Aba. Graw (Zentr.): Wir stchen dem Geseßeniwurf au \sym- pathis gegenüber. An der Volksernäbrung hat ader avrch der Bauern- stand seinen Anteil. Die ri&tige Verteilung von Klein- und Groß- grundbesiß 1 das Notwendige. So ganz leiht ist die Ansiedlung rit, aud die Kommuren werden mithelfen müssen. Üeber die S@{hwter|, k ften werden wir uns in der Kommission unterhalten.
Abg. Korfanty (Pole): Wir sind immer Freunde der An- fi dlung und der S&affung von einen Bauernst.llen geæesen. Leider haben wir Bbisher mit der Ansiedlung traurige Erfahrungen ge- maht. Ih glaube aber, daß man jeßt auch in- diefer Frage elne Neuortentierung unserer Politik vornehmen muß. Hter bändelt es si um eine praktishe Frage. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Ppolnishen Kriegötellnehmer das aleie R cht wie unsere deulshen Mitbürger erhalten werden, wenn fi: sh um tine Anfiedlersielle bewerben. Wir erwatter, daß die Regierung in der Kommisston oder hier m Hause ihren Stand- punkt dazu gerau darlegt, damit wir danach unter Verhalten einrichten können. Na@Gdem feitens der Köntglidhen Staatsregierurg seit dem Jahre 1900 Millionenbeträge sür diese Aufgabe zur Verfügung ge- stellt waren, hat. ch im Laufe der Zeit mehr und mehr das Bedürfnis Herausgestelt, ncch größere Mittel zur Verfügung zu tellen. Au im Abgeordnetenhause t namentli im Laufe der leyten Fahre öîter der Wuns nach Erhöhung der Mittel aus- gesprodjen worden, und die Grundteilungekommission hat, ohne ih definitiv festzulegen, hundert Milltonen zur Verfüaung gestellt. Inzwischen is aber zu den bisherigen gewichtigen Auf„aben der innéren Kolonisation eine neue g treten. Mebr und mehr hat der Gedanke Naum gewonnen, daß die Kriegsteilnehmer an- geftedelt wérden müssen. Es bleibt zu wünshen, daß die Kriegsteilnehmer, namentli diejenigen, die vom Lande stammen, auf derm Lande angefiedeit werden, daß fie in dén Besiy eines Heims tommen, in dem sie ih wohl fühlen, in dem sie na den Schreck- nissen d& Kriegs K wie:er allcklih füblen und ihre Aufgaben acgensiber dem Staate w d der Allgemeinheit erfüllen können. Das habe ih namen meiner Parteifreunde zum Aukdruck zu bringen. Fn dem Gesep find allerdings cinige Bedenken zu erblicken, die si zwocck- mäßig bei der Kommissiontberatung werden erledigea lassen Gs insbesondere einzugehen fein auf die Frage, ob der hohe Zinsfuß wir noch dem Kriege zu erwarten haben, nich ic bérursalhen wird, als den Rentengutnehmern zu Zahkling ihrer Renten entstehzn werden. Diese Frage ist f daß t glaube, daß das Geseg ciner besonderen Kommission ül wexden muß, die fich zweckmäßig aus 21 Mitg)iedern zusar
Abg. Dr. Pahni Fe (Fortshr. VoUlsyp.): Wir f Glü& ein JIndufiriestaat geworden, deon ein Agrarstaat Krieg nicht fübren können. J muß au dem entgegentreten i JIndustriébevölkerung nur von unserm Großgrundb: sig ernährt 1 sei. Wir haben im Deuts@hen Net etwa 23 000 Großgrun gegenüber von 5 Millionen Elciner urt I Betriebe. auh die leyteren cinen großen Teil ihrer Produkte verzehren, o w:rfen ßi2 doch einen f Ueberschuß: den Markt und tragen zur Ernährung bei. In der Ansiedlung der Kriecgstetlnehmer dings man@he S&hwterigteiten geben. Aber roir we da ja die Frage der inneren Koïvonisatton c erriteften Aufgaben {. 7 j rit um volttither Nebenz Zukunft a Gzusthelden
Whg. Dr. Bredit (f
Abg. Dr. Lohmann ht über die Bedeutung tharf zum Aubdrueck gebracht, T ( e hat ihm wroildersproen. Es it Ukommen u 4, daß dem Grcßzrundbesiz die Ernährung tes Volkes zu verdank: i Man s\oilte aber diese \@werwiegende Froge nicht hier im Plenum an|\ch{naelden, in der Kommission können wir uns darüber mit Nuhbe unterhalten. :
Minister für Landwirt\Waft, Domänen und Forsten Dr. Freiberr von S@Worlemer: I& möchte in diesem Augenblick nur darüber meine Fitude auédrü@Fen, daß die Notwoendiakeit Aftakeit der în diesem Entromf gema&Gten Vorschläge i qfüundèen hat. JI&h darf mir vorbehalten, in der Kommisstonsber ¿reiten Lfung im einzeinen auf die hier erört zurüdtzufkomuen,
Die Vorlaae wird 21 Mitgliedern überwiesen.
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Berliner Theater. Mitta
Der Präsident erbittet und erhält die Ermächtigung, den Tag und die Tagesordnung für die nächste Sizung selhst zu bestimmen, je nachdem die verstärkte Budgetkommission mit ihren Arbeiten vorangekommen sein wird; jedenfalls wird die nächste Sizung nicht vor dem Ablauf der nächsten Woche stattfinden.
Schluß 121/, Uhr.
Im Reichstag hat sih, wie „W. T. B.“ mittelt, unter dem Namen „Deutsche Fra ktion“ eine neue Fraktion ge- bildet, der folgende 28 Mitglieder beigetreten sind: Alpers, Dr. Arendt, Bauer (Pfarrkirchen), Behrens, Bruhn, von Brüneck, Dr. Burckhardt, Colshorn, Doerksen, Freiherr von Gamp - Massaunen, von Halem, Hegenscheidt, Herzog, Laux, Löscher, von Meding, Mertin, Mumm, Graf von Posadowsky- Wehner, Rupp (Marburg), Freiherr von Schele, Schulz (Bromberg), Stubbendorff, Freiherr von Wangenheim, War- muth, Werner (Gießen), Werner (Hersfeld), Witt.
Die Fraktion hat zu ihrem Vorsitzenden den Freiherrn von Gamp-Mafssaunen, zu dessen Stellvertreter den Ab geordneten Schulz (Brombera), zum 2. Vorsitzenden den Ab- geordneten Dr. Werner (Gießen), zu dessen Stellvertreter den Abgeordneten Lic. Mumm, zum 3. Vorsitzenden den Ab geordneten Freiherrn von Schele, zu dessen Stellvertreter den Abgeordneten Laux gewählt. Zur Vertretung der „Deutschen Fraktion“ im Aeltesten-Aus\huß wurden die Ab acordneten Freiherr von Gamp-Massaunen, Dr. Werner
| Gießen) únd Freiherr von Schele gewählt.
Statiftik und Voll'swirtfschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Versammlung aller auf Offiziersuniformen be- erliner Schneider, die kürzli im Gewerk\Gatts- rllärte \ch mit dem VergleihsvorsckGlage ein- Neber nebenfächlihe Streitpunkte foll weiter verbandelt Bs 9% Nr) lis O Ves L
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Wohlfaßrtêtflege.
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1 Weihnachten res in emsiger feindlichen Feuer, G und Etappenlazarett, dem „ DU ivwad@eren Armierunasfol- 4
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Nachschubes, treuen Kranken jungen und gereiften Helden in ihnen allen sind Weihnachts\spenden zu- i r uner
P04 9 a4 A \rgenden Heimathaus.
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A n B tau dietes Ihone vater- T Hart 419 InAaP gepörderî und uner
abermals herzlihst ge- Generalquartiermeister Der Chef des Feldsanitäts Frhr. von Freytag wesens Loringhoven. von Schjerning. Der Kaiserlihe Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Kraùñkenpflege
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Friedrih Fürst zu Solms-Baruth.
Theater und Musik.
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po, Abends | Charlottenburg.
3¿ Uhr: Die Hermannselacht. — |
Fd eige tvel h ett maten | Mo 94 Senn zwei Hochzeit mac N. | Abends 8 Uhr: Ritter Vengts Gattin
Königliche Schauspiele, Mittwoh: | Ein Sterisviel mit Gejan und MNudol
Musik von Walter Kollio
18. Nbonnement9vorstellung Boernaue
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Opernhaus. von NRuyo!! Mona Lisa. Over in zwéi Schanzex. von Max Swhillings. DiHtung von Beatrice | Willy Bredschneive! Dovsky. Musfikalishe Leitung: Herr Kavelltneister Dr. Bes] Negtz: Heri Negtsseur Herbex. Chöre: Nüdel. Anfang 74 Uhx. j Schauspielhaus, 19, Abonnemert8vor-| Theater stellung. Die QOuitotos. Baterländischet Straße Drama în vier Aufzligen von ‘Ernst | Lit von Wildenbrr@h. Negaie: Herr Negisseur |Söß von Dr. Bruck, Anfang 72 Uhr. eisernen Saud Donnerstag: Opernhaus. 19. Abonne / mentévorstellunma Ein Maskectiball, | Donnerstag unt Oper in drei Akten, Musik von Giuseppe | von Bervlichingen Anrfceng 74 U | Freilag spielhaus. Abonnements8vor- | Artadne auf Noexos. Oper | Auszuge von L bon Hof- Beusik von Strauf «h dem „Birr alf Edel æ@ Molière. Anfang 75 Uhr. | „Vonnerstag Bäze für „Artadne auf |rätselhafte Frau. y. t n
Mar Pott Park
| zwei Hochzeit machen
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Komédienhans. M |'8J Ahr
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veindenloge 12 M , 1. Rang Séeffel 8 #, und Parkettloge 8 Æ, Parkett 7 #4 : 2. Ballon 4 #, Galeric Garten)
——— felige Exzellenz.
i | Wten von Nudolf Deutsches Theater. (Direktion Walther Stein. Reinhardt.) Müttwoh, Abends 71 Donnerstaç Ein Sommermathtstraum. (F | felige ExgzeUcnz. Neueinstudierung.)
Dóonnerêtaa und Sonnabend Vibervelz. R
Freitag: Maria Stuart. [8 Uhr
Kammérspiele.
Mittwoch, Abends § Uhr: Der Webs | d Gatäer. Eta Lreitag: Peer Synt. Weibsteufel,
Freitag: Dex Vater.
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(Theáâter am Vüiowplet;.) (Untergrundbahn S@hönhauser L509.) Direktion: Max Reinhardt.
Mittwoch, Abends 84 Uhr: Wallen- seins Tod, :
Donnerstag: Samilet,
Freitag, Sonnabend und Sonntag : Das erster Teil. — Mírakel. Doruettweg.
Lessingtheater.
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theater) Mittwoh,
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c x á Cck ny BiD N a Donnerstag und folgende Tage: Wenz
Heer Professor | R G l tig ien
VBerlichingen mi Schauspiel in fi [zügen von Wolfgang von Goethe
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Maria Stuart
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t. | J F. Zer eitih bte Lo, | Friehr. Dae ) - DentshesKünftlertheater. (Nürn- | Fricdr. Plafchke. | bergerstr. 70/71, gegenüher dem Zoo! ogischen | Mittwoch, Abends 8 Uhr Lustspiel in ‘Drei | oi i Musikak
* 4 526 wmd, Nan | Presber und Ler
und folgende Tage: Die
Mittwoh; Aberids | Komödie der Worte. Drei | Einakter von Arthur Séhräzler
Donnerstag und Sonnabent
Sthillertheater. G. (Walïner-| Chenier lager gg e Abends § Uhr: | Mittwo®, Nachmittags 33 Uhr | Schauspiel in dzei | Klaus. — Abends 87 Uhr: Immer feste 8 Yhr-
Auttzügen ‘von Felix Philippi. | druff ! Vaterländtshes Volksstück in vier | Programm. Zum S@{hluß: Das neue Donnerßiaç: FunglbEunnen. Xrefïtag: Der Doruenweg. Sonnabend: Zwei glüŒÆlithe Tage. Sonntag, Nachmittags 8 Ubr Ub?n be
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in 4 BUdemn [ch2 v A L M e G iti R Da DteI i Uf Ult Î V J Ii
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Abends 75 Uhr: | Sonntag, Na&mittags 3 Uhr: Nora. | Ge?äligfeit.
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Sonnabend Die | von Windsor.
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N Theater des Westens. (Station: | Zoologtiher Garten. Kantstraße 12.)|
| Mittwoh, Abends 8 Uhr: Das Früäu- |
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37.| Thaliatyeater. (Dire?
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: | i Trianontheater. Die lustigen Weiber | Bahnhof Friedribstr.) Mittwos. Verheiratete Nusfiftalisher Swark in drei Uften von
|ratete Funggeselleu.
Müller, den Erik H:rr Uckel, den Dalaud Herr S{hwegker, den Steuer, mann Herr Philipp. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Dr. Strauß, - Morgen wird „Mona Lisa* in folgenter Beseßung gegeben: ‘ Fiordalisa (Fiau des Fremden): Fräulein von Granfelt ; Mon Ginevra: Fräulein Alfermann; Dianora : Fräulein Marherr ; Piccarg, Fräulein Bürkenström; Giovyznut (der Latenbrudet): Herr Unkg Frarcescó (der Fremde): Herr Bishoff ; Pietro: Derr S@wegle. Arrigo: Herr Herke; Alessio: Herr Philipp; Sandro: Herr Krasa: Moajolino: Herr BaGmann.
Im Köntglihen Schauspielhause geht morgen Wildenbruchsde Drama „Die Quißows" in Szene. In den Haupt, rollen sind die Damen Heisler, Nesper, Pategg und Ressel sow die Herren Pohl, Sowmmerstorf, Eicholz, Engels, von Ldehy Leffler, Lucas, Patry und Veêpermann beschäftigt. y
Der Könzertbericht befindet sih in der Zweiten Beilage.
Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Januar 1916
Ihre Majestät die Kaiserin und Könktgin besugh «W. T. B." zufolge gestern nachmittag die Krieg 9ausstellung i den Auéstellungshallen am Zoologishen Garten
London, 16. Januar. (W. T. B.) Nach etner Meldung de «Meutershen Bureaus" kam es in einer Kirche von Ki ngslan) im Norden von London, wo Sonntagnahmiitag eine Kundgebun, zugunsten der Beendigung des Krieges slattfand, zu auß, regenden Szenen. Die |riedensfreunde wutden für Verräter ey, klärt und mit roter Farbe beworfen, Ste mußten s{lteßli durd die Polizei in Sicerheit gebraht werden. Die Gegner sangen «Ruhe Britannia" und nahmen eine Entschließung an, in der gefordez wird, daß der Krieg energish fortzeseßt werde, bis Deuts&land Qt. {lagen fet. „Lloyds* meidet: Der spanishe Dampftr „Belgica”", 2068 Bruttokonnen, ist gesunken, 23 Mann wurd gerettet.
London, 17. Januar. (W. T. B) Aus wurde dem .Neutershen Bureau" zufolge ein starkes Erdbehez gemeldet Im MNRhymneytal in Südwales ereignete h eh aroßer Erdrutsch Im Hafen von Southsbields bra th großer Brand aus. Drei S{|ffe wurden beschädigt. Der Sthzdy beträgt viele tausend Pfund Sterling. In King's County jy Jrland ift das Wasser des großen Kanals über die Üfer getreten. Mehrere Ortschaften sind von der Umwelt abge, s{nitten. Es wurde ytel Shaden an Vieh und Feldern angeridite, Unter der Bevölkerung herrs{cht großes Elend.
Am Sonnabend bra, Kaserne der Royal Eine Anzahl
Chatbam, 17. Januar. (W. T. B.) wie aus London gemeldet wird, in der Engineers tn Chatham ein großec Brand aus. Gebäude wurte zersföit.
Amsterdam, 17. Januar. (W. T. B.) Aus Edam wut Sonntagabend gemeld-t, doß das Wasser etwas fällt. Der ganze Polder Purmerland is jeyt übezflutet. Von der Nordseeküste meldt das „Handeléblad", daß das Meer zwischen Hoek van Holland vnd Scheveningen große Verwüstungen angerichtet hat. De Wassergisht ging über die höchsten Dünea. Das ganze N veau ds Strandes is merkbar zurückgegangen. Die Königtn ift beute hit angekommen, um das überflutete Gebtet zu besuchen.
Konstantinopel, 17. Januar. (W. T. B.) Dem heute un 7 Uhr Abends hier eintreffenden Balkanzug wird ein fesk icher Empfang bereiiet werden. Die Minister und das diplo matische Korps werden auf dem Bahnhofe erscheinen. Die Presse
feiert das Ergeignis als eiven großea Erfolg des Vierbundes. New Y ork, 17. Januar. (W. T. B) „New York Hera!" aß 12 Mann der Besayung des gesunkenen Ünter } „P 2° nodh in dem den Rettungömannscha!ten unzugänh
e tes S@hifföorumpfes sind (val. Nr. 13 d. Bl).
ind Nichtamtlichen in det Dritten Beilage.)
Sonnabend, Natmittags 3è le s
Monde R Ykry © «f 2. Vial
Mittwoch, Abends | as Übr : E BOEDaRRgen hörlad
cus man ein | Vittags hat jeder Erwachsene ein angeht
N * j Kind unter 10 Jahren frei auf allen Slþ
, jedes weitere Kind halbe Préise)
Z1m S@Sluß in beiden Vorstellungen un gekürzt: Ein Wintermärdchen.
(Yaus. (FricdriSftraße 236.)| Familiennachrichten.
Ik «A VCI
Harri Modler
g | Leutnant d. Res. u. Adjutant Pion
Erf.-Baraillon 5, Glogau Frau Frieda Modler, geb. Rockeuschuh, Niesky O.L.
T +tmoas L LLL1IDDUS
ter Bildern, frei ) Karl j Verlobt: Frl. Martha Thiele mit ÿn n Kren. O | Obterleutnont ¿. S. Stahl (Bremen“ Mufik von Giik Kiel). — Fel. Anaftafie von W219 mit Hrn. Leutnant VDtto 4 Oertzen (Gelbensanbe i. D
E Y Tre Tan ag und folgende Tage: D
E | Verebelicht: Hc. Hans !
E D T ura Erdckens (Achen). , { WeorTgenitr., naße V : Œtu So bn: Hrn B otschaslb prediger Siegfried Grafen von Lüuttida (Konstantinopel). — Hrn. bert von Dunker {Danzig}. a
Abends |
4
JIunggefellenu.
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| Mete Gi «C444 A A n 1 vto un P L Arthur LippsSit. Gesang3terte von Wil | Gestorben: Hr. Justizrat Julius
Musi? von Rudolph Nelson.
„D! j f Professor Julus ag und folgende Tage: Verhei- |
(Berlin). — Hr. eor Moser (Steglig). _— Or. Viajor l Kal von der Osten a. d. H. Wiyuiß (Stargard i. Pomm.).
¡ lein vom Amt. Operette in drei Akten | | von Georg Okorkowski und Franz Arnold. | Musi? von Gilbert. | | Donnerstag und folgende Tage Das |
Mair [Fräulcin vom Mut. ‘aer Sonnabent 9tahmittags 4 Uhr | Holle,
Frau | 8 Uhr | (Violine) | delsfohn.
Harmoniumsaul. Mittwoh, Abends Keoungzert von Frida Cramer | M Ludw. Meu- | Verlag der Expedition (Mengerins
Konzerte, Berontwortlicher Redakteur:
Direktor Dr. Tyrol inCharlottenbut
Am Klavier :
in- Berlin.
am Vollendorfpiat. | Doktor |
Theater
V2 HVITRUS
| Bildern yon Hermann Haller und Willi | aroßartige
| Donnerstag und folgende Tage: Immer | fünf Akten Mysterien
Faust, | fesie bruff! Daoxr! Donnersíaa un) Sonnabend
6 Uhr ¡mittags 32 Uhr: Doktor Kiagus.
Wolff. Musk von Walter Kollo | LWintermüärchen
Nach- | Kapellmeisier A. Taubert. | von Ballettmeister N. Riegel
Bus. MittwoW, Abends | Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmsträßr Das glänzende Jauuar- L A Sechs Beilagen
Prunk-Ausftattungöstúck : Ein | (einschließli Warenzeithenbeilage N 2 Bud ed der | und die Inhaltsangabe Nr. 2 Nach hen | F S eutlicben Anzeige
Musik von | Nr. & ves biseutlichen #8 Einstudiert| sowie die 259. Ausgabe Deutscheu Verlustlifien-
von Paula Bu. des Mittelalters.
Mittelenglan) |
Vermüähfte. [64118] BRA
Uhr: Tanunhäujfer uud der | Drei Paar Schuhe. Lebensbi! Ht j a:
; Helmuth v0
Hr. Hans von Coffdl 1
S, A O Ç : Set s. Dautck der Norddeutschen Bucbdrudertis am Playe, damit Mißstimmung vermieden wird.
Erste Beilage”
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 18. Januar
1916.
E L L L ZLL E E L L L L E E T
Deutscher Reichstag.
V 14.
[P (Bericht von Wolffs T elegrapbhis{ em 9 )ureau.) /
Der Sitzung wohnen der Staatssekretär des Reichsschat- amts, Staatsminister Dr. Helfferich und der sftellver-
tretende Kriegsminister, Generalleutnant von Wandel bei. | Auf der Tagesordnung steht zunächst die Fortsezung der
Beratung der von der Kommission für den Neihshaushaltsetat vorgeschlagenen Refso- lutionen, die Heeresfragen betreffen. Die Diskussion über die Frage ciner Revision der Kricgsbesoldungs- ordnung und die Mannschaftslöhne war am Sonnabend beendet worden.
Die Kommission für den Reichshaushaltsetat beantragt |
folgende Resolution: „den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, ‘zu veranlassen, pon der Leitung des Heeres und der Marine außgegebenen am t - lihenKriegönachrich{ten allen Organen der deutschen Presse, welche darum nachsuchen, gleichzeitig und unentgeltlich gegen (Sriaß der Uebermittlungskosten mitgeteilt werben und si zu diesem Zwecke unverzüglich mit dem Verein deutscher Zeitungsverleger in Verbindung zu sehen“. f: Die Urlaubsverhältnisse Resolutionen: den Reichskanzler zu ersuhen, dahin zu wirken, Mannschaften in möglidcht weitem Umfange Urlaub gewäh daß bei der Gewährung von Urlaub zunächst jene M
betreffen
f uUD
rüdsichtigt werden, die bisher noch nit in Url úrlaubten Mannschaften für die Dauer des Urlaubs das fü Truppenteil festgeseßte Beköstigungsgeld bei Antritt ihres auszuzahlen; den Herrn Neichskanzler zu ersuchen, zum sorgung und Förderung des Wirtschaftslebe treffen, daß behufs Milderung der in den Kreisen de mittleren Geroerbetreibenden und Landwirte dur den geeigneten Arbeitskräften bestehenden Sch{bwiertgfkei Garnisonen befindlihen Trup} le Beurlaubungen geeigneter Mannschaften — soweit es das flicbe dienstliche Interesse zukäßt vornehmen, und da kurzen Zwischenräumen die Zahl, den benötigten Kräfte feststellen und den § möglich fortgeseßt melden, i gung vorzubereiten in der Lage sind; den Herrn Reichskanzler zu ersuen, Maßnahmen zu treffen, daß die militärishen Instanzen a. durch Vorschläge der Zivil- behörden rechtzeitig in die Lage verseßt werden, die Beurlaubungen so zu regeln, daß die Leiter landwirts{aftlicher und gewerblicher Betriebe tunlich} zu den Zeiten beurlaubt werden, zu denen ihr Tätigkeit in ihren Betrieben besonders dringend nötig ist, Þ. di Leiter landwirtscaftlider Betriebe in der Zeit der Frühjahrs bestellung in möglichst weitgehendem Maße zu beurlauben; Anordnungen zu treffen, daß die für die Volksernährung not- wendigen Arbsitskräfte aus dem Heere in größerem Umfange wis bisher beurlaubt werden, insbesondere die Arbeitsverwendungs- und Garnisondienstfähigen sowie die Genesenden : dafür Sorge zu tragen, daß allen nah der Heimat beurlaubten Militärpersonen für die Zeit des Urlaubs VBerpflegungsaeld ae- währt wird, und fernerhin daß denselben Löhnungen und Verpfle- gungsgeld vor Antritt oder während der Dauer des Urlaubs gezahlt werden. Unter den in der Kommission gestellten Anträgen, die die Kommission den verbündeten Regierungen als- Material über-
wiesen wissen will, betreffen mehrere die Abgabe von Lebens- |
mitteln und Bedarfsgeaenständen an bedürftige Volkskreife,
insbesondere an Kriegerfamilien, durch die Gemeinden, andere |
die Regelung der Futtermittelpreise. Weitere Anträge gingen dahin, _ den Reichskanzler zu ersuchen, baldigst eine Novelle zum Mann- |haftsversorgungsgeseß vom 31. Mai 1906 und zum Militärbinter- bliebenengeseß vom 17. Mai 1907 vorzulegen, durch welche diese Geseke dahin geändert werden, daß für die infolge des Krieges zum Heere einberufenen Mannschaften und deren Hinterbliebene Bersorgung auch dann gewährt wird, it L lende Ereignis oder der eintritt, ohne daß eine Die baldigst dem Rei welchem denjenige1 der Beschädigunc des Zustandes ¿estseßung dauer bewilligt __ Sorge zu Zahr gegebene Kriegsteilneßbmern Zeit erneuert wird; Vorsorge zu ite beziehen, bei L € alten oder ihnen ein Teil de Táfsen wird. __ Referent Abg. Graf ] ns.) führt aus, daß der Kommission Beschwerden über
r erstmaligen fur die Lebens-
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D 5 al 4 Tse I Kriegshtnterbliebenen-
22129 I M M einmalige Abfindung
ret ert en L er Monopolstellung
069 „W. T. B.“ in der amtlichen militärischen Beri bterstattung unter q [hrung einzelner Fälle zugegangen sind. Das „W.T. B." habe taterial zur Widerlegung unterbreitet, auc _daßz es aus cer Verbreitung der amtlichen Kriegsberichte keinen Verdienst, sondern Crt gehabt habe. Sodann geht der Berichterstatter auf die Urlaubs- und Hinterblicbenenversorgungsfragen ei Abg. Sbópflin (Soz): Es ist ‘ja sehr die Ur- saubsfrage zufriedenstellend zu regeftn. Finf Frei- carten eint eine Beschränkung des Irláubs eingetreten zu sein. le Urlaubsmöglifeit sollte nab Kräften ausgede werden. (s ware fals, den Urlaub auf zweimal im Jahre zu bèschränken, au wenn die Soldaten auf die Freikarten verzibten. Ganz zu verwerfen ist es, daß eine ganze Kompagnie mit Urlaubsentziehung bedroht wird, wenn ein Mann si vergangen hat. Troß des Erlasses des Kriegsministers über die Verpflegungsgelder ist. es wiederholt vor- Fetommen, daß den Mannschaften dieses Verpflegungsgeld verweigert worden ist. Der Kricasminister sollte veranlassen, daß die Urlaubs- tage woblwollender bebandelt wird, als es jeßt geschieht. Bei der langen Dauer des Krieges, na den Strapazen des Krieges und den wirtschaftlichen Schädigungen infolge des Krieges ist fte durchaus iti rmi i Der Verpflegung in den C arnisonen tenden. die Offiziere nicht die Aufmerksamkeit zu, le sie verdient. Es muß hier schr sorgfältig verfahren werden, Bel russ er Verpflegung sind Erkrankungen unvermeidlich. Der russische Gefangene erbält eine gute, ausreidænde Verpflegung, Tabak usw. Das ist anz richtig, aber dié Bewacbungsmannschaften möchten nicht sclecbter wegfommen. Die Klagen über die Kantinen bei den alernen im Inlande nehmen fortgeseßt zu. Eine ganze An=- hl von tinenwirten scheinen: sih als Heereslieferanten zu be-
31, Sißung vom 17. Januar 1916, Vormittags 11 Uhr.
fölgende
B die Kommunalbehörden in regelmaßigen
en und wollen möglichs hohe Gewinne erzielen. Den Kan- etrieben sollten die Offiziere tine stärkere Aufsicht zuteil werden Die Soldaten müssen zu hohe- Preis i (Ss ift vorgekommen, daß Komp-
l haben, wenn b die Mannschaften über gung beshwerten. Ein Wort über die Liebesgab ganz Gewaltiges geleistet worden. D \ nderen Seite hört man wohl Klagen, daf e Zndstation verflüchtigen. Solche Fälle will ih keineswegs generc neren. Aber selbst solhe Einzelersheinuagen verdienen die strengste Nachprüfung. Wo so etwas vorgekemmen [ i gen rüdsihtslos an den Kragen gehen. e die lange Dauer der Liebesgabentransporte Anlaß. von Potédam nach Spandau hat 21 Tage gedauert. verwaltung follte für möglid#te Bes{leunigung sorgen. währung von Unterstüßungen anw die Familien der Krieger ist unnötigen polizeilihen Scherereien verbunden. Man sollte da w verziger verfabren, Geklagt wird auch über die Zurücfseßung der Die Verpflegungssäße für die Verwundeten müßten er-
PVtan darf sich doch nicht zu sebr auf Sendungen aus
Ui oh
Heimat verlassen. Die Verwundeten in den Lazaretten beschbweren auch darüber, daß sie zu selten Urlaub erhalten, um auszugehen, wenn fie soweit hergestellt sind, daß sie ausgehen fönnen. Hier ist Femedur notwendig. Ebenso ist eine bessere Behandlung der Ver- wundeten durh die Aerzte wünschenswert. Diese dürfen nit fo schneidig als militärische Vorgeseßte auftreten. Die Mannschaften, die sih als dauernd untauglih erweisen, sollten nit noch monate- lang zurückgehalten werden. Je länger dies geschieht, desto \{werer erhalten sie in ihrem Berufe Arbeit. Ferner wird über die \oge- nannten Genesungsabteilungen geklagt. “Eine Genesungsabteilung, ib lege auf Genesung den Nachdruck, hatte vom Morgen bis zum Abend Dienst. Am unangenehmsten empfunden wird die unange- messene Behandlung der Truppen im Felde. Diese Fälle mebren i jeßt fo, daß diese Frage die größte Aufmerksamkeit verdient. ist ja zu verstehen, daß die Vorgeseßten, die Jahr un! ag im stehen, ebenso wie auch die Mannichaften nervos we J Fuhestellung hinter dèr Front müssen die Manns wie lange Ghrenbezeigungen üben. Noch \{limmer Kasernen, Ein Kommandeur hat befohlen, daß Bürgersteige zu gehen haben, wenn sie eine Ehrenbezeigung as geht doch zu weit und muß große (Frbitterung ch das Uebermaß des Rauchverbotes für gewisse traßen hat böses Blut gémacht, speziell hier in Berlin. Ein Kom- mandanturbefehl von Cöln beschäftigt sih in einer so eingehenden i den Chrenbezeigungen, daß es aub jeßt im Kriege wirklich ß. Der Befehl erstreckt \ih sogar auf das
errzgen muß.
der Finger beim Anlegen- an die Kopfbedeckuna. Um gerecht
, muß 1ch hinzufügen, daß solbe sckónen Dinge auch bei unseren
Gegnern vorkommen, wie cine Klage. der „Humanité“ über die fran-
zösischen Offiziere beweist. Wir bitten aber den Kriegsminister
dringend, dafür zu sorgen, daß sol&e Kommandanturbefehle, die bei
erung und noch weit mehr béim Militär Erbitterung
nah aller Möglichkeit eingeschränkt werden. Außer-
ahlreih sind die Klagen über unangemessene Behandlung
C durch die anderen Vorgeseßten und dur die dienst-
eute; in den Garnisonen seinen sih die Mißstände wieder
, über die wir in Friedenszeiten immer wieder Beschwerde
Die Resolutionen, die die Besserung des Loses
A iegsbeschädig betreffen, empfehlen wir ganz besonders zur Unnahme.
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] . van Calker (nl): Auch uns sind vielfache Klagen langsame Beförderung der Liebesgaben an die Truppen zu- gegangen. Vie Kommission hat sie gründlich erörtert, und der Stell- vertretende Kriegsminister hat Abhilfe versprochen. Es ist Erfahrungs tatsache, daß die Liebesgaben \chneller an das Ziel ihrer Bestimmung gelangen, wenn sie an einen bestimmten Truppenteil adressiert sind. Underseits hat das „Rote Kreuz“ mit großen Schwierigkeiten bei der Bersendung zu kämpfen. Das Verhältnis zwishen Reserve- und aktiven Offizieren is überall ein glänzendes; die Militärverwaltung sollte aber doch überlegen, ob nicht die Reserveoffiziere nah denselben Grundsäßen befördert werden könnten wie die aktiven, um Unstimmig- keiten, die durch ungünstige Beförderungsverhältnisse der ersteren ent- stehen könnten, tunlihst zu beseitigen. Die Beförderungsverhältnisse der Beterinär- und der Feldunterärzte sind auch nicht die günstigsten; ih bitte den Minister, hier seinen Einfluß in reformierendem Sinne f Die Einrichtung der Feldwebelleutnants halte ih nicht besonders glüdliche, ich komme da auf meinen Vorschlag die Feldwebel entweder zu Oberfeldwebeln oder zu Offizieren befördern. Was die Ehrenbezeigungen betrifft, so sehe auch ih als atatllonsfommandeur darauf, daß sie qut gemacht werden, nicht aus Pedanterie, sondern weil es in der Disziplin keine Kleinigkeiten gibt. Würden wir solche Kleinigkeiten dulden, so würden wir diesen Krieg nicht gewinnen, wir hätten ihn längst verloren, Es ist ja mögli, daß wir uns über diesen Punkt nicht verständigen werden. Die Diszt- plin muß auf die Spiße getrieben werden, Man kann es \{ließlich einem Unteroffizier, der einen beim Kommando „Stillgestanden!“ immer wieder mit dem Kopfe wackelnden Mann, der im bürgerlichen Leben HNechtsanwalt ist, s{ließlich, nachdem seine wiederholten Rügen fruchtlos geblieben sind, mit Ausdrücken aus dem Tierreich regaliert, nit allzusehr verübeln, wenn ih es auch nit ents{uldigen will. Unserem Unteroffizier verdanken wir gerade in diesem Kriege unendlich viel. Von diesem Unteroffizier unterscheide ih ganz scharf den \ika- nierenden Unteroffizier, der aus gemeiner Getariina handelt; der muß ausgeschlossen werden, oder es muß jedenfalls, da es manchmal {wer ift, ihn hinauszuwerfen, seitens der höheren Instanzen alles geschehen, was zur Nemedur geschehen kann. Die Resolution, den Urlaub betreffend, fann ih nur dringend empfehlen. Die Beurlaubungen zu wirtschaftlichen Zwecken sollten, soweit es irgend tunlich ist, ausge- dehnt werden; alle in den Kasernen nicht unbedingt notwendigen Mann- schaften sollten dafür in Betracht kommen. Die Verpflegungsverhält- nisse in den Kasernen sind im allgemeinen gut. Natürlich haben die Borgescßten die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Leute durch die Kantinenwirte niht übervorteilt werden. Die Gesundheitsverhält- nisse unserer Leute sind ‘ausgezeichnet. - Ganz besonders gut sind die bei den ganz jungen Leuten; die jungen Jahrgänge sind ganz ausge- zeichnet. Der Einfluß der Jugendvorbildung, die turnerische Ausbil- dung ift sehr günstig, und es ist nur zu wünschen, daß diese Jugend- bewegung so fortschreitet. Was den Felddiens betrifft, so is unge- fäbr 4 der Leute verhciratet. Der Reichstag hat allgemein Veran- lassung, diesen Leuten dankbar zu sein, In England {ütt bekanntlich das Verheiratetsein vor der Einziehung zum Militärdienst. Mit Dank denken wir an die s{óönen Leistungen unserer Frauen, die die Arbeit ihrer eingezogenen Männer tun, wir können \tolz auf unsere Frauen sein. Wir müssen froh und glücklich sein, wenn wir beute in unsere Kasernen sehen. Jch habe noch nie so viele kriegsverwendungs- tüchtige Leute in meiner Kaserne geschen wie in diesem Kriege. Da muß man sagen: wir können nicht besiegt werden in diesem Kriege. Die Not und der Ernst dieser Zeit ist für viele Tausende cine wunder- volle Lehre gewesen, und Millionen von Deutschen ist in diesen Mo- naten der deutsche Staat zum deutschen Vaterlande geworden.
Abg. Dr. Haas (Fortshr. Volksp.): Wir baben am Sonnabend einmütig protestiert gegen das Verhalten der englishen Regierung in tem „Baralong“-Fall, die schwere Angriffe gegen unfer Heer und unsere Marine geri{chtet hat. Auf Grund meiner eigenen Erfahrung kann
ih mit gujem Stolz sagen, nie hat eine A:mee mit bhöberer Kultur im Felde Fstanden als die dezutihe Armee. Der deut'che Soldat lorgt für den verwundeten Feind und behandelt ihn nicht mehr als Feind, sondern mit der größten Menschlichkeit. Unsere Truppen in den besegten Gebieten ticien nicht als Eroberer, tondern mit der größten Bescheidenheit aur. Wenn in der englishen Note mit Spott darauf hingewiesen wird, daß wir wohl nit gesehen bâtten, wie viele deutsche Mannschaften von englischen gerettet worden seien, so föônnen wir vur sagen, fo mens{lich und freundlih bâtten fich Engländer im deutshen Gebiete nicht benommen. Kein Deutscher geht an einem Pungrigen vorüber, ohne zu helfen. Vielfach sind unsere ¿Feldküchen der einheimi'chen Bevölkerung zur Verfügung geftellt worden. Alles das it ein Ergebnis unserer Schule. Wir sind ein Kulturvolk, und unsere Armee ist dessen würdig. Der deutshe Soldat isr cin guter Kämpfer, aber Haß kennt er nicht. Selten wird man von ihm ein Wort des Hasses oder der Leschimpfung des Feindes bóren. Der kämpfende Soldat ist leiden'chaftslojer als die Bevöl- kerung zu Hause. Die Schulbildung des deutshen Volkes tritt im Felde zu!age. Wo wird die beste Literatur im Felde gelesen, von den Engländern, Franzosen oder von uns, von den Nussen gar nit zu sprechen? Jch habe aus den Gespräcben der Engländer und Franzosen im Xelde entnommen, daß fle sich an Kultur mit uns niht messen können. Dazu kommt, daß wir ein politishes Voik geworden find. Der ein- tachste Gulllier weiß, warum wir ‘ämpfen, warum dieser Krieg ent-
standen tft. Fragea Sie den ru!sishen Sol-aten oder den englischen Söldner, warum er ins Feld gezogen ist! Alle Parteien baben wert- volle Kräfte ins Feld geshickt. Jeder bringt in teiner Art eia gut Stuück Staatsbürgertum mit. Die wertvolle Tatsache, daß Staats- bürger im Felde slehen, verdanken wir unserer pottishez Bi. dung. Für den Frieden wollen wir daraus die Lehre ¿¡iehen, daß wir ve: föhn- lier werden. Dleser Gedanke der Versöhnung wird von den Leuten des Schütengrabens weiter verbreitet werden. Sozia!demokraten, Zentrun sleute, Kon)ervalive usw. werden sich rur darüber fireiten, weicher Weg der besie ist zum Wohle des Vaterlandes. Ob die Landwirtscha!t bessere Soldaten ins Feld {ick als die J«dustrie, darüber wollen wir urs nicht sticiten, sie alle haben ih draußen gut bewährt. Nach dem Frieden werten wtr uns gewiß nicht mehr darüber streiten. Nie in der Welt.eshihte sind an die Neven größere Anfoderunagen g- stell! worden wie in diesem Krtege. Wie haben die Nerven Stand gehalten! Nervös waren wir clle. Dur den Krieg sind viel mehr menshliche ‘Nerven geiund als krank çes n orden. Was Uebles vo: kommt, möchte ih nit mit Nervosität ent- \huldigen. Das Verhäl'nis zwi'hen" Vorge!etzten und Unoterg benen, zwischen VDffiz'eren und Vannschaften ist an dec Front im allgemeinen ein auêge eidnzetes. Draußen entscheidet nicht der Stand; ganz andere Dirge find maßgebend. Nichts bringt die Menschen naher aneinander, als die gemeinsame Gefahr im Kitege. Jeder, der draußen war und ift, fiebt, wie brav, gut und lieb unlere Leute sind. Grob werden wir ja alle mitetnander gelegent:i{, aber nicht aus böfem Herz n. Es ist draußen au gar nit jo jehr nôtia, mit Strenge und harten Worten die Dlsziplin aufceht zu erhalten; die Ueberzeugung ven der Notwendigteirt der Disdplin, die frei- willige Unterordnung ist dwch alle Kieise dunhgedrungen; es steht eben draußen ein zivilifiertes Wolf. Die Kla,en, daß die draußen tn eserve stehenden Truppen vielleiht zuviel mit Uebungen usw. iñ An'pruch genommen werden, ist ja nit ganz obzuroetjen, aber irgend- wie müssen die Truppen hinter der Froat beichäftigt werden, und diesem (rfordernis haben die höheren Stäbe dur thre Anordnungen entsprohen. Vielf1ch find da nun freiitch zuviel U bungen abgehalten worden; es sind Besichtigungen vorg:nommen wrden, die vtelleiht niht nóôtig waren. Die naivöse Angst vor den fommandterenden Generalen hat manche Bataillons- und Ne„imentsführec zu weit ge- trieben, obwohl ich weitgehendes Verständnis für die vnangeneh men
Eigenschaften der Generale habe. Daß für eine gewisse Bewegung
der Truppe auch in der Ruhezeit ge\orgt wird, ist durhaus gut und
zweckmäßig. Scchließlih kommen alle diese Dinge auf Perjonenfragen
hinaus. Auch wenn die Kollegen von der Sozialdemokratie die
Kompagnieführer stellen würden, hätten wir angenehme und un-
angenehme darunter. Gegenüber dem Verlangen, daß alles Mögliche
durch Verorduungen seitens des Kriegsministers geregelt werden
möchte, bitte ih tn Grledigung eines Austrages, der mtr {on seit
Monaten an der Front geworden ist, nit soviel Papier ins Feld zu {ticker.
Bei der Verteilung der Ltebesgaben sollte man zuerst die Front, dann
erst die Etappe berücksihtigen. Jn dieser Beziehung kommen Klagen
über Klagen an uns von den Ernjoßzbatailloneyn. In dec Beh mmdlung
der älteren Mannschaften in den Ecsaßbataillonen werden letder viele
Fehler gemaht. Hier müßte dle Militärverwaltung irgendwie Ah-
hilfe hafen. Den alten aktiven Unteroffizieren, wenn fie auch ihre
PVängel und Schwächen haben, verdanken wir immerhin außerordent-
[ih viel, wir möchten sie gewiß niht entbehren. Auch aegen die ganz
jungen Unteroffiziere wird vielfach tn derselben Nichtung Klage getührt,
ein Bewets, wie |chwer die notwendige Reform werden wird. Vielleicht
würde dur die Zulassung einer formlojen Aussprache mit den Kom-
pagnteführern an Stelle des Instanzenweges viel gebessert werden
tönnen. Die Männer, in deren Hand die Ausbildung liegt, müssen
einsehen lernen, welhe s{chwere Sünde am Vaterlande sie dur schlechte
Behandlung der Mannschaften begehen. Wir brauchen eine gute
Stimmung fn der Armee. Das Schönste auf der Welt ist etn fröh-
liher Soloat. Die beste Kompagnie ist die, die am meisten fingt
und lacht, die s{teßt und marschiert auch am besten. Tatsählih sind
OÖffizierstellvertreter au ohne disziplinare Ursache bei ihrer Ablösung
dieses Nanges verlustig erklärt worden. Sie fühlen h jeut geradezu
degradiert. Die Forderung der freten Fahrt für die ea Taubia
Offiziere unterstützen wic auf das entshiedenste. In der Fürsorge für
die Kriegsbesbädigten kann gar nicht genug geshehen. Die Be-
mühungen, müssen aber beim einzelnen dahin gehen, daß er wieder
arbeitstähig wird. Alles in allem: es sieht gut aus in unserzr Armee,
und es ist gut gegangen mit dieser Armee. Dafür sagen wir dem
Heere und dem deu!s{chen Volke Dank. Wer unsere Aimee kennt, der
ist von frohem Optimismus erfüllt. Diese Armee \{chz1fft uns den
Frieden, den wir brauen. Der Steg dieser Acmee ist auc ein Sieg
der europäischen Kultur.
Atg. Nacken (Zentr): Auch meine politishen Freunde billigen manche Maßnahmen in der Armee nicht, sind aber der festen U-ber- zeugung, daß nur strenge Dis .iplin den Erfolg gewährleistet, Was über die B sseritellung der Zahnärzte, der Feldwebelleutnants, gcfagt worden ift, unterschreiben wir. Nicht nur vom Kiegsmi isteriutm, auch font wird zuoiel Papier vecihrieben. Wenn Ungehöcigk iten bei den Ersaytruppenteilen vorkommeo, so soll d1s nicht entschuldigt werden. Es ist aber etwas anderes, ob d-r Vorgejeßte vor den Leuten im Schügengraben steht oder vor Rekrutea. Jn den Ersay- truvpenteilen wird jedenfalls von der höchsten Spilze abwärcis darauf gedrüdt, daß die Leute anständig behandelt werden Das viele Exer- zieren bei den Ersaßtruppenteilen ist ein längst überwundener Stand punkt. Das Hauptauzenmerk wird getriht-t auf die Schulung für, das Feld, auf das SPteßen. Auch der Geist der Fröhlihfkeit wird niht vernalässizt. Ich kenne etne Kompagnie, in der zweimal in der Woche Gejangübungen stattfinden. Urlaub ist in weitem Um- fange zu gewähren, soweit es die militäri hen Rücksichten irgend zu- lassen. Der Kriegsminister sollt: veranlafsen, daß Mannschaften, die si vor der Front leichte Vergehen haben zu|chulden kommen lassen, nit der Urlaub dauernd verweigert wird, und in bestimmten Fällen das gewöhnlihe Urlaubsmaß erhöht wird. Besonderen Wert legen wir darauf, daß die Leiter landwirt\{ftl und
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