1916 / 7 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jan 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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V Mg rgan R E t e E

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

_ Konstantinopel, 8. Januar. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers. An der Dardanellenziront in der Nacht vom 6. zum 7. Januar ziemlih lebhafter. Bombenkampf auf Brem rechten und M as Flügel. Am ‘7. Januar beschoß unsere Artillerie vier. Stunden lang mit Unterbrechungen, aber heftig die unserem rechten Flügel gegenüber liegenden feindlichen Schüßengräben und verurs&hte dort {were Schäden. Jm Zentrum zerstörten unser Artilleriefeuer und unsere Bomben einige Schüßengräben. und Minenwerfer- stellungen des Feindes. Auf dem linken Flügel schwacher Feueraustausch. Die feindlihe Landarüllerie, zwei Kreuzer, ein Monitor und vier Torpedoboote erxwiderten das Feuer durch erfolgloses Bombardement auf unsere Artillerie und hinter unsere Schüßengräben. Um 2 Uhr Nachmittags rief unser Feuer in dem feindlichen Lager bei Teïke Burun eine Feuersbrunst hervor. Jn der Nacht vom 6. zum 7. Januar beschossen unsere Batterien an der Meerenge wirksam feindliche Lager bei Sedil Bahr und am 7. Januar feindliche Batterien in der Gegend von Tekke Burun. Die feindlichen Batterien bei Sedil Bahr, ein Panzer und ein Monitor, die bei Tefkke Burum lagen, erwiderten das Feuer ohne Erfolg. Am 8. Ja- nuar beschossen unsere anatolischen Batterien wirksam die Häfen von Sedil Bahr und Tekke Burun, eine Gruppe feindlicher Truppen und die Täler bei Kerevizdere und Mortoliman. Sonst nichts Neues.

Konstantinopel, 9. Januar. (W. T. B.) Der Ver- treter der „Agentur Milli“ an den Dardanellen meldet, daß die türfishen Truppen den Feiud von Sedil Bahr vollständig vertrieben haben; die Halbinsel Galli- poli ist jeßt vom Feinde gesäubert.

Konstantinopel, 9. Januar. (Meldung der „Agentur Milli“) An der Dardanellenfront haben wir mit Gottes Hilfe den Feind nunmehr auch von Sedil Bahr ver- trieben. Wir haben noch keinen ins einzelne gehenden Bericht über die Schlacht erhalten, die seit drei Tagen vorbereitet war und gestern nahmittag durch unseren Angriff begonnen wurde. Wir wissen nur, daß alle vor dem Kriege bei Sedil Bahr und Tekke Burun angelegten Schüßengräben von uns beseßt wurden und daß unsere im Zentrum vorrückenden Truppen neun Geschütze genommen haben. Große Zeltlager der Feinde fielen mit den Zelten und deren Jnhalt in unsere Hände. Unsere Artillerie ve r- senkte ein mit Truppen beladenes feindliches Transport\chiff. Die außerordentlih große Beute tonnte noh nicht gezählt werden. Die feindlihen Verluste dürften sehr groß sein. Einer unserer Flieger griff einen feindlihen Doppeldeer vom System Farman an und brahte ihn zum Absturz; das Flugzeug fiel in Flammen gehüllt bei Sedil Bahr nieder. Der Feind, der an dieser Front seit fast einem Jahre alle Mittel anwandte, um uns ins Herz zu treffen, hat als ganzes Ergebnis große Verluste und Ein- buße an Material erlitten und is zur Flucht gezwungen worden; er hat alle Hoffnung aufgeben müssen dank der Tapferkeit unserer Armee, die im Vertrauen auf ihr Recht einen Mut und eine Ausdauer zeigte, die es wert sind, in der Geschichte verzeihnet zu werden. Wir preisen die, welche in Erfüllung ihrer Pflicht den Tod gefunden haben und danken unseren fiegreihen Truppen.

An der Jrakfront griff der auf eine Division geshäßte Feind, der sih in Jmam Alligarbi befand, in der Absicht, Kut el Amara zu Hilfe zu kommen, am 6. und 7. Januar unter dem Schuße von vier Kriegsschiffen unsere Stellungen bei Scheik Said, einen Tagemarsch zwischen jenen beiden Orten, sehr heftig an. Der Angriff wurde dur einen Gegenangriff unserer Truppen, die einige Gefangene machten, vollständig® abgeschlagen. Die feindlihen Verluste werden auf 3000 Mann geschäßt. Besonders ein feind- liches Kavallerieregiment erlitt sehr schwere Verluste. Sonst ist nichis zu melden.

Theater. A E R j Dienstag, Königliche Schauspiele. Dienstag: | Weibsteufel.

Abends 8

Opernhaus. 10. Abonnementsvorstellung. Figaros8 Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarcais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersezung revidiert von H. Levi. Musikalisce Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Beal. Negie: Herr Oberregisseur ODroescher. Anfang 7X5 Uhr.

Schaufptelhaus. 11. Abonnementsyor- stellung. Alt - Verlin, Heitere Bilder aus der Großväterzeit. In Szene geseyt von Herrn Dr. Bruck. Die Reise auf | Mirakel. gemeinfscchaftliche Kosten. Komisches Gemälde in 3 Rahmen, verfaft von Herrn Louis Angely. Vorher: Wiener in Berlin. Singspiel in 1 Akt, von Herrn Karl von Holtei.

Nbr. yon

Ytittwoh: Opernhaus. 11. Abonne- | Sch(anzer. mentsvorstelluna. Siegfried in 3 Akten | Willy Bredschneider. von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 12. Abonnementsvor- stellung. Alt - Berlin. Heitere Bilder aus der Grofiväterzeit. Jn Szene oesetzt von Herrn Dr. Bruck. Anfang 7{ Uhr.

teufel.

Dienstag, Abends 81

mulus.

Donnerstag: Hamlet.

Anfang Rudolf Bernauer

¿wei Hochzeit machen.

Zauberzylinder.

Theater in der Königgräbßer Straße. Dienstag, Abends 714 Uhr: Söhß vou Berlichingen mit der | felj fllenz. cisernen Hand. Schauspiel in fünf Auf, | (ege Sxgellenz zügen von Wolfgang von Goethe.

MitiwoH, Freitag und Sonnabend ; Gögs von Berlichingeu.

Donnerstag: Der Vater.

Malther Stein.

selige Ezzelleuz.

rae rer

Deutsches Theater. (Direktion:Max | Lessingtheater. Meinhardt.) Dienstag, Abends 8 Uhr: 175 Uhr: Peer Gynt. Maria Stuart. Gedicht von

Kammerspiele. Uhr: Der |g Uhr: Mittwoch bis Sonnabend : Der Weibs-

Volksbühne.

(Theater om Bülowplat.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Ube: Mittwoh: Traumulus. Freitag, Sonnabend und Sonntag : Das | Serail.

Berliner Theater. Dienstag, Abends

verfaßt |8 Uhr: Weun zwei Hochzeit machen Ein Schcrzspiel mit Gesang in 4 Bildern und Rudolph Musik von Walter Kollo und | Der Dorneuwecg.

Mittwoch und folgende Tage: Weun

Sonnabend, Nahmittags 3} Uhr: Der

Deutsches Künstlertheater. (Nürn-

bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten) Dieadtag, Abends 8 Übr Die |3 Uhr: Ritter Beugts Gattin. Schau-

Lustspiel Akten von Rudolf Presber und Leo | berg.

Mittwoch und folgende Tage:

Dienstag, Abends |__ nbends ‘8 Uhr: Der Dorucuweg, Henrik Ibsen.

Der Krieg zur See.

Cetinje, 7. Januar. (W. T. B.) Zu dem- Unter- gang des italienischen Dampfers aus Brindisi, der mit Vorräten und 425 montenegrinishen Rekruten aus Amerika gestern bei San Giovanni di Medua auf eine Mine gestoßen und ‘gesunken ist, wird noch gemeldet, daß dabei zweihundert Passagiere ums Leben gekommen sind.

London, 9. Januar. (W. T. B.) Amtlih. Das Schlacht\{hiff „Edward VIT.“ ist auf eine Mine ge- stoßen und mußte wegen des hohen Seeganges aufgegeben werden. Es sank bald darauf. Die Besaßung konnte das Schiff rechtzeitig verlassen. Verluste an Menschenleben sind nit zu beklagen, nur zwei Mann sind verleßt.

(Das Linienschiff „King Edward VII.“, im Jahre 1903 vom Stapel gelaufen, hatte eine Wasserverdrängung von 17 800 t und eine Besaßyng von 780 Mann; seine Armierung bestand aus je vier 30,5 und 23,4, zehn 15 und je zwölf 7,6 und 4,7 cm-Geshügen.)

Der Krieg in den Kolonien,

London, 5. Januar. (W. T. B.) Einer amtlichen Meldung zufolge hat eine nah dem Tanganyika-See entsandte Marincerxpedition am %. Dezember das bewaffnete Da mpfshif} „Kingani“ angegriffen und es gezwungen, sih nah einem zehn Minuten dauernden Gefechte zu ergeben. Alle deutschen Offiziere sind gefallen. Das Schiff wurde, obwohl es sich in sinkendem Zustande befand, an Land gebracht.

(Der Dampfer „Kingani", den die Engländer auf dem Tanganyika angebli zerstört haben, ist ein kleines Schiff von 16 m Länge und 3,9 m Breite. Seine Besagzung besteht im Frieden aus einem europätshen Maschinisten sowie einigen farbigen Bedienungs- mannschaften, Von einer für kriegercishe Zweke in Betracht fommenden Bewaffnung des Schiffhens kann \chon mit Rücksiht auf seine Bauart nicht die Nede scin. Es diente früher an der ostafrikanischWen Küste ais Zollwatht- \{chiff und wurde nah Krieasausbruch in unzerlegatem Zustande mit der Bahn von Daresfalam nah Udjidjt und auf den Tanganyika- See gebracht. Ein Umstand, der zeigt, um ein wie unbedentendes Fahrzeug es ch handelt. Dort war es zusammen mit dem den Tanganyfka seit 1900 befahrenten Dampfer „Hedwig v. Wißmann“, der am 22. November 1914 die englischWen Dampfer „Cecil Rhodes“ und „Good-News* zerstört hatte, beim Ablransport des tn Kasakalawe er- beuteten englishen Telegravhenmatertals beteiligt gewesen. Auf welche Art ven Engländern die Zerstörung dieses Schiffes gelungen ist, steht no& nicht einwandfrei fest. Nah einer weiteren RNeutermeldung sollen die Engländer neue bewaffnete und besonders ausgerüstete Fahrzeuge mit einer Marineexpedition nach dem Tanganyika. See gesandt haben. Diese können dorthin entweder auf dem Wege über den Zambesi-Schtrefluß zum Nyassa-See und von dort über Land, oder über den Korgo und mit der Ende 1914 fertig gewordenen Lukuga-Bahn gelangt sein. Es ist zu hoffen, daß unsere jeßt noch auf dem See befindliGen größeren Dampfer diesen englischen Fahrzeugen gewachsen sein werden.)

Literatur.

Internationale Bibliographie der Kunstwissen- \haft. Herausgegeben von Dr. Ignaz Beth. Zwölfter Band. Jahr 1913. Berlin, B. Behrs Ver!ag. 1915, Die beim Erscheinen des elsten Bandes dieses verdienstvollen Werkes ausgesprohenc Hoff- nung hat si ras{her erfüllt, als es mit Nücksicht auf die Kriegszeit zu erwarten war. Son nach wenigen Monaten liegt ein neuer Band vor, umfangreicher noch als dte vorangehenden, vor allem des- halb, weil es dem Geshick des Herausgebers gelungen ist, noch mehr als bisher auch die entferntere fremdsprachige, weit verstreute Literatur heranzuztehen. Bleibt auch dite Vollständigkeit, wie das Vorwort zugesteht, bei dem heutigen Mangel an Organisation der kunsthistorischen Schriftstellerei zunächst noch ein unerreihbares Ideal, so darf man doch bei dem jeßigen Tempo des Erscheinens und kei der vortrefflißen Anlage des Werkes feststellen, daß es seine Unentbehrlichkeit und setne Verwendbarkeit für alle Gebtete der Kunstforshung dauernd bewiesen hat. Die Hoffnung, daß sich das Unternehmen bald aus eigener Kraft d. h. durch Abonnenten wird halten können, gewinnt mit jedem Jahr an Berechtigung, und die Geldunterstüzungea, die

Die rätselhafte Frau.

sptel in 3 Akten von Nobert Reinert. Mittwoch und folgende Tage: Die

rätselhafte Frau.

(Char- | Zoologischer

Deutsches Opernhaus. 34—37.

Tottenburg, Bismarck - Straße

Trau | Abends 8 Uhr: Violetta. (La Tra-

viata.) Oper în vier Akten von Giu-

seppe Verdi. Text von Piave. Mittwoch: Die Eutführuug aus dem

RNigo-

Mittwoch

Donnerstag und Sonnabend: letto.

Freitag: Die Jüdin. Pienstag,,

theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr; Schauspiel in drei Aufzügen von Felix Philippt. Mittwoch: Der Dornueuwcg. Donnerstag: Jungbrunuen, Freitag: Der Dorueuwcg. Sonnabend: Die fünf Fraukfurter. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Faust, erster Teil. Abends §8 Uhr: Zwei glücklicche Tage.

Charlottenburg.

in drei | spiel in fünf Akten von Auaust Strind- Ueberfeßt von Ernft Brausewetter. Mit{woch und Donnerstag: Zwei Die | glücklihe Tage.

Freitag: Der Naub der Sabinue- rinnen.

Sonnabend: Rosmersholm.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora.

Dramatisches Ueberseßt

Theater des Westens. (Station: Garten. périigis Ae 8 Uhr: Das Fräu- L 2 ; ein vom Umút. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, von Georg Okonkowski und Franz Arnold. |8 Uhr: Mußk von Gilbert. und folgende Tage: Fräulein vom Amt.

BMittwoh und Sonnabend, Nachmittags | Alfred Witteuberg 4 Uhr: Frau Hoe.

am Nollendorfplab. Stöten d e Gesen f Abends | Stößen der ese aft. ends Sthillertheater. O. (Wallner-| F lhr: Jmmer feste Luf! t ländishes Volksstück in vier Bildern von | großartige Prun Hermann Haller und Willi Wolff. von Walter Kollo. f 2 E, und folgende Tage: Jmmer este druff! S

Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend, | von Ballettmeister N. Riegel.

Nachmittags 37 Uhr: Die Stützen der E Gesellschaft.

Theater

Luslspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends V Sia 84 Ubr: Alles ausg |Sestorben: Hr. Landgerichtsdirektor, Gefälligfkeit. Eugen Burg und Louis Taufstein.

Mittwoh und folgende Tage: Alles aus Gefälligkfeit.

Trianontheater. (Gcorgenftr., nabe D us L: erheiratete Juvggeselleu. | 53... Lr lia M » : Musikalisher SHwank in drei Akten von | 00 der Crpedition (Mengering) Arthur Lippschig. Steinberg. Musik von Rudolph Nelson.

Mittwoch: Zum ersten Male: - Der Biberpelz. : Eiu Sommernathts:

Donnerstag:

troum. Freitag: Der Viberpvelz. Sonnabend: Faust, erster Teil,

von Christian Morgenstern. Musik von Edward Grieg.

Mittwoz: Komödie dexr Worte.

Donnerstag und Sonnabend: Kaiser und Galiläer.

Freitag: Peer Gynt,

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Jung muß man séin, Vperette in drei Akten von Leo Lelpziger und Eri Urban. Gesangstexte von Leo Leipzigér. Musik von Gilbert.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Swchönfeld.) Dienstag, Drei Paar S Gesang in vier

Ö if det n dem österreihischen und vreußisben Kultusministerinm A de Verein Ch Ven ifenstbast jeßt noch der Da tEy angedeihen läßt, werden, das darf man heute mit Sicher m auß« sprechen, sich als eine Hilfe erweisen, die der Wi enschaft r zugute fommt. Daß die Zusammenstellung und nordnun L uses ungebcuren Stoffes nichts weniger als eine mechanische E i io. stellt, daß sie vielmehr an die übershauende und erfinderische E e des Herausgebers große Anforderungen stellt, darauf ist g A früher hingewiesen worden. Es ergibt fih daraus, daß mancher Benugzer Einzelheiten anders wünschen möchte, ohne daß daraus Va E geber, der die Folgen einer fleinen Syftemänderung übersie obne weiteres ein Vorwurf zu mahen wäre. Vielleicht entshließt er fh bei der sehr danken?werten Heranziehung der Besprecungen jon Büchern zu einer größeren Bevorzugung der deutschen Zeitlhr En vor einzelnen franzöfishen. Oder er erwägt eine bessere un mehr in die Augen fallende Behandlung von Gesamtausgaben der er é verstorbener Kunstgelehrten. Franz Wickhoffs Schriften z- vas man im vorliegenden Band unter der Ueberschrift „Biograp x e und Nekrologe* suchen; und im Verzeichnis der Verfasser, be i "x noch „Autorenregister* genannt, ersheint Wickhoff ieten ore nis 2 sondern nur sein Herausgeber. Endlih dürfte bet der 5 edeu unge dle unser Versteigerungswesen gewonnen hat, eine Auseieng F wissenschaftlich bedeutsamen Versteigerunaskataloge wichtiger je 2 die kleinen berihtenden Artikel, die unter dem Titel „Kunst andel, Auktion" jet zu finden sind. Doch follen diese Winke nur An- regungen fein, die wir der wohlwollenden Nachprüfung des eru gebers empfehlen. Die Dankbarkeit für seine mühevolle MErCar eit, die allen Kunstbeflissenen zugute kommt, bleibt davon nes D

Die Umschau. Wothenschrift über die Fortschritte in Technik und Wissenschaft, Herausgeber : Professor Dr. Bechhold (Orantiert a. M.). Unsere großen Waffenerfolge verdanken wir niht zum e ns desten dem Zusammenwirken von Wissenschaft und Technik. & fen Beziehungen zur Kriegführung, zur Ernährung unseres DBolles und zur Beschaffung der notwendigen Rohmaterialien ihren Lesern näher zu bringen und die Zeitereignisse in ihrem großen Zusammenhange verstehen zu lehren, ist deshalb die vornehmste Aufgabe, welche sh die „Umschau“ während des Krieges gestellt hat. Die neuesten Forshungen und Erfindungen sowie deren praktische Anwendung werden dem Umschauleser in einer Form mitgeteilt und durch Abbildungen erläutert, die auch dem Nicht- fahmann Versiäuvnis ermöglichen. Die erste Nummer des neuen Jahrgangs enthält folgende Aufsäße: „Krieg und Seelenleben“ von Geh. Medizinalrat, Prof. Dr. Nobert Sommer. „Die deutsche Braunkoblenindustrie“ von Dr. Kreuzkam. - Auffinden von unsihts baren Luftshiffen.“ „Röntgenbilder von Pflanzen“ von Prof. Dr. H. Rieder. Vom Heiraten Schimpf- und Spottnamen im Weltkrieg N-Brot, ein Kraftbrod Aluminiumdrähte mit Stahl- kern für elektrishe Leitungen. Für die nächsten Nummern wird folgendes in Ausficht gestellt: Univ.-Prof. Dr. I. Cohn: „Die Ver- schtedevheit der Geschlehter beim gemeinsainen Unterriht". Univ.- Prof. Dr. Fre: „Die Kriegs\haupläze der Türkei*. Dr. F. Gagel- mann: „DerUnterwasserkrieg“. Prof. Dr. Greim: , Messen und Zählen in der Geologie“. Geh. Hofrat Prof. Dr. M. von Gruber: „Die Ergänzung unserer Nachkonimenschaft“. Hanns Günther: „Die Panzerautos der kriegführenden Staaten“. Abdel Gawad-Schumacher : „Was die Welt vom Türken lernen könnte“. Prof. Dr, A. Korn: „Die neuesten Erfolge der Bildtelegraphie“. Geh, Rat Prof, Dr. v. Luschan: „Die amerikanishen Friedens\{wärmer“. Prof. Dr. Martin: „Gallier, Germanen und Slawen tn der Urgescichte q Pit: „Geldbeschaffung der Staaten im Kriege“. De Geh. Nat Prof. Dr. N. Zun: „Deutshlants Nahrungs- und Futtermittel“. Aus dem reichhaltigen Programm der „Umschau“ sei au deren ständige Berichterstattung aus feindlichen Zeitschriften erwähnt.

Nr. 1 des „Zentralblatts für das Deutsche Reih“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 7. Januar hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ernenrung. Marine und Sckbiffahrt: Erscheinen des 1. Heftes des XX[I. Bandes der „Ent« \chetdungen des Ober-Seeamts und der Sceämter des Deutschen Reichs". Handels- und Gewerbewesen: Aenderung!der Ausführungs- bestimmungen zu der Bekanntmachung über die Ein- und Durchfuhr von Erzeugnissen feindliher Länder. Aenderung der Anordnungen zu der Bekanntmachung über zuckerhaltige Futtermittel Bekannut« mahung über die Herstellung von Süßigkeiten. Poltzeiwesen : Aus« weisung von Ausländern aus dem Reichsgebtet.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der F Ersten Beilage.) |

Komödienhaus. Dienstag, Abends | Mittwoh und folgende Tage: Jung | Görlitz von Jean Kren. Gesangstexte von Lust, | muß mau sein, : } Mittwoh, Nachmittags 37 Uhr: Der tapfere Ulan.

Alfred Schönfeld. Mittwoch und folgende Tage: Paar Schuhe.

Musik von Gilbert. Drei

Konzerte,

Singakademie. Dienstag, Abends IT. Konzert von Heinrich Grünfeld unter Mitwirkung von Her- Das | maun Jadlowker, Königl, pr. Kammer«- sänger, Jguaz Fricdman (Klapier), (Violine). Am

Kantstraße 12.) Operette in drei Akten

Klavier: Otto Bake.

Zirkus Busch. Dienstag, Abends S Uhr: Das glänzende Januar s z rogramnunt. zum uß: as neue Dater Peseta Bart, Ein Musik ÆWiutermärchen. Weihnachts\spiel in A fünf Alten von Paula Bus. Nach den Mysterien des Mittelalters. Musik yon Kapellmeister A. Taubert. Einstudiert

31 Uhr: Die

Familiennachrichten.

Geheimer Justizrat Paul Koscky (Göre liß). Hr. Friedrih Frhr. von Schuck- mann (Genf).

Schwank in 3 Akten von

Verantwortlicher Redakteur: Dienstag, Abends | Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg,

in Berlin. (29)

Druck der Norddeutschen Buldruckterei und

Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32, Vier Beilagen

sowie die 852. Ausgabe dex Deutsthen Verlustlisten,

Gesanastexte von Will

Abents 8 Ubr: uhe. Lebensbild mit ildern, frei nach Karl

Zahlung vorgezeigt. 1 y ¿igung der Wechsel, deren Protestfrist am 31. Januar oder 1. Mai

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staalsanzeigek.

Amlfsiches. Deutsches Reich.

Bekanntmachung,

betreffend Aenderung der Postordnung vom 20. März 1900.

Vom 9. Januar 1916.

Auf Grund des § 50 des Gesezes über das Postwesen vom 28. Oktober 1871 (Reich8-Geseßbl. S. 347) und des 8 3 Abs. 2 des Geseves, betreffend die Erleichterung des Wechselprotestes, vom 30. Mai 1908 (Neichs-Geseßgbl. S. 321) sowie auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats vom 6, Januar 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 2), betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß-Lothringen, wird die Postordnung vom 20. März 1900 wie folgt geändert :

1) Im § 18a „Postprotest" erhält der Abs. Y unter B und C folgende Fassung :

B. Postprotestaufträge mit Wechseln, dle in Oflpreußen in den Negierungsbezicrken Alleaflein und Gumbinnen sowte in den Kreisen Gerdauen und Memel zahlbar sind, oter mit solchen in anderen Teilen Oslpreußens oder im Stadtkreise Danzig zahlbaren gezogenen Wechseln, die als Wohnort des Bezogenen einen Ort angeben, der in einem der bezeiWneten Teile Oftpreuß:ns (Regierungsbezirke Allenstein und Gumbinnen, Kreise Gerdauen und Memel) liegt, werden erft an folgenden Tagen nohchmals zur Zahlung vorgezeigt :

a, wenn der Zahlungstag des Wechsels in der Zeit vom 30, Juli 1914 bis einschließlich 28. Januar 1916 ein- getreten ift, am 31. Januar 1916; b. wenn der Zahlungstag des Wechsels am 29. Januar 1916 oder fpäter eintritt, am zweiten Wezktage nah dein Zahlungstage. Postprotestaufträge mit Wechieln, die in Elsaß-Lothringen zahlbar sind, werden erst an folgenden Tagen nochmals zur Zahlung vorgezeigt : a, wenn der Zahsungstag des Wechsels in der Zeit vom 30. Juli 1914 bis einschließlid 28. April 1916 eingetreten ift, am 1. Mat 1916; . wenn der Zahlungstag des Wechsels am 29. April 1916 oder spâter eintzitt, am zweiten Werktage nad) dem Zablungstage.

Solange die Verlängerung der Fetiten des Wechsel- und Scheck- rechts nach den obtgen Vorschriften besteht, kann der Auftraggeber verlangen, daß ein daven betroffener Wechsel mit dem Posiprotest- auftrage \chon am zweitea Werktage nach dem Zahlunast2ge des Wechsels nochmals zur Zahlung vorgezeigt uad, wenn auch diese Borzeigung oder der Versuch dazu erfolglos bleibt, protestiert werde. Dieses Verlangen ift durch den Bermerk „Ohne die verlängerte Protestfrist® auf der Nück- seite des Postprotestauftrags auszudiücken. Au kann die Post damit betraut werden, tür solhe Wechsel neben der Wechselsumme auch die für die verlängeite Fist voin Tage der e.slen Vorzeigung des Wechsels an fälligen Wechsetzinsen einzuziehen und im Nichtzahlungsfalle deswegen Protest zu erheben. Wird hiervon Gebrau gemacht, fo ist in den Borhruck zum Poftprotestauftrage hkir.ter „Betrag des beigefügten Wechsels" einzutragen „nebs Verzugszinsen von 6 v. H. vom Tage der ersien Vorzeigung, nämltch vom ab“. Der Zeit- punkt, von dem an die Zinsen zu b.rehnen sind, ist nicht anzugeben, wenn die Post die erste Vorzeigung tes Wechsels bewirkt. Hat der Auftraggeber die Einzichung der Zinsen veclangt, so wird der Wechsel nur gegen Bezahlung der Wechselsumme und der Zinsen ausgehändigt, het Nichtzahlung au nur ter Zinsen aber wegen des nicht gezahlten Betrags Protest Mangels Zahlung erhoben.

C, Als Zahlungetag gilt der Fälligfeitstag des Wechsels oder, wenn dieser ein Sonn- oder Fetertag ist, der nächste Werktag. allt der Schlußtag der Frist zur Vorzeigung des Wechsels auf einen Sonn- oder Feiertag, fo wird der Wechsei am nächsten Werktage zur Die Postverwaltung hehäli fich vor, die Vor-

1916 (Abf. B) abläust, auf mi hrere vorhergehende Tage zu vecteilen. 2) Die Aenderungen treten sofort in Kraft. Berlin, den 9. Januar 1916. Der Reichskanzler. n Vertretung: Krael!le.

Die von heute ab zur Au3gabe gelangende Nummer 1 des Neihs-Gesezblatts enthält unter

Nv. 5007 eine Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Ausland ihren Wohnsiß haben, vom 6. Januar 1916, unter

Nr. 5008 eine Bekanntmachung, betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß-Lothringen, vom 6. Ja- nuar 1916, unter

Nr, 5009 eine Bekanntmachung, betreffend Ergänzung der Bekanntmachung über die Preise und sonstigen Vergütungen für Kraftfuttermittel vom 19. August 1915 (Reichs-Geseßbl. S. 504), vom 6. Januar 1916, und unter

Nr. 5010 eine Bekanntmachung über das Verbot der Ver- wendung von pflanzliben und tierishen Oelen und Fetten zu téchnishen Zwecken, vom 6. Januar 1916.

DBéxlin W. 9, den 7, Januar 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 les Reichs-Gesebblatts enthält unter

Nr. 5011 eine Bekanntmachung, betreffend Saatkartoffeln, vom 6. Januar 1916.

Berlin W. 9, den 7. Januar 1916,

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 3 des Reichs-Geseßblatts enthält unter : Nr. 5012 eine Bekanntmachung über vorübergehende Zoll- trleihterungen, vom 6. Januar 1916. Berlin W. 9, den 7. Januar 1916, Kaiserliches Postzeitungsgamt. Krüer.

Berlin, Montag, den 10. Januar

1916.

Königreich Preußen. Ministerium des Jnnern.

Jn der Woche vom 26. Dezember 1915 bis 1. Januar 1916 find die nachstehenden öffentlichen Sammlungen zu Krieg82

wohlfahrtszwecken auf Grund der Bundesratsverordnung vom 22.

Berlin, den 7. Januar 1916.

Der Minister des Innern.

Juli d. J. genehmigt worden.

J. A.: von Jarotß ky.

Name und Wohnort des Unteraehmers

Zu fördernder Kriegswohlfaßrtszweck

s ; | Zeit und Bezirk Stelle, an die die Mittel Beit un G ies : | fn denen das Unternehmen

abgeführt werden follen ausgeführt wird

| | Anfertigurg von Soldaten

| Homann, Emma, in Charlotten- burg, Sejenbheimerstraße 7

Schiffbrüchiger in Meartinistraße 41 Verlag der deutschen Sportzettung

„Sankt Georg“ tun Berlin, | Genthinerstraße 15

| „Tägliche Nund|schau“ in Berlin, | Zimmerstraße 7

Bremen, | Roten Kreuz

„Tägliche Nundschau“ )

Zimmerstraße 7

Berlin,

6 | „Berliner Tageblatt“ in Berlir, |

Jerusalemerstiraße 46/49 und Lazarette

Kopf\hützern

| Deutsche Gesellschaft zur Rettung | Zum Besten der Organisationen vom Zum Befken dzr Krieo8vferde

Unterstüung gehörleidender Krieger

| Zum Besten des Noten Halbmonds

Beschaffung von Liebe8gaben für Truypen „Berliner Tageblatt“

Bis 29. Februar 1916, Preußen.

Bis 30. Juni 1916, Preußen.

für Fräulein Homann

Notes Kreuz

Bis 30. Juni 1916, Preußen.

Bis 31. März 1916, | Preußen. | Verlängexung einer bereits erteilten Erlaubnis. Kaiserlich Türkishes | Bis 31. März 1916, Generalfkonzulat tn Berlin | Preußen. | Verlängerung einer beretts | erteilten Erlaubnis. Bis 31. März 1916, Preußen. | Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnis,

Genannter Verlag

„Tägliche Rundschau“

Nichtamtliches. Deutscches Neichh.

Preußen. Berlin, 10. Januar 1916.

_ Der Festakt der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Könias findet am Mittwoch, den 26. Januar 1916, Nachmittags 5 Uhr, im neuen großen Hörsaal 10 der Hochschule statt. Die Festrede über das Thema: Die Nußbarmachüung des Stikstoffes der Luft für die Landwirtschaft wird der Neftor der Hochschule, Professor Dr. Lemmermann, halten.

Ueber die Besoldung kriegsgesangeneë oder ver- mißter Offiziere sind in leßter Zeit wiederholt unrichtige Angaben dur die Presse gegangen. Nach den bestehenden Bestimmungen verlieren kriegsgefangene oder vermißte Offiziere den Anspruch auf Gehalt mit Ende des Monats, in dem sie krieg8gefangen oder vermißt sind. Ueber diese Zeit hinaus darf indessen von den Kommandobehörden das reine Gehalt (7 19 der Kriegsbesoldung) oder ein Teil desselben dann bewilligt werden, wenn der Unterhalt von Angehörigen (Ehefrau und ehelichen oder legitimierten Abkömmlingen) daraus bestritten werden soll. Für die Höhe der Bewilligung gibt der Grad des Bedürfnisses den Anhalt.

Bei entfernteren Angehörigen (Eltern, Geschwistern, Geschwislerkindern oder Pflegekindern) sind gleiche Bewilli- gungen nur unter der weiteren Vorausseßung zulässig, daß der Kriegsgefangene oder Vermißte ganz oder überwiegend ihr Ernährec war. Der Anspruch auf Gehalt für den Offizier selbst beginnt erst wieder mit der Rückkehr zum Truppenteil. Eine Nachzahlung des Gehalts für die Dauer der Kriegs3- gefangenschaft oder des Vermißtseins findet danach nicht statt. Auch Bewilligungen zugunsten der kriegsgefangenen Offiziere selbst find nur in besonders gearteten Ausnahmefällen statthaft, da für den Unterhalt derselben der feindlidæ Staat zu sorgen hat. Entsprechende Grundsäße gelten auch für die Löhnungs3- empfänger.

Der beim Reichsamt des Jnnern aus Reichstagsabge- ordneten gebildete Beirat für Volksernäh rung trat unter dem Vorsiß des Stellvertreters des Reichskanzlers, Staats- sekretärs Dr. Del brück vorgestern zu seiner ersten Sitzung zusammen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, wurde nach Erledigung geschäftliher Angelegenheiten die Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln sowie der Gtärkefabrifen und Trocknungs anlagen mit Fabrikkartoffeln ecörtert. An zweiter Stelle jtand die Beratung der Bewirtschaflung des Brotgetreides und des Hafers bis zur neuen Ernte. Die Sihungen des Beirats werden allwöchentlih am Sonnabend stattfinden.

Die Mitglieder der Vereinigung Deutscher Ueber- seer (Siß Frankfurt a. M.) haben, nahdem der Vorsißende Tornow informatorische Besprehungen in Berlin gepflogen hatte, ihre direkten Kriegs\chäden soweit sie heute bekannt find der Regierung eingereicht, damit diese schon jeßt einen Ueberblick gewinne. Endgültig können die Feststellungen erst später gemacht werden. Die Hauptschäden sind dur Beschlag- nahme, Sequestrierung, Kaperung und gezwungene Stillegung entstanden. Völkerrechtswidrige Handlungen unserer Gegner spielen dabei keine kleine Rolle.

Der Parlamentsuntersekretär im englischen Kriegsamt Tennant hat dem „W. T. B.“ zufolge in Beantwortung einer Anfrage im Unterhause mitgeteilt, daß die englischen Verluste an der Westfront zwischen dem 25. September und 8. Oktober 2378 Offiziere, 57 288 Mann, Gefamtzahl also 59 666, be- tragen hätten. Die englische Angabe über die eigenen Verluste deckt sich also genau mit den Angaben des Berichts der

Deutschen Obersten Heeresleiiung.. vom 3. Oktober, der nah vorsichtiger Berehnung die englischen Verluste auf 60 000 ein- schäßte. Sie ist somit ein erneuter Beweis für die Zuverlässig- leit der deutschen Berichterstattung.

Die Tatsache, daß die englischen Angaben die Zeit bis zum 9. 10. umfassen, der deutsche Bericht die Verlustzahl aber schon am 3. 10. auf 60 000 errehnete, erflärt sich dadurch, daß der

englishe Parlamentsuntersekretär ohne Zweifel die Verluste

an Farbigen außer Berechnung ließ, die der deutshe Bericht in jeine Berechnung einbezieht.

Da es in leßter Zeit häufig vorgekommen ist, daß An- aehörige von eingezogenen oder für das Vaterland gefallenen Kriegern durch das betrügerishe Verhalten von Reisenden sogenannter „Kunst- und Vergrößerungsanstalten“ um ihr Geld gebracht worden sind, bestimmt der Oberbefehlshaber in den Marten, Generaloberst von Kessel, wie „W. T. B.“ meldet, für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Branden- burg auf Grund des § 9 þ des Geseyes über den Belagerungs- zustand vom 4. Juni 1851:

Ausgeschlossen vom Gewerbebetrieb im Umkerziehen (Titel ITL der Ne‘#gewerbeordnung) ist das Feilbteten von Waren sowie das Aufsuchen von Bestellungen auf Waren oder gewerbliche Leistungen, wenn die Waren oder gewerblihen Leistungen dem Gedenken an Heeresangehörige oder an gefallene Kriecsteilnehmer zu dienen be- immt sind (Gedenkblätter, Umrahmungen, Photographievergröße- rungen usw.).

Zuwiderhandlungen werden, wenn die bestehenden Gesege keine böbere Freiheitsstrafe bestimmen, g:mäß § 9 þ des Gefeßes über den Belagerungszustand bestraft.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“! liegt die Ausgabe 852 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 425. Verlustlisie der preußishen Armee und die 243, Verlustliste der \ächsishen Armee.

Vayern.

Seine Majestät der König ist geslern mit Sonderzug an die Front abgereist.

Bade.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing vorgestern mittag die türkische Sondergesandtscaft zur Entgegennahme der ihm von Seiner Majestät dem Sultan verliehenen goldenen und silbernen Jmtiazmedaille und der Krieg8smedaille mit dem Eisernen Halbmond. Danach wurde die Gesandtschaft auch von Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin empfangen.

Großbritannien und Jrland.

Die englische Regierung hat ein Weißpapier über die Beschwerden der deutschen Regierung gegen die Be sazung des englishen Hilfskreuzers „Baralong“ ausgegeben. Der Staatssekretär des Auswärtigen Sir Edward Grey sagt darin laut Meldung des „Reuterschen Bureaus“:

Die engli\he Regterung habe mit großer Genugtaung, aber au mit Erstaunen vernommen, daß Deutschland fich ernsthaft für die Grundlagen einer zivilifierten Kriegführung einsege und für diejenigen, die sie mit Vorbedacht beiseite seten, Bestrafung fordere. Der Vorfall, der die deut)@e Regterung plößlich daran erinnert habe, daß es derartige Grundlagen gebe, sei ja allerdings einer, bei dem Engländer und nicht Deutsche die Uebeltäter fein sollten; aber die englische Regierung nehme nit an, daß beabsichtigt werde, das Gebtet gerichtlicher Unter} uhungen willkürlih zu beshränken. Es würde ungerelnt setn, den „Baralong- Fall allein als Gegenstand einer Untersuchung auszuwählen. Selbst wenn die Beschuldigungen der deutshen Regierung zugegeben würden, was die englische Regierung jedo nicht tue, so wäre die Anklage gegen Kommandant und Mannschaft der „Baralong“ von geringer Bedeutung im Vergleiche mit den Freveltaten, die von dentschen Offizieren zu Lande und zur See absichtlih gegenüber Kämpfeern und Nichtkämpfern begangen worden seien.