Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep- tember 1915, betreffend Fernhaltung unzuver!ässiger Personen vom Handel, in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 habe ih dem Kauf- mann Bernhard Reichelt aus Grüneiche, Landkreis Breslau, den Handel mit Kunsthonigpulver sowie mit Kunst- himbeer- und Kunstziironensaftpulver wegen Unzuverlässigteit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Breslau, den 6. Dezember 1915. Der Königliche Landrat. Wichelhaus.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 13. Dezember 1915.
Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sizung zusammen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rech- nungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen hielten heute eine Sißung.
Am 21. November d. J. ist der Wirkliche Geheime Legations- rat z. D. Bernhard von König auf dem westlichen Kriegs- \hauplat, wo er als Major der Landwehr beim Stabe einer Land- sturminspektion und als Adjutant der Kommandantur dienstlich beschäftigt war, durch den Tod abberufen worden. Bernhard von König wurde am 2. Dezember 1858 in Alexandrien als Sohn des damaligen Präsidenten des Bundesamts für das Heimatwesen geboren. Nachdem er im Jahre 1885 die große e Ylvce _— ”. c G. »ON juristische Staatsprüfung bestanden hatte, trat er im März 1886 in den Dienst des Auswärtigen Amts, arbeitete dort 2 Jahre und wurde im April 1888 dem Kaiserlichen Generalkonsulat in London als Attaché zugeteilt. Jm Frühjahr 1889 in das Auswärtige Amt zurückberufen, wurde ibm mit Wirkung vom 1. April 1890 ab eine etatsmäßige Hilfsarbeiter stelle in der zu diesem Zeitpunkte neu errichteten Kolonialabteilung des Auswärtigen mts übertragen. Du1ch Patent vom 22. Januar 1891 würde er zum Legationsrat und durch Bestallung vom 19. No- vember 1893 zum Wüklichen Legationsrat und vortragenden Nát im Auswärtigen Amt ernannt. Jm Jahre 1897 erfolgte seine Beförderung zum Geheimen Legationsrat. Nachdem von König im Jahre 1907 in den einstweiligen Ruhestand verseßt war, wurde ihm im Jahre 1909 der Charakter als Wirklicher Geheimer Legationsrat mit dem Range der Räte erster Klasse verliehen. Von König besaß den Königlichen Kîionenorden 9. Klasse mit dem Stern vnd den Roten Adtier-:Orden 2. Klasse mit Eichenlaub. Der Verewigte war ein Beamter mit um- fassenden Kenntnissen und unermüdliher Schaffensfreude, der in allen. von ihm befleideten Stellen und nah seinem Aus- scheiden auf literarischem Gebiete mit großem Ei folge gewirkt hat. Die treuen Dienste, die er dem Reiche und der Kolonial- verwaltung geleistet hat, seine vornehme Gesinnung und seine persönliche Liebenswürdigkeit sichern ihm ein dauerndes ehren- volles Andenken bei allen denen, die mit ihm in Verbindung gestanden haben.
Nachdem bereits im Poldhu- Bericht vom 2. Dezember das Bestehen einer planmäßigen Ueberwachung der neutralen Schiff- fahrt am Südausgange des Sund und damit die u nein- geshränfte Betätigung der deutshen Marine in der Ostsee englischerseits zugestanden war, schreibt jegt der Marinefkorrespondent der „Times“ am 6. Dezember über „See- herrschaft und Unterseevoote“ folgendes: „Es muß zugestanden werden, daß unsere eigenen Bemühungen in der Osisee und im Marmarameer nur eine vorübergehende und teilweise Mirkung gezeitigt haben. Der Gewinn liegt weniger auf materiellem als auf moralishem Gebiet.“ Noch deutlicher als hier aus englishem Munde geschehen, kann die Unmöglichkeit einer Blockierung der Ostsee durh englische Streitkräfte nicht gut zugesianden und betätigt werden. Aber nicht genug damit. Nach einer Drahtmeldung aus London vom 6. Dezember teilt die „Daily News“ mit, es bestehe Grund zur Annahme, daß binnen kurzer Zeit die Tätigkeit der englishen Unterseeboote in der Ostsee und im Bottnischen Meerbusen durch Eis erschwert werde. Diese zweifellos zensierte Nachricht in Verbindung mit beiden vorhergehenden Nachrichten läßt wenn auch nicht auf gänzliches Einstellen der englischen U-Bootstätigkeit in der Ost- see so do darauf schließen, daß man sich in England auf noch weiteres Veisagen in dieser Beziehung gefaßt macht. Zu diesen enalishen Mißerfolgen steht die anhaltend erfolg- reiche Tätigkeit deutscher und österreichisch-ungarischer U-Boote mit bisher 508 lediglih durch U-Boote versenkten Fahr- zeugen von insgesamt 917 819 Tonnen in erfreulichem Gegensaß.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ brachten Londoner Blätter am 20. November die völlig aus der Luft ge- griffene Melduna, daß sich nah der Versenkung des fran- zösischen Truppentransporters „Calvados“ 3 Mann dieses Schiffes an das Unterseeboot geklammert hätten und von deutshen Offizieren mit Fußtritten ins Meer zurückgestoßen seien. : :
Natürlich können selbst die Engländer nicht glauben, daß sie troß der weiten Verbreitung ihrer Lü genpresse mit einer einzelnen derartigen plumpen und böswilligen Er- findung irgendwelchen Eindruck auf die Neutralen machen. Aber in ihrem Vorgehen liegt System. Nah dem Grundsaß „die Masse- muß es bringen“ verbreiten sie in ihrer eigenen und der von ihr abhängigen neutralen Presse immer wieder die unalaubwürdigsten Shauermärchen über angeblich deutshe Grausamkeit. Es ist auffallend und bezeichnend für die diesem System zugrunde liegenden geheimen Absichten, wie sich diese englishen Lügen gehäuft haben, seitdem durch eidlihe Aussage einer großen Zahl glaubwürdiger Personen einwandftei festgestellt ist, in welch unmenschlicher Weise die Mannschaft und der Kommandant des Hilfskreuzers „Baralong“ deutshe UV-Bootsleute ermordet haben.
Beim Königlich preußischen Kriegsministerium gehen un- aus3gesezt Gesuche und Beschwerden über Familien- unterstüßungen, Miet- und Wochenbeihilfen, auch Aufwandsentschädigungen für soldatenreihe Fa- milien ein. Mit der Gewährung von Unterstüßungen dieser Art hat das Kriegsministerium nichts zu tun. Die Anträge erleiden dur ihre Weitergabe an die zuständigen Stellen nur Verzögerungen, womit den Antragstellern sicherlich nicht ge- dient ist.
Gesuche von Familien in den Dienst eingetretener Mann- chaften um Gewährung von Unterstüßungen auf Grund des Geseßes vom 28. Februar 1888/4, August 1914 sind ebenso wie Gesuche um Mietbeihilfen an die Lieferungsverbände (Landrat oder Magistrat) zu richten.
Ansprüche auf Aufwandsentschädigungen für soldatenreiche Familien find bei der Gemeindebehörde des Ortes anzu- melden, in dem der Berechtigte seinen gewöhnlihen Auf- enthalt hat.
Gesuche um Wochenbeihilfen wolle man an die Kranken- kassen oder, falls Mitgliedschaft nicht besteht, an die Lieferungs- verbände richten.
Beschwerden sind dem Regierungspräsidenten oder, wenn sie sich gegen ihn selbst richten, dem Minister des Jnnern ein- zureichen. Für außerpreußishe Gebiete find die Landes-
ministerien zuständig.
Jn seiner Sißung am 10. d. M. empfahl der preußische Landes eisenbahnrat, von einer Ermäßigung der Fracht für Siedesalz und Hüttensalz zu gewerblichen Zwecken von Neckarsulm und Wimpfen nah Horchheim bei Worms zurzeit abzusehen. Er begutachtete ferner verschiedene Tariffragen, die bereits die ständige Tarifkommission deutscher Eisenbahnen be- schäftigt hatten, und sprach sich insbesondere dagegen aus, Käse für die Sommermonate in den Spezialtarif für bestimmte Eilgüter aufzunehmen. Einen weiteren Gegenstand der Ver- handlungen bildeten die vom Minister der öffentlichen Arbeiten seit der leßten Sißzung des Landeseisenbahnrats getroffenen Tarifmaßnahmen aus Anlaß des Krieges. Auf Befragen gab ferner ein Vertreter des Ministeriums der öffentlihen Arbeiten die Maßnahmen bekannt, die von der Staatseisenbahnverwaltung in der Kriegszeit wegen der Güter- wagengestellung und Güterbeförderung getroffen worden sind. Jnsbesondere wurde auch die Frage des Kartoffelversandes erörtert und als Ergebnis der von der Staatseisenbahnverwal- tung angestellten Ermittlungen festgestellt, daß nach den vor- liegenden Zahlen der Kartoffelempfang der Großstädte des Westens im laufenden Herbste im allgemeinen größer war als im Vorjahre und daß der Kartoffelverkehr im großen und ganzen pünktlih bedient worden ist.
Am Freitag, den 24. d. M., Nachmiltags, bleiben die Bureaus und Kassen der Rerchshauptbank ge- \{hlossen.
Der heutigen Nummer des „Reich8- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 829 und 830 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 403. Verlustliste der preußischen Armee, die 241. Verlustliste der bayerishen Armee sowie die 317. und 318. Verlustlisie der württembergischen Armee.
Hamburg. Das Hamburger Prisengericht verhandelte vorgestern
über die dänischen Segler „Ko fos“, „Elna“, „Neptunus“ und „Marie“, die mit Holz für England bestimmt waren und auf See angehalten und zerstört worden sind. Wie „W. T. B.“ berichtet, wurde in allen Fällen die getroffene Maßnahme als zu Necht bestehend anerkannt und die gestellten Ersazansprüche zurückgewiesen. Dasselbe Urteil fällte das Gericht über den dänischen Dampfer „Nogill“ und den norwegi- \hen Dampfer „Tello“, die ebenfalls mit Holz für England unterivegs waren und versenkt worden sind. Jn Sachen des unter besonderen Umständen aufgebrachten amerikanshen Voll- \hiffes „Paß of Balmaha“, dessen von New York nach Yrchangel bestimmte Baumwolladung für 21/4 Millionen Mark verfauft war, wurde festgestellt, daß das Schiff bis Ende 1914 unter englischer Flagge gefahren und nah Beginn des Krieges an eine ametifanische Gesellschaft verkauft worden ist. Die „Paß of Balmaha“ wird vorläufig als feindliches Schiff betrachtet. Das Urteil über das Schicksal der Ladung wird am 18. Dezember verkündet werden. Der Verhandlung über die „Paß of Balmaha“ wohnte der amerikanishe General- konsul bei.
Oesterreich-Ungarn.
Im Fesisaal des Wiener Rathauses fand gestern eine Kaiserhuldigung und eine Dankeskundgebung für die Heldensöhne Wiens und Niederösterreichs statt, der unter anderen der Kardinal Piffl, mehrere Minister, zahlreiche Abgeordnete sowie kirchlihe und staatlihe Würden- träger, Mitglieder des Herrenhauses und hohe Militärs, die Mitglieder der Wiener Gemeindevertretung, viele Bürger- meister von Städten, Märkien und Landgemeinden Niederöster- reichs und sonstige Persönlichkeiten, insgesamt weit über 1000 Personen, beiwohnten. Der Landmarschall Prinz zu Liechten- stein eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ unter anderem sagte: „Wir fämpfen für unsere Ehre, Würde und Freiheit, für den Frieden und das Glück unserer Kinder und Enkel, gegen Haß und Bosheit, Machtbegier und Ehrgeiz ränkesüchtiger Verschworenen.“ Der Bürgermeister Dr. Weiskirchner sagte: „Wir sind un- erschüttert eines Willens, den Kampf für einen dauernden und gerechten Frieden weiterzuführen, bis unsere Feinde fühlen, daß Meuchelmord, Eroberungssucht, Neid, Haß und Treubruch keinen Sieg zu erhofsen haben.“ Die Versammlung nahm sodann in stürmischer Kundgebung den Antrag an, eine aus dem Landmarshall, dem Bürgermeister von Wien und dem Abgeordneten Stöckler be- stehende Abordnung zu entsenden, die dem Kaiser Franz Jo seph eine Huldigungsadresse überreichen wird. Ferner wurde eine Entschließung angenommen, worin den heldenmütigen Söhnen des Kronlandes der Gruß entboten und den tapferen Streitern, die im Norden und Süden treue Grenzwacht halten, der Dank ausgesprochen wird.
s Das ungarishe Abgeordnetenhaus hat die Haushaltsvorlage angenommen.
Großbritannien und Frland.
Das Preßbureau teilt mit, daß die Umstände, unter denen die Zerstörung eines deutshen U-Bootes und die Tötung der Besaßung durch den Dampfer „Bara- long“ im August diejes Jahres vor fih gingen, Gegenstand einer Korrespondenz zwishen England und den Vereinigten Staaten bilden. Die britishe Regierung werde deshalb gegen- wärtig nichis veröffentlihen, außer daß fie die unbewiesene Beschuldigung des Reichskanzlers zurückweise.
— Das Preßbureau teilt eine wihtige Abänderung der Zensurvorschriften mit. Die Zensur des Auswärtigen Amts wird aufgehoben. Die Verantwortung für die Ver- öffentlihung von Nachrichten auf dem Gebiet der auswärtigen Angelegenheiten liegt zukünstig bei den Direktoren der Zeitungen und Nachrichtenagenturen.
— Die neueste Verlustliste enthält die Namen von 32 Offizieren und 520 Mann.
Frankreich.
Vorgestern vormittag hat im Ministerium des Aeußern eine neue und lange Konferenz zwishen Sir Edward Grey und Lord Kitchener einerseits, dem Ministerpräsidenten Briand und dem Kriegsminister Gallieni andererseits stait- gefunden. Wie die „Agence Havas“ meldet, find die Fragen, die einen dringlichen Charakter trugen und die Reise der eng- lischen Minister nah Paris nötig machten, in voller Ueberein- stimmung geregelt worden. Am Nachmittag haben Lord Kitchener und Sir Edward Grey Paris wieder verlassen.
Der General Joffre hat für das Amt des Chefs des Generalstabs den General Castelnau bestimmt, der den Rang als Kommandant einer Armeegruppe beibehält.
Nuß;lanDd.
Ein Ukas des Kaisers ordnet nach einer Meldung der „Rjetsh“ an, daß die im Jahre 1897 geborenen RNe- fruten zu Beginn des Jahres 1916 einzuberufen sind. Da Rußland ordnungsgemäß erst die 21jährigen zum Heeresdienst heranzieht, so bedeutet dies die Einberufung der Jahresfklasse 1918.
Nach dem leßien Bericht des Finanzministeriums war die russische Ernte, wie „W. T. B.“ meldet, in diesem Jahre um 572 Millionen Pud größer als der Durchschnitt der lezten 5 Jahre. Die Kartoffelernte habe 4800 Millionen Pud überstiegen. Die Einlaaen in den Sparkassen seien um 9500 Millionen Rubel gestiegen. Jn auffallendem Gegensaß zu diesen Behauptungen steht der neue Geseßentwurf des Finanz- ministers zur Deckung des durch das Alkoholverbot entstandenen Fehlbetrages. Der Entwurf schlägt die Einführung einer Einkommensteuer und die Schaffung von Monopolen für. Tee, Zudker und Streichhölzer vor.
Die Regierung will in der Duma eine Vorlage ein- bringen, durch die der Kriegsminister ermächtigt werden soll, die ganze russische Jndustrie zu mobilisieren und die Arbeiter und das übrige Personal dem Kriegsgeseß zu unter- stellen. Das Streikceht soll aufgehoben wecden.
— Der Kommandant der Festung Kowno ist obiger Quelle zufolge vom Dünaburger Kriegsgericht unter An- nahme mildernder Umstände zum Verluste aller militärischen Ehren und persönlichen Rechte sowie des Adels und zu fünf- zehnjähriger Zwangsarbeit verurteilt worden, weil er die Orduung in der Festung niht aufrechterhalten und die Festung zu früh verlassen habe.
Schweden.
Im Ministerrat teilte der Justizminister laut Meldung des „W. T. B.“ mit, er sände es notwendig, anläßlich der außer- ordentlihen Verhältnisse während des Krieges beson dere Strafbestimmungen einzuführen gegen gewisse Unter- nehmungen von Privatpeisonen für die Einleitung eines Handelsverkehrs mit fremden Mächten, die Störungen in der Auslandépolitik der Regierung herbeiführen könnten. Der Ministerrat beschloß, einen Ausschuß von drei Sachversländigen zu ernennen, die einen neuen Geseßentwurf zu diesem Zwecke ausarbeiten sollen.
Eine große Anzahl Minen ist außerhalb Stockholms an der Küste angetrieben worden. Viele der Minen ex- plodierten, als sie an Land getrieben wurden. Allein auf einer furzen Strecke der Küste explodierten vorgestern etwa zehn Stück, wodurch viele Gcbäude in der Nähe der Küste beschädigt wuden. Es wurde festgestellt, daß Teile der Minen durch die Explvsion über 800 Meter weit ins Land geworfen wurden.
Nortivegen.
Das Finanzministerium hat einen Ausschuß eingeseßt. zur Bexatung der Frage über die Schaffung außerordentlicher Einnahmen für die Staatskasse durch zeitweilige Abgaben auf einen Teil wichtiger Ausfuhrartikel, wie E1zeugnisse des Waldes, der chemischen Jndustrie, der Konservenindustrie, der Fischerei usw. und ferner durh Abgaben auf die Schiffstonnage. Wie „W. T. B.“ meldet, sollen die daraus erzielten Einnahmen in erster Linie dazu verwendek weiden, durch Preisherabseßungen oder auf andere Weise die wir1schaftliche Lage derjenigen Volksschichten zu erleichtern, die unter der Teuerung am meisten leiden.
Türkei.
Der deutsche Botschafter Graf W olff-Metternich ist vorgestern nahmittag vom Sultan zur Ueberreichung seines Beglaubigungésschreibens im Schloß Dolma Bagische in Audienz empfangen worden. Jn einer Ansprache sagte der Botschafter Has Uebermittlung des Kaiserlichen Austrags, wie „W. T. B.“ meldet:
Ich werde mit größtem Eifer für die Erhaltung und Entwicklung der deutsch-türk!\{hen Bezic hungen wirken. Diese Beztebungen, be- gründet auf die Jrteressengemeinihaft und das Gefühl der Zusammen- gebörigfeit beider Nationen und auf völl!ges Bertrauen der Yegte- rungen, gewährleisten beiderseltig eine glücklihe Zukunft. In vem
“ Agenblick, wo die unvergleihlihe Tapferkeit dex türkishen und der
verbündeten Truppen nachhaltige Erfolge errungen hat, wo der Weg von Osten nah Westen durch die Armeen gesichert ist, ist die Hoff- nuna berechtigt, daß der Tag nicht fern ist, wo die Armeen den end» gültigen Sieg davonlraçen und der reue Vierbund die Früchte heldenmütiger Anstrengung und {chwerer Ovfer pflückten wird.
__Jn seiner Antwort führte der Sultan obiger Quelle zufolge aus:
Die zwischen unseren beiden Neichen bestehenden ausgezeichncte? Beziehungen, die die Waffenbrüdershaft iasolae der gewaltijen Ver- hältnisse und der we&selseitigen Interessen ins bellfie Licht gerüdlt und denen sie ihre Weihe gegeben hat, werden unseren Völkern neben der Bcfestigung {hrer bereits so herzlichen gegenjeitizen Sympathien
sicherlich den freien Genuß ihrer Rechte gestatten, die sie so tapfer auf den Sch!a@tfeldern verteidigt haben. Jch hege die innerste lleberzeugung, daß dank ihrer Anstrengungen untere braven ver- bündeten Heere, die soeben dic so glüdcklihe Berbindung zwis{hen Oft uud West g: sichert haben, binnen karzem das Ziel erreiwen werden, unsere Feinde vollständig zu besiegen und die Früchte eines ebren- vollen Friedens zu pflüdckden, der die von ihnen errungenen Siege frônen wird.
aen In Stambul ist ein türkisch-persisher Klub ge- gründet worden, der die Aufgabe hat, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu pflegen.
Griechenland.
Der französishe Gesandte Guillemin is vorgestern vom König in Audienz empfangen worden.
— Die Lage zwischen Griechenland und den Ver- bandsmächten läßt sih nah einer Meldung der „Agence Havas“ folgendermaßen kennzeihnen: Jn militärisher Hinsicht verlangen die Verbandsmächte dringend eine Lösung bezüglich der Defensive sowie der anderen durch den Rückzug notwendi gewordenen Maßregeln. Die Besprehungen finden in Saloniki zwischen den Generalen Sarrail und Pallis statt. Die Diplomatie der Verbandsmächte unterstüßt nahdrücklich die von Sarrail vertretenen Anschauungen. :
“— Die britische Gesandischaft in Athen hat eine Liste von Artikeln veröffentlicht, die auf See beschlag- nahmt werden können, und über die ein Prisengericht ent- scheiden soll, wenn nicht Konsulatsbescheinigungen nachweisen, daß sie nit feindliher Herkunft find.
Numänien.
Die Antwort des Senats auf die Thronrede, die am Donnerstag zur Beratung kommt, hat laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Jnhalt:
Dte Worte der Thronrede, daß fich alle Herzen und Gedanken in Einigkeit zur Vertetdigung der Lebensinteressen Numäntens erheben follen, hat bet allen einen tiefen Widerball gefunden. Wir geben uns Rechenschaft darüber, daß wir bei der Sorge und angesihts der Aus- dehnung des Welikrieges nur durch Zusammenfassung aller Anstren- aung?n, um den Thron vereinigt, durch ein gemein}ames Ideal den Bestand und die Zukunft des Vaterlandes in diesen {weren Zeiten \chbüpen können. Die vorautsehende, weise Politik der Regierung rechifertigt das Vertrauen und die Unterstüßung, die der Senat ihr auch weiter zu leihen entschlossen ist. Wir find überzeugt, daß die Aimee cine sichere und dauerhafte Grundlage för die Gntwicklung der Lage sein wird, die anzustreben Ruwänten ein Recht hat.
— Eine Versammlung der Landwirtschaftlihen Gesellschaft, die in Bukarest abgehalten wurde, um gegen die A b- sperrung des Landes und die Verhinderung des Exports Stellung zu nehmen, ist nah dem Blatte „Az Est“ sehr stürmisch verlaufen. Ein Teilnehmer wies darauf hin, daß alle neutralen Staaten sich während des Krieges bereicherten mit Ausnahme Rumäniens, dessen Regierung eine den land- wirtschaftlichen Juteressen schädliche Politik verfolge. Von anderer Seite wurde der Regierung vorgeworfen, daß sie mit den Waggons eine {chmählihe Spekulation treibe. Rumänien habe eine großartige Ernte gehabt, es habe sie aber nicht verwerten können, weil infolge des Vorgehens der Negierung die Käufer aus den Staaten der Mittemächte niht glaubten, daß die gekauften Mengen befördert werden würden. Es wurde eine Enischließung gefaßt, in der gefordert wird, daß die Eisenbahntarife ermäßigt und die ungleihe Behandlung beim Export aufgehoben roürde, ferner daß eine bestimmte Menge von Getreide und Vieh, die im Lande verbleiben müßse, festgeseßt und daß die Export- Ffommission im Landwirtschaftsministerium durch fechs Land- wirte ergänzt werde.
Umeríka.
Der deutsche Botschafter in Washington Graf Bernstorff hat nah einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ dem Staatssefretär Lansing mitgeteilt, daß der Marineattaché Boy-Ed und der Militärattaché von Papen abberufen worden sind, und ihn gleichzeitig um freies Geleit für beide ersuht. Daraufhin hat das amerikanishe Staatsdeparte- ment den britishen und den französishen Botschafter ersucht, den deutschen Attachés freies Geleit zu gewähren.
— Im amerikanischen Senat verlangte Hoke Smith, obiger Quelle zufolge, eine Untersuhung wegen der Be- hinderung des neutralen Handels durch die Krieg- führenden. Der Senator Lodge brachte einen Zusaßantrag ein, in dem auch eine Untersuhung der Bombenanschlä ge und der U-Bootangriffe verlangt wird.
Asien.
Nach einer Meldung der „Associated Preß“ aus Pekling hat der Präsident der Republik Yuanschikai die Kaiser- würde angenommen.
(Fortseßung in der Ersten Beilage.)
Kricgsnachrigten. Großes Hauptquartier, 11. Dezember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaß.
_ Auf vielen Stellen der Front lebhafte Tätigkeit der beider- seitigen Artillerien. Nach starker Une EN g griffen die
Franzosen Abends unsere Stellung auf und östlih der Höhe 193 (nordöstlih von Souain) erneut an. Der An- griff ist abgeshlagen. Die Stellung is genau so fest in unserer Hand, wie sie uns auch durch die kühnsten gegenteiligen Behauptungen in den französishen Tagesberichten der leßten Zeit nicht hat entrissen werden können.
Oestlicher Kriegsschauplaß. Die Lage bei den Heeresgruppen der Generalfeldmarschälle von Hindenburg und Prinz Leopold von Bayern ist unverändert.
Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Ein russisher Angriff brach nördlich der Eisenbahn Kowel—Sarny verlustreich vor der österreichisch- ungarischen Linie zusammen. Nördlih von Czartorysk wurden auf das westlihe Styrufer vorgegangene Auf- flärungsabteilungen des Feindes wieder vertrieben.
Balkan-Kriegsschauplagt.
G Keine wesentlichen Ereignisse. Ueber die bulgarischen Armeen liegen neue Nachrichten noch nicht vor. _____ Oberste Heeresleitung.
Großes Hauptquartier, 12. Dezember. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaß.
Oestlich von Neuve Chapelle (südwestlich von Lüle) scheiterte vor unserem Hindernis der Versuch einer kleineren englischen Abieilung, überraschend in unsere Stellung einzu- dringen. Jn den Vogesen kam es zu vereinzelten Patrouillen- gefechien ohne Bedeutung.
Oestlicher Kriegsschauplaßt.
F Schwächere russische Kräfte, die in Gegend des Warsun g- Sees (südlich von Jakobstadt) und fsüdlih von Pinsfk gegen unsere Stellungen vorfühlten, wurden zurlickgewiesen.
Balkanfkriegsschauplaßt.
Den. in den albanishen Grenzgebirgen verfolgenden österreichisch-ungarischen Kolonnen fielen in den beiden leßten Tagen über 6500 Gefangene und Versprengte in die Hände. Zwischen Nozaj, das gestern genommen wurde, und Jpekt hat der Feind 40 Geschüße zurücklassen müfsen. Nach entscheidenden Niederlagen, die die Armee des Generals Todorow in einer Reihe kühner und kräftiger Schläge während der legten Tage den Franzosen und Engländern beibrachte, befinden sich diese in fläglihem Zustande auf dem Rückzug nah der griechischen Grenze und über dieselbe. Die Verluste der Feinde an Menschen, Waffen und Material aller Art find nach dem Bericht unseres Verbündeten außer- ordentlich s\{chwer. Oberste Heeresleitung.
Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Amilich wird gemeldet : Russischer Kriegsschauplaß.
Bei Czartorysk haben wir russische Auffklärungs- abteilungen vertrieben. Sonst Ruhe an der ganzen Front.
JFtalienisher Kriegsschauplaßs.
Die Geschüßkämpfe in Judicarien dehnen sih nun auch auf den Raum westlich des Chiese-Tales aus. Jm Abschnitte zwischen diesem und dem Concei-Tal wurden unsere vorgeshobenen Posten auf dem Monte Vies vor überlegenen feindlihen Kräften zurückgenommen. Schwache Angriffe der Jtaliener in den Dolomiten gegen den Sief- Sattel, im Görzishen gegen den Nordhang des Monte San Michele wurden abgewiesen.
Südöstliher Kriegsschauplaßg.
In den Nachhutkämpfen auf montenegrinischem Gebiet wurden neuerlih über 400 Gefangene eingebracht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Wien, 12. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplag. Stellenweise Geschüßfeuer. Keine besonderen Ereignisse.
Ftalienisccher Kriegsschauplaß.
Im Abschnitte der Hochflähe von Doberdo griff eine italienishe Jnfanteriebrigade unsere Stellungen süd- westlih von San Martino an. Sie wurde zurück- geschlagen und erlitt große Verluste. Sonst herrscht an der ganzen Südwestfront, von vereinzelten Geshüßkämpfen abgesehen, Ruhe; auch in den Judicarien hat die Tätigkeit des Feindes nachgelassen.
Südöstlicher Kriegsschauplaß.
Unsere Offensive gegen Nordost-Montenegro führte gestern zur Beseßung von Korita und Rozai und zu Nach hutgefechten 12 km westlich von Jpek. Wir brachten in diesen erfolgreichen Kämpfen 6100 Gefangene ein und erbeuteten im Gelände zwishen Jpel und Rozai 40 serbische Geschügze.
Der stellvertretende Chef des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Sofia, 11. Dezember. (W. T. B.) Amilih. General- stabsberiht vom 9. Dezember. Unsere Verfolgung zu beiden Seiten des Wardar und südlich von Kosturino dauert fort. Die Engländer und Franzosen leisten mit starker Artillerie und zahlreichen Maschinengewehren auf jeder Stellung verzweifelten Widerstand. Da sie jedoch den starken Druck unserer Truppen nicht aushalten ftönnen, verlassen sie rasch ihre Stellungen und gehen zurück. Unsere an beidèn Ufern des Wardar verfolgenden Kolonnen haben bereits den Südau8gang. des Engpasjes bei Demirkapu ver- lassen und find südlih von der Bahnstation Mirovca an- gelangt. Am rechten Wardarufer machten wir Gefangene von den französischen Regimentern 421, 148, 48 und 84. Unsere \südlih von Kosturino vorrückenden Truppen erreichten den Kozludarefluß und beseztèn die Dörfer Calkali, Tatarei, Rabrovo, Valandovo und Hudovo, wo selbst der Standort des Hauptquartiers von General Sarrail war. Die Franzosen haben die Bahn- hofe von Hudovo nutd von Mirovca 18k Brand gesteckt. Wir erbeuteten von den Franzosen beim Bahnhof Hudovo 500 Kisten Patronen, viel Proviant und Sanitätsmaterial sowie viel anderes Material, beim Bahnhof Mirovca 30 000 ke Weizen, Fässer mit Kokosbutter, Wein und vieles andere, ferner von den Engländern 5 Maschinen- gewehre und viele Gewehre. Jn den feindlihen Stellungen sind zahlreihe Gewehre, Telegraphenmaterial und Kriegs- material verstreut liegen geblieben, in den englischen Stellungen eine Menge Bettdecken. Unsere Verluste sind unbedeutend, die des Gegners ungeheuer. Das Kampf- feld ist besät mit englishen und französischen Leichen und zurückgelassenen Verwundeten, von denen viele seit drei bis vier Tagen noch nicht verbunden sind. Sie erzählen, daß ihre Aerzte hon bei Beginn der Kämpfe davongelaufen seien. Bei ihrem Rückzuge nahmen die Engländer und Franzosen die ganze Be- völferung mit sich. An der serbischen Front rücken unsere Truppen nach der Einnahme von Ochrida am Nordufer des Ochridasees gegen Struga vor. Die östlihe Hälfte der Stadt am rechten Ufer des Drin ist bereits in unseren Händen. Der Gegner hat die Brücke in der Stadt zerstört und leistet auf dem linken Flußufer Widerstand. z
Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.
Konstantinopel, 212. Dezember. (W. T. B.) Amlt- liher Bericht des Hauptquartiers. An der Jrakfront bemächtigien sich unsere Truppen durch energishe Angriffe der vorgeshobenen Stellungen des Feindes bei Kut el Amara. Der Feind wurde in seine Hauptstellung zurüd- geworfen. Die Verluste des Feindes in diesem Kampf betragen mehr als 700 Mann, die unseren an Toten und Verwundeten noch niht 200. : f
An der Kaukasus front im Abschnitte ron Milo warfen wir mit Verlusten für den Feind einen Angriff gegen unjere vor- geshobenen Stellungen, der zwei Stunden dauerte, zurü. An der Dardanellenfront bei Anafarta hielt das übliche Artillerieduell an. Unsere Artillerie traf zweimal ein feind- lihes Schiff und dreimal ein Panzerschiff bei Kemikliliman. Bei Ari Burun heftiger Bombenkampf. Drei Kreuzer, ein gepanzerter Ponton und die Landbatterie eröffneten ein Feuer, das ohne Unterbrehung eine Stunde währte, ver- ursahten aber nur unbedeutenden Schaden. Unsere Artillerie erwiderte das Feuer und traf zweimal einen Kreuzer, der gezwungen wurde, si zu entfernen, und zerstörte feindliche Bombenwerferstellungen bei Kanlisirt. Bei Sedil Bahr brachte unsere Artillerie das Schleudern von Minen zum Still- stand und zerstörte einige feindliche Barbirmecteceininn Am 10. Dezember Minenwerfen und Beschießung- gegen alle unsere Stéllungen. Wir eröffneten ein lebhaftes Gegenfeuer und brachten die feindlichen Batterien unserem linken Flügel gegenüber zum Schweigen.
Konstantinopel, 12. Dezember. (W. T.B.) Bericht des Hauptquartiers. An der Jrakfront beseßten wir den Ort Cheikh Said östlich von Kut el Amara an der feind- lihen Rücfzugsstraße. Unsere Artillerie brahte bei Kut el Qn einige feindlihe Pontons und einen Kriegsmonitor zum Sinken.
An der Kaukasusfront nur Scharmüßel zwischen Patrouillen und Vorposten.
An der Dardanellenfront beschossen ein Monitor und ein Torpedoboot nördlich von Adjeliman und einige Panzer- chiffe bei Kemikiliman, unterstüßt durch die Beobachtungen von Luftballons, unsere Stellungen und das Hospital von Torssunköij, wo durch das feindtiche Feuer sieben Soldaten getötet und einer verwundet wurde. Bei Ari Burun auf dem rechten Flügel fand in der Nacht vom 10. zum 11. De- zember Kampf mit Bomben statt. Unsere Artillerie zerstörte am 12. Dezember einen Teil der feindlihen Schüßengräben bei Kanlisirt. Bei Sedil Bahr machte unsere Artillerie das feindliche Bombenwerfen wirkungslos und zerstörte einen Teil der feindlihen Schüßengräben und einige Bombenwerfer- stellungen. Zwei Kreuzer beschossen ohne Erfolg Altshi Tepe und Umgebung.
Der Krieg zur See.
London, 11. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds“ berichten: Der Dampfer „Mink“ ist niht gesunken, sondern in- folge einer Explojion an der Küste von Lincolnshire auf Strand geseßt worden. Der Dampfer „Dante Alighieri“, 178 Bruttotonnen, wurde versenkt.
Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Am 10. Dezember Nachmittags hat ein Geschwader unserer Seeflugzeuge in Ancona Bahnhof, Elektrizitätswerk, Gasometer und militärishe Objeîte sehr erfolgreich mit Bomben belegt. Troß des Scrappnellfeuers aus mehreren Geschüßen und der sehr ungünstigen Witterung sind alle Flugzeuge unversehrt eingerüdt. Flottenkommando.
F London, 12. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der britishe Dampfer „Busiris“, 2705 Tonnen, ist N worden. Die Besaßung wurde in Alexandrien ge- ande.
Athen, 12. Dezember. (W. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, ist nah amtlichen Berichten der griechische Dampfer „Dimitrios Goulandris“, 3744 Bruttotonnen, von Alexandrien mit einer gemischten Ladung nah England unterwegs, 150 Meilen von Alexandrien durch ein deutsches U-Boot torpediert worden. Die Besaßung verließ das Schiff in den Booten, die vom U-Boot einige Zeit in Schlepptau genommen wurden. Ein britischer Dampfer, der sih auf dem Wege nach Alexandrien befand, nahm die Schiffbrüchigen auf, wurde aber am selben Tage von demselben U-Boat 95 Meilen von Alexandrien torpediert. Die Griechen und Engländer retteten sih in den Booten. Sie wurden von einem anderen britishen Dampfer drei Meilen von Alexandrien auf- genommen und an Land gebracht.
Wohlfahrtspflege.
Zu der kürzlih gebrachten Mitteilung über die Verforgung des Heeres mit Weihnachtsliebes8gaben im Bezirk von Groß Berlin tft hinzuzufügen, daß seit dem 1. November d. J. auch über die Versorgung der Etsenbahntrup pen vom Krieasminiiterium erneut Bestimmung getroffen ist. Diz Beförderung an dic Front er- folgt dur die Liebes8gabenabnahmestelle für Eisenbabn- truppen, Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 31, Militär- Bahnhof, an die Bahrgut frahtfrei geht. Geldispenden werden au entg»gengenommen von der Dretdner Bank, Depositenkafse in Berlin: Schönebera, Hauptstraße 19, und von allen übrigen Eroße berliner und au8wärtigen YNiederlassungen der genannten Bank sowie von jeder Postanfialt unter Potisheckonto Nr. 20 990, Berlin NW. 7, von der Stadthaupikasse in Schöneterg in dem neuen Rat- haus, Nudolf Wilde-Play,f von der Kasse der Redaktion von Glafers „Annalen für Gew-rbe und Bauwesen“, Berlin SW., Lindenstrake 80, und von der Haupikasse (au auf Neichsbank.Girokonto) der Militär» eisenbabv, Schöneberg, Kolonnenstraße 31, hier werktäglih von 8 bis 4 Uhr. Die Sammeltiiellen sowie andere Freunde und Gönner der Eitenbahntruppen werden gebeter, die Sendung als eine Li? bes e ihr die Eisenbahntruppen zu bezeihnen und fie der obigen Stelle zuzuführen.
Die Gesellshaft für Kunde des Oftens (E. V.) in München erläßt einen Aufruf für weitere Sammlungen zu- gunsten der deutshen Verteidiger von Tsingtau. Smn letten Winter und Frübjabr hatte fie — unter besonders wiksamer Mitbilfe des Norddeutschen Lloyd — 50 000 „ \{icken können, und die Dankschreiben von Offizieren, Unteroffizieren und Manxschaften haben bewiesen, welche große Kreude die Gaben thnen bereitet haben. Heute leiden die in Gefangenschaft geratenen Verteidiaer immer ncch die pleihen Mängel wie vor Jabresfrist. Die Gesellschaft biitet daher um Miitel zu weiteren Liebesgaben.
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