1916 / 112 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 May 1916 18:00:01 GMT) scan diff

cher Künstler eingeräumt, Es set zu hoffen,

gerade A die Kunst dle geistigen Vet-

rden angeknüpft weiden, die 1-Þt zerrissen find.

tatsminister D. Dr. von Trott zu Solz

eiwa aus: Ja eincx Zelt wie der jepigen da

ér Kriege uns umbraust, pflegen wir der Kunst und

u der Künstler muß von dieser Zeit ergriffen

ie Kanst als eine Wabhrteit en pfindet, so wird

agen neue Anregungen, neue Impulse für fein

Das hoffen tir, ie Gh 4 diefer Erwartung erkläre

für eröffnet. Damit war die Feier, an die sich ein Nundgang dur die Ausftellung \{!oß, becndet.

Kriegsre{cht, Gemeknveiständlithe Darstellung der wk(htigeren Kriegagesche n Kriegöverordnungen von Oberlandesgerlhtsrat A. Freymuth. Be:lin, Verlag von R had Otfler. Preis 1 4“. ‘In knapper Form unkerrihtet der Verfasser über das Wichtigste aus dem Gebiete des Kriegsreh18, namentli über datjentge, was bes )jondere Bedeutung für die Daheimgebl:ebenen hat, die den Yater: Tandédier.ff nit mit der als sondern mit wirishofiliher Arbeit leisten; doch wird ouch über d. n Nehtsschvy der Kriegöteilnehmer und die

dem Offizierpensions- ünd dem Manrschaflt versorgung8geseß ge- regelte Difizter- und Mannscaftêversorgung im Falle der Dtenst- und K1tegobeschädigung wie über die den Angehörigen der Cinderufenen und der Kitegsfreiwilitgen tim Falle der Bedürftigkeit zu gewährenden Unterstüßungen und über die Hinterblicbenenbezüge alles Wissens- werte mwmilgeteilt. Vieltah eingefügke Beispiele veranschaulihèn die B@Seutüng dèr behandelten Ge)chesbesitmmungen und erleichtern das Verfländnis. L

Dte Kriegs-Notgeseße und -Notverordnungen de Deutschen Reichs mii dn 1iPgesezlihen Aubführungtbestim- mungen. Eine nah der Z*üfolge geordoete und nach dem Stande der Gegenwart b-arbeitete Ürberst{t, mit einem alphabetiGen Sächveizehnis. 64 Seit.n. J H. W.iß Veilag, München NO. 2. Preis 1,20 #. Unn die Orièentier!ng in den Krtecbnotgesegen und *verordnungen, die vielsah dur Aufhebung, Abänderung und Er- gänzung von Bestimmungen erschwert ist, zu ertelhtern, führt diefe Uebersicht n2ch der Zelt'ole geordnet sämtithe in der Zeit vom 31. Juli 1914 bis zum 1. April 1916 im Reichsgesepblatt veröffent- lihien Kriegögesetze und -verordnungen mit thren Daten und ottea an, kennzeitnet die aufgehobenen, _überholten, ersegten ae senstwie gegenftandslos gewordenen Bestimmungen dur Ee und verweist auf die eingetretenen Veränderungen, die cher falls mit

ohne weit2res feslzuftellen, ob und in weldem Umfange ergangene Kriegkbeslimmung.n noch zu Recht bestehen. Ein alphab-tishes Das vetzeihni3 erlelWtert noh die Benvgung der Uebersit. Zur Er- haltung ihrer tazernden Gebrau sfäbigkeit sollen Na@träge er- einen. N N

n Hvgfene und soziale Fürsorge tn München. Statistische Skizzen öffer!liher und privater Wohlfabrisetnriä; tungen nebft ciner Auswahl von Bildern, herausgegeben vom Statistis@en Amt der Stadt Münche"n. 36 Seiten Text und 61 Seiten Abbildungen. Verlag ter J. Lindauerfhen Univa:sitätösbuhhandlung, Mürthen „Lnpru@hslose Notizen“, jo führt Professor Dr. Morgenroth, d.r Diréktor des Statistischen Amts der Stadt Münthen, die vorliegende Veröffentlichung ein, „find es, die auf den folgenzen Blättern E einer Sammlurg avêgewäßlter Bilder dargeboten werden. Ihr Zwe ist ein dopp-ltez. Für die aroßz Zahl der fremden Besucher Münthens sollen fte tin kurzer, beiehcenter Führer durch die Fülle der Einrich- tungen sein, tie auf hygients@am und sozialem Gebiete der Wol» fahrt der Stadt und threr Bewohner dienen. Dani ben soll die Schrift aber au in der Münchener Bürgerschaft selbît das Inter- esse an den Woblfahrtseinrihtungen threr Stadt erhöhen und ut weiteren Fo:tbilzung dés bereits Geshaffenen Anregung geben.

Nach einem einleitenden Ueberblik über die Entwickung der öffents tien Gesundbeitäpflese und faztalen Sür}orge n Mür chen werden behandelt: Hodtquellwasserieitung, öffeutitde Bruvrm{n, Kanalijatton, Bäder, êffen!liche Anlagen, Porks und Aurflu;sorte, Sport und Spi:1, Wohnrungtw: sen, Lebeosmittetverforgung, Krankenanitalten und Kranten- pflege, Sorge für daz Säuglings- und vorihuipfl {tige Alter, Ktnder- fürforge im \{chilpflihtigen Alter, Fürsorge für gefähidete und ver- wahrlöste fowie für gebreW!ihe Kinder, Schulw:sen, besondere Wobl» fchrtseinrihiungen für die männlich: und weibliche Zugend, Volks. bildunsstettrebuegen, Giniges aus der Arbelterfürsorge, Sürsorge tür | das Alter, städtisches Sv r- unt Leihwesen, öffentlidze unt private Armenpflege und Wobltätigkeiz sowie Abminderung der Sterblithkeit

in München. E di “Malctiuna zur Buh- und Rechnungsführung ÜT Privatforstreviere. Von B. Böhm, Gekeimem Regierung8- und Fo.ftrat in Königsberg i. Pr. Zweite, umgearbeitete Auflage. j 152 Setten. Verlag von V. Neumann, Neudamm. Seb. 6,50, F Der Verfaffer gitt auf Grund reicher Grfabrunaen beachtenswerte Ratscläge jür eine prakri\{e forfilihe Buch- und Nechnungstührung, die dur zablreie Beispiele, abgedruckte und ausgefüllte Foimulare erläutert werden. Das darge|tellte Verfahren ist im wetentlichen demjenigen ähälih, das in den preußischen Staatsforstrevieren üblich ist und fich bewäh: t hat, jedo verichiedentlih vereinfact, soweit dies für Privalforstbetriede zweckgäßig ist. S:ine Anwendung tept den Forstwirt in den Stand, au ohne fkaufmänniie „Vorbildung mit verhättniömäßig geringer Mühe die jährinizen Erträge des Be triebes úbetsihtlih und genau festzustellen. Die Darstellung ist so cinfah, daß fe von jedem Laien, der sie ar f.nerkjam liest, verslanden

werden kann.

5;

Bauwesen.

Der Erweiteruug#bau des Ban- und Verkehre. mufeums in Berlin ift Anfangs dieses Monats für den Besuch erbfsact worden. Damit t der Ausbau des ehemaligen Hamburger Baynhofs zu Museumszroccken vorläufig zum Abti&l-§ gelangt. Mar dem aiten Bahnhofsgebäude brettet fi, wie im „Zentralblatt der Bau- verwaltung" mitgeteilt wird, j t ein ftattlier Ghrenhos aus der an den betden Laugjeit:n von niedrigen Flügelbauten begrenzt wird unt gegen bie Straße Lin dur eine Batunrade oder Sâulensteliung ge- {lossen weiden foll. Dir bereits im Jahre 1911 sertiggeftellte west- liche Flügelbau enttäit das Gleiémuseum, während der neue1öfsnete olilihe Fuügel im Grdgeschoß die Wasjerbauabteilung, im Obergeshoß die Hrhbauabteilung aufnimmt. In den gut beleuhteten Auéeftellungs- räumen haben die biéher nur unzureiWend untergebraten Samm- lungsaegenslände cine vorzüglihe fufstelung gefunden. Der Umfang der Mujseum81äume, deren Gruntflähe bei der Eröffnung 4800 qm betrug, ist mit ten Grweiterungebauten jezt auf 1und 9080 qm an- oewaŒien, außerdem wurden ncch Kcllerräume im Gesamtumi{ang von

etwa 1000 qm gewonnen. Land- und Forftwirtsckchaft.

Komsmunalïie Eigenproduktion. E

Auf bie Bedeutung, welche die Eigenproduïtion der Städte für

die Lebensmittélversorguig thter Bewohner haben kann, ist wiekerholt hingewiejen worden. eben ter Uebernahme der Lebensmittel- verteilung durch die Städte fann die Eigenprodultion pon großem Werte sür die Minterung der Versorcurgs|ckchwierigkeiten sein. i Welcher praktis@e Srtfolg dur tine rationélle fommunale"Eigen- produfiion erzielt werben fann, dafür giót die Stadt im ein lehrreiches Beispiel, über deren Erfahrungen während der Kriegs- geit folgendes ‘berichie! wid: Auf dew Geblete der Schweine- ucht die Statt inlofern selbst produzierend tälig, als sie L chaft tür rationelle Swhweinezuch: angehört, von der fe ic) 2000 bis 3000 Schweine beueht. Auf diese Weise war e der Stadt mögli, das Schweineflets& an Kriegerfamilien zu

1 mästen, Sie zahlt dafür den Marktpreis des Gewichtsunterschieds

n An- und Ablieferun für das Pfund verkaufen.

8000 Karl|óo 16

würde, so würde thr noch ein

neuerdings au in pariawin On AOEUN Vene chwelg auf eigene e R S Stallungen des slädtishen Schlacfhaujes zu gedachtem Zwe ti y Litera ezogen werden, die nach dem Aufhören der Schlachkviehzusührung O url den freien E E 10 bis 12 Wochen alten Ferkeln süc die Stadt Braun-

in Auftrag gegeben woiden ist. 7 ay devdiigte Kraflfutter wird von den Beständen geltefett, die

Betreiben des Minis ertums von der Reichsgetretdestelle für die Daun von Sckweinen zur Versorgung von Kommunalverbänden zur Verfügung ges!ellt worden siad.

emadten guten Erfahrungen werden hoffentlih eine weitere De ae Städten dazu veranlassen, diesem oder etnem anderen Zwoetge der Etgenproduktion thre Aufmetksamfkelit zuzuwenden.

d’Alberts Musikdrama „Ttefland", mit den Dawen Hafgren- E Engell, Deine Bhirkensti öm und von Scheele: Môller sowie den Herren Kraus, Bischoff, Bachmann, S@{weagler und Henke in den Hauptrollen, aufgeführt.

lecpatra" im Shakespeare-Zyklus in Szene. u A x Fran Durieas und den Herren Sommerslorsf, Mühlhofer

und von Ledebur dargesteUt.

Sonnabend, die Ersiauffübrung von Bauernfelds Lustsptel ,Bürgerlich

antis{" statt. i | Y Fund- Dinrcieea Heinz Senger, Rat und Râätin Zabern: Adolph Kurth,

‘Margarete ( ide Gatte Sittig: Paul Harmuth, Kailarine von Rojen : Else Wasa,

den Lohnlakai Unruh: Karl Elzer. Datea uid Fuatorten verzeichnet stad. Hierdur ermöglicht sfe es, | Händen von Adolph Kurth.

| {er Gefinnung, diese Wirtßftände

infanterieregimen1is8 unier ihrem Musikleiter Pauck ausge{ührt.

und fonnte so das Fleish zu 1,06 #4 | bul

ich der Kartoffelproduktion hat ih bie , Der Ertrag dieser Kartoffelwirischaft beträgt rund

S Men é, ° vie es der Stadt ermögliht, ihren

elbedarf n wu eden, f TO'À Sagen e ann Rouen

: adt also den Zentner m

e e f ewinn von 8000 # verbleiben.

etner städtishen Schweitiemästerei ist

randenbura a. H. von der Stadtverordneten-

Ebenso mâslet die Stadt Braun-

Schweine, und zwar sollen die

000 6. I

Die Freies

andil fret gewocden find. Gs soll dabet offenbar

Maßstab vorgegangen werden, da dle Lieferung

Das für die släduische Mast, | welt

90

Die biohexr von einzelnen Städten auf dem Gebtete der Vieh- | in

fes

Theater und Musik. beg

Im Köntglihen Opernbause wird morgen, Sounnaberd, i Be

(Et

Dirtgent t Kapellmelsler von Strauß.

[pielbause geht morgen „UÜntonius Ee ias is Saeierns D iltus le So Die Hauptrollen

Im Schillertheater O0. (Wallner-Theatker) findet morgen, Den Präsidenten gibt Kail Noack, ten Baron

upri(ht, ihre To@ter Cêctilie: Josephine Klein, den Bade- Die Sptielleitung liegt in den

Der Komponist Professor Dr. Marx Neger if, wie e «Leipziger Tageblatt" meldet, gestern in Leipzta A E i wax als Sohn eines Lehrers und Organisten am 19. îâcy 18 13 1 Brand (Bayerishe Oberpfalz) geboren und bildete sich het Quao Riemann in Sondershausen und Wieseaden zum Musiker aus. Seit 1873 trat er als Komponist an die Oeffentlichkeit, zunächst mit Kammermusßikwerken, Liedern und mehbrstimumtgen Gesängen, die ats starke Begabung bewtesen ; in der Folge erregten besonders n zuerst von Karl Straube gesptielten Vraclwerke Aufsehen. A wurde er, 28 jährig, Lehrer an der Köntglichen Alademte für Mal in München, 1907 Musikdirektor an der Universität ag, Moos

Hofkapellmeister und baid darauf Generalmusikdirettor in Meiningen. Im Jahre 1912 wurde er von der Universität L ipzig zum D! doktor der Medizin ernannt. Vor kurzem war er wieder nadh Leipztg übergesicdelt. Zweifellos war Neger, der în Berliner Konzertfälen bäufig am Flügel und am Diriaentenpult e1s{ien, ein Tondichter von starker Etgenart, doch litt sein Schaffen an dem Mangel künstlerischer ODefoncmie, an Uebermaß in der Häufung von Schwierigkeiten für

P

di fe

Maunigfaltiges. Berlin, den 12, Mai 1916.

In der gestrigen Sitzung. der Stadtverordneten stand folgende von an Fraktionen an den Magistrat geriätete Anfrage zur Srörterung: „Welche Maßnahmen gedenkt der Magistrat zu er-

» W r URG ¿zu ficlern und zu regeln 2?" 4 i) eingeinen Mißstände hervorgehoben hatte, die zu der Anfrage Nulaß acaeben baben, antwort-te der Stadtrat Berndt im Namen des Magistrats, die Wsahen zu diesen Mißständen igen im wesertlihen in dem Versagen der} vom Staate geschaffenen Biebhandeléverbände, die z. B. in etwa drei Wochen 40 000 Stüdck S@wetne weniger geliefert hätten, als fie zu liefern „bere pflichtet gewesen wären. Es sei kein Mangel : vaterländi» öffentiid zu erörtern, denn es handle ih nit darum, daß Dezoishland lein Vieb babe, sonteru nur darúm, daß die geschaffene Organisation bis jeyt richt imstande sei, das vorhandene Vieh planmäßig und zweckdienl!ch zu verteilen. Im u Verlauf der E: örterung nähm au der Dberbürgermeifter Wermuth H das Wort, um darzulegen, weite Schritte der Maglstrat unteinehmen Q werde, um zu : reihen. Auf die fentliche folgte eine gcheime Sitzung. Das übli@e Milit ärkonzert zum Besten der Roten Kreuz auf 1 Sorntag von 11

Nachdem der Stadtv. Wurm tie | 6

p p v

P 4 4

Säuglingsfürfsorge eravlag wid am fomme ¿usifabteilung des 7. Garde-

dem Krieg8mosaik vom nen

Die Enthüllung tines Gedenkstein s für den Reuterdarstell-r August Junkermann findet am Jahrestage seines Totes, M nta, den 15. d. M., auf dem Jerufalemer Kirk of, Belealiiarce- firaße, um 5 Uhr Nachmittags ftatt. Der Präsident der Deutsen Bühnengenossenihafst Gusiav dächtnisrede halten.

Unier dem Vorsiß Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albreckt zu Mêccklenburg findet am Mitiwow, den 17. Mai, Abends Sf Ubr, im großen Saal der Philharmonie ein Bortragbabend stait, der vom Afttionsausshuß der Deutshen Kolontalgesellschaft zusammen mit Hen drei hiesigen Abieilungen der Deutschen Kolonial- getellihaft veranfialiet wird. Hierbei wird der Staatélekretär des MNeihsfolonialamis Dr. S olf einen Vortrag über „Welt- krieg und Kolonialpo litik“ halten. Der Zutritt 1st jedermann gestattet. Anträge um kostenfreie U-beclafjung von Eintrittéfarten sind an die Deutsche Kolonialgesellschaft, Berlin W. 35, Am Karls- bad 10 1V., unter Einsendung eines Sreiumichlags zu rihten.

er Vaterlands8dank hat in seiner Geschäftéstelle im Kunft - e R useum wieder einen Berkauf von Kunft- und Edmudck- gegenftänden aus Edelmetall eingerihtet, deren Einshmelzung fich aus tünftlerishen Gründen verbot. Der Vaterlandsdank is der Natioral- stistung angegliedert. Der Erlös jeiner Sammlung dient der Füxsor ge für dic Hinterblicbenen der im Kriege Gefallenen. In ter Hauptsae werden die Gold- und Sübervoträte elnge[@umolzeo und verkauft wetse an die MNelchsbank abgeführt. Nur aus fünfsle- ri|(en und kunsigeiwihtlichen Gründen wird hiervon eine Lubnatime gemacht. Bieber ist bur Einschmelzung allein {ür etwa Million Mark neues Gold und etwa für 300 000 4 Silber vom Baterlaat €- danke der Reichélank ¿ugesührt. Mögen reckcht viele, die extbebt- lies Gold oder Silber in ihrem Vesige haben (pielleicht ein ¿cr- broczenes oder unmodernes Shmudstück, das |chon lange unbezugé und unbeachtet im Kalten lag), es dem Vateclantsdank überweisen. Sie nüyeo damit in doppelter Beziehung ber guten Sache: den not- leidenden Familien gefallener Krieger fannu gebolfen werden, und bew Neiße wird neucs Geld zugeführt.

p D A V AP E E N ga ED

dem verhä zig billigen Preise von 1 für das Pfund ab- e E äßt die Stadt inder und Ochsen bester Rasse

; qui

bei y e Veltrllidenies empfangen und von der Bevölkerung lebhajt begríi

tert S Kanalanlagen,

sonderen Eindruck machte auf

dem die Vertreter Auddr1ck

Dts e Abgeordneten von Seiner Köntglichen Hoheit

dem Prinzen Heinrich und dem Gouverneur von lien Schloß empfange?n. erziiden und eindrucksyollen Worten. : kiepiäsident der Sohranje Dr. Vom! sckchilow aus. x 8 Uhr 42 Minuten is die bulgarishe Abordnung nach Hamburg

geordneten trafen, von Kiel kommend, heute ä

\ophiihen Hl Melonts Der Rektor der Universität, Professor Twardows elonte iy e aide daß e unerbittliWße Prüfung die Lemberga Unier siiät von der Höhe voller Arbeit in den Degrum der U tung zu stosien drohte, als die Wogen des Wel!krieges ü E 08 Unt und seine Hauptstadt hereinbrachen und alle der het ischen : “lm ae widmeten Einrichiungen mit Grabessttlle überdeckten. seunmelr dirk man nah dem Siegeszug der Armee wteder wie zuvor schaffen, jor Sen urd lehren, lréu dei n Traditionen der Vergangenheit und wll Zuve: ht auf die Zukunft. Î „ober

fibce bes KR ata lämyfenden Armee dafür, daß ih Ie m deren ges{i{G!lche Sendung tn der Verwirklihung der Idee der i Bölker ber Monarchie in gleicher Lieve umschließenden Gerechtig dt liege, dem drohenden feindlichen Ansturm machtvoll entgegenstelin l'ornte. Der Promotor Professor Dembinski überreichte gee dem Feldmarschall das Diplom mit einer Ansprache, in der er aut „Die großen Eifolge im Kriege sind auf bie im Frieden gor rad Arbeit zurückuführen, auf das wissenschaftliche und t:chnische Vermözn, auf die ztelbewusßte Vrganifation des ganzen Lebens. Us find ein Ausdru der moralt\hen Kraft, der angesammelten Gneri, der ernen Erziehung, der gedlegenen Bildung, des gestählten Willes und des politisc{en Selbstbewußtseins. ein Kampf der

wet Welten standen elnander gegenüber. : u Politische und nationale Gntwicklung bet voller Wahrung des ¿tau F lichen Gedankens und der flaatlichen Autorität, das sind die Jet der Welt, die stels die Welt unseres Geistes war, der wlr angehört

und für immerdar angehören

das F / und damit Spieler und Hörer. e Ma ademtid)en 3 C aas Eifer in den Reihen der Armee Bie A vorragenden Anteil an {hrèn Erfolgen habe. D E p bewußztsein, die tiefpatriotishe Denkungsart und g a Stand der akademi\chen Jugend ia den Reihen der Armee an nicht rühmend genug heaivorgeboben werden. if ie Flei [0Tg1 iner Bevölke- j : S ATCUCR, Um die Flei chBDer) c TAaung der Berliner Wv [fe L been ÜUviversität fow!e allen akademischen Stätten ne stearcit : teentetem Ringen, an dessen runmehr zweifellos erjolgreiwem Grd resu!tat alle Wissenschaften hervorragenden Anteil haben wert) weiteres, rasches, beirlihes Emporblühen.

mert8vorftellung. ) ¡wei Aufzügen nah U Guimera von Rudolph Lothar. Rickelt wird bet der Feier die Ge- | Eugen d’Albert. Y

s Negte: Herr Negifseur Herter.

von Shakespeare, deutsch von Tieck. Jn Szene gefeßt von B Regisseur Dr. Bruck, Anfang 7# Uhr.

Freipläße find aufgehoben, pon Giacomo Meyerbeer.

Ktel, 11, Mai. (W T. B.) Ueber den Aufenthalt dee V \ Kiel wird berihtet: Die Ah, bien Ge Le ibrcs Uabunfi vot Stadikommandanten und

verständiger Führung die Marine, iee, ACANE g ta und ver Gim Schiffe. Be, fie der eines U - Bootez

ri M eines. der moderniten Schlachtscbiffe, auf I

ung threr Stimmy artens mit Res Betriebes der

den Besichtigungen

die inmitten

Zwischen

da sie

aben, y wellten.

Krieg flotte

Klel im König, Prinz begrüßte die Abgeordneten mit

Den Dank dafür \prah der Abends um

Der

tergéreist. R A E 6 i bulgarishen Ah, Hamburg, 11. Mai. (W. T. B.) Die bi dad um 10 lk,

Min ler etn, Auf dem Hauptbhahnhof waren der Direktor of ‘Eccgiofontinisfn tür die Meihs- und auswärtigen 'engelegen

& Beretnigun Dr. Sm und als Vertreter der Hamburger Q Ie Sricabe Gulgariens der Chefredakteur von Eckardt und der Pro,

or Philenius zum Empfang anwesend. Auf dem Bahnhof und

dem Wege zum Hotel wurden die Gäste vom Publikum herilig

rüßt. P lictaiGdin

M i . Mat. (W. T. B) Im Standorte des Armes Sa ant Vet die Promotiton des Feldmaischallz zherzons Friedrih zum Ehrendokltor der philo, ) Fakultät der Lemberger Untyersitält ftatt,

Die Universität danke dem obersten Au

Die Kriegbtain

Dieser Krieg ist leßten Eids Der Sieg vor da Nicht zwei Armen

Die freie individuilk

Ideen und Weltanschauunaen. ?avein Lemb-rgs war der Steg einer Weit,

wollen. S Ls thn , / è s d 4 A" tte e Oanthab

‘fer cultura ingenii nostri fpreten wir un ere '

Ñ aus.” Der Feldmar\hall Erzherzog Fri edrich nabti

Diplom entgegen und führte aus, er banke für die ‘itz

der gesamten von thm befehligten Armee bewiesen!

um fo größerer Freude, als die Blüte tx

l D jeßt in diesen {weren Zeiten mit m

Der Erzherzoz {li „Ach wünsche der philosovhischen Fakultät de

Waiten :

Mailand, 11. Mai. (W. T. B.) Laut „Corriere della Sen] erspürte man heute früh in Potenza ein E B ¿lferurg floh auf die Straßen. Schaden wurde angekli rit:j

erurlacht.

teres Mitt

Amsterdam, 11. Mat. (W. T. B.) ‘Ein hiesiges Vi reldet ous Weltevreden, daß auf den dort liegenden Swifse er bolländishen Kriegömarine große Desertionre ekommen sind. In Weltevreden wetgerten sich etwa 300 Fahne!

hel‘en, foweit die Befuanife der Stadtverwaltung Aüdtige, auf die Schiffe zurüdzukehren.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 123 Tis Tiefland. Musikdrama in einem Se t Ñ iter N Ra Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister Dr. L P Anfang 7{ Uhr. F 129 Abonnementsvorstellung, Shakespea:! Trauersptel in fün! 5

11

Scau'pielbaus, Z3yflus. Autonius uubv Cleopatra.

Sonntag: Opernhaus. 124, Abonnementsvorstellung-. Dienfi 2 Cos: Lt Die Afrikaueriu. Oper in fün! 5 Text von Eugène Sczibe, deuts) Fecbinand Gumbert. Aufang 74 Uhr. un a i

Schauspielhaus. 130. Abonnementsvorstellung. enii- und Eh vie N E Rosenmüäller uud Finke, Lust)piel n Jufzügen von Carl Töpfer. Anfang 74 Uhr.

Familiennachrichten. Geboren: Ein Soha: Hrn. Hauptmann Lothar Fihrn. ron 0

(Dreéden), il Gef eben Fr. Sophle Gräfin vou Stillfried-Rattoniß,

Tillgner von Sebottendorff (Breslau).

14

Verantwortlicher Nevakteur: Direktor Dr. Tyr ol in Chatlottentil i Verlag, der Gie ( 2! Agen) 0) R ini Dru dex Nord Be Siibeitasirate 94 Sechs Beilagen (eins{ließlid Warenzeichenbeilage Nx. 37) H sowie bie 978, u. 974, Ausgabe dex Deutschen Berit

| des Innern dazu, das Urteil | Wer hat dem Neichsamt des

Veteiliaten ungünstia zu wirken.

| einmal den Grundsaß, in politis{en Vergehen unter allen Umstän-

| wollen, baben

| bedauert, aeaen | au nehmen, sondern aus rein prinzipiellen Gründen. Seit ieber galt | behandluno bei der Ausübung irgendeiner geseßlichen Befugnis zu-

| zulassen. T&wankende einzuführen.

nommen. Der Abg. Rühle, der mit am lautesten Pfui! ruft, Und der Abg. Vogtherr, der dazwischen ruft: Eine Schande

S taats sekretäre.

Erste Beilage

—_ r

jun Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger,

A

Berlin, Freitag, den 12. Mai

a E j; M ———————————————— A 2E

Parlamenksberiht.*)

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

_Abg. Haase (Soz. Arb.-Gem.): Mit Necht ist vom Bericht- erstatter betont worben, daß auf Grund des Artikels 31 derx Verfassun jedes Verfahren auf Verlangen des Reichstags sistiert werben fann, ebenso, daß es ständige „Praxis des Reichstags gewesen ist solchen Anträgen zuzustimmen. Das Necht des Parlaments auf die Zeilnahme aller seiner Mitglieder an den Verhandlungen muß höher stehen als die rashe Durchführung des Strafverfahrens. Diese un- verbrühlihe Norm ift auc ftets unabhängig von dem Willen des Beteiligten beachtet worden. Gegen den Gedanken zwischen den einzelnen Mitgliedern des Hauses zu unterscheiden nach der Art ihrer Beteiligung, muß mit aller Entschiedenheit protestiert werden. Wobin sollte das führen? Oft haben sih die Anschauungen eines einzelnen im Laufe der Zeit durhgeseßt. Keine Mehrheit im Parlament darf so anmaßend sein, sole Differenzierung vorzunehmen. Auf die juristishe Seite der Angelegenheit würde ih nicht eingehen, wenn nicht die gestrigen Zeitunasbecricte und die daran anges{lossene Be- sprechung geeignet wären, die Meinung zu erweden, als ob das Ver- brechen des Landesverrats bereits feststände. Diese Auffassung muß ih als durchaus irrig bezeichnen: es fann davon nah meiner festen Ueberzeugung gar keine Rede sein, Jch habe wiederholt als Ver- teidiger Angeschuldigten meine Hilfe geliehen, welde wegen Ver- breitung ganz ähnlicher Flugblätter verfolgt wurden; niemals ist ihnen damals das Verbrechen des Landesverrats unterstellt worden. Die Einleitung d i e \ e s Verfahrens muß Aufsehen erregen und auf- fallen gerade nah dem Inhalt der Akten. Selbst dem Oberkommando ist der Gedanke nit gekommen; nirgents findet sib in den Be- gründungen der Haftbefehle eine Ausführung in dieser Nichtung. Hineingeworfen is der Gedanke des Landesverrats in die Sache von dem Berliner Polizeipräsidenten Perrn von Jagow. Aber überaus charafteristish if es, daß Herr von Jagow ganz im Gegensaß zum Referenten den Landesverrat nit erblickt in dem Flugblatt, sondern in einer ganz anderen Tat; denn er schreibt an das Kommando: Der Abg. Liebkneht erklärt auch, daß er mit Gesinnungsfreunden im feindlihen Auslande zusammenarbeite, um den Weltkrieg sobald als möglih zu beenden, und der Polizeipräsident fährt dann fort: Liebkneht is damit des Landesverrats dringend verdächtig. Der Polizeipräsident v. Jagow hat in seinem Eifer die Ausfage Liebknechts falsch verstanten. Liebknecht hat gar nit gesagt, daß er mit Gesinnungsgenossen im Auslande zusammengearbeitet babe, sondern daß er hier für den Krieden arbeite in der gleichen Richtung wie seine Gesinnungsgenossen anderer Länder. Wie soll der Abg. Liebknecht dadur zu einem Landesverräter werden, daß er \sich zum pweck des Friedens mit Gesinnungsgenossen anderer Länder in Ver« fozialdemokratische Partei, obne Aus-

bindung seßt. Die gesamte

nahme, hat es stets für ibre Pflicht angesehen, den Friedensgedanfken zu fördern, um aus diesem entsegliden Völkergemegßel berausézu- kommen: die das tun, sind nit Landesverräter, sondern sie entfalten die allerverdienstlihste Tätigkeit. Liebkneht hat niemals etrvas unternommen, um das eigene Volk zu schädigen. Er glaubte viel- mehr, daß es notwendig sei, die Volksmassen aufzurufen, um dadurch auf die Negierung einzuwirken, im Interesse einer raschen Herbei- führung des Friedens. Die Leidenschaften und Verstimmungen über das leßte Auftreten des Abg. Liebknecht bier im Reichstage sollte Ihr Urteil nicht trüben. Leidenschaften sind \{lechte Berater. Der Berichterstatter hat dos Fluagblatt nicht vorlesen wollen, er berief sich auf den Kommissionsbeshluß. Ih würde kein Bedenten tragen, es bier in extenso vorzutragen, ih will es aber unterlassen. War das denn so etwas S{limmes, was der Berichterstatter als Quintessenz des Flnablattes vortrug? Ich hatte allerdings den Ein- drud, daß den Referenten eine Gänsebaut überlief, als er das Wort „Klassenkampf“ aus\sprad. Die Demonstration am 1. Mai war eine durchaus friedlide, nit ein einziger batte eine Waffe bei sich. Wenn dur eine folde Demonstration dem Auslande Vorscchub geleistet werden könnte, dann wäre es um uns sehr \{limm bestellt. Bon Führern der sozialdemokratisben Partei sind bier wiederholt sebr starke Ausdrück- gegen den völkerverbeßerden Kapitalismus und gegen den Völkermord gebrauht worden, und niemand hat darin Landes- verrat gesehen. Mögen doch die anderen Parteien an ihre eigene Fergangenheit denken! Sind nit fcüher Mitglieder des Zentrums und der Fortschrittspartei offiziell als Vaterlandsfeinde und als NReichsfeinde bezeidnet worden? Es gab eine Zeit, wo, wenn der bedeutende Führer der Forts{rittspartei kaum das Wort ergriff, der Reichskanzler den Saal verließ. Noch in diesem Jahre hat ein Mitglied der nationalliberalen Partei, Dr. Stresemann, davor gqe- warnt, irgend einem Mitgliede des Hauses den Vorwurf der Vater- landslosigkeit zu maden. Aus den Akten ift ein Scbriftstück be- merkenêwert, das unterschrieben ist: Im Auftrage: Lewald. In diesem an die Kommandantur gerihteten Schriftstük heißt es: Auf der Tagesordnung der Sißung des Reichstages vom 9. Mai steht der Antraq der sozialdemokratishen Fraktion auf Hasftentlassung des Abg. Liebknet. Jch zweifle nicht daran, daß dieser Antrag abge- lehnt werden wird. Jch halte es aber, um dies Ergebnis zu er- zielen, für unerläßlich, daß dem Reichstaq sobald wie möglich die Unterlagen für das gegen den Abg. Liebknet eingeleitete Straf- verfahren gegeben werden. Wie kommt ein Beamter des Reichsamts m des Reichstags vorweg zu nehmen? Innern die Jnformationen zur Ver- Diese Stellungnahme ist dazu geeignet, auf die Jch aebe mih nit der Hoffnung bin, daß meine Ausführungen in diesem Hause an dem Resultat etwas ändern können. Aber das kann ih Ihnen erklären, nabdem Sie

fügung gestellt?

durchbrechen

Die

Strafverfabrens zu bes{blteßen, di

Stelle der Norm die Willkür oeseßt.

Willkür bat allemal \chlimme Folcer

A T bat allemal tihlimms ICLIGEeN. : : \ Abg. Dr. von Laszews ki (Pole): Die volnische Fraktion den Antraa stimmen zu müssen. Sie tut dies nicht

dem Abg, Liebknecht zu Liebe und nit, um sein Verhalten in Schuß

den Aussekung des

R » 4 Le an

ur fie als Grundsaß, kein Ausnahmegeseß und keine Ausnahme-

Wir wünchen nit, an Stelle der bisheriaen Praxis eine L En a a sind deshalb genötigt, n Kom- missionsantrag abzulehnen.

Damit {ließt die Besprechung. :

Der Antrag der Kommission wird darauf in namentlicher Abstimmung mit 229 Stimmen gegen 111 bei zwei Stimm- enthaltungen angenommen. Dagegen stimmen geschlossen die beiden sozialdemokratischen Parteien und die Polen.

Das Ergebnis wird von der Mehrheit mit Beifall und von den Sozialdemokraten mit lebhaften Pfuirufen - aufge-

für den Reichstag! gerufen.

eines Geseßes zur gesetzes fort.

_ Abg, Dr. Oertel (dkons.): Au wir wären mit der Erledigung dieses eseßentwurfs ohne Aus\chußkeratung einverstanden gewefen. Da aber eine große Partei einen diesbezüglihen Antrag gestellt hat und eine andere sid dem angeschlossen, jo haben auh wir nichts figen eine Aus\c{ußberatung einzuwenden. Das Vereinsgeseß war ür uns ein Zugeständnis an die nun überwundene Blockpolitik. Wir konnten aber nur zustimmen, weil die Fernhaltung der Jugendlichen bon allen politischen Erörterungen darin enthalten war. Dieser Auf- |alung find wir auch jeßt nee Wäre ih damals \{on im MNeichstag gewejen, dann bätte ih mi vielleicht der Mittäterschaft an dem Vereinsgeseß nit mits{chuldig gemacht. Am 20. März 1915 erklärte Staatssekretär Delbrück, daß die rechtlide Stéllung der Gewerk- aften allerdings einer Sicherstellung bedürfte, abér die Frage fönne erst nah Schluß des Krieges geprüft werden. Am 20. August 1915 erklärte Ministerialdirektor Dr. Lewald, daß eine Aenderung der Ge- leßgebung in diesem Punkte nötig geworden sei. Es lasse ih jedoch noch nit übersehen, wann sie eintreten werde, Am 27, August des- selben Jahres ertlärte der Staatssekretär selbst wieder, er könne die Vorlage des Entwurfs nicht für einen bestimmten Zeitpunkt in Aus- sicht stellen, da er einerseits nidt übersehen könne, wann der Moment zu einer Neuorientierung für die verbündeten MNegierungen in Betracht tommen könne, und andererseits mit den verbündeten Regierungen noch keine Verständigung über diese Se Lag sei. Am 18. Januar 1916 teilte Ministerialdirektor Dr. Lewald mit, daß diese Verständi- gung inzwischen erfolgt sei und die Vorlage alsbald dem Reichstage zugehen werde. In den ersten Monaten des Jahres kam sie nit. leber den Begriff „alsbald“ kann man ja verschiedener Meinung sein. Am ß, April drohte der Abg. Scheidemann mit der Entrüstung der Arbeiterschaft und wandte sch mit s{ärfster Entschiedenheit gegen angebliche preußische Widerstände. Gleichzeitig verlangte er mit einer fast als Drohung zu bezeichnenden Kraft, daß „alsbald“ wirkli in Srseinung treten solle. Direktor im Reichsamt des Innern Dr, Lewald nahm sofort am-anderen Tage Gelegenheit, den Abg. Scheide- mann zu beruhigen, unter dem Hinweis darauf, daß die Vorlage noch in dieser Tagung dem Reichstage unterbreitet werde, Ich stehe nun auf dem Standpunkte des Staatssekretärs, den er in der Mitte des Vorjahres einnahm, daß die Erledigung dieser Frage erst nach dem Kriege erfolgen könne. Solche Fragen dürfen während des Krieges nit erörtert werden, da sie den Burgfrieden gefährden. Denn es könnten [eiht au alle anderen Forderungen erhoben werden, Es soll sich hier um kein Sondergeseß handeln. Tatsächlih ist es aber ein solbes Sondergeseß zugunsten der Gewerk chaften. Ich freue mich, daß niemand widerspricht. Ich würde mi n auf den Abg. Legien berufen, der den Entwurf mit seinen eigenen Worten als ein solbes Sondergeseß bezeichnet hat. Nun soll das Geseß aber nicht allein für die Gewerkschaften gelten. Es e streckt ih auf Vereine von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. as wird ausdrüdlich in der Begründung hervorgehoben. Auch Vereine umfaßt es, die aus beiden zusammen bestehen, Danach bezieht sib das Ge- seß auf alle Veteine: soweit sie dem Vereinsgeseß unterstehen. Nur die landesgesehlicen Bestimmungen, soweit sie dur das Reichs- bereinsgeseß nicht aufgehoben sind, werden durch dieses Geseß nit berührt. Auch die Landarbeiter, soweit sie Vereine gebildet haben, fallen unter das Geseßz. Mit besonderer Liebe wurde gestern die Cingabe des Deutschen Landwirtschaftsrates Und des Bundes der Landwirte behandelt, Diese waren aber an die betreffenden Stellen schon gerihtet, bevor noch die Einbringung dieser Vorlagen bekannt war. Nun verlangt der Landwirtschaftsrat weiter nichts, als daß an den bisher bestehenden Verhältnissen unter der landwirtschaft- lichen Bevölkerung mihts geändert wird. Allerdings wird im Laufe der Eingabe des Landwirtschaftsrates noch hervorgehoben, daß die bevorstehende Novelle nicht auf die Landarbeiter ausgedehnt werden möge. Aber der Deutsche Landwirtschaftsrat muß doch ében für die Interessen der Landwirtschaft eintreten. Damit sollte doch nit aus- gedrüdt werden, daß er nit einverstanden ist, daß die Novelle sich auf die stäbtisben und industriellen Arbeiter erstreckt. Nur der Friede in der Landwirtschaft solle nit gestört werden. Dies wurde u. a.

damit begründet, daß das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeit-

nehmern in der Landwirtschaft ein anderes als in der Industrie ist.

In der Landwirtschaft herrscht eine engere _Arbeitsgemeinschaft. Der Bund der Landwirte wies dann au darauf hin, daß er nach Kräften

bestrebt ist, die Landarbeiter in einer vernünftigen Form zu organi-

sieren und besondere Arbeitsausschüsse zu bilden. Auf jeden Fall sei

man aber bestrebt, das alte patriarhalishe Verhältnis aufrechtzu-

erhalten. Hier sollen sich Arbeitgebex und Arbeitnehmer nit als

Todfeinde gegenüberstehen. Das ist der Zweck der Eingabe des Bundes

der Landwirte. Jch will nur auf die Gefahren hinweisen, die für

das deutshe Volk und für das Reich entstehen können, wenn den Land-

arbeitern“ gestattet würde, Verabredungen für Arbeitseinstellungen zu

treffen. Die diesbezüglichen Bestimmungen sollen ja auch durch diese

Novelle unberührt leben. Herr BVecker-Arnsberg ließ dur{blien,

als ob ihm eine solde Aufhebung des preußischen Gesecßes nicht un-

angenehm sei. Allerdings findet sih in der Begründung des Ent-

wurfs keine Bestimmung darüber, daß diese Bestimmung aufreht-

erbalten bleiben soll. Das ist wahrscheinli vergessen worden. „Die

Gewerkschaften dürfen jeßt alles besprechen, was wirtschaftspolitischer

und sozialpolitischer Natur ist. Die Begründung führt ja die einzelnen

Dinge auf, aber es sollen nit nur die sozialpolitishen und wirt-

schaftspolitishen Fragen besprochen werden dürfen, sondern auch alle,

die eine dahinzielende Bedeutung haben. Was kann man darunter

nit alles verstehen? Jch möchte einen Preis auf die Beantwortung

der Frage ausseßen, was jeßt nicht alles besprohen werden darf.

Die Grenzen zwischen wirtscaftspolitischen &ragen und den rein

olitishen Fragen sind so flüssig, daß sie ineinander übergehen.

Foggei der auswärtigen P sollen nicht behandelt werden dürfen,

aber spielen nicht unsere Zoll- und andere Fragen hier hinein? Achn-

lih steht es mit den Frauenrechten und mit dem tenr Auch dabei kommen wir in die rein politischen Fragen hinein. Was darf also nicht erörtert werden? An all diesen Erörterungen sollen nun Jugendliche teilnehmen können, da Jugendliche unter 18 Jahren Mitglieder der Gewerkschaften werden können. Es darf dann nicht wunder nehmen, wenn einmal ein Kegeljunge bon 14 Jahren das Wort ergreift und sih über die Notwendigkeit des Frauenwahlrechts ausspricht. Das ist kein Scherz. Es ist mir bitter ernst damit. Unsere Jugend soll nit vor ihrer Reife in die politischen Kämpfe hineingezerrt werden. Das ist eine Verfehlung an der Jugend, - Wir stehen hier nit allein. Der jeßige Rei sfanzler hat als Staats- sekretär im Jahre 1907 \ich in demselben Sinne ausgesprochen. Dieser führte aus, unsere Jugend dürfe nit im Klassenhaß gauf- wachsen. Dieser Meinung bin ih noch heute. Die Saat des Klassen- hasses ist zu leidt gesät und kommt zu leiht zur Reife. Auch aus der Zentrumspresse und von führenden Zentrumsherren, auch bon Bischöfen, sind derartige Aeußerungen gehört worden. Ich weiß nit, wie diese Herren ih Lx Ju dem eell stellen werden. Am meisten freue ih mi, daß ich mich hier au einen Herrn der fort- schrittlihen Volkspartei berufen kann, der wohl wie keiner in der

Aenderung des

Frauenwablrech{cht.

*) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und

Seele der Jugend zu lesen versteht und sie am besten und tiefsten

werden vom Präsidenten zur Ordnung

Das Haus setzt darauf die erste Beratung des Entwurfs BElÉINS

führte einmal im MNeichstage aus, er betrahte es als än Unglück, wenn die Jugend in die politischen Grörterungen hineingezogen würde. Man fonnte zweifeln, ob er auch soziale und wirtschaftspolitishe Fragen damit meinte. Ih freue mich, daß er später Gelegenheit nahm, hierüber jeden Zweifel zu beseitigen. (Ss ist deshalb unbedingte Pflicht für uns diesen Gesetzentwurf abzulehnen. Aehnlich hat sich auch Dr. Trau in einem wundervollen Aufsaß über diese Frage ausgesprochen. Der Abg. Traub befürchtete eine innere Verödung der Jugend- lichen, wenn sie in das politische Getriebe bineinae Mee würden. Das ist mir ganz aus dem Herzen gesprochen. Der Abg. Müller- Meiningen sprach gestern das schöne Wort, dieser Gesehentwurf sei der erste Schritt auf dem Wege zu. einem neuen Deutschland. Nach unserer Meinung steht uns der Frühling unseres- Volkes näher, wenn wir den Wünschen der Abgeordneten Kerschensteiner und Traub fol- gen als dem Abg. Dr. Y üller-Meiningen. Wenn wir uns gegen den Entwurf erklären, so stellen wir. uns damit auf den Standpunkt

des Staatssekretärs. A S ] Ministerialdirektor Dr. Lewald: Der Abg. Dr, Oertel “o die ih gestern ftesent t

kennt. Dr. Kerschensteiner

in seinen Ausführungen an der Tatsache,

habe, nämlich daß dur diesen Gejegenkwurf an dem bestehenden Zustande nichts geändert werde, lautlos vorübergegangen. amit entfallen alle diejenigen Einwänte, die ec - gegen den Entwurf erx- hoben hat. Dieser ift nur eine Sicherung gegen eine unsichere, hin- und herschwankende Praris, wie sie durch die -Nechtspreung hervor- gerufen worden ist. Gerade dem Landarbeiterverband können junge reute unter 18 Jahren angehören. Personen von 18 bis 20 ahren sind do auch jugendlih. Für die Teilnahme der Jugendlichen an der Organisation hat seinerzeit auch der Nbg. Oertel gestimmt. (Zuruf des Abg. Grafen von Westarp: Gezwun enerweise!) Ge- wiß, das Vereinswesen ist eine liberale. Errungenschaft. (in onfer- vativer Abgeordneter bat einmal gesagt, .das Vereinsreht ist die Schere, mit der die konstitutionelle Dalila dem Sünson der Mon- archie die Loen beschneidet, um. die Minister den demokratischen Philistern wehrlos in die Hände , zu. geben. - Das war der Abg. bon BVismarck-Schönhausen. Ich weiß nicht, wie die Loten dés Abg. Vertel gefallen sind. Jedenfalls enthält .der- vorliegende Entwurf keine Erweiterung des bestehenden Nechtszustandes, sondern er wehrt nur eine ungleichmäßige und zur Unsicherheit - führende Handhabung des Vereinsrehtes ab. :

Abg. Dr. Jun ck (nl): Anregungen und Ag vorslägen zu diesem (Entwurf werden wir. uns nicht versagen. 1) finden wir z, B. die Wünsche der Staatsarbeiter durchaus begreiflich. Die Staatsarbeiter fallen an sih unter das Goseß, denn dieses macht keinen Unters chied zwischen den verschiedenen Arten von Berufsvereinen. Was sie bedrükt, ist, daß ihre Vereinsfreibeit durch partikulare Be- stimmungen eingeschränkt wird. Wenn wir. also berechtigten Wünschen Gehör senken wollen, so baben wir dow den- CGindruck, als wenn die Bedeutung des Gesektes vielfach übershäßkt wird. Wir müssen daran festhalten, daß das Geseß nur ein Poli eigeseß- gewesen ift und daß das Koalitionsrecht durch das Vereinsge\seß an s nit berührt ift: auch diese Novelle ijt im wesentlichen polizeiliher Natur und bescitigt nur einige Fesseln, über deren Beseitigung man si seinerzeit nicht bat mgen tönnen. Gs soll jeßt nur der eigentliche Wille des Gesehz- gebers gegenüber der RNechtsprebung durchgeseßt werden. Der Abg. Oertel bat seine Bedenken doch in etwas. starken Farben aufgetragen, ällerdings nit so star wie der Deutsche Landivirt- shaftêrat. Jh nehme an daß dieser seine Eingabe abgefaßt hat, ehe er den Inhalt der Novelle kannte. Es - ist doch eine starke Uebertreibung, .die kaum überboten wer- den kann, wenn dieser von einer Bedrohung unserer Kultur spricht. Das Vertrauenéverhältnis zwischen Arbeitgebern. und Arbeitern wird ur diese Novelle nicht gestört. Selbstverständlih liegt aub uns daran, daß unsere Jugend nit vorzeitig in den Staub und die schleckchte Luft der Versammlungen hineingezogen wird. Der springende Punkt liegt aber ganz wo anders, Der Abg. Oertel fürchtet von diesem Geseh eine Vergiftung der Seelen der Jugend, während“ wir meinen, daß es sich hier bloß um eine Beseitigung von Polizeis{ranken bandelt. n den Fabriksälen hat man eine ganz andere Gelegenheit, auf die Jugendlichen einzuwirken, als in den Versammlungen. Für die Jugend erwarten wir viel mehr von den Gewerkschaften elbst, denen unmögli daran gelegen fein kann, daß si unreife Burschen ‘an Ver- sammlungen beteiligen. Den jungen Leuten foll Gelegenheit gegeben werden, mitzuberaten dort, wo sie selbständige Arbeitsverträge -ab- s{hließen können. Dieses gan seß soll ein Akt dès Vertrauens sein gegenüber den großen Kreisen, die si in dieser schweren Zeit als treu, gewissenhaft und zuverlässig gezeigt haben. Wir wollen damit zeigen, daß unsere Reden von 1914 ernst gemeint gewesen waren, daß wir sie in die Tat umseßzen wollen. Dieses Gesetz soll ein bescheidener Schritt auf dem Wege zu diesem Ziele sein. L

Abg. Stubbendorff (Deutsche N: J will nit untersuSen ob es nicht opportun gewesen wäre, diese Novelle erst nah dem § E einzubringen. Wir müssen uns mit der Tatsache abfinden und sind bereit, in der Kommission an dem Geseß mitzuarbeiten. Wir freuen uns, daß alle Arbeiter, auch die Landarbeiter, dur dieses Geseßz niht weiter beschränkt werden sollen, Res daß ihnen die Freiheit, die ibnen gewährt ist, au verbleiben soll. Wir dürfen die landwirt- schaftlichen Arbeiter in der Aussprache über Lebensfragen nit scklechter stellen als andere Arbeiter, Dasselbe gilt auch von den Staatsarbeitern, Allerdings ein Streikrecht unter Kontraktbruch dürfen weder die land- wirtschaftlichen Arbeiter noch die Verkehrsarbeiter für si in An- spruch nehmen. Wohin soll es führen, wenn diese Arbeiter von beute auf morgen ihre Arbeit niederlegen können. Deshalb schließen wir ja gerade langfristige Arbeitsverträge mit unseren Arbeitern ab. Dex Streik ist eine große Gefahr für die Ernte usw. (Fs fommen hier allgemeine Wohlfahrtsinteressen in Betracht, namentli auch in bezug auf die Verkehrsarbeiter. Wir werden also an dem Geseß mitarbeiten in der Hoffnung, daß etwas Ersprießliches dabei herausfommt. F

Abg. von Trampczynski (Pole): Die preußische Neaierung hat sih aus den 1Surteile1 Heraus : Beschränkung der Vereinsfreiheit am vorteilbaftesten ienen. die vorliegende Novelle ist nit viel besser als der bestehende Zustand. Wir befürchten, daß unsere gewerk\aftlichen Vereine nur deshalb zu politischen aestempelt werden weil sie in polnisckcher Sprache ver- handeln. Wir balten deshalb die Vorlage für durchaus ungenügend. Wir werden uns bemühen, in der Kommission sie möglichst zu ver- béssern. Von einer MReform des Vereinsaeseßes kann man solanae nicht sprechen, ehe nicht seine {Slinmnsto Fessel, der Sia P ndEAN ab. ges{nitten wird. Wir kämpfen wegen der Abschaffung diejes Para- graphen einen {weren Kampf, Er ist ein Ausnahmegeseß oeoen die Polen. Man vertröste uns nit auf die Zukunft, sondern beseitige ihn ¡cht schon, wie es der Reichstag ja au {Gon im vorigen Jaht wünscht hat. Geschähe dies nicht, so würden Worte und Taten Widerspru stehen. O Hierauf wird Vertagung beschlossen. i:

Schluß 614 Uhr. n Sizung Freita

Kurze Anfrage, Etats des Reichstags, des Reichssche des Allgemeinen Pensionsfonds und Fortseßung abgebrochenen Beratung.) E

tetetrtemrennettretewi Ä

Gerichtsurteilen diejenigen herausgesu&t, die s e Au