1916 / 168 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Jul 1916 18:00:01 GMT) scan diff

ostprotestauftrage hon am zweiten Werktage nah dem Zahblungs- e des Wechsels nochmals zur Zahlung vorgezeigt und, wenn auch diese Vorzeigung oder der Versuch dazu erfolglos bleibt, protesttert werde. Diejes Verlangen is durch den Vermerk „Ohne die ver- Iängerte Protestfrist* auf der Nüdckseite des Postprotestauftrags auszudrücken. Auch kann die Post damit betraut werden, für solche Wechsel neben der Wechselsumme au die für die verlängerte Frist vom Tage der exsten Vorzeigung des Wechsels an fälligen Wechsel- zinsen einzuziehen und im Nichtzahlungsfalle deswegen Protest zu er- heben. Wird hiervon Gebrauch gemaht, so ist in den Vordruck zum Postprotestauftrage binter „Betrag des beigefügten Wechsels“ einzutragen „nebst Verzugszinsen von 6 v. H. vom, Tage der ersten Vorzeigung, nämlich vom ...... . . ab“. Der Zeitpunkt, von dem an die Zinsen zu berechnen sind, is nkcht anzugeben, wenn die Post die erste Vorzeigung des Wechsels bewirkt. Hat der Auftraggeber die Einziehung der Zinsea verlangt, fo wird der Wechsel nuc gegen Bezahlung der Wechselsumme und der Zinsen ausgehändigt, bei Nichtzahlurg arch nur der Zinsen aber wegen des ntt gezahlten Betrags Protest mangels Zahlung erhoben. C. Als Zahlung8tag gilt der Fälligkeitstag des Wechsels oder, wenn dieser ein Sonn- oder Feiertag ijt, der nächste Werîtag. Fällt der Schlußtag der Frist zur Vorzeigung des Wecbsels auf einen Sonn- oder Feie:tag, so wird der Wechsel am nächsten Werktage zur Zahlung vorgezeigt. Die Postverwaltung behölt sih vor, die Vorzeigung der Wechsel, deren Ms am 31. Oktober 1916 (Abs. B) abläust, auf mehrere vorhergehende Tage zu verteilen. 2) Die Aenderungen treten sofort in Kraft.

Berlin, den 17. Juli 1916.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Kraetke.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwan g3weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 96. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden Unter- nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:

217. Liste.

Ländlicher Grundbesiß. : Kreis Zabern. (XX. Nachtragsverzeichnts.) Gemeinde Eyweiler. 60,45 a Ader und Wiesen der Witwe Elisabeth Grasse geb. Schneider (Verwalter: Notar Uhlhorn in Saarbuckenheim). Gemetnde Weyer. 37,04 a Ader derselben (Verwalter : derselbe). Gemeinde Wolfskirchen. 10,90 a Acker derselben (Verwalter : derselbe). Straßburg, den 14. Juli 1916.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Junern. J N: Umar.

Bekanntmachung

Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Verfügung vom 14. Juli 1916 dem Kartoffelhändler Hermann Firiedrih Louts Hetse, L-Möckern, Fuhs-Nordhoffstraße 12, auf Grund des § 1 der Bundesratsverordnuny v "m 23, September 1915 der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs, insbesondere mit Kartoffeln un» mit Gegenständen des Kriegsbedarfs, untersagt worden i.

Leipzig, am 14. Juli 1916.

Der Nat der Stadt Leipzig. Roh, Bürgermeister.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 161 des Reichs-Gesetzblatts enthält unter

Nr. 5330 eine Bekanntmachung über Druckpapier, vom 16. Juli 1916, und unter

Nr. 5331 eine Bekanntmachung über den Verkehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersaßmitteln, vom 16. Juli 1916.

Berlin W. 9, den 18. Juli 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten ordentlichen Professoren an der Univer- fität zu Frankfurt a. M., und zwar den Professoren in der medizinischen Fakultät Dr. Sioli und Dr. Edinger den Charakter als Geheimer Medizinalrat,

den Professoren in der philosophischen Fakultät Dr. Kau 8\ch und Dr. Panzer, den Professoren in der naturwissenschaft- lichen Fakultät Dr. Schönflies und Dr. Wachsmuth und dem Professor in der wirtschafts- und sozialwißsenschaftlichen Fakultät Dr. Pohle den Charakter als Geheimer Regierungs- rat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen Revisoren im Miniflerium der öffentlichen

Arbeiten Hercher und Weise den Charakter als Rechnungsrat

zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium den Regierungsrat Dr. von Tellemann zum Stellvertreter des 1. Mitgliedes des Bezirksausschusses zu Merseburg auf die Dauer seines Hauptamtes am Sitze des Bezirksausschusses ernannt.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Gnesen getroffenen Wahl den dortigen Zweiten Bürgermeister Heinrih Nollner als Ersten Bürgermeister der Stadt Gnesen für die geseßliche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Privatdozenten in der naturwissenschaftlihen Fakultät dex Universität in Frankfurt a. M. Dr. Otto Steche ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Bekanntmachung. Der Fleishgeshäftsinhaberin Fricda Etsenträgér aus

Königsberg i Pxr., Königstraße 40, is durch Verfügung vom beutigen Tage auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fcrnhaltung unzuv:rlä|figer Personen vom Handel vom 23. Sep; tember 1915 die weitere Ausübung des Handels mitt Fleis- vom 1. August 1916 an untersagt

und Fleishwaren worden. Königsberg i. Pr., dzn 14. Juli 1916.

Der Polizetipr äsident. F. V.: von Wedel, Negierungsassessor.

BetanutmaMhuung,

Dem Bâälermeister Stefan Hesselmann aus Herne, Neu- ftraße 37, geboren am 7. März 1860, wird auf Grund der Bundes- ratsbekanntmahung vom 23. September 1915 auf die Dauer von drei Monaten die Herstellung und der Vertrieb von Ba(ckwaren untersagt.

Herne, den 14. Juli 1916.

Die Polizeiverwaltung. Dr. Sporleder.

BeLanntmach u ng.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) ist bekannt gemacht :

der auf Grund AuUerhs{ster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Geseßzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsmini- iteriuums vom 24. Junt 1916, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Planiawerke, AktiengesellsGaft für Kohlenfabrikation, in Ratibor zur Erweiterung der Fabrik- anlagen in der Gemarkung der Stadt Natibor, durch das Amtsblatt der Königlichen Negierung in Oppeln Nr. 27 S. 324, ausgegeben am 1. Jult 1916.

LNichtamtlißes. Deutsches Nei ch.

Preußen Berlin, 19. Juli 1916.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der UAus- chuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sißungen.

_ Der Präsident des Kaiserlichen Ausfssichisamts für Privat- verficherung Jaup ist mit Urlaub abgereist.

g

Gesiern ist eine neue Bekannimachung, betreffend Be- \shlagnahme und Bestandserhebung der deutschen Schaf\schur und des Wollgefälles bei den deutschen Gerbereien (W. I. 1640./6. 16. KRA.), erschienen, die an Stelle der früheren Bekanntmachung (W. 1. 3808/8. 15. KRA.) tritt. d

Durch diese neue Bekoenntmachung wird ebenfalls der ge- samte Wollertrag der/ deutshen Schafshur und das ge- samte Wollgefälle bei den deutshen Gerbereien (auch das Wollgefälle von ausländischen Fellen), gleichviel, ob die Wolle sich auf den Schafen, bei den Schafhaltern oder an sonstigen Stellen befindet, beshlagnah mt. Troß der Beschlagnahme bleibt jedoch das Scheren der Schafe erlaubt, sofern es nicht zu einer früheren als der in anderen Jahren üblichen Zeit geschieht. Ebenso bleibt das Einliefern dec Wolle zum Waschen und das Waschen selbst gestattet, sofern die Ablieferung der Wolle zum Waschen innerhalb 12 Wochen nah dem Scheren oder Fallen erfolgt. Während aber bisher das Waschen der beshlagnahmten Wolle in einer großen Anzahl von Wäschereien zulässig war, wird nah den neuen An- ordnungen die Einlieferung der Wolle zum Waschen nur noch bei vier Wollkämmereien statthaft sein. Jm einzelnen bleiben die für das Waschen früher gegebenen Vorschriften fast die gleichen.

Die Veräußerung der beshlagnahmten Wolle ift vor ihrer Einlieferung zum Waschen oder innerhalb 10 Wochen nach ihrer Einlieferung allgemein erlaubt, mit Ausnahme der Veräußerung oder Lieferung an Verarbeiter der Wolle. Auch die bisher von der Kriegwollbedarf Aktiengesellschaft in Berlin bezahlten Uebernahmepreise, die auf dem Höchst- preise für Wolle und Wollwaren vom 22. Dezember 1914 ruhen, bleiben die gleihen wie bisher. Die Kriegstwoll- bedarf Alktiengesellschaft wird auf die zu gewährenden Preise bereits vor endgültiger Regelung Abschlagzahlungen gewähren.

Soweit die Wollen jedoch innerhalb der festgesezten Frist niht zum Waschen eingeliefert oder an die Kriegswoll- bedarf Aktiengesellschaft veräußert worden sind, werden fie enteignet werden. Zu diesem Zwecke ist eine besondere Melde- pflicht eingeführt worden.

Eine Freigabe von Wolle kann auf Antrag nur erfolgen, wenn es sih um geringe Mengen aus eigenem Besiß von Schafhaltern bis zum Höchstgewicht von 5 ke Nohgewicht handelt und die Wolle im eigenen Haushalt des Schafhalters bearbeitet, versponnen und verwendet werden soll, oder wenn es sich um Wollmengen handelt, deren Ankauf durch die Kriegs- wollbedarf Aktiengesellschaft abgelehnt worden ift.

Es ist die wichtige Uebergangsbe stimmung getroffen worden, daß die bei Jnkrafttreten der Bekanntmachung vor- handenen Wollvorräte ohne Rücksicht auf: die im übrigen für die Einlieferung zum Waschen oder für die Veräußerung beslimmte Frist innerhalb eines Monats nach Jnkrafttreten der Bekanntmachung in jedem Falle zum Waschen abgeliefert und veräußert werden dürfen. Hierdurch ist es Besißern von IPollvorräten, die ihre Wolle nicht innerhalb der in der früheren Bekanntmachung festgesezten Frist veräußert haben, möglich, dies jezt noch innerhalb eines Monats zu lun, ohne daß die Wolle enteignet wird.

Der Wortlaut der Bekanntmachung, die eine Anzahl von Einzelbestimmungen enthält, ist bei den Polizeibureaus einzu-

sehen.

In den leßlen Tagen haben die ersten Sißungen des Beirats und des Hausfrauenbeirats des Kriegsernährungs- amts stattgefunden. Das gibt Veranlassung, auf die Arbeits- aufgaben und die innere Organisation des Amts noch- mals hinzuweisen.

Der Vorstand des Kriegsernährungsamts set sih aus elf Mit- gliedern zusammen, von denen die nihtbeamteten den wichtigsten wirt« aftlichen Interessentengruppen, der Landwirtschaft, dem Gewerbe und Handel und der Verbraucherorgantsation, angehören. Der Beirat bestcht aus Vertretern der Bundesstaaten, der Krieg8gesellschaften und aus Sachverständigen, die der Neichskanzler aus den vers schiedenen Berufszweigen und Vezizcu ernanyt hat. Vertreter ber größeren und kleineren Städte, der Landkreise und Landgemeinden, der Gewerkschaften, der Konsumvereine, des Groß- und Kleinhandels, der Landwirtichaît und Industrie, der Ernährungtgewoerbe u. a. m. gehören dem Beirat an. Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß die Mitglieder des Beirats nicht als Vertreter von Sondertinteressen einberufen sind. Daß bet der Berufung gerate mit Rücksicht auf die Bedeutung der Interesseatenverbände zum großen Teile selhe Personen berüctfichtigt sind, die sih seir Jahren dur ihre hauptamtlihe Tätigkeit in Wirt \caf!s- und Interessent:nverbänden bewährt haben, ist felbftverslänblih. én dem Beirat sollen wihtige Moßnahmen, hie das K. E. A. be- \häftigen, beraten werden. Da ber Beirat über 100 Vitglieder hat, ist es wenig zweckmäßig, in dieser aroßen Versammlung einzelne Maßnahmen, die in ibrer Sonderheit nur für einen Teil der Vit- glieder von Interesse sind, ohne Vorbereitung zu besprechen. Auf Borschlag des Präsidenten und unter Zustimmung des Beirats find daher Ausshüsse für Massenspeisung, für Kartoffeln, Obst und Ge- müse, für Regelurg des Verkehrs mit Fleis und mit Butter gebildet. Die Bollversammlungen des Beirats werden nur in längeren Zwischen räumen stattfinden.

Dte erste Tagung des Beirats hatte den hauptsächlihen Zwedck, die Mitglieder über den Aufbau, Aufgabenkreis, ürbeitsumfang und die Arbeitsetnteilung sowie üder die bisherige Tätigkeit des K. G. A. zu unterrihten, einen Gedanfkfenaustaush zwischen den PVêitgliedern des Vorstands und denen des Betrats zu ermöglichen, dem Borstand ein Stimmungébtld aus den einzelnen Volksèreisen zu geben, aber nicht Beschlüsse zu fassen. Die Pressenahricht, daß der Beirat neulich Beichluß über den Kartoffelvreis gefaßt habe, war aus der Luft gegriffen. Um etne ständige Fühlung mit den Mitgliedern des Beirats cufrecht zu erhalten, ist neuerdings ein Sekretariat des Bet- rats in Angliederung an die Abteilung tür Presse und Statislik ein- gerichtet worden, dur welches den Mitgliedern jegliWe Auskunft erteilt wird und an welches Wünsche und Anträge zu ritten find. Die von dem K. E. A. herausgegebenen „Mitteilungen“, Niedershriften wih- tiger Sitzungen und anderes wird den Mitgliedern des Betrats regel- mäßig zugestellt. Neben diesem Beirat bcsteht ein Hausfrauen- betrat, der gebildet ist, um die Mitarbeit und Beraturg durch Haus8- fiauen, die tn der Frage der Lebersmittelverwertung naturgemäß besonders sachverständig find, zu sichern. Die erste Tagung dieses Beirats bat am 12. Sult titattgefungen ; es wurde die bisbertae Tälig- keit des K. E. A. besprochen, die Frage dir Kuegéetüche, Maßnahmen zur Regelung des Verkchrs mit Objt und Gemüse und die Zuder- frage beraten.

Die tnnere Eeschäftsver teilung des K. E. A. ergibt drei Abteilurgen mit je einer Anzahl Unterabteilungen: die Präsidial- abteilung, geleitet vom Präsidenten, Hauptabteilungen, geletiet vom Ministerialdirektor Edlen von Braun und Generalmajor Gröner. Dér Arbeitsbereich des K. E. Al umfaßt nach Beschaffung und Verteilung, Verkehr und Preisbestimmung das gesamte Gebtet der BVolksernährung sowie Futtermittel, Rohitoffe und andere Gegen- stände, die zur Viehversorgung erforderlih find, Acker- und Wiescn- erzeugung, Körner-, Heu- und Strohernte, Brot- und Futtergetretde, Kartoffel- und Zuckerbau. Es sind bisher beraten worden die Frage der Ausfuhrverbote, die Butter- und Fettversorgung, die Be- kämbfurg des Lebensmittelroöuchers, die Durchführung der Notstardämaßnahmen des Wirtschzftsplans 1916/17, und zwar sür Brotgetreide, Hafer und Gerste, Del und Hülsenfrüchte, Kartoffeln, die Regelung des Verkehrs mit Fleisch, die Durfühßrung etnec Bestandsaufnahme, die Regelung des Verkehrs mit Obst, emüke, Etern usw. Die Beschlüsse sind vorbereitet dur - zahlreiche Be- \prechungen mit Vertretern aller Interessentengruppen, so der Slädte, der Verbraucher, des Handels, der Landwirtschaft, der schwer arbeitenden Bevdikerung, \cwie nah Besprehung mit Behörden und Interessenten- gruppeun tn einzelnen Bundesstaaten, welche jeyt fortgeseyt werdzn. Erlassen sind Verordnungen über die Bekämpfung des Kettenhandels, über die vorläufige NRegelung der Butter- und Fettversorgung, welche durh die in den nähsten Tagen zu verabschtied:-nde end- gültige Verordnung ergänzt wird, die Notstand2maßnahmen, die fich erstrefen auf das Verbot des. Verfütterns und Ver- brennens von Kartoffeln und die Beschränkung des Kartoffelver- brauchs der Landbevöikerung, Zwang#lieferung von Frühkartoffeln, Nevision der Kartoffeldesiände, LuéschGüttung von Brotgetreide als Er- gänzung für unzurethende Kartoffelversorgung, Bereitstellung von Nahrung8mitteln z1 besonderen Zulagen für die \chwer arbeitende Bevölkerung, Bereiistellurg von Zucker für Cinmachen unter gleich- zeitiger Erweiterung der Verwendungsmöglichkett von Saccharin sowte der Wirtschaftsplon für 1916/17, der tn diesen Tagen auch bezüglich der Preise endgüllige Fassung fiaden foll, während die F:agen dec NAusfubrverbote, der Bejtand8aufn2bme, der endgültigen Berkehrs- regelung für Butter und Fetie, der Einfübrung der Reicht fl-eischkarte, dex Vckrkebr?regelung mit Obst, Gemüse und Eiern u. a. m. noh der Erledigung harxen werden.

die Nichilinien zur Verteilung von Heeres-

Textilersatzstosfsen vom Königlich genehmigt worden

Nachdem und Marineaufträgen in preußischen Krieasministerium fordert der Kriegsaus\huß für Tertilersazstofe alle Firmen, die Papiergarngewebe hergestellt haben oder herstellen wollen, auf, umgehend Antragsformulare zur Aufnahme in die Betriebsliste des Krieasausschusses, soweit folhe den betreffenden Firmen nicht direkt zugegangen sind, beim Kriegsauss{chuß für Textil-Ersaßstoffe, Berlin W., Mauer- straße 39 (Deutsche Bank), einzufordern.

nad,

Der beutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“

liegen die Ausgaben 1053 und 1054 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 6. Liste der aus Rußland zurück- aetehrten preußishen Austauschgefangenen, die 584. preußische Verlustliste, die 280. bayerische Verlustliste und die 422. würtlem- bergishe Verlustliste.

Großbritannien und Frland.

Der Premierminister Asquith hat eine Kommission eingeseßt, die die auf dem Gebiete des Handels und der Jundustrie zu befolgende Politik, die nah dem Kriege angewendet werden soll, im Zusammenhang mit den Beschlüssen der Wirtschaftskonferenz der Verbündeten sowie in bezug auf folgende Fragen zu beraten hat:

1) Schritte um die Industrien zu erbalten und einzurihten, die für die Sicherheit der Nation wesentlih find.

2) Maßnahmen zur Wiedergewtnnung des heimiscken und aus- ländischen Handels, sowett er während des Krieges verloren gegangen ist, und die Sicherung neuer Märkte.

3) Mittel für die Entroiklung der Hilfequellen des Reiches und Vorkehrungen dagegen, daß die Hilfequellen für die Versorgung inner- halb des Landes unter eine autländishe Kontrolle fallen.

__— Die Staatseinnahmen im ersten Vierteljahr des neuen Nechnungsjahres (April bis Juni 1916) haben dem „Economist“ zufolge nur 72683000 Psund betragen,

Daß nicht ein volles Viertel des Jahresvoranschlags, sondern sehr viel weniger erzielt wurde, erklärt das Blatt damit, daß die Art der Beitreibung und die Fälligkeitsvorschriften für die direkten Steuern, derart seien, daß stets im ersten Vierteljahr weniger einkTomme. So find von den 195 Millionen der Éin- fommen- und Vermögenssteuer statt eines Viertels nur 20, von den 86 Millionen Krieasgewinnsteuer nur 6 eingegangen. Der auf 165,5 Millionen Pfund geschäßte Mehrertrag der Staats- einnahmen für das Rechnungsjahr ist in diesem Vierteljahr nur in Höhe von 21,5 Millionen eingegangen, woran haupt- sächlich die Kriegsgewinnsteuer, die Erhöhung der Einkommen- und Vermögenssteuer und die Erhöhung der Postgebühren be- teiligt sind. Schaßwechsel für Kriegs- und laufende Ausgaben wurden in Höhe von 632,9 Millionen Pfund in diesem Viertel- jahr (bei Einlösung von 437,663 Millionen) begeben, während es in dem entsprechenden Vierteljahr des Jahres 1915 nur 990,65 Millionen waren. Dics geschah, wie das Blatt be- merkt, mangels einer Anleihe. - Hinzurechnen muß man noch 112,9306 Millionen für Schaßscheine und 10,1326 Millionen für War Expenditure Certificates.

Jm Unterhause erklärte der Premierminister A 8quith, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, daß die Regierung auf den Rat der militärishen und diplomatischen Stellen beschlossen hat, die Dokumente über die Operationen an den Dardanellen und in Mesopotamien nicht zu ver- öffentlichen, da die vollständige Veröffentlihung der Doku- mente dem Feinde wertvolle Aufschlüsse geben könnte. Er forderte aber zu einer allgemeinen Besprehung beider Fragen am 20. d. M. auf, an dem er alle kritishen Einwände be-

| antworten werde.

Die Nationalkonferenz der Gewerkschaften in London hat beschlossen, alle Feiertage bis zum Ende des Krieges aufzuheben. Der Kongreß, der von dem Nationalen Ausschuß für die Munitionsherstellung veranstaltet war, war von 300 Abgeordneten besucht, die mehr als zwei Millionen Arbeiter vertraten. Den Vorsig führte Arthur Henderson. Unter den Teilnehmern befanden sh der neue Munitionsminister Montagu und der Finanzsekretär für die Admiralität Macnamara mit ihren Abteilungsvorsiänden. Die Verhandlungen waren vertraulich, bekanntgegeben wurde aber, wie „W. T. B.“ meldet, daß Henderson eine Ansprache hielt, in der er die Tatsache hervorhob, daß die jegt an der Westfront von den Engländern erreichten Erfolge in großem Umfange der englischen Ueberlegenheit in bezug auf große Geschosse zu verdanken feien. Die Ueberlegenheit an Leuten und Ausrüstung, so führte er aus, sei, obwohl an und ih niht zu entbehren, nußlos, wofern man nicht in bezug auf hohe Explosivmittel dea Vorrang hätte. Ein Mangel in der Munitionsherstellung könne den Angriff in irgend einer Gegend verzögern oder {hwächen. Montagu versicherte der Versammlung, wenn die Arbeiter die Vorschläge der Ne- gierong annähmen, würde die Regierung dafür sorgen, daß die Arbeiter keinen Schaden von dem ihnen zugemuteten Opfer hätten. Bevor es zu einer Entscheidung kam, wurde ein Brief des Generals Haig, der die allgemeine Kriegslage in großen Zügen darstellte, unter allgemeinem Beifall verlesen. Jn dem Briefe heißt es :

Der. Druck, den wir jeßt auf den Feind ausüben, darf keinen Augenblick nahlässen. Die Truppen find dazu gerüstet und brennen darauf, ihn aufreht zu erhalten, aber die ununterbrohene Ergänzung der Munition ti dazu unentbehrlih. Die Armee in Frankcei er- wartet von den Munttionsarbeitern, daß fi: sie in den Stand seten, ihre Aufgabe zu erfüllen. Jch bin gewiß, daß dieter Appell nicht vergebens sein wird. Die ganze britische Nation sollte auf den GVe- danken eines allgemeiien Fetertages verzichten, bis unser Ziel eines {nellen und entscheidenden Sieges erreiht ist.

Den Abgeordneten wurde auch die Abschrift des Aufrufs eines verwundeten Soldaten überrreicht. Beigefügt war ein Aufruf des Munitionsministers, in dem gesagt war:

Die knappen Worte auf diesem Zettel, der von einem von dem Schauplatze des großen Kampfes, der jeßt in Frankre:ch vor sich geht, in England eirgetroffenen verwundetcn Soldaten stammt, zeigt llarer als ein umfassender Bericht die große Notwendigkeit der Stunde und die ungeheure Pflicht, die auf denen ruht, die thr in voller Sicherheit in der Heimat nackzukowmen haben. Die cngl:\chen Munitionsarbeiter nehmen ebersogut j-t im weiteren V-rlauje an den Schlachten teil, als wenn thre Werkitäiten sich unmittelbar hinter der Feuerlinie befänden und sie persönli damit befaßt wären, die Geschesse den Leuten zu 1ueichev, die sie ve: feuern. Wenn dtes einmal begriffen wird, \chelnt ein jedes Nachlassen ihrer Anstrengungen in dieser kritishen Stunde unmö,l:ch zu sein. E393 gibt keinen Ketertag für die Soldaten an der Front. Kann es da Feiertage für uns geben, deren Pflicht es i, sie wit Waffen in der kritischen Stunde des großen Kampres zu versoraea? Fetertaae, die in England gemacht werden, müssen mit Menschenleben bezahît werden, tie in Frankreich verloren gehen. Hierauf gründet fi die Rechtfertigung für den Aufruf, den der Munitionsminister an die Munitionsarbeiter richtet, um sle zur teitwetltgen Verzichtleistung auf die Nuhezeit zu veranlassen, auf die ihre {were Arbeit unter anderen Umständen thnen Arspruch gäbe.

Bei der Anaahme der Resolution, in der die Zustimmung zu der Abschaffung der Feiertage gegeben wird, beschloß die Versammlung, den Wortlaut der Resolution an den General Haig unter Zufügung der Versicherung zu telegraphieren, daß die Versorgung mit Munition nicht nur aufrechterhalten, sondern au noch vermehrt werden soll. Die Bergleute waren auf dem Kongreß nicht vertreten. Sie hielten aber in den ver- schiedenen Kohlendistrikten Versammlungen ab und beschlossen in gleicher Weise, die Arbeit an den Feiertagen fortzuseßzen.

Nach einer Reutermeldung ist Casements Be- rufung gegen das Todesurteil keine Folge gegeben worden. i

Hunderltausend Postbeamte haben, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ meldet, um eine sofortige erheblihe Gehalts- erhöhung nachgesucht, da sie von dem gegenwärligen Gehalt nicht leben könnten. Das Gesuch stellt fest, daß der notdürftigsie Lebensunterhalt in England seit Kriegsbeginn um 62 Prozent gestiegen ist.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer begann gestern die Be- sprehung verschiedener Beschlußanträge über die Schaffung einer Kontrolle bei den Armeen, wie sie im Prinzip durch die nah der Geheimsizung angenommene Tagesordnung festgelegt war. Der Mtinisterpräsident Briand stellte, der „Agence Havas“ zufolge, fest, daß die parlamentarishen Kom- missionen eine wirfsame Kontrolle ausüben könnten, daß aber die Rolle des Parlaments in der Kriegs8zeit nicht vorgesehen gewesen sei, was beweise, daß Frankreich den Krieg nicht gewollt habe, Briand fügte hinzu, die Regierung überlasse der Kammer

die Freiheit, ein neues Verfahren einzurichten, um ihre Kontrolle sicherzustellen. Nach einer Besprechung vertagte sih die Kammer

auf den 25. Juli. Rußland,

Das Finanzministerium hat der „St. Petersburger Tele- graphenagentur“ zufolge Mitteilung über den günstigen Fort- gang der Unterhandlungen des russishen Finanzministers Bark mit den Leitern des französishen Finanzministeriums und des englishen Schaßamts erhalten. Bark sei es gelungen, etwa sechs Milliarden Rubel zu erhalten zur Bezahlung auswärtiger Lieferungen und zur Deckung anderer Ausgaben.

Ftalien.

Dem Amtsblatt zufolge müssen sich alle Marinebehörden Zurückgestellten der 1882/88 neuerdings stellen.

von den Jahrgänge

Niederlande.

Alle niederländischen Fischerfahrzeuge, die von den Engländern aufgebracht wurden, sind nah einem Bericht des niederländischen Konsuls in Kirkwall mit den Ladungen als Prisen erklärt worden.

Schweden.

Aus Anlaß der Versenkung des deutshen Dampfers „Cyria“ am 16. Juli innerhalb der s{hwedishen Dreimeilen- grenze südlich Bjuröklubb im Bottnischen Meerbusen beauftragte die \chwedische Regierung, wie „W. T. B.“ meldet, ihren Gesandten in St. Petersburg, bei der russishen Regierung Einspruch zu erheben.

Schweiz.

Die italienische Presse berichtet auf Grund einer Meldung der „Agenzia Stefani“, das deutshe Auswärtige Amt habe die italienische Regierung amtlich durch Vermittlung des \hweizerischhen Bundesrats benachrichtigt, daß die Auszahlung der Nenten, die an italienische Bürger geschuldet werden, eingestellt sei. Wie der Berner „Bund“ mitteilt, ist diese Meldung durchaus unzutreffend. Der \hweizerische Bundesrat hat vom deutshen Auswärtigen Amt keinerlei Mitteilungen in dieser Sache erhalten und fonnte daher auch feine weitergeben. Wohl aber hatte der Bundesrat erfahren, daß die Deulsche Bank Renten niht mehr ausbezahle, und hat davon Jtalien Mitteilung gemacht, da er mit der Wahrung der italienischen Jnteressen in Deutschland, wie der deutschen Interessen in Jtalien betraut ist.

Kriegsnachrihten. Wien, 18. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Russischer Kriegsschaupla 8.

In der Bukowina und im Raume nördlich des Prislop- Saltels verlief der gestrige Tag ohne nennenswerte Ve- gebenheit.

Bei Zabie und Tatarow drückten die Russen unsere vorgeschobenen Posten zurü. Angriffe auf unsere Haupt- stellung scheiterten unter großen Verlusten des Fein des. ;

Auch nördlich von Nadziwillow und südwestlich von Luck wurden feindlihe Vorstöße abgeschlagen.

Jtalienischer Kriegsschauplag.

Im Ortlergebiet wurde ein feindlicher Angriff auf das Thurwieser-Joh abgewiesen. Die Stadt Riva, unsere Front zwischen dem Borcola-Paß und dem Astach-Tal sowie einzelne Abschnitte in den Dolomiten standen unter lebhafterem Artilleriefeuer.

An der Kärntner Front dauern die Geschüßkämpfe im Fella- und Raibler-Abschnitt fort. Auch Malborgeht wurde nachts von der üwnalienishen Artillerie beschossen. Jm Fratten-Graben (nordwestlih von Pontebba) war abends starker Gefechtslärm hörbar. - Von unserer Seite befanden sich dort keine Truppen im Kampf.

An der Jsonzofront entwickelte die feindliche Artillerie namentlich gegen den Görzer Brückenktopf eine regere

Tätigkeit. Südöstlicher Kriegsschauplaß. Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalsiabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 19. Juli. (W. T. B.) Das Haupk- quartier meldet:

Aus den neuen Nachrichten über die mit Erfolg aus- geführten militärishen Operationen gegen die Italiener im Vripolis Und gégen die Enÿ- länder im Westen von Aegypten geht hervor, daß Nury Bei, der als Pasha die Operationen der ottomanishen Freiwilligen in diesen Gegenden leitet, sich entgegen dem englischen Bericht, der seinen Tod in einer der lezten Schlachten meldet, am Lehen befindet und glänzend seine Aufgabe erfüllt. Fn dem leßten Gefecht, das er den Ftalienern in der Umgegend von Mißrata lieferte und das, mit deren Niederlage endete, nahm er den Jtalienern 200 Offiziere, 6000 Soldaten und 24 Ge- \hüße ab. Die Ortschaften Mißrata und Djedahie befinden sich im Besitz der Freiwilligen. Zwischen den beiden Ortschaften und der Küste steht kein Jtaliener mehr. Unsere Freiwilligen befinden sich im Westen von Aegypten in für sie siegreichen Kämpfen, über die wir noch keine Einzelheiten erhalten haben.

An der tet aon: hat sich im Abschnitt von Felahie nichts geändert. - Am 15. Juli griff eins unserer Kampf- flugzeuge ein englisches Flugzeug an und beschoß es. Dieses wurde beschädigt und stürzte hinter den feindlichen Linien ab. Im Euphratabschnitt machten unsere Freiwilligen und fliegenden Abteilungen gelungene Ueberfälle auf feindliche Lager und Etappenlinien. Sieben vollkommen mit Lebens- mitteln beladene Schiffe wurden von uns auf den Etappen- straßen erbeutet. Nach den leßten von Jbn Sud Neschid Pascha erhaltenen Nachrichten, der als Oberbefehlshaber unsere Haupistreitkräfte und Freiwilligen befehligt, die in den

Gegenden von Nedid und Zubair operieren, sind díe in dex Umgebung von Bassorah angetroffenen englischen Ab? teilungen besiegt worden. Außerdem wurde ein englisches Flugzeug abgeschofsen und erbeutet.

Von der persishen Front keine Nachricht.

An der- Kaukasusfront fanden auf dem rechten Flügel Scharmügel unserer vorgeshobenen Abteilungen und Angriffe der beiderseitigen Erkundungsabteilungen statt. Auf dem linken Flügel keine Veränderung.

Ein feindlihes Flugzeug warf wirkungslos drei Bomben auf die Umgebung des Bahnhofs von Bulair ab. Es wurde durh das Feuer unserer Artillerie in die Flucht gejagt.

Unsere an der persischen Front gegen die Russen fortschreitenden Bewegungen entwickeln sich zu unseren Gunsten unter der Beihilfe der persishen Mudjahids. Diese find dank den Bemühungen Niza Mel Saltanes, der sie unter feinem Oberbefehl vereinigt hat und einen ausge- zeichneten Generalstab besißt, vortrefflih organifiert worden und operieren erfolgreih gegen den gemeinsamen Feind. Sie [leisten unseren Truppen durch ihre Beihilfe sehr wertwolle Dienste. Wenn dank der Gnade des Allmächtigen dieser allgemeine Krieg durch unseren vollständigen Sieg gekrönt sein wird, werden diese wertvollen Anstrengungen der Mudjahids zur Befreiung Perfiens von der russishen und englishen Gemwaltherrshaft in goldenen Lettern auf den Seiten der ottomanishen und persischen Geschichte verzeichnet werden. Was unsere bei dieser Gelegenheit gemachten Anstrengungen betrifft, so haben sie nur den Wunsch zum Ziel, unseren mohammedanishen Nachbar Persien für immer im Genufse voller und unbeschränkter Freiheit zu sehen. Sie sind begründet durch die aufrichtige Ueberzeugung, die wir in betreff seines glücklichen künftigen Schicksals hegen.

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 18. Juli. (W. T: B) Na einer Meldung von „Rißaus Bureau“ sind zwei dänische Dampfer, mit Papiermasse von Schweden nah Franfreih unterwegs, heute von deutschen Wachischiffen südlih Drögden aufgebracht und nach Swinemünde gebracht worden.

Nyborg: (Fünen), 18. Juli. (W. D. B) „Fihaus Bureau“ meldet, daß der \hwedishe Dampfer „Onsala“ heute die Besaßung des shwedishen Schoners „Bertha“ und des niederländischen Eisenschiffes „Benula“, die von einem deutshen U-Boot versenkt worden sind, landete.

London, 18. Juli. (W. T. B.) „Lloyds“ meldet aus Malta, daß der britische Dampfer „Virginia“ (4279 t) von einem Unterseeboot versenkt worden ist. 47 Mann der Besaßung sind in Malta angekommen, 6 davon sind verwundet und nah einem Spital gebraht worden. Der erste Offizier wird vermißt. Aus Lovestoft meldet „Lloyds“, daß drei Fischerfahrzeuge versenkt und die Besazungen gelandet worden find.

A msterdam, 19. Juli. (W. T. B.) des „Neuterschen Bureaus“ ist der englische „Wiltonhall“ (3387 t) versenkt worden.

Nach einer Meldung Dampfer

XWohlfahrtspflege.

Die Pflege der weiblichen Jugend, der sh jett die all- gemeine Aufmerksamkeit erneut zuwendet, tft in umfass nder Weise von dem Evang: lishen Verband zur Pflege der weiblihen Jugend Deutsch- lands {on in d.r Mitte des voriaen Jahrhunderts ‘angebahnt worden. Seither ist die Z2hl der in Deutschland bestehenden evan- gelishen Jungmädctenveretnigungen, JIungirauenveretne, Klubs, Studienkreise usw. auf eiwa 5000 gewahen, lodaß das anfangs weit- lä.fi'e Ney immer engmaschiger geworden ist, Seit nunmehr fast 25 Jahren ist diese Bewegung in der Jungmädchenwelt plan- mäßig organisiert und in den Evangelishen Verband zur Pflege der wetiblihen Jugend Deutschlands zusammengefaßt worden. Dur thn werden die Veretntgungen durch \chri}tliße Beratung wie dur persönlichen Reisedtenst gefördert. In allen preußischen Provinzen und fast allen Bundesstaaten bestehen Zwetgverbände des Berbandes, zum großen Tetl mit eigenen, bauptamtlich angestellten Meisese-fretärinnen und Vereinspfl-gerinnen, fodaß die deutsche Zentrale jeßt 27 Landes- und Provinzialverbände und 108 Kreisverbände um- faut, die threrseits die Vereinigungen des betreffenden Landeëteils um- ließen. Neben 2 hauptamtli® angestellt:n Geistlihen steben 20 Refszsekretärinnen, 11 weitere Sekretärinnen und 10 Bureaukräfte in der organisierten Iugendpflegearbeit. Der Deutsche Verband gibt etne Fahschrist für die Leitungen der Jungmädchenvereine heraus, fernex 5 Zeitscoriften für die Mitglieder, davon eine besonders für die gebildete SFungmädchenwelt:, die er in besonderen Vereinigungen sammelt. Eine eigene Neisesekretärin ist für die Werbearbeit unter der gebildeten Jugend seit einigen Jahren tätig. Zusammen mit dem ihm eng verbundenen Verein „Wohlfahrt der weiblihen Jugend, Berlin“, hat der Verband 11 Erholungtheime für die unbemittelte weibliche Jugend etngerihtet. Im Laufe der Kriegszeit konnten vom deutschen Verband aus für die geflüchteten oflp reußischen und auslandodeutshen Mädchen 17 Flüchilings8haus - haltungsschulen eingerihtet werden, die so lange aufrecht erhalten wurden, bis die Mädchen in die Hetmat zurüdlkebren oder einer festen Beruféarbeit zugeführt werden konnten. Der Evangelishe Verband ¡ur Pflege der weiblihen Juoend Deutschlants hat seinen Siy in Berlin-Dahlem, Friedbergstr. 25/27.

Alkohbolfreie Wirtshaften durch Umwandlung von be stebenden GastwirtsGasten zu errichten, ist eine Aufcavbe, die în Deut)&land seit Jahren durch den „Verein für Gasthausreform“ (Sit Bremen) mit Erfolg betrieben worden ist. Am größten ist bishec dieser Crfolg in den preußischen Ostyrövinzen gewesen. In der Shweiz |ist man gleihfalls an diese Aufgabe herangetreten. Ueber den neuesten Vorgang dieser Art berichtet das „S@tveizerishe Handelsamtéblatt“, woselbst es heißt: In Adelboden (Kanton Bern) gründete man eine Genossen!haft zur Errichtung und zum Betrieb alkoholfreier Wirtschaften, die den Zweck verfolgt, durch Ankauf von Wirtschaften und Gasthöfen, die Alkohol auss{henken, und dur deren Um- wandlung in alkoholfreie Restaurants oder Wohnhäuser die Ero rihtung neuer Alkobolwirtshaften zu verhindern, die Trunksucht zu bekämpfen und die Enthaltsamke?tsdestrebungen zu unterstüßen. Das zur Erreichung des Genofsenschaft8zweck8s erforderlihe Kapital wird dur Anteilscheine zu je 20 Fr. aufgebraht, deren jeder Genofsen- schafter mindestens einen übernehmen muß. Für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft haftet lediglit das Genoßenschaftevermögen. Die Genossenschaft bezweckt keinen Gewinn. Präsident ist gegenwärtig der Ortspfarrer, Vizepräsident ein Arzt, Sekretär und Kassierer ein Lehrer.