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_ Beï der Räumung von Orischaflen unseres Gebiets seitens des Feindes scheint auch die italienishe Bevölkerung teilweise mitzugehen. Leute, die so ihr Vaterland verlassen, werden ihren Anschluß an den Feind strafrehtlich zu verantworten
aben. y Der Stellvertreter des Chess des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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Sofia, 24. Mai. (W. T. B.) Bericht des Bs quartiers über die Lage auf dem mazedonischen Kriegs- chauplaß. Seit zwei Monaten haben die english-französischen
ruppen begonnen, das befestigte Lager von Saloniki zu ver- lassen und sich unserer Grenze zu nähern. Die Haupt- streitkräfte der Engländer und Franzosen sind im Wardartal aufgestellt und breiten sih ostwärts über Dova Tepe bis zum Strumatal und westwärts über die Gegend von Subotsko und Vodena bis nach Lerine (Florina) aus. Ein Teil der wiederhergestellten serbischen Armee ist {hon in Saloniki gelandet. Seit einem Monat ungefähr herrscht fast täglih Geschüßfeuer an der Front Doiran—Gewgheli, aber die Engländer und Franzosen haben bis jegt noch an feiner Stelle die Grenze überschritten. Vorgestern wurde eine französishe Aufklärungsabteilung von unseren Patrouillen im Dorfe Gorni Garbale unter Feuer genommen. Die Reiter ergriffen die Flucht und ließen ihre Pferde im Stich, die von unseren Soldaten eingefangen wurden,
Der Krieg der Türkei gegén den Vierverband.
Konstantinopel, 24. Mai. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. An der Jrakfront keine Veränderung. Die russischen Streitkräfte, deren Vormarsh in der Richtung Kasri Schirin auf Kankin (Hanikin?) gemeldet worden war, sind ge- zwungen worden, ihr Vordringen in der Gegend der Grenze einzustellen. Jn einem Gefecht mit russishen Abteilungen, die an der persishz.n Grenze gerade nördlich von Suleimanieh bemerkt worden waren, brachten wir diesen einen Verlust von mehr als 200 Mann bei.
An der Kaukasusfront auf dem rehten Flügel im Abschnitt von Bitlis unbedeutende Patrouillengefehte. Jm Zentrum und auf dem linken Flügel wurden Ueberfallsversuche des Feindes gegen unsere Bacbutstcllungen in der Nacht zum 23. Mai mühelos abgewehrt.
An der Halbinsel Gallipoli wurde ein Torpedoboot, das sich Kütshük-Kemikli zu nähern versuhte, durh unser Geschüßfeuer in die Flucht gejaat.
Eines unserer Wasserflugzeuge warf auf einem Fluge in der Richtung auf Jmbros hilecad Bomben auf einen Monitor, den es im Hafen von Kephalo bemerkt hatte, auf die Einrichtungen im Hafen und auf Flugzeugshuppen und rief dort einen Brand hervor, welcher genau festgestellt wurde.
Auf den anderen Fronten keine Veränderung.
Der Krieg zur See.
Tarragona, 24. Mai. (W. T. B.) 21 Matrosen des griehishen Dampfers „Jstros“, der von einem österreichisch- ungarischen U-Boot torpediert worden ist, sind heute vormittag im Hafen von Palmas (Mallorca) in einem Boot angekommen.
Berlin, 25. Mai. (W. T. B.) Deutsche Seeflug- zeuge haben am 22. Mai im nördlichen Aegäischen Meer zwischen Dedeagatsh und Samothraki einen feind- lihen Verband von vier Schiffen angegriffen und auf einem Flugzeugmuttershiff zwei Volltreffer erzielt. Die feindlichen Schiffe entfernten sih darauf in der Richtung nah Jmbros.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Literatur.
— Von der bei Quelle und Meyer in Leipzig erscheinenden Sammlung „Wissensbaft und Bildung“ liegen drei neue Bändchen vor, die auf Interesse in weiteren Kreisen E dürfen. Im Bändchen 77: „Die JIndogermanen“ von Professor Dr. O. Schrader bietet der Verfasser in knapper, volketümlicher Form einen Ueberblick über die wissenshastlihen Ergebnisse auf dem Gebiete der tndogermanishen Kltertumskunde, «die die emt und älteïen Kulturzustände der Vö!ker unseres Sprach- tiammes zu ermitteln fi bestrebt. Das Büchlein fußt auf den größeren wissenschaftlichen Arbeiten des Verfassers, die die Früchte einer über Sahrzehnte sh erstreckenden Forschertäiigkeit darstellen, es enthält aber auch eine Reihe neuer, vorher noch nicht verarbeiteter \prah!licher und saliher Beobachtungen. In der Gesamtdarstellung ist die son öôfter erörterte matertelle Kultur der Indogermanen nur kurz berüdsihtigt, während die seltener behandelten Fragen, die das Gesellschaftsleben, tas Recht, die Sitte und Religion des Ur- volkes aufgcben , auéführliter untersuchi werden. Der Leser wird in dem Büchlein ten klaren Ausführungen eines wobl- unterrichteten Fahmanns über die Sitten unserer ÜUrvorfahren mit nteresse folgen und in thnen auch marcherlei finden, was fih unter den dur die lange Entwicllungäzeit bedingten Umwandlungen bis in die Gegenwart erhalten hat. Die Schrift ist etn trefflich: 8 Lesebu für den gebildeten Laien auf dem Gebiet der Sprah- und Kulturgeschihie. Ein beigegebener Literaturnahweis erleihtert dem Leser eine einaechendere Beschäftigung mit dem interessanten Sioffgebiet. — Auch die in terjelben Sammlung (als Band 107) ecschienene „Geschichte der Philosopbie im Altertum und Mittelalter * von Professor Or. A. Messer kann als volks- tümlihe und doch zugleih wissenshzftlich sihtende und ¿zusammen- fafende Darstellung empfohlen werden. Der dem Laien \prôöde Stoff it fsahlich ucd au der Form nah \o übersihtlih und kiar ver- arbeitet, daß das Büchlein wohl geeignet erscheint, dem wieder er- wachten Bedürfnis nah philosophisher Schulung zweckmäßig zu dienen. Obwohl in der knappen fassung nur die Hauptsachen hervor-
ehoben weiden fonnten, wird doch der geshihtlißge Zu- ammeiharg gewahrt und die Beziehung der Philosophie zur alloemeipen Kultuxzlage überall berüdfihtigt. — Jn einem dritten Bändchen (130) gibt der Professor Dr. von der Pforten, dem wir bereits wertvollie Mozart- und Beethovenbiographien ver- daafen, unter dem Titel „Fravz Schubert und das deutsche Lied" eine Lebentbeshreibung Schuberts und eine Würdigung feiner Werke unter besonderer Berücksichtigung der Lieder. In einem Rüd- blick und Ausblick werden die großen späteren deutshen Lieder- fomponiften Robert Franz, Felix Vendelssohn-Lartholdy, Johannes Brahms und Hugo Wolf kurz in ihrer Eigenart gewürdigt. In einem Anhang \indet der Leser alle Dichter, von tem Schubert Texte v?ertont hat, nach den Nummern der Gesamtautgabe der Schubertschen erke aufgeführt. Œin Uteraturanhang vervollständigt das Lesens- werte Büchlein. Jeder Band der. Sammlung „Wissenschaft und Bildung“ kosiet geb. 1,25 #.
Nr. 10 des „Eisenbabnverordnungsblatts*", herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. Mai 1916 hat folgenden Inhalt: Etsenbahnanleibesep vom 17. April 1916, — Allerhöchste Uikunde vom 14. Jult 1914, betreffend die Erhöhung des Grundkapitals der Rvpptner Eisenbahn-Aktiengesellshaft. — Bekannt- machung des Reichoeisenbahnamts vom 18. April 1916, betreffend Aenderung der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung. — Erlaß des Ministers der öffentlihen Arbeiten vom 7. Mai 1916, betreffend Eisenbahntöhterhort. — Nachrichten.
Theater und Musik.
Im Königlihen Opernhause wird morgen „Aida“, mit den Damen Kemp, Schreiber a. G. und Herwig sowie den Herren KirGner, Schwarz, Bahmann und Schwegler in den Hauptrollon, aufgeführt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech.
Im Könialichen Schauspielhause wird morgen das Lust- spiel „Rosenmüller und Finke“, mit den Damen Arnstädt, Helsler,
of, Ressel und den Herren Bruck, Böttcher, Eggeling, Gichholz, rtstein, von Ledebur, Leffler, Patry und de Vogt in den Haupt-
.rollen, gegeben.
Die Ausgabe der Dauerbezugskarten für Juni und August für je 31 Vorstellungen im Köntglthen Opernhause und im Königlihen Schausptelhause findet in der Köntg- lichen Theaterhauptkafse gegen Vorzeigung der Dauerbezugsverträge von 94—1 Uhr statt, und zwar: am 29 d. M. für den 1. Rang, das
arfeit und den 11. Rang des Königlichen Opernhauses, und am 30. d. M. für den T1], f aug des Königlichen Opernhauses und für alle Pläye des Könlglichhen Schauspielhauses.
In den Kammerspielen des Deutshen Theaters be- ginnt die Sommerspielzeit am 1. Juni, Frau Lucie Höflich ist tür eintge Vorstellungen verpflihtet worden. Die Künstlerin wotrd vom 1. bis 4. Juni in Schönherrs „Weibsteufel" die Titelrolle spielen. Am 5. Junt beginnt ein Wedekind - Zyklus unter Mitwirkung Frank Wedekinds und seiner Gattin.
In der Volksbübhne (Theater am Bülowplaß) kann die Posse „Die Mottenburger* von Kalisch und Weirauch nur bis En A d. M. in Szene gehen, da an diesem Tage die Wintersptel- zeit endet.
Das Theater in der Königgräßer Straße beendet am 31. d. M. die Winterspkelzeit. Es wurden in diesem Winter Werke von Goethe, Schiller, Kleist, Ibsen, Gustav Wied, Björnsljerne Björnson, August Strindberg aufgeführt, und zwar wurde „Göß von Berlichingen“ 38 mal, „Marta Stuart" 22 mal, „Amphitryon* 10 mal, „Ueber unsere Kraft“ 17ma!, „Kameraden“ 61 mal, „Ein Lraumspiel" 56 mal, „Der Vater“ 44 mal, „Nauh“ 45 mal, „Gläubiger“ 14 mal, „Eine Abrechnung"“ 14mal, „Königin Christine" 2mal, „Hedda Gabler* 3 mal ge|ptelt.
Auf Einladung des deutschen Botschafters in Konstantinopel Grafen von Wolff -Metternich fanden sh gestern, wie .W. T. B.* meldet, die gebildeten Kreise der türkischen Hauptstadt zu dem ersten Abend des deutshen Musikfestes im Orient, das von deutschen Freunden der Türket veranstaltet wird, zusammen. Die Auffahrt bot ein glänzendes Bild. Der Saal des Wintertheaters war auts{hließlich mit den türkischen Farben geshmüdckt. Anwesend waren mehrere túrkische Prinzen, der Großwestr, der Minister des Aeußern und des Innern, der Kammerpräsident, viele Senatoren und Abgeordnete, ferner die Herren der deutshen Botschait und des Generalkonsulats, an ihrer Sp!ße der Graf von Wolff- Metternich und der Generalkonsul Mertens, hohe Offiztere, deutsche Professoren. Auf der Galerte wohnten die Schüler türki)che! Lehranftalten dem Konzert bei. Der Saal war bis auf den lezten Play gefüllt. Das Publikum folgte den Vorträgen mit großer Aufmerksamkeit. Emmi Leisner hatte glänzenden Erfolg mit Brahmsschen Liedern, die auf das türkishe Publikum tiefen Etn- druck matten, ebenso Karl Clewing mit setnen Soldatenltedern. Das NReußische Hoforchester sptelte vorzüglih Haydns Mtilitär- symvhonte sowie den „Hobenfctedberger Mars", der das Andenken an Friedrih den Großen, den Freund der Türkei, wachrief. Allge- mein hatte man den Gesamteindruck eines starken Erfolges.
(Der Konzertbericht befindet sih in der Ersten Beilage.)
Manuigfaltiges.
Der im preußishen Abgeordnetenhause tagende Gesamt- verband der „Frauenhilfe*", der bisher cine Abteilung des „Evangelish-kirlichen Hilfsvereins* gebildet hat, nah setner bedeutenden Erstarkung aber nunmehr selbständig Fmnaros worden ift, genehmigte im weiteren Verlaufe setner Verhandlungen die neuen Saßungen und wählte einen aus 12 Mitgltedern bestehenden Hauptvorstand. Dann sprach der Generalsuperintendent von Posen D. Blau über die vielerörterte Frage des weiblichen ienstijahres. Ec kam zu etner Ablehnung. Der ganzen Idee liege eine Verwehslung von Staats- und Volksgemeinshaft zu Grunde. Die Frau habe wobl Pflihten gegen diese, niht aber direkte Staatspflichten, die ja Rechte nach sch ziehen würden. Der Gedanke berüdsichtige au viel zu wenig den natürlihen Unterschied der Geshlehter. Für die wetblihe Jogend gelte es heute, fie zu Persönlichkeiten im evan- aelis-christliten Sinne heranreifen zu lassen. Etne Schemati- sierung durch den Staat sei abzulehnen, vielmehr sei gerade Einzelanpassung notwendig, Für die sogenanuten „höheren Töchter“ forderte der Vortragende ein Pflichtjahr in einer Frauen\schule, für die übrigen etwa Lehrgänge von sechs Monaten möalich# am Wohnorte. Bei der Besprehung stimmte der Kabinettszat a. D. Dr. von Behr-Pinnow dem Berichterstatter im wesentlichen bei und forderte an Stelle des „Dienstjahres* einen Ausbau der Fortbildungsshule, Ver- besserung des Unterrichts der höheren Töchtershulen usw. Nach weiterer längerer Aussprahe wurde eine Erklärung im Sinne der Ausführungen D. Blaus angenommen, die zwar die Form des Dienst- jahres ablehnt, aber gewisse Ausbildungserfordernisse, vor allem jedo Sang und Pfl2ge der fittlich-religiösen Werte für notwendig erachtet.
Die Berliner Kirhlich- soziale Frauengruppe (Vor- sißende: Frau von Braunschweig) hält ihre legte Mitgliederversamm- lung vor der Sommerpause am Dienstag, den 30. Mat, Nachmittags 5 Ubr, im großen Saale, Schellingstraße 12. Um of Uhr spricht der Pasior Dibelius über „den Wiederaufbau der Familie nach dem Kriege". Hierzu find auch Gäste willkommen.
Der Botaniker, Professor Molisch hat kürzlich der Wiener Akademie der Wissenschaften eine Arbeit vorgelegt, aus der hervor- geht, daß man Azetylen mit Ecfolg zum Treiben von Pflanzen verwenden kaun. Die Arbeit stammt von etnem Dr. Weber und wurde im Pflanzenphysiologishen Institut der Universität Graz aus- aeführt. Versuche an Syringa (Flieder) und Tilia (Linbe) zeigtin, daß durch 48 stündigen Aufenthalt in mit Azetylen stark Dee Lust die Nuhepause im Wachstum wesentlich abgekürzt wurde. lte Nzetoglenmethode dürfte sich nach Ansicht Dr. Webers infolge der aus- pezeihneten Wikung und wegen ihrer Einfachheit zur praktischen Berroendung eignen.
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Der zur Zeit besondecs großen Bedeutung ter Obst- und Gemüseverwertung trägt de Königliche Güärtnerlehr- anstalt in Berlin-Dahlem, Post Stegliß, dur Abhaltung
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eincs tbeoretisGen und praktischen Kursus in der Zelt vom 19. big 94, Suni 1916 Nechnung. Das reichaltige Programm umfaßt dag gesamte Gebiet -der Obst- und Gemüseverwertung. Pläne über den Kursus mit Angabe der Unterrichtszeit versendet die genannte Anstalt, Anmeldungen sind an ihren Direktor zu rihten. Das Unter- richtsgeld beträgt für Deutsche 9 #, für Ausländer 18 „K nebst 5 4 Postbestellgeld. — Unabhängig von diesem Kursus findet außerdem vom 3. bis 15. Jult ein Spezialverwertungskursus für Haug: haltungslehrerinnen und derglethen Vertreter des Lehrstandes stait. Entsprehend der längeren Zeitdauer ist dag Unterrihtsgeld auf 18 4 für Deutsche, 36 „#6 für Ausländer fest
gesetzt.
Im Wissenschaftlihen Theater der „Urania" wlrd der Vorirag „An den Grenzen von Südtirol und Jtalten", der die Kampfgebiete des österreichtish-italienl|shen Krieges unter Berü(k, sichtigung der neuesten Ereignisse als auch die landschaftlihen Schönheiten gerade dieser Gegenden an künstlerisch ausgestatteten Bildern s{childert, am Sonnabend und Sonntag wiederholt werden, und zwar wird am Sonnabend der Verfasser des Vortrags, Direktor Franz Goerke thn persönli halten.
Paris, 24. Mai. (W. T. B.) Wie „Matklin" meldet, kam es {mi Paris zu lärmenden Kundgebungen der Hausfrauen tn den Markthallen wesen maßlofer Fleischpretse, die dazu führten, daß bedeutende Mengen unverkauft blieben und am andern Tage von den Flelshbeshauern als verdorben der Addeckeret über- wien wurden. Hausfrauen, die der Fortshaffung zusahen, gaben threm Unwillen durch entrüstete Protestrufe zu erkennen, Sie forde.rven dringend Kühlanlagen sowte ein behördllhes Eingrelfen, um dur angemessene Preisermäßigung ähnlihe Vorkommuisse zu ver- meiden — Auch aus zahlreihen Prov fnzstädten Ln Meldungen über Mangel an Fleis und große Pretstretbereten vor, die vielfa h zur Maßregelung der Händler settens der Behörden und infolgedessen zu Streiks der Schlächter führten.
Le Havre, 24. Mai. (W. T. B.) „Petit Parisien" meldet aus Le Havre: Auf der Neede erfolgte eln Zusammenstoß zweter Dampfer, dur den der französishe Dampfer , JIles Chaussey“ buhstäblih dwrchaeschnitten wurde und \ ofort sank, Von der Be- sazung sind 12 Mann gereltet, 6 Personen werden vermißt. — In der Bretagne erfolgten mehrere Erdstöße, die jedo Feinen größeren Schaden anrt(teten.
Blissingeu, 24. Mai. (W. T. B.) Der Lazarettzug mit verwundeten englischen Kricgsgefangenen ist hier 1 Uhr 45 Minuten ange’.ommen. Das Dospttalichiff „St. Denis“ fam um 3 Uhr 45 Minuten mit 109 verwundeten deutschen Kriegsgefangenen hier an. Jn Vertretung des Kaiserlich deutschen Gesandten Herrn von Kühlmann begrüßte der Milttärattahs Oberst- leutnant Nenner die deut\chen Verwundeten, Ste wurden von der Vlissinger Trantportkolonne des Niederländischen Roten Kreuzes nah dem bereitstehenden Zuge gebracht, der um 8 Uhr 30 Minuten nad Eschen abfährt. Das Hospital sh\f fährt morgen um 10 Uhr früh nach England zurü.
Kopenhagen, 24. Mai. (W. T. B.) „Poliliken" meldet aus Esbijerg: Die großen Mengen von Fischen locken beständig dänische Fischer in das deutshe Kricgsgebtet und zuweilen auf deutsches Seegebiet. Nachdem die Deutschen lange nachsichtig gewesen sind, scheinen sie jeßt energischer vorzugehen. Die Fisch- futter „Selmer" und „Vitkttna“ wurden, nachdem sie mehrmals vorher verjagt worden waren, vor dret Wochen nah Hamburg ge- führt, wo ihr Fang beshlagnahmt wurde Nachdem die Fischer cine Geldstrafe bezahlt hatten, konnten sie zurückfehren. Am Sonntag wurde abermals eine Anzahl Kutter von den Deutschen verjagt und der Kutter „Energie“ südwärts mitgenommen.
Sofia, 23. Mai. (W.T. B.) Laut Meldung der bulgarischen Telegraphenagentur fanden heute in allen Städten des geetnigten bulgarishen Vaterlandes Festlichkeiten zur Feter des Ge- dächtntisses der beiden nationalen Apostel Cyrill und Method, der S&öpfer des bulgari'chen Alphabets sowie der slawi- {en Kultur, statt. Die ganze Bevölkerung, insbesondere die Schul- jugend, nimmt an der Feter teil. Im ganzen Lande, namentlich in den neu erworbenen Gebieten, in denen die Bevölkerung diesen nationalen Festtag zum ersten Male in Freiheit begeht, herrscht allge- meine Begelsterung.
(Fortsehung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 136. Abonne- mentsvorstelung. Aida. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonto Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalishe Leitung: Herr General- musikdirektor Ble. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre : Herr Professor Rüdel. (Amneris: Kammersängerin Frau Frieda Schreiber vom Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Stauspielhaus. 142. Abonnementsvorstelung. Rosenmüller und Finke. Lustspiel in drei Aufzügen von Carl Töpfer. In Szene gesezt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7F Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 137. Abonnementshorstellung, Mona Lisa. Oper in zwei Akten von Max Schillings. Dichtung von Beatrice Dovsky. Anfang 7F Uhr.
Schauspielhaus. 143. Abonnementsvorstellung. Wilhelm Tell, Schausptel tn 5 Aufzügen von Frtedrih Schiller. Anfang 7# Uhr.
Die Ausgabe der Juni- und August-Abonnementskarten für 31 Vor- stellungen im Königlichen Opernhause und 31 Vorstellungen im Königlichen Schauspielhause findet an der Königlichen Theaterhauptkasse gegen Vor- zeigung der Abonnementsverträge von 9{—1 Uhr statt, und zwar at! 99. d. M. für den 1. Nang, das Parkett und den 2, Nang des Köni(- lien Opernhauses und am 30. d. M. für den 3, Nang dées
Königlichen Opernhauses und für alle Pläye des Königlichen Schau F
spielhauses.
Familiennachrichteu, Geboren: Eine Tochter: Hrn. Regierungsrat Engelbred! (Oppeln).
Gestorben: Hr. Oberyerwaltungsgerihtsrat Friedrlch Mitge! (Krummhübel), — Diakonissin Anna von Ranyau- Horst (Altona)
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Berantwortlider Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbur Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin, Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Vier Beilagen sowie die 991, u, 992. Ausgabe dex Deutscheu Verlustliste®
E Meine Herren, das Vertrauenw Seiner M
Mtungskreis mit den sehr großen und wichtigen Aufgaben zu
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VYarlamentsberiht.*)
Deutscher Reichstag, 53, Sißung vom 24. Mai 1916, Nachmittags 1 Uhr.
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vit K. à Munhoarata: (Z of “A des Bundesrats: Staats}efretär des Jnnern
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C Pi - “e Ur. Kaempf eröffnet die ; : 2, f Gin (S Arotho ä Mut L, Z \ Cin Schreiben des Reichskanzlers macht von den unter m 22, Mai vollzogenen Neuernennungen der Besepuna der bichsämter Mitteilung. i ¿Anti Mar (Cintri tr Ls P a Ave j ú / Bot Eintritt .tn die Zagesordnung nimmt das Wort taatósekretär des {Fnnern Dr. Helfferi ch : Meine Herren! Jch habe heute zum
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É Mo I 454 Af V. ch «A 1 «nl {s S (4 TT, L volle %Borstelluna d horn S d l f f zU UDermwInDen, DIe zu I lten in diesem s» doâ Tan LLV A-HULD, Lit orr At aa C tb Ns reit worden 1t. (&rit die + Nit an 141 Me E y s en Wurdigung kommen, und im Lichte der Ge- M n 5 T7 Cd CERANE S E Lp ame (Îlemens Delbrück hell erstrablen unter den G A Ao Ï af lot en Iamen diejer großen Zeit. (Lebhafter Beifall.)
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h zum Nachfolger dieses Mannes berufen. dürfen mir das glauben — ein s{werer Entschluß, die Fort- üng seiner Arbeit zu übernehmen. Schwer wegen dessen, was
mir liegt, {wer aber aub wegen des Arbeitsfeldes, das ih ver-
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Mia L S SCAE G O Gines Cat e s Wenn mir etwas den Abschied von meinem bisberigen Amt
ichtert (PICTi
, dann ist es das Bewußtsein, daß die Reichsfinanzverwal- qute und starke Hände übergeht, und daß de neuen nne außer dem eigenen Stabe in der Reichsbank threm sidenten eine unübertrefflihe Mitarbeit in der Kriegasfinanzierung Seite steht, ‘eine Mitarbeit, die an den unter meiner Amts- tung erzielten Erfolgen einen gar niht boch genug zu veran- genden Anteil hat. (Lebhafter Beifall.
Grleichtert wird mir der Abschied ferner dur das Bewußtsein, unsere finanzielle Kriegsführung sich in gesihèrten Bahnen be- È (Vravo!), daß rund 90 % unserer bisherigen Kriegsaus langfristigen Anleihen konsolidiert sind, r als die Hälfte und in Frankreih mehr als zwei gbausgaben ungesichert auf kurzfristigen Krediten
! rets.)
| Wenn Sie nun in den näcbsten Tagen die Steuervorlagen zum luß bringen, auf der erweiterten Grundlage, wie sie die beiden missionen beschlossen haben, so werden Sie einen weiteren festen ck in das Fundament unserer Kriegsfinanzen eingefügt und meinem folger die Arbeit erleichtert haben.
Troßdem wird es mir hart, mich von dem mir liebgewordenen
während in
en, die mir auf dem Gebiete der Reicksfinanzen noch bevor- den. Noch s{werer wird mir der Entschluß angesichts der er- enden Fülle und Wucht der Aufgaben, die mih in dem neuen erwarten. Jh gebe mi keinerlei Täuschung hin. Jch weiß der stetigen Berührung mit dem Arbeitskreise des neuen Amtes, ih auf mi genommen habe; ih weiß auc, daß ih nur dann n darf, diesen Aufgaben einigermaßen gerecht zu werden, wenn meine Herren, mir Jhre Mitarbeit und Jhr Vertrauen in dem- n weitherzigen Maße, wie in dem alten Amt, so auch in dem n Amt gewähren. Um diese Mitarbeit, um dieses Vertrauen le ih Sie herzlih und eindringlich bitten. Jn einträhtigem immenwirken wird es uns mit Gottes Hilfe gelingen, den Krieg zuhalten, den Frieden wirtschaftlih vorzubereiten und durchzu- n und im Frieden ein gesichertes und freies Feld für die Wieder- ahme der segensreichen Arbeit zu schaffen, die uns in der BVer- nheit groß gemacht hat, und die unser Volk auch in Zukunft auf- s führen wird. (Lebhaftes Bravo.) Das Haus sett darauf die zweite Lesung des Rei hs - 1shaltsetats für 1916 fort und nimmt zunächst die ichterstattung über die zu dem Etat für das Reichsamt Jnnern eingegangenen Petitionen entgegen. Die Pe- n der sozialdemokratishen Frauen Deutschlands (Luise þ) und des Arbeiterinnensekretariats der Generalkommission §Sewerkschaften Deutschlands in Berlin um Aufhebung des eseßes vom 4. August 1914 bezüglih der Außerkrast- ng der Schußvorschriften für Frauen, Jugendliche und der und um Einführung des Achistundentages für Frauen,
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*) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
Sizung nach
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. 1916.
Berlin, Donnerstag, deu 25. Mai
mindestens in der Schwerindustrie, soll nah dem Antrage des Haushaltsausschusses dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen werden. Zur Erwägung überweisen will der Aus- [uß die Petitionen der Deutschen Seidenbau-Gesellschaft in Berlin um Gewährung einer Beihilfe zur Erreichung 1hrer Aufgabe, die deutschen Seidenfabrikanten in. ihrem Rohstoff- ezuge vom Ausland unabhängig zu machen, sowie die Pe- tition des Gemeindevorstehers in Misdroy um Gewährung eines Notstandsdarlehns an die Gemeinde Misdroy. Eine _Reihe weiterer Petitionen, die sich großenteils auf die Familienunterstüßungen beziehen, soll dem Reichs- kanzler als Material überwiesen werden. Uebergang zur Tagesordnung beantragt der Ausschuß üb-r die Petition der Pyrophor-Metall-Gesellschaft in Essen um Aufhebung des Ausfuhrverbots auf Cereisen und des Herrn Klein in Berlin und Genossen um Verbot aller unnötigen Zeitungen und Zeit- schriften zur Hebung der Papiernot.
Mesezent ist Abg. H o h (Sog.). T
Ubg. Jädel (Soz.): Jn der Unterstüßungsaktion für die e ertitarbeiter, namentlih für die Heimarbeiter, bestehen in vielen Vrten große Mißstände. So hat der Landrat in Neurode in S(lesien jeine geseßliche Pflicht, eine dortige Firma zur Gewährung der Unterstüßung zu veranlassen, nicht erfüllt. Eine Beschwerde darüber ijt an die vorgeleßte Instanz gegangen; wir warten ab, was darauf geschieht. (s muß endi verhindert werden, daß die nachgeordneten Instanzen systematish der Unterstübungsaktion Widerstand entgegen-
n. Wenn aber von oben herab eine Verfügung ergeht, so fällt cs
nachgeordneten Instanzen durhaus noch nicht ein, fie durch-
_ n Vberskranken is z. B. die Unterstüßung der Heim-
1s heuie noch niht durchgeführt, obwohl die bayerische Ne-
le unteren Verwaltungsbehörden dazu angewiesen hat. Ge-
tade angesihts der auëgedehnten Notlage der Heimarbeiter in der
extilindustrie sollten do die Vorschriften dazu da sein, ausgeführt
u werden. T lnternehmetx denten zuerst an die Beschäftigung der
ter 1n 1hren Fabriken ‘selbst, während die Heimarbeitèr immer in zweiter Linie kommen. Das Verlangen des
s, daß die Unterstüßungen erhöht werden, is durchaüs be-
Vei einer Unterstüßung von nur 10 bis 15 A in der Woche
die Familien in Schulden geraten. Wir müssen von diefer
us alle, die es angeht, ersuchen, daß sie die unteraeordneten
en anhalten, die Unterstüßungen zu gewähren. Die Terxtil-
ie befand sih \chon vor dem Kriege in einer Krisis, die Tertil-
haf ar also s{on außerordentlich ges{chwächt, und beim
: Krieges schlossen viele Unternehmer thre Fabriken ohne
die Arbeiter. Die Tertilarbeiter haben auch keinen Ge-
der Kriegskonjunktur gehabt, und mit Teuerungszulagen
Terxtilindustriellen nicht weitherzig gegen ihre Arbeiter ge- vesen. Was gewährt worden ist, ist ein Pappenstiel gegen die unge- heure Not. Gegen die Kürzung der Unterstüßungen dur die unteren Verwaltungsbehörden erhebe ich ganz entsGieden Einspruh:; nicht eine Kürzung, sondern" eine Erhöhung der Unterstüßungen “4st nöt wendig für die Tertilarbeiter, die viel ärmer aus dem Kriege heraus- gehen werden, als fie hineingegangen find.
Berichterstatter Abg. H o E (Soz.): Im Aus]MGuß i} anerkännt worden, däß die Unterstüßungen genügend sind und die Not beseitigt ist, Den Gemeinden sind lediglih Mittél gewahrt wörden, damit fié ie Arbeiter unterstüßen können. (Gs ist dabei ausdrücklih festgeseßt, 1ß die Heimarbeiter in derselben Weise unterstüßt wetden sollen wie ie Fabrikarbeiter, und daß niemand von der Unterstüßung Unt des- willen ausges{lossen sein sol, weil er Heimarbeiter 1st.
Ueber die Verhandlungen des Haushaltsaus\chusses, be- treffend die Zensur, erstattet Abg. Dr. Stresemann (nl.) mündlichen Bericht. Der Ausschuß hat seine an die Kom mission zurückverwiesene Resolution:
„Den Meichskanzler zu ersuben, dafür Sorge zu tragen, daß das Verbot einer Zeitung nur mit Zustimmung des Reichskanzlers erfolgen darf“,
wiederum zur Annahme empfohlen; ebenso hat er die Re fclution Ablaß-Bassermann:
„Den Reichskanzler zu ersuchen, d des näbsten Sißungsabschnittes einen durch welchen die auch während des Krieg heiten hinsihtliG der Eingriffe der Militärgewalt in das bürger- liche Leben geschaffen werden und die Verantwortlichkeit für diese Maßnahme geregelt wird",
unverändert angenommen. Ausschusses gehen dahin:
a. den Reichskanzler zu ersucben, dafür zu sorgen, daß das eins- und Versammlungsrecht und die Preßfreiheit nur insoweit eingeschränkt werde, als dies im Interesse siegreicher Kriegführung unbedingt geboten ift, daß eine gleichmäßige Handhabung der Zensur sichergestellt wird, und daß, wo von Zivilbehörden auf die Hand- habung der Zensur ein Einfluß geübt wird, die zuständigen Be- hörden und Beamten, kraft der ihnen obliegenden Verantwortuna, die getroffenen Maßnahmen nah Maßgäbe der behördlichen Mit- wirkung vertreten;
b. den MNeichskanzler zu ersuchen, alsbald die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, durch welce
1) die Verhängung der Schußbaft auf das aus rein mili- tärishen Gründen absolut gebotene Mäß beschränkt wird;
9) bei Verhängung der Schußhaft dem Verhafteten ein Recht- {uß gewährt wird, welcher mindestens nit zurückbleibt hinter dem im Strafverfahren vor den ordentlichen Gerithten dem Unter- subungsgefangenen zustehenden Rechtshuß. Endlich \oll die Pe- tition des Professors Stablberg in Berlin-Stegliß, den dur die Beschlagnahme der Eingabe von Professor Dr. Schäfer, betreffend den V-Boot-Krieg, vollzogenen Eingriff in das Petitionsrecht als zu unrecht erfolgt zurückzuweisen und dafür einzutreten, daß dem deutschen Volke das Petitionsreht auch unter dem Gesetz über den Belagerungszustand in vollem Umfange gewährleistet wsrde, dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen werden.
Berichterstatter Abg. Dr. Stresemann (nl): Im Auss{uß wurde von verschiedenen Rednern über die ungleichmäßige Behandlung der Zeitungen dur die Zensur geklagt, z. B. därüber, daß Organe der Hauptstadt niht Artikel bringen dürften, die der Provinzþresse gestattet seien, daß mancen Zeitungen die Wiedergabe von Aufsähßen aus anderen Zeitungen verboten fei, aber manchen Zeitungen gestattet worden sei, gegen solche Aufsäße zu polemisieren. Es würde ferner beklagt, daß die Zensur keine Rücksicht auf die technische Fertigstellung der Zeitungen nehme. Die Klagen richteten sih nicht so fehr gegen die militärische als vielmehr gegen die politisWe Zensur, und es wurde gewünscht, daß von dem Verbot der Erörterung der Kriecgsziele min- destens die Erörterung der wirts{Waftlihen Knieagsziele ausgenommen werde. Die Regierung führte aber aus, daß derartige Erörterungen jeßt nit zugelassen werden können. Es wurde ferner acwüns{t, daß man in der Besprehung der Ernährungsfragen den Zeitungen volle Freiheit geben folle, dann könne die Presse darin nüßen. Auch
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em Reichstag bei Beginn Gejeßentwurf vorzulegen,
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Die weiteren Resolutionen des
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die zugesagte “Freiheit in der Erörterung der Sleuerfragen sei nicht
vollkommen durchgeführt; in Versammlungen seien wohl Vorträge über die Steuerfragen, aber feine Grörterungen darüber gestattet worden. Die ausländischen Zeitungen seien bei uns bevorzugt, weil sie ohne Zensur ins Land kämen und Dinge behanteln könnten, die ber teutiden Presse nicht gestattet seien. Die Regierunasvertreter betonten, baß ohne Zensur nicht auszufommen sei, daß sz tz varlamentarisch regierten Ländern sogar noch strenger gehandhabt werde, Jnfolge der Beschlag- nahme der Petition des Professors Dietrich Schäfer wurde die volle Freiheit des Petitionsrehts der Staatsbürger verlangt. Gegen bie Briefsperre und namentlich deren schikancse Handhabung wurde Œtn- spruch erhoben. - Auf das Verlangen, daß bei Reisen in bie vér- bündeten Länder die Paßschwierigkeiten nicht über das notwendige Maß ausgedehnt würden, erwiderte die Regierung, daß bei dem Berkehr von Tausenden von Personen eine Ueberwachung wegen. der Spionage notwendig sei. Bei der Schußhaft wurde dringend gefordert, daß bie betroffenen Personen erfahren müßten, wessen sie beschuldigt werben, Bezüglich der Verantwortung für die Zensur wurde auf die (Frtlärung des preußischen Ministers des Innern hingewiesen, wonach die Zivil- behörden die Verantwortung übernähmen, wenn jie auf Ersfuben ter Militärbehörden die Zensur felbst auégeübt hätten oder soweit fie darüber Gutachten an die Militärbehörden erstattet bätten. (Sine Aenderung des Geseßes über den Belagerungszustand erklärte die He- gierung im Kriege für unmöglich. n, eAbg. Dr. Pfleger (Zentr.): Das bis] erige d 1 Verhandlungen und Beschwerden uber d1e Handhabung der Zenfu1 ist geradezu gleich null. Nur hinsichtlich der tirekten Eingriffe in den technishen Betrieb der Zeitung scheint eine kleine Befferung einge- treten zu sein. Die Reichsverfassung gibt dem Kaiser im Fnteresset der offentlichen Sicherheit das Recht zur Erklörung des Gebi von Gebietsteilen des Reis in Kri f il preußische Geseß über den Belagerungsz / gewisse Artikel der préußishen Verfassung außer Kraf In Bayern gilt dann ein Gesebß von 1912, wel des § 9 des preußischen Gefeßes einfad Wort davon enthält, daß trgendwelche % fassung außer Krast gefeßt werden follen. im bayerischen Landtage ift gefrag öffentlichen Sicherheit“ zu ve der bayerishen Regierung auf ei wiesen, welche s aber alle beziehen; niemand hat daran
Janaen werden ft0o1 E L
gen Reiche eine Verschiedenheit der Handhabung herrschen;
Verschiedenheit sucht aber bens, indem au in betreffen raf ! worden sind. legung des # sich so ziemlich Nechtszustand prüfungsreckcht
baben:
ige Ergebnis unserer h ê
getroffenen Anotduun
Zuwiderhandlung gegen
der - Generalkommandos hat man bereits mit Strafe legt. In dieser Beziehung haben wir Dinge erleben müßen, due alle Be- griffe übersteigen. Ist die Beschränkung des Gebrau&s der Fremd- wörter im Deutschen Reiche eine Maßnahme im Jnüerefsse ver dffeni- lichen Siderbeii?. Die Klagen aier die Hantbbutg Ler Mere richten si& vor allem gegen Maßnahimen, die teils unverslantli@&, teils zu weitgebend und deshalb scadlih find. Einem Redakteur, der einen Artikol gebracht hat, der dem Zensor mt gefiel, find die Susabbrotfkarten éntzogen worden. Wenn einer Zeitung, wie es „vorgekommen ist, auf 4 oder 6 Wochen das Erschernen verboten wird, fo ast das unter Umständen gleicbbedeutend mit der Vernichtung i daß ein solches Verbot einmal
Den wird, und Dann, Daß es
des Blattes. Hier ist unbedingt geboten an die Genehmigung des Kanzl C nur auf ganz kurze Zeit erfolgen darf * ganze Kommisston war sich ferner darüber eig, eiwas weniger Tro gegenüber der Kritik von wirtscaftlichen Maßnahmen gewesen wäre, jo hätten wir manches von den ichen Zuständen auf diesem Gebiete niht zu beklagen. C Zensoren find soweit ge- gangen, die Veröffentlichung von Resolutionen, welche an öffentlichen Versammlungen gefaßt waren, zu verbieten, wenn fie nit zuvor dem Zenjor vorgelegen bhatten:-eine folche Ua fundluäFeiit Z
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l, gte grit die Katho-
passieren lassen, au solcbe des Evangelischen Bundes, Angriffe,
er. beutigen sdweren Zeit geradezu an Landesverrat grgnzen.
ck ift selbst in Friedenszeaten von Tatholischer Seite nut
en worden. - Das muß haer an den Pranger gestellt werden.
ngung der Sichußhaft hat man dur bas Belagerung8géëseß
zu deden versucht. Die Art der meisten Persönlichkeiten über die die Schußzhaft verhängt worden ist, läßt die Maßregel, abgesehen von der grund}ähßlichen Frage, begreiflich ersceinen. Gegen eine ganze Anzrhl von Personen lag aber gar kein Spionageverdaë&t vor. Es wider- spricht dem deutschen Volksempfinden, daß für dieje Schußhaft Teine NRecbtsgarantien geschaffen {ind wie für andere Fälle. Wir haben deshalb in der Kominisston eine Resolution beantragt, die diese Frage regeln will. Wir bitten Sie, diese Resolution, der sib die Kom- mission angeschlossen hat, anzunehmen. Jn der Kommission hät dei Negierungsvertreter erllärt, die Reitbsregierung übernehme für die Anordnungen des Kommandos keine Verantwortung, diese seten dem Obersten Kriegsherrn bverantworktlid. Als preußtschar Minister- präsident übernummit der Reichskanzler die Verantwortung, als Reiths- tanzler selbst aber nit. Dieser Zustand ist unbefriedigend, vom polatifchen Standpunkte aus unbegreitlich. Die Sitellung des Moiths tanzlers wird dadurch bherabgeicht. Als RNeibskänzler ist er abhängig von den Armeekommandos. Diese glauben das Necht zu haben, An ordnungen des Reichékanzlers, die fie mit der öffentlichen Sicherheit für unvereinbar balten, außer Kraft zu seßen. Das ift vine unwürdige Stellung, und bestände fie zu Recht, fo müßte dicser Zustand sofort auf geteblichem Woge beseitigt werden. Der Kanzler ist dazu da, die Verantwortung zu übernehmen und so ven Kaiser zu ckiüken. Wenn solde Dinge, wie üb fie vorhin erwähnt babe, geschrieben werden dürfen, wie muß -das im Lande und im feindlichen und neutralen Aus lande wirken, nachdem der Var bei Boginn des Krieges gesagt hat,
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er kenne leine Partcien-mehr. Die Unterdoü@ung einer Eingabe an den Reicbsbtag hat swherli nit dazu beigetragen, unfer Ansehèn äm Julande und Auslande zu stärken. Das äst ein Eingriff in die Nechte des Parla- ments. Der Versu, das Einsanmmeln von Unterschriften für Eine Eingabe an den Reichstag zu hindern, ist des freien deuts{en Volkes unwürdig. Damit schafft man die Frage, die diése Männer erörtert haben, nicht aus der Well, sondern erschüttert die Freudigkeit des Durhhaltens im ganzon Volke. Den Antrag der svzioldemokrätisen Arbeitsgemeinschaft, den Reithskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, den Belagerungszustand aufzuheben und insbesondere die Freiheit der Presse wiederherzustellen, kann tb nt annebmen, weil er ein Sihlän A x Aas de E
ns Wasser ist. Wenn aber der neue Sitagttsekretär das Bélageritngs- ustand ep abmildern wollte, denn würde er sh ein dauerndes Zerdienst erwerben, Eins können wir jedenfalls ‘verlangen: die völli»
kommene Ee der politischen Zensur. Gin Volk, das s im Kriege so déwährt hat, eint Presse, die ihre Aufgaben sv boih und