1916 / 117 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 May 1916 18:00:01 GMT) scan diff

g getragen wird. Die Klagen und Beschwerden über [hlechte usw, haben s in leßten Jahren gehäuft. Das

doch darauf e: die en Klagen

die Mnideibo ahtung geschenkt hat. : die Verwaltung [tend macht E der Kriegszeit Befö gen ist lich seien, o ließe sih das höôren bei einer Kriocgsdauer, die viel Lit es Mo- nate gewährt bätte. Jeßt aber sind wir fast zwei Jahre im Kriege, und da muß mit allem Nachdruck Abhilfe gefordert werden, Min- destens müssen einigermaßen ausreichende Teuerungszulagen gewährt werden. Die Teuerung hat einen geradezu ershreckenden Grad er- reiht. Der Nahrungsmittelaufwand pro Woche für eine fünfköpfige Familie ist von 25 M bei Kriegsausbruh son bis Februar 1916 auf 43 ( gestiegen; seitdem ist dieser Betrag noch weiter gestiegen. Die Zulagen müssen erhöht und die untere Finkommensgrenze muß von 2100 M beraufgeseßt werden mindestens auf 2500 A. Auch die Zulagen für die niht etatêmäßigen Angestellten müssen erhöht werden. Besonders {chlimm ist es um die Lage der weiblichen Hilfskräfte der Post bestellt. Sie baben sich durchaus bewährt; man sollte fie also aud besser bezahlen. Jn Görliß erhalten fie täglih 2,70 M, das stellt geradezu eine Ausnußung dieser Hilfskräfte dar. Gbenso leiden die Rubegehaltsempfänger und die Hinterbliebenen der verstorbenen Beamten, hier müssen ausreicende Unterstüßungen gewährt wer- den; ebenso sind die Postagentinnen, die man jeßt auf dem Lande aushilfêweise beschäftigt, einer böheren Abgeltung threr Leistungen dringend bedürftig. Aub mit der. mehr als stiefmütterliden Behand- lung der Landbriefträger muß endlich aufgeräumt werden. Der RNerbs\chaßsekretär erklärte die Beschaffung der erforderlichen Mittel für sehr s{wierig; es handle sich um 14 Millionen Mark. Mit solchen Ziffern kann man uns, fit wir im Kriege uns an ganz andere Zahlen haben gewöhnen müssen, nit mehr imponieren. Sehr be- dauerlih ist, daß der Staatssekretär niht einmal den bescheidenen Wunsch der Kommission wegen der Löschung der Disziplinarstrafen erfüllen will; ihm sckeint doch der gute Wille zu fehlen. Bei Neueinstellungen sollte die Postverwaltung mehr als bisher auf Kriegsverleßte Nücsiht nehmen; diesen gebührt der Vorzug, au wenn die weiblichen Hilfskräfte sih bewährt baben. Die Gewichts-- grenze für Sendungen aus dem Felde nah der Heimat sollte über 24 Pfund binaus erhöht werden, damit die Soldaten wenigstens ihre shmubßige Wäsche ohne besondere Kosten nah Hause \hicken können. Zh hoffe, daß dieses Wenige und Vringendste unserer Forderungen zur Durchführung gelangt. Ein Fall von Verleßung des Briefgeheim- nisses ist in der Kommission zur Sprache gekommen. Wir beklagen solche Vorkommnisse aufs tiefste; der Reichstag sollte si aufs \chärfste dagegen erklären, denn das Vertrauen in die Postverwaltung wird dadurch erschüttert und ihr Ansehen im Auslande niht gehoben. Die Postverwaltung hat die Verantwortung dafür in der Kommission ab- gelehnt; das ist uns niht recht verständlich, denn die Unverleßlichkeit des Briefgeheimnisses is auch durch den Belagerungézustand nicht auf- gehoben worden.

Abg. Hub ri ch-Oberbarnim (forts{r. Volksp.): Zum ersten Male haben wir es mit einem Defizitabshluß der Post zu tun. Das ist awar sehr bedauerlih, aber aus den Kriegéverhältnissen, unter denen die Verwaltung arbeiten muß, nur zu verständlich. Der Minderertrag ist zum großen Teil auf die fast unentgeltliche Beförderung der Feld- post zurüczuführen. Die Feldpost hat jeßt in einer einzigen Woche so viel zu leisten wie in den ganzen 814 Monaten des Krieges von 1870/71. Die Leistung der Feldpost ist 36mal so groß wie damals, das Personal hat aber nur eine Verstärkung auf das 214 fache erfabren. Der Anerkennung für die Feldpostbeamtenscbaft, die ih aus eigener Anschauung kennen zu lernen Gelegenheit hatte, {ließe ich mich durh- aus an. Ganz besonders werden die musterhaften Leistungen der Tele- graphenarbeiter im Felde gerühmt und von der Heeresleitung aewür- digt. Dic Ausnußung der Arbeitskraft des Personals E 4 Über: stunden erreiht vielfa eine kaum noch erträgliche Höhe. Dennoch erfüllt jeder Beamte, Angestellte und Arbeiter seine Pflicht ohne Murren; aber die unerhörte Preistreiberei, die enorme Steigerun aller Lebensmittelpreise macht 1hnen das Durchbalten außerordentli schwer und beeinträchtigt ihre Dienstfreudigkeit in hohem aße. Diese Schwierigkeit wird dur die FOOOPe der nihtrationierten Lebens- mittel und Bedarfsgegenstände noch gesteigert und die Mi stimmung der Gesamtheit der mittleren und Unterbeamten und der Arbeiter wird dadur weiter erhöht. Der Geldwert ist etwa auf die Hälfte ge- .sunken. Da muß ein Ausgleich gefunden werden. Die Kommission Bat sih mit einem Antrage zu beschäftigen gehabt, wona die Gehalts- grenze für die Gewährung der Kriegsbeihilfen von 2100 auf 3000 M erhöht werden sollte. Einstweilen i es aber bei der Nesolution ge- blieben, welche dem Hause als Kommissionsantrag vorliegt, dem Grunde nach wurde aber jene Forderung von der Kommission als durchaus berehtigt anerkannt. Die Verzögerung der Anstellung der Postassistenten wirkt wie eine Kriegssteuer, die als ungerecht empfun- den wird. Hier muß ein Ausgleich durch Beihilfen gewährt werden. Die Not der Postgehilfen und Postgehilfinnen war \chon vor dem Kriege groß, während des Krieges is sie unerträglich geworden. Ihre Tagegelder sind so gering, daß eine Unterernährung eintreten mußte. Auch das Durchhalten hat {ließli ein Ende. Es muß {nell geholfen werden.

_ Darauf wird um 534 Uhr die Fortsezung der Beratung auf Donner stag 2 Uhr vertagt. Außerdem Etat des Innern und Bericht der Wohnungsklommission.

Kriegsnahrihten.

Großes Hauptquartier, 18. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschaupla.

Südwestlich von Lens wurden die Handgranatenkämpfe fortgeseyt.

Drei weitere französishe Angriffe gegen unsere Stellungen auf der Höhe 304 wurden heute früh abge- \ch lagen. Beim Rückzug über Esnes erlitt der Feind in dem übersi tlihen Gelände \{chwere Verluste. Es handelte sich diesmal um Versuche einer frischen afrikanischen Division, die aus weißen und farbigen Franzosen gemischt ift.

Ein von shwachen feindlihen Kräften unternommener Vorstoß südwestlih des Reichsacerk opfes scheiterte vollkommen. G

Oestliher Kriegsschaup!as. Oestlich von Kraschin wurde ein feindlihes Flugzeug

abgeschofsen. Balkan-Kriegsschaupla ß.

Keine besonderen Ereignisse. Oberste Heeresleitung.

Wien, 17. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Russischer und südöstliher Kriegs\schauplag. Unverändert.

ZJtalienischer Kriegsschauplag.

Die Artillerieklämpfe dauern an der ganzen Front fort. Auf der Hochfläche von Doberdo wurde unsere neue Stellung westlih San Martino dur Minensprengung er- weitert. Hierauf folgte von Feindesseite Trommelfeuer und ein Angriff, dea unser Jufanterieregiment Nr. 43 im Hand-

tenkampf abs{lug. Am Görzer Brückenkopf im Ur P [6 Fi und B mehreren Abschnitten

bei it der Körntner Scenl id Geschüßfeuer zeitweise äußerst lebhaft.

Jn den Dolomiten wurden feindliche ean griffe gegen den B (Safso di Stria) und den Sattel nördlich des Sief-Berges abgewiesen.

Jn Südtirol breiteten sih unsere Truppen auf dem Armenterra-Nücken aus, nahmen auf der Hochflä e vont Vielgereuth die feindlihe Stellung Soglio—d'Aspio— Coston—Costa d’'Agra—Maronia, drangen im Terra- gnolo-Abschnitt in Piazza und Valduga ein, vertrieben die Jtaliener aus Moscheri und erstürmten Nachts die

ugna Torta (südlich von Rovreit). Jn diesen Kämpfen ijt die Zahl der feindlihen Gefangenen auf 141 Offi- ziere, 6200 Mann, die Beute auf 17 Maschhinen- gewehre und 13 Geschüze gestiegen.

Jm Abschnitt des Loppio-Sees unterhielt der Feind heute naht ein kräftiges Feuer gegen seine eigenen Linien.

Starke Geschwader unserer Land- und See flug- zeuge belegten vorgestern naht und gestern früh die Bahnhöfe und sonstige Anlagen von Venedig, Mestre, Cormons, Cividale, Udine, Per-la-Carnia und Treviso aus- giebig mit Bomben. Allenthalben, insbesondere aber in Udine, wo etwa 30 feindlihe Geschüße ein vergeblihes Abwehrfeuer unterhielten, wurde große Wirkung beobachtet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 17. Mai. (W. T. B.) Das Haupt- quartier meldet: Keine Veränderung auf den ver- schiedenen Fronten.

Die Russen erklären in ihren Berichten vom 6. und 7. Mai, daß fie unsere Offensive in der Richtung Erzindjan und mit ihren Vortruppen auh unsere Offensive in der Gegend von Selmas zurückgewiesen hätten. Da keine derartige Be- weaung zur angegebenen Zeit stattgefunden hat, werden die russischen Berichte {hon allein durh die Tatsache widerlegt. Die Nussen haben ferner ihre Beute in Trapezunt übertrieben. Wir weisen jede Behauptung zurück, die darauf hinzielt, die E als größer darzustellen, als sie bereits von uns abgegeben wurde.

Der englishe Bericht vom 26. April über den Kampf bei Katia sagt, daß die Engländer uns vier Maschinengervehre genommen hätten. Diese Meldung ist unbegründet. Wir haben schon in unserem Bericht vom 25. April die Beute mitgeteilt, die wir in Katia machten. Wir haben außer einigen Gewehren Gefallener nichts verloren und stellen die sih darauf beziehenden englischen Angaben in Abrede.

Konstantinopel, 17. Mai. (W. T. B.) Wie aus zuverlässiger Quelle gemeldet wird, entsandten die Engländer auf zwei Schiffen english-indische Truppen nah Port Sudan. Diese Truppen, die gegen den Jman von Darfur verwendet wurden, erlitten eine \chwere Niederlage, worauf der Jman einige wichtige Ortschaften besetzte.

Der Krieg zur See.

Rotterdam, 17. Mai. (W. T. B.) Der in den Diensten der „Défense Nationale“ stehende Dampfer „Saint Corentin“ (219 Brutto-Registertonnen) ist vor Dünkirchen auf eine Mine gelaufen und gesunken.

London, 17. Mai. (W. T. B.) Lloyds melden aus Great Yarmouth von gesiern: Der holländische Dampfer „Vatavier V“ mit gemischter Ladung von London nach Rotterdam unterwegs ist heute früh in die Luft geflogen. E N von der Besatzung wurden getötet, der Rest wurde gelandet.

Stockholm, 17. Mai. (W.T. B.) Der deutsche Dampfer „Hera“ ist auf der Höhe von Landsort torpediert worden. Die Besaßung wurde durch den \{chwedishen Dampfer „Göta“ gerettet und wird nah Stockholm gebracht. Laut „Ustonblade1“ soll der Kapitän gefangen sein.

4

Theater und Mufik.

Lessingtheater.

Innerhalb ter zyklishen Aufführung von Dramen Jbfens, ter ersten, die seit vem Tode des Jbsenwerbers Otto Brahm im Lessing- theater veranftialtet wird, wurde gestern die Familicntragödie , G e- \penster*, und zwar in einer hobe Ansprüche befriedigenden Dar- stellung wieder in den Spielplan aufgenommen. Von den ehbe- maligen Rolleninhabern ist nur einer noch an seinem Playe ver- blieben: Albert Bassermann, der den Oswald sptelte. PVaa kennt diese eindrivgiihe Leistung, in der der Künsiler das Kranflhetisbild des unglüdckliben Opfers väterliher Shuld tn ergretfender Weije zeihnet, zu gut, als daf cs nôtig wäre, auf Einzelheiten einzugeben. Neben thm stand die Niobegestalt der Mutter in der rührenden Dar- stellung Lina Lossens im Mittel puvkt der Handlung. Fräuleta Lossen be- flelßigte si in Wort ur d Gebärde größter Schlichtbeit, aber alle Unter- tône der cequälten Seele der vom Schicksal so unsägli \{chwer ge- prüften Frau langen do vernehmlih mit. So trat sle denn eben- bürt'g in die Rethe ter großen Bertreterinnen diefer Nolle, die Berlin im Laufe der Jahrzehnte gesehen hat. Echt und einheitlich zcihnete Kurt Göß die Einfalt des Pastors Manders, und den dretsten Uebers- mut der ge\unden, lebensfroben Negtne brahte Else Bassermann zut rechtem Ausdruck. Den verkommenen Zimmermann Engstrand \ptelte Hermann Vallentin mit disfreter Betonung seines heuhlerifchen Wetens. Als Spielleiter hatte Vikior Barnowskvy die ganze Auf- führung auf das feinste abgestimmt. Der graue Regentag, an dem ih das grausige S{{ckfal der Familie Alving vollendet, bildete binter großen, feucht1rüben Fenstersheiben den Htnteragrund für tte trostlosen Ereignisse, denen das Publikum mit größter Arteilnahme folgte.

Im Köntglihen Opernhause wird morgen Offenbahs phantaftishe Oper „Hoffmanns Erzählungen“, mit den Damen Alter- mann, Hansa, Engell, Biker \slröm,. Gelter, den Herren Bergman, Brovsgeeit, Sommer, Henk», Furck, Habi, Babmann urd Krasa in den Hauptrollen, gegeben. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Stiedryv.

Morgen wird im Köntglihen Schausptelhause ,Die Mabensteinerin" aufgefürt, Die Havptroll-n werden von den Damen Abi, von Moyburg und Schönfeld sowie von den Hecren Pohl, Lucas, Leffler und Zimmerer dargestellt.

: In der gestern unter“ dem Vorsiß des Generalintentanlen ter Königlichen Schauspiele Grafen von Hülsen, Haeseler in Hetdelberg cröffaeten 48. Hauptversammlung des Deutschen Bühnen-

g

bere t e u Blätter gden, eini O Ee gefaßt: ertreterversammlung der nolsen\cha Madr Bühnenangehörigen hat sich auf Anregung ihres S vom 13. November 1914 zu folgendem ein, timmtg bereite:klärt: zwishen dem DeutisWen BVühnenverein und der Genofs-nshaft deuts@er Bühnenangehörigen geschäft, liGße Beziehungen herbeizuführen, unbeschadet der dur die notwendige Verschiedenheit beider Körperschaften bedingten prin, zipiellen Gegensäße. Die Hauptversammlung de3 Deutschen Bühnen- vereins stimmt dem Vorschlage der Genossenschaft deutsGer Bühnen, angehörigen zu. Sie erblickt in dieser Annäherung den Beweis dafür, daß die seinerzeit gegen den Deutshen Bühnenverein gerichteten schweren Angriffe von der Gesamtheit der jeßigen Vertreterversanmm- lung nicht gebilligt werden.“

Im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater findet am Montag, den 22. Mai, die 100. Aufführung des Singspiels „Daz Dreimäderlhaus“ statt. In der Gesellshafisfzene des II. Aftez werden der Direktor Gustav Fuedrih und Fräulein Katharina Garden Lieder von Franz St@ubert singen. Eduard Künnske Hat die Lieder

für diese Gelegenheit orGestriert.

Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Mai 1916.

Die Deutschen Samoas auf Motuihi. Nach ciner vor lurzem in Berlin eingetroffenen Briefe eines Kuiegs8gefangenen vom 8. Februar d. J. aus Motuihi (Neuseeland) gebe, wie .W. T. B.“ mitt-ilt, der Gesundheitszustand der dort interrierten Dèutschen aus Samoa zurzeit keinen Anlaß zu Klogen. Nieter- gesck@lagenheit kerne man auf der Insel nidt, und niemals fet tle Stimmung besser gewesen als gerade jeßt. Die Gefangenen seten augenblickli® reichlich mit Lesecstoff versehen, da sie neuerdings auth amerikanishe Zeitschriften kaufen dürften.

Namkafte Münchener Künstler hatten zur Hebung der Scieß auébiidung für ein Münchener Infanterieregiment künstleris e Schtießsccheiben gestiftet, die seinerzcit in München und in Berlin ausgeffelit wurden und ungeteilten Beifall fanden. Der Verlag von B. G. Teubner in Leipzig gibt diefe Scießsceiben jeßt in Kartenform heraus, um möglichst viele an der unverwüstlichen Lebenéfreude und dem Humor, der aus ten Scheibenbildern \pridt, teilnel men zu lassen. Die Karten find in 2 Mappen zu je 12 Bildern und zum Preise von 1 (Enmnzelkarte 10 4) zu beziehen.

Im Deutsh- Argentintschen Zentralverband wird der NReichstagabgeordnete Dr. Stresemann am 26. d. M., Nachmittags 9 Uhr, im Kaiserfaal des Hotels Adlon (Etogang Wilhelmstraße 70 a) über „Deutsch-amerikanishe Handelsbeziehungen“ \prechen.

(W. T. B.) Heute abend nah neun Ubr stieß im Hafen ein Fisherboot mit dem Beiboot des Schleppers „Habsburg“ zusammen. Von den dret Insassen des Fischerbootes find zwei gerettet, der dritte, namens Labahn, Vird vermißt und ift vermutlih ertrunken.

Paris, 17. Mat. (W. T. B.) Nath dem „Temys“ ist in der Patroneufabrik in Valence-fur-Rhone ein Brand aus- gebrochen, bet dem zwei Arbeiterinnen getötet, fieben ver- wundet und zwei Männer verleßt wurden.

St. Petersburg, 17. Mai, (W. T. B.) Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphen-Agentur® sind in den Sa yansk- Bergen zwischen Sibirien und der Mongolet reiche Lager von Gold, Silber und Kupfer en1deckt worten Man kat dort Kupfe'stücke von etwa 4 kg und Sübezstüge von 30 g ge- funden. Einige Adern enthalten gleizeitin Gold, Sbiber und Kupfer, Eine Gruppe von amerikaniscken Kapitalijten interessiert sich lebhaft für diese Lager.

Rom,

Swinemünde, 17. Mat.

18. Mai. (W. T. B.) Mittwoch gegen 1 Uhr 90 Minuten Nachmittags wude in den Dr oline L Forli, Naverna und Ancona ein Erdbeben ver\pürnt, Es ist ntemar d verunglückt und nur geringer Schaden angerichtet worden, Eine lelhte Ers{ütterurg wurde auh in einigen Städten von Venetien verspürt.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

| Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 129. Abonne- mentévorstellung. Hoffmauns Erzählungen. Phartastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von J. Barbier. Di Biote, D Dieu S, Le Seuneg: Herr Kapellmeister d eory, Fiegte: Derr Dberregisseur Droescher. Chöre: Pro- fessor Nüdel. Anfang 7+ Uhr. 9 E Ee

Schauspielhaus, 135. Abonnementsvorstellung. Die Raben- steinexin. Schauspiel in vier Akten von Ernst ‘Voi Wildenbru. Regte: Herr Regisseur Hergter. Anfang 77 Ubr. è

Sonnabend : Opernhaus. 130. Abonrementsvorst-Uung. Ricard- Wagner-Zyk lus, 4. Abend. Lohengrin. Noinantifde Oper in dret Zten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus, 136 Abor nement8vorstelung. Shakespeare - Zyklus. Der Widerspenstigen Zöhmung. Auslspiel ia fünf Utten von Shakespeare, na der U bersezung von Wolf Grafen Baudissin für die Bühne bearbeitet von Paul Lindau. Anfang 7# Uhr.

Familiennachzrichten,

Verlobt: Frl. Gabriele, Marie von Bülow mlt Hrn, Rittmeister Mar Frhrn. t zu Herrnsheim (Berlin—Darmfjtadt) Verehcliht: Hr. Oberleutnant Constantin Frhr. von VerWem- N mit As O von Anderten (Weimar) De auptmann ern vo! . / L (Stwerin j D. w ou Uslar mit Frl. Lu von Usedom edoren: Cine Tochter: Hrn. Ferdfnand Grafen von Polier (Klein Nienhagen). Hrn. Oberst von Sell (Danbüra), _— Hrn. F. von Donat (Chmiellowit). Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Gustav von Wesiernkagen (Marintiea Hat), N E Bernhard Schillin d T. . Ee . i . Zerboni di Sposeiti (Breélau). E a0 ava

VerantwortliGer Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdrukerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Vier Veilagen sowie die 983. und 924. Ausgabe der Deutsheu Vexlustlisteu,

| Gestern abend fprach der Staatssekretär des Reickskolonialamts

Erste Beilage E zum Deutshen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1916.

Zum Besten des Heeres sind beim Königlich preußi

Spender

|

Berlin, Donnerst+g, den 18. Mai

Amtliches.

Königreich Preußen. Bekanntmachun.

schen Krieg3minist

Bezeiünns der

Spenden | Anerbieten

erium im Monat April 1916 an freiwilligen Spenden und Anerbieten eingegangen :

Bemerkungen

B. Für bessere Pflege der Verwundeten und Kranken.

Nicolae P. Joanidi in Bukarest Direktor Gustav Meyer tn Düsseldorf

Getreide-Kommission Akttengesellshaft in Düsseldorf Obstverwertung für unsece Krieger in Allendorf (Werra) . . ..

Sebr. Pönfgen in Düsseldorf Aktiengesellschaft ; s Kreitstelle vom Roten Kreuz (für den Kreis Siegen) in Siegen

Nentier Georg Maschke in

Charlottenburg Sa

lung der Deutihen in Nicaragua)

in Santos

Deutsche Kolonie in Uberta. in Monrovia)

Teilertiag eines vom Kaiserlih deutshen Konsulat in Innsbruck veranstalteten Festabends

Durch leßtwillige Verfügung der Frau Emilie Luise Therese Lüdecke, verstorben !1n Fürstenrvaide

Ertrag einer Wobltätigkeitsvorstelung im Stadttheater zu Frark- A a. D mit Unterstüßung von Angehörigen der Sanitäts- Gute.

Pofamt Angermünde (aus etner Sühnesache) S A

Buchdruckerei I. Heinrihs Nacf. in Bergheim

Walter und Günter Hefse in Charlottenburg

Vizewachimeister Nichard Kalk in Burg bei Magdeburg. .

(Durch Kaiserli deutsGes Konsulat

Summe C

Direktor J. Somvlagki in Danztg Z Harzer Bankverein in Blankenburg a. H Geschäftsführer B. Raab in Magdeburg Deutsche Kolonie in Oruro (Brasilien)

Minden t. W.

Kaufzzann Emil Traeger in St. Paul, Minnesota .

Summe B ..

Summe D...

zusammen Dazu laut Bekanntmahung vom 18. April 1916

Summe D, .

| 2 Verwundetentragen

851,— M | . nach Stabsarzt | è

Dr. Nöôper

| 3 desgletchen . | 3000 kg Apfelmus, L

| 7000 kg Marmelade | 1 Lazarettkciegowäscherei

Summe B_…|

Kaiserlizes Konsulat in San Joss de Costarica (aus einer Samm-

Ertrag etnes am 21. November 1915 veranstalteten BVolksfestes |

(Durch Oberstabtsarzt d. R. Wachsen, Frankfurt a. O.)

el

D. Zur allgemeinen Verwendung für die Truppen.

Georg Herzog, z. Zt. Gary a. O. (aus ekner Sammlung) . ...|

10 Siubltragen nah Dr. Növer |

j

391,—

C. Für Invalide und Hinterbliebene.

¿ D, M | Zinsen eines bei der Reichtschulden- verwaltung eingetragenen Kapttals von

100 „6

Deutsche Zentiale für Kriegslieferungen von Tabakfabrikaten in

j

î Î

1 000,— 15,— M

2 995,80

30 576,97 M

6 000,—

{Kr. 910,—) 631,55 M 9 00,—

460,45

D, M

229,15 4 -

10,—

42 028,92

33,50 M 110,— # 5 688,95 6 11 701,60 700 000,— 20 4 544 M 718 098 05 E ETT U Rd 851,— #4 | 42 028,92 #6 | 718 048,05 M |

760 977,97 M“ 3967 429,88 M

4 728 407,89 46

80 930,— 4 80 930,— #

Dies bringt unter dem Ausdruck besten Dankes zur öffentlichen Kenntnis.

Berlin, den 17. Mai 1916,

Koloniales

Solf in einer von der Deutschen Kolontalgesellhaft einberufenen sammlung im großen Saale der Philharmonie über , Weltkrieg Kolon ialpolitik*. In der Einleitung betonte Dr. Solf, man, wie die Verhältnisse nun einmal lägen, vcn ihm keine iegs;telrede“ erwarten dürfe. Seine Absicht sei nur, in dieser für Weiterentrwoicklung Deutschlands so entscheidenden Zeit vereinzelt gewordenenZwetfeln undBedenken gegenüber dat kolonialeJnterefse zu ineln, neu zu beleben und, wenn mögli, die Zweifel und Be- ten, die seiner Ansicht nah nur aus rein äußerlihen Vorgängen landen seten, zu zerstreuen. Eine andere Absicht bat er auch | binter feinen Worten zu sfuhen. Jn einem kurzen geshihtliden bli würdigte Dr. Solf dann zunächst noch einmal die Gründe, Deutschland sfetnerzeit zum Uebergang von __ etner reinen finental politik zu einer wenn auch nur besch:änkten Kolonial- tik geführt haben. Der MNebtner legte dabei das Hauptgewickt solche Gründe, die mehr dem materiellen Selbiterhaitungs- b des deutschen Volkes entsprungen sind, während er die nit Thema liegenden Gründe idealer Natur und die Fürsorge für Eingeborenen in diesem Vortrag nur streifte. Als solche im guten ne des Wortes selbstishen Gründe für eine teutse Kolontal- tif führte Dr. Solf an: das Bedürfnts unseres Volks nah Ver- ung mit fkolonialen Nahrungsmitteln, das Bedürfnis unserer dustrie anztropish?n und subtroptschen Rohstoffen, die Sicherung „Absazmä:kten für unseren Handel und die Ablenkurg der ischen Auswanderung nah eigenen überseetsWen Gebieten. t uninterefsant war es, ‘hierbei noch einmal zu hören, gerade în England vor dem Kriege diese Begrün- 9 für eine deutshe Kolonialpolitik anerkannt und häufig Anficht geäußert worden ist, daß in einem möglichft großen \ontalbefiß für das in seiner Volkékraft sietig wachiende Deutsch- d die befte Gewähr für einen dauernden Frieden läge. Für dite abrunç, die wir, soweit die Versoroung Deutschlands mit kolonialen brungömitteln und Nobstoffen in Frage kommt, bet unserer Volks- whrung, in unserer JIndusirie und in unserer Landwirtschaft {on dem Kriege und auch während des Krieges gemacht haben, gab der tragende zablreide Beispiele und entrollte dabei ein etndrucks- es Bild unserer Wiris(haftslage. Aus diesem Bilde beraus erklärt auch ohne weiteres die veiänderte Stellungnabme weiter Kreise der ialdemokratie zur Frage einer deutshen Kvolontalpolitik, cine ndung zum Besseren, welche Dr. Solf als Ergebnis des Weit- 4s noch bejonders begrüßte. Im Zusammenhang mit diesen wirt- llen Ausführungen beschäftigte ich dex Redner ausfüßrlich mit

zu erklären. unseren Feinden duktionsquellen und der b S@Segenmaßregeln liegen köanten, und zeigie die Mittel, mit denen diesen Gefahren und mit ihnen au etner neuen zukür ftigen Kriegs- gefahr am besten zu begegnen sein würde. D

frei von einer Ueberschägung der gegenwärtigen Leistungen unseres jungen Kolontalbesißes. Der Redner streifte dann die tin ihrer Be- deutung gegen früher erfreuliherrocise erheblih zurüdckaegangene Aus- wandererfiaze. und

ängstlich hes die

Vorausfeßzung d eine wertvolle Unterstüßung der deutschen Seegeltung bilden kann

daß ‘der fkontinentaie Bagdad eine wertvolle Ergänzung etnes deutshen Kolontalreihs3 zu bieten vermag. I glaube weiter nachgewiesen zu haben, daß nicht die Erhaltung eines deutschen Kolonialbesißes den friegerishen Verwicklungen in erzwungener oder freiwilliger

Der stellvertretende Kriegsminister.

den Plänen unserer Feinde, auß noch nah Friedens\@luß den Wirt- schaftekrieg gegen unseren Handek und unsere Industrie in Permanenz Er wies auf die Gefahren hin, welche in ter von erstrebten Monopolisierung der ktolonialen Pro-

2war

und \{ließlich,

Wir nach wollen nicht Menschen, sondern Waren exportieren, das war der Sinn der Ausführungen des Staatésekretärs, der im Anschluß daran aber die Ansicht vertrat, daß nah dem Krtege das Bedürints nach Sicdlungskolonten in der Nückwandererfrage wieder aufleben könnte. Ehe ich der Vortragende nun der Wider!egung des haupt!ächlichsten Bedenkens, nämlich desjenigen über die Verteidigungsfähigkeit eines zukünftigen deutschen Kolonialbesißes, zuwandte, trat er noch einmal dem uns von unseren Feinden gem2chten Vorwurf entgegen, daß wir in unsecen Kolonien eine gewaltsame Expar fionspolitik betrieben oder vorbereitet bätten. | Feinde in Verachtung jedes gesunden Rassenbewußtseins aus reinem Macht- und Erpansionskißel în den Kolonten die eine Kulturarbeit bon Jahrzehnten mit einem Schlage vernihtende Kriegsfurie ent- fat hätten und in der Verachtung des Rass-nbewußtseins scgar so weit gegangen seten, daß fie Farbige au auf europäische Kriegs- \chauvläge fühtten. /

Dr. Solf faßte zum S{&luß seine Ausführungen ungefähr, „wie foïgt, zusammen: „Ich glaube dargetan zu haben, daß die ursprüng- lien Gründe für eine aktive deutsGße Kolonialpolttik nicht nur weiter bestehen, sondern noch triftiger geworden find, daß ein neuer, militärischer dozu gekommen ist, daß wir wegen der Verteidigungs- fäbigkeit eines deutshen Kolonialbesißzes in Zukunft nicht allzu zu sein brauen, da Behberrshung der

von Wandel.

bringen würde."

Absatmärkte ohne geetgnete deutsche

Für Hinterbliebene. i Für Hintezrbliebene (Sühnebetrag in etner Privats

Fle Boe der Krieashilfe. Zum Besten der Kriegs!nvaltden. Für Witwen und Waisen.

Für Kiiegsinvalide.

Für Kriegsblinde.

Zum Besten der Kriegsblinden. Debgleichen.

Desgleichen. Desgleichen.

ür Feldlazarette. ur Anichaffung von Sanitätshunden.

Auf Grund dieser Zusammenfassung und nah etner kurzen Würdigung der Vorteile, welche gerade unsere Hauptfeinde aus threm Kolontalbesfig gezogen haben, zog der Vortragende das Fazit setner Ausführungen: „Ohne eine aktive Kolontalpolitik ist eine gesicherte und ruhige Weiterentrwoicklung Deutschlands nicht dentbar !

De. Solf hielt ih dabei

in Europya selbft,

brauchen unsere Leute als vorher, wir

dem Kriege noch mehr stra

schaftliche

Er wies nah, daß nicht wir, sondern unsere Krijis.

langs Verlag. Belgten.

J. Bilkle.

elnen deut'chen Kolonial- keine atfolut notwendtge ein deutsher Kolconialbesiz

für Meere

wohl aber, daß

Wirtschaftébund Berlin-

Keim zu neuen ch trägt, sondern daß viel eher etn erziht auf ihn diese Gefahr mit fh

Lande. handlung.

neu erschienener Schriften, deren Besprehun

Pre E 1 ( Efio: e 32, zu rihten. Rüdcksendung findet in keinem Falle statt.

Postfranzö\t\ch. Ein Handbuh für den Selbstunteribt und ein Hilfsbuch für Beamtens(ulen von Berlin W. 10, Lüßowufer 5.

Europas Staatenbild im Wandel der legten vier Jahrhunderte 9 Kärtchen von Dr. H. 0,60 A. Ein Franzose über Frankretch. Frankceihs wirt- iele von Victor von Professor Dr. H. Großmann. 0,80 6. Von Dr. | Wilhelmstr. 29. Dietrih Reimer.

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und die

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Der Samariterdienst der t Heft 2 und 3: Wie suchen wir die Vermißiten? Mit 6 Abbildungen nah Oriatnalaufnabmen. 1 #. Die Kriegsgefangenenp oft. Sa N nah Diiginalaufnahmen. 080 . Züri, Orell

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Die wtirtschaftlichen Fragen der Zeit. Von Oekonomte- rat Dr. Hoe\chck. SW., Großbeerenstr. 17. Reimar Horbir g.

Die Landfrauenarbei! im Kriege. 2. Kriegslehrgang für landwirtschaftlihe Haushaltungs- lehrerinnen und für Hausfrauen und Töchter auf Berlin S8W. 11, Dessauerstr. 7.

Literatur.

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bey nur án die Redaktion,

P. Franz. Gefkbdn. 1,75 4. S. Gerstmanns Verlag.

Kriegslage Anfang 1916 in Fischer, Text von H. S{önebaum.

Ins Deutsche übertragen Die Russische 0,50 M4. Berlin SW. 48,

Cambon

Hans Vorst.

alten

chwetz im Weltkrieg Von Von Albert Reichen. Mit

186 S. Kart. 1,20 46; gebdn. 1,60 6. Berlin

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