1916 / 112 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 May 1916 18:00:01 GMT) scan diff

seit die Kaiserlißhe Regierung . atn ù Feheuer 1915 ihre jeßt alûdliherweise aufgegebene jeebootpolitik ankündigte. ie Negterung der Vereinigten aaten hat si in ihren geduldigen Bemühungen um etnen freund- ftlihen Ausgleih der aus jener Politik erwachsenen kritischen ragen, welche die guten Beziehangen zwischen den beiden Ländern o ernst bedrohten, beständia durch Beweggrönde der Freund- hast leiten und zurudh»lien lassen. ie Regierung ter Wereinigien Staaten wird sh darauf en daß die jetzt g'- ändeite Politik d-r Ka-serlichen Regierong hinfort eine g-wissen- hafte Ausführung finden u icd, die dic hauptjähiie Gefahr tür e ne Unterbrehung der guten, zwishen den Ver-intgten Staaten und Deut)chland bestehenden Beziehungen beseitigen wird. Die NRe- ierung der Vereinigten Staaten hät für notwendia, zu erklären, daf e es für auszemact anfiebt, daß die Kaiserliche Negierung nicht beabsichtigt zu versteben zu geben, daß die Aufrechterhaltung der neu- ang: fündigten Politik in irgend einer Wei\e von dem Verlauf oder Sreevals diplomatischer Verhandlungen zwischen - der Regierung der ereinigten Staaten uvd: i: gend einer anderen kriegführenden Regterung adhärge, obwohl einige Stellen in der Note. der Kaiserlichen Regterung vom 4. d. M einer so: chen Auslegung fähig sein könnten. Um jedoch die

VYarlamentsbericht.*)

‘Deutscher Reichstag. 46. Sigzung vom 11. Mai 1916, Nachmittags 3 Uhr.

Am Tische des Bundesrats: Staatssekretär Dr. Ligco, Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sißung um 314 Uhr. /

Die Geschäftsordnungskommission hat über die beiden schleunigen Anträge Albrecht (Soz.) und Bernstein (Soz. Arb.-Gem.) auf Ausseßung des gegen den Abg. Dr. Liebknecht eingeleiteten Verfahrens für die Dauer der Sißungsperiode und Aufhebung der über ihn verhängten Haft beraten und stellt beim Plenum den Antrag, beide Anträge abzulehnen. Berichterstatter Abg. von Payer (fortshr. Volksp.): Die Ge- schäftsordnungskommission hat bei Prüfung der beiden \{leunigen Anträge zunächst an der Hand der ihr zur Verfügung gestellten Unter- L des Königl. Kommaändanturgerichts Berlin gegen den Landsturmmann Karl Liebknecht wegen Kriegsöberrats und anderer

und ob cine strafrechtlihe Verurteilung auf dieser Gr ih alé möglich annehmen lasse. Diese Vorausseßung bn e E der Kommission als zutreffend an und ging deshalb weiter zur (Ent- scheidung darüber über, ob die Verhältnisse es rechtfertigen, auch dieser ernsten Beschuldigung gegenüber von der Berechtigung des Artikels 31 Absaß 2 der Reichsverfassung Gebrauch zu nahen das heißt Einstellung des Verfahrens und Aufhebung der Haft zu verlangen Die Ana S ragt auseinander. Man war sich einig daß das Verhalten des Abg. Liebknecht hier im Hause selbst selbstverständ- lih ohne jede Einwirkung auf die Entschließung des Hauses sein werde. Den in den beiden schleunigen Anträgen zum Ausdruck ge- fommenen Auffassungen gegenüber sprach sich die Mehrheit dio ohnedies schon zum Teil auf Grund des von ihren MWértretern bor zwei Tagen aus den Akten ersehenen Materials bereit gewesen dre. ohne Kommissionsberatung die beiden schleunigen Anträge fie lehnen, dagegen aus, daß der Reichstag in diesem Falle von seiner Befugnis Gebrauch machen solle. Man war ich klar darüber, d 5 mán in einem solchen Falle auch zu untersuchen habe ob witd das Haus und damit die Allgemeinheit ein so großes Interesse én der Mitarbeit des betreffenden Mitgliedes habe daß man darum die große Verantwortlichkeit auf sich nehme, der Gerechtigkeit in den Erm zu fallen. Die Verfehlungen des Abg. Liebknecht seien so

Rußland.

Von St. Petersburger Blättern wird folgende Mitteilung des Pressebureaus, betreffend den Transport der serbi- schen Truppen durch Griechenland, veröffentlicht:

Die griechihe Regierung hit bister der Durchfuhr der serbischen Truppen dur Grtechenland ihre ns nit ertetlt. Die guieh;\che Regierung begründet thre Weigerung mit der Befürchtung vor der Einschleppung von Seuchen und damit, daß ter Trantpout der Trvppen auf der \chmalspuriaen Elsenbahn Patras— Larissa allzu- viel Zett beanspruchen würde. Es it jedoch kiar, daß der Haupt- arund der griehischen Vegierung die Furt vor Deutschland ist. Die Verbündeten haben beschlossen, Griechenland zur Erfüllung ihrer Forderungen zu zwingen. Die energische Haltung der Verbündeten in dieser Frage entspridt dem Wunsche, die Pläne Griehenlands endgültig klarzulegen. Die Gesandten der Nerbündeten haben Weij»ng erhalten, im Einverständnis mit dem Stabe der Truppen der Verbündeten in Griechenland vorzugehen.

Spanien. Etwa 900 Deutsche aus Kamerun sind nah einer

naten bestanden hat,

nch b kann; das deutsche Volk wäre kein Kulturbolk, De E die Sehnsucht hätte, dem Meere von Blut, das sich über bia Doe ausbreitet, zu entrinnen. Aber wir sind entschlossen, solange E zu Frieden, den wir haben wollen, nicht ergelen können, unser Ds erland weiter zu verteidigen, um es zu erhalten und zu sichern. I e ist die Stimmung des deutschen Volkes, und diese Stimmung kann Lu tin Biatt Papier nicht ershüttert werden. Wenn dem so ist, ist c ann ug, den Anschein zu erweden, als ob der Deutsche Reichs- ag etner aufgeregten Agitation irgendwelche politische Bedeutung bei- mißt? Wie grotesk ist diese ganze Unternehmung. Wie kann sich (MEnO einaUden, durch eine Demonstration auf dem Potsdamer Plat, dur ein Flugblatt in die Geschike der Welt eingreifen zu wollen! Wenn wir der frankhaften Nervosität, von der dieses ganze Vorgehen, von der jede Zeile des Flugblattes Zeugnis ablegt, unsere klare nüchterne Ruhe entgegenstellen, so dienen wir dem Reiche am aller- besten. Wenn wir sagen, wir kennen unser Volk, wir sind seiner sicher, wir können eine in ihrer Ausführung unreife Unternchmung eines einzelnen ertragen und vertragen, sie macht auf uns so wenig Gindru, daß wir nicht daran denken, deshalb einen fast 50 Fahre geübten Brauch aufzugeben, dann würde das eine ausdrufsvolle Kund- gebung sein, die nirgendwo mißdeutet werden könnte. Darum bitte

Rebellen befinden, wurbe inmitlen von mit Minen besäten Gewässern durhgeführt und ohne Zwischenfall zu Lande und zu Wasser bewerkstelligt. E E

Kriege în si fernen

Der Krieg zur See.

London, 11. Mai. (W. T. B.) „Lloyds“ melden aus Grimsby: Der Fischdampfer „Horns“, der am 22. April von hier auslief, ist wahrscheinli von deutschen Kriegeschiffen E worden, nachdem die Mannschaft gefangen genommen worden ift. i

Wohlfahrtspflege.

Der Aus\chuß zur Versendung von Liebesgaben an krtegsgefangene beutsche Akademiker und zur Er-

Am Abend des 1. Mai nah rihtung von Lagerbüchereten für Kriegagefangene in

A M Fo E r

Möglichkeit eines Mißverständnifses zu vermeiden, teilt die Reglerung der Vereinigten Staaten der Kaiserlichen Régierung mit, daß sie keinen Augenblick den Gedanken in Betracht ziehen, ge\{chweige denn. erörtern kann, daß die Achtung der Rechte amerikanischer Bürger auf. der hohen See von seiten der deutsch:n Marinebebörden in irgend- einer Weise oder in geringstem Grad von dem Verhalten irgendeiner anderen Regierung, das die Rechte der Neutralen und Nicht- kämpfenden berührt, abhängig gemacht werden sollte, Die Verant- M A diesen Dingen ist getrennt, niht gemeinsam; absolut, n rezat:b.

d ergreife die Gelegenheit, um Euer Exzellenz die Versicherung meiner ausgezeihnetsten Hochachtung zu erneuern.

gez. James W. Gerard.

Séiner Len Herrn von Jagow, Staatssekretär des Auswärtigen M718,

Der heufigèn Nummer des. „Reichs- und Staat8anzeiger3“ liegen die Ausgaben 973 und 974 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 11. Liste des Vermißten- nachweises, die 528. Verlustliste der preußishen Armee, die 266. Verlusilisie der bayerishen Armee und die 382. Verlust- liste der würtlembergishen Armee.

, Elsaß-Lothringen.

Beim Kaiserlichen Statthalter Dr. von Dallwiß fand gestern abend ein Empfang der Mitglieder der Ersten Kammer statt, bei dem der Statthalter eine Ansprache hielt, in- der er laut Bericht des „W. T. B.“ u. a. ausführte:

„Es ist nah der Lage der Sache aukges{lossen, tinen nur an- nähbernd bvollweitigen Ausgleih zu schaffen für körverlibe und feellsche Qualen, wie sie von “unseren verschlevpten Lantsleuten vielfa

uldet worden find. So müssen wir um so wehr darauf bedacht sein, überall da auf tunli&{st ausgiebige Schadlothaltung hirzu- wirken, wo es sich um materielle Schäden handelt, wte Ke leider nur zu bâävfig in unserem Lande zu verzeichnen find, beispielêweise durch die fortgeseßten Kliecerangriffe, au auf unverteidigte Ortschaiten, oder durch die militäris{ völlig zweck- Iose Beschießung weit binter der Front gelegener S1ädte und Dörfer Dank und Anerkennung gebühren denjenigen Bewohnern des Landes, fubr der Statthalter fo:t, die nun {hon seit mehr denn eineinhalb Jahren die besonderen Lasten und Leistungen auf \sih genommen und willig getragen haben, die die Kriegführung innerbalb der eigenen Aenaretuen bedinat, so inebejondere für das in Stadt und Land den

iquäitierten und durchmar!chGierenden Truppen, Kranken und Ver- wundeten vi:lfah erwiesene Entgeaenkommen“ Der Statthalter gab sodanu- der unermt:ßliden - Dankessculd gegenüber unstrem undergleihlihen Heere und einea genialen Fährern Aus- druck und sagte: „Gerade in unserer Wejitma:k sollte und wird es depvelt dantbar empfanden werden, daß unsérem La: d zum weitaus oréf.ren T-ile die Schreckn‘fse blutiger Kämpfe innerhalb der eigenen Grenzen erspart dueblieben find. Was bedeuten demgegenüber Opfer und Lafien, wie sie der K i-a nun einmal jexem Grenzlande aufzus- erlegen tTflegt?* Der Statthalter \{lck: „Dem Wunsche, daß unserem Kaiser bald beschieden sein mêge, mit dem Sckwer?e einen rubmvollen Frieden zu difktieren, bitte ih Ausdruck zu geten dur den Ruf: Seine Majestät der Kaiser hoch!* (Die Versammlung stimmte degeistert ein.)

Der Präsident der Ersten Kammer Dr. Hoeffel sagte in seiner Erwiderung :

Elsaß-Lothringen fühle ch- tmmer als Af von dem großen Stamm, dem es seit 45 Jahren angebôre und an di ffen Wackêtum und Gedetiben es tetlgenommen habe. Gewiß sei sein Name jung in der Geschichte, 45 Jahre teien eine kurze Span e Zeit. Aber er glaube an tte Zufun!t feines engeren Vaterlandes. A!8s Giied des deutschen Orgautémus sei es immer ftärker cevorden u: d babe durch das gemetniame Grleben des Kcieges ein beredsame8s Z-uganis ge- funden. : „Fester geshmiedet tit tas Band, das Elsaß-Lothringen mit dem Stammlande verbindet“, fubr der Redner fort, „fester aber -auch tas Band, das uns mit dem größeren deutshen Vaterlande einigt. Von ten Autaaben der Zukunft unserer Heiwat merken wir heute no nichts. Die Zeit wird fommen, in der die Probleme, die fie in ibrem S{hcße trägt, erörtert weden. Vorerst wollen wir weiter mitbelfen an der endgültigen Entsbeidurg. Jeder an seinem Plag, an den er gz:itellt sein mag. Dazu ift nôttg: Feste Rube und feste Ents{loss-rbeit EGinmütig wellen wir, Mitglieder der Ersten Kammer des Lands, in diesem Sinne Führer unseres Volkes sen! _ Unter der klablick nden Leituna des Statthalters

d ch4 weihen -Megie ung und Kammer gemeinsam und zielbewußt zum Besten

# Iw

8 Landes, dem tvir alle di¿nen, zum Segen unserer engeren Heimat weiteratbëiten.“

Großbritannien und Jrland.

Einer amtlichen Meldung zufolge find die kriegs8gericht- lihen Verhandlungen gegen die Aufständischen in Dublin abgeschlossen. Es wird jeßt gegen die in den Pro- vinzen verhafteten Personen verhandelt werden.

Im Unterhause lenkte der Nationalist Dillon die Auf- merksamkeit auf die Hinrichtungen in Jrland.

Wie das „Reuter|\he Bureau“ berichtet, verlangte Dillon von der Regierung, daß die Hinrichtungen eingestellt werden und daß die Gerichtésigungen in Zukunft öffen!lich sein sollen, damit den be- unrubigenden Berichten über das Auftreten der Militärbehörden ein Ende gemacht werde. Der Premierminisier Asq utth wies auf die \s{recklihen, chre Herausforterung beaangenen und viht zu entsuldigenten Miss:taten hin, die dur die Aufsländisen an Militär- períonen und Bürgern begangen worden seten. Nicht weniger als 1315 Pérsonen seien verwundet worden, wovon 304 gestorben seten.

erklärte Atquitb, daß vnoch zwet Führer, die den revolutionären ruf mitunterzeihnet häiten, - erschossen werden würden. Er gab zu erfennen, taß da1über hinaus keine Hin'icbtungen stait,

Meldung des „Daily Telegraph“ am 5. Mai in Madrid an- gekommen. 5000 Eingeborene und eine Anzahl Europäer bleiben in Spanisch-Guinea.

Hierzu bemerkt das „W. T. B.“, daß an zuüständiger Stelle noch nichts über die Jnternierung der in Spanisch-Guinea ver- bliebenen farbigen Angehörigen der Schußtruppe und die wahr- [genie Zurücklassung von Offizieren oder Unteroffizieren zur

eaufsihtigung der Farbigen bekannt ist. Doch ist Vorsorge getroffen, daß möglichst umgehend Aufklärung über die Frage erfolgt sowie auch daß die Namen sämllicher auf spanisches Gebiet übergetretenen Deutschen baldigst mitgeteilt werden. Bisher sind, wie bereits vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, nur die Namen der übergetretenen Gouvernementsbeamten bekannt.

Schweden.

Die Leitung der sozialdèémokratischèn Partei hat eine Erklärung gegen die Sonderbestrebungen an- genommen, die in der leßten Zeit innerhalb der Partei hervor-

etreten sind, indem ein Teil gegen die Führung der Partei

tellung genommen und sih der Zimmerwalder Politik angeschlossen hat. Wie „W. T. B.“ meldet, stellt die Partei- leitung fest, daß eine neue Partei innerhalb der Grenzen der alten mit eigenen Organen, eigenem Vorstand und eigener Presse entstanden ist, die der alten Partei feindselig gegenüber steht, und mahnt zu kräftigem Widerstand gegen diese Sonderbestrebungen. Aus Anlaß dieser Erklärung gaben drei Minglieder der Leitung, Parteisekretär Ström, Vennerstroem und Monsson, die alle Mitglieder des Reichstags sind, ihre Pläße innerhalb der Direktion auf. Zum Parteisekretär wurde Gustav Möller erwählt. Die Parteileitung hat auch eine Er- klärung gegen die Bestrebungen der Zimmerwaldkonferenz er- lassen. Sie erklärt darin, daß die anwesenden Schweden. kein Mandat von der sozialdemokratischen Partei Schwedens gehabt

haben. Norwegen.

Nach einer Meldung des ¡Norwegischen Telegraphen- Bureaus“ sind sechs Mann von der’ Besaßung des Luft- \chiffes „L 20“ freigelassen worden. Wegen Fehlens besonderer völkerrechtliher Bestimmungen für Luftschifse haben die norwegischen Behörden es als ihre Pflicht betrachiet, den Regeln für die Schiffbrüchiaen von Kriegsschiffen kriegführender Staaten zu folgen. Jn Uebereinstimmung mit dem Stand- punft, den sie bei früheren Gelegenheiten während des Krieges z. B. gegenüber den Engländern von den Dampfein „Weimar“ und „Jadia“ eingenommen hatten, haben sie daher diejenigen Mannschaften, die gerettet und in privaten Fahrzeugen an Land geführt worden find, freigegeben.

Amerika.

Nah der telegraphishen Uebermittlung der Note an Deutschland hat der Staatssekretär Lansing eine Er- klärung erlassen, die, wie „W. T. B.“ meldet, folgendermaßen lautet:

Der größere Teil der deu‘scken Antwort is Angelegenbeiten gewidmet, die die amerikanische Regierurg mit der teutshen Regierung nit eröutern fann. Die einzigen Ri chts)ragen, die mit der deutschen Regterung erôite.t werden können, {sind diejen'gen, die sh aus 1hr-r Handlunchs8weise oder aus vn'erer eigenen e geben, und in keinem Falle jene Frôgen, w le den Gegenstand diplomatischer Verbandlungen zwi!chen den Vereinigten Staaten und irgend cinem anderen Lande bilden. Der Kerr punkt der %r1wort ist, daß Deut)\chland unjeren Voritellungen binsihtlich der Rechte der Kauffahrteishiffe und Nichtkämpfer au! bober See nac,„egeden und ih verrflichtet hat, die anerkannten Bestimmurgen dis Völk-rrehts, duch welhe der Seekrieg in bezug auf den Gebrauch der Unterseeboote gegen Kauffahrtei- ih fe gerrgelt wird, zu becbahten. Solange Deutschland diese veränderte Politik befolgt, haben wir keinen Grund zu Streitigkeiten mit Deutschland über diesen Gegenstand, ob- gleih die Verluste im Zusammenhang mit der Verleßung ameri- fani!her echte durch deutshe Unterseebootskommandanten unter Anwerdung der früheren Politik noch geregelt werden müssen. Hingegen können unsere Differenzen wit Großbritannien nicht den Gegenstand von Erörterungen mit T eut'ch!and bilden, Es foll fesigeellt wi rden, daß wir in unteren Verhandlungen mit der britischen Negierung to handeln, wte wir un;weifelhaft angesibts der klaren Vertraçöpflichten wit diejer Regierung ¿u handeln verxfl'chtet sind. . Wr baben Ver- t: agt vervflihtungen bezügli der Art und Weise, în welcher die wischen beiden Regierungen besiehenoen Streitigkeiten zu behandeln sind.

Asien.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen-

agentur“ aus Teheran hat der türkische Untertan Djemal Bey

einen Anschlag auf den österreichisch M tete

Gesandten Grafen Logothetti verübt. Der Gesandte rwourde nicht verleßt.

. Afrika.

Vorgestern sind nah einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Kapstadt 26 Buren, die am Aufstand beteiligt waren, in Freiheit gesezt worden, darunter der General Müller, Piet Grobler, van Broekhuizen und van Rensburg. 22 Ausständische befinden sich noch im Gefängnis, darunter der General Kemp und Wessel Wessels.

Nr. 37 des „Zentr: alblatts- der Baubverwaltung*, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 6. Mat 1916 hat folgenden Inhalt: Umtliches: Dienstnachrichten. Nichtamtliches:

Vergehen den Tatbestand festgestellt. 8 Uhr fanden auf dem Potsdamer Playe Ansammlungen statt, zu denen sih etwa 200 Personen, meist Jugendliche Personen, auch Frauen, eingefunden hatten. Nach der Schilderung der als Zeugen vernommenen Polizeibeamten und Unteroffiziere wurden, wie es in solhen Fällen üblich ist, die Ansammlungen an den Bürgersteigen von den Schußleuten zurückgedrängt, und es wurde auch etwas gelärmt und gejohlt. Während die Polizeibeamten bemüht waren, den Vor- plaß des Fürstenhofes zu säubern, rief ein Mann aus dem Menschen- fnáuel mit lauter Stimme: Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Negierung! Zwei Schußleute faßten ihn an und führten ihn zur nächsten Polizeistation. Der Mann sträubte sich gegen die Abführung, indem er sih rückwärts bog, die Arme nach hinten schlug und die Füße gegen den Boden stemmte. Auf der Polizeistation wurde festgestellt, daß der Verhaftete der Abg. Dr. Liebkneht war. Am folgenden Tage wurde dann auf Veranlassung der Kriminalpolizei das Verfahren gegen ihn eingeleitet, nahdem durch eine Haussuchung ermittelt worden war, daß sih bei ihm übex hundert Handzettel mit Einladungen zu einer Versammlung auf dem Potsdamer Plaße und über 1300 Flug- blätter mit dem Titel „Auf zur Maifeier“ vorgefunden hatten. Bei seiner ersten Vernehmung vor dem Kriminalkommissar hatte Abg, Liebknecht sofort erklärt, daß die betreffenden Handzettel und Flug- blätter ihm gehörten. Er hat auch zugegeben, daß sie zur Verbreitung bestimmt gewesen sind. Am Abend des 1. Mai habe er sih zum Potsdamer Plaß begeben, um sih an einer Demonstration zu be- teiligen. Er habe si dort mit verschiedenen Gesinnungsgenossen ge- troffen, deren Namen anzugeben er verweigere; er habe damit feine Neberzeugung bekunden wollen, daß es Pflicht der Regierung fei, den Krieg. zu beendigen, und i es Aufgabe des Volkes sei, einen ent- sprechenden Druck auf die Regierung auszuüben. Er hält sein Auf- treten nicht für strafbar, vielmehr für eine Pflicht gegenüber den großen Massen des Volkes, wie auch der Bevölkerung der kriegführen- den Staaten, in denen seine politischen Gesinnungsgenossen in gleichem Sinne wirken. Am 3. Mai wurden vom Gerichtsherrn zwei Haft- befeblé erlassen, die i zur Kenntnis des Hauses bringe. (Der Bericht erstatter verliest diese Haftbefehle, die sih stüßen auf die Delikte des Ungèhorsams gegen getroffene militärishe Anordnungen und weil der Verhaftete verdächtig is, vorsäßlich während eines egen das Deutsche MNeich ausgebrochenen Krieges, feindlichen Diäten Vorschub geleistet zu haben.) Jn dem eingeleiteten Er- mittelungsverfahren fügte Abg. Licbknecht seinen früheren Erklärungen noch hinzu, ér wolle nicht bestreiten, daß sein fkörperlihes Verhalten, nabdem er von dem Schußmann gefaßt worden sei, einen Verstoß

Tatbestand des § 10 (Ungehorsam) hält er mcht für bvorliegend Er habe persönlich die Handzettel und Flugblätter während der leßten Tage und au am 1. Mai verteilt, jedo nicht mehr am Abend dieses Tages auf dem Potsdamer Plaß. Es ergibt sich hieraus also, daß nach der eigenen Angabe des Abg. Liebknecht er in den leßten Tagen des April und auch am 1. Mai, aber niht mehr ‘am Abend, Flug- blätter und Handzettel zum 1. Mai verteilt hat. Wenn sich nun diese Vorgänge so abgespielt haben, so kann der Reichstag die Ver haftung des Abg. Liebknecht nicht beanstanden, da er bei Ausübung der Tat ergriffen worden is. Darüber, daß auch gegenüber einem militärgerihtlichen Verfahren der Reichstag befugt ist, die Aufhebung des Strafverfahrens und der Haft zu verlangen, herrsht-in der Kom- mission Einmütigkeit. Für die Beurteilung des Falles kommen namentlich die §8 89 des Strafgeseßhuches und verschiedene Para- graphen des Militärstrafgeseßbuches in Frage. Es ist natürlich weder Aufgabe der Kommission noch Aufgabe des Reichstags, die rechtli&e Würdigung des Ermittlungsverfahrens einer. Nachprüfung zu unter- “ziehen oder“ überhaupt ein richtetlihes" Urteil* über ‘die juristisden Folgerungen aus dem Tatbestand abzugeben, wenn es auch dem eir zelnen Mitgliede selbstverständlih nicht verwehrt werden kann, f über die Folgerungen und über den unbestrittenen - Tatbestand p

sönlich ein Urteil zu bilden und auszuspreben. Die Kommission d2 deshalb auch keine Stellung zu diesen juristischen Fragen genommen und sie konnte darauf um so leichter verzichten, als man im allgemein der Ansicht zuneigte, daß, verglichen mit der Tragweite des Ver breitens der Flugzettel, die anderen Delikte ganz in den Hintergrund zu treten haben. Die Handzettel sind ohne weitere Bedeutung. S? enthalten die Aufforderung, wer gegen den Krieg 1st, der ers

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am 1. Mai, Abends 8 Uhr, auf dem Potsdamer Play. Eine Wr lesung des Aufrufes hier in diesem Hause würde ihm nach außen 53 die denkbar größte Verbreitung geben. Die Kommission hat solche Verlesung um so weniger für angängig erachtet, als t folhe Verlesung in der Kommissioy selbst vertraulich stattgefunden hat und so eine große Anzahl von Mitgliedern dieses Hauses dit oder: indirekt persönli Kenntnis von dem Wortlaut genommen Der Aufruf, soweit sein Inhalt ohne Schädigung des NReicheë zum Vortrag gebracht werden-kann,{nimmit die“ Maifeier ‘zum Ant um in der schärfsten Form für den Krieg und die in seiner Folge tretenden Schädigungen nicht unsere auswärtigen Feinde, sondern &= Reibe von einheimishen Ständen und Erwerbszweigen und Æ Herrshsucht der Regierung verantwortlich zu machen. Er fordern dann die Arbeiter und Frauen auf, den Fluch des Krieges und BVérbrechen des Menschenmordens nicht weiter zu tragen. Vas L müsse ein Ende machen. Ueberall in Deutschland und in feind Ländern müssen die Arbeiter die Fahne des Klassenkampfes erge Die Arbeiter und die Frauen werden dann weiter aufgefordert, Maifeiertag zum Protest gegen die imperialistishe Meßelei zu # stalten. Es wird dann aufgefordert zum Kampf gegen unsere X nicht etwa gegen unsere Kriegsgegner, sondern gegen die deuts! Junker, die Kapitalisten und deren geschäftsführenden Aus\{u® E deutsche Regierung. Diese Aufforderung is, das muß ih perjonE hinzuseben, in einem ungewöhnlich leidenschaftlichen und aure Tone gehalten. In einer Zuschrift an die Königl. Kommand vom 4. Mai führte dann Liebknecht in längeren Ausführungen e daß seine Rufe „Nieder mit der Regierung!“ dahin hinausg&Æ= seien, daß er die gesamte Politik der Regierung als verderbli® F die Qo Masse der , Bevölkerung brandmarken wollte und |=,. Klassenkampf** für die* Pflicht eines 4jeyen* Vertreters & proletarŒ Interessen ansehe. Dies sei die heilige Pflicht ‘eines jeden Sozi2! uf Die Kommission ging im allgemeinen von ben (§rwägungen a

der Reichstag in einem solchen Falle in erster Linie zu prüfen a

gegen 4 Stimmen zu dem Antrag, die beiden \{leunigen Anträge

Pflege, daß ein Abgeordneter sofort abgeurteilt werden kann, ferner

gegen § 113 des Strafgeseßbuthes (Widerstand) ergeben habe. Den À

Mi jenen Konklustonen gekommen ift, obwohl ih dazu nicht komme.

Prauch des Hauses niht motiviert.

Peamter durch Messerstiche verleßt wurde, als Nädelsführer des Auf-

Miflage vorläge, um einem Parlamentarier seine Tätigkeit unmöglich *

groß, daß davon keine Rede sein könne. Man müsse auch be- denken, wie folhe Dinge auf das Ausland wirken. Sie bedeuten eine ernste Gefahr für das Vaterland. Die Verfehlungen des Abg. Liebknecht seien so wer, daß dagegen die bisber geübte milde pranie nicht aufrechterhalten werden dürfe. Diese bedeute noch lange eine Verpflichtung des Reichstags, stets so zu handeln. Dies dée auch deshalb nit an, weil wir uns jeßt mitten in einem Kriege befinden. In anderen späteren Fällen könne der Reichstag ja iee zu seiner alten Praxis zurückzukehren. Außerdem läge doch auc eine roße Verantwortlichkeit vor, wenn man dem Abg. Liebknecht der es fi seine Pflicht erklärt, seine Anschauung noch weiterbin rücfsichts- los zu vertreten, dadur, daß man ihn seinen Nichtern entziehe fünstlih Gelegenheit vershaffen würde, seine Verfehlungen au zu seinem eigenen Schaden bei nächster bester Gelegenheit zu wider: holen. Dazu sei die Sache doch viel zu ernst. Von diesen Er- ägungen im allgemeinen ausgehend fam die Kommission mit -10

bzulehnen. ommission empfehlen. _

Abg. Dr. Landsberg (Soz.): Die Annahme unseres An- trages würde einem Brauch des Reichstages entsprechen: es gibt feinen Fall in der parlamentarisden Geschichte Deutschlands daß er Reichstag einem Antrag auf Einstellung eines Strafverfahrens iht stattgegeben hätte. Er hat selbstverständlich abgelehnt dadur finem Abgeordneten einen Freibrief für Begehung \trafbarer Hand- ungen zu geben. Die Immunität nah Art. 31 der Reichsverfassung st niemals als ein Recht des einzelnen Abgeordneten fondern stets ls ein Recht des Reichstaaes behandelt worden. Allerdinas be- cutet die Cinstelluna eines Strafverfahrens auf Grund des Art. 31 fine Hemmung der Rechtspflege während der Sißungsperiode; aber enn die Reichsverfassung diese Hemmung nicht zulassen wollte wäre er Art. Z1 nicht bineingeseßt worden. Für die unbedingte Aufrecht- rhaltung des Immunitätsrehts \prehe die Meinung, daß das Ju- eresse an der Vollständigkeit des Reichstags und daran daß der harakter der Geseßgebung den wirklihen Mehrheitsverhältnissen es Reichstags entspricht, höher steht als das Interesse der Nechts-

DO E namens der Kommissionsmehrheit und der iesen Antrag der Kommission zur Annahme zu

jer Gesichtspunkt, daß die Freiheit der parlamentari Berhand- ungen nur durch den unbedingten Schuß ber Person der Berfattia itglieder sih aufrecht erhalten läßt, und endlich die Ueberzeugung bei der Anwendung des Art. 31 kein bestimmtes Prinzip zum lusdruck kommen muß, damit selbst der Schein ausgeschlossen bleibt die Anwendung aus Parteirücksichten erfolgt. Verschiedentlich ist ersuht worden, die unershütterliche Praxis des Reichstags zu ändern. in der Siedehiße des Attentatsjahres hat der Abg. Beseler, als es ch um die Einstellung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Most ndelte, den Antrag unter Hinweis auf die unsympathische Art der litischen Betätigung des Abg, Most bekämpft. Ihm erwiderte der bg. Windhorst: „Die Gefühle, welche der Abg. Beseler zum Aus- ruck gebracht hat, teile i, ich begreife au, wie der Abg. Beseler

b kann nicht verhehlen, daß, wenn die Nachrichten über das Auf- teten des Abg. Most während des verflossenen Winters richtig sind e mich äußerst s{merzlich berühren und ih darum leiht versucht èin Éönnte, in Befangenheit zu urteilen; aber gerade weil die Dinge þ liegen, lege ih mir die besondere Pflicht auf, kühl nah allen ihtungen zu urteilen, und hiernach muß ih mit dem Abg. Lasker der Anschauung gelangen, daß dieser Fall ein Abgehen von dem / i Gerade im Moment der Er- egung muß 1m Reichstag die allerstrengste und kühlste Erwägung altfinden.” Das ist „ein; vornehmer : Entschluß- eines-- Mannes ‘von Inerem Adel. Es handelte sih*bei den:-bishexigen- Beschlüssen des cistags auf “Einstellung von-. Strafverfähren' keinèswegs ‘immer! m gleihgültige Sachen. 1869 wurde vom Reichstag die Einstellung nes Verfahrens gegen sein Mitglied Mende beschlossen, der bei nem Aufruhr in München-Gladbach, bei welchem ein überwachender

hrs verhaftet wurde. Auf Nadelsführerschaft steht Zuchthaus bis t zehn Jahren. Troßdem war damals der Führer der National- eralen v, Bennigsen für die vorläufige Einstellung des Verfahrens; sagte, wir müssen uns hüten, auch nur in den Sein zu geraten, s ob wir die Mehrheit gebrauchen wollen, um die Minderheit zu terdrücken, Der Reichstag hat alle solche Fälle ohne Ansehen der artei und der Person, lediglich in Wahrung seiner Nechte behandelt. ch teile auch in diesem Falle das Flugblatt nicht mit, und untersuche Nicht, inwiefern sih der Abg. Liebknecht strafbar gemacht hat, ich he hier nicht als Jurist, sondern als Parlamentarier, und die erson des Abg. Liebknecht is mir vollständig gleichgültig; ih habe eder Beruf noch Neigung, ihn zu verteidigen, ih verteidige aus\ließ- d ein Recht des Reichstags. Der Reichstag hat niht zu Gericht sißen, dazu sind die Nichter berufen. Der Reichstag hat lediglich ih politischen, -niht na juristishen Gesichtspunkten zu beschließen. ir in dem Ausnahmefall, wenn offenbar eine tendenzióse Schein-

| machen, würde der Reichstag zum Schube seines Mitgliedes und ines Nechts in eine Rehtswürdigung der Tat eines Mitgliedes ein- eten müssen. Das liegt hier niht vor. Für meine Freunde kommt lediglih darauf an: was frommt dem Reiche und was frommt 1 Reichstag! Der Reichstag darf ein Recht, das er beinahe fünfzig hre hindurch eifersühtig gewahrt hat, niht preisgeben. Die Kom- ission hat die Erregung der Zeit und die Schwere der Tat berük- tigt. Aber gerade in Zeiten der Grregung ist das Immunitäts- inziÞ nolwendig. Ziehen wir die Schwere der Tat in Betracht, wird in späteren Fällen immer darauf Bezug genommen und ge- t werden, die Tat läge noch viel \{limmer als die damalige, wo r einen Einbruc in das Immunitätsreht machten. Sie haben es Liebknecht. mit einem Manne zu tun, der durh den Appell an die assen die Regierung zum Frieden zu zwingen sucht, eine Regierung, bereits wiederholt ihre Friedensbereitschaft öffentli ausgesprochen l. Wie würden Sie einen Fall beurteilen, in dem umgekehrt die egterung hätte veranlaßt werden sollen zu Methoden, die den Krieg längern, vershärfen und Deutschlands Lage vershlechtern würden? achen Sie Ihre Stellungnahme von der Schwere der Tat ab-- gig, ¿so «seßenckSie an die ¿Steller des ‘festen *Guuudsabes+ das} sub- è Ube Crmessen“und die ‘größere ‘oder’ geringere dialektifhe“ Gewandt-* . Wir geben davon aus, daß die Annahme unseres Antrages h den Interessen des Reiches entspriht. Die Stellungnahme der mmission hat den shweren Nachtoil, daß sie mißdeutet werden kann

U bek Gewässern von Smyrna eröffnete ein feindliher Monitor

worteten und trafen den Monitor, dem der Schornstein und ein Mast zertrümmert wurde. E fuhr stark shwanfkend in der Richtung nah Mytilene

meldet amtlih: Nach angemessener Vorbereitung häben unsere Truppen am 4. Mai an der Küste der Ca ita: U die ägyptishe Grenze hin, « „Moresa„ und: von dort/auf:dem}Landivege'am 5.-M Tee A pfer E f 9e ges Aa Me R icher Unterseeboote und für den muggel na

An Bord eines der die cit 9

ich, unserem Antrage stattzugeben. Auf Antrag des Abg. Haase (Soz. Arb.-Gem.) wird namentliche Abstimmung beschlossen. j

(Fortsezung in der Ersten Beilage.)

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstag ist zu der ihm früher vom Stelloerireter des Reichskanzlers vorgelegten Zusammenstellung der Anordnungen, die der Bundesrat auf Grund von 8 3 des Geseßes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirt- [QaiGen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 er- lassen hat, ein vtierzehnter Nachtrag zur Kenntnisnahme zugegangen. Beigefügt ist ein Anhang, der Ausführungs- bestimmungen des Reichskanzlers zu wirtshaftlichen A eh ate t et S f Ses enthält. Hauptteil l nhang rucksahe (Nr. 28: s ie Zei 31. März bis 5. Mai 1916. Ga

Kriegsnaritten.

Großes Hauptquartier, 12. Mai (W. T. B.).

“i Westl icher Kriegsschauplaß. _ Südösilich des Hohenzollernwerks bei Hulluch stürmten pfälzishe Bataillone mehrere Linien der englischen Stellung. Bisher wurden 127 unverwundete Gefangene ein- gebraht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Der

Gegner erlitt außerdem erhebliche blutige Verlu 11 te besonders bei einem erfolglosen Gegenangriff. , n ed L a ein von den Franzosen unter ng von Flammenwerfern * unternom Angri gegen die Fille Marte. E N O Maa3gebiet' herrschte beiderseits lebhafte Ar- tillerietätigkeit. Von einem schwachen französishen An- griffsversuch im Thiaumont-Walde abgesehen, kam es zu keiner nennenswerten Jnfanteriehandlung.

Oestlicher Kriegsschauplag.

Ein deuts{es Flugzeuggeshwader belegte den Bahnhof Horodzieja an der Linie Krashin—Minsk ausgiebig mit

Bomben. Balkan-Kriegsschauplagz.

Keine besonderen Ereignisse. Oberste Heeresleitung.

B D 5 Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : / ussisher und südöstliher Kriegsschauplat. ‘Nichts Neues. L V, E! t: : : “Jtalienischer Kriegs shauplaz. Die erhöhte Artillerietätigkeit hielt an den meisten Stellen der Front auch gestern an; besonders lebhaft war sie im Dolomitenabschnitt zwischen Peutelstein und Buchenstein. Ein italienischer Flieger warf vormittag zwei Bomben auf den Markt und den Domplaß von Görz ab. Hierdurch wurden zwei Zivilpersonen getötet, 33 verwundét. ; Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 12. Mai. (W. T. B.) Bericht des

Hauptquartiers : An der Jrakfront feine Vérähbäruna,

Ein feindliches Fluazeug wurde von unseren Geschützen ge-

Lo o stürzte brennend hinter den feindlihen Schüßen- äben ab. i

_ Kaukasusfront: Der bei den Kämpfen am 8. Mai aus seinen Stellungen geworfene und nach Osten verjagte Feind macht alle Anstrengungen, si in seinen neuen Stellungen zu halten. Die Zahl der in diesem Kampf erbeuteten Maschinen- gewehre erhöht sich auf fünf.

Ein feindliches Wachischiff versuchte sich Tekke Burun nähern, wurde aber dur unser Artilleriefeuer verjagt. Jn

das Feuer vor der Jnsel Ke usten. Unsere Batterien ant-

Der Monitor stellte das Feuer

Rom, 11. Mai. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ egen auf dem Seewege_ Mar a, i den Hafen: |; êgung“feind- ( dem Jnnern. Transporte geleitenden Schiffe befand

Nach einleitendem - des: Be : T n Laa vitoctien er EINS

Fein desland hielt am 10. d. M. in der alten Aula der Universität Berlin eine Sißurg ab, der die Ehrenvorsißende dés Aus1chufs, Ihre Kaiserlih2 und Köatgliche Hoheit die Kronprinzefssiri, der Minister der geistlihen und Unterrichtsangélegenbeiten D). Dr. von Trott zu Solz, der Unte:staatssekretär Dr. Michaelis, Bertreter des Kultus- und des Kiiegsministertums und der däntsche Gesandte beiwohnten. Der Rettor der Universität, Wktrk- liher Geheimer Nat, Profesor Dr. von Wilamowißz- Möllendorff, der Jhre Kaiserlißhe und Königlich? Hohbelt empfangen hatte, begrüßte Höhstdteselbe in einer einleitenden Ansp:ahe und schilderte, wie für di- geistige Unterstüßung unserer Kriegêgefangenen in Feindesland, zunächst der Akadem!ker, darn aber auch der anderen, der Ausshuß arbeite, Am schwierigsten sei die Arbett in Rußland; hier Tôane Dänemark nicht gznug gedanlt werden, das staatlich und privatim uns iehr viel helfe. Für unsere Leute in England werde durch Hollands Vermittlung j-t ähnlihes geshehen tönnen. Die akademischen veutihea Ge- fangenen in Frayfkrelh würden seitens der Untyerisltät Lelpzlg dur) Ve'mttilung der Schweiz versorgt. Dte entsprechenden Bestrebungen tin Oesterreih-Uvgarn gingen mit den unsrigen nah Möglichkeit Hand in Hand. Der GSe1chäftsführer des Aus- schusses Dr. Niede:m-y?r berichtete des näheren über die bisherige Tätigkeit des Aus\{chusses und eistattete den Kassenberiht. Ven einér Reise aus Holland, Schweden und Dänemark zurückgekehrt, rühmte er die hilfsbereite, vermittelnde Tätigkeit dieser neutralen Staaten, int besondere au der Universitäten. So sende die Kopen- hagener Universität neutrale Sekretäre nah Rußland, dur die {on umfangreihe Wunschlisten der Gefangenen etngeganoen seien. Romane würden niht verlangt, sondern fast nur fahwisjenschaftliche Literatur. Gebundene oder gebrav{te Bücher dürften niht nach Nußland gescickt werden. Sebr ersprießlid habe sih das Zusammenwirken mit dem. Kriegsministerium, dem Noten Kreuz und der „Deutihen Kriegt- P ome e (Vorsizender: Prinz Max von Baden) erwieser.

iele Tausende von Büchern seien bereits abgesandt, auch unsere Gefangenen in Japan und Neuseeland und dis Internierten in Spanien und Norw-gen würden bedaht. 93000 # seien für Bücher ausgegeben worden, bedzutende Summen konnten den neutralen Sekretären für hre segendreiche Tätigkeit zur Verfügung gestellt werden. Das Ketegsmintstertunt habe 100000 4, das Zentralkomitee des Noten Kreuzes 25 000 46 beigesteuert. Weitere bedeutende Mittel seien unbedingt ezforderl'ch. Ein Vertreter des Kitegsministeriums wies darauf hin, daß, während die’ russischen Gefangenen bet uns bre Bibliotheken mit Katalogen hätten laut den WBejtimmungen des Kriegsmintyeriums, denen j»der: deutsche Lagerkommandant nahkomme, in Rußland alle etwaigen allgemeinen Best!mmungen unter den Tisch fielen, jeder Kommanoonx nah seinem Belieben hand-le, viele uberhaupt Lejen und Schreiben berböten. Der däntihe Gesandte fuhrte aus, taß er mit der größten Freude K-nntnis von den Bestrebungen des Uus[chusses ae nommen habe, dte so vielen Erfolg ver\prächen, daß er seiner Negterung weiter darüber berihten und alles tun werde, was er könne, um diese: Arbeit zu fördern. Es wurde b-s{lossen, zum Zwecke weltterer: Geldsammlungen Organisationen in den preußishen Provinzen und den anderen deutshen Staaten zu s{haffen.

Kunft und Wissenschaft.

Am 27. April hielt die philosovhisch-historische Klasse der Königlichen Akademie der B issenfbafter tue s Borsig ihres Sekretars Herrn Diels eine Sißzung, in der Herr Schuchhardt über den starken Wall und dte breite, zu- weilen erhöhte Berme bei frühgeschichtlichen Burgen in Norddeutschland: sprach. ‘Die ‘leßten Grähuvgéen ; auf der ¿Nômezschanze: bei,Potódam:(1911) baben. vor dem Wille an mebreren &tellên voróebaute’Basitonen- ergeben: zur Flankierüng* des Haubttors und zum Schuße der Seeecken. Diese Vorkehrungen entsprechen der Verbretteruyg und Erhöbung der Berme, die zusammen mit einer großen Verstärkung des Walles in Norddeutschland von der karo- lingishen Zeit an fih geltend machte und ersichtlih gegen die damals a»firetenden Belagerungémaschinen der Franken und Normannen ge- richtet war. An dem starken Wall, der eine Basis von 20—30 m errethte, lassen sich dana in Nordostdeutsh!and nunn:ehr sehr viete Nundburgen als spätslawishe ohre weiteres erkennen. Herr Ed. Meyer übzrreihte sein Werk: Weltge|{ch|chte und Welikcieg, ge- sammelte Aufsäße (Stuttgart und Berlin 1916), _In dér an demselben Tage unter dem Vors thres Sekreta1s Herrn Planck abgchaltenen Sitzung der physikalish-mathe- matischen Klasse spra Herr Waldeyer über SIntra- partetalnähte. Es wurde etne größere Avzahl veuer Fälle von geteilten Scheitelbeinen beim Menschen und bet Affen bes(rieben. Das pverhältnismäßig häufige Bo:kommen von Oreitetlung des Parietale bet Aff-n wurde feitgestellt, ebenso das niht seltene Vocr- kommen einer Vertikalnaht bei Affen. Auch die Entwick{ung des Scheitelbeines und die. über- die Bedeutung der „intriiättékülen:Mübte s Wr fier ares besprochen. Am 4. Mai htelt die Akademie eine Gesamtsizung urter dem Vo sig thres S kretars Herrn Diele. Herr co T las über dte Kompositionsreihe etner Gruppe. Jete Gruppe, der eine Untergiuppe etner gegebenen Gruppe homomorph ist, wird eine 1p ddl derselben genannt. Eine einfache Teilgruppe einer Grupve ist immer au eine Teilgruppe eines ihrer einfah-n Fompositions« faftoren. Das korrespondierende Mitglied der physikalish-mathe- matisben Klasse Gustav Schwalbe in S raßburg ist am 23 April Dalbeaatitbea K laffe Gs e ean drct der physikalisch- matt\hen Klasse Emile Picard in Paris ist auf setnen Wu aus der Liste der Mitglieder gestrichen worden. A as

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Gestern nahmittag wurde in dem Ausstellungsgébäud | | Moabit die diesjährige Große Berliner Run lienibelbana mit einer {lichten Feier eröffnet, der u. a. der Minister der- geist- lichen und Unterrihtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, der Tbee ere app A T vei % abg) v rwe von Kessel, der eungarise Botschafter ted b, Ge- sandtschaft und zahlreiche Vertreter ‘ber Künstler t bel Ln i i

haft beiwohnten. 8 hielt der Vor» ; in 18 7 Mit:

eine Kun

Wo

EGtöffnungêrede, in der er darauf hinwies, da

im Kriege keinen inneren Widerspruch bedevte, denn d

po wurden, und .taß die Regieruna die g'oße Masse der Auf-

gebliebenen bedürften gerade in die eelisdhen Erbol die die Kunst bi 4 Prie Werke Un Sun Künst y Tod für thr Vaterland gestorben, seien geme ei L N bâtten sid aber aus bie

Neue städtishe Badeansialten. 1. Das Stadtbad in Dura —— Bruno Schmiß f. Tavid G:lly in Pojen. Vermischtes: Feler des 80. Gebuitätages ‘des Wuk ichen Geheimen Rats, Ministerial-

und Oberbaudiret'ors Tr.-Inyg. Schröder, Staotsavsscbuß zur ‘Ab- wendung von cußergemöhnlid horen Sturmflutwassersländen in dem Wasserweg von NRo1terdam nah See. Gustay Uhlmann #.

sih Said Hillal, der Bruder des Scheiks der Senussi, mit einigen der bedeutendsten Häuptlinge der Marmarica, die sich der Expedition aus freien Stücken angeschlossen hatten. Die. Besepung der Ortschaften, die sich auf dem Gebiet der

wilde bebonteln würte. Er wies ferrer auf den urgewöhn-

and, der jeg? in Irland bestehe, bin vnd teilte vnter lautem

mit, raß e: fofort nah Irlono abureisen beabsichtige, um

bt mit den Militär- und Zivildehörden zu beraten und die Ver-

hältnisse in Irland für tie Zukunft fo zu 1egeln, baß alle Parteicn Frlands damit zufrieden sein würden.

d mißdeutet werden wird. Unsere Stellungnahme ift keiner Htellung fähig. Wie wir zu diesem Kriege stehen, wissen Sie.

ob der Antrag ernstlih gemeint und mit Nachdruck begrün? unù ist für uns ein Kampf um die Heimat. Wir maden kein Hehl af

a eine besondere Abteilung set Kiiegsbildern., ster!

*) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minifter

E A ard eg aus, daß wir einen Frieden herbeisehnen, der niht die Keime neuer