1915 / 281 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Nov 1915 18:00:01 GMT) scan diff

at S ch S C M A A E

besonderer Berücksihtigupg der Bewetslast dabei“ von Oberlandes- geritêrat, Geheimnem Justizrat Be: Seeitmar in Dresten, der dem Nachlaßgläubiger, der" zur gerihtiiden Weltendmahung fciner An- \pcûtSe Fei igen ift, uobedlngt empfieblt, fofort die \ämtli@en Mit- erben als Gesamts{uidner pu verklagen; „Die Cautela Socini unter der Herrschafi des Bürgerlichen Se?egbuhs* von Professor Dr. Paul Oertmaan in Erlangen, ‘der uütérsuht, ob angesihto des § 2306 BGB. av heute noch für eine besondere Belfüg-ng der Caureta ein Be- Lurfnis bestebt, und diese Frage bejaht: „Zwangserziehurg und Berufe vormundschaft in Franftei§“ von Obertandesge:ichtsrat, Se- beimem Justizrat Diefendah in Colmar; „Die Ueberseßzung beim dorpzlipraigen Testament“ von Landgerichtsdirektor Dr. Cramer in Ratiber; „Der Vormund im Kriege“ don Rectsanwalt Dr. Eugen Josef in Freiburg i. Br., ter die Möclickkeit einer Vertretung des zur Fahne einberufenen Vormundes du:ch einen Be- vcllnädhtizten und die dem Vormund schaftsgeriht eirgeräumten Befugnisse zur Besh5fung eines anderweiten Ersoyes er- örtert „Die Waisenraitfißöug* vcn Amwtörichter Dr. Bauer in Osterfeld (Tkürirgen), der eine Darftellung der Räèhte und der Tät'gkeit der Waisenräte und ibres Verkeh:8 mit dem Vormund- \{aitégeuidt gibt; „Inwieweit ift der Festsezungébeshluß des § 25 NotGebO , der zuglei die Parteien für zahlungspflittg erklärt, der matertellen Rechtskraft fähiz 2“ von Gericht8assessor Dr. Friy Cobn ia Berlin ; „Ainderurgen dés Krirgötestamentsnehts* von Universitätse- v:cfessor Dr. Weyl in Kiel: „Die Zwa: gévollfireckung in das un- perègl:ch: Vermögen im Lichte der Kuieg9notg:seße des Jahres 1914“ von Amt2gerichtérat Josef Ma1cus in Beilin-Lichterfelde : „Die Rechte des Hyp-thekergläubigers an der Versicherungs- jo:derung vór und nâch Einleitung der Zwangéversteigerung und: Smrangêveuwalivrg des Œebäudegrurdfiüds" von Redtsarwalt Dr. Werneturg in Cöln: „Die Einwirkung des N ENE Urteils auf-tie Cat vrnn tes Gerichts der feeiwilligen Geri(tebarkeit* on Sechtèanwalt Dr. Eugen Jose? in Freiburg i. Br.; „Reelle und ideelle- Subtepartition* von Amtsrichter Dr. Fraed in Marburg a. L, ter vzridletene Stretifragen aus dem preußischen Zusammenleçcungs- verfahren erörtert, die dädurh entstehen, daß belastete alte Parzellen dur nèu zugeteilte ParzeDen ersekt werden, auf die die bisherigen Belastungen zu úberttagen sind; „Ermittlung von Kriegëägreueln und Veriezunzen des Völtkerrechts im Verfahren der freiwilligen Gerichts. baifeit* von Rechttanwlt Dr. Eugen Josef in Freiburg |. Br. ; Der zugunst:n eines anderen Atköwmlings oder des überlebenden Gkepatten c:flärte Verzicht eines gemeinsamen Atkömmlings auf seinen Anteil am- Gesamtavt der in Zukunft eintrétenden tortgesezten Güter- gemeinschaft, § 1517 B.G.B.* von Notar Siegfried Ott in Karls- ruhe; „Die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. April 1915 über die Zwanesverwaltung von Grundstücken ‘und über den dinalichen Nang öffentlicher Lasten“ von Geheimem Justizrat Josef Marcus, Amtsger:chtärat a. D. in Berkin - Lichterfelde. Das Schlußbeft ent- Hält eine svftematishe Inkaltsübersicht, ein alphbabetisch geordnetes Sáchverzeichnis und ein Quellenregister für den 15. Jahrgang.

Wohlfahrtspflege.

Die Gründung eines Deutschen Hilfsbundes für kriegs- verlegte Offiztere bat im ganzen Lante lebhaften Widerhall ge- fundén. Die der Geschäfisstelle täglich zugebenden Zuschristen de- funden übereinstimmend die Notwendigkeit der Gründung und erklären die all'eitige Bereinwilligkeit, an der Dvrhführung der Zwecke und Z ee des Hilfsbundes mitzuarbe‘ten. Die Aufgabe: des Hilfsbundes besteht darin, die friegöverleßten- Offiziere des aftiv:n Dtenststandes und solche der früheren Jnaktivität und des Beurlaubtenfiandes, die für die Fortsegung des aftiven Dienstes oder ihres früheren bürger- lichen Berufes ivfo!ge von Verwundung oder Krankheit nit mehr fâbig find, in andere geeignete Berufe hinüberzubringen. Dîe Offiziere jollen abér niht nur versorgt werden etwa derart, taß sie vor der Not des. Lebens geschüyt sind dafür ift die staatliche und gesepliche Fürsorge in bester Weise gelaffen —, sondern sie sollen alle als vollwerttge, brauGbare Glieder unseres Velkskörpers erhalten und zu Persönlichkeiten weitergebildet werden, die geeignet sind, daran mit- zushaffén, daß vnser Volk in dem gewaltigen wirtschaftlichen Ringen, das diesem NARNe mit den Waffen folgen wird, immer an erster Stelle ftehen soll. Unsere Offiziere, denen der Krieg das Schwert aus der Hand genommen hat, wollen nicht nur Stelleninbaber sein, fondern sie wollen in diefen Stellen etwas {afen und leisten. Das zeigen alle Aeußerungen, die der Ge!chäftsstelle zugeben. Der Deutsbe Hilfsbund iit bereit, in Gemeinschaft mit den zu- ständigen Stellen alle Maßnahmen zu treffen, die erforderlich sind, um den an ibn berantre!enden Wünschen gerecht ju werden. Die Ausbildung für andere Berufe soll zunächst in die Wege geleitet werden. Vie Ausbilduvg gliedert sh in mehrere Hauptgruppen : den Abs{luß der Schulbiltung und die Vorbildunz für kaufmännische, tehnishe und andere Berufe. Der Abschluß der Gymnasialbildung durch das Abiturienteneramen öfoet alle Wege in das Leben. Wer nur immer wünscht, einen akademishen Beruf zu ergreifen, S jedenfalls das Examen beftauden haben. Daydamit zu renen ist, da Erleichterungen für die Ablegung des Examens geschaffen werden derart, tás das Entbehrliche ausgeschaltet urd die Erlernung des Notwentigen beshleuntat wird, so ift anzunehmen, daß die Vor- berettungêzeit fih gegerüber dem ordnungemäßtgen -Schulbesuch ab- kürzen läßt. Für U maun s Berufe find eine theoretis®%e und eine praktische Ausbiidung nebeneinander erforderli. Die zu- ständigen Stellen im Lande und die kaufmännischen Korperationen sind in Erwägungen darüber eingetreten, wie es zu er- mögli ist, daß diejenigen Offiziere, die Kaufleute zu werden beat sichtigen, den jeweiligen Verhältnissen des Einzelnen ebenso wle der im - Interesse der Allgemeinheit unentbebrlichen Gründlichkeit der Vorbtidurg entspr-chend vorbereitet werden. Bet den technischen Berufen wind es sih niht umgehen lassen, eine besonders gründlihe Vorbildung einzuleiten. Immerhin werden die in der mllitärishen Praxis gewonnenen technisden Kenntnisse einzelner Herren sowte die Ziele, deren sie zustreben, Erleichterur gen ermöglidèn. Auch die Landwirtschaft wird - geeignete Herren, namentlih solhe, die vom Lande kommen und f aa baten, bei entsprechender Nach\hulung verwer.den könren. idt in diese Gruppen fallende Berute werden ‘der Eigentümlihkeit des Einzelnen inbezug auf die Vordereitung enisvrehend zu bearbeiten sein. Die Beamtenlautfbabn kommt obne akademishe Vorbildung im allgemeinen nur für mittlere StePen in Betrat. Hierfür sind die bebördliten Bestimmurgen entsheid:nd. Um praktische Arbeit leisten zu fönnen, ist Lea) erforderli, zu wissen, wiepiel Herren für die Einzelberufe in Frage kommen. Der Deuische H.lfsburd für kriegäverlchte O'fiziere (e. V.), Berlin W. 56, französb che Stroße 29, bittet daher alle Offiziere des aktiven und des Veurlaubtenftandes sowie der Jnaktivität, füc die ein Verufs- wechsel infolge. innerer oder äußerer Kriegéverlegung unvermeidbar ist, ibm méêglichst umgçebend folgende Argaben zu machen: 1) Lebentalter und Diensistellung, 2) event. früherer Zivilbe1 uf, 3) b'sherize Vorbilduna, 4) Art der angestrebten Beschäfttgung, 5) Angabe der- exwünschten Ercänzungsycerbildung, und zwar: a. Abl- turtentenexamen, b. faufwänni\he Vorbtiduyg, c. tehnisch?- Vor- bildung, d. landmæirt‘chaftlihe Vorbiitung, e. fonftige Veribildung, f. Vorbildung für Beamtenlaufbahn, 6) Argabe der für die Aus- bildung erwüns{hten Städte. Der Deutsche Hilfs8bund wird dann festftelleà, wieviel Herren für die einzelnen Aus8- bildung8zweige in Frage fommen, und statistische Unterlagen für die Organisation des Ausbildungs- wesens Fh afen. Je mebr der Hilftbund hteitn unterstügt wicd, um fo besser und schneller kann er den von ihm übernommenen Pflichten nachk'ommen.

Die von Jkhrer KaiserliEen und Königlichen Hobeit der Kron- prinzéista ins Leben gerufene Kriegskinderspende deutscker Frauên bat crfreuliherwetse \chon einer großen Änzahl bedürftiger Krieg8müiter g hoifen ; sie wird ibre segensreihe Tätigkeit desto weiter autdehnen föôr.ncn, je mehr und reihliher die Spenden gütiger Geber

fli ßea. Leider wird eine Menge von Arbeitskraft, Zeit und Geld unnúgerweise vertan infolge der zu Tauserden eingeheoden Schreiben folher Fraueo, dic nah d-n nun cinmal getreffenen Be- stimmungen für die Spende utt in Feage fommen könncu. Bedacht waden fönnen mit cinem Geihentk aus den Bet‘änten ter Speade nur bedücftige Mütter, die seit dem 20. Septcmber d. I., tem Tag des Aufruf3 der Frau Kronprinzessin, durch die Geburt eines Kindes esegret wurden und deren Männer sich r Zeit der Geburt des ades im ienst befanden oder inzwischen im Dienst ftarden oder fizlen. Troßdem s{reiven auc Frauzn mit Kinderr, die vor dem genannten ge geboren wurden, und Frauen, deren Männer garnicht Seldat find oder gewesen sind, es s{reiben ferner solde, die offenfihtlih nicht betürftig sind, ja fogar solche, die gar keine Kinder hcbin. Möchten doch olle Frauen ret genau überlegen, ob thre Lebenêumfiände für dicfe Speude zu- ireff:n; und wenn dies der Fall ist, dann mögen sie getrost dos kurze Gesach absenten, das außer ihrer geoauen Adresse nur ten Geburts- tag tes Kindes und den Tag des Eintritts tes Mannes in dzn Heerest ienst zu enthalten braubt, und dem amtliche Bescheinigungen nicht beifügen find. Gewarnt aber feten siz davor, fih unnüg das aus der T 1e leden zu laffen von Winkelschreibern, die ihnen zu Unrecht vorreden, fie müßten „da etwas bekommen“. Möchten dec andererseits ïbe:rall, zumal auf dem Lande und in Industriegegenden, Lehrer, Geist- liche, Örttvorsteber, Damen und Herren, die im Dienstz der Wohl- tätigkeitsverbände stehen, mit gutem Rat den Kciegêömüttern helfen, dunit sol? Betücstige, bei denen die Bedirgungen zutrc ffen, aus der Spende erfreut werden können, andere aber zu anderen Stellen ge- le:tet werden, von denen ihnen vielleicht Hilfe kommen kann. Der Verwaltung der Spende ift es fortan nit mebr mögli, unzutrefende Gesuche zu beantworten; die hohen Beträge, dite dabei allein für das Porto auszugeben wären, müssen der Sperde sür ibren cigentlihen Zweck erhalten bleiben. E e müssen die Auf- \crift tragèn: „Kriecökinderspende deuts{chcr Frauen, Privatkanzlei der Frau Kronptinzessin, Potsdam“. Geldspenten ztrollen freundlich? Helfer aüttgft an die Diêconto-Vesellschaft, Potêtam, für das Konto „Kriegtkinderspende deutsher Frauen“ einzahien.

Aus dem durch Opfearsinn der Bürgerschaft begründeten Sammelfonds der Stadt Berlin hat so mane herbe Not in den Familien unserer Krieger gelindert werden können. Aber au die Kräfte dieses Fcn s sind niht uners{öpfiich. E3 bedarf besonders mit Hücksiht auf diz bevorstehende Winterzeit ciner neuen Anfamm!ung von Mitreln. Der Mauaistrat wird daber Axlaß nebmen, alle Einwohner der Reihshauptftadt zu einer roßen Volksspende aufiurufen, die mit Hilfe einer be- onderen Organisation durdgeführt werden foll. Es wird nit daran geuweisell, daß gerade avgesihts des kommenden Festes der Liebe der

uf nicht ungebört zu den Herzen der Mitbürger dringen wird. Da ein Bruchteil der Sammlung dem Kriegsaus{uß für warme Unter- kieidung überwiesen weiden soll, wird die Spende auch unmittelbar unseren Lieben im Felde zugute kommen |

Der Vaterländishe Frauenverein, der scine Jahres- versammluna am 16. Novembec in Berlin abbielt, hat si nach dem vom Ober stabsarzt a. D. Dr. Friedheim erstatteten Geshätts- beridt während der Ærtegdauer erbeblih weiter entwidelt. Die Zabl der Zrweigvereine ist seit Krieasbeginn von 1740 auf 2168 gestieaen. Die Mitgliederzahl beträgt 750 000. Der Hauptvorstand bat üder 17 Million Mark in Barmitteln und für & Million Mark Wäsche und Materialien als Beihilfen für die Verbände und Zweigvereine ewährt. Die Frübunterstütungen und die Wöchnerinnenfürsorge er- orderten große Mittel, Kriegskranken- und Kriegswohlfabrtspflege wurde überall im Verein in auszedebntem ‘Maße geleistet. Die Aus- aben des Hauvtvorftandes haben \ih gegen die Frieden2zeit vzr- ba ieg8ausgaben des gesamten aterländishen Frauenvereins auf wenigstens 50 Millionen Mark

geschägt. Bauwesen.

Die Tätigkeit der städtishen Hochbaudeputation tin Berlin während der Krieg8zeit.

Fn der leßten Siyung der Hohbaudeputation in Berlin gab der Stadtbaurat Ludwig Hoffmann folgenden Bericht: Die Tätigkeit ber städtishen Hochbaudeputation erstreckte sh während der Kriegszeit nah diei Richtungen: Zurät&st galt es, möglichst \chnell mögli viele Lazarettpläßze für Verwundete zu beschaffen. In den älteren städtishen Anstalten standen hierfür 2065 Betten zur e But Die große, in der Ausführung begriffene 1V. Icrenanftalt in Buch, die ein Jahr später fertig werden sollte, wurde so weit ge- fördert, daß sie am 15. September 1914 als Lazarett benußt werden konnte. Sie enthält Räume für 2520 Betten. Auch in weiteren städtishen Gebäuden wurden Vorkebh: ungen getroffen, sodaß aufer den vorhandenen Räumen mit 2065 Betten während der Kriegt- zeit neue Räume für 4488 Betten bereit gestellt wurden. -— Um etner Arbetitslosennot auf dem Baugebiet während des Krieges vorzubeugen, wurden die vorher begonnenen Bauten weitergeführt und solche Bauten, für welche die Vorbereitungen zur Bauautführung bereits getroffen worden waren, in Angriff genommen. In der Kriegszeit wurden fertiggestellt die Neubauten der dreifachen Gemeindeshulen in der Dundckerstraße, Weblauerstraße und Zellestraße; der Gemeindedoppelshulen in der Ofenerstiraße, ZeŒliner- itraße und Schönfließerstraße; des Luisenstädti1hen Gvmnajiums, der Kirschner - Oberreal schule, der X V. Realschule, der Vil. Pflichtfort- bildungs\hule und der Webeshule. Hiernach wurden während der Kriegszeit 12 große Schulgebäude fertiggestellt. Dazu kommen vershtedene Erwelterunasbauten älterer Shul1ebäude, der Bau der Blindenbeschäftigurg2anstalt, der Erweit-rungsbau der HauptfeuerwaŸe und verschiedene ficinere Bauten. In der Lau- ausfübrun befinden sich wobei den allgemetrea Zeitverhä tnifen Rechnung getragen wird die Neubauten von 5 Semeinde- und böheren Schulen. Dazu kommen noch verschiedene andere Neubautcn, wie der Hcilanstalt in Buch (1. Teil), des zweiten Kinderasyls in der Kürassierstraße, der FleisWgrofmaikt- halle an der Landsberger Allee, des Rindershlachthauses auf dem städtischen Sthlachthofe u. a. Ferner mußte für die Zeit nach dem Kriege Vorsorge getroffen werten. Ob für die vielen Tavfende Bauhandwerker die private Bautätiakeit dann glei ge: ü ¡cnde Arbeitagelegenbeit Hiet:n wird, stebt dabin. Welbe Ansprüche dann an Staat und Stadt gestellt werden, läßt fih j:gt nicht übeiseg»n Fedenfalls muß dann die Möalichkeit vorhanden sein, die Bauarbeiten in demfürerforderlidzerahteten Un!fanze aufzunehmen. Deéhalb werden jeßt bereits Pläne autgz:arbeitet. Ferttggestellt wurden die Pläne für die Neubauten der dreifahen Gemetindeshule in der Astaderitraße, der GemeindedcrpelsGulen in der Finnläntischenstraße, der Sanfsibar- straße, den Umbau des Krankenhauses Moabit (1. Teil), die Dipktkzerie- pavillons im Krankenhause am Friedrihthain, die Umbauten der älteren Feuerwahen in der Köpenickerstraße, am S{höneberger Ufer und in der Mauerstraße, die Bebauung des Inselspeihergrundstù ck83

undertfacht. Es werden die bisherigen Kri

und verschiedene fleinere Bauaufgaben. Vorpläne wurden fertig- .

Neubauten der GemetndedopvelsGulen in ter Christiantzstraße, Lüderißstraße, Straße 31b, der XVI. Real. \{hule in der Thkornertiraße, der Heilerziehungtanftalt für piyŸo- patbise Fürsorgezög!ir ge in Herzberge, ten Umbau des Krankenhau!es Moabit (11. Teil), die Heilanstalt in Buch (11. Teil), die Feuenwace in der Tiedckstraße sowie verschiedene kleinere Bruaurgaben. In der Ausarbeitung befinden sh die Pläne für die Neubauten der Gemcinde- doppels{ulen in der Straße 26a, Grellsiraße, Gumbinnerstraße, der Liltsfule in der Brermerstraße, des Lzenms in der Efsenerttraße, des Um- und Erweiterungsbau: s der Pflichtfertbildungsshule in der Carton ans, der Bateanitalten in der Bremerstraße, an der Sönhauser Allee und am Peter8burgzerplay, der Feuerwache an der Carmen Splyaftraße, der Markthalle an der Beusseistraße nnd ver- schiedene kleinere Bauaufgaben. Hiernach befinden sich 13 grofe Schul!géebäade in dec Vorbereitung zur Bauausführung, intgcsamt

aestellt für die

wurden also während der Kcieg?zeit 30 große Schulgcbäude bearbeite Der ftlädtischen verwailung bôrtea rox Auévoruch des Krie;

Hochbau ge | 931 Baubeamte und Ar®iteften an, zurzeit find d-selbft 117 B

beamte und Architekten täitg. Vershtedene städtische Bauaufgabe werden in der lcßten Zeit von Privatariiekten bearbeitet; mit der rage, ob rie in anderca Städten, jo anch in Berlin für cine Anzah erer Aufgaben demnächst Weitbewcibe au2geschritben werd, ollen, wird fi in ibrer näâhsten Siyung die zuständige Deputatic

afen.

Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen.

98. Gabenlisie.

Bei den Poftämtern gingen ein: Allendorf 2. Ucérath 3. Ei Georgen 12,10. Stutthof 10. Baruth 16. Trent 61. Georgenthal ; Zell d. Wolkramshausen 10. Frankfurt a. M. 2. Friedberg 2344 Tôrten 5. Homberg 100. Krotoscin 10. Bentschen 14. Lobensteiy 15,25. Halberstadt 9,80. Erfurt Postamt 1, 46. Meschede 41155 Oepfershausen 29,80. Berlin Postamt 39, 9,90. Körbede 0,4) Königliche Seehandlung, Berlin: Arzte-Verein Ost 3909. Firie- [E der Photobude der I. Marine-Land-Flieger-Adt. 30. Emnz Marie und Anna Lene, dur Apenrader Kreissparkasse 34,63. Frauer- bilfe Wadersleben, dur Frau Pastor M. Heydeckde 106,35. Samn: lung im Bereich des Gouvernements Namur 5330,96. Frau Gei, Baurat Irene Felisch 2005. Bank für Handel und Jundustrie, Berlin: Karl Michaelis, Lichterfelde 11,65. Disconto-Gejel: ichaft, Veriin: Sammlung unter in Santos Ansäfsigen, dur Brafilian-Bank für Deutschland, Santos 1900. Dresdner Baut, Berlin: Amtsgericbisrat R. Krüger, Frankfurt a/O. 30. Lebr P. Smidt, Frankfurt ‘a/O. 10. Dr. Zeißl, Brünn 95. Fri Perl 200. Direktor Rother 10. N. N. 20. Beamte der Maschinex: fabrik Guhris, Liegniß 17. Kaufmann Otto Hauff, Leipzig B. Bernhard Sala 100. . Prof. Dr. Smidt 5. Frau Agnes Heinrich 1h N. Hannemann 10. Frau Agnes Heinrih 10. Frau E. Bus Lichterfelde-Ost 5. - Wirkl. .Geh. . Oberreg.-Rat Dr. Wuermeling Stegliß 100. Frau Karoline Seehase 5. Geh. Justizrat Munk 16 A. Geana Görliß 3. Frau Anna Wait, Landheim Scharon (V. Et U.) 200. Bernhärd Sala 100. N. N. 8. W. M., Hannover 30) Frau Marie Mayen 500. Wwe. C. Buethe, New Vork 439. Pre: furist Wilh. Hoffmann, Frankfurt a/O. 5. Frl. Sara von Krogh 50. Dresdner Vank, Ulm: Frau Dorothea Maier 1. Heinrich Rudolf Göhring 3,50. F. W. Krause & Co.: Elly Dietrich, Stegliß 1. Ungenannt 6. Mitteldeutsche Creditbauk, Verlin: H. Speck 10, Frau von S., Schöneberg 100. Reinhardt, Charlottenburg 2, Fra Geh. Reg.-Rat Bertha von Knorre, Charlottenburg 5. Beamte der Lagerei-Berufs-Genossenshaft, Berlin 43,50. Militar-Konservenfabri G. m. b. H. 50. Geh. Justizrat Friedrib Ernst, Nicolasfee 20, 314 % Preuß. Consols. Nationalbank für Deutschland: Kay männische und tebnische Beamte d. Firma Claes & Flentie, Mür!: bausen (13. Rate) 93. Gebrüder Schickler: L. Freiherr von Roter- han, Ghbarfottenburg 100. Bei der Nationalstiftung: Friß Hoff: mann, Neiße 160. Ludwig Reiche 50. C. ForneN Petit, Lübet 3. Nate 50. Carl Schütte, Bremen 1000. Arendt, Eisleben 3. Hahnkampff, Bremen 10. Pfarrer Schulz, Sammlung, Klein-Kaj 11,52. Gustav Jacoby 2000. Katbol. Jünglingsverein „St. Joseph“ Gassel-Rotbenditmold 3. Frau K. Mephorft, Neumünster 1. E Klingner, Brübl 5. . A. Koßmann, Frankfurt a. M. 100. V. Erihsen Yltona 50. Pastor Böker, Alienwerder 5. Pfarrer Knips, Frankfuri a. M. 1. Rechtsanwalt Dr. Schreiber, Mainz 20. R. Viandez, Géln 3, Bankdirektor H: Hoffmann, Leer 10. Nage l, Hammerthbal 5 Bartb, Wiesbaden 1. Konsul L. Blum, Neustadt 20. Molkerei genossenschaft E. G. m. u. H., Niedergemünden. 100. Evangel. G meindekirchenrat Liebstadt 20. H. Harkort, Grunewald 25. A. Sod mann 1,05. Kirchenkasse, Barmstedt 200. Gäste und Befißer Villa Bucbberg, Görbersdorf 14, Th. Siemens, Hamburg 3. Ober: pfälz. Bankverein v. Deb, Danzer & Cie., Weiden 20. Pastor Klepper, Ertrag einer Kriegsbetstunde, Beuthen 25,10. Scheller, Charlotten burg 50. C. Kliemt 10. Evangel. Männer- und Jünglingsverein Friedenshütte 5. v. Bötticher, Stettin 3. Carl Fr. Forber, Zehler- dorf-West 10. Franz Horst 3. I. H. Gebhardt, Altona-Ottensen 3. Fabrikdir. Dr. Kirbhoff, Lichterfelde 20. F. X. Rey, Pfarrer, Elsen: beim (Jabresbeitrag) 5. Geh. San.-Nat Prof. Dr. G. Scbüß A Freiherr von Tsbammer, Quariß 50. G. Pachold, Sagan 5. Pastor Röhl, Beiträge aus den Gemeinden Jeeße und Dolchau, Jeeße 1. Kal. Polizei-Präsidium Berlin, Betrag aus einer Fundmasse de Sre Ferd. Woywod 9,89. Gemeinde Steinbab 5. G. Schleifen: if, Greußen 10. Sammlung aus dem Kirbspiel Fuhlen, dus Pastor Bürgener" 34. Freiherr v. Seldeneck, Karlsruhe-Mühblbun 100. H. Sevffert, Cöln 10. H. Sinogowiß, Mosbach 1. H. Schr der, Ntevernerbütte 20. Jacob Hermann, Saarburg 10. v. Kraaß- Koslin, z. Zt. Frankfurt a. M. 5. Justizrat Dr. Oelsner, Frank furi a. M. 10. Albert und Julius Koenemann, Neuß 10. R. Lobe Cóöln-Gbrenfeld 10. F. Lamprecht, Neumühblen-Dietrichsdorf 5. Cor rad Most, Stettin 25. Felix Marsop 100. F. Brandes, Gr.-Laff sr. Gemeinde Löwenstein 5. Clemens, Braunschweig 3. A. He Stettin 30. von Meinbrecbt, Oberstleutnant, Wannsee 10. L. bucher, Meh 3. - Hauptmann a. D. Bahls, Karlsruhe 20. Molkere Genossenschaft Bruchweiler e. G. m. u. H., Bruchweiler 7,50. Haßler 2. Mar Josef, Neunkiren 5. Adolf Liebmann 10. Di Ziegenbein, Vollmershausen 3. Dr. Paysan, Oranienburg 10. Scbült des Realgymnasiums Berlin-NReinickendorf 20. MWittelsbach-Apothek Dr. Kurt Beysehn, Schöneberg 20. Frau Mara. Balzar 10. Fr Marie Enderlein, Tempelhof 10. Frau Gerda Geller, Charlottenbug 10. Frau Gertrud Neubert 10. Fr. C. Keller, Müncken 10. Prot J. Bernstcin, Halle a/S. 5. Justizrat Hilpert, Nürnberg 10 Bankier Jos. Carl Egner, Weißenborn 5. Synaaogen-Gemeinde I burg 100. Fabnfdir. O. Hamburger, Groß-Gerau 20. G- \chaftsmeierei e. G. m. u. H., Elmshorn 109. Hüttendir. W. C Thale 500. Schulß von Draßia, Nieder-Langenöls 50. Pfarr Kremer, Bors 10. S. Seib, München 20. Dr. Kayser. & Ce, Potédam 2. Festungélazareit, Sammlung von den Ärzten, Beamitn, Personal und Verwundeten, Cüstrin 409. 10. Komp. Gren.-Regt. 126. Kassenverwaltuna Husaren-Regiments 5, von Lt. Tiede 30. L Blyme 30, zus. 60. 5. Komp. 11. Landsturm-Jnf.-Ers.-Bati. Gent 150. Batl.-Musikkapelle 11. Landsturm-Inf.-Erf.-Batl.,, Gent ® Angestellle der Fa. Theodor Hildebrandt &

OT Sobn 500. Sammlunt dur den Landrat des Kreises Aurich 1602,10.

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Müller & Kort, Berlin-Pankow 200, 4 % Landsftl. Central-Pfdbr. Arthur Mont 10. Frik Gök, Tegel 5. Paul Auerswald, Neukölln 3. Anna Hilde Pankow 3. Kom.-Rat Julius Arp, Rio de Janeiro 2000. Kobnke, Berlin (aus Schüleraufführungen) 182,80. Gustav : 30. Frau Justizrat Dr. I. Abs, Bonn 1000. Sammlung durä Maier. Cöln, aus den Ergebnissen der sonntäglihen Kollekten Garnifongemeinde Potsdam, dur Divifionspfarrer Dr. Otto 108 5 23 Rrieaganleibe. Justizrat Martin Seligfohn I1, 1000, 4 Berliner Elektr Werk Oblig. Ungenannti, Lichterfelde 20. Für! Batekommissariat Eilsen, aus einem Wohlktätigkeitskonzert 89, Kreissparkasse Malmedy 100.

Berlin, Alsenstr. 11, im Oktober 1915.

Das Präsidium: 5 von Loebell, Staatsminister und Minister des Innern. Grz! v. Lerhenfeld-Köfering, Königl. Bayerischer Gesand von Kessel, Generaloberst, Oberbefehlshaber in den Mark Freiherr von Spibßemberg, Kabincttsrat Jhrer Maiest® der Kaiserin. Selberg, Kommerzienrat, aœschäftsführender Vit“ vräsident. Schneider, Geheimer Oberregierungsrat, vortragen?“ Nat im Ministerium des Jnnern, als Staatékommissar. Herr mans Kommerzienrat, Direktor der Deutschen Bank, Schahmeister. (E 1®i

Kommerzienrat, Generaldirektor der Mannesmannröhren-Wert&

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeigek.

Mi 281.

Kunft und Wissenschaft,

Fremdhberrscher im Land der Pharaonen. Das s{öne Nilland blickt auf eine mehr als fünftausentjährige Geschickte E die alten ägvptishen Priesler rechneten die Geschichte des Landes fogar auf 8—10 000 Jabre zurück, dcch ist der erste ges{ichtliche Pharao wohl erst um das Jahr 3200 vor Christi Geburt anzu- n-hmen. In diejer langen Zeit find Volk und Land sehr oft die Beute fremder Herren geworden, von denen die Eingeborenen meist in grausamer Weite bedrückt wurden. Der erste Etnbruh ist der vor ungefähr 4000 Jahren, etwa um 1800 vor Christus erfolote Cin- fall der semitishen Hirtenvölker der Hhtsos von Asien her ge- wesen, die sich in Aeoypten festseßzten und dem Lande ibre Könige gaben. ‘250 Jahre währte diese drücktende Fremd- herrshaft, ehe sie von Oberäcypten aus, wo die Unterdrückung niemals fo vollständig gewesen war wie in Unteräaypten, aebrcchen ward und die Reste der fiemden Unterdrüker in die syrishe Wüste ge- trieben wurden. Die dann anbrehende Zeit unter eir heimischen Königen war wob! tie glüdck:tdste für Acgypten; Handel und Wandel bluhten, und die Macht des Landes stiea auf eine nie wieder erreichte Höhe; es sei nur an Ramses den Großen (1300—1230 v. Cbr.) er- innert, unter dem Phönizien und ein großer Teil Syriens dem Reiche angealietert und der große Kanal, der de-n N'l mit dem Noter Meer verbinden follte, begonnen wurde. Aber allmäblih verfiel die Macbt der Pharaonek, und 730 v. Cbr. eroberte der ätbiovische König Sabako Aegypten, aus dem seire Nabfolger noch 60 Jabren nicht dur dle Kraft des êgvplishen Volks, fondern durch den assyrischen König Assabhaddon vertrieben wurden. Doch dauerte die assyrische Herrschaft nur 11 Jahre, und noch einmal erhob fi Aegypten unter Psammetih und seinen NaW{folgern zu unabhängiger Göße und Macht. In diese neue, fast 150 Jabre währende (Slanzzeit Aegvyters fällt der großartige Versuch der Um- \{ifung Arrikas uyd der Wiederaufbay des Kanals zwis&en dem Nil und dem Ytoten Meer. Aber der Macht des si ausbreitenden Perse: reiches konnte Aegypten nicht widerstehen; in der Schlat von Pelusium (525 v. Chr.) brach das ägyrtisœe Königtum endgültig zu- sammen; Aeaypten wurde persise Precvirz und hat bis zum 19. Jahrhundert, ja bis unsere Tage keine eigenen und unabhängigen Könige mehr gefeben. Zwar erboben fich einzelne Teile des Landes mehrfah gegen Persien, und 370 v. Chr. wurden dur einen allge- meinen Aufitand die Perser für kurze Zeit sogor vertrieben, doch kehrten fie {on nach 24 Jahren mit vetftärkter Macht wieder, und als das Perserreih zusammenbrad, wurde Aegypten niht etwa unab- bängig, jondern mußte Alexander den Greßen als Hern anerkennen. Auf die unmittelbare mazedonis{he Herrichaft folgie die der Ptolemäer, die ebenfalls mazedonischen Stammes waren, unter denen das Reich aber bald in die Botmäßigkeit des wahhserden römi'hen Weltreihs geriet, dem es im Jahre 30 v. Chr. nah ter Schlacht von Actium und dem Tode der Klecpatia sôrmlih einverleibt wurde. Bei dem Verfall des römischen Reichs vnd dem Aufkommen des Kalifats wurde Aegypten von dem Kalifen Omar (€34—644) dem arabischen Reiche einver- leibt, woduxch der JSélam in Aegypten ein en!schi-denes Uebergewicht über das son seit tem ersten Rabrbundert dort verbreitete Christentum gewann. bom Kalifat !o?zureißen und vannten \ich Kalifen ven Aegypten; fie gericten aber in siarke Abbänaiakcit von threr ursprünglih aus gekauften Sklaven beflehenden Leibwache, den PtameludFen, deren Herrschaft auch die Eroberung des Landes seitens der Türken (1517) nit ein Ende bereitete; auch die türkisben, zu Statthaltern einannten Pash2s nußten #sch oft damit be- gnügen, von den Mamelvckenbeis einen Tribvt zu erbalten. Die Véameluckenkerrs{waft wurde durch die französfishe Erpedition unter Napoleon Bonavarte gebrochen (1798— 1802), nach deren Miß- lingen der neue türkise Statthalter Mehemed Ali fie endgültig be- seitigte. Diefer war ein Türke von Geburt, vertrat in Aegypten die Interessen des Landes gegenüber der Türkei urd subte- das Land, dem er fortan sein Leben widmete, von der türkischen Oberherrsckaft mit Erfolg unabhängig zu maten. Aber vor allem England trat hindernd dazwisdben und gestattete im Bunde mit den anderen Großmächten 1840 Mebewed Ali troy seiner Siege über die Tüket nit, Aegypten zu einem vollständig freien und selbständigen Königreich zu erheben. Unter den Nachfolgern Mehemed Alis, der eine neue Dynastie für Ae. ypten begründet batte, vahm der englishe Eirfluß noch mehr zu, und im Jabre 1882 wurde Aegypten von England „zeitweilig* milt- tärish betet. Wer die englishe Gesh'hte kannte, wußte sckon damals, daß England aus diesem Lande, das durch die 1869 erfolgte G1öffnung des Sueikanals an wirtshaftlißer Bedeutung noch ungeheuer gewonnen batte, freiwillig niht wieder herausgehen würde. England hat denn aúch den Weltkrieg, in den es angebli zur „Be- freiung der unterdrückten Völker“ eingetreten if, zum Anlaß genowmen, um Aegypten für etne ausschließlich englisde Domäne zu erklären. Daß die öôffertlihe Verwaltung und das Verkeh'swesen Aegypten? unter der runmehr schon über ein Menrs&enolter mährenten englishen Herrschaft in geordnete Bahnen gelenkt wurde, wird kein vorurteile- loser Beurteiler bestreiten. Was ober die englisde Herrschaft abge- sthen von diesen den britishen Interessen unmittelbar dienenden Zweigen des öffentlichen Lebers für die allgemeine Kultur des unter- drückten Volks bedeutet, wird durch die Tatsache beleuchtet, daß nach einem Menschenalter brittsher Herrschaft die Zahl der Analphabeten unter der Bevölkerung Aeayptens nach gewiß dcch unverdächtigen englishen Quellen beim männlihen Geshlecht 90, beim weiblichen gar §9 y. H. beträgt, eine Zabl, die nit einmal in den zurü- gebliebenflen Gegenden. Nußlands erreicht wird.

Raîsenkreuzung beim Menschen. Es ift cine weit ver- breitete Anschauung, daß durch Kreuzung verschiedener Arten im Tier- urd Pflarzenreih ncue Mijcharten entsichen, in denen bestimmte ‘igenschasten der Eltern gew!ssermaßen im verschmo!zenen Zustande weiterleben. Durch die berühmten UntersuWungen Gregor Mendels (1822—84) aus den 60er Jahren des vorigen Fahrbunderts, die freilih erst nach tem Tede ihres Urhebers zur Anerkennung gelangten, it festgefiellt morden, daß es fi keive#wecs immer fo verdält. Z. B. geben eine rot- und weißblühende Erbfenart hei ibrer Krevzung nur rotb]ühente Nachkommen, die abex unter sich weiter gezüchtet widerum zu etwa 2 weißblühende Nachkommen erzeugen, von denen dann immer nur weißblühende abstammen, während von den # rot- blükenden Nakom men der ersten roten Kreuzunggeneration zu einem Drittel rotblühende abstammen, die nur rotblühende Nachkommen erzeugen, uxd zu 2 rotblübende, die wiederum die Eigenschaft der ersten Kreuzung8generation haben, sich in rot und weiß blühende Nachkommen zu spalten. Hei eiver antern Pflanze, der srgerannten Wunde:blume (mirabili= Jalapa) freuzen fich tine rot- und weifblühende Art alierdings zu aus- {ließlih rofa fa1benen, also mit einer Mischfarbe versehenen Nah- kommen. Bei der Weiterzüchtung in sih entsteben aber avch hier wieder zu einem Viertel rot zu !/, weiß blühende Nachkommen, die dann nur rot bezw. weiß blühende Pflanzen erzeugen, und nur jur Hälfte entftehen rosa farbene Pflanzen, die fich in ihrer Nach- tommenschaft auch wieder in rot, weiß und rofa farkten blGberde in demelben Zablenveikältnis fpalten oder „mendeln*, wie man dies Verha!ten nach dem ersten Entdeckter dieses Geseyes nennt. Dle Cigenschaften der Eltern kommen also in den (Fnfein und Urenkeln

In ten späteren Jahuhunderten suchten die Sta1itbalter fch -

Berlin, Montag, den 29. November

zum großen Teil immer wieder rein zum Vorsbein. Freilich handelt es fi, zumal bim Menschen, nicht nur um ein einzelnes Merkmal, wodurch die E:kennung der Zusammenbtänge weit verrickelter wird. Dafür, daß aus der Kreuzung vershiedener Venschenrassen neue Arten bervorgehen, deren förverlih? Eigenschaften in der Mitte zwischen den elterl-ch:n Formen steben, find als Beweis pramentlih die Miichlirge von Europäern mit Negern, die Mulatten, angeführt worden, deren Hautfarbe augensch-inlid nit „mendelt“. Man farn aber leiht beobachten, daß andere “Körpermerkmale bet ibnen ganz deutlich der. einen elterlichen Form entipreden. So sieht man bâäufig Mulattinnen, bei denen die typische breite Negernase an die eine und der large Haarwuchs an die andere Elternrasse er- invert. Eingebendere Untersuungen über eine mens{chlihe Mischrafse sind von Proftfsor Fiscer an den südwestafrikanishen „Bastards“ durchgetührt worden, die durch cine friedliche Mischung von Buren mit Holtentoitirnen in der ¿zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ent- ftonden. Die „Baftards*, wie sie sich selbft nennen, heirateten unter si und bilden heute mebrere richtige Stämme, das heißt politi\ch organisierte fleine Gemeinwesen. Hier fand Fi\her, daß z. B. Augen- vnd Haa1farbe, überhaupt jtast alle darauf hin untersuchten Merkmale fich durchaus nach den Mendelschen Regeln vererben. Diese südwest- afrikaniihen Battards sind recht fruchtbar. Feblinger gibt in den „Naturwifsenschaften“ an, daß von 44 Ehen nur 2 finderlos blieben, dagegen betrug die Kinderzahl bei fast der Hälfte 9 oder mehr; als Durchschnitt eraaben sch 7,7 Kinder. Im Gegensaß tazu findet Feblinger, daß die so reihe Miscblingsbevölkerung in Amerika, wo si Indianer, Cékimes, MWetfe und Neger gekreuzt, doch nirgends ein ethnish abaes{Glofsenes Miichlingevolk gebildet haben, fb durh geringe Fruchtbarkeit auszeihaet. Ie stärker die Mi:chltnge unter der gesamten farbtaen Bevölkerung vertceten find, um fo geringer ift nah

den amtlichen Stattstiken der Kinderreihtum der farbigen Bevölkerung, -

und überall bleibt er erheblih hinter der Kinderzahl der von einheimischen Eltern fiammenden weißen Bevölkerung zurück, was umt?o auftallender ist, als die Neger und Mischlinge einen böberen Des zu den unteren gewöhnlich kinderreihsten sozialen Schichten tellen als die echten Amerikaner weißer Naßse. Darnach ericheint es als erwiejer, daß die Kreuzung zwishen Weißen und Negern biologisch nahteil1ig ift, weil fie zu Nachkommen von verminderter Fruchtbarkeit und herabgesezter Lebenékraft führt. Auch andere Miscblingébevölkerungen zeigen dieselben biologisch ungünstigen Folgen der Rafsenkreuzung beim Menschen.

Mannigfaltiges. Berlin, den 29. November 1915.

Ihre Majeslät die Kaiserin und Köntgin besuchte, „W. T. B.* zufolge, am Sonnabendvormittag in Berlin eine Ausstellung von Handarbeiten verwundeter Krieger der Lazarette aus dem Bezirk dés Ti1. Armeeko1ys im Landes- direktoriat der Provinz Brandenburg, Matthäiki siraße, wo Ibre Majestät auch zahlreiche Einkäufe machte. Gestern vormittag nabm Ihre Majes:ät an dem Gottesgienst in der Friedensftirche in Potsdam teil. Df R

Gestern abend hat die „Deutsche Gesellschaft 1914“ ihre begründende Versammlung abgehalten. Bon nah und fern waren, wie .W T. B.“ berichtet, die Mitglieder, über vierhundeit an der Zabl, unter ihnen führende Männer aus allen Berufen und Ständen, in dem ehemaligen Pringsheimschen Palais an der Wilhelmstraße zu- sammengeströmt, das zum Heim der Deutschen Gesellichaft aus- ersehen ist. Von einer ganzen Rethe von Mitgliedern, die am Er- scheinen verbindert waren, waren Begrüßungs- und Glücckwunsch- telegramme eingeaangen, fo u. a. von dem 9eicsfanzler und von dem Generaldirektor Ballin-Hamburg. Als Vorsitzender des vorbereitenden Ausscbusses bezrüßte der Generaloberst von Moltke die Erschienenen mit folgender An1prache :

„Als Aeltister des Aués{hufses übernehme ih den Vorsiß. Während wir urs hier in fsierer ube versammeln können, stehen unsere Brüder und Söhne im Kampfe gegen die Ueberzabl unserer Feinde. Sie stehen Schulter an Schulter, obne Unterschied des Standes, Berufs, der Seb irt, der polittihen Richtung, aeeint von dem Ge- danken des Vaterlandes. So ist unser ganzes Volk geeint durch den Kriea. Die heilige Flamme der Vaterlandeliebe hat die Schrarken zerstört, die uns trennten. Wir erlebten das Wort Lagardes: „Ein Volk sein heißt eine gemeinsame Not empfinden.* Diese Einigkeit macht uns unüberwindli, fie wird uns einen ehrenvollen dauernden Frieden fichern. Wobl zerstört der Krieg vieles, aber er zeitigt und offenbart auch Kräfte, die wieder aufbauen und neues {hafen können. Gine neue Zeit wird uns der Krieg bringev, ein neues, gesblofsenes Gemein- wesen, neue Bahnen im geistigen Schaffen. Wir müssen diese \hspferisce Kraft, diese Ginigkeit erbalten a!s Gewähr einer aufwärts- strebenden Zukunft. 1871 find wir ein Nei geworden; j §t gilt es, daß wir ein Volk werden. Dieser Getanke hat der Gründung der Deut'chen Gesellichaft 1914 gelegen. Daß er güntttaen Boden gefunden bat, zeigt die gnoße Zahl unserer Mitglteder. Ich danke den Erschienenen und beiße Sie berzlich willkommen.“

Generaloberst von Molike s{1oß an diese Ansprache den Aus- druck besonderen Dankes an diejenigen Herren, von denen die Erün- dung der Gesellschaft angereat wurde: Direktor Gutmann, Dr. Jöckh, Dr. Volimoeller, und dankte hierauf auch roh besonders denjentgen Mitgliedern, die sch um die Gründung besondere Verdtenjte er- worben haben.

Danach wurde zur Wabl des Gesellshafiêrates, des Vorstandes und des Ehrenauêschufses geritten. Zum Vorstßenden der Ge- sellshaft wurde auf Vorschlag dur allgemeinen Zuruf der Staais- sekretär des Reichékclonialamts Dr. Solf gewählt, der fih im Verein mit eintgen anderen Herren, die zur Anerkennung ihres eriprießlihen Wirkens für die Gesellschaft in den Vorstand gewählt wurden, das größte Verdierst um das Zustandkommen der Gesellshaft erworben hat. Zum Präsidium gehören nunmehr die Herren: Generaldirektor Ballin, Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Beutler, Admiral von Capelle, Admiral Büchsel, der Fürst von Hah- feldt, Hericg zu Tradenberg, Dr. Gerhart Hauptmann, Geheimer Justizrat Professor D. Dr. Kabl, Professor Kampf, Gesandter Graf von Lerchenfeld, Generaloberst von Molite, Geheimer Nat von Payer- Stuttgart, Dr. Ratbenau, Wirklicher Geheimer Nat Dr. Graf von Schwerin-Löwiß, Geheimer Regierungêrat Dr. Wilbelm von Siemens, Generalmusikdirektor Dr, Richard Strauß, August Thyssen, Ober- bürgermeister Wermuth, Wirklicher Geheimer Nat Professor Dr. von Wilamowitz-Möllendorff.

Mitglieder des Vorstandes sind die Herren: Kammerherr Baron NB¿ecklin von Böcklinsau, Geheimer Kommerzienrat von Friedländer- Fuld, Direktor Herbert M. Gutmann, Syndikus Abgeordneter Hirs, Dr. Iäkh, Generaldirektor Guido ven Nimptsch, Graf von Ovppersdorff, Wirkl. Geh. Rat Freiherr von Rechenbera, Seer Max Reinhardt, Oberverwaltungsgerihtêrat Abgeordneter Schiffer, Dr. Südekum, Dr. Vollmoeller, Landesdirektor Abgeordneter von Winterfeldt. .

Die Festrede wurde von dem Vorsitzenden, Staatsfekretär Dr. S olf gehalten, der die Grundgedanken und Ziele der Gesellschaft darlegte. Seine Ausführungen lassen sich vielleiht zusammenfafsen in den Saß: Die Deutsce Gesellschaft 1914 will den Geist der Einheit und der Vaterlandsliebe, der fch in den Augufttagen des Jahres

1915.

1914 so Ferrlich und berzerfrisWend dargaetan bat, im deutschen Volke wacherhaiten; sie will, wie Dr. Solf am S@{luß feiner Rede es selbst ausdrúckte, den Acker, auf dem die Einheit erwabsen ist, weiter bestellen, damit er, auch ohne daß der Krieaëspflug ihn zu durchfurhen braucht, für das Vaterland segensreihe Frucht trage. Im einzelnen wies der Redner auf die Schwierigkeiten hin, die sch dem Zustandekommen des Unternehwens durch die Neuartigkeit des Gedankens, „na!ürlide Gegensäße und Puteiurgen aller Art niht zu unterdrücken, sondern vielmehr den Wortführern solher Gegensäße zur Auesprahe von Men\ch zu Mensch Möglichkeit und \chicklice Gelegenheit zu geben“ anfangs in den Wea gestellt haben. Sie sciea überwunden, wie ein Blick auf die zahlreiche Versammlung beweise. Die nun folgenden Sêöße waren ein von tief-m fittlihen Ernst getragenes Hohbes Lied deutscher Geisteegröße und Opferwilligkeit, der Einheit und der Vaterlandéliebe des deutschen Volkes. Die Kaiserlihe Kundgebnng des 4. August 1914, die Be- geisterung des Volkes, die sih von den zu erwartenden \chweren Opfern an Gut und Biut nicht niederdrücken ließ, dieses aanze e hebende Bild des Morgens eines sittlich2zn und tatenfrischen Aufshwunges des deutschen Voikes, die inneren Zusammen- hänge, die einen folchen Aufshwung allein ermöglichen fonnten, dieses alles entrollte der Redner mit einer seltenen Klarheit und Schärfe des Ausdrucks. Ec wies unter Anführung ewig wahrer Fichteicher Worte aus dessen achter Nede an die deutshz Nation auf die Aehn- lichkeit der Erhebung der Geister heute und vor hundert Jahren hin. „Diese heilige Flamme zu shüren, diese behre Gesinnung zu wahren, diese kösilihzn Güter unseren Kindern und Enkeln, vor allem au uns felbst zu erhalten, dicsen Schay hinüberzuretten in eine spätere Zeit, tn eine Zeit, vielleiht der Prosa und der harten Notwendig- keiten, das ist der eigentlihe Zvek, weshalb unsere Gesellschaft gegründet wurde." Der Redner würdigte dann die selbst von unseren Gegnern widerwillig anerkannten Leistungen unseres unübertrefflichen Bolksheeres und auch die stille, selbstlose Arbeit der Millionen hinter der Front, in Bureau und Werkstatt, Lazarett und Haus, ohne deren einmütiges Zusammenwirken diese Erfolge gar nit denkbar gewesen wären. Er ging nit vorüber an der in den leßten Jahren vor dem Krieg drohenden Mechanisierung unseres Lebens mit ihrer Gefahr für das bte Gut der Erdenfinder, die Persönlichkeit einer Gefahr, die bei unseren Geanern den gottlob falschen Eindruck auftommen ließ, als ob das deutsche Volk nur eine seeienlose, durch den „Militaris- mus“ gehaltene und in Bewegung geseßzte Masse und Maschine sei, Er ging nicht vorüber an dem deutshem Hoffen drohen- den Winter dumpfer Verdrossenheit, den erst die heilige Sonne der Augusttage 1914 endgültig versheuchte. Auch tafür zu sorgen, daß jener Geist der Schwere, der Versiimmung und Unzu- friedenhett nit wiederklehre, sei Ziel der Deutschen Gesellichaft 1914, Mit becehtigtem Stolz konnte der Redner feststellen, daß jeßt alle Glieder unseres Volkes in einem vorbedaGten Nhythmus zu einem harmonishen Ganzen, zu einem in {ih geschlossenen Organismus ver- bunden sind eine Tatsache, die dem im Vergleich zu seinen Feinden, die vier Fünftel der Erdoberflähe bedecken, territorial kleinen Deutsch- land ermögliht, unterstüßt von seinen treuen Bundesgenofssen, einer Welt in Waffen standzuhalten, unershütterlich in dem Willen, einen ehrenvollen Frieden mit Stcherheit für eine glücklihe Zukunft zu erkämvfen. f

Aus dem von dem Direktor Herbert M. Gutmann vorgetragenen Wirtschatftsplan geht hervor, daß die Jahresbeiträge der etwa 940 Minglieder hon jeßt 110000 4 betragen und daß die bisber erfolgten Stiftungen sich auf 245 000 6 belaufen.

Es ist aller Grund zu der ften Erwartung g?egeben, daß die Deutscke Ges-llshaft 1914, wie es das Ausschußmiiglied Admiral von Holtzendorff ia der ersten vorbereitenden Sitzung auégedrüdt hat, das Ihre dazu beitragen wird, daß der Geist des Schüßzengrabens im Si Volke erhalten und uns bewahrt bleibt auch in der Zeit des

riedens.

R

Die Deutsch-Asiatishe Gesellschaft, die es sich besonders während des Kri-ges zum Ziel geseßt hat, im deut|hen Publikum die Fragen des nahen und fernen Ostens zu erläutern, veranstalt-te am Sonnabend im Esplanade - Hotel einen Deutschen Orient- Abend.

ortentalishen Völker der Annäherung an Deutschland entgegenbringen, bewies die überaus starke Teilnahme der gegenwärtig in Berlin anwesenden nam- haften Persönlichkeiten der hauvtsächlihsten afiatishen Reiche. So waren als Vertreter der Türkei ers{tenen: Erzellecrz Mahmud Mukhtar. Pascha, Exiellenz Halid Zia- Bei, Erzellenz Risat-Pascha, Grzellenz Halodjtan- Bei, Oberst Chükri-Bei, Kapitänleutnant Wabid« Bei, Bot\chaftssekretär Wehbi-Bei, Botschaftssekreiär Chéfik - Bei, Botschaf1ssekretär Dr. Diran. Bei, Oberst Nazim - Bei, Kiamil- Bei, Kaiselih türkisHer Generalkonsul Dr. Omar Lutfi-Bet, Generalkonsul Fikci-Bei, Generalkonsul Halil Halid-Bei. Als Ver- treter Aegyptens der Scheih Abd el Aziz Schawisch und Mohammed Ben Abri; von der chinesishen Gesandischast: der chinesishe Befandte W. V2n, Attaché Chi Yung, Atiachó Ue Kao, Gesandischaftsdolmetsch Dr. Pyan Ling. Von der persishen Gesandischaft warea anwesend der versie Gesandte Hussein Kuli Kban Nawad und Legattonsrat @aisi; von der siamesishen Gesandtschaft Seine Hoheit der Prinz Traidos Prabanth und der Kanzler Albers. Auch die mit Deutsch- land verbündeten Länder hatten ihre Vertreter gesandt, fo die öster- reihise Botsh:ft den Grafen Coloredo - Mannétfeld und Bizekonsul Buchberger, die bulgarishe Gesandtschaft den Ge- sandten Nizoff, Legationsrat Nikypforoff, Legationssekretär Dr. Anastassoff, Legationssekretär Dr. Waitshof. Von deutschen Behörden und sonstigen nahmhaften Persönlichkeiten waren u. a. erschienen: der Staatssekretär des Reichs\hayamts Helferi, der Unterstaatssekretär tm Auswärtigen Amt Zimmermann, der Admiral v. Truppel, der Generalleutnant Imhoff-Pa)cha, der Gesandte z. D. Naschdau, der tk {e Generalkonsul v. Koch, Generalkonsul v. Bla\chke, Konsul Schabinger, Dr. v. Giafenapp, Vizeyräsident des Reichsbankdirektoriums, Direktor der Dresoner Bank Herb. Gutmann, Direktor der Kolontalbank Hellmann, Dr. Voßberg-Rekow; von Gelehrten: Geheimrat Sachau, Leo Frobenius, Professor Dr. Waschauer, Professor Kampf- meyer, Professor Mittwoch, Or. Traeger, Dr. Jäckh von der Deutsh-Türkishen Vereinigung und andere mehr. Nachdem der Vor- sitende der Gefellshaft, von Truppel, die Anwesenden begrüßt hatte, wurde an kletnen Tischen gespeist. Währenddefsen htelt der General- leutnant Im hoff -Pasch a etne Anjprache, tn der er den Einfluß der neuen Epoße der Weltgeshihte auf die Verschiebung der europäishen und asiatishen Beziehungen darklegte. Er {loß mit dem Wünsche, daß die wechselfseitige Sympathie immer weitere Frücbte zeitige, die zum Gedeihen der beteiligten Nationen beitrügen. General Imhoff wiederholte sodann seine Ansprache in türkisher Mundart für die der deutschen Sprache niht mächtigen Herren des näheren Orients. Als weitere Redner sprachen: der ägyvti\he Gelehrte Abd el Shawisch über das Verhältnis Aßiens zu Europa. Er hielt seine Ansprache in arabish. Ferner sprach der tüifishe Dichter Halil Zia-Bet über die logisthe Notwendigkeit des deutsch-türkiihen Bündnisses; Herr Namum Abul Fad dankte in deutscher Sprache der Deutsch-Asiatishen Gesellschaft.

Welches Interesse die