1915 / 274 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Nov 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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Nichtamfkliches.

Deutsches Reich. j Preußen. Berlin, 20. November 1915.

Auf die von der Preußischen Generalsynode zu Beginn ihrer diesjährigen Tagung an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtete Adresse ist laut Mitteilung des Evangelischen Preßoerbandes für Deutschland aus dem Großen Hauptquartier vom 13. November folgende Antwort ein-

gelaufen. Wirklicher Eeheimrat D. Graf von Zieten-Schwerin, Berlin.

Ich ersuhe Sie, der 7. ordentlihen Generalsynode der Evange- lishen Landetkirhe für ihre freundlihe Begrüßung und treuen Segentwünshe meinen herzlichen Dank autzuspre chen. Noch immer steht unser Volk im {weren Vertetdigungskampfe für deu!ishe Art und Freiheit. Wunder der Tapferkeit und Ausopferungen sind vell- brait wo: den. Die Kraft zu diesen herrlihen Taten kommt aus dem unersbütterliden Glauben an Gottes Gerechtigkeit und Deutschlands Zukunft. Zur Stäkung dieses Kraft und Tro spendenden Glaubens dat auch unjere teuere evangelijde Kinche dur treue ernste Arbeit wesentlih beigetragen. Gottes Gnate jegne au ferner Kirche, Voik und Vaterland.

Wilbelm R.

Durch Allerhöhsten Erlaß vom 29. Oktober 1915 haben Seine Majestät der Kaiser und König zu aenehmigen geruht, daß die Königliche Hofapotheke in Berlin den seinerzeit bis auf weiteres eingestellten Verkauf von Arzneien an das Publikum wieder aufnimmt.

Der Königlih Schwedische Gesandte Graf Taube hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Freiherr von Essen die Geschäfte der Gesandtschaft.

Trotz der Fesisezung von Höchstpreisen, für Kupfer, altes. Messing, alte Bronze, Aluminium, Nidtckel, Antimon und Zinn durch die Bundesratsverordnung vom 10. Dezember 1914 werden nah wie vor in einzelnen Fällen für die von dieser Verordnung betroffenen Metalle Preise ver- langt und bezahlt, die zum Teil weit über die geseßten Hos preise hinausgehen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, wird die Ueberschreitung der Höchstpreise mitunter dadurh bemäntelt, daß im Lieferungsvertrage neben dem Preise für das Material dem Verkäufer ein Gewinnanteil oder Be-

ahlung für angeblihe Sonderbemühungen zuge- tanden wird. Auch wird bisweilen durch Vereinbarung von Gegenlieferungen zu ungebührlich niedrigen Preisen eine tatsächlich weit über die d Pini hinaus- gehende Dea der offiziell zum Höchstpreis berehneten Metalle herbeigeführt. Es wird darauf hingewiesen, daß alle derartigen Verfahren als Umgehungen der Höch stpreise-

leihem Maße der unterliegen

voxschriften i fu egen derartig Berdhe E t ‘Militär- gen derarti E erüdsi

wie eine direkte 8los vor

i igen der geri estrafutig zu. Es wird ‘dringend davox gewarnt, sich lediglich eines einmaligen Vorteils willen den \chweren Strafen für Uebertretung der Höchstpreisverordnungen auszuseßen, die in Gefängnis bis zu einem Jahre verbunden mit Verlust des bürgerlichen Ehrenrechts und Geldstrafe bis zu 10000 6 bestehen können.

e gehen

DieKriegs-Rohstoff- Abteilung des Kriegsministeriums hat, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, in Aussicht ge- nommen, die Verarbeitung der Menge von Baumwolle zu gestatten, die zur Deckung des dringendsten inländischen Be- darfes an Stricckgarn und Stopfgarn erforderlich ist.

Um eine genügende Grundlage für die Berechnung der segen Baumwollmenge zu gewinnen, ersucht die Kriegs-

ohstoff - Abteilung des Kriegsministeriuums, Sektion W II O Hedemannstr. 9/10), die beteiligten Firmen um ngabe bis zum 30. November 1915:

1) welhe Vèenge Garn tn ter Zeit vom 1. 7. 1913 bis 30. 6. 1914

zur Herstellung von Strickuarn a. für den inländisden Markt b. für den ausländishen Markt

verarbeitet ift, 2) wele Menge Garn in der Zeit vom 1. 7. 1913 bis 30. 6. 1915

für die Heritellung von Stopfgain a. für den inländi\chen Markt b. für den auéländishen Markt verarbeitet ift, 3) welche Menge Garn, das sih zur Herstellung von a. Strickgarn b. Stoptgarn eignet, sh bei ihnen noch auf Lager befindet.

Vielfach sind Klagen darüber laut geworden, daß selbst für die nächst betroffenen Fachkreise \hwierig sei, einen Neberblick über alle friegsministeriellen Verordnungen über Webstoffe zu erhalten. Diesem Mangel soll nah einer Mitteilung des ,W. T. B.“ ein Handbuch über alle zur Zeit gültigen, von der Kriegs - Rohstoff - Abteilung des Preußischen Kriegs- ministeriuums herausgegebenen Veröffentlihungen über Web- stoffe abhelfen, das vom Webstoffmeldeamt (Berlin SW. 48, Verlängerte Hedemannstraße 11) zum Preise von 3,— Mark Vegogen werden kann. Um dem Handbuche eine über den Zeit- punkt des Erscheinens hinaus8gehende Bedeutung zu geben, sollen von allen fünftig ersheinenden Verordnungen S über Web- stoffe Deckblätter hergestellt und allen Beziehern des Handbuches zugesandt werden.

Am zweiten Verhandlungstage der vom Staatssekretär des Jnnern eingeseßten Jmmobiliarkredit-Kommission wurden laut Beriht des „W. T. B.“ Richtlinien für die Gesundung des städtischen Bodenkredits vorge- tragen vom Standpunkte der Gemeinden, des Haus- und Grundbesißes, der Hypothekenbanken und des gemeinnüßigen Wohnungsbaues und der Mieter. Hieran chloß sich eine all- gemeine Aussprache an über Abhilfsmaßnahmen für die Notstände im Realkredit, wobei namentli die Zeit unmittelbar nah dem Friedens\{hlusse besondere Berücksichtigung fand. Das zur Er- örterung gelangte Material und die gegebenen Anregungen sind so

¡deQuelle zufolge führt

Dr. Arndt, Dr. Cohn und Gôtting, Dr. Baumert, Mirriter Gehetmer Rat a. D. Dr. Luther und fdirektor Dr. Shwarß. Erst

diese Durcharbeitung stattgefunden hat, wird es der Reichs- leitung möglich sein, die Anregungen zu verwerten.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und St iger5“ liegen die Ausgaben 797 und 798 der Deutschen Verlust - listen bei. Sie enthalten die 384. Verlusiliste der Armee, die 57. Marineverlustliste, die 227. sächsische iste und die 304. württembergische Verlustliste.

Großbritannien und Jrland.

Der Premierminister Asquith und seine Begleiter find vorgestern abend aus Paris nah London zurückgekehrt.

Jm Oberhaus stellte Lord Ribblesdale die Frage, ob die Regierung 'imstande sei, Mitteilungen über merkliche Fortschritte der militärishen Operationen und ihre politishen Pläne im nahen O sten zu machen, und ob es richtig sei, daß Sir Charles Munro geraten habe, sih von den Dardanellen zurückzuziehen. Lord Lans- downe e E sich, in diesem Augenblicke darauf zu ant- worten und, sagte laut Bericht des „W. T. B.“:

Eine derar1ge Antwort müsse auch ene Erklärung über den, Zustand in Serbien umfassen, der sih täglih verändere, und über die Lage in Guiechenland, die sebr verwickelt und, wie der Sprecher hin- zufügen könne, beunruhigend sei. Ebenso müßte ‘man dabei Gallipoli und die ägyptijhe Frage bzrühren. Es jei unmögli, über diese Fragen getrennt von den anderen Kriegs|chauplägen zu sprehen. Die dem Bericht Munros beigefügten Ratichläge seien niht génügend ge- wesen, um eine Entscheidurg in dieser großen politishen Frage zu treffen. Darum sei Kitchener ersuht worden, nah dem Mittelmeer zu gehen. Lord: Landedowne wies noch mit Nahdruck auf die Wichtig- keit des Kriegsrats in Par bin und erinnerte an die Erklärung Asquiths über die Unabhängigkeit Serbiens. j

Jm weiteren Verlauf der Sißzung kam auch die Friedensrede Lord Courtneys zur Erörterung.

Lord Lansdowne sagte, der Augenblck sei nicht geeignet, über Frieden zu fprehen. Das Land sei zu diesem gewaltigen Ringen gezwungen worden und werde weder der materiellen Hilfêmitte! ncch der moraliich n Eigenschaften ermargeln, die es in Stand seyen würden, den Kamp7 zu einem ehrenvollen und erfolgreichen Ausgange zu führen. L.ro Nibblesdale führte aus, er w.lle sih nur dem Saume des Grenzgebietes nähern, das Lord Courtney neulich überschritten habe. Er lebne durchaus n ab, daß England ein den auferlegt oder daß Engländer sich in einen Frieden bineinreden lafsen könnten, aber er halte es für mögli, einen Mittelweg zu finden, soren Bus pa einen Frieden erleb-, der niht von irgend jemandem dtiteft a

würde. Der Redner |chloß: „Wenn wir auf Grund von Ve unft, Würde und Ehre Frieden \chließen können, wäre es gut für uns, aber avsheinend geht es uns jeyt so gut, daß es niht ratsam- wäre, von

Fitedensbedingungen zu reden.“ * i S

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der Ereignissem nah FOften stünden tie Sachen, näm man den Krieg als Garze8 betrachte, vit jo \ch1:cht, wie es auf den erften Blick scheine. Er bege mehr Hoffnungen als jeit Monaten. Ueber die Dardanellen sagte Bonar Law, niemand fühle mehr als er den Ernst der Lage. Das Haus îönne nur versichert sein, daß die Regierung bet dem, was fie getan habe und zu tun gedenke, #ch niht durch die Auffassung beeinflufsen lasse, daß, wenn ein Fehler begangen worden sei, bis zum Ende an ihm festgehalten werden müsse. Die Regierung werde aut s{li-zlich den Weg ein- \{lagen, den die besten militärishen Sachveiständigen für den "er- ftändigsten erklätten. Der Staatssekretär sagte ferner, England fei in eine äußerst gefährlihe Finanzlage geraten. Solange es ungehindert Geld habe borgen können, habe sich ein unechter Wohl- ftand úber das ganze Land ausgebreitet. Die Bevölkerung habe nicht gespart, weil es ibr besser gegangen fet als vorher. Das sei eine falshe Basis. Wenn bei einer Verlängerung des Krieges die Zeit fomme, wo England keine Anleihen mehr aufnehmen könne, werde der ganze Oberbau verschwinden. Englond werde den ats mit anderen Mittein fort¡ühren müssen. Einer der Nachteile sei die greße Steigerung der Löhne, die durh den unechten Wohlstand be- fôrtert werde und der Regterung alle Lieferungen dreifah und vierfach verteuere. :

Vie der „Manchester Guardian“ meldet, herrsht unter den Arbeitern vieler Bezirke, besonders in Schottland, fo große Erbitterung gegen das Munitionsgeseß, daß ernste Schwierigkeiten befürhtet werden. Eine Novelle zum Munitionsgesez ist notwendig geworden. Der Entwurf ist fertig, befriedigt jedoch nicht die Forderungen der Arbeiterpartei.

Die gesirige Verlustliste weist 37 Offiziere und

582 Mann auf. Frankrei.

Nach der amtlichen Aufstellung betrug der Wert der Einfuhr nah Frankreich in den ersten zehn Monaten dieses Jahres, wie der 4, Temps“ berichtet, 6 583 264 000 Fr. gegen- über 5 728 530 000 Fr. im gleichen Zeitraum' des Vorjahres. Die Ausfuhr aus Frankreich betrug in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 2446 028000 Fr. gegenüber 4 433 064 000 Fr. im Vorjahre. Für die Einfuhr ergibt sich demnach ein Mehrbetrag von 854 734 000 Fr., der durch die steigenden Ankäufe in Kriegsmaterial bedingt ist, während die Ausfuhr einen Ausfall von 1 987 036 000 Fr. aufweist. Dieser rührt besonders von der verminderten Herstellung von Ge- brauchs8gegenständen aller Art her.

Jn der gestrigen Sipung der Deputiertenkammer brachten die Deputierten Symian, Colliard, Lafont und Perier Jnterpellationsanträge ein über Verträge für Kriegslieferungen. Die JInterpellationen werden am 95. November erörtert werden. Die Kammer verhandelte \o- dann über die Eröffnung von Zuschlagskrediten in Höhe von 145 Millionen für 1915.

Im Laufe der Detatte griff der Abg. Brousse laut Bericht des „W. T. B.* verschiedene Verwaltungszweige des Kriegs- ministeriums an, die infolge feblerhafter Organtsation unnüße Aus8- gaben mahen. Man habe unnötigerweise eine große Zabl böherer O'fiziere des Territortalheeres zur Bewabung von Straßen und Kunstbauten mobiltfiert, die min durch Subalternoffi,iere, Mann- schaften und Rekonvalezzenten e: segen könne, denen man keine Ent- \hädigung zu zahlen brave. Es sei vershiedenlich vorge- kommen, daß Flugzeuge, die 12000 Fravcs wert seien, mit 25 000 Francs, ‘Ertaygstüde mit ihrem sech8- bis fiebenfachen Preis bezahlt worden sien. Die NRegferung kenre die Schul- digen und müsse sie treffen. Die Abgg. Lafont und

werde,

gaben haftbar gem

Schleuderwirtschaft in a Kolonien beibrate, und nah einer nochmaligen cherung Ribots, daß den Mißständen gesteuert werden solle, Jade die Kammer den Antrag an. Die mer nahm ferner nah einer Erörterung,

sparnisse zu machen, betont tragsfredite für das Heer und die Marine für

stoffe für die Herstellung von ziehen. Albert Thomas darauf hingewiesen hatte, daß es der Regierung durch das Geseß ermögliht werde, täglih 55 000 kg Sprengstoffe mehr herzustellen, wurde der Antrag angenommen. -

von Marseille haben in einer Konferenz die

angriffe geeignet scheinen. Die Kapitäne gelangten, dem

UAbwehrmaßregeln ergriffen werden sollten, die in der Nordsee so gute Ergebnisse gezeitigt hätten. Die Kapitäne ersuhten den Marineminister um die Ermächtigung, Geschüße mit Be- Bord ihrer Schiffe zu nehmen.

Rußland.

aufgefordert, sich zu melden.

vom Könige in einstündiger Audienz empfangen worden. Serbien.

Weg nah Monastir abgeschnitten ist.

_ Afrita._ L _ Die Synode der afrikanischen reformierten Kirche der Kap -Provinz nahm dem „Reuterschen : ferne beinahe einstimmig den Antrag an, di

Bureau ierung in Freiheit zu seßen. i

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Kriegsnahrihhten. Großes Hauptquartier, 20. November.

Westlicher Kriegsschauplaß. Feindlihe Monitore, die Wesiende beschossen, zogen si

(W. T. B.)

vor dem Feuer unserer Küstenbatterien wieder zurück. An der Front stellenweise lebhafte Artillerie-, Minen- und Hand- granatenfämpfe.

Oestlicher Kriegsschauplaß. Keine wesentlihen Ereignisse.

Balkankriegsschauplaß.

Nova Varos, Sjenica und Rasfa sind beseßt, im Jbar-Tal ist Dren, öftlih des Kopaonik ist Prepolac er- reiht. 2800 Serben wurden gefangen genommen, 4 Geschüße wurden erbeutet.

#

Russischer Kriégsschauplaz. Keine besonderen Ereignisse.

Ftalienisher Kriegsschauplas§.

__ Die italienischen Angriffe an der Jsonzofront haben wieder begonnen. Wie bei den leßten großen Kämpfen richten sie sich auch diesmal hauptsächlih gegen den Raum von Görz. Der Brückenkopf steht unausgeseßt unter schwerem Ge- shüßfeuer. Angriffsversuhe gegen Oslavija und ein starker Vorstoß -gegen die Podgora-Höhe wurden abge- \chlagen. Die planmäßige Beschießung der Stadt Görz dauerte Vormittags vier, Nachmittags über zwei Stunden an. Drei- tausend Geschosse aller Kaliber waren diesem Zerstörungswerk gewidmet. Sie verursachten große Brände, der militärische Schaden ist gering; dagegen ist die Einwohnerschaft - dur Verluste an Menschenleben und Eigentum {wer getroffen. Den Nordabschnitt der Hochflähe von Doberdo griff der Feind abermals heftig an. Am Nordhang des Monte San Michele drang er mehrmals in unsere Stellung ein; die er bitterten Nahkämpfe endeten jedoch für unsere Truppen mit der vollständigen Behauptung ihrer ursprünglichen Kampflinie, alle Vorsiöße gegen den Abschnitt von San Martino scheiterten unter den \chwersten Verlusten für die Jtaliener. Ebenso mißlangen an der Front nördlich des Görzer Brückenkopses zwei starke Angriffe des Feindes bei Zagora, mehrere shwächere im Vrsic-Gebiete und im Raume von Flit\ch. Einer unserer Flieger bewarf die Tuchfabrik von Schio mit Bomben. *

Südöstlicher Kriegsschaupla§.

Die Montenegriner wurden bei Priboj erneut ge \chlagen. Unsere Truppen rückten unter dem Jubel der mohammedanischen Bevölkerung im Sandschak ein. Die Vor- huten- unserer in Westserbien operierenden Streitkräfte stehen vor Nova Varos und in Sienica. Eine Kolonne hat den 1931 m hohen Jankov Kamen überquert. Die deut- schen Divisionen des Generals von Koeveß gewannen die

mannigfah, daß zunächst an der Hand des stenographischen Berichts eine Durcharbeitung der gemachten Vorschläge durch

Delahaye {losen sh den Ausführungen von Brousse an. Der

Gegend von Raska; südöstlih von ihnen käripfen am Fuße

ürden. : Nach einem Eingreifen Ceccaldis, der Beispiele für die

in der von verschiedenen Abgeordneten die Notwendigkeit, Er- den Antrag über Nach-

1914 an. Darauf besprach die Kammer einen Antrag af lich der Behandlung von Leuchtgas, um ihm Roh- prengstoffen zu ent:

Die Kapitäne der Ueberseedampfer des Hafens ] ie Maßnahmen erörtert, die zur Verteidigung gegen Unterseeboots-

„Journal“ zufolge, zu der Ansicht, daß im Mittelmeer dieselben dienungsmannschaften zur Bekämpfung der Unterseeboote an

In St. Petersburg ist der gesamie Landsturm f zweiten Aufgebots einberufen worden; Freiwillige sind

Griechenland. Der französische Minister Denys Cochin ist vorgestern

"Das diplomatische Korps zieht sih, einer Meld 4 des „Nouvelliste“ zufolge, nah Skutari zurück, da ihm de

an, die Regierung zu uchen, die politishen Gefangenen so shnell wie möglich |

Wien, 19. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

*

der Kopaon'ik Planina österreichish- ; e Bercbeive drulsider und Lie Dea N

r das Been von Pristina macht Der Stellvertreter Generalstabes von Hoefer, Feldmarswallemet

ia, 19. November. (W. T. B.) Amtl Bericht vom 16. November. Die Operationen auf R Seéeten entwickeln sich mit großem Erfolg für uns weiter fort. Unsere Armeen, die überall vordringen, haben heute folgende Ergebnisse erzielt: Nah dem französishen Rückzuge von der Front Gradsfo—Nikodim, südlih Veles und jenjeits der Cerna, einem Rüdzuge, bei welchem die französischen oldaten ihre Gewehre und Ausrüstungen wegwarfen, nahmen unjere Truppen heute dur einen kühnen Frontalangriff, ver- bunden mit geshickten Manövern, Sonicka —Glava, einen wichtigen strategishen Punkt an dem Paß der Babuna— Planina an der Straße Veles—Prilep. Die Besiznahme dieses Passes eröffnet unseren Truppen die Tore von Prilep und Monastir. Unsere Abteilungen beseßten heute Prilep. Unsere Truppen, die in der Gegend von Tetowo (Kalkandelen) operieren, find heute gegen Süden vorgedrungen. Sie shlugen die Serben und beseßten Gostiwar, von wo aus sie den Feind in Richtung Kichewo verfolgen. Die Bulgarien Kolonnen, die auf der Front Katshanic—Gilani opiliak-B erg mit allgemeiner Richtung Gilani—Pristina operieren, durchbrahen die Rüdckzugsbewegung des serbishen Zentrums und eroberten Gilani. Unsere Abteilungen befinden sich heute westlih dieser Stadt, in einer Entfernung von 15—18 Kilometern von Pristina. Wir machten 2000 Gefangene und erbeuteten 18 Geschüße, 22 Munitionswagen, 2000 Gewehre und zahlreiches sonstiges Kriegsmaterial. Unsere Armee, die in dem Abschnitt zwischen der früheren türkish-serbishen Grenze und der Gegend von Leskovac operiert, ist den Serben auf den Fersen und be- drängt sie aus nächster Nähe: fie erreichte die Linie Arhaneska—Planina, Höhe 1128, Dorf Radiwolac, Kopiliakberg, mahte 300 Gefangene und erbeutete eine Batterie von vier Geschüßen mit Bespannung sowie zahl- reihes Pioniermaterial. Unter der Brücke von A lek fan- drovac entdeckten wir 13 Geschüße, die die Serben in die Morawa geworfen hatten.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 19. November. (W. T. B.) Das Sre meldet: An der Dardanellenfront beiderseits eshüßfeuer, an dem sich einige feindlihe Panzerkreuzer beteiligten. Bei einem Wolkenbruche in der Nacht ‘vom 18. November wurden zwei feindliche Landungsbrücken zer- stört. Ein Schlepper und neun große Barken des Feindes sirandeten. Bei Ari Burun dauerte beiderseits das Gewehr- und Geschüßfeuer sowie der Kampf mit Bomben an. Unsere [rtillerie zerstörte dabei eine Bombenwe1ferstellung und eine aschinengewehrstellung des Feindes bei Kanlisiert. Die Beschießung von Kabatepe seitens des Feindes von Land ¡und See her richtete keinen Schaden an. Bei Seddil Bahr beiderseits Gewehrfeuer und Bombenwerfen- Der Feind be- warf besonders unsere Schüßengräben im Zentrum anhaltend mit Bomben. Sonst nihts von Bedeutung.

Wohlfahrtspflege.

Der Territorialdelegierie der freiwilligen K ankenpflege für Berlin, Polizeipräsident von Jagow, bittet in einem Aufruf, den im Seide stehenden Truppenteilen und Neuformationen des

ardekorvs Weihnachtsgaben zu spenden. Von den Gebern geäußerte Wünshe nah Berücksichtigung bestimmter Truppenteile werden, soweit es irgend möglich ift, erfüllt. Jedoch fönnen Pakete mit persönlihen Adrefsen niht ang-nommen werden. Es soll vor allem erreicht werden, daß fein Truppenteil, kein Angeböriger des Heeres ohne Weihnachtsgabe bleibt. Bei den staatlihen Abnabme- ftellen freiwilliger Gaben für das Gardekorps werden die Spenden air ags ¡u Sendungen für je eine Kowpagni?, Schwadron, atterie usw. vereinigt und in Uebereinstimmung mit dem stellvertretenden Generalfommanto des Gardekorps in ges{lossenen Waggons nah dem Kriegsschauplay geleitet. Erwünscht find besonders Einzelvakete, gepackte Zigarrenkisten und dergl. es ist darn mögli, Name und Adresse des Gebers oder die Bestimmung „für Alleinstebende“ aufzukfleben. Die öffent- lihen Sammlungen sür das Gardeforps für alle seine Formalionen und Truppenteile, die im Beztrk des Gardekorps ihren Erfaßtruppen- teil haben erfolgen in Berlin und in der Provinz Brandenburg. Als besonders geeignete Gaben kommen in Betrach: Zigarren, Zigaretten, Tabak und Pfeifen, Rotwein, Fleish-, Fish- und Gemüse- Tonserven, Schokolade, Honigkucher, Musikinstrumente, Taschenlampen, Taschenmesser, Bürsten, Seife, Handtücher, Strümpfe und alles, was ein Soldatenberz im Felde erfreut. Zor Beschaffung folcher Gaben werden auch Geldspenden durch die 3bnahmefstellen gern entgegen- genommen. Die ersten Transporte geben bereits Ende November zur ront ab. Die staatliden Abnabhmefstellen freiwilliger Gaben für das dekorps befinden fi in Berlin, Inv 1lidenstraße 42 (Bankkonto: Deutsche Bank , Depoesitenkasse L, Chaufieestraße 17) und Karl- ftraße 12 (Bankk-nto: Dresdner Bank, Depositenkasse Z, Greifs- walder Straße 205).

Fast in allen deutshen Staaten wird jet mit behördliher Be- fürwortung und Unterstüßung die Reihssammlung „Vater- land8dank“ (Berlin SW. 11, Prinz Albrecht-Straße 7) dburh- geführt. Zablreihe Vorstände von Frauenvereinen, vom Noten Kreuz und von anderen Wobltahrtseinrihtungen haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt; mit großem Erfolge beteiligen \ih auh die Schulen an dem Sommeln von entbebrlihem Gold, Silber und Shwuck aller Art, goldenen und filbernen Ubren, sibernem Tischgerät, Ketten, Münzen und Medaillen, goldenem Zahn-» las und ähnlichem. So kommt aus Kisten und Kasten nu los Umberltegendes in solher Menge zusammen, taß die Hauptgeshàäits- stelle des „Vaterlandsdanke8“ zur 3. Kriegsanleibe für die Witwen und Waisen der im Kriege Gefallenen bereits + Million Mark zeidnen fonnte. Noch liegen große Mengen solcher Dinge unger ügt umher, deshalb sammelt der „Baterlandédank* weiter und gibt jedem Spender zur Erinnerung an unsere große Zeit einen Ring aus tem von der Firma Krupp gestifteten platinäbnlihen, nicht roftenden Eisen, zu dem Professor Peter Behrens den Entwurf geliefert hat.

Kunst und Wissenschaft.

Die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica bat auch im Jahre 1914 weitere Förderuna erfahren. Nach dem Jahresbericht des Geheimrat, Professor Dr. Michael Tangal in Berlin, den der Geheimrat, Professor Dr. Dietrih Schäter der Berliner Akademie der Wissenschaften vorlegte, ist dem Geheimen Archivrat Kru in Hannover bei der Bearbeitung des Materials für das SurÞ'e- mentum des 6. Bandes der Scriptores rerum Merowingicarum eine interessante Feststelung gelungen. Bei der fritishen Du: ch-

ing der in dem alten Salzburger Legendar aufgefundenen ältesten armenif Afralegende delans ihm, durch Auffindung einer orientalisen Bischofsstadt der Provinz Tarsus, namens Augusta, die Tatsache der frühen Uebertragung einer ursprünglih orientalischen Legende auf unser deutsches Augsburg zu erweisen. In der Rethe der Scriptores rerum Germanicarum find die dritte Auflage des Liutprand und des Wipo erschienen, die mit deut|cher Einleitung, deutschen Aamerkungen und deutshem Regisiec verseben sind und von Dr. Becker und Dr. Breßlau bearbeitet wurden. Professor Bretholz in Brünn hat den Text und die Anmerkungen der Kosmasausgabe im Manuskript abgeschlossen: mit dem Druck soll erft nah Beendigung des Krieges begonnen werden. Profesfor Steinherz in Prag war bei der Bearbeitung der Autobiographie Karls 1V. durch den Krieg be- hindert, da die Versendung der Wiener Handschriften gesperrt wurde und die einzige in Betraht kommende Prager Hand- chrift vor Friegaausbruch nach London verliehen war. Die Ausgabe der fälschlich unter dem Namen Heinrichs von Neb- dorf gehenden Chronik, die dem auf dem- Felde der Ehre (IaT enen Mitarbeiter Dr. Stäbler übertragen war, hat Profeffor reßlau übernommen. Professor Levison in Bonn hat \ich eingehender mit der Fortsezung der (¿esta Pontificum Romanorum beschäftigt und die Untersuhung der teilweise verwickelten Beziehungen der Hant schrifien so gut wie abgeschlossen. Mit der endgültigen Tertgestaltung ist begonner. Nach Beendigung der Neuau8gabe Adams von Bremen beschäftigt sich Professor Dr. Schmeidler mit der Fort- jegung der italienishen Geschichtsschreiber der auégehenden Stauferzeit. Professor Freiberr von Schwind in Wien hat den Druck der lex Baiuwariorum begonnen und auch während des Krieges gefördert. Fn der Abteilung Leges, die unter der Leitung von Gebheimrats Seckel steht, bat Dr. Kramer den Druck der lex salica gefördert ; dagegen hat Dr. Basigen in Straßburg den Dru der libri Carolini, für den er das Manusfript des vierten Buches abgeschloffen hatte, bei Kriegsbeginn abbrehen wüssen, wird ihn aber demnächst wieder aufrehmen urd zu Ende führen. ¿Infolge des Krieges ruhen die Arbeiten in den Staattschriften des späteren Mittelalters, da ver- \chiedene Mitarbeiter im Heeresdienste stehen. In der Bearbeitung der Karolinger Urkunden der Abteilung Diplomata hat Dr. Hein die kritische Untersuhung der Urkunden Lothars 1. ¡zu Ende geföhrt. Professor Hans Hirsch aus Wien hat bei einer Studienreise nach Italien Arbeiten zur Heraus- gabe dec Stauferurkunden geleistet. In der Abteilung Epistolae beendete Professor Tangl die Arteiten an der Neuausgabe der Briefe des bl. Bontfatws und Lullus; gl!eiz?itig begann er den Druck der neu eröffneten Oftavserte der Epistolae selectae. Den Drud des 4. Bandes der Neerologia bat Stijtskanonikus Dr. Faftlinger in München so ununterbrochen gefördert, daß der Druck der Texte dem Abschluß nahesteht. é

Bet den Kämpfen um Lemberg, die zur Befreiung Galizions führten, fand auch der Physiker an der pbysikalish-tehnschen Neih?2- anstalt H. Schulze, der als Kriegsfrelwilliger in das Heer ein- getreten war urd bereits das Eiserne Kreuz eworben hatte, den Heldentod auf dem Schlachtfelde. Aus seinem 'Naciaß wird in den „Annalen der Phrsifk* die legte Arbeit des Verstorbenen veröffentlicht, d'e sid wie au son frühere Arbeiten Sÿhultes mit dem vor 20 Jahren von den beiden engl!\{hen Phvsikern Rayleigh und Namsay zur hôöchften UeberrasGung der gesamten wissenschastiiden Welt entdeckten Gase Argon besckäfiigt. Seit mehr als 100 Jabren glaubte man unsere atmo|vhärisbe Luft ret gründlih durhtorscht zu haben und zu wien, daß sie im wescntlichen aus den beidenGaten, der Lebensluft Sauer siof und dem lebenvernihtenden Stickstöff, bestehe, zu tenen sih noch ein gertrger Prozenisay Kohlensäure geselle. Die sont noch in der Atmospb@e enthaltenen Spuren anderer Stoffe, wie der stets vorhandene Wafserdampf, feiner Ammoniak, Salpeteriäure und andere wurden als Be!mtishungen oder Verurreinigungen angesehen. Das aker die Atmosphäre noch wirkliche und wesentlihe Bestandt.-i'e habe, die bisher der Auf- mafiamfeit der Foricer entganaen seien, das hätte \sih niemand träumen lassen. MRayleigh und Ramsay hatten wahrgenommen, daß der aus der almoipbärisben Luft avsgeshiedene Stickitoff stets etwas \{chwerer war als der aus urz reifelbhaft einheitlichen demishen Ver- bindungen abgeihiedene reine Stikitoff, und als sie dieter Tatsache, die sie anfangs auf die Mangelbaftigkeit ter Versuche zu steben geneiat waren, weiter naohaingen, entdedten fie im Jahre 1895, daß diese Eigenschaft des atmosphäri'chen St'cktoffs daher rührt, daß stets noch ein anteres biéh?»r unbekanntes Gas ihm beigesellt ist, das von ibnen wegen seines Mangels an «chemisher Wirksamkeit mit dem Namen Argon (das Untätige) beleat wurde. Es zeiate sfih bald, daß {hon mebr als 100 Jahre fcúher Cavendish d2s Gas in den Händen gebabt, ab:r nicht als verschieden vom Stickstoff erkannt hatte. Die neurn Metboden der Sp ktralanalvse ließen jedoch keinen Zweifel, daß man es mit einem besonderen Stoff zu tun habe, der anfaras den Physikern und Chemikern viel Kopfzerbrehen verursachte, vor allem, weil er si mit teinem alsbald bestimmten Atowgewicht (39,83) durchzus nit in die Reibe des periodischen Systems der Elemente einfügen wollte. Diese Schwierigkeit wurde bald behoben, nackchdem der Entdeckung des Argon noch eine Reihe anderer in der Atmoipbäre enthaltener Stoffe, der Edelgase Neon, Xenon gefolgt waren, und die Ertdeckung des Argon galt als ein Triumph der exakten Messungsweise, die bis in die vierte Dezimale hinein, das beißt, noch bis zu 1/10 000. eins Milligramm genaue Feststellungen gestatien. Derartig genauen Mefssungen, deren Wert tür die Ent- wicklung der Wissenschaft sich niemals von vornherein übersehen läßt und deren Bedeutung daber oft unterschäßt wird, sind auch die leiten Arbeiten von Sbulize gewidmet gewesen. Das Atomgew!cht des Argon ist später zu 39,91 bestimmt worden, und aus den Messungen Schules ergibt sih der noch etwas größere Wert von 39,945 Atomgewichten.

Ebbe und Flut im Luftmeer. Die merkwürdige Er- \{einung der Ebbe vrd Flut, die im Laufe von 24 Stunden zweimal abwedselnd die Wosserwogen weit von dén Meerragrtaden wegführt und diese trocken leat und dann wieder weiterbin das Gestade übeiflut:n 1äßt, bängt befanntlih mit der Anziehung zusammen, die der Mond auf die Erde autübt, der die leiht bew glichen Teile, eben die Wasser- wegen des Ozeans, leiter folgen können als die in starrem Zu- sammcnharg stebenden Gesieinsmassen. Nob leichter beweglich abt r wie das Meer ist die Luft, von der die Erde rings eingehüllt und ums{lofsen ist, und daher tauck&te {hon öiter die Meinung auf, daß in dem Luftmeer unserer Atmosphäre eine der Ebbe und Flut eut- sprechende Erscheinung in noch viel größerer Au“déehnung auf- treten, daß arch im Luftmeer eine starke Flutwelle rings um die Erde laufen müsse. In besonders geistvoller Weise hat z. B. der vor 20 Jahren verstorbene Schöpfer - des G:usonwerkes in Magdebura-Buckau, Heimann Grufson, die atmosphärisde Flut in Zusawmenhayg mit anderen Himmelsersheinungen gebraht. (Er wandte sich in ten Mußestunden seines Alters mit despnderer Liebe den Himmelsersheinungen zu, von denzn auch das heute noch nicht völlig gelôste Rätsel des zarten Schimmers des Zobiakallichtes, das er auf seinen weiten Reisen in Aegypten oft zu beobahten Gelegen- heit hatte, sein Nachdenken besonders fesselte. Daß tie Erde, wenn die Sonne unter den Horizont gesunken is, nicht fofort in völlige Nackbt Bes: sondern daß wir noch {tundenlarg eine erst allmählich an Helligkeit abnebmende Dämmerunrg haben, verdanken wir unserer Atmosphäre, die noch von den Strahlen der uns nit mehr sichtbaren Scnne getroffen wird. Je böher die Atmosphäre ist, desto länger muß diese Dämmerung dauern. Herrsht nun in der Atmosphäre Ebbe und Flut und Gruson ist überzeug?!, daß die atmosphärische Luft an Höhe die Meereéflut um viele hurdertmal übetragen muß —, so muß die Tämmerung zur Flutzeit gewaltig verlängert werden, und als eine derartige durch die atmo|phbärishe Luft verlängerte Dämmerungs- ersckceinung faßte Gruson das Zobdiakalliht auf. In seinem Buch „Im Reiche des Lckts* B A weig 1895) ift etne solhe von ihm im Februar 1892 beobah'ete wunderbar \chöne Dämmerungse! schei- nung bei Assuan als Tieikreiéliht dargi stellt. Allerdings entspricht

fe dem Zodiakal, oder Tierkreisliht nit völlig, wie úberbaupt die nabme einer hoben atmosphärishen Luft nicht zutrifft. Die Stärke der Anziehung des Mondes hängt eben au von der Masse der Luft ab. Die Anziebung ist ja we}elseitia, und deshalb muß in dem Maße wie die Luft leichter ist wie das Wasser, die

geringer werden; die Luftmassen folgen dieser Anziehung nit in_ sprecend stärkerem, sondern in entsprechend geringerem Maße, so daß die atmosphärishe Flut kaum wabrnehmbar fein kann. Diese Auffaffung wird au durch die Ergebnisse der Versuche bestätigt, eine atmosphärische Ælut mit Hilfe des Barometers nahzuweisen, wie sie 1891 von Dr, Dankwortt in Magdeburg zusammeagestellt worden und wie sie in neuester Zeit wieder auf einer Reihe meteorologisher Stationen an- geftellt worden sind, worüber Alfred Wegener in der „Meteorologischen Zeitschrijt* berichtet. Der Unterschied im Luftdruck zwischen der Zeit der atmospbärishen Flut und dec atmospbärishen Ebbe beträgt nur 0,15 mm Quesilberdruck. Irgend eine stärkere Bewegung im Luft- meer fann dadur nicht bervorgebraht werden beträgt doch das dadurch bewirkte Lufidruckgejälle nur 14 Hunderttausendstel eines Millimeter Quedlsilbers auf eine Entfernung von 4 Kilometern. Die alte, allen gegenteiligen Beobachtungen zum Troß immer wieder- febrende Behauptung, daß der Mcnd einen bestimmenden Einfluß auf das Wetter ausübe, das ja im wesentlichen dur tie Bewegung der Luft bestimmt wird, findet also auch in diesen Tatsachen keine

Stügze. Land- und Forstwirtschaft.

In den Kreisen des Kartoffelßandels und der Landwirtschaft bat sich die irrige Anshzuung feitgeletzt, daß freihändige Kartoffel- verkäufe nur unter Zustimmung der Reichskartoffelitelle oder gegen Aushändigung von Bezugsschzinen bewinkt werden können. Diese An- nahme ift, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, durchaus falsch. Nach § 7 der Bundesratsverordnung vom 28 Oktober 1915 (Reichs- geseßbiatt S. 710) werden auf die von feiten der Landwirte zur Ver- fügung zu haltenden ‘Mengen diejenigen Kartoffeln gerechnet, die der Landwirt nahwetslich nach dem 10. Oftober 1915 als Speisekartoffeln verkauft hat. Selch: anrechnungsfähigen, freihändigen Verkäufe müssen durchaus nicht etwa mit Zuhilfenabme voa Bezugsscheinen oder unter Zustimmung der Reihskartoffelstelle abgeschlossen werden. Es tsstt im Gegenteil im Hinblick auf die vor- gerüdie Jahres;eit dringend zu wünschen, daß Abschlüsse im freien Bertehr ohne Bezugsscheine möglichst zahlreich getätigt und die Kar- toffellieferungen auf Grund solcher Abshlüfse mit größter Beschleunt-

gung bewirkt werden. Verkehrswesen.

Die drei großen österreihishen und ungarischen Donau-Schiffahrts-Gesellshaften haben sch nah ciner Meldung des „W. T B.“ auf Anregung des Kri?egsministeriums dahin geetnigt, den Schleppladungtverkehr mit den unteren Donau- [ländern einbeitlib abzuwideln. Zunächst find die täglichen Posft- \chiffahrten zwischen Orsova und Rustshuk am 15. d. M in beiden Nich:ungen aufgenommen worden. v

Auf Grund einer Verständigung scitens der ungarischen Eisenbahnverwaltung wi.d die rumänische Etitenbahn- direktion, wie ,W. T. B.* meldet, entsprehende Maßregeln er- gretsen, damit der Verkehr Bukarest—Verctiorova in einigen

agen aufgenommen werden kann.

Der Privatpostpaketverkehr ist nunmehr nah dem Teile von Galizien zugelassen, der im Osten begreazt wird durh die Linie Belzec, Rawa Ruska, Mosiy Wielkie, Zolfkiew, Lemberg, Sitryi.

Nah einer Mitteilung der rumänischen Postverwaltung ift vorläufig die Durchfuhr von Waren in Postpaketen dur Rumänien nur mit besonderer Genehmigung des rumänischen Finanzwinisteriums, die durch Vermittlung der Deutschen Gesandt- haft in Bukarest einzuholen scin würde, -gestattei. Postpakete wit Waren aus Deutschland nah der Türkei und nah Griechenland find daber bis auf weiteres nur zulässiz, wenn eine \criftlihe Durchfuhr- erlaubnis des rumänishen Finanzministeriums jür jedes Paket bei-

gefügt ist. Theater und Musik, Komödienhaus.

_ „Die rätselhafte Frau“, die Robert Reinert in scinem gestern tm Komödienhaus zum erften Male aufgeführten dretaktigen Lustsptel shiiterr, i't im Grunde nit rätselhaft, sondern launen- haft, ein verzogenes Kind, das tobt und weint, wenn es nit seinen Willen durhsezen kann. Der Zuschauer wird Zeuge davon, wie Evas erste Ehe in die Brühe geht, weil der Gatte seine Frau zu ernst nimmt, und die zweite Bestand hat, wil sch der Nachfolger durch Tränen, Zornausbrüche und Drobunaen n'cht in seinem Tun und Lassen be- cinflussen läßt. Dennoch kommt ein Augenblick, in dem Eva den Entschluß faßt, zu ihiem ersten Mann, der fie noh immer liebt, zurüc{ukehren; zu seinem und ihrem Glück wird aber dur das Dazwisch-ntreien eines in beiden Chen geduldeten, von beiden Ghemännern als Padesel betrahteten und von Eva stets an der Nase herumgeführten Hausfreundes der Plan ver- ettelt. Das alles entwickelt der Verfasser nach einer etwas umständlihen Einleitung recht unterhaltend und ohne Gewal!samkeiten ; er aeht nicht auf Situationskomik aus, fondern sucht seine Wirkungen dur die humoristishe Zeichnung der Charaktere zu erzielen. Dabei ist er auch um besondere Einfälle nit verlegen, von denen er sich den besten noh bis zuleßt auf\part: den rührenden Ab- \chiedsbuief nämli, den Frau Eoa an ihren zweiten Gatten, da se ihn verlassen will, gerihtet hat, läßt fie nach vplöglih2r Aenderung ihres Enlschlusses durch den genannten Hausfreund dem auf ihr Kommen harrenden ersten Mann übergeben. Durch das hervorragender, den ganzen Humor ihrer Nolle aus- \{chöpfende Spiel Ida Wüsts gewann die Gestalt der unberehen- baren Frau Eoa Farbe und Leben. Neben ibr {oß Eugen Burg als gutmütiger, stets pefoppter und enttäushter Haus- freund den Voael ab. Die beiden Ehemänner wurden von den Herren Neher und Stecinbeck anaemessen verkörpert, und in den wichtigeren Nebenrollen zeihneten sih die Damen Engl und Glaeßner (leytere als allerliebst ih in die Launen ihrer Herrin fügende Zofe) besonders aus. Die Zuschauer unterhielten sich offen- sichtlich sehr gut und riefen zum Schluß auch den anwesenden Ver- fasser mit den Darstellern mehrfach hervor.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Sonntag, „Fidelio“ in nahstehender Besegung gegeben: Leonore: Frau Denera ; Marzelline: Fräulein Herwig; #florestan: Herr Kraus; Necco: Herr Kaüpfer; Pijauro: Herr Hoffmonn; Jacquino: Fe Henke; 1. Gefangener: Herr Philipp. Dirigent ist der Generalmusik- direktor Blech.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen „Antigone“ in Sz2ne. Die Hauptrollen werden von den Damen von Mayburg, Nessel und Thimlg sowie den Herren Kraußneck, Engels, Geisendörfer, Leffler, von Ledebur, Mannstaedt, Werrack und Zimmerer dargestellt. Spielleiter ist Dr. Bruck. (Anfang 8 Uhr.)

Mannigfaltiges. Berlin, 20. November 1915.

Auf dem Wittenbergplay wurde am Donnerstagvortmittag der vom Roten Kreuz zugunsten seiner Mütter- und Säug- lingsfürsorge errichtete Kriegsmosaikpavillon feierli er- öffaet. Ein Bild, „Des Ktieaers Abschied® von Professor Artbur Kampf, soll dort aus farbigen Mosaikstelnchen zusammengesegt werden, die ähnlih den Nägeln bei den Denkmalsnageluvgen vom Publikum gestiftet werden. Der Feier wohnten, wie htesige Blätter melden, der Präsident des Reichsgesundheitsamts Dr. Bumm, der Ministerialdirektor Dr. Kirchrer vom Minislertum des Jnnern, Ver«

trèter der Stätte Berlin und Charlottenburg und andere Ehbrengäste