1915 / 272 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Nov 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsches Reich.

Bekanntmachung

über die Vornahme einer Viehzä hlung am 1. Dezember 1915.

Vom 15. November 1915.

__ Der Bundesrat hat auf Grund dés § 3 des Geseßzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlihen Maß- nahmen usw. vom 4. Augusi 1914 (NReihs-Geseßbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen :

8&1 Die auf Grund der Bekayntwachung des Reicbekan;lers vom 4. Dez-mber 1912 (Zentralblatt für das Deutsche Reich 1912 S. 855) am 1. Dezember 1915 im Deutihen Reihe vorzunehmende kleine

Viebzähiung erstreckt sh auf Pferde, Rindvieh, Schaf2, Schweine und Ziegen. Sie erfolgt nach Maßgabe des beiliegenden Er- Hebungemusters. *)

S 2 _- Die Londeszentrolbebörden erlassen die Bestimmungen zur Aus- führung dieser Verordnung.

: 8&3 Dem Kaiserlichen - Statistischen Amte ist nah beiliegendem Zu- sammenstellungomuster *) eine vorläufige, sämtliche Unterabteilungen des Zusammenstellungsmustens enthal!ende Uebersicht der Zäblungs- ergebntfie nebst der von den Bundesstaaten erlafsrnen Ausführungs- vorschriften bis zum 15. Dezember 1915, die endgültige Zujammen- stellung bis zum 15. Januar 1916 einzusenden.

& 4 Wer vorsäglich eine Anzeige, zu der er auf Grund diefer Ver- ordnung oder der nah § 2 erlassenen Ausführungtbestimmungen auf- gefordert wird, nicht erstattet oder wissentlid unrichtige oder unvoll- ständige Anaaben mat, wind mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder wit Geldstrafe bis zu zebntausznd Mark bestraft; aud kann Vieh, defsen Vorbandensein vershwiegen worden ist, im Urteil für

dem Staate ve:fallen erklärt werden.

65 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.

Berlin, den 15. November 1915.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü.

*) Die Muster sind hier niht mit abgedruckt.

Bekanntmachung

über die Wiederholung der Anzeige der Bestände von Verbrauchszucker.

Vom 17. November 1915.

Auf Grund des § 1 Abs. 4 der Bekannimachung über Verbrauchszucker vom 27. Mai 1915 (Reichs-Geseßbl. S. 308) bestimme ih:

Wer Verbrauchszucker mit Beginn des 1. Dezember 1915 in Gewahrsam hat, ist verpflichtet, die vorhandenen Mengen getrennt nah Arten und Eigentümern unter Nennung der Eigentümer der Zentral-Einkaufsgesellshaft m. b. H. in Berlin anzuzeigen. Zu diesem Zwecke haben die Berechtigten, deren Zucker in fremdem Gewahrsam liegt, den Lagerhaltern nach dem 1. Dezember 1915 unverzüglih die ihnen zustehenden Mengen anzuzeigen. Die Anzeigen an die Zentral-Einkaufs- gesellschaft m. b. H. sind bis zum 10" Dezember 1915 abzu- senden. Anzeigen über Mengen, die sich mit Beginn des 1. Dezember 1915 auf dem Transport befinden, find unverzüglich nach dem Empfange von dem Empfänger zu erstatten.

Die Anzeiuepfliht erstreckt sich nicht

1) auf Mengen, die im Eigentum des Reichs, eines Bundesstaats oder Elsaß-Lothringens, insbesondere im Eigentum der Heeresverwaltungen oder der Marine- verwaltung sowie auf Mengen, die im Eigentum cines Kommunalverbandes stehen,

9) auf Mengen, die insgesamt weniger als 50 Doppel- zentner betragen.

Berlin, den 17. November 1915. Der Reichskanzler. Jm Austrage: Kau.

Anordnung zur Ausführung der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häcksel vom 8. November 1915

(Reichs-Geseßbl. S. 743). Auf Grund der 88 3, 4 und 15 der Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häsel vom 8. November 1915 (Neichs-Geseßbl. S. 743) wird folgendes bestimmt:

Ee h Das Stroh, das gemäß § 3 der Verordnung zu überlassen ift,

ist so zu verladen, daß es während der Beförderung gegen Nässe ge- {ütt ist. ¡N

1

In den Källen des § 4 Abs. 2 Say 4 der Verordnung hat der zur Ueberlassung Verpfl-chtete du die Ortspo! izeibehörde be- \cheinigen zu lassen, in welchem Zustand 20 das Stroh im Zeit- punkt des Gefabhrüberganges befindet. ie Bescheinigung hat er unverzüglih der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte Genofsen- \{haft mit beshränkter Haftung in Berlin W. 9, Potsdamer Strafe 36, zu übersenden. A

Für den Kleinverkauf von Stroh wtrd etne Ausnahme von den 88S 2 bis 6, 9, für den Kleinverkauf von Hä&sel eine Ausnahme von

S 10 der Verordnung bewilligt. Als Kieinverkauf gilt der Absai unmittelbar an Verbraucher in

Mengen von ntiht mehr als täglih 15 dz unter der Voraussegung, daß zur Beförderung des Strohes oder Häckfels bis zum Verbrauhs- ort die Eisenbahn oder der Wasserweg niht benußt wird. s Dièse Anordnung tritt am 19. November 1915 in Kraft. Berlin, den 18. November 1915.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü.

Verordnung, betreffend die Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh und Ziegen aus der Schweiz. Vom 3. November 1915. Mit Rücksicht auf den Rückgang der Maul- und Klauen-

seuche in der Schweiz wird unter Aufhebung der Verordnung vom 2. Juli v. J. IV. 21 1721/TII. 11 649 (Zentr.- u. Bez.-

\chweijertihen Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Bajel-Land, Genf, Glarus, Unterwaldevn, Uri, Wallis, Zürich urd Zua wird bs au? weiteres unter den Bedingungen in den £§ 20 bis 23 der Bergrvages vom 10 September 1912 (Zentral- )

stattet. Dagegen bleibt die Einfuhr vnd Durchfuhr

è F , Die Einfuhr und Durfubr von Rintvieh und Ziegen aus den

Luzern, Neuenburg, Staffhausen, Shwrz, Solothurn,

und Beziksamtsbl. A. 8. ge- f aus den Kantonen Nppenzell, Freiburg, Graubünten, St. Gallen, Tessin, Thurgau und

Waadt nah wie vor verboten.

S Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Straßburg, den 3. November 1915. Ministerium für Elsaß-Lothringen.

Abteilung für Landwirischaft Abteilung für Finanzen, und öffentlihe Arbeiten. Handel und Domänen. Der Unterstaatssekretär: Der Unterstaatssekretär :

Freiherr von Stein. Koehler.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 164 des Reichs-Geseßzblatts enthält unter Nr. 4962 eine Bekanntmachung über die Vornahme einer Viehzählung am 1. Dezember 1915, vom 15. November 1915, und unter Nr. 4963 eine Bekanntmachung über die Einreihung eines Ortsteils in eine andere Wohnungsgeldzuschußklasse, vom 10. November 1915. Berlin W. 9, den 16. November 1915.

Kaiserliches Postzeitungsamt.

Krüer.

Die von heute ab zur Au3gabe gelangende Nummer 165 des Reichs-Gesezblatts enthält unter

Nr. 4964 die Anordnung für das Verfahren vor den auf Grund der Verordnung vom 11. Nooember 1915 (Reichs- Gesezbl. S. 758) bestellten Schiedsgerichten, vom 15. No- vember 1915.

Berlin W. 9, den 18. November 1915.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

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Königreich Preufßen.

Seine Majestät der König haben AUergnädigst geruht :

den Brüdern Carl und Oskar Naul Georg Wedekind, sowie deren Mutter, der verwitweten Frau Karoline Mathilde Sophie Wedekind, geborenen Danzier, in Berlin den Adel zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Stift Neuzelleshen Oberförster Richard Frahnert in Neuzelle den Titel als Forstmeister mit dem Range der Näte vierter Klasse zu verleihen.

L Auf Grund Alerhädter na Gtgtna Seine. Majestät es Königs. inisteri der ‘von der S ae in Preußisch Stargard aetroffeuen Wahl den bisherigen Bürgermeister Dr. Walter Heinn in

Wyk auf Föhr als Bürgermeister der Stadt Preußisch Star- gard auf die geseßliche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.

Auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 (Gesezsamml. S. 221) und des Allerhöchsten Erlasses vom 16. August 1914 (Gesezsamml. S. 153) wird der Stadt Saarbrücken im Regierungsbezirk Trier das Recht verliehen, die zur Anlage eines Zentralfriedhofs erforderlihen Grundstücke Gemarkung

D. 6 TT und

Saarbrücken Flur 28 Parzellen Nr. C Wege der Enteignung zu erwerben. Berlin, den 13. November 1915. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majeftät des Königs. Das Staatsministerium. von Loebell.

25 im

Minisierium der geistlihen und Unterrichts» angelegenheiten.

Der bisherige Rektor Johannes Eich aus Bromberg ist zum Kreisschulinspektor in Znin ernannt worden.

Ministerium des Jnnern.

Die für den Verkehr bestimmten Meningokokkensera Genidckstarresera werden hiermit vom 1. Januar 1916 der staatlihen Prüfung im Königlichen Jyftitut für experi- mentelle Therapie in Frankfurt a. M. unterstellt. Die Abgabe erfolgt von diesem Zeitpunkte ab nur in den Apotheken gegen ärztlihes Rezept, und zwar in 2 Packungen: a. zu 10, b. zu 90 cem. Der Apothekerabgabepreis beträgt 3,80 f bezw. 6,50 M.

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Bekanntmachung.

Die Aufnahmeprüfungen bei den Königlichen Lehrerinnenseminaren in Lissa und Hohensalza finden im Jahre 1916 am 4. April 1916 stait.

Die Bewerberinnen haben sich 3 Wochen vorher bei den betreffenden Herren Seminardirektoren zu melden und folgende Schriftstücke beizubringen: 1) ein Zeugnis über fittlihe Unbe- \choltenheit, 2) ein Zeugnis über den bisher erhaltenen Unter- richt, 3) einen Geburts- und Taufschein, 4) ein amtsärztliches Gesundheitszeugnis, 5) einen Jmpf- und Wiederimpsschein, 6) einen selbständig abgefaßten Lebenslauf.

Zur ZELs ist das zurückgelegte sehzehnte Lebensjahr erforderlich.

: Jn der Prüfung find im allgemeinen die in den Regie- rungsamtsblättern und im amtlichen Schulblatt der Provinz Posen für 1905 und 1906 näher bezeichneten Kenntnisse und Fertigkeiten nachzuweisen.

Posen, den 12. November 1915.

Königliches Provinzialschulkollegium. Kreisel.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 47 der Preußischen Geseysammlung enthält unter Nr. 11 470 eine Verordnung über die Abänderung des 8 14 des Gesezes vom 11. März 1859, die Jagdordnung für Hannover betreffend (Hannoversche Gesezsamml. I S. 159), vom 6. November 1915. Berlin W. 9, den 16. November 1915.

Königliches Geseßsammlungsamt.

Krüer.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. November 1915.

Das Königliche Staatsministerium -trat heute zu einer Sizung zusammen.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Voll- sizung; vorher hielt der Aus\shuß für Handel und Verkehr eine Sißzung ab.

Der Schweizerishe Gesandte Dr. von Claparède hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Deucher die Geschäfte der Gesandtschaft.

Um Zweifel auszuschließen, wird amtlicherseits dur „W. T. B.“ darauf hingewiesen, daß die im § 3 der Aus- führungsbestimmungen der Bekanntmachung, betreffend die private Schwefelwirtshaft, vom 13. November 1915 s vet" Winds S. 761) festgeseßte Umlage in Mark zu ent- richten ift.

Jn der Nr. 205 des „Deutschen Reichsanzeigers“ vom 1. September 1914 ist auf Seite 2 eine Veröffentlihung über die Schaffung einer Zentralstelle für die Erteilung von Ausfkünften über Deutsche im feindlihen Aus- lande ergangen. Danach erteilt die bei der Zentralausfkunfts- stelle für Auswanderer, Berlin W. 35, Am Karlsbad 9/10, eingerichtete Zentralstelle Auskunft über den Verbleib und das Ergehen dieser Deutschen im feindlichen Ausland sowie Raischläge wegen ter Möglichkeit, mit ihnen in Verbindung zu treten oder ihre Rückehr herbeizuführen. Bisher hat die Zentralausfurftsstele auh Gesuhe um Geldüberweisung an jolche Deutsche entgegengenommen. Wegen Häufung der Ge- schäfte wird si indes die Zentralstelle vom 1. Dezember d. J. ab niht mehr mit der Ueberweisung von Geld befassen, abge- sehen von der Ueberweisung der bis zu dem bezeichneten Tage eingeaangenen Beträge. -

Um einen Ersaß für diese jezt fortfallende Vermittlung zu schaffen, hat sich die Deutsche Bank, Berlin W. 8, Behren- straße 9/13, auf Wunsch des Auswärtigen Amts bereit erklärt, in glei i ie sie dies seit einer Reihe von Monaten jeßt ab Einzablungen zur Uebér-

ichen Ländern enzunehmen und S E e 1 en en ) ie ezr zur Brrfataa stehenden “f. T midt nötigenfalls auch unter Fnanspruhnahme der Vermittlung der Reichsbehörden, unter bloßer Berehnung der eigenen Unkofien zu ü Die

en. Einzahlungen können außer bei der Zentrale der Deutschen Bank auch bei allen ihren Zweigstellen erfolgen. j i

Am vergangenen Donnerstag hat der Staatssekretär Grey im englischen Unterhause erklärt, die Mitteilung-des russischen Gesandten an die persishe Regierung, daß das englifch- russishe Abkommen über die Aufrechterhaltung der persischen Jntegrität und Unabhängigkeit auper Kraft treten werde, falls Persien besondere Abkommen mit Deutsch- land und der Türkei treffe, sei im Einvernehmen mit der eng- lischen Regierung erfolgt. Es sei klar, daß die persische Regie- rung feine Abkommen mit den Feinden Englands treffen könne, die Mordanschläge auf die englischen Konsuln und ihre Unter- gebenen in Perfien angestiftei hätten, ohne damik die Lage Pertiens zu gefährden. | / ; :

Hierzu bemerkt die „Norddeutishe Allgemeine Zeitung“:

Wir vermuten, daß der Zusammenbruch des englis-ruffischen Abkommens übet Perfien vom Jahre 1907 die persische Regierung nit gerade besonders {reden wird. Der Verfu, das Abkommen, das Persien ru!sisher und erglisher Ercberongtiuckt webrics ausê- lieferte, als Bürgschaft für die Integrität und Unabdängigkeit Persiens binzustellen, wird bon der ganzen Welt mit gebührender Heiterkeit begrüßt werden. Wenn englische Beamte in Perfien der Volkêwut zum Opfer gefallen sind, so ist das angesi&ts des englisch-ruffishen Vor eben in diesem Lante nit weiter erftaunlich. Ercftaunlih ift nur, daß Sir Edward Grev, der sich so ichwer zu Tatsachen wu bekennen vermag, wie jeine kläalichen Ausflühte über die Verbandlungen über das enalis-rusfisde Marineabkommen und seine Erklärungen gegen- über dem Fürsten Lihnomweky erweisen, fo positiv werden kann, wenn es gilt, die An'Gläge auf die englischen Konsulattbeamten den @egnern Englands, also natürlich Déutschland, zur Laft zu legen. Der deuten Regierung ist nur von einem einzigen Mordanslag auf einen englishen Konfulatsbeamten etwas befannt, und zwar auf Sir Roger Casement, der von dem englischen Gesandten in Kriftiania mit Billi- gung der englischen Regierung geplant war.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“

792, 793 und 794 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 382. Vetlustliste der preußishen Armee, die 234. Verlusiliste der bayerihen Armee, die 226. Verlusiliste der sächsishen Armee und die

302. Verlustlifie der würitembergishen Armee.

liegen die Ausgaben

Oesterreich-Ungarn.

Der Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat fich am 13. Novem Pr Es in die eroberten russishen Provinzen und zum uhe des Generals von Linsingen in defsen Hauptquartier begeben. Wie aus dem Kriegspressequartier berihtet wird, traf der Erzher am 14. d. M. in Lublin ein. In Jwangorod hatte der Erzherzog

Gelegenheit, sowohl die von den Russen gründlich zerstörte, ie die von

A.-Bl, A. 8. 278) hiermit verordnet was folgt :

den österreihish-ungarishen tehnishen Truppen in anerkennenswert furzer Zeit erbaute Eisenbahn-

brüdcke über die Weichsel zu besichtigen. Lublin fuhr der Sriherzon dur die festlich E E Straßen der Stadt zunächst zum Gouvérnementsgebäude, wo eine Ehren- tompagnie zum Empfange aufgestellt war und der Erzherzog die Meldung der Offiziere und Beamten des Gouvernements und Kreiskommandos entgegennahm. Auch Vertreter der Geist- lichkeit, der Stadtverwaltung, des Großgrundbesiges, des Land- adels und der Landgemeinden waren erschienen. Der S marschall wohnte einem feierlihen Hochamte in der Domkirche und einem Tedeum in der alten, an historishen Erinne- rungen reihen Dominifkanerkirhe bei und weilte na einem Mahle im Bankgebäude dann längere Zeit beim General- gouverneur. Aus den Berichten des Gouverneurs und seiner Beamten konnte der Erzherzog mit großer Befriedigung ersehen, welche erfreulihen Ergebnisse auf allen Gebieten der Verwaltung schon nah so kurzer Tätigkeit erreicht wurden. Am folgenden Tage wurde die Bahnfahrt fortgesezt. Jn einem Orte des Armeebereihs wurde der Feldmarschall vom General von Linsingen mit seinem Generalstabshef erwartet. Der Erzherzog begrüßte die Herren aufs wärmste, ritt die Front der Ehrenkompagnie ab und ließ fie mit klingendem Spiele in Parademarsch an fich vorüberziehen. Auf der Weiter- fahrt 1m Kraftwagen wurde der Bau der großen Ersaß- brüccke über den Bug bei Slpawatycze besihtigt. Der Marscha folgte längere Zeit hindurch mit großem Jnteresse den Arbeiten und fargte dem Bauleiter gegenüber, der Führung und Er- klärung übernommen hatte, niht mit Worten höchsten Lobes. Jm Hauptquartier des Generals von Linsingen weilte der Erzherzog einige Stunden und nahm als Gast des Stabes an der Mittagstafel teil. Der Erzherzog nahm gern die * Ge- legenheit wahr, den Heerführer zu den tags vorher errungenen Erfolgen bei Czartorysf herzlihst zu beglückwünschen. Mit den besten Eindrücken und mit der Versicherung seiner vollsten Befriedigung verabschiedete sich der Erzherzog und trat am Nachmitiag die Rückfahrt zum Standort des Armeeober- kommandos an.

Eine Abordnung des Handelsstandes, der Jndustrie und der Reederei von Triest erschien gestern in Wien beim Ministerpräsidenten Grafen Stürghf, um ihm eine an den Kaiser gerichtete Adresse zu überreihen. Jn Erwiderung auf eine Ansprache des Führers der Abordnung, Herrenhaus- mitglieds Escher, der die unverbrüchlihe Treue der mit Oesterreich unauflöslih verbundenen Stadt Triest hervorhob

nd auf die Entrüstung der Bevölkerung über den Treubruch des verräterischen einstigen Bundesgenossen hintvies sowie an die Loyalitätsbeweise dieser Stadt erinnerte, die sei und bleiben werde die allergetreueste Stadt des Kaisers, dankte der Ministerpräsident für die Huldigungskundgebung der Ab- ordnung, deren Mitglieder Repräsentanten der wahren Ge- innung der Stadt Triest und unerschütterlihe Pioniere des

Mosterreihishen Staatsgedankens in Triest seien, und erflärte

aut Meldung des „W. T. B.“:

Die Regierung sei Gag mit der Abordnung in der Ueber- zeugung daß das Reich und Triest, diese unshäßbare, unverlierbare Perte des Reichs, untrennbar zusammengehören. Die Regierung teile ie frobe Zuversicht, daß dur die beispiellofe Tapferk-it der öôster- eidbisch-ungarischen Truppen gegen den anstücmenden Feind ein fester Ball aufgeribtet sei, der für den beimtüdishen Feind unübersteigbar

n werde. Die Ereignisse dieses Jahres bewiesen, daß die vieliährige Büblarbeit die ftaatêtreue Gefinnung der Bevölkerung nit ins Wanken bringen v-rmoSt bätte, und bätte noch irgendein Zweifel aufkommen ônnen über die Ziele und Absichten der ungebetenen Erlöser, so hätte ie Tatsache, daß die größtenteils italienischz, blühende Landes- Paub!îtadt, deren fic der Feind ungeachtet des beftigften, immer von euem wiederholten Anfturmes bisher nicht habe bemächtigen können, mut- rillia und nwecklos der Zerstörung anheimfallen foll, auch den legien Preifel über die Absichten des Gegners versheucht. Der Minister-

äfident versprah \{ließlich weitere eifciglle Förderung Triests, mit es jenen Aufs{wung erfahre, den es unter dem Walten einer on gewissen Nücksichten ungebemmten, auf rein österreihishen Grund- agen aufgebauten Staats- und Wirischaftspolitik unfeblbar zu nehmen

itimnit fei. Frankrei.

Die in Varis eingetroffenen englischen Minister A squith, Sre), Lloyd George und Balfour hatten im Laufe des estrigen Vormittags eine Besprehung mit den franzöfi- en Ministern Briand, General Galliéni, Admiral facaze und dem Generalissimus Joffre. Dieser ersie gemein- ame Ministerrat wird der „Agence Havas“ zufolge dazu dienen, weiterte Zusammenkünfte vorzubereiten, bei denen Rußland und ktalien vertreten sein werden. So beginnt die Einheit in der ‘itung und der Aktion sich zu verwirklichen, die Briand und Lequith der Politik der Verbündeten geben zu wollen erflärt aiten, um die militärishen Operationen schneller durchzuführen.

Ómittags besuchten die Minister den Präsidenten Poin- 2ré im Elysee, wo sie die Abendmahlzeit einnahmen. Abends ïüten die englishen Minister wieder nah England ab.

__— Der Senat hat den von der Kammer gebilligten A n- iheantrag einstimmig angenommen.

_— Der Heeresaus\chuß des Senats hat unter dem orniß Clemenceaus einstimmig eine Tagesordnung ange- ommen, die entschieden dafür eintritt, daß die französischen ruppen ohne Einschränkung erstifende Gase anwenden.

Der Gäneralberichterstatter für den Haushaltsaus\huß, erret, hat der Kammer über die Ergänzungsfkredite r 1914, soweit sie für Kriegszwecke bewilligt worden find, ericht erstattet. Die Kredite betragen dem „Temps“ zufolge 2 613 688 Francs. Der Haushaltsaus\chuß bedauert, wie

1s dem Bericht hervorgeht, daß die Erflärungen, die*gegeben rden sind als die Kredite gefordert wurden, unzureichend wesen seien. Er fordert, daß, besonders bei der Entschädigung 7 Intendanturbeamten, Ersparnisse vorgenommen werden. 1 den Krediten für die Militärausgaben in Marokko hat der *]Quß 1 090 000 Francs gestrichen.

Shanien.

Nah einer Meldung des „Progrès“ unizipalratswahlen im allgemeinen die liberalen mofraten und die geeinigten Reformisten gesiegt. Jn ineria, Valencia und Barcelona kam es zu blutigen tammenftößen, bei denen zahlreihe Wähler getötet oder Dundet wurden. Jn Malaga, wo es gleichfalls zu Unruhen n, wurden die Wahlen verschoben.

haben bei den

(Fortseßung ‘in ber Zweiten Beilage.)

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Kriegsnarithten.

Großes Hauptquartier, 16. November. (W. T. B:) Westlicher Kriegsschauplaß.

Drei Versuche der Franzosen, uns den am 14. November nordôstlich von Ecurie . genommenen Graben wieder zu entreißen, sceiterten. Auf der übrigen Front, außer Artillerie- und Minenkämpfen an verschiedenen Strecken, nihts Wesentliches. Die vielfache Beschießung von Lens durch die feindliche Artillerie hat in dem Zeitraum vom 92. Oktober bis 12. November 33 Tote und 55 Ver- wundete an Opfern unter den Einwohnern gefordert. Militärijher Schaden ist nicht entstanden.

Oesiliher Kriegsschauplaß. Die Lage ift auf der ganzen Front unverändert. Balkankriegsschauplagt.

Die Verfolgung ist im rüstigen Fortschreiten.

Es sind gestern über 1000 Serben gefangen genommen,

2 Maschinengewehre und 3 Geschüße erbeutet. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 17. November. (W. T. B.)

_ Westlicher Kriegsschaupla ßb. ze Abgesehen von Artillerie- und Minenkämpfen an einzelnen Stellen der Front ift nihts von Bedeutung zu berichten.

Oesiliher Kriegsschauplaß. _ Russische Zerstörer beschossen gestern an der Nord- spize von Kurland Petragge und die Gegend südwestlich davon. Sonst ift die Lage unverändert.

Balkan-Kriegsschauplaß. __ Die Verfolgung im Gebirge machte weitere gute Fortschritte; die Serben vermochten ihr nirgends nennens- werten Aufenthalt zu bereiten. Ueber 2000 Gefangene, 1 Maschinengewehr und 2 Geschüße blieben in unserer Hand. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauplquartier, 18. November. (W. T. B.)

Westliher Kriegsschauplag.

Die Engländer versuchten gestern früh einen Han d- streich gegen unsere Stellung an der Straße Messines— Armentières; fie wurden abgewiesen. Jn den Argonnen wurde die Absicht einer franzöfischen Sprengung erkannt und der bedrohte Graben rechtzeitig geräumt.

Oesiliher Kriegsschauplaß. Die Lage ist im allgemeinen unverändert.

Balkankriegsschauplaßt.

Die verbündeten Armeen haben in der Verfolgung die allgemeine Linie Javor—nördlich Raska—Kursumlija —Radan—Oruglica erreicht. Unsere Truppen fanden Kursumlija von den Serben verlassen und aus- geplündert vor. Es wurden mehrere Hundert Gefangene und einige Geschütze eingebracht. Oberste Heeresleitung.

Wien, 16. November. (W.T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplaßt. Nichts neues.

Jtalienischer Kriegsschauplaß.

Der Nordabschnitt der Hochflähe von Doberdo war auch gestern der Schauplaß hartnäigsten Ringens. Um die Stellungen beiderseits des Monte San Michele wird Tag und Nacht gekämpft. Am Nordhange dieses Berges drangen die gtaliener wiederholt in unsere Linien ein. Jn den Abend- stunden gelang es jedoch, den Feind fast völlig zu vertreiben. Auch die Nahkämpfe im Raum von San Martino dauern fort. Vor dem Görzer Brückenkopf wurde ein gegnerischer Angriff auf die Podgora-Höhe abgewiesen.

Südöstliher Kriegsschauplat.

__ Bei Garazoa an der montenegrinischen Grenze Ge- plänkel. Auf dem serbishen Schauplay schreitet die Ver- folgung überall vorwärts. ODesterreihish - ungarische Truppen gewannen die Gegend von Uvac, die Cigota- Planina und die Höhen von Javor. Eine deutsche Kolonne des Generals von Koeveß nahm, beider- seits der von Kraljevo nah Novipazar führenden Straße vorrückend, Usce in Besiß. Die weiter östlich vordringenden österreihis{h-ungarishen Kräfte überschritten bei Babica die Straße Raska—Kursumlja und erstürmten die serbishen Vershanzungen auf dem Berge Lucak (östlich von Babica), wobei die Besaßung (3 Offiziere, 110 Mann und ein Maschinengewehr) in unsere Hand fielen. Deutsche und bulgarische Divisionen nähern sich von Nord und Ost dem Straßenknotenpunkt Kursumlja.

Der Stellvertreter .des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutaant.

Wien, 17. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet :

Russischer Kriegsschhauplag. Nichts Neues.

Jtalienischer Kriegs schauplaß.

__ Gestern fanden im Görzischen keine größeren Jnfanterie kämpfe statt. Auch die Tätigkeit der italienischen Artillerie war im Vergleiche zu den früheren Tagen bedeutend geringer. Die Lage ist an der ganzen Südwestfront unverändert. Vorgestern belegte eines unserer Flugzeuggeschwader Brescia mit Bomben. Die Flieger konnten starke Brände beobachten. Alle Flugzeuge sind glatt gelandet.

Südöstlicher Kriegsschaupla h.

Die an der Sandschakgrenze kämpfenden K. u. K. Truppen warfen die leyten montenegrinishen Nach» huten über den Lim zurü. Die Verfolgung der Serben wird überall fortgeseßt. Die gegen Sjenica vordringende österreichish-ungarische Kolonne war | den Feind aus seinen zäh verteidigten Gebirgsstellungen nördlih von Javor. Die deutschen Truppen des Generals von Koeveß Lgnben gestern abend einen halben Tagemarsch von

aska entfernt. gekommen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

von Hoefer, Feldmarschalleulnanl,

Sofia, 16. Nooember. (W. T. B.) Amtlicher Kriegs- beriht vom 13. November. Nach dem Fall der Festung Nisch hatten die Serben fich auf das linke Ufer der Morava zurück- gezogen und alle vorhandenen Brücken zerstört. Hier hat der Fluß eine Breite von 150—200 Metern und eine Tiese von 1—2 Metern. Die Serben bemühten sich, gestüzt auf befestigte Pläße und mit \{werer Artillerie verseyen, durch mit be- deutenden Sireitkräften ausgeführte, erbitterte Gegen- angrifse unsere Truppen daran zu hindern, den Fluß zu üdver- schreiten. König Peter wohnte diesen Kämpfen bei. Jm Lauf der leßten Tage brachen unsere Truppen den verzweifelten Widerstand der Serben und gingen endgültig auf das linke Ufer des Flusses über. Sie erbeuteten dor! sechs 12 cm-Mörser, 19 mit Artilleriegranaten be ladene Karren und machten 7000 Gefangene. Auf dem Bahnhof von Grejesc erbeuteten sie 150 Waggons. Das erste serbishe Landwehr-Regiment hat gemeutert und seinen Befehlshaber, den Obersten Prebitshewitsh getötet, einen der hauptsächhlihsten An stifter des Komplottes zur Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand. Das Negiment hat sich dann in die um liegenden Dörfer zerstreut. Ja der Nacht zum 13. Novembe1 versuchten die Franzosen unsere Stellungen am Wardarfluß anzugreifen. Unsere Truppen machten einen kräftigen Geagen- angriff und warfen sie auf das rechte Ufer des Karassu zurück. Gleichzeitig erbeuteten sie zwei Maschinengewehre mit .Bespannung, zwei Gebirgsgeshüßze und nahmen 56 Mann ge- fangen, darunter 3 Offiziere.

Sofia, 16. November. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 14. November : Die Operationen entwickeln sih an der ganzen Front günstig für unsere Truppen. Bei Pro- kuplje erbeuteten unsere Truppen 480 Kisten mit Artkillerie- munition, 220 Kisten mit Jnfanteriemunition, 12 mit Krieg®&-

Unser Gegenangriff am westlihen Ufer des Karasfu südlih von Veles hat damit geendet, daß die Franzosen vollkommen auf das östlihe Ufer dieses Flusses zurückgeworfen wurden. Dort haben unsere Truppen in kräftigem Ansturm unter dem Gesang des Liedes „Schäume, Marißa“ die mächtig befestigten Stellungen der Fran- zosen genommen.

Der Krieg zur See,

Kanea, 16. November. (W. T. B.) Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, ist das vierte Nettungsboot der „Bos nia“ mit sieben Reisenden und zwölf Mann der Besazung ebenfalls an der Südküste von Kreta eingetroffen. Somit sind sämtliche N und die ganze Besaßung des Dampfers gerettet worden.

London, 18. November. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau meldet amtlich: Das Hospitalschiff „Anglia“ lief gestern im britishen Kanal auf eine Mine und sank. Es hatte 3885 Mann an Bord, ungefähr 309 wurde: durch ein Patrouillenboot gerettet. Ein anderes if helfen wollte, stieß ebenfalls auf eine Mine und fan Ein späteres Telegramm besagt: Als die „Analia“

Mine lief, seßte das Kohlenschiff „Lufitani sit in der Nähe befand, fofort zwei Boote aus. die Leute nah der Anglia ruderten, sahen fie, wie Schiff in die Luft flog. Sie waren je

Rest der Besaßung zu retien. Torpedoboote Ueberlebende der „Anglia“, Die „Lufitania“

tonnen.

Der britishe Dampfer „T tonnen) ist versenkt worden.

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Statistik und Volkswirtschaft.

Entwticklung des Beshäftigungsgrades und Arbeît®-

marktes in Groß Berlin in der Zeit vom O? bis 6. November 1915. Nach der vergleichenden Darstelluna des geweibliwen und ind

striellen Beschäftigungsgrades in Groß Berlin am 30. Oktod 6. November, die das Statistische Amt der Stadt Berlin veröfen liht, ziigt für die Zeit zwischen diesen deiden Stihtagen samtzahl der versi ungspyili : Mitali 239 Krankenkassen Srcß Berlizs 1 131 878 auf 1 129 006, d. b. um 2872 einer Abnahme der innlichen s oder 0,70 9/9 und einer Zurabme der n Der bezeichnete Röckzana è 28 allgemeinen Ortäkran ker stand um 2852 oder 1.x ® Frauev, zusarmn t Abgesehen vor teilweite Verleauvg eines gtêter außerbald Großk Berlm# zur W Die M8 gewerdlit& im ganzen eine Zunzbute um LZ0 V erfabren, was um so deaFterAwerter Abnabmwe um 6 oder 0

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