1916 / 71 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Mar 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs- weise Verwaltung britisher Unternehmungen, vom * 22. Dezember 1914 (RGBl. S. 556) ist über die Firma Holland & Sherry in Berlin W. 8, Französischestr. 46, die

wangsverwaltung angeordnet worden. (Verwalter: Justizrat r. Schul in Berlin W. 8, Behrenstr. 9.) Berlin, den 22. März 1916. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.

Minifterium des Júünern.

Dem Landrat von Bezold ist das Landratsamt im Kreise Usingen übertragen worden.

Bekanntmachung:

Der Gastwirtsfrau Marie Sablotuy aus Thyrau f auf Grund-der Bundeératt berordpung zur Ferr haltung ünzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603) und der Hierzu ergangenen Austübrungsar weifun 1 votn 29. September 1915 wegen Ueberschreitung des Höchstpreise der Handel mit Petroleum untersagt worden.

Osterode, Oftpr, den 16. März 1916. Der Landrat. Udamey.

Bekanntmachun g.

Dem Bäckermektster Franz Schimänky in Sägän, Sorauer Strat è 5, i wegen Unzuverläfsigkeit des Genätnken tn bezug auf seinen Bäéretbetrieb der Handel mit Bäckereiwären bis auf weiteres auf Grund von S 1 der Bündedsratsverordnurg vom 23. September 1915 untersagt wo'den.

Das wird hiermit zur dffenttithen Kennknis gebra@ckt.

Sagan, den 21. Mä1z 1916. Die Polizeiverwaltung. Achilles, Bürgermeister.

Bekanntmachunß g-

Dem Handelsmann Robert Müller Und feier Ehefrä, Alwine ged. Brink, hier, Hoheweg 14 wdhnha t, i auf Grid des § 1 der Bekanrkmachung des \telvei tretenen Netwtkän lers zur Fernhaltung unzuverlä\siger Pér sonen vom Handel vom 23. "Sep- temt er 1916 det Handel mit Geflügel untersagt worden, weil sie s in bezug auf den Handelsktetiieb unzuverlässig erwtesên haben.

Halberstadt, den 16. März 1916.

Die PoltzetvertvaÜtung. F. V.: P. Kühne, Stadtältester.

Bekanntmachung.

Dérú Kaufmaun Wilhelm Obrtg von hter, Mittelstraße 14; wird hiemit guf Grund der Bundésratsverördnung bom 23: Seh- tember 1915 nd der dazu ergangenen mintfteriellen Ausführungs bestimmungen vom 27. September 1915 der Handel mit Del und jonstigen Fetten wegen Unzuverlässt„keit un terfa gt.

Ronedorf, 20. März 196. O Die Polizeiverwaltung. Staas.

Bekanntmachung.

Dem Bernhard Atler (Abrahams Sohn) in Hinterstélnau ist auf Grund des S 1 der Bekanntmahuvg zur Fernhaltung unzuver- läistger Personen vom Handel, vom 23 Septémber 1915 (Neichs- Gescblatt Seite 603) der gewerbsmäßige Handel mit Vieh unterfagt worden.

Schlüchtern, den 20. März 1916.

Der kommissarts{e Köntgliche Landrat. J. V.: Schultheis.

BDeranntmaG 140

Gemäß § 1 der Bekanntwachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuvelässiger Persoren vom Handel vom 23. September 1919 (RBBl. S. 603) i der Firma „Fabrik Deutscher Nähr- und Genußmittel“, Côln, Weißenburgerstraße 24, und dem Kaufmann Joseph Kreslawski, Cöln, Ehrenstraße 54, wohnhaft, der Handel mit Nahrungsmitteln aller Art untersagt worden.

Csln, den 20, März 1916.

Der Oberbürgermeister. F. V.: Adenauer.

Bekanntmachung

Gemäß § 1 der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässtaer Personen vom Handel vom 23. September 1915 v. I. (RGBI. S. 603) ffff dem Carl Jansen, geboren am 14 Juli 1866 tn Düsseldorf, zurzeitin Oüs|eldorf, Kaiseréwerter- straße 204, wobnHaäft, tie Ausübung des Handels mitt Nahrungs- und Genußmttteln aller Art für das gesamte Neichégebiet verboten worden.

Düsseltorf, den 20. März 1916.

Die Políiz iverwalfkung. Der Okerbürgerimeister. J. V.: Dr. Lehr.

Nichkamlliches.

Deutsches Reich.

Preußew Berlin, 23. März 1916.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll- sißung; vorher hielten der Aueshuß für Rehnungswefen, der Ausschuß für Handel und Verkehr sowie die veretnigten Aus- schüsse für Handel und Verkehr und für Juslizwesen Sizungen.

- Am. 21. Mätz ift nah einér Meldung ‘des.,,W: T. B.“ | in Bukarest zwischen der Zentr al-Einfkaufsg esellscha ft in

Berlin, der Kriegs-Getreide-Verkeh rßanstalt in und der "Kriegs-Produkten-Aktien gefßellschaft in Budapest einerseits und der rumänischen Zentral- Ausfuhrkommission für Getreide und Hülsen-

Wien

rung weiterer sehr erheblicher Getreidemengen aus * Rumänien an ‘die Zentralmächte unter- zeihnet worden. Die genanntén deutschen und österreichish- ungärischen Orginisationen für die Getreideeinfuhr faufen durch diesen Vertrag 100 000 Wagen Mais sowie den gesamten nach Berücksichtigung des inländischen rumänishen Ver- brauchs und der anderweitigen rumänischen Verkaufsverträge noch für die -Ausfuhr zur Verfügung stehenden Vorrat an Weizen, Gerste und Hülsenfrüchten, einen Vorrat, der auf etwa 40000 agen geschäßt wird. Die rumänische Regierung hat alle tunlihen Erleichterungen für + den“ Abtransport des Getreides auf dem Bahn- und. Wasserïvege teils bereïts veranlaßt, teils in Aussicht ge- stellt. Umgékehrt ist eine Verständigung angebahnt, um au die Lieferung von Erzeugnissen der Zentrakmächte än Rumänien sowie die wechselseitige Durchfuhr tunlichst zu fördern und also auch auf diesem Gebiet das Erforderliche zu tun, damit die beidêrfeitigen Handelsbeziehungen fih mieder normal gestäklten, \owtit dies unter den obwaiténden Umständen überhaupt durch-

führbar ist.

Das Kriegsministerium, Kriegsrohstoffabteilung, macht dur ;;W. T. B.“ darauf aufmerksam, daß die von der Be- kanntmachung, betreffend Veräußerungs3- und Ver- arbeitungsverbot für réine Schafwolle, , Kamel- háare, Mohair, Alpaka, Kaschmir oder andere Tier- haare fowie deren Halberzeugnisse und Abgänge vom 31. De zember 1915 (Nr. W 1. 770/12. 15 K. R. A.), betroffenen Spinnstoffe und Tierhaare nach dem 31. März 1916 ent- eignet werden, soferü sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht der Kriegswollbedarfs - Aktiengesellshaft, Berlin SW. 48 (verl. Hedemannstraße 3) oder der Vereinigung des Wollhandels, Leipzig (Fleischerplaß 1) zum Kauf angeboten sind. 8 Lediglich bei Fabrikanten werden folche Vorräte an Spinn- stoffèn mnd Tierhaaren nit enteignet werden, für die bis zum 31. ‘März 1916 feste Heeres- oder Marineaufträge im Sinne dés 8 4 der angezogenen Bekanntmachung vorliegen.

Der preußische Minister des Fnnern hat unter dem 20. Piärz wegen der polizeilichen Ueberwachung des Lebensmittelmarktes laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Erlaß an die Negierungspräsidenten und den Ober- präsidenten von Berlin gerichtet :

Verschiedene unerfreuliße Erschëinungen, die kürzlich auf dem Lbêrnömttteimarkte zu Tagçe getreten ftnb, geben wnr Veräntessung, die Aufme: k\amkett der Kommúutaæl- und Polizetanfsthtébehörden auf die Herbeiführung ‘eines besseren Zufammenarbeitens der Gemeinde- und der Polizeibehörden in der Bekämpfitng des Lebensmtttelwuchers binzülerken. Die Verforgung und tte Festsetzung von Höchstpreisen für Gegenstände des täglichen Leber tbedarfs tf durch die krtegswtrtfchaftlichen Verordnungen des Bundebrats und die dazu ergangenen Ausfüh! 1ngs- bestimmungen der Landeszentralbebörden den Gemeinden übe1 tragen, welhe in diefer Arbeit dur die Preisprüfungsttellen entlastet und unter- stt werden sollen. Die Durhtührung der von den Gemetnden und Preisprüfungsftellen getroffenen Anordnung ist aber nur dann gewähr- Tétstet, wenn fe dur fcharfe pobizetliche eberwadnmg gesihert wird. Ich verkenne nicht, daß damit den Polizeiverwaltungen eine \hwteriae Aufgabe erwächit, zumal ihr Personalbestand stark gelichtet ift. Es maß: aber Sorge dafür getragen werden, daß die Polizeiexekutly- beamten über- die jeweils geltenden Bestimmungen hinfitith dex Regelung der Nerlorguiia und des Verbrauches und dex bestehenden Höh etfe zuverlä)sig lge neen, um ‘gegen Zuüwikderhänd- lungen" mit der gebotenen chnelligkeit nd Gründlichkeit einschreiten

zu kêuven. n A

_ Die Herren Negtierungspräfidenten (Oberpräfident von Berlin) wollen hiernach unverzüglich die nôttgen Anordnungen treffen und die Königlichen und städtischen Polizetwherwaltüngen? mit der erforder lien Anweisung versehen. Bei den ftädtischen Polizeiverwaltungen wird der Unterricht der Polizeibeamten zweckmäßig durch den städtischen Dezernenten für Lebensmittélfragen erfolgen fönnen. Jch därf voraus- segen, daß auch in den Städten mit. Königlicher Polizeiverwaltung die beteiltaten Magistrarsdezernenten den mit der Erteilung des Unter- riéts zu betrauenden Beamten gern die erforderlihe Information er- teten werden, und behalte mir vor, über den Erfolg der angeordneten Maßnahmen demnächst besonderen Bericht zu erfordern.

Auf Grund des § 9h des Geseßzes über den Belagerungs- zustand vom 4. Juni 1851 bestimmt der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg laut Meldung des „Wb, T. D. folgendès : i

1) Druck:christen, die von den Polizeibehörden in Berlin tin den amtlicben Listen (v-röffentliht im Preußifchen Zentral. Polizei-Blatt) als „Schundliteratur*“ bezeihnet find: oder künftig bezeichnet wetten, und dié deshalb ‘gemäß 56 Ziffer 12 der Gewerbeordnung vom“ Feildleten und Aufsuhen von Bestellungen im. Umbherziehen ausges{lossen sind, dürfen ‘avch im stehenden Gewerbe nicht feil- gehalten, . angekündigt, ausgestellt, ausgelegt oder sonst verbreitet werden.

2) Druckfchriften, die auf der Liste der „Schundliteratur“ (1) stehen, dürfen auch nicht unter veändertem Titel feilgehalten, an- gefündigt, au®Lgeftellt, ausgelegt oder ‘sonst verbreitet werden. Dies gilt sowohl für den Hausierb.trkeb.als auch für das schende Gewerbe,

3) Zuwiderhandlur gen werden auf Gcund des § 9b des Gefegzes über den Belaaerungszustand besträft.

4) Diese Verordnung tritt am 1. April 1916 in Kraft.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegt die Ausgabe 914 der Deutschen Verlustlisten bei. Ste enthält die 487. Verlustliste der preußishen Armee, die 265. Verlustliste der sächsischen Armee und die 361. Verlust- liste der württembergishen Armee.

Oesterréic(Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat unter dem 21. März an den Armeekommandanten General der Kavallerie von Pflanzer-Baltin, wie „W. T. B.“ meldet, nachstehendes Telegramm gerichtet:

An den General der Kavallerte Freiherrn von Pflanzer-Baltin,

Kommandant der VI1. Armee.-

Mit dem GSestriven zollten Sie im Namen der VII. Armee Bewunderung und Dänk für die heldermüttige Vertéekdigung der Dnjet1r- scanze von Uscieciko, die ein glän; cudes Beitpiel dafür atgab, wte eine kleine Schar tin bartnäcktgen Ringen arch gegen etve überwättigende Féeintec libetzahl thren Play vis jür legten Grenze méet{li@er Mögal'{kelt zu behäupten vermag. Anh mir i es ein Herzenshedirefats, die Besaßung des hetfüutinstrtttener Werkes, hren Kommatidanten Julius Planckh, die Offiziere untd Mannschaften ‘des meinen Namen führenden, stets hervorragend bewährten 11. Dragonerregiments fowte

früchte andererseits ein Vertrag über die Liefe-

die diesem ruhmvoll zur Seite stehenden Sappeure wissen zu lassen,

Ufraïner in Rußland müßten dadurch zu der Einsicht tommen

wie sehr ih ihre Leistungen, ihre Tapferkeit und würdige, und wie ich und mit mir meine Wehrmacht [and thnen hierfür erkenntlih find.

Todedveras Und. das Vater,

Franz Joseph,

Der Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzy A hat jüngst den Präsidenten des Ukrainisge, tationalra tes, Reichsratsabgeordneten Lewickyi, und do Vizepräsidenten, Reichsratsabgeordneten Nikolaj Wassilt empfangen, die den Dank des Nationalrates für v fürsorglihen Maßnahmen der Militärverwaltung H den von den österreichisch - ungarishen Truppen besehtey Gebieten der russishen Ufraine ausdrückten und sagten, di

daß das Heil und die Zukunft der Ukraine nur in und b, Oesterreich-Ungarn und seiner glorreichen Dynastie liege. De Erzherzog verwies obiger Quelle zufolge in seiner Antwort qu den traurigen Zustand, in dem jene Gebiete von der russischen Armee hinterlassen worden seien, und wie großen Sch ieria, keiten deshalb ihre wirtschaftliche Wiederherstellung hi gegne. Diese zu überwinden, der unglücklichen Beyölf, rung geérecht zu begegnen und ihr auf allen Gebieten die Segnnngèn einer fürforglihen Verwaltung nach Möglichkzit zukommen zu lassen, das fei der Grundsaß, der seine Ay, ordnungen leite. Deèr Erzherzog fügte diesen auf das ukrainisdy Ofkkupationsgebiet in Rußland bezüglichen Aeußerungen nod seine volle Anerkennung für die tapfere und ausgezeihneh Haltung der ukrainischen Soldaten aus Galizien und der Bukowina, sowie für die rührens8werten Leistungen der ukrainischen Legionäre und Huzulen hinzu.

Dem Erzherzog Friedrich hat ferner in den lezly Tagen eine Abordnung des österreichishen Zentral, tomitees zur Wahrung der staatsbürgerlichen Inter essen der jüdischen Bevölkerung im nördlichen Kriegs, gebiet mehrere, die politishen und fkulturellen Jateressen dy Juden im Okkupationsgebiet betreffende Wünsche unterbreitet Der Erzherzog erkannte in warmen Worten den von d jüdischen Bevölkerung Galiziens während des Feldzuges h wiesenen Patriotismus an und erklärte:

Obgleich das offupierte Gebtet im Stnne der Haager Konventlor auf Grund der russishen Geseßze verwaltet werde, set der Grundsg der Gleichberehtigung aller in ODesterreth-Ungarn anerkannten Rz, ligionsbekenntnisse durch eine Verordnung vom 1. Vèärz Hamiert worden und stehe seither in voller Geltung. entgegen allen anderweitigen Behauptungen der feindlichen, ja sog der neutralen Prefse, von der in der Haager Landkriegs8ordnung (s botenen Ermächtigung Gebrau gemackt worden, im Falle unhe Unmöglichkeit der Anwendung der Gesehe des Landes im oklupierty (Geblet davon Abftkand zu nehmen. Eia folhe unbedingte Unt keit habe eben die öôsterreihisch-ungarishe Veilitärverroaltung bezüglid der Anwendung von Ausnahmegeseßen gegen eine bestimmte Religions, genossenschaft erblickt.

Das ungarishe Amtsblatt veröffentlicht gierungsverordnung, nah der aus dem Zollausland ein geführte Dele und Fette nur durch die Ungarische Od und Felttindustrie-Zentrale in den Verkehr gebracht werdg dürfen.

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Großbritannien uud Jrland.

Nach einer amtlichen „Reutermeldung“ hat der Handels minister Runciman beschlossen, Ausschüsse zu berufen, un die Stellung gewisser wichtiger Industrien Groß britanniens nah dem Kriege zu studieren, namentli iy richten, ob und was für Maßnahmen wünschenswert seien, un diese Stellung zu sichern. Zwei Ausschüsse sind bereits gebildd worden, der eine, dem Balfour als Müitglied angehört, für dig Eisen-, Stahl- und: Maschinenindustrie, der andere für Schif! fahrt und die Schiffbauindustrie. Die Bildung eines Ausschu} für die Tertilindustrie steht bevor.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses teill Long Einzelheiten über - die Versuche der Regierung, m unverheiratete Männer aufzutreiben, mit und sagte, wi! „W. D. B.“ berichtet:

Die Listen der militärfreien Berufe seien sehr eingeschrä worden und in gewissen Industrien würden Männer ( gewissen Altersgrenze in Zukunft niht mehr militärfiei sein. beiden Maßregeln würden elnen großen Einfluß auf die Zahl der fügbaren Mannschaften haben. Die Regierung sei au zu de! {eidung gelangt, daß auf dem Lande noch Männer abkömmlich und habe ferner beschlossen, das Nationalreg1ster so zu ergänzen auch die seinerzeit nit eingetragenen jungen Leute darin aufgen würden. Außerdem seten Inspektoren ernannt worden, Munitionsfabrifen und Bergwerke besuchen sollen, um heraus; wiebtele von den dort arbeitenden Leuten sür den Miüitärdien]| Berfügung gestellt werden können.

Die neue Verlustliste enthält - die Namen 146 Offizieren, darunter 90 vom mesopotamischen Krieg

\chauplay. Frankreich.

Der Kronprinz Alexander von Serbien hat gest! an einem ihm zu Ehren gegebenen Mahle im Elysée t genommen, zu dem auch die Präsidenten der Kammer und Ÿ Senats, die Mitglieder der Negierung und die Vertreter verbündeten Staaken erschienen waren. - Der Präsid Poincaré hielt eine Rede, in der er, wie „W. T. B.“! richtet, hervorhob, daß Frankreih die Sache Serbiens 1 von der der Berbündeten trenne. Mit Hilfe der neu gebilde! serbishen Armee würden die Verbündeten die serbischen 0 biete befreien, die Grundlagen der Unabhängigkeit und Soll ränität Serbiens wiederherstellen und dem unterdrückten Ne Geltung verschaffen. Der Kronprinz Alexander drüclt einer Erwiderungsansprache seinen Dank für die Serbien gebenen Zusagen aus.

In der vorgestrigen Sißzung der Kammer brahle Abgeordneter die unglaublihen Verhältnisse in den Hül! von Rouen und Havre zur Sprache, die einer tatsäcli#! Sperrung gleihkämen, und regte die Verdoppelung und V dreifachung der Eisenbahnlinien an, da die Flußschiffahrt sage. Der Arbeitsminister Sembat erklärte darauf obi Quelle zufolge :

Es geschehe alles möglihe zur Besserung, aber infolge Krieges Übersteïige der Verkehr alle Erwartungen, seine Ableni! über Dieppe würde zehn Monate beanspruhen. Da jet es besse!, bet den bestehendon Cturihtungen zu lassen, denn in zehn Mon so hoffe man wentgsten?, würde der Krieg beendigt sein.

Rußland. Der ehemalige Kriegsminister, Reihsratsmitglied S uh! linow, ist nach einer Meldung der „St. Petersburger M graphenagentur“ durch einen Kaiserlihen Erlaß feiner F!

tionen als Reichsratsmitglied enthoben worden,

tung :

bezug auf den internationalen Wettbewerb ‘und darüber zu

Ftalien,

Mailänder Blätter enthalten cine Note der „Unenzia Stefani“, nah der die italienische Regierung noch keine Pertreter [Ür die geplante wirtschaftliche Konferenz jer Verbündeten ernannt hat, da auch die anderen Negie- rungen es noch nicht getan hätten und Programm und Datum

| der Konferenz noch nit feststünden.,

Portugal. r P od Feet) “s M f ACATKCe po r: Gestern sind drel Negierungsbe| chlüsse veröffentlicht worden. Durch den ersièn Beschluß wird, wie die „Times“ r WrBaGmIi V Mt Tos / R Gt

melden, der Kriêegsmim}ier ermächtigt, alle Jahrgänge, . die er fir die militärische Sorvereltung notwendig erachtet, aufzurufen

19 und

Durch den zwelien werden alle Männer zwischen

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45 Jahren, die früher fUr untauglih erklärt worden sind, zu

E M l t a O E ns E S E S igen Musterung ( Ufaecruten. Drittens ist die

4 | einer noC é ilormmao ollor S p die Dio 9 Ttora nror it ; Mensionierung aller © “Tre, de Die AUltersgrenze nicht erreicht

haben aufgehoben worden UVV t 142 Ermmer hat t C Co nts c Kamt ter hat einen Geseßentwurf angenommen, ortaunaRm Abt A g 77 î f f ajungS5maäßige Garantien für die Dauer

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_Vlätter erfahren, beabsichtigt man

e Schiffe der verschiedenen großen Gesell- onvoti sahren zu lassen. Die Schiffe während des Tages machen der mit drahtlofer

Die Dampf-

ckchiffe vorläufig

schaften zu)jammet sollen die Uederfadÿ

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Der q sdampfe r,„Wodan“, der eine Unter- über den Untergang der „Tubantia“ anstellen sollte, ist unverrihteter Dinge nah dem ‘Nieuwen Waterweg zurück getehrt.

Der 4 MICNSDoDE, 1M M Der Kapitän des Abi Hd u angetommenen Motorschiffes gemetdel have, daß das Galloper Leucht\chiff

nien, jondern in die Themse geschleppt worden eine Boje gelegt worden sei.

+4 in Dos Ny Hnnrtore E oruil g uit VES GampPsers „Ceruia

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i &j y v1 f a L M 4 Va 4 V A I V l } )O ent Tan ULEIE a WLLOD VCTI 5101

Griechenland. E M Vf & N trt chte Abgeordnete Spiromilios e Hegierung um Aufklärungen enishen Truppen gegen ing der „Agence Havas“ er- Gtrlilärung des italienischen Gesandten : untere Nordarenze etn unirenndbarer Teil des König-

Fo 0 (Soran hre L ZITTHUUOT e

5 & » r LYA T a = er Del Yatlona

P T S CTDIEN,

dent Paschitsh hatte nah dem Nücßzug Truppen den Ententemächten eine aro} erdbishen - Bestrebungen erreicht, die jeßt vi Lloyd“ veröffentlicht wird. n diejer Vent)chrift fordert Paschitsch außer Bosnien und der erzegowina große Teile. Südungarns, Kroatien, Krain, [ifikien mit“ Triest, Dalmatien und" Albänien mit Durazzo. ie „V. T. B. mitteilt, sei die Denkschrift in London und putis ungünstig - aufgenommen worden, in St. Petersburg jabe fie entshiedenes Mißfallen erregt, und in Jtalien, wohin sie iur auf Umtiwvegen ‘gelangt fei, habe man sie mit Ausweisungs- aßregeln gegen serbische Agenten und Vropagandisten beant- Emissäre, die Paschitsch der

e Ententestaaten gesandt habe, hätten

Dee Ih Dic l FUE il DLIE (( i Bestrebungen leinen Anftlang fänden.

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Amerika. er amerikanischen Erpeditions- Berfolgung Vi ist die Frage, gierung die Erlaubnis zur Be- ischen Eisenbahnen für den Ver- ameriktanishen Truppen erhält, T. B.“ berichtet, versichern amerikanischen gebieterishe Notrvendig- den Ameritanern für ihren Nachschub Carranza aber habé’ auf. das amerika- Venußung der Eifenbahnen mit * der : igere Auskunft darüber geantwortet, welches enn die genauen Wünsche des amerikanischen Kriegsamts seien.

viele Ausfunsft soll erteilt werden.

Wie von verläßlicher Seite, dem „Neuterschen Bureau“ zu olge, berichtet wird, der General Herrera, der bis vor gegen Car-

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Vie „St. Petersburger Telegraphen-Agentur“ meldet aus lrumtsi (ProvinzSin Tschang) in China, daß eine Anzahl von Offi- ieren in der Provinz Yu Khan ein Komplott geschmiedet hätte, das arauf hinzielte, den Generalgouverneur von Urumtsi umzu- ingen und die Unabhängigkeit der Provinz Sin Tschang zu rollamieren. Der Gouverneur habe das Komplott entdeckt nd die Verschwörer enthaupten lassen.

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Kriegsnahrichten.

Großes Hauptquartier, 22. März. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\schauplaßg.

2 der dem Anariff vom 20. März nordöstlich von

0 ourt folgenden Aufräumung des -Kampffeldes und der

[gn ame weiterer feindlicher Gräben außerhalb des Wald

die ijt die Zahl der dort eingebrachten unverwun deten

e, langenen auf 58 Offiziere 2914 Mann gestiegen.

tp I „417 Lw : : Ie Urtilleriekämpfe beiderseits der Maas dauerten

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Bei Obersept Haben die Franzosen nohmals versucht, die Schlappe vom 13. Februar wieder auszugleichen. i beträchtlihen blutigen Verlusten wurde der Angreifer zurückgeschickt. Z Drei feindliche Flugzeuge wurden nördlich von Verdun im Luftkampf außer Gefecht gesetzt. Zwei von ihnen famen nordöftlih von Samogneux hinter unserer Front, das dritte brennend jenseits der feindlichen Linie zum Absturz. Leutnant Boelke hat damit sein 13., Leutnant Parschau sein 4. feindlihes Flugzeug abgesho}sen.

Oestlicher Kriegsshaup las.

Die großen Angriffsunternehmungen der haben an Ausdehnung noch zugenommen, die Angriffs- punfte find zahlreiher geworden, die Voritöße selbst folgten si an verschiedenen Stellen ununterbrochen Tag und Nacht. Der stärkste Ansturm galt wieder der Front nordwestlih von Postawy. Pier erreichten die feindlihen Verluste eine selbst für russishen Masseneinsazß ganz außerordentliche Pöhe. Bei einem erfolgreichen Gegenstoß an einer kleinen Ein- bruchsstelle wurden 11 russische Offiziere und 573 Mann gefangen genommen. Aber auch bei den vielen anderen Kämpfen südlih und südöstlih von Riga, bei Fried rih- stadt, westlih und südwestlih von Jakobstadt, jüdlih von Dünaburg, nördlih von Widsy, zwischen Narocz- und W iszniew-See wiesen unsere tapferen Truppen den Velind unter den größten Verlusten für ihn glatt zurü und nahmen ihm bei Gégenangriffen noch über 600 Gefangene ab. Un keiner Stelle gelang es den Nufsen irgendwelchen Erfolg zu erringen. Die eigenen Verluste ind durchweg gering. i

Balkan-Kriegs\{hauplag. Die Lage ift unverändert.

Russen

- Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 23. März. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplag.

E Der Erfolg beim Walde von Avocourt wurde durch Fn- besißnahme der französischen Stüßpunkte auf den Höhen- rücken südwestlich von Haucourt vervollständigt. Es wurden etwa 450 Gefangene eingebracht. L c Jm übrigen hat das Gesamtbild keine Veränderung er- ahren.

Destlicher Kriegsschaupla 8.

__ Jhre Hauptangriffstätigkeit verlegten die Russen auf die gejirigen Abend- und auf die Nachtstunden. Mehrfach brachen sie mit starken Kräften gegen unsere Stellungen im Vrüctenkopf von Jakobjstadt beiderseits der Bahn Mitau— Jakobstadt, viermal gegen unsere Linien nördlih von Wid s\y vor. Während sie auf der Front nordwestlih von Postawy, wo die Zahl der eingebrahten Gefangenen auf 14 Offi- ziere 389 Mann gestiegen ist, wohl infolge der übermäßigen blutigen Verluste von größeren Angriffsversuhen Abstand nahmen, slürmten sie wiederholt mit neuer Gewalt zwischen Narocz- und Wiszniew-See an. Der hohe Einsaß- an Menschen und Munition hat au in diesen Angriffen und in mehrfachen Einzelunternehmungen an anderen Stellen den Nusfsen nicht den kleinsten Vorteil gegenüber der uner- chütterlihen deutschen Verteidigung bringen fönnen.

- Balkan®Kklegss{chauplagß: Keine besonderen Ereignisse. . Oberste Heeresleitung.

Wien, 22. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Russischer Kriegsschauplagt. -

Die Tätigkeit des Gegners ist gestern fast an der ganzen Nordostfront lebhafter geworden. Unsere Stellungen standen unter dem Feuer der feindlihen Geshüße. An der Strypa und im Kormyn-Gebiet stießen russishe Jnfanterieabtei- lungen vor; fie wurden überall geworfen. Jn Ostgalizien verlor bei einem solchen Vorstoß eine russische / Gefechts- aruppe von Bataillonsstärke an Toten 3 Offiziere ' und über [50 Mann, an Gefangenen 100 Mann; bei uns nur einige Leute verwundet.

Jtalienischer Kriegsschauplaßt. Der gestrige Tag ist ruhig verlaufen.

Südöstlicher Kriegsschauplag. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband. Konstantinopel, 22. März. (W. T. B.) Das Haupt- quartier meldet: Auf den verschiedenen Fronten ist keine wWPeration von Bedeutung erfolgt.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Reichstags und der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (36.) Sißung des Reichstags, welcher der Staatsfekretär des Reichsschaßamts, Staatsminister Dr. Helfferih und der Staatssekretär des Reichspostamts Krätke beiwohnten, wurde die ersle Beratung des Reich s- haus haltsetats für das Nehnungsjahr 1916 in Ver- bindung mit der ersten Beratung der Steuervorlagen fortgeseßt.

Abg. Dr. Stresemann (nl.): Der Reichsschaßfekretär hat in seiner Rede zum Etat sih über die militärishe Lage und über die Neugestaltung der Finanzen des Retihs ausgesprochden und eine günstige Perspektive für die Zukunft eröffnet. Das deutsche Volk {ließt sch aus dem innersten Herzen seinen - Worten an. Auch der Abg. Dr. Spahn hat fi über unsere günstige militärishe Lage ausge} prohen. Wie ganz anders ist hente die Lage, als damals, als Oesterret{ tn einer \ Ver- teidigunaëstellung aegen Nußland und Serbien befand. Heute ist Serbien und Montenegro vernichtet, und mit Vertrauen blicken wir nach Verdun. Das ganze deutsche Volk ist bis in das ÎInnerste monarhish; es sicht gerne seine Gedanken und Ideen verkdrpert én

el nur vorübergehender Abschwächung mit Heftigkeit fort.

einer Persönlichkeit. In Tirpiy sah das deutsche Volk die Entwickluug

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, der deutshen Flotte personifiziert, den Willen des deutshen Volkes zur Seegeltung. (Lebhafte Zustimmung.) Wir denken daran, daß alle weitsihtigen weltwirt]chaftlihen Pläne in Tirpiß stets eine verständnisvolle Förderung erfahren haben. Wir erinnern uns der Denkschriften, die das Reichsmarineamt über die S:egeltung und über die große Bedeutung der Weltwirtschaft veröffentlicht hat. Die glänzende Verwaltung unserer Kolonie Kiautshou ist hier im Retchstage stets anerkannt worden; in ihr hat der Geist der Flotte, ver Geist von Tirpiß, seine Berkörperung gefunden. Sein Name wird in det Geschichte der deutshen Flotte und in der Geschichte des deutshen Vaterlandes. unvergefsen bleiben. (Lebhafte Zustimmung.) Es wird als ein gewagtes Stück anhesehen werden fönnen, daß das Deutsche Reih mitten im Kriege mit diesen gewaltigen Steuerplänen kommt, gerade in éiner Zeit, wo unsere Feinde darauf ausgehen, uns wirtshagftlich zu vernihten. Wir befinden uns in der Abwehrstellung Yegenüber dem Versuch unserer Gegner, uns wirt- schaftlich zu ersticken, unsern überseeishen Einfluß zu unterbinden, deutsches Eigentum im Auslande zu vernichten, uns unsere ausländischen Handelshtife wegzunehmen. Troßdem fkann fest- gestellt werden, daß wir volfswirtschaftlich vom Kriege weniger getroffen werden, als unsere Gegner. Wir verdanken dies dem Umstande, daß wir bei unserer Wirtschaftspolitik etnen aroßen Wert auf die Stärkung des Jnlandsmarktes gelegt haben. Dies erwögl{cht uns, auch uniere Finanzen tm Gleichgewicht zu er- halten. Die Stärkung des Inlandsmarktes erhält die Kaufkraft im Innern, und dies ist die Vorausseßung für jede Steuerbelastung. Ich bi finde mich da in Vebereinstimmung - mit etnem soztalistischen Schriftsteller, der in eîhem tehr beahtenswerten Aufsatze in den „Soztalistishen Monatsheften“ ausgeführt hat, welhe große Be- deutung die Stärkung der deutschen Landwirtschaft für die innere Kauf- kraft des Landes hat. Wie richtig unsere bisherfge Wirtschaftspolitik war, das zeigt fh jeßt glänzend. Das drückt sich auch in den Erfolgen unferer Kriegsanleihen aus, die von keiner kriegfübrenden Natton auch nur annäßernd errefcht1 worden find. Wenn auch darauf hingewiesen wird, daß dieses Anleihezeihnen keine patriotische Tat war, da sie doch gute Zinsen bringt, so drückt sich darin doh niht nur die wirtschaftlihe Form des Landes aus, fondern auch das unbedingte Vertrauen des Volks in den endgültigen Sieg unserer Waffen und in unsere Zukunft. (Sehr richtig!) Es mag eine Frage sein, ob man nicht mit Hilfe der Kriegsanleihen weiter den Bedarf des Reichs häite decken können. Aber der Staatssekretär hätte nicht die Vorsicht eines guten Kaufmanns walten lasen, wenn er wahllos Anleihen aufnehmen würde. Wir dürfen uns niht abhalten lafsen, das Gleichgewicht im Budget wteder herzu- stellen. Von einer direkten Balanzierung unseres Etats kann jeßt keine Nede sein, und es ist kein Zweifel, daß auch nah Beendigung des Krieges ungeheure Anforderungen an uns gestellt werden. Deshalb dürfen wir keine Vogelstraußpolitik treiben. Auh mit der Spar- samkeit ist es allein niht getan. Daß der Bedarf zu deen sei, darüber waren sh alle Vorredner einig, nur niht über den Weg. Ich kann ihren Tendenzen gegen die Steuervorlage nit folgen. Es wurde darauf hingewiesen, daß im Lande eine Be- wegung vorhanden set, die fi gegen die neue Steuerbelastung wehrt. Ich habe davon nit viel bemerkt. Gerade die Handels- kammern haben zum Ausdruck gebracht, daß Handel und Industrie bereit sind, sich dem Steuerbedürfnis des Reichs nit zu entziehen. Das bedeutet allerdings noch nit die Zustimmung zu den einzelnen Steuern selbs, aber do, daß fie damit ein- verstanden sind, daß das Reih bei ihnen nicht vorbeigehen kann. An den Stkücmen dteses Weltkrieges gemessen, erscheinen uns die Kämpfe um die früheren Steuervorlagen als direkt kleinlih. Wenn irgend etwas etnen fläglihen Eindruck macht, dann ift es die Steuergeshihte des Deutschen Reichs seit setner Gründung. (Sehr richtig! und Widerspruch.) Der Reichstag kann sagen: mea culpa! mea maxima culpa! Wenn Bismarck das Neich auch hier unabhäng'g stellen wollte, dann hinderte man ihn daran. Man braucht nur an die clausula Frandcken- stein zu denken. Du Spahn hat gégen cine Besteuerung des Tabaks große Bedenken, Aber der Tabak ist bisber im Deutschen Reiche steuer- lih glimpflih behandelt worden. Im Tabakgewerbe herrschen bei uns noch gefunde Verbälknifse, wir häben noch keine Akkumulierung der Unternehmen und kein Varkensystem. Deshalb hat man hier wohl au nicht fo fehr eingegriffen. Die Vorstandsmitglieder des Deut}hen Tabak- vereins halten die Form und die Höhe der Steuern für erträglich, aber für unerträglid, ‘wenn die Besteuerung äuf die Zeit nah dem Kriege hinauegeschoben würde. Sie hoffen, daß dann für lange Zeit Ruhe in ihrem Gewerbe herrsht. Im Tabakgewerbe herrscht zudem zurzeit Arbeitermangel und fein Arbeiterüberfluß. Niemand kavn annebmen, daß bei der großen Finanzreform, die do kommen muß, der Tabak, wenn er j-t frei bletbt, außer aht gelassen werden kann. Deshalb muß man fragen, ob man den Wünschen der Tabaksinteréssenten nicht Folge leisten sol. Etne Besteuerung der Zigarette allein geht niht an, Zigarre und Zigarette sind siamefische Zwlllinge. Wir sind mit der Besteuerung des Tabaks einverstanden und iverden nur zu untersuchen haben, wie das Gleihgewicht in den einzelnen Zweigen dieses Gewerbes herzustellen ist. In den Kampf zwtschen Zigarre und Zigarette darf die Steuer niht eingreifen. An den Quittungsstewpel werden ih die Großslädte ja bald ge- wöhnen, aber auf dem Lande wird die Einführung sehr \{wterig sein und Verbitkeruna erzeugen. Für die Sparkassen müssen wir die Befreiung vom Quittungostempel in Erwägung ziehen, damit dort nicht unerwünshte Folgen eintreten. Die größten Bedenken {ind bei meinen Freunden gegen die Erhöhung der Postgebühren vor- handen. Allerdings fteben wir vor einer schwierigen Situatton, das Netch is finánziéll im Druck, und ein großes Verkehrs, untervehmen des Refchs arbeitet ohne genügende Verzinsung, aber Deutschland ist auf dem Gebiete der Verkehrseinrihtungen nicht nur für unfer Vaterland bahnbrehend gewesen, sondern hat auch den Weltpostverein gegründet. Deshalb müssen wir sorgsam prüfen, ob nicht dieser Eingriff Erscheinungen herbeiführen kann, die das finanzielle Ergebnis in Frage stellen. Das gilt namentlich bon den Telephongebübren, und es könnten sehr viele Anschlüsse wegen der Erhöhung abbestellt werden. Jn der Kommission müssen wir die Anregung etner freiwilligen Kriegsmarke für die Feldpost- sendungen erwägen. Die Befceiung der Soldaten für deren Sendungen nach der Heimat von jenem Porto ist gut, aber für die Sendungen von Hause an die Soldaten ist die volle Freiheit nicht möglih, und Hunderttausende würden von einer freiwilligen Kriegs- marke gern Gebrauh machen. Daraus tönnte sich eine Einnahme von Millionen ergeben. In anderen Ländern hat si dieie Einrichtung be- währt. Wir wollen die Freiheit der Feldpostsendunaen niht von Staats wegen beschränken, aber die freiwillige Beschränkung ermöglichen. Wir behalten uns unsere Stellung zu den einzelnen Steuern vor und sagen heute nicht, die etne oder andere sei für uns unannehmbar.

(Schluß des Blattes.)

Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten, Amts- rat Schrewe (kon\.), Domänenpächter in Kleinhof bei Tapiau (Ostpreußen), Vertreter der Kreise Labiau und Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg, ist nah einer Meldung von W. L. V.“ am 22. d. M. gestorben. j

Wohlfahrtspflege.

Der \{leswig-holsteinische rovinztallandtaa be- williate, wle ,W. T. B.* berichtet, 17 Million Mark zur Gewährung bon Darlehen an bebinftige Krieastetlnehnmer zur Wiederaufnahme thres bürgerlihen Berufes nah ihrer Rückehr in die Heimat.