1916 / 91 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Apr 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachunþ/p9

über die Ausdehnung der Bekanntmachung vom 11. November 1915 auf Verträge über die Lieferung von Steinkohlen und Braunkohlen.

Vom’ 183. April 1916. -

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesehes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen _ Masß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Neichs-Gesezbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

81

Soweit auf Grund des Geschez vom 4. August 1914 in der Fafsuna der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs-Gefegbl. S. 516) Höchstpreise für den Verkauf von Steinkohlen, Braunkohlen und der aus folhen hergestellten Brennstoffe (Koks, Briketts) durch den Erzeuger oder Großbändler festgeseßt werden, finden auf die vor dem Inlra'ttreten der Höchsiprei)e zu höheren Preisen abgeschlossenen Verträge über die Lteseiung dieser Gegent1ände die Vorschristen der Bekanntmachung vom 11. November 1915 (Reichs-Geseßbl. S. 758) ertsprehende Anw?-ndung. ;

Dabei tritt überall, wo die Bekanntmachung vom 11. November 1915 auf den Zet!punkt ibres ÎInkraftiretens verweist, an dessen Stelle der Tag des Inkrafttretens dieser Verordnung.

S2 | Diese Verordnung tritt am Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 13. April 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü ck.

VetanntmäcGuna E über Streu-, Heide- und Weidenugung auf nicht landwirtschaftlih genußgten Grundstücken.

Vom 13. April 1916.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geseßes über die Ermächtigung, des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß- nahmen usw. vonz 4. August 1914 (Reichs-Geseßgbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

S Die Besißer von Forsten und anderen nit landwirtscaftlih enußten Grundstücken find auf Anortnung der höheren Verwaltungs- behörde verxfl chtet, den von dieser benannten Personen, Gemeinden oder Kommunalverbänden zu gejiatten, daß sie

1) aus den Grundstückden Streumaterial jeder Art sowie Hetde- auswuchs zu Futterzwecken oder sfonjtige Futtermittel ge- winnen,

2) auf den Grundstlckten Shweine und Nindvieh weiden lassen und die zu diesem Zwecke erforderlizen Hürden und Unter- furftsräumeé anlegen. :

Die höhere Veiwal1ungébehörde bestimmt den Umfang und dke Bedingungen dieser Nußung und segt intvesondere die zu zahlente Entschädigung endgültig fest.

Die Ländeszcntralbehörden ‘testimmen, wer als höhere Ver- waliungsbehörde im Sinne dieser Verordnung anzusehen ijt. 8&3 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Reichkkanzler bestimmt ten Zeitpunkt des Außerkraftiretens.

_Verlin, den 13. April 1916.

Der Stelloertreter des Reichskanzlers. a A raa »Dèêlbrüid!

Detonatmaqunag

über den Verkehr mit Knochen, Ninderfüßen und Horn schläuchen.

Vom 13. April 1916.

___ Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesetzes üher die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Geseßbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen :

81

Knochen, Ninderfüße und Hornsh!äuche (Peddige) dürfen richt verbrannt, vergraben oder auf andere Weise vernichtet, ncch unvetr- arbeitet zu Düngezwecken verwendet werden ; sie sind vielmehr getrennt bon anderen Abfällen aufzubewahren. Soweit sie der Verarbeitung niht {on in anderer Weise, inébesondere durch Abgabe an Händler oder Sammler, zugeführt werden, sind fie an die von der zuständigen Behöide bezeihnète Stelle zu den von thr festgeseßten Bedingungen abzuliefern.

Für Knochen, Rinderfüße und Hornshläuche, die in Haushaltungen abfallen, gelten vorstehende Bestimmungen nur, wenn dîie zuständige Behörde es anordnet. Die Anordnung hat zu erfolgen, wenn eine regelmäßige Abholung der Abfälle statifindet. i

8&2

Der Reichskanzler is ermächtigt, die Verteilung von Knochen, NRinderfüßen und Horrschläuchen, auch soweit sie aus dem Ausland oder den bejeßten Gebieten eingeführt werden, auf die Verarbeiter zu regeln. Is

Dele und Fette jeder Art, die aus Knoten, Ninderfüßen und Hornschläuchen gewonnen werden, sind nah näheren Bestimmungen des Meichikanzlers dem Kriegsausschusse für pflanzlihe und tierische Oele und Fette, G. m. b. H. in Berlin, anzubieten und auf Ver- largen abzuliefern. Jn gleicher Weise find die aus den _genannten Rohstoffen hergestellten Futtermittel dem Kriegsaus\chuse für Ersaß- Liefer: G. m. b. H. in Beilin, anzubieten und auf Verlangen abzu»

ern.

Kommt etne Vereinbarung über den Preis nicht zustande, \o wird er dur die höhere Verwaltungsbehörde endgültig festgeseßt. Der Neicskanzler kann Höchstübernahmepreise féstseßen.

: 4

Der Reichskanzler kann Höchstpreise für Knochen, Ninderfüße und Hornschläuhe und die daraus gewonnenen Oele, Fette und Futtermittel festsezen. :

Die auf Grund vorstchender Ermäcßtigung festgeseßten Preife sind Höhsivteise im Sinne des Geschzes, betreffend Höchstpreise, vom 4. August 1914 in der Fassung der Bekanntwahung vom 17. De- zember 1914 (Neih8-Geseßbl. S. 516) in Verbindung mit der Be- fanntmahung vom 21. Januar 1915 (Reichs. Geseßbl. S. 25), bom 23. September 1915 (Reichs-Gesegbl. S. 603) und vom 23. März 1916 (Netihs-Gefeßbl. S. 183).

A

S5 Der Nei@hskanzker erläßt die Ausführungébestimmungen. Welle Behörden als zuständige Behörden im Sinne des § 1 und welche als böhére Verwaltungsbehörden im Sinne des § 3 Abs. 2 anzusehen find, bestimmt die Landeszentralbebhörbe. Der Reichékanzkler kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser

Verordnung zulassen.

86 Der Reich!kanzler kann die Horsiriften der 88 3, 4 auf die beim Betriebe von Gastwirtschaften, Mebgereien, Konservenfabriken, Abdeckereten, Darmschleimereten und ähnliGen Betrieben und {m Extrafttonsverfahren anfallenden Fette und Futtermittel ausdehnen.

Die Vorschriften der Verordnung über den Verkehr mit Leimleder

i 1916 (Neicks-Ge!eghl. S. 113) und der Verordnung ai d blie Ui 16, Manz 1916 (Reichs: Gesepbl. S. 165) bletben

unberührt. g F Wer den Vor!(riften der §8 1,

3, 6 erlassenen Anordnungen zuwidetb : bs m ses Monaten oder mit Geldstrafe bis zu

Mark bi straft. ; Î q il 1916 \iese Verordnung tritt am 25. April 1916 Der Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt des Berlin, den 13. April 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.

3 oder den auf Grund der §§ 2, andelt, wird mit Gefängnis fünfzehnhundert

in Kraft. Außerkrafttretens.

Bekanntmachung über Erleihterungen im Patent-, Gebrauchs muster- und Warenzeichenrechte.

Vom 13. April 1916.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geseßes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Mafß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Neichs-Geseßbl. S. 327)

folgende Verordnung erlassen: 81

Fin § 2 der Verordnung, oetreffend borübergebende Erleite- rungen auf dem Gebiéte des Patent-, Gebrguhsmuster- und Waren- zeihenrechts, vom 10. September 1914 (Reichs-Gefeßbl. S. 403) wird Säh 2 gestrichen und folgender Absaß 2 angefüzt: : Die Wiedereinsezung muß innerhalb einer Frist von zwei Monaten nah dem Wegfall des Hindernisses beantragt werden. Der Nethéfanzler bestimmt, von welhéèm Zeitpunkt an der Antrag nicht méhr zulässig ist. Im übrigen find die Be- stimmungen ter §8 2836 f. der Zivilprozeßordnurg entsprechend

anzuwenden, D ©°

Die Beklanuimahung der Patentanmeldung kann nach Ablauf der im § 4 Abs. 1 der Verordnung, betreffend weitere Erleichterungen auf dem Gebiete des Paternt- und Gebrauhsmusterre{ts, vom 31. März 1815 (Neichs-Gesepbl. S. 212) vorgesehenen Zeit weiter ausgeseßt werden. Der WReichtkanzler bestinunt, bis zu welchem Zeit- punkt die Ausseung dauert.

I i : Z Diefe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. MReichskanmler bestimmt den Zeitpunkt des Außerkraftretens. Berlin, den 13. April 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrü.

Der

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Jm Abs. 2 des §1 der Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise für Schwefelsäure und Oleum (Nr. 86 des Reichs- u. Staalsanzeigers vom 10. April d. J.) muß es heißen: i „Diese Preise gelien für un verpackte Ware frei Bahn- flation der Erzeugungsstelle usw.“

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Die von heuté ab zur Ausgabe gelangende Nummer 73 des Neichs-Gesezblatts enthält unter

Nr. 5141 eine Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Ausland ihren Wohnsiß haben, vom 13. April 1916, “unter

Nr. 5142 eine Bekanutmachung, betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß-Lothringen, vom 13. April 1916, und unter

Nr. 5143 eine Bekanntmachung über die Ausdehnung der Bekanntmachung vom 11. November 1915 (Reichs-Gesezbl. S. 758) auf Verträge über die Lieferung von Steinkohlen und Braunkohlen, vom 13. April 1916.

Berlin W. 9, den 14. April 1916.

, Kaiserlihes Postzeitungsamt. | Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 74 des RNeichs-Geseßblatts enthält unter

Nr. 5144 eine Bekanntmachung über die steuerlihe Be- handlung von Biersendungen an die Truppen, vom 13. April 1916, unter

Nr. 5145 eine Bekanntmachung über Streu-, Heide- und Weidenußung auf nicht landwirtschaftlich genußten Grundstücken, vom 13. April 1916, unter

Nr. 5146 eine Bekanntmachung über den Verkehr mit Knochen, Ninderfüßen und Hornschläuchen, vom 13. April 1916, und unter i

Nr. 5147 eine Bekanntmachung über Erleichlerungen im Patent, Gebrauchsmuster- und Warenzeichenrehte, vom 13. April 1916.

Berlin W. 9, den 14. April 1916.

Kaiserliches Postzeitunggamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

__ den Pfarrer Franz Schröter in Oliva zum Domherrn bei der Kathedralkirhe des Bistums Culm in Pelplin zu ernennen.

Justizministerium.

Der Stiaatsanwaltschaftsrat Dr. Glagzer in Breslau ist nah Gnesen verseßt. i

Jn der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht : ‘der Rechts- anwalt, Justizrat Sittka bei dem Landgericht in Breslau und der Nechtsanwalt Bethge bei dem Amtsgericht in Schönebeck.

_„ Gn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Bethge aus Schönebeck bei dem Amtsgericht in Könnern und der frühere Rechtsanwalt Born bei dem Land- gericht T in Berlin.

Der Rechtsanwalt Bethge in Könnern ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Naumburg a. S., mit Anweisung seines Amtssizes in Könnern, ernannt worden.

der geisilihen und Unterrigig; angelegenheiten. /

Der bisherige Oberlehrer am f\lädtishen Volks, [ehrerinnenseminar in Hagen i. W. Wilhelm Shnettler s zum Kreisschulinspektor in Büren ernannt worden.

; Ministerium

Bekanntmachung.

Dem Viebbändler Oskar Block, Minden, Freiz Minden tft auf Grund der Bundetratsvperordnung vom 23. Stytember 191 (Meichs-Gesezbl. S. 603), betreffend die Fernbaltung unzuverläisiger Personen vom Handel, und der dazu ergangenen Ausführungs, beftimmungen vom 27. September 1915 der Handel mit Vieh untersagt worden.

Minden, den 13. April 1916

Die Polizciverwaltung. Dr. DieFckmann.

Nicztamlliches.

Deutsches Nei. Preußen. Berlin, 15. April 1916.

Der Bundesrat versammelte ih heute zu einer Voll: ftung: vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die

Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll und Steuer: wesen und für Rechnungswefen sowie der Ausschuß für oll und Steuerwesen Sißungen.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staatsanzeigerg" liegen die Ausgaben 941 und 942 der Deutschen Verlust: listen bei. Sie enthalten die 507. Verlustliste der preußischen Armee, die 272. und 273. Verlustliste der sächsishen Arme

und die 370. Verlusiliste der würitembergishen Armee.

Oefterreich-Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ wveröffentliht eine Ministerial verordnung, betreffend Veräußerungsbeshränkung und Angebotzwang für Baumwolle, Baumwollgespinste Und aus diefen hergestellte Erzeugnisse.

Vom Kriegspresfequartier wird der folgende amilie Bericht bekanntgegeben, der ein neuerlihes Dokument für das grausame Vorgehen der Russen, namentli gegen die rumänische Bevölkerung, bildet:

„Die russische Heeres:eitung hat noch immer nit aufgebört, die Bevölterung des von ru|sishen Soldaten offayierten feindlichen Gt bietes auf jede möglide Weise zu drangsalieren Und den un alTaublichsten Mißbandlungen auszuseßen. Es is bemerkent- wert, daß fin legier Zeit wieder die rumänishe Bevö.kerung zum Opfer der russishen Quälgeister wurde. Erst in der vorigen Woche wurde“ die “gesamte aus" Rumänen bestehende Bevökerung VBojans, eines Bukowinaer Ortes an der beßarabischen Grenze, der von: 5000 Rumänen ewobnt t, gewalifsam geräunt, Schon im Sommer vergangenen Jahres wurden sämtliche Jünp linge und Männer Bojans zufammengetrieben und zu \{werslen Schanzatbeiten an der tu!sis{.rumänischea Grenze verwendet. It wurden auch sämtliche Greise, Frauen und Kinder mit Gewalt aut] iHren Häusern ges{leppt und weggeführt. Vom vergangenen Sonnlaz bis zum Freltag wurden j?edetmal um Mitternaht größere Partien der Bewohner von Kosaken auf Wagen geseßt und nah dem Janem MNufßlants weageführt. Selbst Schwerkcanke wurden aus den Betten gezerztt und auf Wagen geworfen. Die Kinder wurden den Müttein entrifsen und getrennt nah anderen Orten gebraht. Alles H und Gut mußte die arme rumänishe Bevölkerung zurüdlasei. Das Vieh durften die Leute niht mitnehmen. Die Wider ftrebenden aber wurden mit Nagajkahieben so" lange mißhandelt, bis fie sfich wegfsübhren ließen, oder fie wurden gewaltsam auf dit Wagen geworfen. Den Bitten vteler Frauen und Greise, statt nad Nußland, nah Rumänien übergeführt zu werden, wurde keine go gegeben. - Nur durch Bestehurg der begleitenden Kosaken gelang d einzelnen Bäueriunen, na Numänten zu entkommen. Nach Aub fagen der russishen Soldaten, die die Menge begleiteten, ist es fäl stebend, daß die gewaltsame, mit Mißhandlung verbundene Entfernun der rumänisWen Bevölkerung auf Befehl des ru|sishen Armte Tommandes vorgenommen wurde.*

Großbritannien und Frland. : Das Foreign Office hat dem griechischen Gesandten it London nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung“ mil geteilt, daß die englishe Regierung angesichts der Unmöglit keit, allen dringenden Wünschen nah Kohle nachzukommen, sid genötigt sehe, diejenigen Dampfer zu bevorzugen, die für Eng land und seine Vérbündeten vorteilhafte Fahrten ausführte Troßbdem England den Wunsch habe, der griechischen Handel® flotie jede Erleichterung zu gewähren, bedauere es do Kohlenlieferungen an Schiffe, die sih nicht vet pflichteten, nah England zurückzukehren, allgemei einstellen zu müssen. i Lord Milner hat im Oberhause denselben Anirag 0! Einführung der allgemeinen Dienstpflicht eingebrad! wie Carson im Unterhause. Es soll am Dienstag darüb beraten werden. Wie der „Star“ meldet, hat sih d Kabinett gestern gegen die allgemeine Dienstpflig! entschieden; s sollen aber alle jungen Männer, wenn sie dd 18. Jahr erreichen, zum Dienst aufgerufen werden. ; Die „London Gazeite“ meldet, daß die Ausfuh! von Seife und verschiedenen Stahlwaren gänzlih vtl/ boten is]. Die Ausfuhr von Asphalt und Petroleum naŸ europäischen Ländern außer Frankreich, Nußland, Jialiet Spanien und Portugal, ift verboten.

Frankreich. A

Die Verwirrung, die über Art und Ziel der demnäds! stattfindenden Konferenzen der Verbündeten in ? öffentlichen Meinung herrs{cht, veranlaßt Ca mpolonghi, ! Petit Parisien“ nähere Angaben zu machen. Darnah h die Wirischaftskonferenz der Verbündeten amtlichen Charaties ihr Programm und ihr Termin stünden noch niht f WahHrscheinlih würde die Konferenz erst gegen Ende M stattfinden. Die Verbündeten würden dur Minister Gefandten vettreten sein. Ferner werbe am 27. Apr f interparlamentarishe Handelsfonferenz beginnen, bie F besonders mit dem Plane der Schaffung eines Clearsl

vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Mien während (hren

jr Verbündeten zur Regelung der Wechselkurse beschäf- “, Eine dritte Konferenz werde am 6G. Mai gzusammen- p i die Konferenz franzöfisch-italienisher Ausschüsse h N chung der wirtschaftlichen Beziehungen zrvifchen beiden L unter dem Vorsiß Luzzatis. Schließlich finde eine P nmentarishe französish-englishe Konferenz statt, die

E Garis tagte und jeßt in London versammelt sei, zu

r mrhündeten hinzugezogen werden sollten. Campolonghi h Le hu die Hoffnung aus, daß die Delegierten sich ! jn und schwierigen Aufgaben, die iHrer Harrten, ge- in gigen möchten,

Portugal.

einer Meldung der „Agence Havas“

sterium im Amt. ; _908 Parlament hat einen Gesetzentwurf angenommen, u Vegnadigung für politische Vergehen vorsieht.

Bleibt das

Schweden.

4 Vahlen zu den Provinziallandtagen, von je Mitglieder der Ersten Kammer gewählt werden, sind j, Sie haben, wie „W. T. B.“ meldet, eine große jeg der Sozialisten, eine geringe Verminderung der jaliven und eine erhebliche Verminderung der Liberalen

Niederlande.

Yeantwortung von Anfragen in der Z weiten ner fündigle der Minister des Jnnern Dr. Cort jer Linden einen Geseßentwurf an, der bestimmt, daß des Sommers eine Stunde (fellt werden sollen. Der Minister erklärte roeiter, die ning beabsichtige niht, die Untersuchung der \antia“-Frage der Reederei des Schiffes zu ÜBerlassen, n sie selber weiterzuführen und die Ergebnisse zu

lien, p Griechenland.

Je griehishe Regierung hat fich nach einer Meldung ß T. B.“ auf das bestimmteste geweigert, auf hirlar gen der Entente einzugehen, ihr Die Eisen- nien Patras —Athen—Larissa zur Verfügung zux stellen, se von Patras aus serbishe Truppen von Korfu j Eisenbahn nach Saloniki transportieren könne.

Offiziell verlautet, daß eine Ministerkrise nicht \inde, da zwischen Krone, Regierung und Kammer tück- h Einvernehmen darin bestehe, die bisher befolgte nlitätspolitif mit größter Entschiedenheit Durhzu-

- Nah Salonikier Meldungen haben Die Verbündeten {weise alle griechischen Gendarmen aus Den Dörfern an fue entfernt, fie vor den Augen der Bewohner ent- #t und unter Bedeckung nah ‘dem Jnnern MazedDoniens iben, Die Regierung hat die Nükehr der Gendarmen

#t Grenze nah Saloniki angeordnet.

Rumänien.

de Kammer der Abgeordneten hat einer Meldung V, 2, V.“ ufolge ein, Gese angenommen, Das --die nungen der Verfassung über die Unver äußerLlfäidchkeit Vduerngüter bis auf weiteres verlängert. Die T agung durlaments ist bis zum 17. April ausgedehnt und das (torium auf weitere vier Monate verlängert worden.

lleber das zwischen Numänien unD Deutschland thaftlichen Fragen zustande gekommene Abkommen 1) Vlatt „Steagul“ folgende Einzelheiten mit :

i kommen entsprehend würden stäridige Bureaus irr Berlin ilatest für den Warecnaustaush arbeiten. Die ZufuHr aus land werde in Sonderzügen erfolgen, die den Itamen . Carmen“ Für ihre Regelmäßigkeit bürge die Tatsache, daß 50 CO0O Bahn- Vehen in einigen Monaten aus dem Land gekomtnen seien. in damals gekauften Vorräten bedeute dies etne Ausfuhr von ) Vagen, was nur dank der bewunderung8würdigen Organisation (hen, Oesterreicher und Ungarn möglt{ch gewesen fei. Der Fall trau die Entwicklungtfähigkeit der rumäni)chen TranéÞportmittel, t tihtig organisiert würden. Rumänien fehre damir zu einer olitik zurück. Dies sei der beste Schritt gewesen, den die ! Regierung hâtte tun können.

Kriegsnahrihhten.

0ßes Hauptquartier, 14. April. (ŒW. T. B.) Westlicher Kriegs\hau pla 6. esehen von stellenweise lebhaften, im Maas g ebiet „n Jeuerlämpfen ist nihts Wesentlihes zu berichten. Vtsuhe auf dem linken Maasufer erstarben unter Artilleriefeuer schon in den Ausgangsgräben.

Destlicher Kriegs\haup lat. h der Heeres gruppe des Generalfeldmar f} challs denburg wurden in der Gegend von Garbunowlka à bon Dünaburg) und südlich des Narocz=-Sees \t feindliche Vorstöße blutig abgewiesen. 00 blieben bei der Heeresgruppe des General- tals Prinzen Leopold von Bayern U nter- Mj russischer Abteilungen gegen die Stellungen am [h nördli von Zirin erfolglos.

Balkan-Kriegsshaupl a b.

he \egnerische Artillerie war gestern östlich 1 haft tätig. O h? e 0t vom 12, zum 13. April warfen feindliche ueiglos Vomben auf Gjevgjeli und Bogorodica

Oberste Heeresleitung.

des Vardar

"ien, 14, Aptil, (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegs\haup laß. standen unsere Linien an der unteren Str

und nordöstlich von Czernowiß unter heftigem lr, Jn der Nacht kam es im Mündungswinkel der

Nslern estr “Ri ima und südöstlich von Buczacz zu starken Vor- jr ten, die teilweise noh fortdauern. Fm füDdlichsten M Gefehtsfeldes wurde die Besaßzung einer vor: ili) Schanze in die Hauplslellung uri Cgentaman,

don Jäsloviec drang der Feind gleichfalls in

eine unserer Vorstellungen ein, wurde aber durch einen raschen Segeangrifff wieder hinausgeworfen, wobei wir einen russischen Offizier, drei Fähnriche und hundert Mann gefangen nahmen. An der von Buczacz nah Czörtkow führenden Straße bemächtigte sich ein österreichisch-ungarishes Streiffommando durch Ueberfall einer russishen Vorposition. Auch gegen die e5ront der Armee Erzherzog Josef Ferdinand entfaltete die feind- liche Artillerie erhöhte Tätigkeit.

Ftalienischer Kriegsshauplaß.

Das beiderseitige Geshüßfeuer wurde, soweit es die Sicht- verhältnisse erlaubten, auch gestern fortgesezt. Am Mrzli Vrh bemächtigten sih unsere Truppen einer Vorstellung und chlugen wiederholte Gegenangriffe unter \chweren Verlusten der Jtaliener ab. Bei Flitsch und Pon- tebba nahm unsere Artillerie die feindlichen Stellungen unter kräfti, 28 Feuer. An der Tiroler Front schritt der Feind an ‘oren Stellen zum Angriff. Seine Versuche, sich im Sugana-.. \schnitt unserer Stellungen auf den Höhen beiderseits Novaledo zu bemächtigen, wurden abgewiesen. An der Ponalestraße räumten unsere Truppen heute naht die Verteidigung8mauer südlich Sperone und setzten sih in der nächsten Stellung fes. Jm Adamello-Gebiet beseßten Alpini den Grenzrücken Dosson di Genova: südlich des Stilfser Johs scheiterte ein feindlicher Angriff auf den Monte Scorluzzo.

Südöstliher Kriegsschauplag. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 14. April. (W. T. B) Das Haupt- quartier teilt mit: An der Jrakfront herrschte Nuhe.

An der Kaukasusfront wurde ein feindlihes Bataillon, das eine unserer Abteilungen im Tschoruktale angegriffen hatte, vertrieben; es verlor seinen ganzen Bestand bis auf 70 bis 80 Soldaten. Einen Leutnant und einige Soldaten machten wir bei dieser Gelegenheit zu Gefangenen. Auf den übrigen Abschnitten dieser Front Scharmüßet zwischen Erkundungs- abteilungen.

Von den übrigen Fronten is nichts Wichtiges zu melden.

Der Krieg zur See,

_ London, 14. April. (W. T. B.) Wie Lloyds melden, ist der Dampfer „Ohio“ von einem Unterseeboot versenkt worden. Ein Teil der Besazung ist gelandet.

Vern, 14. April. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Palma hat der spanishe Dampfer „Malorca““ 28 Schiffbrüchige des englishen Dampfers „Owl“ aufgenommen, der von einem deutschen Tauchboot versenkt worden war.

Barcelona, 14. April. (W. T. B.) Naqh einer Meldung der „Agence Havas“ erzählt die Mannschaft des englischen Dampfers „Oxrlokhead“, daß der Dampfer - von einen

anonenschuß getroffen gestopvt, und daß das Unterseeboot der Mannschaft zehn Minuten Zeit gegeben habe, um von Bord zu gehen; dann seien deutshe Offiziere und Matrofen an Bord gekommen und hätten Sprengbomben geleat, die zusammen mit Geschüßfeuer das Schiff in. die Luft gesprengt hätten. Die Veberlebenden von dem englishen Dampfer „Argus“ berichten, daß ihr Schiff von zwei deutschen Unterseebooten auf dieselbe Art versenkt worden sei.

Mailand, 14. April. (W. T. B.) Einer Meldung des „Secolo“ zufolge hat das Marineministerium den Eigentümer des Segelschiffes „Giuseppe Padre“ von der Tor- pedierung desselben beim Kap Bon benachrichtigt.

PBar!amentarische Nachrichten.

Dem Reichstag ist zu der dem Entwurf eines Kriegs- gewinnsteuergeseßes beigefügten Zusammenstellung über die Besteuerung der Kriegsgewinne im Ausland ein Nachtrag zugegangen. Jn diesem sind der am 22. Februar d. J. von der französishen Kammer der Abgeordneten an- genommene Geseßzentwurf, betreffend die Festsezung einer außer- ordentlichen Sleuer auf die während des Krieges erzielten außergewöhnlichen Geschäftsgewinne, und der mit Königlicher Botschaft an die zweite Kammer der Generalstaaten der N ieder- lande vom 10. März d. J. zur Beschlußfassung vorgelegte, aus 100 Artikeln bestehende Entwurf eines Kriegsgewinnsteuer- geseßes in wörtlicher deutsher Uebersezung wiedergegeben.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Kartoffelverbrauch der Breslauer Beamten- und Arbeiterfamilten.

Auf Anregung des Rekhsamts . des Innern hat auch die Stadt Breslau bet ihren Dienstnehmern eine Erhebung über den Kartoffel- verbrauh vorgenommen. Ste erstreckte sich auf 5665 Haushaltungen, 1637 Beamten- und Angestellten» und 4028 Arbeiterhaushaltungen, die mit den Angehörigen tnsgesamt 21 880 Personen zählten. Nach einer Veröffentlihung des Statistischen Amts der Stadt Breslau e dort der durdschnittliche tägliße Verbrau auf den Kopf

ei den

Oberbeamten . , 413 Gramm «_ «A8 Z

Unterbeamten .. ., 649 Ï

sonstigen männlihen Angestellten und

Bureauhilfsarbetitern T

weiblihen Beamten und Angestellten . .

Handwerkern E A

angelernten Arbeltern

ungelernten Arbeltern

sonstigen Azbeitern .. 679

Arbeiterinnen ä 779 N Diese Verbrauhsmengen sind, wle tas Bredlauer Statistisiße Amt bemerkt, vlel größer, als nah \rüheren Berebnungen angenommen werden konnte. Bekauntl\h hat tn anderen Städten, so in Mitiel- und namentlich in Wesideutschland. die vom Ne Hsamt des Junern angeregte Erhebung einen noch größeren Bedarf ergeben.

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Zur Arbeiterbewegung.

Nah einer vom ,W T. B.“ wiedergegebenen Meldung des „Petit Journal“ greift unter den franzôösishen Erdarbeitern eine Ausftantêbewegung um si. Ein Werireter des Erd- arbeiterte:bands aiflärte, doß infolge der Teuerung und der häufigen Arbeitslosig!eit Forderungen auf höheren Lohn gtstellt weiden würden. Viete Forderungen kaden in einzelnen Betrieben bereits zum Auétstand geführt,

Kunst und Wissenschaft.

Schwarz-Weiß-Ausstellung der Freien Sezession. *)

Segen die im ersten Aufsaß erwähnten harm!ofen Schilderer der Natur und des täglihen Lebens heben sich im scharfen Gegensay die anderen ab, die den Erscheinungen der sichikaren Weit nur auf die Weise beizulommen versuchen, daß sie fie in feste Gesetze einspannen, fle stilifizren. @leih im Hauptsaal, gegenüber vom E ngang, hängt ein großer Karton Hettners, die „Sin!1flut“, für das Stettiner Museum bestimmt. Angesichts der kfranip}haft verzerrtzn, übermäßig muefulöfen Letber denkt man zunächst an die großen Freéken des Cinque- cento, etwa an die Vasaris des l’alazzo pubblico; im näbsten Augen- blick empfindet man aber den Abstand: was die Alten aus naiver Ueber- zeugung sprüdelnd hervorbrahter, das e1kämpft sich dieser ernst strebende Künftler in mühsam ausgeda{hten Zusammeastellungen. Ermüdend und abjtumptend wi: ken dakei die Uebertreibungen der Muéfulatur. Es ist doch sonderbar, daß viele Könstter nit andes stil;sfieren zu föônnen glauben, als wenn si2 einen Typus, der womöglih von der Natur weit abweicht, ohne Ubwandlung m i°derbolen; so bält es etwa Hofer mit seinen in die Länge gezogenen Mädchengestalten, so Müller mit seinen Negermädchen, deren Scharen als Fries den ersten Saal \{chmüdcken. Sind dieje Künstler sich denn garnicht darüber klar, wie die Wir- kung allmählih verloren geht, n2chdem alle Möglihkeiten ersck{öpft worden sind? Wie reich wirken dagegen die tarbig-n Linoleum- \chnitte Melzers3, ter nit nur dem menschlichen Köper unzählige Formen abzugewinnen verstebt, sondern jedeêmal ein-n neuen Farben- klang damit in Ueberein|limmung bringt. Pech stein tritt diesmal sehr gemäßigt auf, seine Landschaltteindrücke find stark und eintah geseben; Heckel greift schon viel energisher ins Gebiet der Phantastik über, ebenso Kirhner- und Kokoschka, wobet aber das Fehlen der Farbe die eigentümlice Wirkung, die feine Bilder sonst autströmten, ni&t aufkommen läkt.

Kriegs\childerer können natürli nit feblen, bier seten von allen nur drei als Veitreter von drei Gattunzena genannt. Fritz Rhein, dessen Kriegsbilder wir {on aus fünf Ausstellungen kennen, hält in unzähligen kleiren Skhzen das abwe{slurgäreide Leben und Treiben im Kriege fest. Es ist kein großer Ebrgeiz darin, aber was gezeigt wird, interessiert, wenn auch vielfach nur rein gegen- ständlih. Es sind Momentaufnahmen des Bletstists. Aude:s Baluschek, der aus Gesehenem und Gehöctem ganze Bilder ert- wirft; sie müssen hinter der Phantasie notwendig zurückbleiben, die sich diese schaurig- großartigen Begebnisse noch ganz anders auszumalen vermag. Warum aber Beckmann für feine Kriegs\{ilderungen einen zittrih unsicher-n Strich, Verzeibnungen, Unbeholfenheiten aller Art für angemessen hält, bleibt mic unezfindlih. Seine „Friedensbilder“ zeigten ihn von einer ganz anderen Seite.

Die Säle, die den Bildhauern gewidmet sind, zeigen wle im vorigen Artikel erwähnt wurde die größte Umsicht und Sorg- falt der Ausftellungtl:itung. Man bekommt von Kolbe durch dieie Schau eine klare Vorstellung und lernt ihn immer mehr s{ägen. Er vermag die menschlich: Gistalt n2@ allen Richtungen dur{zukneten, jeder Bewegung einen secelischen Geba!t urzwetdeit'g aufzuwwingen und was am meisten zu bewundern ist alles mit den iparsamsten Mitteln zu erreihen. Ein Ballen der Fäunste, ein Htben des Augen- [ids wi1k?n mit der Kroft einer unfehlbareà Treffsicherbeit. Setne Bild- nisse, wie die vom Neich:kanzler, oder der von Frau Mechtild Lichnowsky find Beispiele der ökonomishen Verwendung aller Mittel zum Zweck ihrer intensibsten Wi-kung. Ba rlach wirkt immer noH itark“ durch diè Wucht, mit dér er ¿ine s{w2ren Erdensöhne auf den Boden pflanzt, aber man wird dabei ein Gefühl der Ungeduld nit Los, da sein einmal erfundener Bauerntypus mit den Sckchliygaugen und der plattgedrückten Nase entli vvún “f:dermann auewendig gelerrt werden konvte. Auch ist d18 Holz, ia dem er arbzitet, fein richGtige Material fúr seine rundlih plumpen Gestalten; bei Holz denkt ma (als Deutscher) an Stoß und Riemenschneider. Für seine Nufizn- typen würde fich wohl Sandstein besser etgnen. Leh mbrück ver- rennt fich ebenfalls in cine S1Ægafse mit den lang au8gezogenen Figuren, die tmmer wehr Gliederpuppen ähneln. Seine Zeichnungen entbehren auch der vlastishen Bestimmtheit und Schärte, die den

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beiden anderen eigea find. J: Wi

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*) Vergl. Nr. 90 d. Bl.

Landentdeckung in der Arktis. Seitdem Nansen auf seiner berühmten Fahrt mlt der „Fram“ in der Näte tes Nordvols ein aus gedehntes tiefes Meer festgestellt hat, war man geneigt, anzunehmen, daß auch zrishen dem Nordpcl und der amerikanisden Küste von Alaska ih wobl im wesentlihen Wzfser befinde, das freilih während des größten Teils des Jahres von Eis bededt sei. Dies Annabme wurde aber von dem am-?rikanisden Geophvsiker Harris wu.crivrochen, der bei sehr sorgfältiger Unter)uchung aller bekarnten Gezeitenmefsungen über dem Nordpolarmeer Unregelmäßigkeiten festvellte, die mit dem Vorhandensein einer solhen ausgedehnten tiefen See in Widerspru stehen. Er gelangte daher zu der Ueberzeuaurg, daß in jenen Gegenden eine auagetehnte Landmafse von etwa 12: Millionen Q uadrat- kilometer vorhanden sein müsse, und zeichnete diefes angencmmene Nordpolarland in eine Karte ein. Es ist nun interessant, daß, wiz in den „Naturwifsenshaften“ von Professor Baschin mitgeteilt wird, die Forichungsreise Stefanfsfons in dem nordamerikanishen arktishen

rchipel eine neue Landentdeckuang zu verzeichnen bat, wobet die Küste war, soweit sie bis jeut verfolgt werden konnte, ein erheblides Stü2 weiter ösilih liegt als auf der von Harris gezeichneten Karte, aber doch ungefähr in der Richtung verläuft, die aud die byvothetiiche Karte von Harris an d°»r entsprechenden Stelle hat. Stetanffen war im Sommer 1913 aufzjebroden und hatte an der Nordküßñte von Alasfa überwintert. Im Frübjahr 1914 fuhr er in Schlitten über das Polaimeer und erreihte am 26. Junt die Westküsfle der dem nördlichen Kanada vorgelagerten JInfel B:nkzland, die wesiliGite dig jeßt dekannte des nordamerifaniihen Archivels. Auf diefer Jufet, tio geograpdisch gründlih dur§forsht wurde, überwinterte Stefanfsen auch, bra lm Kedruar 1914 lèngs der Westküste na Norden auf und zog an der Wesiküste der weiter nördlich gelegenen Insel Prinz Patrickland entlang. Am 18. Junt wurde von etnem der norwegigden Begleit-r Stefanfsons nabe im Nordosten ein undekauntes Land gts feden, das am nächsten Tage unter 78 Grad nördlicter Breite und 117 Grad westlicher Länge erreidt wurde. Die Küste wurte ün off südöitlicher Richtung etwa 180 km weit verfolgt. Dabei wurde feit« geitellt, daß es ih um ein Land von ziemlider Ausdehnun handeln muß, da von einem 10km weit landeinwärts gelégenen, über 600 va dohen Berge n dödere Gipfel nach allen tungen geßtdhtet wurden, deren Ertfernung auf etwa 100 km ges(ägt wurde. Ende Junt wurde die Nückreise nad Bankzland angetreten, wo wüedecuzur überwintert wurde. Jm Sommer dieses Jahres gedenkt Stefavsscu das neue Vnd, das wohl als eine Bestätigung dex oben erwähnten E von Harris angesehen werden kaun, gründlider zu unter» suchen.

Verdingungen.

Der Zasch!ag auf die von dem Verwaltungsreßffort der Kaisers lihen Werft in Wilhelmshaven am 1. April 1916 verdungenemn Erd», Maurer« und Zimmerazdelten für die Verlängerung der Ueder- dadung des PanzerdeGzulegepiages auf der Bauwerft der Firma W. Lonchaut, Baugeichäft, Wüdelmahaven, bezw. der Firma Th4 Kuper, Nüstringeu, erteilt warden.