1916 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Jan 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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168. Lifte.

Ländlicher Grundbesitz. Kreis Chüteau-Salins. Gemeinde Lesch.

76,62 ha Wald des Rentners Marie Paul Carl Heinrih de Miecault in Navrcy (Vérwälter: Notar Hübsh ia Wallersberg). Straßburg, den 12. Januar 1916.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteiluna des Jnnern. Wi: Ssser.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 8 des Reichs- Gese blatts enthält unter

Nr. 5019 eine Bekanntmachung, betreffend Abänderung der Ausführungsbestimmungen zu dem Geseß über die Be- kämpfung gemeingefährliher Kränfheiten, vom 12. Januar 1916.

Berlin W. 9, den 15. Januar 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von- heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 9 des-Neichs-Geseßblatts enthält unter

Nr. 5020 eine Bekanntmachung über Käse, vom 13. Ja- nüar 1916, und unte:

Nr. 5021 eine Bekanntmachung über Saatgetreide, vom 13. Januar 1916.

Bérlin W. 9, den 14. Jänuar 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die der Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern ai- gehörigen Regierungsassessoren Müller, Schaefer und Nentwig in Münster i. W., deke und Küster in' Cöln, Schramm und am Ende in Berlin, von Olfers in Altona, Weymann und Ostermann in Breslau und Scheer in Magdeburg zu Regierungsräten ‘zu ernennen und

dem Geheimen Registrator im Bureau des Staats- ministeriuums Großhans den Charakter als Rechnungsrat zu

verleihen.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der bisherige ordentlihe Professor an der Universität in Wien, K. K. österreichishe Hofrat Dr. Carl H. von Noorden und der bisherige ordentliche Professor an der Universität in Kiel, Geheime Medizinalrat Dr. Heinrih Quincke in Frank-

rt a. M. sind mit Allerhöhster Genehmigung Seiner Majestät Stat § zu ordentlichen Honorarprofessoren in der medizinischen

dèr Stadtrat, Profesfor Dr. Heinrih Bleicher und der Direktor des Städtischen Völkermuseums, Großherzoglich badiiche Hofrat Dr. Bernhárd Hagen in Frankfurt a. M. mit Aller- höchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zu ordent- lichen- Honorarprofessoren in der wirtschafts- und \ozialwi}sen- Een Fakultät der Universität in Frankfurt a. M. ernannt worden.

Bekanntmachung.

Dem Händlèr Marküs Wolfsthal, gebören am 15.6. 1886 zu Husfiatyn, in- Frankfurt a. M., Battonstraße 30, Mit- inhaber der Firma Wolfsthal & Sehring, Frankfurt a. M., Hanauerlandstraße Nr. 21, wird hiermit auf Grund des 8 1 der Verordnung des Bundesrats über die Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Handel, vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603), der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungsmitteln und Futtermitteln -aller Art, sowie rohen Naturerzeugnissen, Heiz- und Leuchlstoffen sowie jegliche mittelbare odér unmittelbare Beteiligung an einem folchen Händel unlèrsagt, weil er Käse für 1,25 „6 eingekauft und im Großhandel für 1,70 bis 1,80- 6. weiterveräußert hat.

Frankfurt a. M., den 14. Januar 1916.

Der Polizeipräsident S V: 008 Nile.

Bekanntmachung.

In Neubearbeitundá sind fertiggestelt und an die Karten-

vertriebsstellen übergeben worden : A. Meßtischblätter 1: 25 000:

47 Nattkischken, | Nr. 407 Gerdauen, 65 Pogegen, | » 476 Landskron, 66 Willtischken, «„ 478 Dönhofftädt, 67 Szuäken, « 954 Korshen, 86 Tilfit, « 636 Bischofstetn, 90 S@chmallentingken, « 720 Freudenberg, 116 Lenawethen, | 805 Göttfkendorf, 117 Budwethen, «„ 806 Ylt Wartenberg,

2

118 Latdehnen, 902 Mensguth,

119. Tulbéutngken, 904 Awéhydeèn,

154 Shmilgen, 998 Pafssenheim,

156 Scillebnzn, 999 &rammen,

195 Kufssen, 1094 Jedwabno,

197 Sodaraen, 1095 Ortelsburg (West).

405 S@önbruch,

B. Topographische Uebersihtskaxte von Mitteleuröpa. 1 : 300 000:

Blätter: Gent, Calais, Ulle, Rouen, Laon, Paris West, Paris Oft,

Orléans, Bourges, Dijon, Châteauroux, Vioulins und Genf.

C. Sonderkarten (Zusammendrudcke) 1: 300000: 1) vom wéstlihen Kriegsschaupla#§. Zusamwendrucké: Belgien, Metz - Belfort, Paris östliher Teil und i Paris westlicher Teil. 2) vom öôstlicen Kriegsschaupkaß.

Zusamméndrucke: Stolp-Marienwetder, Posen-Piotrköw, Waärshau- FTomaszow, Tilsit-Grodno, Pinsk-Dstrog, Wilkomierz-Minsk,

Mindau-Riga, Walk.Niezyka, Ofrow-Torcpliec, Witebsk. Smolensk, Bobruisk-Gomel, St. Petecsburg-Nowgorod und Reval -Dorpat. R Alle Bestellungen auf Karten sind an diejenige Ka: teñvertriebs- fielle zu rihten, zu deren Bezirk der Besteller gehöct. Berlin, den 15. Januar 1916. KartographisHe Abteilung des Stellveriretenden Generalst 1bes der Armee. Joachim, Major und Abteilung2hef.

Nichkamkliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 17. Januar 1916.

_ Seine Majestät der Kaiser und König hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, nah völliger Wiederherstellung seiner Gesundheit gestern nachmittag auf den Kriegsschauplay begeben.

Der Bundesrat trat heute zu einer Vollsizung zu sammen; vorher hielten die verein’gten Ausschüssè für Handel und Verkehr und für Justizwesen fowie die vereinigten Aus- \hüsse für Rehaungswesen und für das Landheer und die Festungen Sizungen,

Das englische „Foreign Office“ verbreitet folgende Nächricht:

Vor einiger: Zeit \hon seien Einzelheiten veröffentliht worden, die zeigten, daß die deutshe Negterung die „Fretheit der Meere“ nah ébenden\elben Prinzipien handhabte, deren Ver- lezung sie der englishen Regterung vorwerfe. Es" werde daran er- innert, daß \chwedtscke Schiffe mit Klarierungspapteren tn \hwedisher und deutsber. Sprach2 versehen sein müßten, auch müßten die {wedischen Zollbehörden die Abfahrt von Schiffen aus Schweden telegraphiich nach Berlin melden und müßten gleichzeitig miti1teilen, daß diese Schiffe keine Bannware. a!s Ladung führen. Ießt zeige ih, daß \schwedishe Schiffe troß diejer Maßregel häufig mir einer Pitsenbeiazung nach Swinemünde geschickt würden, wo sie siH etaer Untersuchung von - mindeitens 48 Stunden zu. unterziehen bâtten. Seit Einrichtung der Untersuungostelle in Swinemünde seten so etwa 500 bis 600 Sie unterjucht worden. Eine Unter- fung finde j-doch dann nit stat, wona die Paptere in Ordnung seien. Obzleich nun diefes Ergebnis auch am Sund von den Offizieren der deut]hen Wachboote erreiht werden könnte; würden dennoch die Schiffe gezwungen, nah Sotnemünde zu laufen. Van habe den Zweck dieser E:nrihtuna noch niht ganz durchschaut, \{hwedische Kapitäne glaubten jedoch, die Einrichtung sei geschaffen, um den vordishen Nationen auf diese Weise die deutshe Seegewalt vor Augen zu führen. Bet der deutschen Regterung sollten viele NRekla- mattonen eingelaufen sein, dur die Schadenersay dafür verlangt würde, daß Sisse nah Swinemünde hätten einlaufen müssen, ob- glei fie mit Freigut beladen gewesen seten.

Von besonderer Seite wird dem „Wolff schen Telegraphen- bureau“ hierzu gescrieben: is

Es exübrigt sich. jentlih, auf diese enalisdWe. AnzäÞpfung einzu- geben, deun wer lesen*kaun und verstehen will, versteht auch ohne Kotnmentar. Die Nachrickt ft jedo in einem Punkt niht unrichtig. Bekanntlich bat die ergtishe Negiecung über Deuischländ eine soge- nannte Blockide verhängt. Ist es da nicht recht mertkwürdlg, daß die englishe Regierung nun selbit veröffentlihzt, daß etwa 500 bis 600 Schiffe von deutschen Seeftreitkräften: nah einem deutschen Hatén- eins gebradbt worden jeten? In danken3wertester Weise iUujtriert die englishe Regterung bierdurh ihr am Tage vor diejer Verdöffentlihung ershienenes Weißpapier, indem sie offén zuatbt, daß dite englische Blocktade weder effekttv sei noch jemals efrektiv werden könne. Wenn im übrigen die englische egierung, die allem An- iein nah endlih an die Beantwoituang der ametikanischen Note vom 5 November denkt, noch einen Präzedenzfall sucht, um damit den Vorwurf der Seeräuberei abzushwächen, fo kann darauf bingewiefèn wérden, daß die von deutscher Seite erfolate Ausübung des An- haltungs- und Durchsuchungsrechts und der Untersuhung in Swine- münde hierzu ganz und garuicht geeigret find. Die deutschen Scee- streitfräfte üben das ibnen zuitehende Neht nur nah Maßgabe des bestehenden Völkerrechts aus, und die Anweisungen, die sie haben, unterscheiden si in ihrem Inhalte durch nichts von der Instruktion, die die amerifanishen Seestreitfräfte während des Bürgerkrtiegès hatten. Die Mitteilung diejer Instruktion an die englische Regierung ist in dem Appendtx L zur amerikanishen Note exfolgt, deren Veröffentlichung jedoch bezeihnendèr Weise in den englischen Zeitungen unterblieben ist.

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Jn diesen Tagen ist, wie „W. T. B.“ meldet, wiederum eine Aazahl deutscher Beamter des Schußgebiets Deutsch Neuguinea einshließlich dés Jnselgebiets der Karo- linen, Palau und Marianen sowie der Marschallinseln mit ihren Ang ehörigen hier eingetroffen. Die englische Regierung mußte die Nückkehr dieser Beamten näh Deuishland auf Grund der bekannten, von dem stellvertretenden Gouverneur Haber #. Zt. erlangten günstigen Bedingungen- zulassen, die den Zurück- gekehrten auh die uneingeshränkte Verwendung im Heères- dienst gestatten. Jhre Rüdreise - ist über die Vereinigten Staaten vor sich gegangen, von wo der Dampfer „Noordam“ der Holland-Amerika-Linie fie nach Rotterdam befördert hat. Die Beamten haben sich durchweg lobend ausgesprochen über die gute Aufnahme, die sie sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Holland gefunden haben.

Der heutigen Nummer d. Bl. liegt das „Sachregister zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußi- schen Staatsanzeiger“ für den Jahrgang 1915 bei.

Der’ heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers" liegt die Ausgabe 858 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 431. Verlustliste der preußishen Armee, die 245. Verlustliste der sächsishen Armee sowie die 331. und 332. Verlustliste der württembergischen Armee.

Oefterreih-Ungarn.

Das Ministerium des Aeußern hat an die hiesige amerikanische Botschaft laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Verbalnote gerichtet:

Wien, 14. Januar.

Wie sh aus Mitteilungèn ergibt, die der österreichisch - ungark- {hen Reglerung zuaekommen sind, tis die Insel Korf u von einem

zur english-französishen Armee im YVrient gehörigen Truppen-

detaHement beseyt worden. Dieses Vorgeben bildet niht blof einen neuen s{chweren Anschlag auf die Souveränität und die Neutralität Griechenlands, sondern auch eine offenbare Verleßung der am 14. November 18683 und am 29. März 1864 in London abgeshlossenen V e r- träge, wonach die Insel Korfu die Voiteile einer immerwährenden Neutralität genießt. Die österreihisch-ungarische N egterung erhebt entshiedensten Einspruch gegen diese Handlungsweife, durch die Frankreich und Großbritannien wieder einmal die Vèiß- atung an den Tag legen, die sie für die aus den allgemeinen Grund- säßen des Völkerrehts sih ergebenden Pflihten, gleih wie für die in internationalen Verträgen fete:lih festgelegten Verbindlichkeiten hegen. Das öôsterreihls{-ungarishe Ministerlum des Aeußern beehrt si, die amerikanishe Botschaft zu bitten, vorstehendes zur Kenntnis der Ne- gierungen Frankreihs und Großbritanniens bringen lassen zu wollen,

Gleichzeitig hat das österreichish-ungarische Ministerium des Aeußern die Beseßung Korfus zum Gegenstande - eines Protestes bei den verbündeten und neutralen Staaten gemacht.

Der englishe Poldhu - Zeitungsdienst vom 10. Januar verkündet hocherfreut, daß der klare Beweis für die unbarmherzige Niederschießung der Ueberlebenden des italienishen Dampfers „Ancona“, nachdem dieser ohne Warnung torpediert worden sei, durch Auffindung eines von Granatsplittern durhlöcherten Rettungsbootes, in dem einiae Löcher noh Material enthielten, womit die Jnsassen die Oeff nungen zu verstopfen suchten, erbracht sei.

Laut Meldung des „W. T. B.“ wird hierzu geschrieben :

Dieser Beweis kann wohl nur für jenes Niveau der Unwissenheit oder Aibernheit klar sein, für das die unzähligen Polohu. Lügen im allgemeinen berechnet find. Es ist festgestellt worden, daß die „Ancona“ nach dem ersten Warnungsshuß. abwendete und îm Zickzackkurs zu entfltehen versuchte. Es wurden dann aut Ent- fernungen von über viertausend Meter sechszehn \{harfe Schüsse ab- gegeben, wovon dret den Dampfer trafen, worauf diejer stoppte und das Schießen eingestellt wurde. Schon während ‘des Fitehens in voller Fahrt wurden vom Dampfer einige Boote voll Menschen in das Wasser fallen gelassen, eia klarer Beweis von der Kopflosigkett und Lösung aller Disziplin. Es {s nur mens{chlich, wenn die Insassen diefer Boote, die die Granaten auf das Wasser mehr ‘oder weniger nahe aufs{chlagen sahen, den Etndruck hatten, daß die Schüsse speziel gegen sie und die Boote aerichtet waren. Es ist auG nicht aanz ausgeschlossen, daß durch Splitter der auf dem Wasser explodierenden Granaten das eine oder andere dieser Boote getroffen werden konnte oder wurde, gavz ausgeschlossen ist es aber für jeden urtetlsfähigen Fahmann, daß ein Unterseebot auf Entfernungen von etnigen tausend Metern, auf die aber .vieltaufendmal größere Dampfer nicht fo leiht getroffen wurden, seine kostbaren Granaten gegen so verschwindend kletne Ziele, wie ste einzelne Boote im Wasser sind, zu ver\chießen töricht genug sein kann. Höchst wahrscheinlih ist hingegen, daß durch die Splittec der Granaten, die auf Deck des Dampfers ein\chlugen, die dort gelagerten vielen Nettungskoote getroffen wurden, wos dur diese keinesfalls unverwendbar werden mußten. Durch die Splitter entstanden kleine Löcher im unteren Teile der Boote, die mit den primitivsten Mitteln leiht verstopft und binreihend gedihtet werden können, während Löcher im Oberwasserteil der Boote überhaupt gleichgültig find, Wie Booie im Wisser durch Splitterwirkung von Granaten Löcher im Boden er- halten können, ilt ein Geheimnis, das Poldhu forgsam für fich" be- htelt. Noch merkwürdiger wäre allerdinas, ‘wenn das U-Boot, wte Pöldhy dreist behauptet, erst nach der Torpedterung die Boote be- \hossèn hätte, da ja doch wenigstens so viel aus den Zeugeraussagen der lleberlebenden feststehen dürfte, daß das U- Boot unmittelbar na) dem Torpedoschuß, der 50 Minuten nach Stoppèn des Dawpfe1s ar- folgte, vor ctnem heranftahrenden Fahrzeuge weagetauht ist und bas fehr langsame Sinken des Dampfers. nur durch das Periskop beobachtet hat. Das einzige was also an der Poldhu-Meldung möaliherweise wahr sein kann, ist die Ausfindung eines Rettungsbootes der „Ancona“ mit von Granatensplittern herrübhrenden und notdürftig verstopften Löchern. Daraus einen klaren Beweis zu konstruieren für die Behavptung, daß die „Ancona“ ohne Warnung -vom Unterseeboot torpzdtert und darauf die Ueberlebenden in Booten unbarmherzig beschossen wurden, ist ein Tozisher Saltomortale, der po)sierlich wirken könnte, wenn die vollkommen durhsihtige Absiht der ntiederirähtigen Verleumdung um jeden Preis und das unglaublih niedrige Niveau einer folhen Bericht- erstattung sowohl als auh die“ Ucteflsfähtakeit des gläubigen Publikums, für das fie berechnet it, bei Unbefangenen nur ein anderes Gefühl als das staunender Verachtung aufkommen ließen.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentliht eine Ministerial verordnung, durch die die Verbrauhsmenge von Ge treide und Mahlproduktion für landwirtschaftliche Be triebe von 400 Getreide auf 300 g herabge]eßt wird. Weiter wird durch die Verordnung angeordnet, daß Personen, die keinen eîgenen Haushalt führen, also auf Bezug von Viehl nicht angewiesen sind, einen Ausweis erhalten, der nur zum Be zugé von Brot berechtigt. Brot und Mehlkarten dürfen weiter für 14 Tage 1 kg Mehl für den Kopf nicht übersteigen. ; Jtalien.

Die „Agenzia Stefani“ meldet, daß die serbische Ne gierung, etwa 40 Personen, sowie die bei König Peter bc glaubigten Vertreter der verbündeten Mächte in Brindisi eingetroffen find.

Der Abgeordnete Raimondo hat dem Kammerpräsidenten eine Anfrage an den Minister des Aeußern, an den Kriegs minister und an den ‘Marineminister überreicht. Er will wijjen, ob zur- Zeit der Unterzeichnung des Londoner Vertrages die Eroberung Montenegros vorausgesehen worden sei, ferner, worin die Untätigkeit Jtaliens ihre Gründe habe und ob Regierung und Militärbehörden sich mit der Lage Nord- albaniens befaßt hätten.

Schweden.

Der Reichstag ist vorgestern zusammengetreten. König ernannte zum Präsidenten der Ersten Kammer den früheren Finanzminister Grafen Hugo Hamilton und zum Vizepräsidenten den früheren Landwirtschaftsminister Odelber g. Zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Zweiten Kammer wurden Widen und Daniel wieder ernanut.

Türkei.

Der griechische Gesandte Kallerghis ist gestern in Konstantinopel - eingetroffen. Die diplomatishe Vertretung Griechenlands, die bisher bloß von einem Geschäftsträger besorgt wurde, ist demnach in normaler Weise wieder hergestellt.

- In seinem im Senat erstatteten Bericht über die mili- tärishen Operationen an den Dardanellen gedachte der Kriegs- minister Enver Pascha der Entsendung von Skodabatte- rien an die Dardanellenfront, die nah der Eröffnung des Weges Wien—Konstantinopel erfolgte, und hob ihre wir? same Beteiligung an den Kämpfen gegen die Engländer hervor.

Griechenland. Der österreichische Konsul auf Korfu ist den „Times zufolge verhaftet worden,

Die Kammer wird ihre Arbeitèn am Montag, den Januar, wieder aufnehmen. Man weiß noh nicht, ob der nig der Eröffnung der Session persönlih beiwohnen wird.

Numánien.

Bei der. Neujahrsfeier hielt der Metropolit an den inig eine Ansprache, in der er sagte, die Bande zwischea inig und Land seien eine mächtige Bürgschaft für die Sicher t und den Fortschritt Rumäniens. König Ferdinansd te in seiner Erwiderung ‘laut Meldung des „W. T. B.“ ter anderem : E i i

Gebe der Himmel, daß die, warmem Patriotismus, der uns alle diefen schweren Zeiten eint, ent'pringenden Wünsche verwirklicht den môgen und daß Ende dieses Jaähres der Friede in der Welt gestellt sei. Gebe Gott, daß alle rumänischen Oerzen einig {lagen der Arbeit, für das Wohl des Landes. Ih werde auf diesem dege ein von Liebe für das Land erfüllter Führer sein.

(Fortseßung in der Zweiten Beilage.)

Kriegsnathrihten.

Großes Hauptquartier, 16. Januar. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschaupla b. Ein feindliher Monitor feuerte wirkungslos in die Gegend n Westen de. Die Engländer schossen in das Stadtinnere n Lille; bisher ist nur geringer Sachschaden durch einen and festgestelt. An der Front“ stellenweise lebhafte Feu er- impfe und Sprengtätigkeit.

: Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplaß. Î Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleitung.

F Großes Hauptquartier, 17. Januar. (W. T. B.) / Westlicher Kriegs3schaupla ß.

Keine wesentlichen Ereignisse. Fn der Stadt Lens wurden irh das feindlihe Artilleriefeuer 16 Bewohner getötet und rwundet.

Oestliher Kriegsschauplaß.

Schneestürme behinderten auf dem größten Teile der ont die Gefechtstätigkeit. Es fanden nur an einzelnen tellen Patrouillenkämpfe statt. /

Balkan- Kriegs\chaupla ß. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung.

Wien, 15. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Russischer Kriegs\schauplaß.

_Die Neujahrs\chlacht in Ostgalizien und an der ‘jjarabishen Grenze dauert fort. Wieder war der aum von Toporoußz und östlich von Narancze der hauplaß eines erbitterten Ningens, das alle früheren f diesem Schlachtfeld sih abspielenden Kämpfe an Heftigkeit Mbertraf. Viermal, an einzelnen Stellen sechsmal, führte der he Gegner gestern seine 12 bis 14 Glieder liefen Angriffs- [lonnen gegen die heißumstrittenen Stellungen vor. Immer Wieder wurde er nicht selten im Nahkampf mit dem Bajonett

zurückgeworfen. Für die Verluste des Feindes gibt die Zatsache, daß im Gefechtsraum einer österreichisch-ungarischen Wriaade über 1000 russishe Leichen gezählt wurden, einen Maßstab. 2 russische Offiziere und 240 Mann wurden qgè- ingen genommen. Die braven Verteidiger haben alle ihre Stellungen behauptet, die Russen nirgends auch nur einen u breit Naum gewonnen. An der Strypa und in Wol- Mhnien keine besonderen Ereignisse. Am Kormyn wies iener Landwehr einen überlegenen russishen Vorstoß ab.

Jtalienisher Kriegs3schau platz. Das feindliche Artilleriefeuer gegen die Räume von alborgeth und Raibl seßte au gestern wieder ein und

Mar vornehmlich gegen Orlschaften gerichtet. Am Görzer

Wructenktopf entrissen unsere Truppen den Jtalienern eine

fit der leßten Schlacht stark ausgebaute und besetzte Stellung

d Oslavija. Ein feindlicher Flieger überflog Laibach warf Bomben ab; es wurde niemand verleßt und kein

Schaden verursacht.

Südöstlicher Kriegsschauplaß. Den geschlagenen Feind verfolgend, haben gestern unsere

Mireitfräfte mit ihrem Südflügel Spizza besegt. Jn

etinje wurden 154 Geschüße verschiedenen Kalibers,

0000 Gewehre, 10 Maschhinengewehre und viel

unition und Kriegsmaterial erbeutet. Die Zahl der bei Men Kämpfen um das Lowcengebiet erbeuteten Geschüße erhöhte ) auf 45. Die Zahl der gestern eingebrahten Gefangenen trägt 300. Südlih von Berane, wo der Gegner noch hen Widerstand leistet, erstürmten unsere Bataillone die

E chanzen auf der Höhe Gradina.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschaleutnanl.

Wien, 16. Januar. (W. T. B.) Amllich wird gemeldet :

R Russischer Kriegsschauplkla ß.

: E neuerlihe {were Niederlage, die“ die Russen an jem Neujahrstage an der bessarabischen Grenze er- len haben, führte gestern wieder zu einer Kampfpause, die ilweise durch Geschüßfeuer wechselnder Stärke unterbrochen ar. Südlih von Karpilowka in Wolhynien überfiel ein treiffommando eine russische Vorstellung und rieb deren Be- bung auf; sonst keine besonderen Ereignisse.

Jtalienisher Kriegs\chauplaß. „An der küstenländischen Front steigerte sich das Ge- Plbfeuer gegen den Monte San Michele, die Brü cken- Ipse von Görz und Tolmein, sowie gegen. den Mrzli rh, ohne daß es zu Unternehmungen der feindlichen Jn- interie kam. Die bereits gestern gemeldete Eroberung des ithenrüdens bei Oslavija, von Abtéilungen der Jnfanterie- [0 uenter Nr. 52 und 80 durchgeführt, brachte 933 Ge- Pngeéne, darunter 31 Offiziere, 3 Mafchinengewehre mp 3 Minenwerfer ein. Auch am Tolmeiner Brücken-

kopf nahmen unsere Truppen einen feindlihen Graben. An der Tiroler Front maren die Artilleriekämpfe in den Abschnitten von Schluderbah und Lafraun-Vielgereuth lebhafter. : Jnmitten ihrer heimatlihen Bérge, an den. bedrohten Grenzen ihres Landes getreulih- Wacht haltend, begehen heute, mit dem Gewehr in der Faust, die Tiroler Kaiserjäger das Jahrhundertfest ihrer Errichtung. Dankbar ge- denkt die Wehrmacht in Nord und Süd der ruhmvollen Leistungen dieser braven Truppe, in deren Reihen der Geist der Helden von 1809 fortlebt und die im großen Ringen der

Gegenwart neuerlich unverwelklichen Lorbeer erkämpft hat.

Südsöstliher Kriegsschauplas. __ Nordösllih von Grahovo sind Verfolgungskämpfe im Gange. Unseren“ Truppen fielen in diesem Naum 250 Montenegriner und ein gefülltes Munitionsmagazin in die Hand. Die Zahl der in den leßten Tagen bei Berane ein- gebrachten Gefangenen übersteigt 500. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

X! f - Die „Agence Havas“

ie „2 L

Athen, 16. Januar. (W. T. B.) I Truppenabteilung der

meldet aus Saloniki: Gestern hat eine Tr Verbündeten mit Dynamit den Bahnhof von Kilindir in die Luft gesprengt. Gleichzeitig zerstörte sie die Gleise auf eine weite Strecke.

Sofia, 16. Januar. (W. T. B.) Kambana meldet, daß deutsche Flugzeuge den Bahnhof von Kilindir, der von Franzosen beseßt war, bombardierten. Ein Benzin- depot ist verbrannt. Zwei französische eFsugzeuge wurden im eustlamps vernichtet. Die deutschen Flugzeuge sind wohl- behalten. /

Sofia, 16. Januar. (W. T. B) Jn Phaleron sind Ententetruppen gelandet worden, die sih aber, nachdem sie einige Durchsuchungen vorgenommen hatten, wieder eingeschifft haben. i

l b) J

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 15. Januar. (W. T. B.) Das Haupt- quartier meldet von der Kaukasusfront: Jn der Nacht zum 10. Januar begann der Feind zunächst mit geringen Kräften Angriffe und Ueberfälle gegen die linke Flanke unseres Zentrums. Diese Versuche wurden abgeschlagen. Der Feind ging vom 11. und 12. Januar ab mit neuen Verstärkungen zu einer allgemeinen Offensive auf einer Front von 150 km zwischen dem Karadaghberg südlich vom Arasfluß und Jhhan südlich von Milo vor. Die Kämpfe, dte sih dort seit nahezu fünf Tagen in heftiger Weise entwiceln, nehmen einen für uns günstigen Verlauf dank der unver- gleihlihen Tapferkeit unserer Soldaten, die in fast allen Abschnitten zum Gegenangriff übergehen. Nach dem zuleßt eingetroffenen Bericht läßt sih der. Verlauf der in jedem Ab- schnitt gelieferten Kämpfe, wie folgt, zusammenfassen :

Erstens: Die am 9., 10. und 11. Januar wiederholt von den Nufsen mit geringen Kräften in dem Abschnilt der Ge- genden von Jchhan bis zum Lauf des Fd unternommenen Angriffe wurden von unseren Truppen mit dem Bajonett abgewiesen. Sie töteten Hunderte von Feinden.

Zweitens: Jn der Nacht zum 12. Januar griff der Feind mit starken Kräften die vorgeshobenen Stellungen in dem Ab- schnitt zwischen dem Arasfluß und dem südlih davon gelegenen Berg Karadagh an. Unsere Truppen, die sich hier vierfah überlegenen Kräften gegenüber befänden, begegneten den feindlihen Stürmen niht nur mit Festigkeit, sondern ginge: an einzelnen Punkten zum Gegenangriff über und fügten dem Feinde schwere Verluste. zu. Am 13. Yanuar Vormittags wurde . ein vom Feinde unternommener heftiger Angriff nah einem erbitterten Kampf zwischen der beiderseitigen FJnfanterie und der beiderseitigen Artillerie von uns mit tiräftigem Feuer émpfangen. Er scheiterte voll- kommen. Am Nachmittag griff der Feind von neuem alle unsere in diesem Abschnitt gelegenen vorgeshobenen Stellungen an. Die Nussen, die ‘in einige unserer Schüßzengräben hatten eindringen lönnen, wurden mit dem Bajonett abgewiesen.

Drittens: Ja der Nacht des 11. Januar griff der Feind unsere Stellungen in dem Abschnitt zwischen dem Nord lauf des Aras bis zum Narmanpaß an. Ein Teil der vorgeschobenen Stellungen befindet sih auf dem östlih von Azab gelegenen Hängen, die der Feind beseßt hatte. Er wurde im Anschluß an unsere Gegenangriffe wiedererobert. Wir fügten dem Feinde bei dieser Gelegenheit ziemlich \chwere Verluste zu und erbeuteten eine große Menge von Waffen und zwei Maschinengewehre. Eine Unserer Abteilungon, die von überlegenén feindlihen Streillträften nördli» Kizlar Kale umzingelt wurde, {lug fich tapfer durch die feindliche Linie durch und zog sich in ihre alten Stellungen zurück, indem sie den Russen gleichzeitig ziemlich s{chwere Verluste zufügte. Am 13. Januar Nachmittags mußte der Feind nah einem von uns gegen ihn gerichteten Angriff öftlih Azab einen Teil seiner Stellungen aufgeben. Ein anderer Angriff, den wir nordöst- lih von dieser Gegend und östlih von Kizlar Kale ausführten, konnte infolge eines Schneesturnks nicht weitergeführt werden.

Viertens: Jn der Nacht des 12. Januar beiderseitiges Gewehrfeuer und Bombenwerfen in dem Abschnitt zwischen Narmanpaß und Zchh an. Ein Ueberfall des Feindes am 12. Januar Vormittags bei Arab Gadeg wurde abge- schlagen. Die Rufsen verloren über hundert Tote. Am 13. Januar führten zwei russishe Angriffe bei Karadagh südlih Kegig zu ‘einer vollkommenen Niederlage des Feindes. Im Verlauf des leßten Kampfes warfen sich unsere Offiziere mit dem Revolver in der Faust und unsere Grenadiere mit Hochrufen auf den Sultan unter den Klängen der National- hymne auf dié feindlihen Truppen und zwangen sie zu einer regellosen Flucht. Die in diesem Abschnitt aemachten Ge- fangenen erklären, daß in den viertägigen Kämpfen jedes ihrer Regimenter zum mindesten 800 Mann Tote gehabt habe.

An den anderen Fronten keine Veränderung.

Konstantinopel, 16, Januar. (W. T. B.) An der Kaukasusfront erneuerte. der Feind in der Nacht zum 14. Januar und während des 14. mit seinen Hauptkräften die heftigen Angriffe auf den Abschnitt südlih des Aras bis zum Narmanpaß und auf den Raum zwischen diesem ersten Abschnitt und dem Südlauf des Aras bis zum Karadagh. Alle diese Angriffe wurden angehalten und erfolgreih zurück geschlagen dank des energishen Wider- standes unserer Truppen. Die in jedem Abschnitt gemachten

Gefangenen erzählen, daß die angreifenden russishen Regimenter \hrecklihe Verluste erlitten.

Z An der Dardanellenfront beschoß am 14. Januar ein feindlihes Schiff zweimal ohne Erfolg Sedil Bahr. Unsere Marineflugzeuge warfen Bomben auf die feindlichen Schiffe in Mudros. Unter der bei Sedil Bahr gezählten Beute be- nnden fich 15 Kanonen verschiedener Kaliber, eine große Menge von Munition, mehrere hundert ‘Munitionswagen, 2006 ge- wöhnliche Wagen, mehrere Automobile, Fahrräder, Motorräder, eine große Menge von Material, Geniewerkzeuge, Tiere, über 200 fegelförmige Zelte, Ambulanzen, vollständiges Sanitäts- material, Medizintisten, 50 000 wollene Decken, eine große Menge von Konserven, Millionen Kilo Gerste und Hafer, kurz Gegenstände im Wert von mindestens zwei Milliouen Pfund. Wir entdecken immer noch eine Menge von vergrabenen oder ins Meer geworfenen Gegenständen.

Konftantinopel, 17. Januar. (W. T. B.) Das Haupt-

quartier teilt mit: An der Jrakfront hält der ausseßzende Artilleriekampf bei Kut el Amara an. An der Kaukasus

front seßte der Feind auch gestern seine Angriffe gegen unjere Stellungen nördlich und südlich vom Aras- [tue fort. Er erlitt ganz bedeutende ‘Verluste, besonders während des heftigen Kampfes zwischen dem Arasflusse und dem Tale Jb. Jn diesem Abschnitte mußten unsere Truppen, die seit einer Woche die beträchtlichen Kräfte des feindlichen Flügels in der Nähe des Tales Jd auf=

gehalten hatten, aus ihren vorgeshobenen Stellungen um einige

Kilometer zurückgehen. Südlich vom Aras. brachten wir dem ¿Feinde in Nahkämpfen in den vorgeschobeuen Stellungen große R

Verluste bei und erbeuteten eine Menge Waffen. Von den Dardanellen ist nihts zu melden.

Der Krieg zur See.

London, 15. Januar. (W. T. B. Wie „Lloyds“ melden, ist der britishe Dampfer „Coquet“, 4396 Brutto- tonnen, gesunken.

London, 15. Januar. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der holländishe Dampfer „Maashaven“, der im Kanal aufgegeben wurde, nachdem er auf eine Mine gestoßen war, ist bei Calais auf den Strand getrieben und mitten durhgebrochen.

Wien, 16. Januar. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ meldete am 14. d. M.: Am 13. torpedierte und versenkte das französishe, unseren Seestreitkräften beigegebene Un ter feeboot „Foucault“ im unteren Adriatischen Meere ein österreihisch- ungarisches Kundschäfterschiff Typ Novara. Da die österreichish-ungarische Flotte glücklicher- weise in der Lage ift, kein Schiff zu vermissen, muß an- genommen werden, daß die. „Foucault“ sih geirrt und ein Schiff der Verbündeten versenkt hat.

Parlamentarische Nachrichten. Der Schlußbericht über die gesirige Sizun( tags befindet sich in der Ersten Beilage. - Jn der heutigen (2) Sißung des

Abgeordneten, welher der Minister der öffentlichen Arbeitem

von Breitenbach, der Minister für Handel und. Gewerh« Dr. Sydow, der Minister dek geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, der Minifter für Landwirtschast, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer, der Finanzminister Dr. Lenze und der Minister des Jnnern von Loebell beiwohnten, wurde zunächst das Andenken der verslorbenen Mitglieder MVeünsterberg (fortshr. Volksp.), Dr. Flesch (fortshr. Volksp.), Prinz zu Löwenberg - Wertheim - Freudenberg (fkons.), von Strombeck (Zentr.), Schmidt-Forst (fortshr. Vollsp.) und Hoeveler (Zentr.) in der üblichen Weise geehrt.

Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt die Wahl der Präsidenten, der beiden Vizepräsldenten und der S(iriftführer. :

Abz. Freiherr von Zedliß und Neuktrch (freikons.): Jch {lage dem Hause vor, durch Zuruf wiederzuwählen zum Präsitenten den Abg. Dr. Grafen von SchwertneLöwip, (Beifall.)

Dagegen erhebt sih kein Widerspruch.

Präsident Dr. Graf von Schwerin nimmt die Wahl mil folgenden Worten an: Ih danke Jhnen von ganzem Herzen für das mir durch Ihren Beschluß von neuem erwiesene Vertrauen. Ih weiß dieses Vertrauen um so höher zu 1chägen, als Ste mich inzwischen als JIhren Präsidenten gründlich kennen gelernt haben. Ih nehme die Wahl mit Dank an und verspreche, folange mir Gott die Kraft ver- letbt, dieses ehrenvollen Amtes auch weiterhia mit Hingabe meiner Kräfte und mit ftrengster, unbedingter Unparteilichkeit zu walten,

Lebhafter Beifall.)

Auf Vorschlag des Abg. Freiherrn von Zedliß und Neukirch wird zum 1. Vizeprästidenten der Nbg. Dr. Porsch (Zentr.), zum 2. Vizepräsidenten der Abg. Dr. von Krause - Königsberg durch Zuruf wiedergewählt. Beide nehmen die Wahl mit Dank an.

Zu Schriftführern werden auf Vorschlag des Abg. ¿Freiherrn von Zedliß und Neukirch durch Zuruf wiedergewählt die Abagq. Schulze - Pelkum (kons.), von Wenden (konf.), von Bonin-Stormarn (freikonf.), Hengsberger (freiklonf.), Dr. Mugdan (fortschr. Volksp.), Dr. Nöchling (nl.), von dem Hagen (Zentr.) und Itschert (Zentr.).

Damit ist das Haus konstituiert. Der Präsident wird die vorgeschriebène Anzeige davon Seiner Majestät dem König und dem Herrenhause machen.

Jn erster Beratung werden dann die allgemeinen Nech= nungen über den Staatshaushalt für die Etatsjahre 1910, 1911 und 1912 fóôwie die Uebersichten von den Staatseinnahment und -ausgaben für die Etatsjahre 1912, 1913 und 1914 der Nechnungskommission überwiesen.

Darauf folgt die erste Beratung des Geseßentwurfs, betreffend die Feststellung des Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1916, in Verbindung mit der ersten Beratung des Geseßzentwurfs, betreffend die Erhöhung der Zuschläge zur Einkommensteuer und zur Erz gänzungssteuer.

(Schluß dés Blättes.)

Theater und Musik.

Morgen wird im Königlihen Schausptelhause „Alte Berlin“ (Heitere Bilder aus. der Großväterjéit) gegeben. Fn dem zu

Anfang aufgeführten Singspiel „Wiener in Berlin“ wirken die Damey

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