Deutscher Reichsanzeiger
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taatsanzeiger.
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Der Bezugspreis beträgt vierte
auch die Erpedition SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Einzeine Unummern kosten 25 4.
ljährlih 5 46 40 4. Alle Postanstalten nehmen Bestelluug an; für Berlin außer | den Postanstalten und Zeitungsspediteuren für Selbstabholer
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, JFnhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen 2c.
Deutsches Reich.
Bekanntmachung, betreffend die zweite halbjährliche Abschlags- ahlung auf die für 1915 festzusezende Dividende der Reichs- ankanteile. .
Bekanntmachung, betreffend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel.
Bekanntmachung des Ministeriums für Elsaß-Lothringen, be-
treffend die zwangsweise Verwaliung französisher Unter-
nehmungen. Königreich Preußen.
Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen.
Bekanntmachung, betreffend die Aufhebung einer Zwangs- verwaltung.
Bekanntmachung, betreffend die Verleihung eines Stipendiums der Adolf Menzel-Stiftung.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Landgerichtsrat a. D. Ewald in Naumburg a. S. und dem Notar a. D., Rechtsanwalt Dr. Rothe in Berlin den Roten Adlerorden vierter Klasse,
dem Oberbahnassistenten a. D. Pick in Rauschwalde bei Görliß den Königlichen Kronenorden vierter Klasse,
dem Kanzleisekretär Franke im Kaiserlichen bcs dem Eisenbahnbetriebssekcetär a. D. Kübler in Pawelwiß, Kreis Trebnitz, den Oberbahnassistenten a. D. Spamann in ‘Breslau, Kretshmer in Maltsch, Kreis Neumarkt, und Paez in Königsberg i. Pr. das Verdienstkreuz in Gold,
den Eisenbahnlokomotivführern a. D. Schiller in Löwen- berg i. Schl, Schulze in Neustettin und Tißmann in Brocau, Landkreis Breslau, und dem bisherigen Bureauhilfs- arbeiter Müller in Karlshorst, Kreis Niederbarnim, das Ver- dienstkreuz in Silber,
dem Eisenbahnweichensteller Reters in Düsseldorf das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens,
dem städtischen Telephonisten Waßmann in Erfurt, dem Domänenwiesenwärter Hä hn in Ellenhausen, Unterwesterwald- kreis, den Eisenbahnunterassistenten a. B. Barth m Brieg und Kurpik in Liegniß, dem Eisenbahnweichen- steller a. D. Kiwat in Koniß, den Eisenbahnrottenführern a. D. Langer in Wariha, Kreis Frankenstein, und Williger in Pilgramsdorf, Kreis Goldberg - Haynau, dem Bahnwärter a. D. Liske in Tschiebsdorf, Kreis Sagan, dem Eisenbahnschrankenwärter a. D. Härthe in Maltsch, Kreis Neumarkt, dem bisherigen Eisenbahnschlosser Purschke, dem bisherigen Eisenbahnanstreicher Weiß, beide in Breslau, dem bisherigen Eisenbahnshmied Grunwald in Königsberg i. Pr., dem bisherigen Eisenbahnwerkstättenarbeiter Langner in Patschkau, Landkreis Neisse, dem Brauer Kreußburg in Erfurt, den Tagelöhnern Krone, Lummerzheim und Pütter in Lippstadt das A llgemeine Ehrenzeichen,
dem bisherigen Eisenbahnshmied Goroncy in Osterode O-Pr. und dem bisherigen Eisenbahnschlosser Pluschke io P pERa i. Pr. das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze owie
dem Oberleutnant der Reserve Putsh im 1. Ersaß- bataillon des Füsilierregiments Fürst Karl Anton von Hohen- zollern (Hohenzollernschen) Nr. 40, dem Musketier Beutel beim Brigadeersazbataillon Nr. 51 und dem Trainsoldaten Kampmann bei der Trainkolonne des Etappensanitäts- depots der 4. Armee die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.
Deutsches Reich.
Bekanntmachung.
Auf die für das Jahr 1915 festzusey ende Dividende der Reichs bankanteile wird vom 15. d. M. ab eine zweite halbjährliche Abshlagszahlung von ein und dreiviertel
Prozent oder
52 Mark 50 Pfennig für jeden Anteil zu 3000 Mark und
17 Mark 50 Pfennig für jeden Anteil zu 1000 Mark gegen den Dividendenschein Nr. 14 bezw. Nr. 17 bei der Reichsbankhauptkasse in Berlin, bei den Reichsbankhauptstellén, Reichsbankstellen sowie bei sämtlichen Reichsbanknebenstellen mit Kasseneinrichtung erfolgen.
Berlin, den 2. Dezember 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.
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Berlin 8W. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.
Baan ntwaGuUng.:
Der Firma Gebrüder Viktor, Käsefabrikation in Kempten, wird auf Grund des § 1 der Bekanntmachung vom 283. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel der Handel mit Käsen untersagt.
München 6, den 6. Dezember 1915.
Der kommandierende General: von der Tann.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französisher Unternehmungen, vom 96. November 1914 (RGBl. S. 487) is für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
156. Lifte.
Ländlicher Grundbesiß. Kreis Straßburg-Land. (XiV. Nachtragsverzeichnis.) Kanton Hochfelden. — Hemeinde Bosseudorf.
62,10 a Grundstücke des Barons Maximilian Marie Alexis Renatus v. Schauenburg, Advokat in Nancy (Verwalter: Mechtsanwalt Or. Zenner in Straßbura), |
67,10 a Grundstücke der Witwe Bigot d’Engente Marie Ma'hilde geb. E von Schauenburg in Prat-au-Naz (Väiwalter: derjelbe).
Kreis Sh lettstadt. (X. Nahtragsverzeichnis.) Kanton Ma1kolsheim. — Gemeinde Markolshe*m. Haus zum Selbstbewohnen der Erben der Witwe Deuiscb, Ka'harina geb. Koh, in Markolsheim (Paris) (Verwalter Rechtsanwalt
Cramer in Schlettstadt). Kanton Schlettstadt. — Gemeinde Scherweiler.
3443 ha Holiurg dir Witwe Stoffel, Marie geb. Kolb, und 3 Mitetgentümer in Schlettstadt (Verwalter: Forstmeister Seybold in Barr). :
Straßburg, den 3. Dezember 1915. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnunern. L V: Esser
Königreich Preufsen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt : die Konsistorialassessoren Oskar Paschasius in Stettin, Dr. Nudolf Hanne in Posen, Dr. Walther Kröner in Berlin und Ernst Gerla ch in Cassel zu Konsistorialräten zu ernennen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtoerordnetenversammlung in Köslin getroffenen Wahl den Magistratsassessor Walter Most in Königsberg i. Pr. als be- soldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) für die geseß- liche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Die durch Verfügung vom 3. Aut d: J L), A. 1950 -— angeordnete zwangsweise Verwaltung der bei den Firmen Wieler & Hartmann und Schmidt & Stein- hagen in Danzig eingelagerten Zuckervorräte der Firma J, Cohn in Warschau und der Vereinigung der Warschauer Zuckerfabriken-Gesellschaft in Warschau ist aufgehoben worden.
Berlin, den 4. Dezember 1915.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Huber.
Der Gewerbeassessor Brinkmann in Görlig T ist nach Liegniy verseßt und mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines bilfgarbeiters bei der dortigen Gewerbeinspektion beauftragt worden.
Bekanntmachung
Das am 15. Iuli d. I. für das Sahr 1916 au3geshriebene Stipendium der Adolf Menzel-Stiftung ist durch Beschluß des Kuratoriums der Stiftung dem Studierenden der Königlichen Hochschule für die bildenden Künste Maler Karl Hennemann aus Waren |. M. verliehen worden.
Charlottenburg, den 8. Dezember 1915. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Adolf Menzel-Stiftung: A. Kamvf, Direktor der Königlichen akademischen Holschule für die bildenden Künste.
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Deutsches Neich.
Preußen Berlin, 8. Dezember 1915.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll- sizung; vorher hielten die vereinigten Ausschüfse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen Sigungen.
Jn Sachen der Ermorbuna der Besaßung eines deutshen Unterseebootes durch den Kommandanten des britischen Hilfsfkreuzers „Baralong“ sind vor furzem die in Amerika aufgenommenen Verhandlungen ein- getroffen. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mit- teilt, ist darauf die nachstehend abgedruckte Denkschrift der deutshen Regierung nebst den zugehörigen Verhandlungen der hiesigen amerikanishen Botschaft zur Mitteilung an die britische Regierung übersendet worden.
Denkschrift.
Vor den öfentlihen Notaren M. E. Ansley in der Grafschaft Hancok im Staate PVississippi und Charles J. Denechaud im Gemeindebe,(irk Orleans im Siaate Louisiana haben am 5. und 8 Oktober d. I. jechs Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika die anliegenten eidlihen B: kundungen über die Ermordung der Be- sazung eines deutschen Unterseebootes durch den Kommandanten des britischen Hilfskreuzers . Baraiong* abgegeben.
Die Namen di-ser Zeug?n find:
1) I M. Garrett aus Kiln in der Grafschaft Hancok im _ Staate Mississippi,
2) D D. Hightower aus Crystal Ci:y im Staate
eras,
3) Bud Emerson Palen aus Detroit im Staate Michigan, 4) Edward Clark aus Detrott im Staate M:ch!gan,
5) R. H Cosby aus Crystal City im Staate T: 7x18,
6) James I. Curran aus Ch'cago im Staate Illinois.
Von den Zeugen sind Clark und Cosby 21 Jahre, Garrett und Hightower 22 Jahre, Palen 97 Jahre und Curran 32 Jahre alt. Alle erfreuen sih nach den über fie an Ort und Stelle eingezogenen Grkundigungen eines guten Rufes; Curran ist längere Zeit als Handlungèreisender in verschiedenen großen Geschäftshäusern Amerikas tätig gewesen.
Nach den übereinstimmenden Aussagen dieser Zeugen hat h der Vorfall wie folgt zugetragen:
Fm August 1915 befand us der britishe Dampfer „Nicosian“, ter etwa 350 Maultiere für riegs¡wecke an Bord hatte, also mit Konterbande beladen war, auf der Fabrt von New O':leans nach Avonmouth; die Zeugen waren als Meaultterpfl-eger und Aufseher mitgenomuien. Am 19. August wurde der Dampfer etwa 70 See- meilen \üdiich von Queenstown (Îrla-: d) von einem deutschen Unter- secboot angehalten und beshessen, nachdem zuvor die gesamte Mann- I E die Zeugen, das Si auf den Reitung8booten vers assen hatte.
Als die Zeugen auf den Rettungsbooten außerhalb der Feuerlinie des Unterseeboots waren, näherte \ch dem SWauplaÿ ein Dampfer, der von den Zeugen Garret, Hightower, Clark und Curran von der „Nicosian* aus bemerkt wordea war und der sh später als der britische Hilfskreuzer „Baralong* herausstellte. Beim Näher- kommen dieses Dampfers erkannten sämtliche Zeugen deutli, daß er am He die amerikanische Flagge \ührte und daß an seinen Seitens wänden große Schilder mir darauf gemalter amerikanischer Flagge angebracht waren. Da der Dampfer die Abzeichen eines neutralen Staates trug und Signale gesetzt hatte, die zah der Erklärung s\ee- fundiger Leute von der Bejagung der „Nicosian“ bedeuteten, daß er auf Wunsch Hilfe leisten wolle, sein Aeußeres au durch nichts seinen friegerishen Charakter verrtet, nahm die in den Rettungsbooten befindlihe Mannschaft an, daß er G lediglih mit ihrer Rettung befassen würde.
Wahrend das Unterseeboot aus nächster Nähe die Backbordseite der „Nicosian“ beshoß, kam der fremde Dampfer hinter dieser auf und fuhr an threr Steuerbordseite vorbei. Als er ein wenig über den Bug der „ Nicosian“ hinaus war, wurde von feinem Bord auf das Unterseebot geschossen, und zwar wie, außer Garrett, fämtlidhe Zeugen angeben, zuerst mit Handfeuerwaffen und umittelbar darauf au aus Geschüßen, die bis dahin durch Schuizwände verdeckt waren und erst nah deren Befeltigung sihtbar wurden. Der Zeuge C urran hat auch bekundet, daß die amerifanische Flagge, die das fremde Schiff am Hek führte, erst nah dem Gemwehrfeuer niederaeholt worden sei. Er hat diese Aus\age in einer vor dem ôffentlihen Notar Robert Schwarz in New Yuk am 21, ‘Oktober 1915 aufe genommenen Verhandlung wiederbolt.
Ñ18 das von mehreren Schüssen getroffene Untcrseeboot zu sinken begann, sprangen der Kommandant und eine Anzahl Seeleute über Bord, die Seeleute, nahdem fi? sich vorher ihrer Kleidung entledigt hatten. Einigen von thnen — die Zahl wird von den Pehden Garrett und Curran auf fünf angegeben — gelang es, fih an Bord - dec „Nicosian® zu retten, während fich die übrigen an den Leinen bielten, die von den hinabgeführten Rettungsbooten der „Ni- cofian* ins Wasser hingen. Die an den Leinen hängenden Leute wurden teils durh Geshüßfeuer der „Baralong“, tetis dur Gewehr- feuer der Mann'chaft getòôtet, während die Zeugen aus den Rettungs- booten an Bord der „Baralong* sti-gen und h daselbst an DeckX aufhielten. Der Zeuge Curran bekundet hierüber noch besonders, daß der Kommandant des fremden Dampfers seinen Leuten befohlen habe, eine Linie an der Reling zu bilden und auf die hilflosen deutschen Matrosen im Wasser zu schießen.
Hierauf fuhr der Kommandant der „Baralong* breitseits an die „Nicosian® heran, ließ diese festmachen und befahl sodann einig5
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