1915 / 297 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Dec 1915 18:00:01 GMT) scan diff

L E e E E L

T E s

E E E

Kunst uud Wisseuschaft.

Die Königkiche Akademie än 9. Dignaber unter dem Waldever etne Gefamesttane,

die Aipenpässe, welhe die mi Könige und Kaiser E Icên

nuyten, sprach. In dea Vordergrund treten d:e Üeb-:rgönge im oberen Nheiagebiet, in*bzfondere der jzbt wenig begangene Séeptimer

und der Brenner. Gotthard und Sim

Westea kamea Mont Genèdre, Mont Cenis und der Große St. Beru- bard in Frage, als Za1zänze zum Brenner die SHarnißz, der Achen- und Fer Die Bewachung der „Klausen* spielte eine wichtige Rolle.

orgelegt wurden drei neu e

Unteraehmungea: Inscriptiones Graecao. haltend die ZFuschriften der Insel Euboea hr8g. von E. Ziebarth

(Berolini 1915), der Neudruck des

sammelten Schriften (Berlin 1914) und Bd. 20 der Deuishen Texte des Mittelalters, enthaltend NRädolfs von Ems Welktchronik hrsg. von G. Ehri3mann (Berlin 1915), ferner von

10. Aufiage seines Lebrbuchs der Éntwi und der Wirbeltiere (Jena 1915).

ihres Sekretars Hern in der Herr Sch{häfer über ttelalierlihen deutschen Zügen nach Ftalien be-

gesungen ? filmemnten

plon {eiden aanz aus. Jm

rihienene Bände akademischer

Bol. 12 Æc 9. ent V Vol. 12, Fatc 9, eut werden ?

6 Bandes von Kants Ge-

Hrn. Hertwig die cklungsgeshihte des Menschen

Das ordentlihe Mitglied der vhilosophisch bistorish:n Klase Auch

Hr. Georg Loeschcke ift am 26. November, das forrespondierende ‘Mitglted der phyfifkalish - ma!hematischen Kiasse Hermann Grat ¿u Solms-Laubach in Straßburg am 24. Novembzr verstorben.

Ín der am 9. Dezember unter dem

Diels abgehaltenen Sißung der vbilosopbish-bistorischen Meyer

Klasse trug Herr Eouard suchGungen zur Geschichte des Zwe

per. Hananibz2ls Feldzüge in Spanten wurden meter erläutert, ebenso die auf Coelivs zurüöcckgehende Umänderung Namen bei Livius, dur die au die S{l:ccht bei Zama fäl\{chlich zu

einer SBlacht bei Naraggara geworden Hannibal die Alpzn auf dem Paß des ichreiten, während er nah dem zugrunde der Angab2 des Poiyvios über den Weiter wurde die Stäcke der römischen in der Zeit nach der Schlacht bei

g1bt sid, daß Nom in dieser Zeit jahrelang rund 80 000 Bürger nebst den entfprech:nden Bunde3genossen aufgeboten hat, d. i. zwei Fünftel

der e:wachsenen männlihen Bevölkerung faß, der ungefähr den gegenwärtig vo und Flotte aufgebotenen Mannschaften

vor: „Ueber den Spruch .Ehre fei das Wort .Eudokia‘". Es ist wah: Untersuhung gezeigt —, daß tie Worte

Hâlite des Spruchs zu ziehen sind, und daß die zweite Hälfte lautet v Fitede (seines) gnädigen Willens den 'Menichen". In der an demselben Tage abgehaltenen Sigzung der physt-

kalifch-mathematishen Klase,

Sefkretars Herrn Waldeyer stattfand, theoretisze Abtandlung über die Reg laufender Drucckänderungen vor. bon S@wingungen bet der in neuerer 3

gearbeiteten Methode zur Bestimmung )pezifiihec Wärmen mit Hilfe pon G2s-7xplofionen erörtert. Herr Nernst zeigte ferner cirige

Kristallmodelle und besprah ihre Bezieh1

Das deutsche VolksliederarHiv tn Freiburg erläßt

einen Aufruf, der Nichtpurkte für Bolksliedern gibt. „Mit allen guten

jo heißt es hat auch das deute Lied unser Heer ins Feld be- gleitet. Es verdient künftizen Geschlehtern im einzelnen aufbewahrt

t werden, welche Rolle das deutsche Kriege gespielt hat; für den Feldzug darüber nur unzureihende Mitteilungen und allgemeinen Volkekieder,

liebe ? bevorzugt, haben sie besondere, nur ihn

landschaftlich, stimmlih begründete Unterschiede bemerkt ?

D E

Theater Königliche Schauspiele. Sonn-

abend: Opernhaus. 280. Abonnementsvor- stellung. Die ständigen Meservate sowie die Dizrst- und Freipiätze sind aufgehoben. Richard Wagner-Zyklus. 17. Tag Parfifal, Ein Bühnenweihfesifpiel in drei Autzzen von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 274. Abonnementsvor- sielung. Alt- Berlin. Heit-re Bilder aus der Großväterzeit. Jn Szene gesetzt von Herrn Dr. Bruck. Die Retfe auf gemeinshaftlihe Koften. Keomiiches (Hemälde in 3 Rahmen, verfaßt ven Herrn Louts Angely. Vorher: Wiener in Berlin, Singsptel in 1 Aft, vertafßt von Herrn Karl von Holtei, Anfang 74 Ubr.

Sonntag: Opernhaus. 281. Abonne- tnentévorstelung, Die nändigen Neservate j3wle die Tientt- vnd Freiplägze sind auf- gehoben. Richard Wagner-Zyklus 18. Tag: Parfifal. Ein Bühn-n veih- festsptel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Anfarg 7 Uhr. ;

Schauspielhaus. 275 Abonnementsvor- Pellung. Dienst- und Freipläge sind auf- gehoben. Att - Berlin, Heitere Bilder aus der Großbäterzeit. In Szene gesegi bon Herrn Dr. Bruck. Anfang 74 Uhr.

Yeutsches Theater. (Direktion : Max Meinhardt.) Sennabend, Abends 7} Uhr. Maria Stuart.

Sonntag, Na@mittags 24 Uhr: Zu leinen Preisen: Die deutschen KÄlcin- städter. Abends 75 Uhr: Maria Stnart.

Montag: Judith.

KammerLrfsviele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der

Buater.

Sonntag, Nachmittags 2} Uhr: Zu keinen Preisen: Wetterleuhten. Abends 8 Uhr: Der LBeibsteufel.

Montag: Der Weibvsteufel.

Volks8bühne.

(Theater am BVülowplas.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Dizcektion: Max Reinhardt.

Sovnabend, Abends 8 Ubr:

Heere einschließlich der Flotte

zcbotenen entspreden dürfte. Außer- dem wurden die Konflikte zwischen der italischen Politik und ter Westpolitik Noms in der Zeit vom Ausgang des Ecsten Punishen Kiteges ab besprochen. Herr von Harnack legte eine Abhandlung

u) welde volféetumlihen und Kunst- Lieder werden nun im Felde gesungen, welhe mit besonderer Nor- zeit) Werden bet besonderen Truppengattungen gewisse Gesänge

Das | Kaiser und Galiläer.

Bublikum machen, es der letzten

Vorfitz ihres Sekretars Herrn

„Weitere Unter-

iten Punishen Krieaecs* en P [hen Krie( mummung

zablreiher geogr ‘phtscer | f Ebe pensionat #

ift. Ebenso läßt Coelius de Se ¿t Goelius den | ine König

Kleinen St. Bernkard über- Dioruben Bericht und nach

E E cont Genèvre gezogen ist. 2X C e gezogen ist erwächst ba

Cannae behandelt; es er-

Glüd fortt

sie zeigt kei

it 17 e ei s über 17 Jahre, ein Prozent die sich

m Deutschen Reich für Heer

nah thr er züchtigt, wi fahrungen,

Gott in der Höhe“ und \cheinlichß das wtrd in der

eUnd auf Erden® zur ersten Grundlage

kunstlos gez den Blicken keine rete auf der Gewandung

die unter dem Vort des legte Herr Nernît eine istrierung \chnell ver- In ibr wird das Auftreten

zit besonders von Pter aus- Georg Pae!

Im K des Nichar aufgeführt :

ingen zur chemisGen Valenz,

die Sammlung von

E Leisrer; G Geistern urseres Volkes

Lied im großen deutschen der Jahre 1870/71 liegen vor. Welche Soldaten- baue N gegebe „Wiener i

en eigene Leder? Wurden

s E Ei, s : t Abends

Sonntag, Nachwittass 3 Uhr: kleinen Preisen: Hamlet, s Ubr: Das Miratel.

Montag: Traumulus,

Berliner Theater. Sonnab., Nam. 3 Uhr: Der Zauberzylinder. Abends 8 Ubr Wenn zwei Dochzeit machen. Ein Ser;fpiel mit Gesang in 4 Bildern von Rudolf Bernauer und Nudolph Schanzer. Musik von Walier Kollo und Willy Bredsneider.

Sonntaa, Nachmittaas 3 Uhr: Wie einft im Mai. Abends 8 Uhr: Weun zivei Sohzeit machen,

Montag und folgende Tage: Wenn zwei Sochzeit mazez,

_ Theater in der Königgrüßer Ptraße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Vater, _Trauersptel in drei Akten von Auzust Strindberg. Uebersegzt von Gmil Schering.

Sonntag, Namittaas 3 Uhr: Raufch Abends 77 Uhr Maxia Stuart.

Montag: Dez Vater.

————————

i: Somdôdienhaus, Sonnabend, Abends spiel in 3 Akten von Robert Retert blätter ! Abends 8 Uhr: Die oBeA hafte Frau.

riscldelle S cdende Tage: Die

Deuishes Künstlertheater. (Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sue setige oelena, Lustsptel in drei

n von Rudolf Pr Walther Stein. Preiter and Loo Sonntag und

folgende Tage: selige Exzellezz. s Me E E

Lessingtheaier. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Kaiser und Galiläer. Ein weltgeschichtliches Schausptel in 5 Akten n ente Me, t

onntag, Nachmittags 3 Uhr: Vaus- meister Soluesz. Abends 7# Uhr:

Miraktel.

gehobene vaterländische Lied? Art gesungen? Wer find die Sänger 2? grades) oder die Gesantheit ?

Zert und der Kehrreim auf Sind an fallende Eigentümlicßkeiten des Feldzuges beobachtet worden 2? Liedern dur gebildete oder ungebildete Feldzugsteiln Dat fih der Gesang irgendwo |praGli, mufifalisch, saGlid aus Fetndeslanb etwas angezignet ? oder geschriebene Liederbücher beim Singen und Verbreiten der Lieder 2*

seines Lebens teilnehmen, f

Spiellettung im allgemeinen gut, beson

Klingfor: Herr Habich; Titurel

Herren Henke und Philipp. Ble. Die Borstellung beginrt um 7 Uhr. Morgen, Sonnabend,

) bon Mayburg, Nessel und die Sind im | Zimmerer mit,

2 E

| puoe us Feldzuges Veränderungen, Vermishungen im Liederbeslande

heobahtet worden, etwa ein Neuauftau oder Sichausbrei -

T Wissenschaften bielt stimmter Lieder, Wandern eines rev aat fe von En Dent zum andern und dergleichen ? Bet welcher Gelegenheit wird vorzügli

Sind etroa bestimmte Tätizkeiten regelmäßig von be- Welche Rolle spielt das religi

Wann und wo werden Lieder diefer Einzelne (weichen Bildungé-

Liedern begleitet ?

Verteilt sih etwa einzelne oder

Wortea und Weifea bekanuter

Welche Rolle

Tbeater und ufik. SchHhilleribheater Charlottenbur

das Swhillertheater wollte cs fih nit nehmen lefsen, fein mit einem Drama voa August Strindberg bekannt zu wählte aber mit Vorbedocht keins der problematishen Werke

r

Schaffen8zzit des \{wedi\ Gen Dichters, son

eln romanti|ches Rittershauspiel „Ritter Benats freilich damit eine Die Lehrhaftigkeit d bald erkennt man, daß NRomantik und RKittergewandung nur eine Ver-

, besonders tiefgehende dieses Siückes lugt überall be

sind, iu der ein Moderner das Thema erörtert.

Ssteuec dort einzufordern fommt, irgend

gläubiger, der dem Mitter noch eine letzte Zablungsfri er seine Forderung eintreibt.

Der Ehekonflikt, der nun raus, daß der Ritter szine Gattin nit

räumen läßt, bis das Unheil hereinbrit

wat. Vor der grausamen Wirklichkeit des Lebens \ch kein Verständnis für die Arbeit ihres Mannes, für diz Liebe, darin kundgab, daß er thr alles Häßliche ferahalten wollte: S sie reit ihn zum Zorn, und als er, aufs äußerste erregt, die Hand | Ide

bebt, um fie zu sirafen, wie man ein un U sie ich von ihm trennen.

insbesondere mit dem s{churkis\{hezn Bogt,

Jugendgeitebten, bet dem sie elne Zuflucht zu finden boffte, wandeln allmäbiich wieder ihren Sinn, und etn frommer, Vorse Kloste:bruder führt die Gatten wieder zusamm

eine rehte Ghe miteinander führen wollen.

der Zuschauer vorüber; aber die bunten

Leultkraft, und die moderne Sprache, die die Gestalten hne im Munde führen, stehen in selisamem Gegentäß zur

und Umgebung. Gespielt rwourde unter

Der Beifall kl

öniglihen Opernhause wird morgen als 17. Tag

t-Wagner- Zykius ,Parsifal“ in no&stehe

Kundry: Frau Dene'a; Blumermädchen: d

Marherr, Escher, Herwig, Engell, Birkenst: öm; Altsolo: urnemanz: Herr Knüpfer; Parstfal: Herr Jadlowker ; Amfortas: Herr Arnmster vom Stadttheater in Hamburg ais Gast; U Ha | : Herr Krasa; Gralsritter: die Herren Sommer und Krasa; Knappen : die Damen Escher, Birkenstrôm, die Dirigent it der Generalmusik direktor

L _wird im Königlichen 4lt-Berlin* (Heitere n. In dem zu

E n Berlin® S

; aufgeführ wirken die in der den Besdckluß bildenden

[ 4 theater.)

Schirin und Gertrazde. von Ernst Hardt.

Stuart.

¿rranffurter 1 74 - -. Í

Montag: Der G’wissenswurm.

Charlottenburg, Sonnabend, Abends 8 Uhr: Nüiter Bengts Gattin. Schau- ¡piel in sünf Aften von August Stcind- berg.

Sonntag: Jungbrunnen.

Montaz: Heimat.

Deutsches Opernhaus. (Ghar- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37 Direktion: Seorg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoffmauns Erzäh- lungen, Phantastische Oper in 3 Bildern, einem Vorspiel und einem Epilog nad Th. Amadeus Hoffmanns Novellen von Jules Barbier. Musik von Jacques Offenbach. Sountag, Nachmittags 3 Uhr: Die verkaufte Braut. Aberds 7 Uhr: Die Meistersiuger von Nürnberg,

Montag: Rigoletto. ;

Koinische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Der tapfere lau. Abends s Uhr: Jung muß man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangs3texte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert.

Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Gold gab id für Eisen, Äbends 8 Uhr: Jung muß man fein. Montag und folgende Tage: muß mau fein.

Jung

die Gesammtheit ?

vielleicht auch Veränderungen während Was fonnte über Neudichten ton

Wirkung zu

z : : Das mittelalterlize Kloster, dem der Ntiter Bengt Margit, setne Vrauk, entführt, könnie ebensogut ein Töchter- ein, Hof und Sch{loß ein modernes Landgut, der Vogt, der

ondern fie cinen Traum von Schönheit und

Aber weitere trübe Er-

en, die nun auf neuer A A N

Ÿte tei i Ín funf ziemlich

immerten Akten ziehen diese Letes- und (heftandsfzenen an

ders von Frau Wasa (Margit), chfe (Benat) und Aifred Braun (Belchtvater). ÜUrmöglich ivar dagegen Erwin Kopp als Vogt.

Bilder aus der

Damen Durieurx, Herren Böttcher, Vespermann und

„Reise auf gemein- (Fortsezung des Nichtamtliche | Schiliertheater. 0. (Wa!laer-| Theater om Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sonnabend, Nachmittags 32 Uhr: Doru- Scherzipiel | cöschen. Abends 81 Uhr: Jwmer

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Maria | in pier Bilder Ç 5 9, „tomiltag8 3 : +vcorta | in vier Dildern von Hermann Haller und Abends 8 Uhr: Die fünf | Willi Wolf. p

Veéperunann. Im Theater in

ôse, das

der fortlauf-nde

Lieder auf-

ehmer beobachtet

spielen gedru@:e | Nagler, vnd

g. ner Semeinde aufführen

dern ein äâlteres, Gattin", ohne erztelen.

Buffücrang voa Goethes Sauspl Friedrich Kayßler ia dr Titelrolle, auf Donnerstag, den 23. d.

festgesezt worden. Die Besetzung der übrigen Hauptrollen ist folgende: Adeiheio: Irene Triesch; Slifabeth: Helene F:hdmer ; Weislingen: Zudwig Partau:; Maria: Anna Ernst; Franz von Sikingen : Nudolf Lettinger ; Pans von Selbitz: Guido Herzfelo; Lerse: Hans Mierez! derff; Franz: Feriß Schulz; Bruder Matin: Bruno Kastner. Dag Werk wird von Rudolf Bernauer in Szene gesetzt. die Szeaenbilder und G:wänder stammen von Svend Gade.

„Die heilige Nacht“, ein Welhnaht?oratorium von Francitcug R „Ein? feste Burg“, Kantante von Bach, wird der bedeutend verstärkte Jerusalemsfkirchenchor unter der Leitun des Königlichen Mufikdireklors M. Eke mit namhaften Solo! Fräften und dem Blüthner-Orchester am 28. Dezember, Abends 8 Uhr, in der Jerusalemsfirche zum Besten der Kriegsbilfe in

\aftl:Ge Kosien® die Damen Arnslädt, Conrad, l i Lih und die Herren Patiy, Eggeling, Ethoh Lon febebur M

der Königgräger Straße ist die „Söhß von Berl'hingen“, nt

Eftkntrittstarten zu 3, 2 und 1 M sind

bei Bote u. Becck und W:rtheim zu haben.

Manuigfaltiges,

i Berlin, 17. Dezember 1915. Die Stadtverordneten beschäftigten si in ihrer gestrigen

raus, und fehr Sigung in der Hauptsache mit einer Borlage des Magistrats, be,

„Die Erziehung

die Hausau

ihlüsse,

ein Hypotheken- ; st agcmâht, che | malige geschildert wird, | ¿U entctten. l an den Sorzen | Seltung haben. Die wicd nit mehr erhoben. und fie jäh ec- audert ihr nun, l L träge über Großabnehmer auf

gezogezes Kind | 2 &S ui

HöHstieistunz nah cinem Monat zu entrichten.

Hâllte apparate gezahlt werden

ihrem einfitgen

hung fpielender

Bilder haben

Scch{ullaîten.

Franz Bonnos | köln für die Jahre

ang recht matt.

nder Beseßung ie Damen Dux, Fräulein

Schauspiel, | zun Opfer fiel. Gi oßväter- ten Singfpiel

Heisler, | bungen,

E G I ET L E E E E E E A A

Nollendorfyla.

feste druïf! Vaterländish2es Boltksttüg [ Mul? von Walter Kolo. Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Zum ersten Male: Der Obversteiger. Abends 84 Uhr: Junmer feste druff!

Montai und folgende Tage: Fraimee feste druff ?

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonrabend, Abends 81 Ubr: Krieg im Frteden. Lustspiel in fünf Atten von G. von Oa ao F. von SGönthan.

Sonntag, Nachmittags 3X Uhr: o schaftlicher Diener E M Abends 84 Ubr: Die Ehre,

Montag bis Mittwoch: Krieg im Frieden.

Thaliatheater. (Direktion : Kren und Sg®hönfeld.} Sonnab., Nachmittags 4 Uhr: Schucewittchßeu. Äpents 8 Uhr: Drei Paar Schuße. Lebensbild mit Sesang in vier Bildern, fret naŸH Karl Görlitz von Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Mußk von Gilbert Sonntaa, Na#mittags 3 Ubr: Zu letnen Preisen: Fohannisfeuer. Abends 8 Uhr : Drei Vaar Schuhe. Montag und folgende Tage: Drei Paax Schuhe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Dahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Nach- mittags 4 Ubr: Klein Notkäppchen. Abends 87 Uhr: Vodos Brautschau. Schwank in 3 Akten von Max Reichardt. Sonntag und folgende Tage: Wobos Brautschau. h

Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle. Abends 8 Uhr: Das Fr Len go unt, geren in dret Akten n Georg Vkonkowski u y no! Aa von Ster, N onniag, Nehmittags 33 Ubr: Polen- blut. Abends 8 Uhr: Früiut- lein vom Amt, E B Das

Montag: Komödie der Worte.

Montag und folgende Tage:

Konzerte,

8 Uhr: Zum Besten des Vereins BVolkéküben in S{öreberg (E. V): Konzert von Sifriede Goette (Gesang),

fänger Paul S{chHmetbes (Gesang). Am

Fräulein vom Amit.

tr:ffend den neuen Elektrizitätstarif. fragte folgenden Beschluß zu fassen: „Vora 1. Januar 1916 ab werden die Haus anichlü „cfern nah Ansicht der Direktion ein ange ¡nefsener Verbrauch gewährleistet ift, unentgeltlih ausgeführt. Nuy für folGe Hauus8anschiüsse,

von dem Ekektrizitätszähler M zahlen. Daneben Kilowatt der entnommenen und dur Leisiungszeiger festgestellten

Danach foll im

214712 Æ gezablt werden. Ein 15 Jahren s{webenden Nechtsstreit war fowoßl vom Bezirksaus\Yuß als au vom L ververwaltungsueriht angeregt worden. ; empfahl, für die genannten 19 Jahre diesem Verglei nach Ansicht des Ausfchusse Je N retten Verhältnisse für die Stadt Berlin kein Anlaß vor, über diese Zeitgrenze_ hinaus8zugeben. Antrag. Die Versammlung beschloß dementsprehend. Auf die öfentiiche folgte eine geheime Sizung.

___ Sofia, 16. Dezember. infolge von Kurzsh!uß in dem nade bei So Krankenhaus eine Feuersbrunst aus, der cin Seitengebäude n Per __ Dank ter werktätigen Hilfeletstungen der Aerzte und des Sanitätöperscnals gelang es, alle in tem Gebäude untergebrachten Verwundeten, mehr als 300, rechtzeitig in Sicherheit ju

Der Magistrat bean,

deren Kabellänge von rer GSrundstück2Ggrenze

an gerechnet, 2 m übersteigt, ist voa dem Antragsteller ein ein, Kostenzuichuß von Dicfe Bestimmung foll für die Gebühr für

6 M für jedes Meter Vèehrlänge

: Vororte feine Pcúfung der Installationen Unter AujtreSterhzltuna der Bestimmung

in § 7a deö Gemeindebeshlusses vom 20./28. Mai 1915 über d (Eiturihtung der Städtischen Gleftrizitätswerke Berlin werden Ver Lieferung hohgefsvannter Elektrizität an

folgender Grundlage abgeschlossen: Für festgestellte Kilowattstunde find it eine Giundzebühr für jedes

Staffeltarif zwishen 10 und 7 4 für den

Die Grundgebühr soll mindestens für d der Gefamtleistung aller t i E

r anges{chlossenen Doclhspannungs- und mindesteas für 50 K lomwattftunden.*

Nach ku z2r Erörterung wurde die Vorloge e!nstiznmt

? erun rde g? einstinmig angenommen, Im Auftrage des varberaten.den Aus\Gufses erstattete der Stadty, Düring Bertcht über eine Vorlage wegea der Zahlung etner Vergleihs)umme an

Neukölln als Zuschuß zu den Vergleichswege an Neyu- 1898 bis 1908 eine Summe von

folher Verglei in dem seit

Der ZUsichuh i zuzuittmmen, 9 liege aber angesiht3 dec tatsählihen und

Der Referent begründete diefen

(W. T. B.) Um Mitterna®t brag

fia gelegenen Alexander-

A D E" D:

in der Ersten Beilage.)

z + Sonnabend, Abends 8 Uhr: Michel. Fakel in 3 Akten von Paula Bush. Original. Pantomime des Zirkus Bus. Einstudiert von Ballett- metster N. Riegel. Mußik oon Kapellmeister A. Taube:t. Dekorationen von (Seorg Handrich, Dresden. Kostüme von Leopold Ver), Katserl. Köntgl. u. Großherzogl, Doflieferant. Vorher das grofße, glänzeude Prograutm,

Zirlfus Busch

: Sorntaa, NaHmittags 31 Uhr und Abends 8 Uhr: 2 Vorstelungeu. (Nad- mitt1gs bat jeder Erwachsene ein etgenes aps Ut S Jahren a auf allen Siß- aß»-n, jedes weitere Kind halbe Preise, In beiden Vorstellungen: Michel.

Familiennahrihten,

Verlobt: Frl. Maria von Blnedau mit Hrn. Dr. phil. Waldemar von Wasie- lewski (Sondershausen —Magdeburg).

Ver ehel iht: Hr. Theodor Frhr. Tucher bon Simmelsdorf mit Frl. Steffi Ull- stein Berlin). Hr. Hauptmann Bodo von Wizendorf mit Fri. Carola von Rantzau (Erfurt).

Geboren: Ein Sobn: Hrn. Pfarrer

Ulri Well:nann (Kordeshagen),

Ge storben: Hr. Generalleutnant z. D.

Georg von Viebahn (Berlin-Dahlem). Frl. Mathilde von Braunschweig (Fraustadt).

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg.

Verlag der Expedition (J. V.: Mengering) in Berlin.

L Druck der Norddeutschen BuchdrudCerei und Beethoven-Saal. Sonnab., Abends Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen

Edith v. Voigtlaenderx (Viol ), Kammer- | (eins{chließlic Warenzeichenbeilage Nr. 99),

fowie die 834, Ausgabe der

Klavier: Fris Lindemaun.

Deutscheu Verlustlisten.

Die Skizzen für

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

M 297.

Berlin, Freitag, den 17. Dezember

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Fleishpreise im Großhandel in Preußen in der zweiten Hälfte des Monats November 1915.

Nach der vom Königlichen Statistishen Landesamt veröffentlichten tabellarishen üecbersiht der Spannungs- (höhsten und niedrigsten) und der Durchschnittspreise von Fleis im Grcoßhandel in der zweiten Hälfte des Monats November 1915 betrugen in Mark die

Durchschnittspreise für 50 Kilogramm:

Rindfleisch | Färsen» (Kalben-) und | Kuhfleish

î

Désenfleish | Bullenfleish

| ' 1 l j j

in den

BertichGts-

orten

| |

Désen bis zu höchsten3 7 Jahren von jüngeren fleishigen niht ausgemäsieten und älteren außgs gemästeten Ochsen von mäßig genährten jüngeren und gut genährten älteren Dchsen von vollfleishigen Bullen von mäßig genährten jüngeren und gut genährten älteren Bullen Färsen (Kalben)

Kühen bis zu 7 Jahren von älteren au8gemästeten Kühen und wenig gut entwidckelten jüngeren

von vollfleishigen au3gemästeten von vollfleishigen au8gemäfteten von vollfleishigen au8gemästeten

| | j j | 1

ù

| Frefser-

j j

Kühen und Färsen (Kalbon)

Kalbflet\ch Hammelfleisch

2 |

j j

fleisch

| | j |

j j j Î j

augkälbern

| |

Saugkälbern Masthammeln

Lebendgewicht)

von Doppellendern

j j

|

von feinsten Maslkälbecn

Schafen (Merzschafen) chweinen zur Dauerwarenfabrikation

von mittleren Mast- und besten

von geringen Masi- und guten

Lämmern und guten Schafen (über ca. 225 Pfund Lebendgewiht)

von Mastlämmern und jlingeren von Shweinen zum Frischverkauf

(Ladenshweinen bis zu ca. 225 Pfurtb

von müßig genährten Hammeln und von S

von älteren Masthammeln, geringerett

(von gering genährtem Jungvieh)

[4] D _

Königsberg i. Pr. 1084| | 931} D e 871451 84 H 894 || Berlin . | 111° | 1024| | 1104} Stettin I l | 96 |

Posen 96 1 90 | 94 Breslau 1014| 954) | 95 f} Gleiwiß 974 | 874) L DO Na «4+ 100 | 90] T0 Magdeburg z 103 54 | 106 | 100 Halle a. Saale . 105 | f} Erfurt ?) ( 81 194-| 82} Moa 2). 2 ¿ais | 106 98t | Kiel 5 j | 934) Dortmund 1102} 95" } Gelsenkirchen . . | | l 954) Bochum ._ | E Düfeidorf ..…. | 105 | 10C 95 Duisburg «- « « | : 924 Glberseld .. . « 1094 |

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1) Fresserfleisch kommt in Breslau nur ausgeschält, d. h. ohne Knochen, zur Wurstfabrikation zum Verkauf.

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Die

Preise für Hammelfleish in Erfurt beziehen sih auf Fleis einschlteßlich von Kopf, Lunge, Herz, Leber und Milz. ?) Die Preife für Altona

roeihen insofern von den übrigen Angaben a

als in der zweiten Spalte „Ochsenfleish von vollfleishigen au8gemästeten Ochsen“ nicht bi3 zu 7,

sondern bis zu höchstens 4 Jahren und in der vorlegten Spalte „Schweinefleisch zum Frishverkauf“ nicht bis zu eiwa 225, sondern bis zu

etroa 180 Pfund Lebendgewiht in Betract kommt.

Die industriellen Quellen deutscher Kraft.

Neben der deutshen Landroritshatt, deren Leistungatähigkeit in einem Aufsaß über „die landwirtschaftlihen Quellen der deutschen Kraft“ in Nr. 295 des „Neichs- und Staatsanzeigers“ kurz dargest: Ut wurde, ist unser reich:s industrtelles Gebtet der andere Pfeiler dir deutsen Macht. Die Industrie Deu1schlands beruht auf seinem Koblen, und Erpeihtum. Jhr wies der Krieg Aufgaben im Interesse der Landesverteidigung zu, und diesen ist sie gerecht ge- wo: den. Sie bat eine wesentlih bessere Anpafsungsfähtgkeit bewiesen, als die Indusirie unserer Gegner.

Auch hier i} der Vor)}prung dadurch erzielt worden, daß fich unsere Industrie {hon in den erften Ptonaten des Krieges auf {ih felbst gestellt und jh gezwungen fab, \sih der Kriegswirtschaftslage anzupassen. Während man tm feindlichen Auslande noch von der Er oberung deutichzer Abjaßzgebiete träumte, arheitete die deutshe In- dustrie {on für die deutsche Kriegswirtshhaft; und während man tm feindlihen Ausland den Tag sckon bestimmen zu können glaubte, an dem Deutschland infolge der mangelnden Ein- und Ausfuhr seiner Industrie zu Grunde gerichtet fein werde, kam unerwartet der Tag heran, an dem sch im gegnerishen Lager zeigte, daß ein l’ämpfendes Heer zum Stege eine g: waltige, erst- Tassige und leistungsfähige Induitrie hinter si haben müsse. Unsere Gegner sind daher jeßt noch auf die amerikanische Industrie an- gewiesen, die tbnen aber nur zu hohen Pretsen zur Verfügung steht. Während Deutschland fich auch industri:ll genügt, müssen England und Frankreich troy der Mobilifierung threr Industrien ungeheure Summen an Amerika zahlen, Summen, die auf die Dauer den größten Nationalreihtum ershöpfen. j i

Grupydbedinaung für die erfolgreihe Führung jedes modernen Krieges ist das Vorhandensein aenügender Mengen ven Ki hle. Die deutshen Stein- und Braunkoblenlagerstätten werden auf 423 356 Millionen Tonnen geshätßt. Demgegenüber b sit England Kohien- lager im Umfange von 189 533 Millionen Tonnen und Frankreich solhe im Umtange von 17583 Milltonen Tonnen. Die im übrigen Europa (bavpt\äcblih in Belyuten und Nußland) vorhandenen Lager werden auf 153 718 Millionen Tonnen geschäßt. Son vor dem Kriege hielt also Deutschland bereits 54 9% der europäischen Kohlen- vorrâte in der Hand, ein Verhältnis, das sfich wesentlich zu seinen Gunsten dadur verschoben hat, daß Deutschland fast gavz Belgien sowie das nordfranzôsi\he Kohlenrevier und einen Leil des russischen Kobleng, bieis besetzt hält

Aehnlich \stelit sich das Verhältnis Deutschlands inbezug auf Erze und metallishes Eisen. Deutschlands Anteil an den Vorräten Guropas wird für Erze auf 3878 Millionen Tonnen und für metallishes Eifen auf 1360 Millionen Tonnen geschägzt, aegenüber England mit 1300 Millionen Tonnen Erzen und 455 Millionen Tonnen metallishem Elsen und gegenübcr Frankreih mit 3300 Millionen Tonnen Erzen und 1140 Millionen Tonnen metallishem Eisen. Aber au in der a runs dieser Schätze ist Frankreich dur die deutshe Beseßung

arl beengt. :

Ganz beträhtlich und zwar wesentlich stärker als in anderen Län- dern ist in Deutschland die Koksgewinnung gesliegen, deren Neben- vrodukte in ibrer vielseitigen Verarbeiiu1g und Anwendung (Fa1ben, Chemikalien und Arzneien) das Ausland von Deutschland abhängig gemacht haben. ;

Die Steigerung, die die deutshe Noheisenerzeugurg von durh- \hnittlich 1 924 700 t während der Jahre 1871— 1874 au} 15 574000 t im Jahre 1911 ‘erfahren hat, ist vou keinem Lande der Welt erreicht worden. Auch inbezug auf den für die Kriegführung so unendlich wichtigen Stahl steht DeutsWland in Europa an der Spitze, es bleibt aber hier nit unwesentlih noch binter Amerika zurück.

Die deutsche Elektrizitättindustrie beherrscht in ihrer Ausdehnung und Anwendung die Welt. Sie vermochte daher auch für den ries Ungeahnte Aufgaben zu erfüllen. Jn der Kaliproduktion Kal wird überhaupt nur in Deutschland gewonnen besißt Deutschland ebenfalls eine sehr wertvolle volk8wirtshaftliße Waffe.

Industrie und Landwirtschaft sind die Grundlagen unseres hoch- entwickelten Wirtschaftslebens, beide glelch unenthehrlih für den Steg

und die Zukunft unserer Sache, die eine niht ohne die andere. Bei noch fo hoher Würdigung der Leistungen der deutshen Landwirtschaft im Kriege darf man nit übersehen, daß die Größe des industriellen Deutsch!ands die Blüte der Landwirtschaft vor dem Kriege mitbedingte, daß das industrielle Deutschland eine unumgängliche Voraussetzung ist für die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft, daß bestimmte deutsche Industriezweige für die Lebenshaltung und teilw- ise auch für die Er- nähzuung des deutshen Volkes einfah unentbehrlich sind.

Literatur.

Die dem Schreiber dieser Zeilen vorliegende, in den leßten Wochen erschienene belletristishe Literatur macht keinen erfreulichen Eindruck. Pan wird bei threr Lektüre versucht, das alte Wort, taß die Wissenschaften während des Krieges s{chweigen, auch auf die Literatur auszudehnen. Der Krieg scheint ale geistigen Kräfte in Anfpruh zu nehmen oder do abzulenken. Mancher mit feinen Stoffen ernsthaft ringende Schriftsteller mag heute niht die Samm- lung finden, sch in etnen der kriegeri|hen Gedankenwelt fremden Stoffkreis zu vertiefen, während {thn von der dichterischen Gestaltung der gewaltigen Gegenwart selbst das rihtige Gefühl abbält, das thm ihr gegenüber noch jede dichterishe Per)pektive fehlt. Die große Zahl der für die Unterhaitungsltteratur Schaffenden s{heint solhe Bedenken nicht zu kennen ; die meisten Schriften, die sie zu Weihnachien auf den Markt gebr: cht baben, ve: wenden den Weltkrieg, wenn nicht als Hauptmotio, fo doch als Hintergrund, vor dem sih die Vorgänge unter mancherlei Beziehungen zu ihm abspielen. Einige Bücher dieser Art, die, ohne böbere künstlerishe Werte zu besißen, doch zur besseren Durchschnittsunterhaltungsliteratur geechnet werden können, seien hter kurz aufgeführt und gekennzeichnet. Georg Hirschfeld, der in früheren Jahren eintge feine, stille Bücher geschrieben hat, gibt tm Ver- lag der Gebrüder Paetel einen Roman aus dem Jahre 1914 „Der japanishe Garten“ heraus (9 , geb 6 4). Er spielt in Münchener Künstler- oder besser gesagt Bohèmekrceisen, und zwei dort bineinverschlagene junge Berliner „Aestheten“, die \fich in der Schwabinger Luft und thren Anrüchiakeiten recht wohl ju fühlen seinen, werden durch den Ernst des ausbrehenden Weltkrci-ges von ihrem Pseudoänhetentum, ihrer Ueberweriuung des Aus- ländisden und anderen Zeittorheiten geheilt. Aus dem Stoff bätte fih ein hübscher satyri\cher Noman mit ernstem Ausklang bilden lassen; Hirschfeld bat ihn aber nicht fesselnd zu formen gewußt. Die Gestalten, eintge Münchener Typen abgerechnet, die als Nebenfiguren eingefügt sind, find ohne inneres Leben; die Schilderung des Münchener Lebens und des Schwabinger Treibens ist, obwohl fie mit breiter Gegenständlihkeit durhgeführt wurde, herkömmlich und wenig fesselnd; der feelishe Wandlung3prozeß der beiden Helden vollends bleibt völlig äußerlih. So bietet das Buch niht mehr als Unterhaltung für einige müßige Stunden. Etwas höher kann, was die ‘gedanklihe Verarbeitung des Stoffes anlangt, Nathanael Jüngers Roman aus dem Deutschen Kriege 1914/15 „Die lieben Vettern® bewertet werden (Hinstorffihe Verlagsbuch- handlung, Wismar; 4 #, geb. 5 6), obwohl Hirschfeld von Hause aus größeres dihterisches Talent besitzt als der vtel gelesene nord- deutshe Grzähler. Jünger hat eine biedere, treuherzige Art zu plaudern; eine gesunde, kernhafte Ethik und \{lihte Religiosität stehen ihm gut an, auch an Temperament und Humor fehlt es ihm nicht. Für die Breite mit der er vorträgt, ist aber seine Gedanken- welt nicht tief genug und seine Charakterisierungskunst zu fla. Troß wohl gelungener Einzelheiten ermüdet seine behaglih-breite Gpik, weil das breitgesponnene Gewebe zu viele dichterish leere Stellen aufweist. Das ist um so mehr zu bedauern, als Jüngers im Kern ret an- \prechendes Talent sh wahrs{heinlich mehr in die Tiefe entwickelt hätte, wenn es niht Jahr für J1hr in einem dickietbigen Roman verausgabt worden wäre. Die „lieben Vettern“ in dem vorliegenden sind, wie leiht zu raten ist, die Eugleter. Eine Hauptfigur des Nomans ist eine junge Tochter Albions, die in Deutihland ihre Ausbildung genoß und die Lebe eines deutschen Marineoffiziers gewinnt, Da briht der Krieg aus und

1915.

stört nicht nur das Liebesglück, soûvern die Liebe zu dem deutshen Offizier wird der Engländerin zu einem unverdienten Verhängnis. Im übrigen is in den Roman ziemlich alles an kriegeri)hen Handlungen verwoben, was der Weltkcieg zeitigt : Artillerie- und Infanieriekampf, Unterseebooikriez, Flieger- und Feppeltwangrisse. Leser, die Freude am Gegenständlichen und Z itlih- öInterefsanten finden, werden diesen Roman vielleicht gern lesen, wer höhere dichterishe Werte sucht, wird sich immerhin an wohlgelungenen Einzelheiten erfreuen können. Ungleih höher an dichterishem Netz und f\traffer Zusammenfassung steht die Erzählung „Das kleine Glü“ von Nikolaus Schwarzkopf (Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart und Berlin. (2 #4, geb. 3 6.) Das Büchlein behandelt \tofflich einen kleinen besheidenen Kreis; das geschieht aber mit liebevollem Gingehn auf das Seelishe und mit zarter, feiner Linienführung. Shwarzkopf erzählt vom Leben und Werdegang dreier hessisher Häfaerkinder, deren eines ein wadckerer Kunsttöpfer, das andere ein berühmter Heldentenor wird; das dritte, ein Mädchen, gelangt an der Seite des Kunsttöpfers zu stillem Helden- tum. Während ibr Mann in der hessishen Heimat einem öIndustrie- zweig zu neuer Blüte verbilft, ruft fie die Frauen und Mädchen zu \ozialer Arbeit und freut ih, eine „Häfnerin nach dem Herzen Gottes“ zu sein. Der Reiz der {lichten Erzählung liegt ledigli in der Art, wie fie vorgetragen wurde, und das läßt sih hier nit aus- führen, sondern will gelesen sein. Während in diesem Büdclein der Welikrieg nur als drohender und doch zugleich zur K:aftentfaltung antreibender Schatten hinter der Erzählung steht, gestaltet er rein äußerlih herbeigezwungen, in Sophus Bondus Eczählung „Die Prise Britannia* die SHhlußeatwicklung. Das Buch erzählt von allerlei phantastishen Irrfahrten eines Kapitäns, der mtt setner fühnen Gnfkelin einen in Südamerika erworbenen und vers steten Say einzubringen auszieht. Nah wilden und auf- regenden YAbenteuern ereilt ihn ein causiges Ende. Die UVeberlebenden werden dann auf der Heimfahrt vom Kriegs- ausbruh überrascht und geraten beinahe in englishe Getangenschait, eine Gefahr, aus der fie etn deutsher Kreuzer errettet. Auch Fritz Pistorius ist mit einem Krieg2buhH „Die Kriege prima erschienen, in dem er in einer Reihe von CEinzelbildern die Eindrückte des Krieges auf unsere Schülerwelt s{ilderi. Wer des Verfassers früher ershtenene Bücher, die st|ckch auch mit der Schüler- pie befassen (, Doktor Fuchs und seine Tertia“; „Von Jungen die werden“) gern gelesen hat, wird auch an diesem mt guter Beobahtung aber ohne tiefere Seelenana'yse ge'chriebenen Buche, Intereffe finden. Endlich seten noch drei Bücher für junge Mädchen erwähnt, in denen in den für solhe Schritten üblihen Rahmen das Krieagserlebnis hineinbezogen worden ist, und ¡war mit dec erfreulihen Wirkung auf die fungen Heldinnen, daß sie unter dem Ernst der Zeit ihre Oberflählichkeit abstreifen und zu dem Bewußtsein defsen erwachen, w1s das Vaterland von seinen zukünftigen Frauen und Müttern erwarten darf. Das Thema behandeln, jede auf thre Weise: Charlotte Niese in der Erzählung .Barbarentöchter (Verlag von Georg Wigand; 4 4); Luise Glaß tn dem „Jüngferhen Feldgrau* (in demselben Verlag; 3 4) und Else von Stetnkeller in Liselottes Kriegstagebuch (Verlag von A. Anton u. Co., L-ipzig und Berlin; 3 4). Im übrigen genügt zur Kennieihnung diejec Erzählungen, dak man fie jngen Mädchen unbedenkiih tin die Hand geben kann; sie finden ta thnen wentgstens sicher nihts, was sie schädigen könnte. Etwas kräfii.ere Kost bieten diet für die männ- lihe Jugend berechnete Bücher, die den Weltkrieg tin den Viittel- punkt der in ihnen enthaltenen Erzählungen rück:n An erster Stelle sei Kurt Fioerikes „Der Schi1ffsjunge der Emden* ge- nannt. (Fcanckhshe Verlagsbuchhandlung in C O 4,80 M.) Es war ja vorauszusehen, daß die Jugendsch iftsteller ih die aben- teuerlihen, kühnen Fahrten der „Emden* als da-fbaren Stoff nicht würden entgehzn lassen, kann man fh doch kaum einen zweiten denfen, der die jugendlihe Begeisterung und Phantasie so mächtig anzuregen vermöhte. Der Verfasser des vorliegenden Buches hat es recht gut verstanden, die geshichtlihen Tatsachen in den Nahmen einer ansy:echend erfundenen Erzählung zu verweben. Das Buch kann als Weihnachtsgesch-nk für ältere Knaben empfohlen werden. Das gleih?: Jateresse dürfte bet jugendlihen Lesern Ottomar Stührs „Wir halten dur! Eine Erzählung mit und um Hindenburg" erwecken. Wie der Titel anzeigt, spielt die Geshihte auf dem östlihen Kriegs\chauplay, auf dem drei kerndeutshe Jungen unter dem großen Felèmarshall kämpfen und bet Tannberg, Memel und Mitau sowte tn den Kämpfen tin Volen und tn den Karpathen alle: Schreckaisse und Befahren, aber au alles Erhebende des gewaltigen Krieges erleben. Das Buch, das sich durch einen besonders guten, lesbaren Druck auszeichnet, ist bei Georg Wigand in Leipzig erschienen und kostet gebunden 3 4. Eine ganze Rehe kleiner Krieg8erzählungen is in dem Buche: „Feldgraue Geschichten, Bilder aus der Zeit des großen Völker- ringens 1914/15“ vereinigt, das der Verlag von A. Anton u. Eo. in Leipztg und Berlin herausgebraht hat (geb. 3 4) Mehrere Jugendschriftsteller haben zu thm beige'teuert und in kurzen Erzählungen Episoden aus dem Weltkrieg zu Wasser und zu Lande in einer der Jugend angepaßten Form dargestellt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Am 14. Dezember 1915 fand unter dem Vorfiß des Präsidenten des Neichsversiherun 8amts Dr. Kaufmann eine Versammlung der Vorsitzenden jämtliher deutshen Versiherungsanstalten (Landesveisiherungsanstalten und Sonderanstalten) im Reihs- versihernnysamte statt. Ihren Gegenstand bildete die Be- ratung einer für die Volksgesundheit und den demnädstigen Wiederaufbau unserer Bevölkerung bedeutsamen Frage, nämli des Eintritts der Versicherungsanstalten in einen planvollen Kampf gegen die Geschlehtskrankhetten. Die Einrichtungen der Versiherungsanstalten, bei denen den Kranlen eine vollkommen vershwtegene Beratung und Behandlung fichergestellt wird, wollen die E und von ausgezeihnetem Grfolge begleiteten Für- forgemaßnahmen der Militärverwaltung nach Entlassung der geshleckcht- lih erkrankt gewesenen Kriegsteilnehmer aus dem Militärverhältnis in die Friedenszett hinüberführen. Ste waren tm Reichsversicherungs- amte mit Vertretern der Heeres- und Marineverwaltung, der deutsWen Aerzteshaft, der Krankenkassen und der Arbelter- und Angestelltenverbände eingehend vorberaten worden und hatten dabei allseitige lebhafte Zustimmung gefunden. Die von den Versicherungsanstalten einzurihtenden Beratungs8stellen für Ge- \chlechtskranke werden thre Tätigkeit bei den Kriegsteilnehmern be- ginnen, sich später auf alle der Fürsorge der Träger der Arbeiter- versiherung untecstellten G:\chlehtskranken ausdehnen und find viel« leiht berufen, auch vorbildlichß und führend für ein umfassendes vor- beugendes Vorgehen auf diesem Gebiete zu werden. Die Versamm- lung nahm etnstimmig die Leitsäße an, welhe die Dur(hführung der Beratung und Behandlung tim einzelnen regeln. Ste faßte ferner auf Anregung aus ihrer Mitte eine Entschließung, die ein Verbot der während des Krieges nochß wachsenden Kurpfuscherei fordert.

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