1916 / 71 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Mar 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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Bauwesen. für. Entwürfe zut Ausgestaltung Dresden städtisGen Behörden unter den Künstlern im den Amtshauptmannshafsten Dresden-Altstadt und -Neustadt, Frist bis zum 18. September d. r , 1500 und 1000 #4 au8gesegt; weitere dret Entwürfe fönnen für zusammen 1500 „# angekauft werden.

Einen Wettbewerb

des Eliasfsriedhofs in

Meißen und Pirna aus mit sind dret Preise von- 2000

Verkehrêöwesen.

Der Briefverkehr mit Belgien hat eine weitere Aus- dehnung erfahren. Fortan find sämtlihe Orte: der Provinz Brabant und der Kreise Charleroi und Namur zum Briefver-

kehr mit Deutschland zugelassen.

Die in neutralen

rieg8gefangen.

Friedenszeiten über das

Wie die „Associated Preß" aus Washington erfährt, beabsichtigt die dortige Luckenbah Dampfschiffah1ts-Gesellichast, einen Verkehr chen New York, Ric de Janeiro, Montevideo, Buenos Aires und dem La Plata einzurichten.

aroßer Frachtdampfer zwis

Literatur.

»„Kriegsgefangen" ist der Titel des Märzhefts der Süd- oeutshen Monatshefte, das folgenden Inhalt hat: Die Vor- geschichte und die Lehren des . Baralong* mordes von Graf E. Reventlow in Berlin; Briefe eines Auferstandenen von Wladimir Medem in Warschau; In russischer Kriegsgefangenschaft von H. Berger, z. Zt. deutshen Verwaltung in Kolo (Nussish Arztes in russischer Kriegsgefangenshaft von Arzt an einem buch etnes devishen Metallarbeiters aus ru!sis{er Gefangenschaft von Bruno Lachmann, Metallarbeiter in Berlin ; Heimkehr aus russisher Kriegsgefangensthaft Reise eines Elefanten durch Nußland; Aus dem Tagebuch eines Rufsen; Fürst Krapotkin über die Anfänge des fran- zôsish-russishen Bündnisses; Briefe russisher Gefangener; Wichtige Neuerscheinungen; Bei Kriegöbeginn in Südrußland von E. Schmid,

Ä Die Rundschau des Heftes hat folgen- Dex Staat, sein Wesen uad seine Organisation von Geheimrat Dr. Eduard Meyer, Professor der Geschichte an der Uni- versität Berlin; Die internationale Wissenschaft von Geheimem Ne- gierungsrat, Professor Dr. E Pruz; Antike Technik von Professor ret Deutschland am s{hnellsten die Kriegs-

Revierföriter der Kaiserlich Polen); Erlebnisse etnes Dr. med. G. Voß, ‘z. Zt. ord.

Moering in Breslau ;

bisher Buchhändler in Odef den Inhalt:

Dr. Paul Wolters; Wie e verluste durch gesunden Nahwuchs ? Truw pp; Der Schlafwagenmensch. heft, das Berichte aus französischer

„Ostpreußische kunde, wirishaftlidhes Leben,

geber Eduard Kerkel, Charlottenburg, Eichenallee 37. Heft (erstes Märzheft) enthält folaende Beiträge: Ostpreußische Be- trahtungen von Oberregierungsrat Carl Fromme; Zur Landbeschaffung füt die innere Kolonisation und. die K stätten vom Kgl. Landesgeologen Prof. Dr. Curt Gagel ; berger Kunstleben im Kriege von Kurt Borsdorff ; Adolf Petrenz zum Gedädhtnts von zwet Königsberaer Redakteuren (mit Gedidten und Bildern von Petrenz); Gräfin Marte von Mirbach, ein Nachruf von Maria Schade; Wie Kriegssagen wandern von Arthur Brehmer.

von Mit dem bevorstehenden April- und englischer Kriea? gefangen schaft zum Inhalte hat, beginnt ein neues Vierteljahr (vier Mark) der Süd- deutsien Monatshefte (Verlag in- Lelpzig und München). Hetmat.“ Politik, Literatur und Kunst.

überseeischen gal lenen Angehörigen unserer Flotte gelten als Postverkehr mit ihnen ift nur in denselben Formen zulässig wie mit Kriegsgefangenen, also nicht wie in Marinepostbureau in Berlin C 2 zu leiten. Sendungen, die aus Versehen dem Marinepostbureau zugehen, werden von diesem nachträglich als „Kriegsgefangenen- sendungen“ bezeichnet und so weiter behandelt werden.

schreiben die dortigen

Dreédner Stadtgebtlete, | des damals

I. Es

Der Inhalt

zu Mar

Ländern fest- | blichener

zeichnen.

Wirtshause,

Meservelazarett; Tage-

Betrachtungén na der von Lic. theol. Ernst

Herren

t Professor Dr. med. Jof. ee

Mufsikern,

Zeitschrift für Heimat- Veraus- Das fünfte

rage der egerbeim- Köntgs-

von

Als Mo bon

Zyklus veranstalte

vorausgeseßt werden. Die beiden L paar auf mißvetistandene Abwege treiben, wurden von Wilhelm Diegelmann und Max Pallenberg der relhe Senttner groß, ang un Bewegung der rechte geldstolze Gr

Pallenbergs elende Leben des mittellosen JIugendzeit lose Ebe, der strte Kampf um das kärglihe Brot das alles kam in Pallenbergs Spiel ergreifend zum Ausdruck. Das junge Ltebespaar Thimig und Auguste Pünkssdy aleichfalls er- ein Bruder der königlißen Schau- führte sih mit bestem Gelingen als Polèl terndes Bild des zwar etwas beschränkten, aber gesund und s{licht fühlenden und denkendèn Burschen zu Fräulein Pünkösdy zeigte als für den urwüdsigen Humor ihrer Rolle.

den betden, in der keins sich ein Geständnis erfrishender Lustigkeit. Pagay und Kurz, den Herren Richard, Felix, Als Regisseur hatte Berthold Held mit großem gewaltet, besonders fein war die Beschleunigung g im Spieltempo der einzelnen Vorgänge abgewogen. Den Höhepunkt seiner Regteleistung bildeten die Gruppenszenen im von denen die erste mit einer Verlobung, die andere mit einer Rauferet endet.

wurde von Herinann freulich dargestellt. sptelerin Helene Thimig

ein; er wußte ein erhei

ebenfalls gut beseßt. Geschick seines Amtes und Verlangsamun

Im Köntglichen „Maskenball“ tin folgender Besezung aufgeführt : Ar1ôt de Padilla; Amelia: Frau Kemp: Ulrica: Gra1 Richard: Herr Jadlowker; René: Herr Habich ; i Richter: Herr Philipp.

Mintaturbilder von Goethe und D Rudolf Presber gegeben. spiel „Die Fischerin“ dem NRahmensptel wirken in den Ha Boettcher, Herr Krasa mit. „Die Gärtnerin aus Liebe“ Bie, sind die Damen Dux, Herren Bergman, Bohnen und Henke beschäftigt. der Oper ist der Generalmusikdtrektor Blech, Swhmalstih, Spielleiter Dr. Bruck.

dem Ehrenvorsit der Heinroth hat #\ich eine „Gesellschaft Talente“ gebildet, die sich kehrenden oder daheim geb

schaffen. Um dieses

: Theater und Musik. :

Volksbühne (Theater am Bülowplaß).

x Reinhardt vor mehr als etnem Jahrzehnt auf der Bühne hm geleiteten Neuen Theaters einen Anzengruber-

egeben.

armem, Häuslers, seine

getäushte LWebeshoffnung ,

Herr Thimig,

Die Nebenrollen waren mit

Opernhause

Samuel: Herr Bachmann; Tom :

mit der Musik

In der dann folgenden

Frau

find bei dem

te, fehlte dárin auch Anzengarubers e Doppelselbst mord nicht, jenes bumorvolle Werk, auf dessen E1fo der österreihishe Volktdihter Hoffnun zu erleben ihm nit mehr vergönnt war.

auf einer Reinhardtbühne tin Szene, play, dessen zahlreiche Besucher sie in heitere des in Berlin oft gegebenen Stückes darf als bekannt eitlustigen Väter, die das Liebes-

en gesegt hatte, deren Erfüllung orgestern ging die Posse wiederum und zwar im Volkêtheater am Bülow- Stimmung versetzte.

Diegelmann ftand als breitschultrig, in Miene und oßbauer, in wirksamem Gegensayz entfagungsvollem Hauderer. in längst ver-

setne

Agerl den rechten Sinn Die erfte Lebesszene zwischen zu machen getraut, war von

Nunberg und anderen

wird morgen Verdis Oskar : Fräulein Fräulein Leisner ; Herr Schwarz; Silvano ; Herr Schwegler : Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Im Königlichen Schauiptielhau}e wird morgen „Nokoko*, Ttozart, mit éîinem Nabmenspiel von In dem vorangebenden Goetheschen Sing- von Corona Schröter bezw. in uptrollen Frl. Heiéler und die Eichholz, Vespermann und de Vogt sowie komishen Dper von Mozart, neu bearbeitet von Oétkar Alfermann, Marhberr, Parbs" sowie die

Musikalischer Leiter des Singspiels Herr

Kammergerihtspräsident zum Shugße junger die Aufgabe stellt, aus dem Kriege zurück- liebenen jungen K ünsilern, insbesondere die an der Not der Zeit \{hwer zu “trage helfen und ihnen die Möglichkeiten zu weiterer Verbc Ziel zu erreichen, sollen im gesell chaftlihen Nahmen eine Neibe Loes ifie nder Konzerte gegeben werden, dur welche die jungen Kün

kommen, fondern in denen au wird, \ich für die Künstler im Cinzelnen zu intere|sieren. Gamp-Massaunen, Rauchskr Nachmittags 5 Uhr, für etne Verfügung gestellt. Karten “zu 10 „6 Justizrat Dr. Hirschfeld, Kurfürstendamm 169, zu babe

n haben, zu kommnung zu

tler nit nur zu selbsiverdienter Einnahme ch dem Publikum Gelegenheit geboten

. 13, hat ibr Haus zum 1. April, nstlertshe Veranstaltung zur Schaßzmeilster, n.

DA Ne g

während - der Krieaszeit- n

ziehen.

von zu 1 zu habén.

8 (né nd bei Wert

freud-

den 28. d. M.,

Es finden abend, den 25. d. M.,

den D ¿Maetrpugús Poclens*“,

(vaterländischer freien Zutritt.

gemcidet: Auf

eine andere [ein.

Kundgebung bereitet. sonen drängten ih

begrüßt wurde.

Freifrcu | «NReutcrshen Bureaus“

bekannt.

Na@mittags 5 Ubr: (Lichtbilder und Kino), Sonntag, den 26. d. M., i „Siegeszug der Verbündeten in Galizten*, 5 Uhr: „Die Eroberys «Unsere Feldgrauen an der frext

Mèittwoch, ‘den 29. d. M.,, Nachmittags ó Uhr: „Theodor

ilm). Kriegsverwundete haben zu allen Vortihy it dem großen Fernrobr werden bei klarèm die „Venus“ und der „Saturn* beobachtet.

Beuthen (Oberschlesien), 23. März. (W. T. i der Preußengrube bet Michowiß hat ges abend 6 Uhr auf der 620 m-Sohle Südfeld , geklärte Explosion stattgefunden. Durch ein teilweises Zubru@egehy der Streckesind20Mann verunglückt. Bisher ist es gelungen, vonz Verunglückten 11 Mann tot zu bergen. An der der übrigen 9 Mann wird fortgeseßt gearbeitet. anzunehmen, daß diese 9 Mann noch am Leben scin werden, forstigen Grubenbaue find nur wentg in Mitletdenschaft gezo Infolgedessen hat der Betrieb keine größere Störung erfabren. Bith ist auf das bestimmteste festgestellt, daß das Grubenunglück n durch E On hervorgerufen wurde. Die Ursache nj

Abends 7 Uhr:

Paris (Texas), 22. März. Ib lnbalen: aeC tete D haden

obn niedergebrannt. : zwei und drei Milltonen Dollar.

Mannigfaltiges. Berlin, 23. März 1916. Majestät die Kaiserin und Königin „W. Es B‘ E A vormittag das unter der Leitung besu, von Ihne stehende Blindenheim in der Bellevuestraße.

Das Königliche Polizeipräfidium teilt mit: Der Preußische wehr-Beirat bat ein „Kriegs-Feuershußz-Merkblatt“ geaeben, das darauf abztelt,

der f

in

MösaliWhkeit einzuschränken.

dem Verlage Ph. L. Jung in München, Frühlingstraße 20, _

Ueber „Die Kriegsgefangenen-Lager in Deuts\ch!any bält der Pfarrer Correvon einen bildern am 28, d.-M., Abends 8 Uhr, im Festsaal der „Großen Preußen, genonnt zur Freundschaft“, Dorotheenstraße 21. K

Lek und beim Pförtner, Dorotheenstraße 9 Die „Hilfe für krieg8gefangene Deutsche“ diesen Vortrag zugunsten unserer notleidenden deutschen Krtegs nj Zivilgefarigenen in Feindesland. :

„Das Geheimnis des Weltenbaues" lautet das Thema chy Vortrages, den der Direktor Dr. F. S. Archenhold am Dientty Abends 7 Uhr, an der Hand zahlreicher Lichtbily, im großen N der Treptower Sternwarte halten wird,

erner folgende kfinematographishe Vorträge ftatt: Sy,

ortrag mit Lickht- und Bewegung,

veraristz H

«Unsere Luftflohy Nachmittags T

örnt!

Weh

B.) Amtlich nj eine bisher noh nit a

Heraus \{afu] Es ift [eider m

New York, 22. März. (Vom Vertreter des „W. T. B Ein alles Dagewesene übersteigender Zudrang und ungeminderte Y geisterung geben weiterhin dem Kriegswohltätigkeitsbasar j gunsten Deutschlands sein Gepräge. 500000 Besucher, und die Einnahmen nähern Million Dollar. Der Sonnabendnahmittag war den Kindern y widmet : 10 000 Knaben und Mädchen nahmen daran teil. Die Un rische Nat am Sonnabendabend wurde von 30 000 Ungarn i sucht; dem Generalkonsul Nuber von Pereked wurde eine berili | Sonntag war in dem Bazar, während viele Tausende vergedll Einlaß begehrten. Oesterreichische, ungarische und ukrainishe Kapely in Nationaltraht gaben Montagabend ein Konzert zu Botschafters Grafen von Bernstorff, der mit Begeister

Bis jeßt zählt m ch einer balk

Desterreiertag; 45 C00

Ghren di

T. B.) Laut Meldung |

g Geshäftshäufer Schaden: beträgt - zwis

Die Ursache des Feuers ist u

S

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der 9 Ersten und Zweiten Beilage.)

P Zth 22M Ee NMS E AS: A5 SNA:LMN UASMEA D INS A E E GIEE “E S E N E S T I P

Dheater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 78. Abonnementsvorstellung. Eiu Maskenball. Oper in drei Akten. BVeusik von Giuseppe Verdi. Mußikalische Leitung: Herr Kopellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bahmann. Chöre : Herr Profeffor Nüder. Anfang 7x Uhr.

Schauspielhaus. 82. Abonnementsvor- tellung. Rokokò. Miniaturbilder von Goethe und Mozart. Mit einem Rahmenspiel von Nudolf Presber. In Szene geseßzt von Herrn Dr. Bruck. Rahmenspiel von Nudolf Presber. Die Fischerin. Ein Singspiel in einem Akt von Goethe (1782), Mußk von Corona Schröter. Musikalishe Leitung: Herr Schmalstih. Die Gärtnerin aus Liebe. (La finta giardiniera.) Komische Oper in einem Akt von Mozart. Neu bearbeitet von Oskar Bie. Musi- kalische Leitung: Herr Generalmusik direktor Blech. Anfang 7x Uhr.

Sonnabend :. Opèrnhaus. 79. Abonne- mentsvorstelurg. Mignon. Oper in dret Akten von Ambroise Thomas. Text mit Be- nußung des Goetheshen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel L&arré und Jules Barbier, deut\{ch von Ferdinand Gumbert. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 83. Abonnementsyvor- stellung. Dienst- und Freipläge sind auf- aehoben. Neu einstudiert: Kabale und Liebe. Trauersptel von Friedrih Schiller. Anfang 7* Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion : Max Meinhardt.) Freitag, Abends 74 Uhr; Viel Lärm um Nichts (in ter Neu- einffudierung). ;

Sonnabend: Macbeth.

Sonntag, Nachwittags 24 Uhr: Zu S Preisen: Minna von Barn-

elm.

Kammersviele.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der ein- gebildeie Kranke. Hierauf: Ballétt,

Sonnabend: Der eingebildete Frauke. = Hierauf: Vallett.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die deutschen Kleiu- städter.

(b Le )

Theater am owplak.

(Untergrundbahn Schönbazser Tyr.) Direktion: Max Reinhardt.

Freitag, Abends 8} Uhr: Fuhrmaun

Henuschei. Sonnabend: Fuhrmann Henschel.

Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Weun zwei Hochzeit machen. Ein Scherzspiel mit Gesang in 4 Bildern bon Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. usik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Sonnabend und folgende Tage: Wenn zwei Hochzeit machen.

Sonntaa, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgräzer

Straße. Freitag, Abends 8 Uhr: Kameraden. Komödie in vier Akten von August Strindberg. Uebersezt von Emil Schering.

Sonnabend : Kameraden.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Rausch. Abends 73 Uhr: Ein Traumspiel.

Komödienhaus. - Freitag, Abends 87 Ubr: Das Mädchen aus der Fremde. Lust'piel in 3 Akten von Max Bernstein und Ludwig Heller.

Sonnabend: Das Mädchen aus der Fremde.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Extra- blätter! Abends 8 Uhr: Kame- raden.

Deutsches Künstlertheater. (Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Freitag, Abents 8 Uhr: Die selige Exzelléuz. Lustspiel in drei Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Sonnabend und folgende Tage: Die selige Exzellenz.

Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: “Die gut “atis Ede. Tragikomödie tn Auf ten von Hermann Sudermarn aus dem Zyklus „Die ent- gôtterte Welt“.

Sonnabend: Die gutgescchnittene Ecke.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vau- meister Solnessi. Abends 8 Uhr: Die gutgeschuittene Ecke.

Schillertheater. O. (Wallner- theater) Freitag, Abends 8 Uhr: Das Lumpengefiudel. Tragikomödie in drei Akten von Ernst von Wolzogen.

Sonnabend: Die gelbe Nachtigall.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kabale und Liebe. Abends 8 Uhr: Alt- Heidelberg.

Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Romeo und Julia. Trauer- \piel tn fünf Aufzügen von William Shakespeare.

Sonnabend: Der Ehreubürger.

Sonntag, Nachmkttags 3 Uhr: Die fünf Fraukfurter. Abends 8 Uhr: Der Ehrenbürger.

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Freitag, Abends Uhr: YRRE muß manu sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangstexte von Leo Leipziger. Musik von Gilbert. Sonnabend und folgende Tage: Jung muß man sein. Sonntag, Nahmittags 34 Uhr: Das füße Mädel. Theater des Westens. (Station: good Garten. Kantstraße 12.) reitag, Abends 8 Ubr: Das Fräu- lein vom Amt. Operette in drei Akten von Georg Okonkowski und Franz Arnold. Musik von Gilbert. Sonnabend und folgende Tage: Das Fräulein vom Aut. 34. Ubr:

Sonntag, Nachmittags Polenblut.

Lustspielhaus. (Friedrihsiraße 236.) Freitag, Abends 84 Uhr: Der Gatte des Fräuleins.- Lustspiel in drei Akten von Gabriel Drégely.

Sonnabend und folaende Tage: Der Gatte des Fräuleins.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Die zürtlichen Verwandten.

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktton: Georg Hartmann.) Freitag, Abends 8 Uhr: Dame Kobold. Komische Oper in drei Akten. Nah dem glei namigen Lasispiel von Calderon von Felix Weingartner.

Sonnabend: Die Meisterfinger von Nürüberg.

Sonntag, L 3 Uhr: Der BVettelstudent. Abends 8 Uhr: Carniéen.

Theater am Nollendorfplaß. Prebad, Abends 84 Uhr: Jmumer este dru}! Vaterländishes Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolf. Mußk von Walter Kollo.

Sonnabend und folgende Tage: Fmmer feste dru}!

Sonnabend, Nachmittags 32 Ubr: Die lustigeu Weiber von Windsor.

Sonntag, Nachmitt. 33 Uhr: Die Dollar- prinzesfiu.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Blondinchen. Possenspiel mit Gesang und Tanz in drei Alten von Jean Kren und Kurt Kraaß. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Sonnabend und folgende Tage: Blou- dinchen.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Drei Paar Schuhe.

Trianontheater. (Georgenftr., nahe Bahnhof Friedristr.) Freitag, Abends 87 Uhr: Verheiratete Junggesellen.

tusikalisher Shwank in drei Akten von Arthur Lipp\@iz. Gesangsterte von Will Steinberg. Musik von Rudolph Nelson.

Sonnabend und folgende Tage: Verhei- ratete Junggesellen.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr: Das Glü im Winkel.

Konzerte.

Philharmonie. Freitag, Abends 8 Vhr: Konzert von Teresa Carreño mit dem Philharmouisheu Orchester.

Meistersaal. (Köthener Straße Freitag, Abends 8 Uhr: Moderi Harmoniumabend von Fritz O maun.

Zirkus Busch. Freitag, Abel 8 Uhr: Wohltätigkeitsvorstellung | gunsten der im Felde stehenden „Franzer“

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ei Wintermärdheu.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Zwei Vorstellung (Nachmittags hat jeder Erwachsene t angehöriges Kind unter 10 Jahren frei 0 allen Sißpläten, jedes weitere Kind ¡l! halbe Preise.) Zum Schluß in beiden 2 stellungen ungekürzt : Das Ausstattuns sttück: Ein Wintermärchen.

Familienunachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe Blohn! mit Hrn. Hauptmann Theodor Gri! muth (Pfaffroda bei Sayda, Sachs

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutn Dr. jur. Dietrih von iping Many Etne Tochter: Hrn. Amtsridl Dr. Hermann Setdel (Uj-st). /

Gestorben: Hr. Reglerungs- und 0 heimer Baurat Ludwig Schulze (Aurll QE Hans a. D. Stanisls von Szoldréki (Breslau). Fr. f heime Sanitätsrat Anna Methner, 0! Schulß (Breslau). Verw. Fr. 0 heime Regierungsrat Bertha von Er eb. Dittrich (Beuthen O. S.). Lé! Fr. Geheime NReglerungsrat Adelhl Schuppe, geb. Dierschke (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol inCharlottenbu!

Verlag der Expedition (Mengeri!" in Vetlin,

Druck der Norddeutschen Buchdrudorei 1 Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße ® Sieben Beilagen sowie die 914, Ausgabe derx

Deutscheu Verlustlisteu.

Zahl und Umfang der Stbadensey, :

„oh einen dritten Kriegsetat zu beraten haben werden.

Schaßjekretär durch die Kriegsgewinnsteuer deden will,

Nachmittags 34 Uhr uf

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger:

Deutscher Reichstag.

35. Sißung vom 22. März 1916 Nachmittags 1 Uhr. | (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Am Bundesratstische: die Staatssckretäre Dr be0a. Krätte,-D i Capelle. L

Der Präsident Dr. K äm p f eröffnet die Sizung mit der Mitteilung, daß am 18. März in seiner Heimat der lang- jährige Abg. h n (Soz.) gestorben ist. Das Haus ehrt sein Andenken durch Erheben von den Siten. j

Auf der Tagesordnung steht die Sortseßung der ersten Beratung des RNReichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1916 in Verbindung mit der ersten Beratung der Steuervorlagen. :

Prâsident Dr. Kaempf: Bevor ih das Wort erteile, babe ih mitzuteilen, daß Infolge einer Verständigung zwischen den Ver- trauenêmännern der Fraktionen die U-Bootfrage in der ersten Lesung des tats bis auf weiteres, d. h. bis etwa ein anderer Beschluß des Hauses gefaßt wird, aus der Diskussion aus\ceidet. Die Beratung dieser ¿Frage wird eingehend erfolgen in der Sißung der Budget- kommission, die in den ersten Tagen der nädsten Woche zusammen- treten und gerade diese Frage in Beratung nehmen wird.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) zur Geschäftsordnung: F halte es für meine Pflicht, diesem Beschluß meinerseits zu wider- sprechen. Es handelt sih um eine Frage, die das öffentliche Interesse gegenwärtig auf das lebhafteste erregt. Es wird binter den Kulissen mit aller Kraft gearbeitet, und cs kann eintreten, daß wir in den nächsten Tagen vov vollendete Tatsachen gestellt werden. Das Volk hat

¿T zu werden; (Der i

ein Hecht, über diese wichtige Frage schon jeßt aufgeklär es darf kein Versteckspiel getrieben werden. (Der Präsident ersuht den Redner, si in den parlamentarischen Formen zu halten.) Schon im preußischen Abgeordnetenhause ist in ähnlicer Weise ver- fahren worden. (Das gehört nit zur Geschäftsordnung.) Jch erhebe Widerspruch gegen diese Art der Geschäftsbehandlung.

Abg. Keil (Soz.): Zwei Monate, harte Wäntermonate für unsere Truppen im Féèlde, zwei Monate harter Sorge für die Da- beimgeblicbenen, zwei Monate der Entbehrung und des Kummers für die Kriegerfamilien. Ihnen allen, die fo bart getroffen sind, ge- bührt das gleiche Mitgefühl und die Fürsorge wie unseren tapferen Kampsern 1m Felde. Immer wieder hatte leider unzulässige Be- handlung von Soldaten, haben Uebergriffe der Zensur und große Schädigungen des Volkes dur unzulängliche Grnährung stattaefunden, Dinge, auf die ih beute nah der eben gebörten Grklärung des Prä- sidenten nicht eingehe. Wir stehen vor einem zweiten Kriegsetat. Der vorige Etat nahm nur nod ein balbes Kriegsjahr îin Aussicht, der jeßige ist ein ganzer Kriegsetat. Wir hoffen, daß wir nicht auch i Der Etats- entwurf ist nur auszugleichen gewesen dur die Ausscheidung der gesamten Heevesausgaben. Bei den Zöllen und Berbrauchs\steuern ind selbstverständlih sebr namhafte Ausfälle zu erwarten, die der Wir können allerdings unter den beutigen Verbältnissen mit diefer Art der formalen .Gtatéaufstellung nur einverstanden sein, auch: damit, daß jeßt endlih neue CGinnahmequellen, neue ‘Steuern eingeführt werden jollen. Wir können mit gutem Gewissen im Volke den Glauben uit nähren, daß es uns beim Friedens\{luß gelingen werde, uns für die gesamten Opfer des Krieges \chadlos zu balten. Der Schaß- sekretär hat das selbst offen zugegeben. Es ist cine Pflicht der politisen Ghrlichkeit, unser Volk darauf vorzubereiten, was - auf dem Gebiet der Steuerbelastung kommen muß. Bei der Entschädi- gung der Opfer des Krieges, der Kriegsbeschädigten wie der Hinter- bliebenen der Gefallenen, darf es kein Knausern geben. Wir werden uns auf eine Niesenlast gefaßt zu machen haben. Der Gedanke eines einmaligen größen Vêrmögensopfers, wie er sich im Volke Geltung verschafft hat, 1 weiterer Verfolgung wert. Es ist jedenfalls die höchste Zeit, die Frage der Beschaffung neuer Reichsmittel in Angriff zu nehmen.

L 6 Del- L Eco De; Helfferich, von

Jeßt sind wir ja endlich soweit. Es wird auch sehr wohl, mie der Schabsekretär meinte, auf die paar Hundert Millionen an- fommen. Hätten wir das englische Beispiel nachgeahmt und 7 % der Kriegskosten durch Steuern gedeckt, so wäre unsere K riegsschuld heute 214 bis 3 Milliarden geringer. Mit den neuen Borschlägen im einzelnen können wir uns aber sehr wenig befreunden. Der Schaß- sekretär wandelt mit seinen Vorscblägen in alten, ausgetretenen Gleisen; es wird uns wieder ein Stül- und Flickwexk unterbreitet. Wir halten fest an unserem alten Grundsaß, an dem grundlegenden Prinzip der Belastung nach der Leistungsfähigkeit. Cin hoher patriotischer Gedanke spricht aus dem Vorschlag der Kriegsgewinn- steuer, das Cinstehn jedes einzelnen für die Gesamtheit. Aber dieser Gedanke wird so zage angepackt, daß im Volke eine allgemeine Ent- täushung über diese Vorlage eingetreten ist, Die gute Meinung, die auch Professor Stier-Somlo in Bonn hegte, ‘daß uns en Spielraum - gelassen werden ollte, die Säve zu er- höhen, hat der Schaßsekretär sofort zu zerstören versucht. Die Regierung sei schon bis an die Grenze des Möglichen gegangen. Wenn man soviel Nücksicht auf die verdienstvolle Tätigkeit von Land- wirtschaft, Industrie und Handel nimmt, wie sollen dann die Kämpfer draußen in den Schüßengräben bèlohnt werden? Leisten sie nicht viel Größeres als diejenigen, die sich in der Heimat bereichern? Den Hinterbliebenen der Gefallenen wird nur eine knappe Rente gewährt. Das sittliche Volksempfinden verlangt eine bedeutende Verstärkung der Kriegsgewinnsteuer. Die Progression bei den Millionengewinnen ist nur dekoratives Blendwerk. Wer sieben Millionen gewinnt, dem bleiben immer noch 5,2 Millionen. Das bisherige Vermögen des ¿ut Besteuernden bleibt durch die Kricgsgewinnsteuer unberührt. Das politishe Empfinden des deutschen Volkes hat durch den Krieg eine qrundstürzende Wandlung erfahren. Es könnte der Regierung und den bürgerlihen Parteien verhängnis8voll werden, _wenn sie dem sitt- lichen Gmpfinden des Volkes niht Rechnung trügen. Wir werden uns bemühen, den Tarif von unten auf kräftig zu verstärken. Es \spriht durchaus dafür, das Mehréinkommen bei der Steuer zugrunde zu legen und den Vermögenszuwachs als Ergänzung heranzuziehen. So würden große Erträgnisse erzielt und Steuerhinterziehungen durch Lurusausgaben verhindert werden. Das Geseß läßt wohl auch zu aahlreide Maschen und Hintertüren. Dié Kunst- und Luxusgegen- stände werden \{chärfer anaefaßt werden müssen. Man hätte {on vor einem Jahre mit dem Gescß kommen sollcn, dann hätte man das Mehreinkommen stärker erfassen können. Den Väánken und Spar- fassen müßte die Deklarationspflicht auferlegt und die Strafbe- timmungen verschärft werden. Die leistungsfähigen Kreise werden au sehr geshont. Die Steuerfreiheit bei einer Rente von 5 % {eint uns vollständig auszureichen. Niemand hat auch daran gedacht, daß die Aktiengesellschaften mit so niedrigen Steuersäßen davon- fommen würden. Es entstand über diese Schonung in den Börsen- und Handelskreisen ein wahrer Jubel. Unser Volk will, daß die Ka- nonen-, Gewehr-, Zuckerfabrikanten usw, die Riesengewinne er- dlelt haben, stärkér besteuert werden, es erwartet von dem Patridtis- mus det W Pmór, daß auch sie Opfer bringen. Nach dem Vors bereitungSgeseß sollten die Gesellschaften 50 % für die Steuer zurü. legen, Tatsächlih werden nur 45 % von ihnen verlangt. Dieser Saß ist auch uur ein Blendwerk, au dieser Höchstsaß wird nur selten

Berlin, Donnerstag, den 23. März

Anwendung finden. Wir werden also au den Tarif für die Gesell- schaften erhöben und untersuchen, ob das Geseß nicht zu agrarier- [reundlich ist; denn gerade die Landwirtschaft hat sehr große Gewinne im Kriege erzielt und muß \{ärfer zur Kriegsgewinnsteuer heran- gezogen werden. Der Staatssekretär hat weiter 480 Millionen neuer Steuern gefordert. Wir sind auch der Meinung, daß eine halbe Milliarde neuer Einnahm:n notwendig ist, Seine Vorschläge sind uns aber durchaus unverständlih. Wenn er außer der Kriegsgewinn- steuer keine anderen Besibsteuern einführen wollte, so täte er besser, den Neichsbankerott anzusagen. Das ganze öffenilihe Leben würde erschüttert werden, wenn nur Verbrauchs- und Verkehrsf\teuern außer der Kriegsgewinnsteuer eingeführt würden. Das beweist die Ver- gangenheit. Die Einzelstaaten und Geneinden haben bisher Kriegs- steuern in nennenswerter Höbe noch nit bezahlt. Jeßt wird damit begonnen, aber in einer Weise, die für die leistungsfähigen Schichten durchaus erträglih ist. Keinem von uns fällt es ein, die wirtschaft- liche &ntwidlung unterbinden zu wollen. Gewiß darf das Kapital nur bis zu einer gewissen Grenze herangezogen werden, aber wer wollte behaupten, daß diese Grenze \chon erreiht sei? Die „iFranf- furter Zeitung“ betont auch die Notwendigkeit, die Nechte des Staates gegenuber den Besißenden {hon im Kriege geltend zu machen; man durfe lhnen nicht die Ausrede in den Mund legen, daß eine zu starke Belastung ihre Schaffensfreudigkeit lähmen konnte. Es wäre ein jehr gefährliches Beginnen, \chon bei der ersten Teildeckung den Ver- brau zu besteuern und den Besitz frei zu lassen. Als erste Ver- brauchs\teuer sicht die Vorlage die Tabaksteuer vor. Diese Steuer fragt niht nach der Leistungsfähigkeit des Verbrauchers. Die Staffe- lung der Steuer beseitigt nit die Ungerechtigkeiten, die der Steuer anhaften, sie sind nur ein Scheinwerk. Der Tabak soll ein entbehbr- liches Genußmittel sein. Verzeihen Sie, Herr Staatssekretär, hierin liegt eine gewisse brutale Auffassung. (Der Präsident rügt diesen Ausdruck.) Der Grundgedanke jener Auffassung ist: Du hast keinen Anspruch auf Genuß, wenn du keine Mittel dazu hast. Auch die in Ausficht genommene Summe dürfte diese Steuer nit bringen. Man darf au nil vergessen, daß 25 % der gesamten Tabakfabri- kation von der VeeresLerwaltung abgenommen wird und zahllose Daheimgebliebene ihren Angehörigen 1m Felde Tabak als Liebes- gaben s{ickden. Die Tabakindustrie soll zwar im großen und ganzen mit dieser Steuer einverstanden sein. Aber zu ihr gehören doch auch die Arbeiter, die es mit Bestimmtheit zurückweisen, daß allein das Tabakgeroerbe diese Last zu tragen bekommt. Auch Dürfte eine Tabak- und Zigarettensteuer im Hinblick auf das in Aussicht ge- tommene ZBigarettenmonopol untunlih sein. An die Spibe seiner Verkehrssteuern jollte der Staatssekretär das Motto stellen: Unsere Zeit steht im Zeichen der Berkehrshemmung. Ihn leitet nur der Gesichtspunkt: Geld, Deshalb wird auf nichts Rüdsicht genommen. (8 gehört nit viel Verständnis dazu, um den Schaden von Verkehrssteuern gerade in Kriegszeiten einzu}ehen, in denen das Wirtschaftsleben {on \owieso viele Semmungen durh- zumachen hat, Auch die Quittungss\teuer dürfte keine 80 Millionen ringen. Sie wird zudem auf den i

Berbraucker abgewälzt werden und leßten Endes diesen und die kleinen gewerbetreibenden Klassen treffen. Die Poststeuern sind ein fiskalis%er Anñsch{lag auf die Kulturent- widcklung. Sie -treffen die: Wurzeln- des DVerkehrswesens.-- Gbenfo ift es" mit dem Fraturkünbenstempel. Die Regierung sollte die Er- fahrungen mit den früheren Verkehréö\teuern niht vergessen. Das Volk i} heute viel empfindliher als damals. Das vorliegende Steuerprogramm ist ganz nah den Wünschen des Abg. von Heyde- brand gemacht. Wir haben keine überschwengliden Hoffnungen auf den neuen Staatssekretär geseßt. Aber das hätten wir dob. nit von ihm envartet. S{lägt er keine anderen Wege ein, so wird er sih nochb um seinen guten Nuf bringen. Weil den Verkehrssteuern die Kriegsgewinnsteuer gegenüberfteht, soll die Parität im Steuer- wesen gewahrt sein. Aber die Kriegsgewinnsteuer wird nur einmal erhoben, während die Verkehrs\teuern dauernd gedat sind. Die ver- langten Summen könnte der Besiß spielend aufbringen. Deutschland ist reib genug dazu. Man darf nit die große Masse belasten, damit die Besißenden die Zinsen für die Kriegsanleihen erhalten fönnen. Die von dem Staatssekretär selbst angestellten Veraleicbe mit der finanziellen Leistungsfähigkeit Frankreids und Englands lassen die außerordentlice Ueberlegenheit Deuts{blands als üker jeden Zweifel erhaben erscheinen. England hat in der Kriegszeit seine Steuerein- nahmen um mehr als 114 Milliarden erböbt, es hat die Kriegsgetwwinne viel schärfer erfaßt, als es jeßt bei uns gesceben soll. Dabei i\t be- tanntlih noh beute jedes Ginkfommen unter 2600 M in England von jeder direkten Steuer frei. Diese Tatsace lassen die Ein vände, die man bei uns aus der gebotenen Rücksicht auf die Finanzen der Einzel- staaten gegen die stärkère Heranziehung des Besibes berleitet, bin- fällig ersheinen. Warum \ch{lägt uns der Schaßsekretär nicht vor, das NReichömilitärgeseß, welches im Kriege die Bezüge der Offiziere und Beamten ausdrücklih von jeder Besteuerung freistellt, zu ändern? Diese Bevorzugung ist gerade unter den heutigen Verhältnissen ein bitteres Unrecht. Die alte Formel, daß die direkten Steuern den Einzelstaaten, die indirekten dem Neiche reserviert bleiben, ist nit mehr aufrechtzuerhalten. Der Bedarf des MNeiches wird in den nächsten Jahren größer sein, als der Bedarf aller Einzelstaaten und Gemeinden zusammengenommen. Auf die Besteuerung des Ein- fommens und Vermögens dur das Reich wird nicht länger ver- zicbtet werden können; das Reich wird neben der Vermüögenszuwads- und der Erbschaftssteuer für seine Bedürfnisse au die Einkommen und Vermögen heranzuziehen haben. Die soa. Finanzhoheit der Ein- zelstaaten ist längst erschüttert; au jeßt wird sie dur die Post- abgabe sehr . empfindlich in Bayern und Württemberg angetastet. Nur Preußens Wünske werden respektiert; das hat man jüngst wieder gesehen, als dort amtlih profklamiert wurde: die preußti= {en Eisenbahnen müßten unbedingt bei Preußen bleiben. Auf die Dauer geht dieses Zurückweichen des Reiches vor der Macht Preußens nicht, Die jeßt notwendige halbe Milliarde kann auf- gebraht werden durch die kräftig zu vershärfende Kriegsgewinnsteuer und einen Wehrbeitrag, der auf der gleichen Grundlage wie die Ge- winnsteuer zu erheben wäre, dazu eine stärkere Heranziehung der Erb- schafts\steuer, dann brauchen wir die ganzen verfebrsfeindliden Steuern nicht. Für den Schaßsekretär is die Erbschafts\steuer ein Kräutlein Nührmichnichtan; während doc selbst der Abg. von Zedliß in der „Post“ den Parteigängern der Rechten wie - einem kranken Schimmel zuredet, ihren Widerstand in dieser Nichtung endlich fallen zu lassen. Es handelt sih allerdings um eine „staatsbürgerlicbe Ehrenpfliht" um mit dem Schaßsekretär zu reden, aber um die E bürgerlide Ghrenpflicht des Hes nach Maßgabe seiner Leistungs- fähtgkeit einzustehen für die Gesamtheit!

Abg. Dr. Spahn (Zentr.): J! beantrage, den Etat und die Kriegsgewinnsteuervorlage der Haushaltskommission, die übrigen Vor- lagen einer besonderen Konrmission von 28 Mitgliedern zu überweisen. Der Mann, der 18 Jahre lang die Marineverwaltung geleitet hat, ist nidt mehr in seinem Amt. Er hat den Ausbau und die Organi- sation der deutsben Flotie mit dèr Kühnheit, dem Opfermut, der Umsicht und der Pflichkttreue geleitet, die ihren Ausdruck in „den Helden- taten unserer Marine gefunden haben. Der Reichstag hat diese Entwick- lung der Flotte Sétemutid unterstüßt, und Großadmiral von Tirpiß hat diese Entwicklung dankbar anerkannt. Ich glaube ih darf crus\prechen, daß der Neichstag seinem Werka die Treue bewahren wird. Dia Kriegslage erweist sih nach den neuesten Nachrichten fortdauernd als günstig. Freilich ist noch keine Entscheidung gefallen und das Ende

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nit abzusehen. Aber der Vergleih mit den Maärztagen- von 1915 läßt uns nur um so fester in die Zukunft blicken. Ünsere Feinde zerbreen sih jeßt die Köpfe, icie es nah dem Kriege mit unserer wirtschaftlichen Entwicklung gehen wird. Wenn sih im NReichsetat die Betriebsausgaben gesteigert haben, so ist dies bei den Ausgaben der Einzelstaaten und der Kommunen nicht weniger der Fall. Wir haben es da nit bloß mit einer hétzren Belastung, sondern auch mit einer Verschiebung dec Lasten zu tun. Wir werden in Zukunft damit zu renen haben, daß das Reich die Hälfte und die Einzelstaaten und Kommunen die andere Hälfte zu tragen haben. Jedenfalls muß eine halbe Milliarde aufgebraht werden, um den Reichsetat in Ordnung zu bringen, Die Ausgaben für Heer und Marine sind aus dem Etat ausgeschaltet, die Einnahmen haben si verringert, weil der wirt- schaftlihe Verkehr mit dem Auslande abgeschnitten 1st. Der MNeichs- |caßsekretär hat sich mit Recht für eine weitere Reichs\{ulden- tilgung eingeseßt. Es müssen die Zinsen für die Anleihen aufgebradt werden. Unser Volk hat die Pflicht, diese Mittel zu beschaffen, und ih glaube, daß sich über die Aufbringung der Mittel eine Verstän- digung finden lassen wird und die Steuern mit überwiegender Mehr- heit bewilligt werden, Daraus wird das Ausland ertennen, wie feft wir auf unsere Zukunft blicken. Jh glaube aud, daß die neue Volks- anleihe, die heute abschlicßt, nah dem, was wir gehört haben, das Vertrauen rechtfertigen wird, das wir auf diese Anleihe geseßt haben, und daß der erhoffte Betrag wirklich gezeichnet wird. Unjer End- ziel muß darauf gerichtet sein, den entstandenen Fehlbetrag zu deen. Andererseits müssen wir - uns vor Äugen halten, daß es dieselben Steuerzahler sind, die die Lasten nicht nur für das Neicb, sondern au für die Einzelstaaten und für die Kommunen zu tragen haben. Gs ist ein Jrrtum, anzunehmen, daß England mit direkten Steuern stärker belastet wäre als wir. Auch seine indirekten Steuern find wesentlich höher als die unsrigen. Dabei ist zu berüdckfichtigen, daß Deutschland verschiedene staatliche Aufgaben auf die Kommunen ab gewälzt hat, ohne ihnen dafür die Staatssteuern zu übertragen: in England liegen die Verhältnisse wesentlih anders. Wenn wir nun die Einzelstaaten und die Kommunen nicht genügend berüdsichtigen, jo mussen sie entweder ihre Steuern erhöhen, oder ihre Ausgaben herabsezen und damit zuglei ihre wirkli kulturelen und Wohl- fahrtseinrihtungen eins{ränken. Das ist ein Grund, bei der Auflage neuer Steuern im Reiche eine besondere Vorsicht zu übew. Wir dürfen nicht vergessen, was die Einzelstaaten auf dém Gebiete der Volk3- shulen, der höheren Schulen, Universitäten usw. bisher geleisteß haben. Meine Freunde haben die Retßseinkommensteuer abgelehnt, nmcht, weil sie die leistungsfähigen Schultern \chonen wollten, Wir haben die Leistungsfähigkeit immer in die, erste Linie gestellt. Wenn der Staatssekretär ausgeführt hat, daß die jeßige Kriegszeit nit ae- eignet wäre, die s{wierige Frage der Erbschafts\steuer aufzuwerfen, so sind wir ganz mit ihm einverstanden. Wenn das deutsche Volk mit neuen Steuern belastet werden soll, dann ift die Frage zu lösen, welhe Steuern am geretesten find. Hierbei ist die weitere Frage zu Prüfen, ob nit die Einnahmen der Betriebs- einrihtungen des Reiches gesteigert werdèn können. Da tritt uns zunächst die Post entgegen. Die Post ist aller- dings ein Verkehrsinstitut. Wir dürfen aber nit vergessen, daß ihre Betriebsaus8gaben, die Löhne üs. ethebli gestiegen find.

niht mehr belastet

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Warum sollten beispielsweise die Drucksachen ehr werden? Es würde nihts \{aden, wenn wir weniger Drucksachen bekämen. Als für Berlin und seine Vororte das Einhbeitsbriefporto von 5 Pf. eingeführt wurdé, war das eine Bevorzugung gegenüber bielen anderen Städten. Auf unsere Paketbeförderung wird das Gelb daraufgezablt, was die Briefbeförderung einbringt. Wenn man vom Westen nach Königsberg ein Paket \{hickt, so kommt es nicht fo teuer, als wenn es auf der Eisenbahn als Eilgut dorthin. befördert wirt. Nedner nimmt dann au zu dem Frachturkundenstempel und zur Quittungssteuer Stellung. Er \ceint sih bei der lebteren für eins Staffelung zu erklären. Tabak it allerdings kein notwendiger Konsum- artikel. Trobdem sollte man aber erst dann zu einer Tabaksteuer greifen, wenn man keine anderen Gegenstände mehr bat. Der Staatsfekretär scheint den jeßigen Zustand allerdings gang besonders geeignet für die Einführung einer Tabaksteuer zu balten. Die drohende Tabaksteuer ist aber jeßt {on daran \{uld, daß die Preise für alle Tabakwaren sehr in die Höbe gegangen find. Wie man mir versichert wird man nach Einführung der Steuer eine Zigarre kaum noch unter 12 Pfennig zu kaufen bekommen. Da 25 9% der gefamten. Pros duktion von der Heeresverwaltung verbraucht werden, \o wird für diesen Teil also nur das Geld aus einer Tasche in die andere ae- \hleppt. Die Kriegsgewinnsteuer ist sehr volkstümlid. Sie wird sogar von denen, die fi ift, als eine geredte Steuer bezeichnet. Allerdings paßt der Name Kriegsgewinnsteuer nicht ganz, da nitt alle Kriegsgewinne von ihr erfaßt werden. Darüber wird. noch in der Kommission genauer zu reden sein.

Abg. von Payer (fortshr. Volksp.): Der Ane1 ennung für unser Heer und unsere Flotte {ließen auch wir uns von ganzem Herzen an, ebenso gilt dem scheidenden Staatssekretär des Marineamts unse aufrichtiger Dank für seine unermüdliche und pflichttreue Arbeit, der er sein Lebenswerk gewidmet hat. Auch danken wir ibm, daß es seiner Geschicklichkeit und seiner Ausdauer gelungen it, das Verständnis für unsere Flotte und die Liebe zu unserer Flotte in den weitesten Kreisen des deutshen Volkes zu verbreiten und in denselben zu er- halten. Mit der ungewöhnlichen Art, in der der Etat aufgestellt ist, müssen wir nah Lage der Dinge einverstanden sein. Auch wir balten es für das beste, wenn man ihn Kine langere Erörterung der Kom- mission überweist. Anders is cs init dem uns überreichten Steuer- bukett, über das eine längere Aussprache vor Ueberweisung in die Kommission nötig ist. Schon die jeßigen Reden meiner beiden Vor- redner lassen erkennen, daß es ohne wesentliche Verä derung nit aus den Ausschüssen herauskommen wird. Unsere Stellung zur Kriegs- gewinnsteuer ist bekannt. Es geht ein gewisses Streben dur das Reich, sich mit den vorges{laoenen Säken nit zu beqnügen, fondern die der Vorlage außerordentlih zu vershärfen und auf weitere Kreite auszudehnen. Das ist verständlich, und wir werden die letzten sein, welche einer derartigen Veränderung von vornherein einen grund\äß- lihen Widerstand entgegenstellen. Aber man muß auch hier ein gt- wisses Maß halten und sih nit allein von Popularitätsströmungen

treiben lassen. Wir sind, wie der Staatssekretär, der Ueberzeugung, daß wir neue Steuern haben müssen. Wir alauben au, daß wir bis auf weiteres eine halbe Milliarde jährli aufbringen können. “Wir billigen es au, daß der Staatssekretär soweit als möglich diese Steuern in Kraft geseßt schen will. Nicht einig find wir aber mit dem Staatssekretär in der Auswahl der Steuerarten. Die verbündeten Megierungen wollen den aanzen Bedarf durch Verbrauchbs- und Ver=« fehrssteuern aufbringen. Wenn aber solche Lasten übernommen werden sollen, dann darf niht nur der Verbrau und der Verkehr fie auf- zubringen haben, auch die andere Grüpve von Steuerträgern, die Be- fißenden, muß herangezogen wekden. Hier muß den gerechten Wünschen der Bevölkerung Rechnung getragen werden. So werden die Steuern große Unzufriedenheit in mancen Kreisen erregen. Dazu kommt noch, daß bei den Steuern eine verhältnismäßig bedeutende Unalei®beit herrs{t. EŒ8 ist unzweifelhaft, daß das, was die Neaieruna versanat, die vershiedenen Erwerbszweiqe und Bevölkerunas\citen nicht aleid« inäßig trifft, sondern daß einzelne davon, so die städtische Beybllpa rund, die kommerziellen Kreise, durch die Belastung viel böher ge« troffen werdén, als manbe Schichten der Bevölkerung, denen es jedehs falls in der gegenwärtigen Kriegszeit nicht s{lechter, sondern vielx