmtdeit zu erwarten. Aueh die der and-ren märnliden Hauptrollen, Ernst Khan (Landaraf), Kaxl Gentner (Walter), Ritdgad, Rüùbiamw (Biterolf) boten durhgebden üchtige Wistungey. I wirkenden Damen, wevn s von
Va: wid L E E i \ . Welle iama la M Len p di, va N C VEWE eut Men. Dis Ca a dee tet
t. war infolge Erktandu
trétérin dieser Partie lly Mexz auvetteäut, _nod bangen und offeudar auf tér Bühne no& wenig exfadrenen Sängerin. fangendelt mag es verschuldet daten, daß fle zuweilèn unrein fang