1916 / 48 p. 22 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Feb 1916 18:00:01 GMT) scan diff

O A M etne mae! ate dtr aBDO nare BUDR C, 7 E I O ete D anteot zes

P S E

P E N

und Private fh ¿2 wirkuagsboler Kulturprop2ganda und zu gründ- Tier Bearbeltung der: ZffecatiiBen Meining in Tan sldamerifanisGen Stäaten rereincea. —- Das 69. Heft enthält die Reich3tag®#reden des Staatefekrelürs des Neichsschaßaimts Dr. He! fferih vom 20. Augvit und 14. Dezember vorigen Jahres. Wie die erite Rede Dr. Helfferichz vom 10. ti ‘1915. die als 41./42, t der Fiugshriften- sammlung erslenen- ist, find auh dieie allgemein als bedeutsame Kundg?bungzn -begrüßt worden und haben wegen ihre3 reihea lah- lichen Jahalts und ibrer klren, fesselnden Form einen den Tag über- dauernden geshihtl Wert. Es wird daher vielen willkommen éin, daß ¡ebt alle drei Reden in eingeitlicher, gut ausgestatteter Aus- gabe zu haben sind. Im näghsten, „Die neue Familie“ betitelten Heft liefert Dr. med. H. Paull zu dem gerade jeyt leb-

f erörterten Bevölkerungöpröblem einzn Beitrag, indem er zur Bekämpfung des auch in Deutschland konstatierten Geburtenrüdgangs, der nicht ‘nur auf wirtschaftliche, sondern au auf cthis%e Gründe zurüczuführen fei, eine neue Familiengefezgebung vorschlägt, durch- welche ‘die sittliche BVorautsezuag für e und Familiznbildung einen wirkl‘ chein Schuß feitens des Staates exrfahrea und die Vershlechterung der materiellen Verhältnisse ‘dec Familie bei zune) ender Kinderzahl durh eine umfässende Fa eve erung v-rhindert werden soll. Im 71. Heft legt Dr. Hans Siegfried Weber klar und sahlich die vierigkeiten der Anftedlung von Kriegsinvaliden dar und zeigt, wie {hädlich eine verallgemeinernde ihablonenhafte Durch- führung des an fi güten und gesunden G-dankens, produktive Existenzen zu \chaffen, winked müßte. Auf Grund seiner praktischen Ecfahrungen vertritt er ten Standtpunkt, daß die, Invaliden? anfizdlung ‘nur in mehreren, unter fih zum Teil f: hr verichiedenen Kategorien vorgênommzn - werden könne, und daß jeder Œinzelne der Anzustiedeln nach seinem früheren Beruf, nach dem Maß dzr ihm wverbli-beaen Lelitungsfähigkeit, aver auch na der Art vnd Tüchtigkeit seiner Eh-frau, auf deren starke Mithilfe' er angewtefen ist, in einz dieser Katego.ien einzurethen sei. Von der im Verlag von S. Hirzel in Leipzig erscheinenden Sthriftenfolge „Zwischen Krieg und Frieden“ liegen zwet neue Hefte vor. Da3 erst Heft enthält eine Nede des Professors Dr. G. von Below-Feeibu-g t. B. zur Ecinnerang an das fünfbundert- jährige Hobenzollernjabiläum. In dieser Rede wird in grozen L'nien ein U berblick über die ganze Seshichte des Hobenzollernhauses und feiner Leiflungen für das deu1isch? Bolk geaeben, neben Bekanntem manches Er- gebnis der nenesten Forshung ans 1echte Licht geflellt und mit der Schilde- rung des Wesentlichen dte Seo Ledena manch2s charafteristishen fleinen Zuges verbinden. Am Schluß feyt my von Below auseinander, wie durch den preußish:n Staat der Hohenzollera die Manaigfaltigkeit des deutschen Lebens niht bedroht, sondern geftüßt wird, und wzist bie Vorwürfe, die von unseren Feinden gegen unsere ftaatlichen Verbältnisse erhoben werden, zwüd, indem er die Wider- standsfähigkeit Deutschlands darauf zurückführt. Im zweiten Heft roerben die deutsch-letiischwen Bezlehungen in den baltischen Provinzen vön einem Balten ge\hildert. Der Verfaffer, der aus naheltegenden Gründen zurzeit seinen Namen nicht nennen kann, sucht bei der-in weiten Kreisen herrs{chenden Unkcnatnis der baltischen BVertältnifse uad den dir:kt icrigen Ansißhten dur eine fahlihe, auf historischen Tatsachen und jahrzehnielangen Beobachtungen beruhende Darftellung eine gerechte und vocurtetlsfreie Beucteilung des balti1hèn Deutichtums zu verm!tteln und nachzuweisen, daß dfeses, getreu seiner Miision als Vorpoîten d-s Deutshtums lin Osten, innerhalb ciner feindlichen Bevölkerung und troy des Drukes wech- felnder fcemder Regiecungen fih feine teatshe Nationa!ität, deutsches Leben und deutshe Gesianung erhalten und andererseits den von ihm unterworfenen Letten und Esten die Wege za eigener Kultur ge- wiesen und geebnet hat.

Wohlfahrtspflege.

Der «Bund der- technisG-industriellen Beamten, der rund 25009 Mitglteder aus den Kreisen der. JFuduftrietehniker (Zuzenieure, Architekten, Chemiker, Techniker, Zeichner) umfaßt, hat neuerdings eine besondere Abteilung fär Kriegsöbeschädigten- fürforge elugerihtet, die nit nur setnen Mitgliedern, sondern

r F L igelTisli 8-, Brin E E E ere a fo

Menten- - s fun Stellenvermittlung | iegsbeschidigte T er ebet ört ibe Firsergeftellen, bie von eien Einrichtungen Gebrauch inachen A ung für d orge, n N W. 92, - ftraße 7, oder wenden an eine der in allen Teilen des Reichs bestehenden rund 200 Orctsgruppen und Veiwaltungéstellen des Bundes. Der Bund hat auc ein Merkblatt herausgegeben, das über die Beschäftigungëmösözltchkeiten der Kriegsbeschädigten in den Paupigmeigen des nischen Berufs bei vershiedenen Arten und aden der Verletzung einzehende Autkunft gibt. Amtliche oder private Stellen, die si{ch mit der Berufsberatung Kriegsbeshädigter FEaTaR können das Merkblatt foftenlos von der genannten Adresse ziehen.

Theater und Musik.

Im Kd úiglises Opernhause wird morgen „Mona Lisa* în folgender Besetzung gegeben: Mona Flordalisa (Frau des remden): Frau Kemp; Ginevra: Fräulein Alfermann ;

nora : räulein Marherr : Piccarda: Fräulein Birken- tióm; Francesco (der Fremde) Herr Biichoff ; Giovanni (der aiènbruder): Herr Unkel; Pietro: Herr Shwegler; Arcigo: Heir Sommer ; essio: Herr Fur ck; Sandro: Herr Krasa; Masolino : Herr Bachraann. Dirigeat ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlihen Schauspielhause gebt morgen Ibsens ¿Deer Gynt* mit Herrn Clewiog als Peer Gynt und mit dec egleitmußfik von Edward Srieg in Szjene. Sptelleiter ist Dr. Bruck.

Im Komösödiènhaus findet die Uraufführung eines neuen drel- aktigen Lustspiels von Max Bernstein und Ludwig Heller: „Das Mädchen aus der Fremde*, am Dienstag, den 29. d. M., statt.

Mannigfaltiges. Berlin, den 25. Februar 1916.

In der estrigen Sitzung der Stadtverordneten stand die Magijtratsvorlage über die Neuorganisation der Berwaltung bei den Gas- und Berliner Elektrizitätswerken, die eine Veretnbeitlihung der Verwaltung beider Werke herbeiführen oll, auf der Tagesordnung, der Vorlage ist nämlich der rektion der Gaswerke eine ähnlihe Stellung eingeräumt worden, wie dies hinsichtlich der Direktion der ftättiihen Elektrizitätswerke geschehen ift. Gin gemeinschaftlicher Au)sichtêrat für beide Unter- nehmungen soll die gemeinsamen Interessen bewachen. Der Auf- fichtsrat der \tädti\hen Gas- und Glefirizitätswerke Berlin soll fich nah der Magistratsvorlage aus sech3 MWMagistratsmitgliedern, ¿chn Stadtyero1dneten und drei Bürgerdeputierten zusammen- Jegen. Der Vorsizende beruft den Aufsichtsrat mindestens monatli einmal ein oder so oft es die Verhält- nisse nötig mahen. Der Vorsißende des Auffichtsrats und sein Stellvertreter werden wom Oberbürgermeister ernannt. Nach kurzer Aussprache, an der sich au der Oberbürgermeister Wermuth beteiligte, wurde die Vorlage einem Auss{buse zur Vorberatung überwiesen. Jm weiteren Verlaufe der Siyung berichtete der Stadty. Sonnenfeld namens des vorberatenden Ausschuffes über die Vorlage, beireffend Festlegung des Staatszuschusses fue Unterhaltung der ftädttichen höheren Facsule ür Tertil- und Bekleidungsindustrie. Der Aus\{chuß empfahl eine Aenderung des -vorliegenden Vertrageentwurfs dahin, daß der Staatiszuschuß nicht „bis zum Höchsthetrage von 71000 46*, sondern jährlih in Höhe von 71 000 6 gezahlt, und daß dem Staat kein Etnspruchsrecht in den ftädtischen Giat eingeräumt werden soll. Ausschußantrag wurde angenommen. Es folgte dann eine Vorlage über die Einrihtung-yvon Armenämtern im ganzen Stadt- bezitk. Der Magistrat ersuchte um gründsäßlihe Zustimmung-zu dem Plane, wona 14 Armenämter mit örtlih annähernd gleichen Grenzen ae. errichtet werden follen. Die Beftimmung des Zeitpunkts für die Durchführung und die Bewilligung der Koften joll etner

\ u besonderen Be fa vorbehalten bleiben. Auf Antr e Stadtv. Aebenow lGlußlafseng vort ax etnen Anss{chuß 2E

Der Gekbeime Megierungörat, Universitätsprofessor Dr. Heinri Wölfflin aus Wün wicd auf Bitte der Hilfe für Brieg gefangene Deutsche in lin zum Besten der Frauenhbilfe in, die „von der Shweiz freundlich in Krankenpflege auf, genommenen deutshen Heeresangehörigen*“ (Krie

gefangene aus Frankrei) am Dienstag, den 7. März, Abends 8 t, im Auditorium Nr. 4, Dorotheenstraße 6, der Uni ât * Berlín einen zweiten Vortrag mit Lichtbildern halten. Das Thema lautet: „Rembrandt als Erzieher“. Karten zu 2 und 3 1 sind beim Pföôrtner der Berltner Universität, in der Akademischen Leschalle und im Warenhaus Wertheim zu baten.

Der Kriegsaus\chuß der Groß-Berliner Laubenkolgo, nien hat im Jahre 1915 in und um Berlin an Hrachland im wesentlichen unentgeltiih 200 ho ermittelt und „zugewiesen er, balten. Gr war jo in der Lage, 3600 Kolonisten anzusiedeln, die neben großen ‘Vengen von Gemüije 30 000 Zentner Kartoffeln geerntet haben. Der Krtegsausschuß hat nun in Erfahrung gebracht, daß in errei, barer Nähe in und um Berlin noch weiteres Brachland vorhanden ist, das landwirtihafîtlich genvzt werden könnte, aber bis jet nit angebaut ist. Der Kitegsausshuß %wendet sich an die Magistrate, die Gemeinden, die Grundstücks8etgentümer und das Publikum mit der Bitte, ihm folhe Grundftüde mit genauer Bezeichnung der Lage und de3 Etigentümers alsbzld mitzuteilen. Die Ge'chäftsftelle des Kriegsausschusses befindet : Königin Augufta-Siraße 2% (Fernfpreher: „Nollendor}“ 2132). Der Kriegsaus'chuß bittet diese ünmeloungen tunlihst zu beschleunigen. Bemerkt sei noch, daß daz Land für die Anfiedler zu einem tunlichdft niedrigen Preise abgegeben werden soll, damit die Produkiton nach Kräften gefördert werden (g

Paris, 24: Februar. (W. T. B.) Wie die „Humanité* meldet, steiat die Seine tägli mehr. Die Schiffer und Flußtransport, gesellschaften selen ernftlich beunruhigt. Infolge der Uebershwemmuüung der meist-n Pariser Häfen bereite die Entladung der Kähne gro Schwierigkeiten. Da die Schiffahrt langsam vonstatten gehe, sei ein fühlbarer Ausfall in der Sulase eingetreten. Bet weiterem Steigen des Flufses erscheine die Sicherheit der Einwohner bedroht.

Amfterdam, 24. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Aftell*, mit gemischter Ladung von Amsterdam naH Belaten, is geftrandet. Die Ladung wird auf andere Schiffe umgeladèn.

_ Kopenhagen, 24, Februar. (W. T. B.) In der Nordsee ift der auf der Reise von Halmstad nach Hartlepool befindlihe schwedische Schoner „,Moland* untergegangen. Seine Besatzung wurde von etnem vorüberfahßrenden Dampfcr aufgenommen,

Bukarest, 24. Fébruar. (W. T. B.) Mehrere tausend Personen aus den Arbekterkreisen und ärineren Bevö!kerungs\s{hichten der Hauptstadt zogen gestern vor das Bürgermeisteramt, un gegen die Teuerung der Lebensmittel Einspruch zu er

eben. Der Poltzeipräfekt teilte einer Abordnung der Menge mit, daß der Kammer demnähst ein Gese vorgelegt werden solle, weldhes strenge Bestrafung des Wuchers mit Lebensmitteln, das Necht der Behörden zur Beschlagnahme von Lebensmitteln, sowie die Ver vflihtung des Verkäufers, den Warenbestand jeweils genau anzugeben, fostseyen wird. Na einer friedlihen Kundgebung in den Straßen zerstreute fh die Menge.

(Fortfekung des Minen in der Ersten und Zweilen Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonn- abend: Opernhaus. 53. Abornements- vorstellung, Mona Lisa, Oper in 2 Akten yon Max Schillings. Dihtung von Beatrice Dovsky. Musßikalishe Leitung: Herr Kapellmeisier von Strauß. Regte: Herr Neaglfseur Herßer. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. 57. Abonnement2vor- tellung. Peer Gynt voa B Jbfen. (In zehn Bildern.) Jn freier Üeber- tragung für die deutshe Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Mosikalis@e Leitung: Herr Schmalstih. In Suene geseut von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 54. Abonnements- vorstellung. Dienst- und Are piñhe find aufgebo‘en. Rigoletto. Oper în vtèr Akten von Giu!èppe Verdi. Text von Piave. Añfang 75 Ubr.

Schauspielhaus. 58. Abonnementsvor- stellung. Dienst- und Freivläße sind auf-

ehoben. NMokoko. Mintaturbilder von Goethe und Ma-zait, Mit einem Nabmenspiel von Rudolf Presber. Jn Szene gelent von Herrn Dr. Bruck. K

Anfang 7&

Die Age der Müärz-Abonnements- . karten für 29 Vorstellungen . tim König- lihen Opernhause ‘und 29 Vor- stellungen im Königlihen Shau/pieihause findet on der Kiaigiichen Theaterhauptkasse gegen Vorzeigung der Abonnement89erträge von 9{—1 Ubr fiatt, und zwar am 28. d. Mis. für dén: 1. Ra: g, das PVarkett und den 2. Rang- des Köntgiichen Opern- Rang bes Königlichen Operubauses und 3. Rang des Köntgli ernbauses un für alle Plätze des Königlihen Schau-

spielhausé&_ :

DeuischesTheater. (Direktion: Max Neinbardt.) Sonnabend, Abends 3 Uhr: Der Bibexpelz.

Sonntag, Nachmittacs 2} Uhr: Zu kleinen Pieisen: Miuna von Barn- beit Abends 73 Uhr: Dex Biber-

el.

x Montag: Der Bibervelz. : Kammerspicle.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Weibsteufel.

a | 24 Uhr: Zu

einen en: Welierleuhten. Ferts S Ubr: Der Weibstcufel.

e n M E L O D D L R C R D Dem L O Ä a G a E L D Sn ms

Volks8bühne. (Theater am Vüölowplalz.) (ÜUnrerarundbahn Schönhaujer Tor.)

Direltion : Mox Neinhardt. Sonnabend, Abends 84 Uhr: König Oedivus.

Sonutaa, Na®mittags 3 Uhr: Qu fleinen Preifen: Traumulus. Aben 8{ Uhr: Das Mirgakel.

BPontag: Fuhrmaun Heaschel.

Berliner Theater. Sonnab., Abends 8 Uhr: Wenn zwei Hochzeit machen. Ein Scherzspiel mit Gesang tin 4 Bildern pon Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Mußk von Walter Kollo und Willy Bredschneider. 5 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie eins im Mai. Abends § Uhr: Weun zwei Hochzeit machen. Montag und folgende Lage: Wenn zwei Hochzeit macheu.

Theater in der Königgrübßer Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kameraden. Komödie in vier Akten von August Sirindberg, Uebersegt von Enuil Schering.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Nausch. Abends 74 Uhr Kameradeu. Montag: Der Vater.

Komödienhaus. Sonnabend, Abends 8} Uhr: Die rätselhafte Frau. Lust- spiel in 3 Akten von Robert Reinert.

Sonntag, NaGmittaas 3 Uhr: Extra- blätter! Atends 8{ Uhr: Die rätsel-

hafte Frau. Montag und folgende Tage: Die

rätfelhafte Frau.

Deutsches Künfllertheater. (Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber demn Zoolo {en Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3} Uhr: Auffüßrung des Vereins „Klassis(hes Theater“: Egmont. Abends 8 Uhr: Die selige leuz. Luftfpiel in drei Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Sonntag und Die selige Exzellenz.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Die guia chuittene Ecfe. Tragikoméêdie ia fünf Alten von Hermaun Sudermamn aus dem Zyklus „Die ent-

iolgende Tage:

meistex

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bau- olueß. Abends 8 Uhr:

Die gutgescnittene Ecke.

Montag: Kaisecx uud Galiläer.

Schillertheater. 0. (Wallner- theatér.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum erstea Male: Das Lumpengefiudve!. Tragifomödie in drei Akten von Ernst von Wolzogen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fauft, erster Teil. Abends 8 Uhr: Das Lumpengefindel.

Montag: Ztvei glückliche Tage.

Charlotteuburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Mein erlauchier Ahnherr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora. Abends 8 Uhr: Ult-Deidelberg. Montag: Der Dorncuweg.

Deutshes Opernhaus. (Char. lottenburg, Bismark - Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Carmen. Oper in vier Akten. Na der Novelle von Prosper Merimée, frei bearbeitet von Henry Meilhac p Ludovic Halévy. Musik von Georges F zet.

Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Der Bettelstudeut. Abends 8 Uhr: Carmen.

Montag: Die Fledermaus.

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brückte.) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Jung muß mau sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangsterte von Leo Leivziger. Mußk von Gilbert. Sonntag, Nachmittags 34 Ubr: Das \süfie Mädel. Abents 8 Uhr: Jung ms man sein. ontag und folgende Tage: Jung muß man scin,

Theaier des Westens. (Station: Joogides Garten. Kautstraße 12.)

onnabend, NaGmittags 3 Uhr: Wilhelm Teil. Abends 8 Ubr: Das Fräu- lein vom Amt. Operette in drei Akten von Georg Okonkowski und Franz Arnold. Ie as ia di

Sonn mittags r: Polen- blut. 8 Uhr: Das Fräulein vom Amt.

Montaz

und folgende Tage: Das

am Uollendorfplaß.

Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Fidelio. Abends 84 Uhr: Jummer feste druff! Vaterländishes Volksstück tin vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo. Sonntag, Nachmittags 37 Uhr: Der Graf ven Luxemburg. Abends 8} Uhr : Jmmer fefte druff!

Montag und folgende Tag:: Jmmer feste druff!

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8} Uhr: Der Gatte des Fräuleins. Lustspiel in drei Akten von Gabrtcl Drsgely. Sonntag, Nachmiltaas 35 Ubr: Schuldig. Abends 8; Uhr : Der Gatie des Fräuleins.

Montag und folgende Tage: Der Gatte des Fräuleins.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr : Drei Paar Sehne. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Kari Görliß von Jean Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Sonntag, Nachmittaas 3 Ubr: Kam’rad Männe. Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe.

Montag und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrihstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Verheiratete Junggesellen.

ufikalisWher Schwank in drei Akten von Arthur Lippshi§. Gesangsterte von Will Steinberg. Musik von Rudolpd Nelson.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr- Das Glück im Winkel. Abends 8} Uhr: Verheiratete Junggesellen.

Montag und folgende Tage: Verhei- rateie Junggesellen.

Theater

Konzerte.

Beethoven-Saal. Sonnab., Abends 8 Ubr: Konzert von Professor Heiurich Kiefer mit dem Philharmonischen Orchester. Dirigent: Camillo HSilde- brand. Am Klavier: Dr. Felix Güuzher.

Meisftersaal. (Köthener Straße 38.) Sonnadend, Abends 8 Uhr: - Lieder- abeud von Agnes Leydhécker. Am

Pirkus Busch. Sonnabend, Nat mittags 34 Uhr und Abends 8 Uhr : Zwei BOLOeTRRZNR: In beiden Vorstellungen ungekürzt: Das Ausí\tattungsftüdck: Ein Wintermärchen. Saa fu fünf Akten von Paula Busch. Nach den Mysterien des Mittelalters. Musik von Kapellmeister A. Taubert. Einstudiert von Ballettmeister R. Riegel. Vorher: Das erfolgreiche Februar - Peogramn. (Nachmittags hat feder Erwachjene ein angehörtges Kind unter 10 Jahren frei äuf allen Sißplägzen, jedes weitere Kind halbe Preise.)

Sonntag, Nachmittags 3} Ubr und Abends 8 Uhr: Zwei Vorstellungét In beiden Vorstellungen ungekürzt: Ein Wintermüärchen.

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S ENDALIDE NELKIT S LEGL G M Ci Raa 250M

Familieunachrichten,

Verlobt: Frl. Elisabeth Burchard mit rn. Kapitänleutnant Georg M Hamburg—Wilhelmshaven).

Ver ebeli6bie Hr. Regierungsreferendat Heinz Frhr. von Wechmar mit Pet Fretin von Zedliß und Neukirch (Breslau).

Geboren: Etn Sohn: Hrn. Ober leutnant Ulrih von Hcydebrand und def Lasa (z. Zt. Kuchelberg, Kr. Liegnihþ

Etne Tochter: Hrn. Rittmeisltt Walter Frhrn. von Pen (Zwethau be Torgau).

Gestorben: Hr. Generalleutnant j, D Hermann von mettler (Bonn). V Oberbergrat Arnz (Gleiwiy). Konteradmiral z. D. Zimmerman" (Wilhelmshaven). Hr. Kommissionb rat Moriß Boden (Breslau). Marl Gräfin von Mirbach, geb. Freiin vot Pte (Berlin). Fr. Helene v0!

udde, geb. Heyland (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Verlag der Expedition (Menger! d Berl n s Dru der Norddeutschen Buchdruckerei 8 Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraßs _ Fünf Beilagen (einschließli Warenzeichenbeilage Nr- 16) sowte die S891. ade der

Montag; Gawänu.

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gôtterte Welt“,

Fräulein vom Amt,

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Klavier: Gerard Bunk.

\ Deutscheu Verlustlisteu.

| lag uns hat zukommen lassen wegen Ausgabe von kurzfristigen

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 15. Sißung vom 24. Februar 1916, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) Das Haus seßt die zweite Beratung des Etats für das Ministerium des Jnnern für 1916, und gwar zunächst die allgemeine Besprechung fort. :

“Auf Ausführungen des Abg. Fleuster (Zentr.), über

diè bereits in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden

ist, erwidert der : Minister des Jnnern von Loebell-:

: Meine Herren! Auf einige Anregungen des Herrn Beticht- erstatters und der Herren Vorredner möchte ich glei antworten.

Dem Herrn Berichterstattêr, dem Herrn Abg. von Pappenheim und

dem Herrn Vorredner danke ich für das Lob, daß sie unserer

Gendarmerie gespendet haben. Ich halte dieses Lob für voll begründet und kann au nur - der Anerkennung Ausdruck geben für die umsichtige, pflihttreue Tienstführung der Gendarmen, die sie au in diefer schweren Zeit gezeigt baben. Mit Necht ist gesagt worden, man wüßte nit, wie in diesen Zeiten der Landrat bätte auskommen, seine s{weren Aufgaben hätte erfüllen können, wenn er nicht die Hilfe der Gendarmerie gehabt hätte. Das Haus hat es mit der Negierung stets als seine Aufgabe betrachtet, für die Gendarmerie einzutreten, auh die äußere Lebenshaltung ‘der Gendarmen nach Möglichkeit erleichtern zu helfen. Jh bin fest davon überzeugt, daß dieses teresse für die Gendarmerie au fernerhin nit verlöschen wird. 5 ;

Der Herr Vorredner hat hier einzelne Fälle bezeichnet, in denen nah seiner Ueberzeugung die Gendarmen vielleicht zu rigoros vor- gegangen nd, namentlich bei der Ausführung der für die Volks8- ernährung getroffenen Anordnungen. Meine Herren, diese Aordnungen müssen allerdings fest und im ganzen Umfange durchgeführt werden ; aber selbstverständlich entspriht es auch meiner Auffassung, daß hier- bei jede unnôtige Härte unbedingt vermieden wird. Ich würde in allen Fällen, die mir bekannt werden, dafür forgen, daß diesem Ge- sihtspunkte Nechnung getragen wird. i :

Die Herren haben auch die Mängel hervorgehoben, unter denen

noh) unsere Wohltätigkeitspflege zu leiden bat. Diese Mängel liegen unbedingt vor, und sie haben zu der Bundesratsverordnung geführt in welcher die Bedürfnisfrage geregelt wird und vorgeschrieben wied. daß in jedem einzelnen Falle geprüft werden foll, ob für Neranstal- tungen auf dem Gebiete der Wohltätigkeit ein Bedürfnis vorhanden ist. Die Verordnung verfolgt auch den Zweck, Zersplitterungen nah Möglichkeit zu vermeiden. Jn gewissem Sinne hat diese Bundesrats- erordnung gut gewirkt. Alle Uebelstände ‘hat sie noch niht beseitigt, und es wird die Aufgabe der Herren Staatskommissare sein, die bestellt sind, um die Wobl- tâtigfeitsveranstaltungen zu fFontrollieren und ¿u genehmigen, auch fernerhin bestrebt zu bleiben, die Mißstände, die unverkennbar uoch vorhanden sind, nah Möglichleit abzustellen. Der Herr Vorredner und auh der Herr Bericterstatter baben die finanzielle Lage unserer Gemeinden besonders bervorgehoben und eingehend dargelegt. Die Staatsregierung verkennt die Schwierig- teiten, in die die Gemeinden besonders dur den Krieg geraten sind, keine8wegs. Die Aufgaben der Gemeinden sind sehr gewachsen dur die großzügige Art, mit der sie die Ernährung der minder- bemittelten Volksklassen und die Krieg8wohlfahrtspflege im ganzen auf fih genommen haben. Die Zahlen sind Ihnen mitgeteilt ; danach haben die Gemeinden sehr erhebliche Leistungen vollbracht. Die Auf- bringung der Lasten ist sehr {wer geworden : ein Teil ist von den Gemeinden endgültig zu tragen, da das Reich und der Staat nur Beihilfen gewähren. Auf der anderen Seite find die Einnahmen der Gemeinden wesentlich zurückgegangen. Namentlich die Industrie- städte mit großer Arbeiterbevölkerung sind in ihren Einnahmen ¡urücgegangen. Die Steuerkraft der Gemeinden ist in ihnen be- einflußt. Einzelne Gemeinden haben alierdings dadur einen Graß gefunden, daß die Industrie in weiterem Umfange \ich E Kriegsdienst gewidmet und Kriegélieferungen übernommen hat. ver das ist ja nur ein kleiner Teil der Gemeinden ; die anderen sind mebr oder weniger geshädigt worden. Auch die wirtscaftlihen Be- triebe der Gemeinden sind in ihren Erträgnissen zurüdgegangen. Die volge alles dessen ist gewesen, daß fast durchweg eine erheblihe Er- höhung der Steuern eintreten muß. Auch bier find ihnen Zahlen ge- nannt worden. Man kann vielleicht annehmen, daß die Erhöhung der 9uschläge zu der Einkommensteuer wenigstens in den größeren Ge- weinden sich zwischen 30 und 40 9/% bewegen wird.

y Es sind aber auch noch weitere Schwierigkeiten für die Gemeinden entstanden. Anleihen können sie nur in beschränktem Maße aufnehmen ; der öffentlihe Anleihemarkt ift ihnen verschlossen. Wir haben aller- dings versucht, gewisse Erleichterungen eintreten zu lassen. Wir haben genehmigt, daß bei {hon vorhandenen Anleihen die Tilgung mit Ge- nehmigung der- Gläubiger ausgeseßt wird, foweit es fih um S{huld- lheinanleihen handelt; bei neuen Anleihen foll - die Tilgung für die Kriegsjahre ausgeseßt werden dürfen. Wir haben den Ge- ineinden ferner gestattet, die Bestände ihrer Sparkassen mehr in Anspruch zu nehmen. Der Vorredner hat schon darauf binge- wiesen. Früher durften fie nur 259% der Einlagen an den Sicher- heitsverband felbst ausleihen ; wir haben diese Summe auf. 350% erhöht. Aber gerade auf dem Gebiet der Inhaberpapicranleihe be- sichen große Erschwernisse. Der Markt hierfür ist dem MNeich vor- behalten, und auch der Staat kann ibn jeßt nit benußen ; au er l von der Begebüng langfristiger Schuldverschreibungen ausge- s{lossen. Wir konnten auch dem Wunsche, den ter deutshe Städte-

-

Gemeinde\chaßzanweisun gen, nicht entsprechen. Es fann also nur durch Lombardierung geholfen werden, und in dieser Beziehung ist eine Grleihterung dadurch- eingetreten, daß für den Verkehr mit den Darlehnskassen den Gemeinden zugelassen ist, auf Grund von Privi- légien zur Aufnahme von Inhaberanleihen nur große- Stücke bis zum Betrage von je ciner Million als Interimss{eine anszufertigen und

L ORS ; Erste Beilage zum Deutschen Reihhsanzei

Berlin, Freitag, den 25. Februar

diese dann zu lombardieren. Der Staat wiederum bat in Aussicht gestellt, von einer Erhebung der Stempelsteuer naher abzusehen, wenn diese Interimsscheine in Stücke über kleinere Beträge umge- wandelt werden sollten.

Der Wunsch nach Einführung eines beren Zinstyps von 459% oder 59/6 konnte nicht erfüllt werden. Der 59/0 ige Typ mußte als Vorzugtyp vorläufig dem Reich vorbehalten werden. h v auch mißlich, für alle Anleihen cine solche Erböbung des Zinsfußes zuzulassen, da dann unbedingt eine Nüdckwirkung auf den Hypotheken markt eintreten müßte und eine solde bei der ganzen Lage der Haus- besißer jeßt unbedingt als“ gefährlich beirahtet werden muß. Nach

-

Es erscheint

leiben mit höherem Zinsfuß mit mêglihster Bes{leunigung durd- geführt wird. E L

Aber Reich und Staat haben ja au eine Reibe von anderen Maßnahmen zur Erleichterung der Gemeinden beschlossen und durchgeführt. Jch will nur kurz hinweisen auf die Schaffung des Wechfelkredits für Lieferungsverbände, auf die Eröffnung eines Bankkredits für Kriegsleistungen durch die Sechandlung im Betrage von 10 Millionen, auf die Beihilfe von Nei und Staat für die K riegs- woblfahrtspflege, ferner auf die Eröffnung des Wechseifredits durch den preußischen Staat für Gemeinden, die zu Anfang des Jahres 1915 sih mit Dauerware eindeckten, um im Falle einer Fleischnot belfen zu tönnen. Ferner weise ih darauf hin, daß auch die Königliche Staats- regierung nicht verkannt hat, daß éinzelne Gemeinden in {chwere Bedrängnis dadurch kommen mußten, daß die Einnahmen der Staats- eisenbahnverwaltung während des Krieges zurückgegangen find, daß die Gemeinden dadurch auch in ihren Einnabmen Steuern dieser Verwaltung beeinflußt worden sind. Es ift zugelassen worden, daß hierauf, und zwar mit Hinsicht auf die später zu er- wartenden größeren Einnahmen, Vorschüsse bis zur Hohe eines Drittels der im Jahre 1914 bezahlten Eisenbabnsteuern gewährt werden. Es wird erwogen werden, ob auf diesem Gebiet vielleidt noch eine weitere Erleichterung möglich ist. Abgeschlossen sind die Verhandlungen darüber noch nicht. In diesem Zusammenhang möchte ih ferner an die Hilfsaktion für die Ost- und Nordseebäder kurz erinnern, ferner an die Hilfsaktion für die ostpreußischen Kommunalverbände, die bejonders bedacht sind. Auch hier bat der Staat versucht, alles zu tun, um der s{chwierigen Lage gerecht zu werden.

Aber dur alle diese Maßnabmen sind die Schwierigkeiten ja natürli noch nicht beseitigt, und es wird Aufzabe des Staates sein, ernstlih * zu erwägea, in welcher - Weise den Gemeinden noch weiter geholfen werden fkann. Die Lage wird ja nach dem Kriege eine besonders s{wiertge werden. Man wird darauf Bedaht nehmen müssen, ob es möglih ift, weitere Steuerquellen für die Gemeinden zu ershließen. Der Herr Vorredner hat hon mit Recht darauf hingewiesen, weiche Schwierig- keiten das finden wird bei dem großen Bedarf, der für das Neich und den Staat in erster Linie in Frage kommt. Man wird darauf feben, die vorhandenen Steuereinnahmen und die sonstigen Einnahmen, namentlich aus den wirtschaftlichen Betrieben, möglichst noch zu er- höher. Aber die erste Bedingung wird sein, daß nah allen Nich- tungen hin Sparsamkeit geübt wird, daß man in der Gemeinde- verwaltung von jeglihem Luxus Abstand nimmt und dak auch der Staat ih gebe das vollkommen zu s\ich in seinen Anforderungen an die Gemeinden Beschränkungen auferlegt und nur das fordert, was unbedingt als notwendig erachtet wird.

Daß der Staat selbst nicht unmittelbar durh Mittel wird eingreifen fönnen, das, glaube id, können wir son jeßt voraussehen. Denfbar ist es ja vielleiht, daß er für einzelne Zwecke seinerseits besondere Steuern erhebt und die dadurch gewonnenen Mittel auf die Gemeinden verteilt. Aber wir verkennen nit, daß au dabei Bedenken und Schwierigkeiten vorliegen. Der Herr Vorredner hat ja darauf hingewiesen, daß ciner anderweiten Negelung der Volks- schullasten doch immerhin auch Bedenken entgegenstehen. Ich verkenne diese Bedenken nicht.

Der Herr Abg. von Pappenheim hat dann die Lage der Pro- vinzen besonders hervorgehoben. Mit Necht sagt er, daß die Pro- vinzialverbände ihre großen Aufgaben bisher musterhaft gelöst haben und daß das Vertrauen voll berechtigt ist, daß ‘au neue Aufgaben, die ihnen gestellt werden sollen, in derjelben Weise von ihnen durch- geführt werden. Aber er hat auch darauf hingewiesen, daß die Steuer- kraft der Provinzialverbände auch eine sehr begrenzte, auch son sehr stark in Anspru genommen wäre und das \{onend Bedacht genommen werden müßte auf die finanziellen Wirkungen, die jede neue Auflage für die Provinzen hat. Das ist gewiß rihtig; wenn der Staat ich entshließt, auf dem Gebiete des Personal- und Nealkredits die Auf- gaben der Provinzialverbände tatfählich zu erweitern, darf ex dabei nicht außer acht lassen, daß die Steuerkraft eine begrenzte ist.

Er darf ferner au nicht außer aht lassen au darin stimme ich mit dem Herrn Abg. von Pappenheim überein —, daß es si nicht empfiehlt, die Negelung zu allgemein zu treffen, sondern daß man auf die verschiedenen Verhältnisse der Provinzen Nüksicht nehmen muß. G8 läßt fich nit alles von hier aus gleihmäßig behandeln, sondern es ist immer notwendig, daß wir bei allen Maßnahmen in der Zentralinstanz bedenken, daß unsere Provinzen verschieden zuU- sammengeseßt, vershiedenartig gestaltet sind und daß auch ihre Steuer- kraft eine verschiedene ist. Das muß ‘hier bei allen Anordnungen gewiß berücksfihtigt werden.

In diefem Zusammenhange ist au von der Invaliden - fürsorge gesprochen worden. Sie wissen, meine Herren, daß diese Frage uns auch im vorigen Jahre beschäftigt hat, und zwar war damals in ersier Linie die organisatotische Seite der Sache zu besprechen. Es wurden auch damals {on Bedenken laut, ob es ritig wäre, die Invalidenfürforge den Provinzen zu übertragen und diese dadur vor neue Ausgaben zu. stellen. Es wurde. hervorgehoben, daß . dies doch

aus den

Griedensschluß wird vorgesorgt werden, daß dann, wenn der *3insfuß | ein boher bleibt, die Umwandlung der bestehenden Anleiben in An- |

und |

ger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Reich seinerseits einträte und die eigentliß ihm zukommenden Lasten trüge.

Dem Vorbilde von Brandenburg, das die Invalidenfürforge auf den Provinzialverband übernommen hat, sind verschiedene Provinzen gefolgt ; so Ostpreußen, Schleswig-Holstein, Hannover und die Rhein- rovinz, Man tann auch die Stadt Berlin und den Kommunal- verband von Hohenzollern hierzu renen. In anderen Provinzen ist die Negelung eine haben sich freie Organisationen gebildet, aber auch in Anlehnung an die Pros- vinzialverbände; in der Negel steht auc der erste Beamte der Pros- vinz an der Spige der Organisation. Beide Einrichtungen haben si durchaus bewährt und lafsen die sichere Hoffnung zu, daß diese ron N

große

zroße in einer ersprießlichen Weise zur Durche- führung gelangen wird.

15070 orm nrA o F andere geworden. Hter

s Die Mitwirkung der Lokalbehörden ift der Organisation gesihert. C&8 sind die Landräte und Bürgermeister in Anspruch genommea worden ; ohne sie wäre die Durhführung niht möglich gewesen. Auch hnd keine allgemeinen festen Bestimmungen von der Zentralinstanz gegeben, sondern man hat nur Richtlinien seitens der Bentralinstanz gegeben und es den provinziellen Organisationen über- lassen, nun diejenigen Anordnungen zur Durchführung zu bringen, die für 1hre Verhältnisse passen. es ist zweckmäßig und richtig auch hier, daß die Eigenarten der Provinzen berücksichtigt werden. Die Organisationen haben fich zusammengeshlossen in Preußen zu einem Preußenverband, im Reiche zu einem RNeichs- ausschuß. An der Spiße des Reichsaus\chusses steht der Landes- direftor der Provinz Brandenburg. Es ist die Hoffnung begründet, daß diese Organifationen dazu beitragen können, soweit Einheitlichkeit möglich, diese Einheitlichkeit durchzuführen. :

allgemeine

Or A Tal D giauve,

Nun die Belastung und das Eintreten des Heiches. Allerdings hat das Reich sih seiner Pflicht, hier helfend einzutreten, nit entzogen. Es ist ein Betrag von 5 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden, von dem ih gleich sagen muß, daß er nicht aus- reichen wird. Diese 5 Millionen sind verteilt worden auf die Bundesstaaten nah Maßgabe der Matrikularbeiträge, und sie werden nun innerhalb der Bundesstaaten verteilt. Diese Verteilung ist \{wierig, namentlich jeßt, wo es uns vollkommen. an einem richtigen Maßstabe fehlt, um die Kosten, die entstehen werden, richtig zu beurteilen. Erstens kennen wir noch nit die Zahl der Personen, die in Frage kommen, denen die Invalidenfürsorge zugewandt wird, und ferner können wir fehr {wer berechnen, weiche Kosten im einzelnen entstehen werden. Wir haben allerdings, ohne zu verkennen, daß das seine Bedenken hat, zunächst die Verteilung von cinem Drittel dee auf die Provinzen entfallenen Summe nah der Bevölkerung8zahl vorgenommen. Wir werden nach einem weiteren besseren Maßa stab für den Rest, der noch zur Verteilung kommt, suchen müssen ; hoffentlih wird es uns gelingen, ihn zu finden. Zwei Vorbedingungen füx eine geeignete Tätigkeit der Invalidenfürsorge sind unbedingt zu erfüllen, einmal ein gutes Zuiammenarbeiten der Militärbehörden und dex provinziellen Organisaiion das ist glückliherweise bisher außer- ordentlih günstig èrreiht worden —, ferner aber auch müssen alle Bevölkerungsklassen mitarbeiten. Auß hier haben wir eine bereit- willige Mitarbeit gefunden, namentlih au bei den Aibeitgebern, die ihrerseits dadur in die Lage verseßt worden sind, ihre Dankes1culd denen abzutragen, die ihre Gesundheit im Dienste des Vaterlandes geopfert haben.

Die Sparkassen sind in anerlennen8werter Weise Hervora4 gehoben worden, und man fann wirkli nur mit Freude und Stolz feststellen einmal die glänzende Entwikiung unserer Sparkassen, sodann auch die großzügige Beteiligung der Sparkassen bej unseren Kriegs- anleihen. Sie haben die Summen gehört. Die Sparkassen haben bei den drei Kriegsanleihen eine Summe dem Reich zur Verfügung gestellt, die beinahe der Kriegsen!\{ädigung entspriht, die 1870/71 Frankreich zut zahlen hatte, und die ein Fünftel ausmacht der Gesamtsumme, die durch Kriegganleihen in Deutschland beschafft worden ist. Das ift wahrlich ein glänzendes Zeugnis für die Listungsfähigkeit unserer Sparkassen.

Einen gewissen Tadel hat der Herr Vorredner den Sparkassen ausgesprochen: sie seien in ihrem Wettbewerbe nit wählerisch genug, sie hielten fih nicht immer zurück von einer unrichtigen Neklame, und das hâtte zu manchen bedauerlihen Verstimmungen geführt. Ich glaube au, unsere Sparkassen haben es durchaus nicht nötig, irgendwie den Wettbewerb zu sehr zu betonen oder gar eine unrihtige Reklame zu benußen. Wo solche Fälle zu meiner Kenntnis kommen, werde ih für Abhilfe sorgen. Das entspriht meinen Wünschen durchaus nicht. Ih hoffe, daß die Sparkassen weiter sich so glänzend ent- wickeln und daß sie bei der jeßt bevorstehenden Kriegsanleihe in vollen Umfange zur Geltung fommen. Wir haben erwogen, welhe Maßnahmen etwa noch zu treffen find, um eine. große Be- teiligung der Sparkassen auch bei der neuen Kriegsanleihe zu ermög=. lihen. Die Verhandlungen sind beinahe abgeschlossen, wir werden weitere Mitteilungen an die Sparkassen gelangen lassen.

Ich glaube nit, über die Notwendigkeit der Polizeidirektion Kattowiß meinerseits noh etwas sagen zu müssen. Die Verhältnisse in dem oberschlesischen Jndustrierevier sind Ihnen allen bekannt, die ganze wirtschaftliche Lage dieses Industriebezirks, die Nähe der Grenzen von Nußland und Oesterreich bringen große Erschwernisse in dem dortigen Polizeidienst mit si, die Polizeiverwaltung ist noch fehr zersplittert, es fehlt an den nötigen Polizeiorganen. Hier muß Wandel geschaffen werden. Eine Besserung ist für den Bezirk durch die Polizeidirektion Hindenburg eingetreten, deren Einseßung vom Landtag gutgebeißen ist ; aber es muß nun au der östliche Teil des Bezirks besser versorgt werden. Das bezweckt die Einrichtung der Polizeidirektion Kattowiß, und ih hoffe, daß diefer Vorschlag auf einen Widerspruch seitens des hohen Hauses uicht zu stoßen. hat.

Daß für Fulda mit dem Eingehen der Polizeidirektion ret große Schwierigkeiteu besonders in finanzieller Beziehung: eintreten, ift gar nit zu verkennen. Ich stinime- da gewissen Klagen zu, die

nur unter der bestimmten VorauLsicht gesehen könnte, daß das

in der Kommission und auch heute ün Hause in dieser Beziehung