1916 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Jun 1916 18:00:01 GMT) scan diff

S E E E S E E

C m Ga r E e E

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Königreich Prenßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: dem Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Nat n EEietztiuin für ae und were Dr. von Seefeld ra irlliher Geheimer Ob i srat

mit dem Range der Räte erster Klasse zu E is

Seine Majestät der König haben Allerqnädiafst geruht den Provinziallandtag der Provin S, le A um 16, Juli d. J. nach der Stadt Breslau E E, y

——

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium den a ea von Helmolt in „Merseburg zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksaus schusses in Merseburg auf die Dauer seines Hauptamtes am Siße des Bezirk8aus\chusses ernannt.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Forstkassenrendantenstelle für die Oberförstereien

odanin, Selgenau und Grabau mit dem Amtssiz in

Schneidemühl ist zum 1. Oktober 1916 zu beseßen. Be- werbungen müssen bis zum 31. Juli eingehen.

Bekanntmachung.

Die am 13. Mai d. J. gegen den Kaufmann Heinri Thiel hier ausgesprochene Schließung seines Geschäfts Sprot- tauer Straße 52 hier ist heute wieder aufgehoben worden,

Sagan, den 17. Zuni 1916.

Die Polizeivenwaltung. Achilles, Bürgermeister.

Bekanntmachuna.

Dem Milchhändler August Hunsicker hier, Pfählerstraße 21 wohnhaft, habe ih die Wiederaufnahme des d al 16 auf Grund des §& 1 der Bundesratsverordnung vom 23. 9. 15 RGBIl. S. 603 untersagten Milchhandels gestattet.

Saarbrücken, den 16. Junt 1916. Der Königliche Polizeidirektor. F. V.:

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Lr. Sommer.

Bekanntmachung.

Dem ehbemoligen Gaf!wirt und j- tigen Agenten Hermann Arendt von hier, w hnhaft Junkeistraße 19, ist am 3. Zuni 1916 auf Grund der Bekanntmachu»ng zur Fernhaltung uvzuverläsfiger Personen vom Handel vem 23 September 1915 (Neichs-Gesctzbl. S. 603) infolge des geseizwidri en Handels mit Graupen- und Gerstengrütße der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs, inchesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art sowte roher Naturerz-ugnisse, Heiz- und Leuctstoffen und ae ¿egenständen des Krieg8beda.fs wegen Unzuverlä|sigkeit unter-

Elbing, den 14. Juni 1916.

“Die Polizeiverwaltung... Dr. Merten...

Bekanntmathung.

Dem Handelsmann Nobert Beck in Kleinwerther habe tch, weil er si als unzuverläisig erwiesen hat, auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers zur Fernhaltung unzuver- Iässiger Personen vom Handel die Fortführung des Handels- betriebs als Getretidemakler untersagt.

Nordhausen, den 15. Juni 1216.

Der Landrat. J, V.: Albrecht, Krekssekretär.

Bekanntmachung.

Dem Produktenhändler Wilhelm Hunze tin Hildes- beim-Moritßberg, Bergstraße 49, is auf Grund der Bekannt- machung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und der dazu vom Herrn Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Ausführungs- bestimmungen vom 27. September 1915 der Handel mit thy 74 P wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handel untersagt.

Hildesheim, den 13. Juni 1916. Die Polizeidirektion. Dr. Gerland.

BekanntmacMGung.

Dem Viehkommissionär Karl Hanne und dessen Ehefrau Auguste, geb. Hesse, in Hildesheim, Peiner Landstraße 1 A, ist auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBI. S. 603) und der dazu vom Herrn Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Ausführungsbestimmungen vom 27. September 1915 (Hand.-Min.-Bl. S. 246) der Handel mit Schweinen wegen Unzuverlässtgkeit in bezug auf diesen Handel untersagt.

Hildesheim, ten 13. Auni 1916.

Die Polizeidirektion. Dr. Gerland.

BekanntmaqMhung-,

Dem Pferdemakler August Mende sowie seiner Ehefrau Maria, geb. Shulenburg, in Harburg, Lauterbachstraße 1 11 wohnhaft, haben wir heute auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläsfiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 den Pferdehandel untersagt.

Harburg, den 14. Iuni 19186. Die Polizeidirektion. Tilemann.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel ist 1) dem Gastwirt und Meßger Wilhelm Debus in Gemünden a. W. der Handel mit Fleisch- und Wurstwaren, 2) der Handelsfrau Helene Klem, geb. Rese, in Röddenau der Handel mit Lebensmitteln für das gesamte Reichsgebiet untersagt worden.

Frankenberg (Hessen-Nassau), den 15. Juni 1916. Der Landrat. Stapenhorst.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Martin Vaessen hier, Gesundheit- 122, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep-

fte 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverläsfiger Personen yom

Handel, {cabFer Handel mit Leben3mttteln aller Art sowte die Herstellung von Lebensmitteln untersagt worden. Elberfeld, den 15. Junt 1916. Die Polizeiverwaltung. Dr. Scheffler.

Bekanntmachung.

Der Firma Dichgans & Co. (Inhaber Otto Dichgan9), bier, Königstraße 28, ijt auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Septemver 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Per- sonen vom Handel, bis auf weiteres jezlihec Handel mit Lebens- mitteln aller Art sowie die Herstellung der Lebensmittel wegen ÜUnzuverläsfigkeit untersagt worden.

Elberfeld, den 15. Juni 1916.

Dr. Scheffler.

Die Polizetverwaltung.

Bekanntmachung.

Eemäß § 1 ter Bekanntmachung des Bundesrats ¿ur Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Hande! vom 23. September 1915 (RG1. S. 603) is dem Milchhändler Salomon Flesher, Cöln, Weißbüttengzsse 28 wohnhaft, der Handel mit Milch untersagt worden.

Cöln, den 10. Junt 1916.

Der Oberbürgermeister. J. V.: Adenauer.

Bekanntmachung.

Gemäß §1 der Bekannkmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlälfiger Personen vom Handel vom 23. Seytember 1915 (NGBl. S. 603) ist der Ehefrau Heinrich Möntenich, Côln-Sülz, Luxemburger|traße 178 wohnhaft, der Handel mit Nahrungsmitteln aller Art untersagt worden.

Cöln, den 11. Junt 1916,

er Oberbürgermeister. J. V.: Adenauer.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NSBLl. S 603) ist den Eheleuten Paul Recht in Cöln, an Lyskirhen 18 wohnhaft, der Handel mit Nahrungs- mitteln aller Art untersagt worden.

Cöln, den 11. Funt 1916.

Der Oberbürgermeister. F. V.: Adenauer.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der B.kanntmachung des Bundesrats zur Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBI. S. 603) is dem Albert Kindler, Cöln-Kalk, MNobertstraße 10, und dem Wilhelm Ester, Cöln, Klapperhof 43 wohnhaft, der Handel mit Nahrungsmitteln aller Art untersagt worden. f

Côln, den 15. Funt 1916.

Ler Oberbürgermeister.

Bekanntmachung.

Eecmäß § 1 ter Bekanntmachung des Bundesrats zur Fern- haltung u zuveilässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) ist dem Friedrich Wilhelm Ttllmann

F. V.: Adenauer.

’und' der Ftrm Fréedrich Wilh T E A

Luxemburger straße 31 wohnhaft, der Hankel mit Kunskhonig, Hontg und Marmelade untersagt worden. Cöln, den 15. Funt 1916.

Der Oberbürgermeister. J. V.,: Adenauer.

Nichtamtliches. Deuts ses Neich,

Preußen. Berlin, 19. Juni 1916.

Der Generaloberst von Moltke, Chef des Stell- vertretenden Generalstabes der Armee, ift gestern Nach- mittags gelegentlich einer im Reichstage stattfindenden Trauer- feier für den Feldmarschall Freiherrn v. d. Gol, über deren Verlauf unter „Mannigfaltiges“ berichtet wird, einem Herz- schlage erlegen. i

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1018 und 1019 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 11. Sonderverlustliste des Deutschen Heeres (Unermittelte), die 558. Verlustliste der preußishen Armee, die 292. Verlustliste der sächsishen Armee und die 402. Verlusilisie der württembergishen Armee.

Sachsen.

Jm Verfolg der Beschlüsse der gemeinsamen Tagung reihsdeutsher, östèérreihisher und ungarischer Landwirte am 39. und 31. Januar dieses Jahres in Budapest ist der dort gewählte Arbeitsaus\{huß am vergangenen Sonnabend unter Vorsiß von Exzellenz von Mehnert in einer Sitzung in Dresden zusammengetreten, um auf Grund der inzwischen durh ein engeres Komitee vorgeshlagenen Grundsäße eine Vorlage auszuarbeiten, die in bestimmten Leitsäßen die Wünsche der landwirtschaftlichen Vertretungen für das zu \caffende Wirtschaftsbündnis der Zentralmächte feststellt. Es wurde, wie „W. T. B.“ meldet, in den gemeinschaftlichen wichtigen Fragen eine erfreulihe Uebereinstimmung erzielt. Die Leitsäße werden später veröffentlicht werden.

Oesterreich-Ungarn.

Jn weiterer Verfolgung des Grundsaßes, die Bevölkerung des besegten Gebiets zur Mitwirkung an der Verwaltung, ins- besondere auch auf dem wichtigen Gebiete des Schulwesens heran- zuziehen, hat, wie aus dem Kriegspressequartier gemeldet wird, das Armeeobevkommando, gemäß dem Antrage des Militärgeneral- gouvernements Lublin, die Schaffung eines Gouverne- mentsschulrats für das beseßte Gebiet genehmigt. Jn diese Körperschaft, der die Beratung des Militärgouvernements auf dem Gebiete des Unterrichts und des Erziehungswesens sowie der Schulaufsicht zur Aufgabe gestellt ist, soll n außer den amtlichen Funktionären u. a. Vertreter der katholischen, prote- stantishen und jüdischen Religion und Delegierte der zu schaffenden Stadtgemeindevertretungen sowie des Vereins Polska

- Macierz Szkolna berufen werden, Die bezügliche Verordnung,

die demnächst erscheinen wird, darf als eit neuer Vertrauen8- beweis fe is Maiterang des besetzten Gebiets angesehen werden. l Großbritaunien und E S i Ein englischer Journalist hatte Sir Edward Goschen au einen in bee e a Zürcher Zeitung“ erschienenen Artikel zur Friedensfrage aufmerksam gemacht. „Hierauf ant wortete Goschen in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom Soun-

abend. Er sagte u. a.: ; Man N setn, daß das englische Volk so lange kein Frichens-

gerede dulden „wird, bis die Aussicht auf Ecreihung derjenigen Ziele besteht, um dercntwillen Großbritannien in den Krieg zog, und daß jede britishe Regierung, die zurzeit wagen würde, die Friedentfrage zu erörtern, sofort gestürzt würde. Dies jenigen, weiche glauben, daf, Rükschläge ten Willen zum Siege im englishen Volk abschwäden könnten, beweisen eine merk würdige Verkennung dieses Volk-s. Selbst wenn durch irgend ein Wunder die leßten Kanonen, die leßten Gewehre der Entente verloren gingen, so wäre die Verbandsflotte noh immer imstande, den ganzen deutschen Ueberscehandel an der Wurzel zu treffen, sodaß diesec an jeder Ausbreitung verhindert würde und Deutschland um mehr als cin halbes Jahr= hundert in den Zustand etues bloßen Bgrarstaates zurüdgemworsen würde. Wenn das deutshe Volk und die Negterung fi einmal. dieser Tatsacte bewußt werden, und das wird gesehen, dann werden sie vielleicht geneigt sein, Frieceasbedingungen vorzuich!agen, bie für die Verbandsmächte annehmbar sind. Solche Bedingungen müssen aber die von den Zentralmächten beaangenen Fehler wieder gutmamen und Mittel zugel[1ehen, die zum Wiederaufbau des von thnen Zer- siörten nôtig find. : S

tach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus ist es gestern in Dublin zu Unruhen gekommen, als die Polizei gegen . einen Umzug einschritt, _ der mit der republifanishen Fahne von einer Gedächtnisfeier, Für wei kürzlih hingerihtete Sinn-Feiner zurückfehrte. Drei Poli gei beamte trugen Verleßungen davon; sheden Perjonen wurden verhaftet.

Frankreich.

Die Wirtschaftliche Konferenz der Alliierken bea endete am Sonnabend ihre Arbeiten. Es wurde „W, T. B. zufolge einstimmig eine Reihe von Entschließungen gefaßt, die am 21 d. M. in den Ländern der Alliierten vollinhaltiich ver- öffentlicht werden sollen. Die Mitglieder der Konferenz wpden nach Beendigung ihrer Arbeiten vom Präsidenten Poincao empfangen. E

Die Abgeordneten Connevot und Deshayes haben in der Kammer einen Beschlußantrag eingebracht, in dem die Jegierung aufgefordert wird, die dringend nötigen Maßnahmen zu treffen, um die Verantwortlichkeit der militärischen Führer aller Rangstufen tatsählih wirksam zu machen, je nach Bedeutung des betreffenden Kommandos, um das Par- lament instandzuseßen, jederzeit die Anwendung dieser Maß- nahmen zu prüfen. E L

„Temps“ meldet: Ein Rundschreiben des französischen uit ministers fordert die Gerichtsbehörden auf, in Anbetracht dessen, daß die deutschen Behörden in zufriedenstellender Weise die Erkundigungen beantworten, die auf diplomatischem Wege über die Beschlagnahme der Güter franzöfisher Staale- angehöriger an sie gerichtet find, gleicherweise auf entsprechende deutsche Erkundigungen zu antworten. Diese Antworten müssen jedo die Negierungskanzlei des

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Aeußern passieren, die über ihré Opportunität befindet.

Ftalien. /

Nach Meldung der „Agenzia Stefani“ hat der König Boselli mit der Kabinettsbildung betraut, worauf dieser am Sonnabendabend dem König folgende Ministerliste vor- legte: Vorsiß Boselli ; politischer Kommissar für Kriegsdienste Bissolati; Juneres Orlando; Aeußeres Sonnino; Schals Carcano; Unterricht Ruffini ; Krieg Morrone; Marine Corh1; Eisenbahnen und Handelsschiffahrt Arlotta: Justiz Sacchi; Finanzen Meda; öffentliche Arbeiten Bonomi: Post Fera; Kolonien Colofimo: Landwirtschaft Raineri; Jundustrie und Handel Denava; Minister ohne Portefeuille Commandini. Boselli behielt sih vor, dem König die Ernennung eines weiteren Ministers ohne Portefeuille vorzuschlagen.

Die neuen Minister versammelten sich am Sonntag- nachmittag bei Bosfelli und werden heute dem König den Eid leisten.

Schweden.

Auf Grund des Reichstagsbeschlusses, betreffend Er- nennung von Sonderkommissionen für die Prüfung der Verteidigungsforderungen, hat die Regierung am Ende der Reichstagssession folche Kommissionen ernannt. Sie haben, wie „W. T. B.“ mitlteilt, die Aufgabe, neue technishe Unter- suchungen darüber vorzunehmen, welchen Verteidigungsbedürf- nissen mit Berücksichtigung der im Kriege gewonnenen Er- fagrung zuerst Nehnung zu tragen ist. Eine Kommission ist für die Untersuhung der Bedürfnisse der Armee und eine für die der Marine eingeseßt. Jede Kommission besteht aus fünf Mit- gliedern. Daneben ist auch eine Sonderkommission für die er- höhte Herstellung von Schießbedarf eingeseßt worden.

Diürkei.

Jn Konstantinopel fand am Freitag zur Erinnerung an den ersten, vom Sultan Mehmed Fatih in der Sophien- moschee nah der Einnahme Konstantinopels abgehaltenen Selamlik eine vaterländishe Feier statt. Die Teil- nahme daran war, wie „W. T. B.“ meldet, größer als in den vorhergehenden Jahren, Nach Verrichtung des Freitag- gebets-.in der Sophienmoschee seßte sih ein Zug, bestehend aus der Schuljugend mit Musikkapelle, Fahnenträgern, Abordnungen vaterländischer Vereine, Junfanterie- und Kavallerietruppen und einer Gruppe in Janitscharenkostümen zur Fatihmoschee in Be- wegung. Die Straßen, die der Zug dur(hschritt, waren reich beflaggt und von einer ungeheuren Menschenmenge erfüllt. Vor der Fatihmoschee wurden vaterländishe Reden gehalten und Gebete für den Sieg der Armee verrichtet. Die Teil- nehmer an der Feier besuchten hierauf den Friedhof der in diesem Kriege für die Verteidigung Konstantinopels gefallenen

Schehids. f Griechenland.

Einer Meldung des „Corriere della Sera“ zusolge wird die wirtschaftlihe Blockade der griechischen Küsten immer strenger. Für Griechenland bestimmte Getreideladungen wurden zurücgehalten. Der griechishe in Rhodos beschlag-

stellungen auf der französishen Gesandtschaft nicht freigegeben. Vom Piräus gehen keine griechischen Dampfer ab, da die griechischen Schiffahrtsgesellschaften auf Vorstellungen bei der

{ranzösishen und der englischen Gesandtschaft die Antwort exe

Ministeriums des

nahmte Dampfer „König Konstantin“ wird troß der Vor-

hielten, daß die Frage der Beschlagnahme ausfahrender Dampfer von den Befehlshabern der Flat der libri ab- hänge. Die nah Jtalien besiimmte Post soll nächstens auf einem griechischen Torpedoboot befördert werden.

, Nah einer Athener Sondermeldung des „Matin“ ver- weigert die internationale Finanzkontrolle ihre Zu- stimmung zur Ausgabe neuen Papiergeldes seitens der griechishen Nationalb;wk in Höhe von 30 Millionen E Sie teilt ferner mit, daß die englische und französische Regierupg beschlossen haben, die Obligationen der neuen griehöchen Anleihe von den Börsen in Paris und London auszvchließen.

Amerika.

Der General Funston, der Befehlshaber der ameriftanischen Truppen in Mexiko, berichtete nach Washington: General Trevino, Befehlshaber zu Chihuahua, hat mitgeteilt, daß auf jede Bewegung der amerika- nishen Truppen nah Süden, Westen oder Osten ein Angriff der Mexikaner folgen würde.

_ „Morning Post“ meldet àus Washington vom 16. d. M.: Die Zustände in Mexiko sind so gefährlih geworden, daß die amerikanische Regierung nicht viel länger an der Voraus- seßung festhalten kann, daß zwischen ihr und der mexikanischen Regierung ein volles Einvernehmen bestehe. Mexikanische Ucberfälle auf amerikanisches Gebiet kommen täglich vor, und es ist foin bloßer Verdacht, daß die Banden, die diese Ueber- fälle ausführen, von Carranza und seinen Leuten geduldet werven, wenn diese nit unmittelbar daran teilnehmen. Wenn die Banden ihre Naub- und Plünderzüge, bei denen gewöhnlich ein paar amerikanische Zivilisten und gelegentlih auch ein Sol- dat getötet werden, ausgeführt haben, zersireuen sie si, und die mexikanischen Truppen machen keinen Versuch, sie gefangen zu nehmen oder die Amerikaner irgendwie zu unterstügen. Präsident Wilson hat die Dinge gehen lassen, weil er den Anschein vermeiden wollte, die Bewerbung um die Präsident- schast durch Maßregeln gegen Mexiko zu beeinflussen. Aber jest wird er wohl schärfer auftreten. Der Berichterstatter der „Morning Post“ bemerkt zum Schluß, ein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Meriko wäre gerade jeßt fehr unangenehm für England, weil die englische Flotte dann ihren Bedarf an Heizöl nicht mehr in Mexiko würde deten fönnen. :

Der demolklratishe Konvent hat, einer „Reuter- meldung“ zufolge, ein Wablprogramm angenommen, das jede Organisation, die auf die Förderung der Interessen einer fremden Macht durch Einschüchterung der Regierung, dec politischen Parteien oder der Volksvertreter abzielt, als für die nationale Einigkeit schädlich verurteilt. Das Programm seßt sih für das Schiffahrtsprogramm der Regierung und eine Vermehrung der Armee und Flotie zu Verteidigunaszwecken ein. Feiner wird in ihm ausgeführt, daß es die Pflicht der Vereinigten Staaten fei, fich mit anderen Staaten zu vereinigen, um die Freiheit der Länder und ihrer Vürger zu sichern und die freie Benußung der Meere unverleßt zu erhalten. Schließlich tritt das Programm neuerdings für die Monroedoktrin ein.

Kriegsnathritten.

Großes Hauptquartier, 18. Juni. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschaupla ß.

An verschiedenen Stellen unserer Front zwischen der belaisch-französishen Grenze und der Somme herrschte lebhafte Artillerie- und Patrouillentätigkeit.

__ Links der Maas fanden Nachts PJnfanterie- kämpfe um vorgeshobene Grabenstüce am Südhange des „Toten Mannes“ statt. Rêchts des Flusses scheiterte ein durch mehrstündiges Borbereitungsfeuer eingeleiteter starker französischer Angriff vor den deutschen Stel- lungen im Thiaumont-Walde. Ein vom (Gegner qe- nommener kleiner Graben vorderster Linie wurde Nachts wieder gesäubert.

Der Fliegerangriff auf die militärischen Anlagen von Bar-le-Duc wurde wiederholt. …, Jm Feuer unserer Abwehrgeshüße stürzte ein fran- zösisher Doppeldecker westlich von Lassigny ab und zerschellte. Jn der Gegend von Bezange-la-Grande (südlich von Château-Salins) \{choß Leutnant Wintgens sein sechstes, Leutnant Hoehndorf sein fünftes feindlihes Flug- eug ab; die Junsassen des einen sind tot geborgen. Am 16. Juni Abends wurden die Trümmer eines im Luftkampf

| Unkerlegenen französishen Doppeldeckers nordöstlih des Hessen-

Waldes brennend beobachtet.

Oestlicher Kriegsschauplat.

Bei der Heeresgruppe des Generals vonLinsingen wurden am Styr beiderseits von Kolki russische Anariffe abgewiesen. Zwischen der Straße Kowel—Lucsk und dem Turya-Abschnitt nahmen unsere Truppen in erfolg- reichen Kämpfen den Russen an Gefangenen 11 Offiziere, 3446 Mann, an Beute 1 Geschüß, 10 Maschinen- gewehre ab.

Vei der Armee des Generals Grafen von Bothmer brachen feindliche Angriffe nördlich von Przewloka bereits im Specrfeuer blutig zusammen.

Balkan-Kriegsschauplag.

Die Lage ist unverändert. h : Oberste Heeres leitung.

Wien, 17. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Nussischer Kriegsschauplat.

Am Pruth keine besonderen Ereignisse.

Nördlich von Niezwiska scheiterte ein russischer Vebergangsversuch über den Dnjestr.

Die Angriffe des Feindes gegen die Stellungen westlih von Wisniowczyk wiederholen sih mit un- verminderter Heftigkeit.

Jn Wolhynien wird an der Lipa, im Raume von Lokaczy und am Stochod-Styr-Abschnitt neuerlih erbittert

gekämpft. Jtalienischer Kriegsschauplay. An der Jsonzofront seßte gestern abend wieder sehr lebhaftes feindlihes Artilleriefeuer zwishen dem Meere

und dem Monte Dei Sei Busi ein. Ein Angriff der Jtaliener von den Adriawerken gegen -unsere Stellung bei Bagni wurde abgewiesen. Auf dem Rücken südlih von Monfalcone kam es zu Minenwerfer- und Handgranatenkämpfen. Jm Nordabschnitt der JZsonzofront scheiterte ein feindliher Angriff auf den Mrzli Vrh.

Ebenjo erfolglos blieben die andauernden Anstrengungen der Jtaliener gegen unsere Dolomitenstellungen. Gestern brachen dort Angriffe bei Rufreddo und vor der Croda del Ancona zusammen.

Das gleiche Schicksal hatten starke Vorstöße des Feindes aus dem Raume von Primolano gegen unsere Stellungen beim Grenzeck und gegen den Monte Meletta. Auch an unserer Front südwestlih Asia go wurde ein Angriff beträcht- licher italienischer Kräfte abgeshlagen. Jn diesem Raume fielen 13 italienishe Offiziere, 354 Mann und 5 Masch inen- gewehre in unsere Hände.

Südöstlicher Kriegsschauplagz.

Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, FeldmarschaPeutnani.

Wien, 18. Juni, (W. T. B.) Amtlich wird "gemeldet:

Nussischer Kriegsschauplaß.

Gestern mußte die Besazung der Brückenschanze von Czernowiß vor dem konzentrischen Geschüß feuer eines weit überlegenen Feindes zurückgenommen werden. Jn der Naht erzwang sich der Gegner an mehreren Punkten den Uebergang über den Pruth und A Er G ein. Unsere Truppen räumten ie Stadt.

__ Im Ostgalizien ist die Lage unverändert, West- lih von Wisniowczyk an der Strypa wurden russische Angriffe durch Artilleriefeuer vereitelt.

__ Jn Wolhynien haben unsere Truppen nördlich der Lipa, nördlih von Gorochow und bei Lokaczy Raum ge- wonnen und russishe Gegenangriffe abgewiesen. Es blieben vorgesiern und gestern 905 Gefangene und 3 Mäscßinen- gewehre in unserer Hand. Nördlih des Turya-Abschnittes brachten deutshe Streitkräfte in erfolgreichen Kämpfen 11 russische Offiziere 3446 Mann, ein Geschüß und 10 Maschinen- gewehre ein.

Zwischen Sokul und Kolki wurden abermals stalte russische Vorstöße zurückgeschlagen.

Jtalienischer Kriegs\chauplaß.

An der Jsonzofront schickten sich die Ztaliener wieder an mehreren Stellen, so gegen den Südteil des Monte San Michele und gegen unsere Höhenstellungen nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes zum Vorgehen an. Dank unseres Geschüßfeuers kam jedoh kein Angriff zur Entwicklung.

n den Dolomiten ließ die feindliche Tätigkeit im all- gemeinen nah. Nur der Monte San Cadini stand zeitweise unter sehr heftigem- Artilleriefeuer, dem mehrere \{chwächliche hald abgewiesene Angriffe folgten.

Aus dem Raume von Primolano und gegen unsere

| Front südwestlih Asiago erneuerten die Jtaliener ihre Vor-_

stöße; diese wurden überall abgeshlagen.

Südöstliher Kriegsschauplag. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Balkankriegsshauplaßt.

Sofia, 18. Juni. Amtlicher Bericht vom 17. Juni. Jm Wardartale meldet man täglich wenig heftige Artillerie- kämpfe und Zusammenstöße zwischen Patrouillen. Auf der übrigen südlichen Front herrsht Ruhe. Seit einiger Zeit ver- nihten die Engländer und Franzosen die Ernte mittels Brandbomben. Am 16. Juni warfen vier fran- gösishe Flugzeuge in der Umgebung der Dörfer Zineli und Tarachmanli (an der Mündung der Mesta) einige Bomben besonderer Beschaffenheit, um die Aecker in Brand zu seßen. Sie verursachten hierdurch Brände, die. sofort gelös{t wurden. Gestern abend warf eia feindlihes Flugzeug fünf Bomben auf BVitolia. Zwei Zivilpersonen wurden leiht verwundet. Der Sachschaden ist unbedeutend. Andere feindliche Flieger warfen Bomben auf Walandowo, Dedeli und Doiran, aber ergebnislos. Unsere Flieger belegten die feindlihen Biwacks bei Kara, Sinanzi, Snol, Kolinowo, Michailowo sowie das Lager und den Flugplag bei Kukutsch mit Bomben. Alle unsere Flieger kehrten unversehrt zurü.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 17. Juni. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. An der Jrakfront versuchte ein feindlihes Kavallerieregiment, auf das rechte Tigrisufer vorzurücken. Es wurde durch einen Gegenangriff einer unserer Abteilungen zum Rückzug gezwungen und verlor einige Soldaten und Pferde. Unsere Abteilungen verjagten russishe Kavallerie, die bei den Ortschaften Serpul und Zehab (25 Kilometer östlih von Kasr Schirin) auftrat. Als die Russen sih aus diesen Gebieten zurücßzogen, zerstörten und verbrannten sie das Gewölbe und andere Teile des Grabmales des Jinam Hussein, das sich drei Stunden südöstlih von Kasr Schirin befindet, und zerfeßten den Koran* und die heiligen Bücher in diesem Grabmal. Die bei Baneh geschlagenen russishen Truppen wurden kräftig verfolgt und in die Gegend nördlich von den Ortschaften Sotiz und Zerdeht verjagt. Bei diesen Kämpfen verlor der Feind 500 Mann an Toten und ließ 3 Maschinen- gewehre in unserer Hand. U

An der Kaukasusfront in einzelnen Abschnitten örtliche JZnfanteriefeuergefehte. Am linken Flügel Stellungskämpfe der Vorposten. i R i

Unsere Artillerie verjagte zwei feindlihe Flieger und einige Torpedoboote, die sich Sedd ul Bahr nähern wollten. Zwei Flieger, die aus der Rihtung von Mytilene gekommen waren, warfen wirkungslos einige Bomben auf die Jnsel Keusten und auf ihr wesilihes Ufer. Sonst ist nichts zu melden. /

Konstantinopel, 18. Juni. (W. D. B.) YPericht des

Hauptquartiers : j * An der Jrakfront keine Veränderung.

N - é ck29 An der Kaukasusfront auf dem reten Flügel keit | Ereignis von Bedeutung. Jm Zentrum an einzelnen Stellen | Austausch von Jufanterie- und Aritilleriefeuer. Auf dem linken | Flügel besegten unsere Eckundungsabteilungen einige Vorposten- r des Feindes, vertrieben ihn daraus und fügten ihm erluste zu. ; f Ein Tor edoboot und zwei feindlihe Flugzeuge, die auf dem Meere bei der Jnsel Keusten bemerkt wurden, wurden durch unser Feuer vertrieben. Zwei unserer Flugzeuge übers flogen die Jnsel Tenedos, warfen mit Erfolg Bomben auf die Anlagen des Feindes und kehrten unversehrt zurü. ( Sonst nichts Neues.

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 17. Juni. (W. T. B.) „Berlingske Tidende“ meldet aus Malmö: Fünf große Dampfer der \hwedischen Johnsonlinie, die mit Kaffee von Süd amerifa unterwegs waren, sind in der leßten Zeit von den Engländern beshlagnahmt worden. Heute ist die telegraphishe Mit- teilung eingelaufen, daß auch der Dampfer „Kronprinzessin Margarete“ mit 50000 Sack Kaffee in Kirkwall eingebracht worden ist. Die Engländer behaupten, daß die Kaffee- ladungen zur Ausfuhr nah Deutschland na ch den Ne O seien. Jn Schweden herrsht Kaffee=- mangel. :

Haag, 17. Juni. (Amtlich.) Das Marinedepartement teilt mit, daß auch das Feuershiff „Schouwenbank“ verlegt werden wird. Der neue Ankerplaß wird in ungefähr 51 Grad 411/5 Minuten nördlicher Breite und 3 Grad 18 Minuten östlicher Länge von Greenwich gelegen sein. Das Datum der Verlegung und die genaue Länge und Breite werden später bez kannt gegeben werden.

Haag, 17. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer „Nieuw Amsterdam“ der Holland-Amerika-Linie mußte auf der Aus- reise nah New York und auf der Rückreise seine Post in England zurüccklassen.

Paris, 17. Juni. „Petit Journal“ meldet aus Palermo, daß dur das Geschügfeuer eines Tauchboots ein italienischer Dampfer nördlih von Palermo versenkt worden ist. Am gleichen Tage wurde auf der Höhe der Jnsel Blica (?) ein großer italienisher Segler versenkt, dessen Besazung gerettet ist.

Land- und Forstwirtschaft.

Der Deutsche Forstverein wird laut Bes{luß des Forst- wirtschaftêrates im Jahre 1916 keine Hauptversammlung abhalten.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absbperrungëe maßregeln.

Der Erreger des Fleckfiebers ein verdächtiger Parasit der Kletderlaus? Im Darmkanal mehrerer Läuse, die von Fleckfi-eberkranken stanmmten, fand Professor Dr. W Stempell in Münster zwischen mehr oder wentger zerstörten menschlihen Bluts- körperchen ganz ungeheure Massen von Parasiten. Bei schwccher Vergrößerung erschienen sie meist - kommaförmig, etwa 2 æz lang- In der S{hnittebene wiesen sie einen s{chlank {pindelförmigen, an betden Enden stark zuweltlen g zugeipißzten Körper auf und besaßen häufig ein zentralgelegenes Innen körperchen (Kern), zuweilen deren zwei bis drei, ver shtedin groß. In Läufen, die von ge|unden Personen stammten, wurden niemals deraittge Parasiten beobahtet. Wie die „Deutsche medizintishe Wochenscrift“ mitteilt, siebt Stemvell den ParasitenalsProtozoon an, der viellei@t in die Verwandtschaft der Babesien oder auch der Leishmanten gehört. Ob er der Erreger der Krankheit it, tit noch nicht zu sagen. Wäre er es, so könnte die Ansteckung des Kranken auch dadur erfolgen, daß die mit den Fäzes der Laus massenhaft abgesonderten Parasiten von Menschen eingeatmet werden oder auf Hautwunden gelangen.

Wohlfahrtspflege.

Verpflegung und Ausrüstung des Feldheeres sind reihlich und gut. Andererseits müssen die heimishen Vorräte zweck- entsprechend und sparsam verwendet werden. Dem widerspricht es, wenn als freiwillige Gaben, sei es in Privatpaketen oder als Spende für die Allgemeinheit, der Truppe in großer Menge Lebensmittel, Bekleidungsstücke usw. zugeführt werden, die zwar von den einzelnen Soldaten als angenehme Zugabe mit Freuden angenommen werden, aber nicht unbedingt not- wendig sind. Dringend erforderlih ist, daß auch mit Liebes8gaben für das Feldheer gespart und von allen Liebesgabensammlungen, Sendungen usw. abgesehen wird, die nur den Zweck haben, bestimmten, dem Spender nahe- stehenden Truppenteilen oder Personen Zeichen treuen Gedenkens zu geben. Da die Heeresverwaltung schon selbst jeden Soldaten mit allen erforderlihen Wollsachen ausstattet, muß in Zukunft zur Schonung der Rohstoffe insbesondere auch auf die Zu- führung von Wollsahen im Wege der Liebesgabentätigkeit grundsäßlih verzichtet werden. Soweit jedoch noch Wollsachen als Liebesgaben in Ausnahmefällen und in Gestalt bestimmter Stücke erwünscht sein sollten, werden von der Heeresverwaltung besondere Mitteilungen an die zur Sammlung berufene Stelle, den Kriegsaus\{huß für warme Unter kleidung in Berlin, ergehen. Die Heeresverwaltung bittet daher, alle Liebe8gaben und auch Geldspenden zur Beschaffung von Liebesgaben ausnahmslos den staatlihen Abnahmestellen frei- williger Gaben am Siße der stellvertretenden Generalkommandos, deren Verzeichnis in jedem Postamt aushängt, zuzuführen. Von hier werden die Spenden nach den Weisungen des Kriegsministeriuums den einzelnen Armeen zugeleitet, wobei berüsihtigt wird, daß die Gaben nah Mög- lihkeit an besonders bedürftige Truppenteile der aus dem be- treffenden Korpsbezirk stammenden Armeekorps oder Reserve- korps gelangen. Auch die Lazarette des Operalions- und Etappengebiets sollen mit Spenden bedacht werden.

Das Kapitalabfindungsgeseß.

Der Reichstag hat soeben ein Reichsgeseß angenommen, das den Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwen die Möglichkeit geben soll, sih mit Hilfe eines Kapitals auf eigener Scholle ansässig zu machen oder vor- handenes Besigtum zu Leba und zu stärken. Jn diesen Zielen liegt eine neue und kräftige Belebung eines ge»

sunden--Heimatsgefühls. Günstigere Wohnungs- und Wirtz ldaftavechälinisse werden in Sine uad Coo Un interz