1916 / 176 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Jul 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 2 der Kaiserlihen Verordnung vom 25. November 1915, betreffend das Verbot der Durchfuhr von Tieren und tierishen Erzeugnissen, bringe ih nachstehendes jur öffentlichen Kentnis:

1) Es ist verboten die Durhfuhr von Süßwasserfischen

__ (Nr. 115a—e des Statistischen Warenverzeichnisses) ;

2) die Durchfuhr derjenigen Sendungen Süßwasserfische, die bis zum 31. Juli 1916 auf den Transport ge- bracht worden sind, kann zu Ende geführt werden.

Berlin, den 26. Juli 1916.

Der Reichskanzler. Im Auftrage: Kau ß.

BetanntimacG ung.

D Grund des § 18 Abs. 4 des Darlehnskafsengeseßes vom 4. August 1914 (NReichs-Geseßbl. S. 340) wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß am 30. Juni 1916 Dar- lehnskassensheine im Betrage von 2032500 000 #6 aus- gegeben waren. Hiervon befanden sih 1316 446 000 #& im freien Verkehr.

Berlin, den 22. Juli 1916.

Der Reichskanzler. Im Auftrage: Dombois.

BArannimah ung.

Den Cheleuten Johannes und Maria Häfele în Ulm ist dur rechteträftigen oberamtlihen Bescheid vom 23. Junt 1916 der Betrteb des Milchhandels wegen erwtesener Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb auf Grund des § 1 der Bundesrats- perordnung vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) unter- sagt worden.

Ulm, den 25. Jult 1916.

Königliches Oberamt. Mater.

Königreich Preußen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Auf Grund der Verordnung über die zwangsweise Ver- waltung russishèr: Unternehmungen vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) und der Verordnung vom 10. p Oruer 1916 (RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Reichskanzlers über den Nachlaß des am 12. März 1915 in Charlottenburg verstorbenen russishen Staatsangehörigen Wladislaus (Wolf) Portner die Zwangsverwaltung angeordnet worden. (Ver- Eer E Dr. Fischer in Berlin W. 50, Tauenßzien- traße 7b.

Berlin, den 25. Juli 1916.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J: A: HUder.

Der Gemwerbeassessor Emmel in Frankfurt a. M. ist zum Gewerbeinspektor ernannt worden.

Dem Gewerbeassessor Hocckelmann in Dillenburg ist eine etatmäßige Hilfsarbeiterstelle verliehen worden.

Finanzministérium.

Betrifft Neihsabgabe für Postsendungen.

Wegen Ermittelung der von der Preußischen Staatsver- waltung an das Reich zu zahlenden außérordentlihhen Abgabe für Postsendungen ist in nächster Zeit ein Erlaß zu erwarten, wonach im November 1916 und Februar 1917 die Sendungen gezählt werden sollen.

In dem bisherigen Portoablösungsverfahren tritt keine Aenderung ein, die Postsendungen der Behörden und einzelnen Beamten sind alsòó niht mit Freimarken, sondern wie bisher nur mit dem Stempel „Frei durch Ablösung“ zu versehen.

Berlin, den 27. Juli 1916.

Der Finanzminister. J. A.: Löhlein.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Thorn, Regierungsbezirk Marienwerder, ist zu beseßen.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts» angelegenheiten.

Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschasten hat. den Geheimen Rat, Professor Dr. Kaxl von. Linde in München und den Chef der Firma Schott in Jena Dr. Otto Schott zu korrespondierenden Mitgliedern ihrer physikalish-mathématischen Klasse gewählt.

Betänntm@ Gun (l

Der Händlerin H. Wolff in Heydekrug -häbe ich auf Grund der Bekanntmachung des Bundetrats zur Fernhaltung unzuverläfstger Personen vom Hantel vom 28. September 1915 (Reics-Gesepybl. S. 603) durch Verfügung vom heuttaen Tage den Handel- mit Nahrungsmitteln wegen Unzuverlässiakeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb für das gesamte Neichsgebiet untersagt.

Heydekrug, ten 24. Juli 1916.

Der Landratzamtsverwaälter. Fuhrmann.

Bekanntmachung.

Den Kaufleuten Israel und Josef Czaczkes, in Firma Se- brüder Czaczkes, Breslau, Fichtestraße 29, ist_ auf Grund des § 1 Absatz 1 der Bundesratéverordnung vom 23. September 1915. üver die A enfatitng unzuverläsfiaer- Personen vom Handel (RGBl. S. 603) der Handel mit Lebens- und Futtermitteln aller Art untersagt worden.

Breslau, den 24. Juli 1916.

Der Polizeipräsident. Salämon.

Bekanntmachung.

Der Frau Frieda Jacob, sowte den Kaufleuten Bruno acob und Salomo Sittenfèld- in Firma Br. Jacob, Dessauerstraße 1 hier, ist gemäß § 1 dét Buntesrattverordnung vom

23. September 1915 RGBl. S. 603 jeder Handel mit

Gegenständen des täglihen Bedarfs, insbesondere

Nahrungs- und Futtermitteln aller Art sowie rohen

Naturerzeugnissen, Hetlz- und Leuchtstoffen oder mit

Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt worden. Breslau, den 24. Juli 1916.

Der Polizeipräsident. Salémon.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich,

Preußen. Berlin, 28. Juli 1916.

Jn der am 27. Juli unter dem Vorsitß des Staats- ministers, Staatssekretärs des Jüunern Dr. He! fferich abge- haltenen Plenarsißung des Bundesrats murde dem Ent- wurf einer Bekanntmachung über die Regelvag des Verkehrs mit Säcken die Zustimmung erteilt. Zur Ännahme gelangten ferner der Entwurf einer Bekanntmachung über den Absatz vön Brennesseln, eine Aenderung der Bekanntmachung über die Sicherung der Ackerbestelung vom 31. März 1915, eine Aende- rung der Bekanntmachung vom 29. Juli 1915 über Zulassung von Motorbooten zum Verkehr und eine Aenderung des Militärtarifs für Eisenbahnen. Demnächst wurde über die Berufung von Mitgliedern des Versicherungsbeirats beim Auf- sihtsamt für Privatversicherung und über verschiedene Ein- gaben Beschluß gefaßt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sißung.

Der Königlich dänische Gesandte Graf Moltke hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Leaations- e Henrik von Kauffmann die Geschäfte der Gesandt-

aft.

Zu der im britischen Unterhause von dem Minister Loxd Nobert Cecil versuchten Verteidigung des Systems der Boykottierung neutraler Firmen durch die amtliche \{hwarze Liste gegenüber der in Amerika entstandenen Bewegung \chreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“:

Was Loro Cecil dabet vorgebracht hai, ist \chon in der den neus- tralen Mächten unterm 15. Juni 1916 überreichten Denkschrift der Deutschen Negterung über die vöikerrehtswidrigen Maßnahmen Englands gegen neutrale Firmen, die Handelsbeziehungen zu Deutschen untechalten, eingehend widerlegt worden. Lord Nobert Cecil hat niht einmal den Versuch gemacht, die völkerrehtlihen Dar- legungen und tatsächlihen Feststellungen dieser Denkschrift zu ent- kräften. Dagegen hat er sich bemüht, die Methode des Anshwärzens auch auf die deut|ihe Regierung anzuwenden, tndem er, wie „Reuter“ meldet, behauptete, die englishe Regierung habe Nachrichten, daß die deutshe Regierung ähnlize Schritte wie die englische gegen Firmen in neutralen Ländera unternommen habe. Diese Behauptung ist völlig unzutreffend. In Deuschland ist niemals eine Maß- nahme getroffen worden, die irgendwie mit den völkerrechtswtdrigen Eingriffen Englands in die Handelsfreiheit der Neutralen verglichen

werden könnte. : wi / Æ 4 in Brhi

Am 27. Juli fand gge die Verhandlung des Feldgerichts des Marinekorps gegen den Kapitän Charles Fryatt von dem als Prise eingebrachten englishen Dampfer „Brufsels“ statt. Wie „W. T. B.“ meldet, wurde der Angeklagte zum Tode verurteilt, weil er, obwohl niht Angehöriger der bewaffneten Macht, den Versuch gemacht hat, am 28. März 1915 um 2 Uhr 30 Minuten Nachmittags bei dem Maas -Feuerschif} das deutshe Unterseeboot „U 33“ zu rammen. Der Angeklagte hat ebenso wie der erste Offizier und der leitende Maschinist des Dampfers seinerzeit für sein „tapferes Verhalten“ bei dieser Gelegenheit von der britischen Admiralität eine goldene Uhr als Belohnung erhalten und war im Unterhaus lobend erwähnt worden. Bei der damaligen Begegnung hat er, ohne sich um die Signale des U-Bootes, das ihn zum Zeigen seiner Nationalflagge und zum Stoppen aufforderte, zu kümmern, im entscheidenden Augenblick mit hoher Fahrt auf das Unterseeboot zu- gedreht, das nur durch \sofortiges Tauchen um wenige Meter von dem Dampfer freilam. Er gab zu, hier- mit nah den Weisungen der Admiralität gehandelt zu haben. Das Urteil ist bestätigt und am 27. Nachmittags dur ch Erschießen vollstreckt wordén. Eine von den vielen ruchlosen Franktireurhandlungen der englischen Handelsschiffahrt gegen unsere Kriegsfahrzeuge hat so eine zwar späte, aber ge- rechte Sühne gefunden.

Das Königlich preußishe Staatsministerium bringt in \sämtlihen Betrieben des preußischen Staates den Grimdsay zur Anwendung, die Militärrentenempfänger lediglich nah ihrer Arbeitsleistung ohne Berü ck- sichtigung des Rentenbezuges zu entlohnen. Das gleiche Verfahren wird, wie. „W. T. B.“ mitteilt, jeßt in allen Reichsbetrieben eingeshlagen; der Reichskanzler (Reichsamt des Jnnern) hat ferner sämtlihe Bundes- regierungen aufgefordert, die Durchführung des er- wähnten Grundsaßes in ihrem Verwaltungsbereiche zu ver- anlassen. Soweit dies noh nicht der Fall ist, dürfte also wohl in Kürze in allen staatlichen Betrieben Deutschlands die Praxis herrschen, daß Kriegsbeschädigte bei einer Arbeitsleistung, die der normalen entspricht, den vollen Normällohti und dazu ihre Militärrente erhalten. Es wäre zu wünschen, daß diese der Billigkeit entsprechende Ge- staltung der Entlohnung der Kriegsbeschädigten auch in den Betrieben kommunaler und privater Arbeitgeber ganz allgemein Eingang fände. i

Die Neuregelung, die der Verkehr in Hülsenfrüchten dur die Verordnung vom 29. Juni d. J. gefunden hat, umschließt neben belangreichen anderen Veränderungen Aenderungen organisatorischer Natur. Dem Reichskanzler blieb die Be- stimmung einer neuen Stelle vorbehalten, bei der der Verkehr in Hülsenfrüchten zentralisiert und an die die lieferungspflihtigen Mengen anzuweisen seien. Jn einex neuerlichen Entschließung hat, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, der Präsident des Kriegsernährungsamtes in Wahrnehmung der ihm über-

agene Desuguene bestimmt, daß die Bewirtschaftung von lenfrädten, weizen und Hirse einer Reihs8hülsen- E tstelle übertragen wird, die als selbständige Abteilung

r 3. E. G. ein eiden ist. Mit dieser Entscheidung ift dex Wirtschaftsplan für Hülsenfrüchte organisatorish abgeschlos}sen,

Ueber die Bedeutung der Hülsenfrüchte im Rahmen unserex Kriegsnahrungswirtschaft seien einige Anhaltspunkte gegeben, Der Friedensbedarf von 300- bis 350 000 Tonnen seßte sich durch\schnittlih zusammen aus rund 200 000 Tonnen deutscher Erzeugung und einer gleih großen Menge von Einfuhr gh- züglih einer Ausfuhrmenge. Sind schon diese Zahlen, am Verbrauch anderer Erzeugnisse gemessen, gering, so sind die jeßt im Kriege verfügbaren Bestände, am Bedarf gemessen, noh wesentlih geringer. Jm vorigen Jahre, unter der Wirkung der Einfuhrsperre und einer Biélion Jnlandsernte, genügten die vorhandenen Mengen nicht den Anforderungen, zumal das Heer reichlih versorgt werden mußte. Gewisse Mengen konnten eingeführt werden, aber immerhin war nur ein Bruchteil für die Ernährung der Bevölkerung vorhanden.

Jm laufenden Jahre hat fich die Anbaufläche der Hülsen- früchte gegen das Vorjahr gehoben, auch verspriht der neue Ernteertrag eine nicht unerhebliche Besserung. - Das ist umso- mehr zu begrüßen, als der Mangel an Fett und die Not- wendigkeit, den Fleishverbrauch stark it Bens die groß- städtishe und insbesondere arbeitende Bevölkerung auf den Verbrauch der sehr nährwertreihen eiweißhaltigen Hülsen- früchte hinweist. Darum is} es wünschenswert, daf aus unserer eigenen Ernte recht umfangreihe Mengen dem allgemeinen Verbrauch zur Verfügung gestellt werden. Dem trägt ja hon die Verordnung vom 29. Juni: weitgehend Rechnung. Die Verfütterung von Hülsenfrüchten (vorbe- haltlich besonderer Regelung der für Futterzwecke ange- bauten Arten) is verboten, von der Anzeigepflicht find nur Mengen unter 25 kg* (nah der früheren Regelung bis zu einem Doppelzentner) ausgeschlossen, die Vorschriften über Saatgutverkehr und Verarbeitung sind verschärft worden : es wurde die Bestimmung getroffen, daß die Mengen zum Selbst: verbrauh und für die Abgabe an Naturalberechtigte vom Reichskanzler beschränkt werden können, und aller Voraussicht nach auch beschränkt werden werden; für den Erzeuger besteht bezüglih der abgabepflihtigen Mengen Lieferzwang an die Neichshülsenfruchtstelle. Mit diesen Bestimmungen if} die möglichst restlose Erfassung und weitgehende Bewirtschaftung von einer zentralen Stelle her gewährleistet.

Es steht zu hoffen, daß jeder Erzeuger von Hülsen- früchten, was irgend entbehrlih ist, der Reichshülsenfruchtstelle Üüberweist; fas ist vaterländische Pflicht im Hinblick auf die Versorgung unserer gesamten Bevölkerung, vor allem der arbeitenden Schichten.

Die Kontrollstelle für freigegebenes Leder ersucht diejenigen Treibriemen- und andere technische Leder ver- arbeitenden Betriebe, die bei der Zuteilung solcher Leder berücksichtigt sein wollen und nicht bereits unmittelbar zur An- meldung aufgefordert worden sind, in Gemäßheit des § 3 der Bedingungen für die Abgabe von freigegebenen Treibriemen- und anderen technischen Ledern, sofort die Zusendung eines M eldescheins bei der Kontrollstelle zu beantragen. Dieser Meldeschein ist genau nah Vorschrift auszufüllen und bis spätestens 8. August 1916 der Kontrollstelle einzusenden.

Betriebe, welche ihren Meldeschein nicht innêrhalb der vor:

geschriebenen Frist einreichen, verlieren jeglihen Anspruch auf Zuteilung. Ebenso haben wissentlich falsche oder grob fahr- lässige Angaben zum mindesten den Ausschluß von der Zu- teilung freigegebenen Leders zur Folge.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hat laut Meldung des „W. T. B.“ nachstehende Be- kanntmachung, betreffend den Handel mit Abfällen und Spänen von wolframhaltigen Stählen für die Dauer des Krieges, erlassen:

Im Interesse der öffentlihen Sicherheit wird hiermit jeglicher Handel mit Abfällen und Spänen von wolframhaltigen Stählen für die Dauer des Kriegs verboten. Lieferung von wolsramhalttgen Ab- fällen und Spänen jeder Art und Merge is nur gestattet an die Hersteller dezjenigen Stähle, von denen die Abfälle und Späne slammen, oder an die Kriegômetall, Aktiengeselischaft. Auênahmen ke- dürfen der Genehmigung der Kriegs-Rohstoff- Abteilung des König- lichen Krieasministertums.

Jegliche Zuwiderhandlung oder Anreizurg zur Zuwiderhandlung geaen dieses Verbot wird, joweit niht nah den allgemeinen Stra/- geseßen höhere Strafen verwirkt sind, nah § 85 des Géseßes über den Belagerungszustand vom 4. Junt 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahre, beim Vorliegen mildernder Umstände nah dem Neichs- geseß vom 11. Februar 1915, betreffend Aenderung des Geseßes über bent A Ano) mit Hast oder Geldstrafe bis zu 1500

estraft.

Diese Anordnung tritt sofort in Kraft.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers" liegen die Ausgaben 1069 und 1070 der Deutschen Verlus|t- listen bei. Sie enthalten die 592. Verlustliste der preußischen Armee, die 308. Verlustliste der sächsishen Armee und die 429. Verlustliste der württembergishen Armee.

Vayern.

Anläßlich des Besuches Seiner Majestät des Königs bei der deutschen Kriegsflotte in Wilhelmshaven hat nah der „Korrespondenz Hoffmann“ zwischen Jhren Majestäten dem König und dem Kaiser folgender Telegrammwe sel stattgefunden:

Seiner Majestät dem Kaiser, Grecßes Hauptquartier.

Détner liebenswürdigen Einladung, für die ih nochmals herzlih danke, folgend, habe ih die leßten Tage bei der Flotte zugebralt. Die Eindrücke, die ich hier gewonnen, befestigen aufs neue meln Vertrauen in die unüberwtndlihe Stärke der deutshèn Waffen zu Wasser wte zu Lande, und tnetne Zuversicht, daß Deine von treff- lihem Geist durchdrungene Warine den in der leßten Seeschlaht errungenen Erfolgen neue Siege über unsere Feinde anrethen wird.

Ludwig. Seiner Mojestät dem König von Bayern.

Herzlihen Dank für Dein Telegramm aus Wilhelmshaven. Ich freue mih aufricht!g darüber, daß Du die Flotte besucht und dort so gute Etndrücke gewonnen hast. Mit Dir vertraue i darauf, daß die Flotie au weiter ihren Mann stellen wird.

Wilhelm.

Eid das Heil des Staates behütet.

Großbritannien und Jrland.

Tord Lytton ist an Stelle des Herzogs von Devonshire i Hoil-Lord der Admiralität ernannt worden. N

Den Vorsiß in den Kommissionen zur Untersuchung des hzuges an den Dardanellen und in Mesopotamien haben 1 „Rotterdamschen Courant“ zufolge Lord Cromer und d 6. Hamilton übernommen.

Das „Reutersche Bureau“ erfährt, daß nicht beabsichtigt he, die ganze holländische Fischerflotte zum Stilliegen hringen. Es werde auch keine Einschränkung der Fisch- hr für den Verbrauch Hollands beabsichtigt. Verhand- en mit den Vertretern der holländischen Fischerreeder seien Gange. Bisher fei zwar noch kein Abkommen zustande immen, man hoffe aber, daß man bald eine Lösung finden

ide.

Jm Unterhause teilte gestern der Premierminister ¿quith, veranlaßt durch dringend geäußerte Wünsche des uses, mit, daß die Regierung dem König raten werde, die jvendigen Schritte zu unternehmen, um den Herzog von ¡mberland, den Herzog von Albany und den Prinzen shert von Schleswig-Holstein aller britishen Titel und hen zu entkleiden.

Hierauf fkritisierte Ashley

das unwirtschaftliche

rfahren der Admiralität mit Bezug auf Handels-

hiffe. ¿

rev erwähnte, wie ,W. T. B." meldet, besonders die Fälle huitania*, „Britannia“ und „Mauretania“. Auf jene dret Schiffe m 600000 bis 700000 Pfund Sterling verschwendet den, und das sei noch_ nicht das Ende; eine meue sunige Veränderung set Sonnabendnaht begonnen worden. e Namara verteidigte diz Admiralität und sagte, die änderung der Schiffe sei militärisch notwendig. Zehn Oeldampfer m zu Trané portscbiffen umgewandeli worder, denn man habe ange- unen, daß diese Schiffe infolge threr Bauart sicherer gegen Angriffe von jerseebooten sein wü1den, als gewöhnlihe LTransportschiffe. Der j0lg set allerdings nit groß, und die Oeischiffe würden jet wteder r ihren ursprünglichen Zweck umgestaltet.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer hat die Erörterung über die rlamentarishe Kontrolle bei der Armee beendet ) nah einer Meldung des „W. T. B.“ mit 269 gegen ) Stimmen einen Gegenentwurf angenommen, der ihren (jen Ausschüssen die zur Ausübung einer wirksamen Kontrolle Ort und Stelle notwendigen Vollmachten im Rahmen ihrer fugnisse und unter den Bedingungen der Tagesordnung n 22, Juni überträgt.

Ja der Debatte sprach sh der Abg. Nenaudel über die {immung fn der Kammer nah der Geheimsitzung aus, aus der das nlangen nah etnex Armeekontrolle geboren worden sei. Die mer babe damit der Negterung helfen wollen, Irrtümer und jishungen der Vergangenheit wieder gutzumahen und neuen hjubeugen. „Woher also kommt die Mißstimmung?" fragte haudel. „Daber, Herr Präsident, daß Sie zwar die direkte trolle annahmen, aber nicht diejenigen Worte sprachen,

hätten gesprohen werden müssen, um dieser direkten Kontrolle

j Aussehen und den Sinn zu geben, die fie haben muß. &s muß hr und deutlich gesagt werden, daß es Delegierte geben wird, die h frei in der Armeezone bewegen werden, ohne andere Bescbrän- nzen als die, die aus der Gewalt der Dinge entspringen. Diese segierten werden den Kommissionen Rechenschaft geben undo die ierung untercihten. Die Versprewhungen und Verpflichtungen,

in der Geheimsißung übervommen wurden, müssen gehalten iden. Das ist nah unserer Arsiht die beste Art zu handeln."

In der Kammer hat sih eine neue Gruppe aus Abge- dneten, die Bürgermeister sind, gebildet. Sie wählte zwei hteraus\chüsse, die sich mit der Frage der Kasernenkosten sowie i Entschädigung für die Einquartierungen und für den Aus- l an Kommunaleinnahmen befassen sollen.

Jm „Petit Journal“ wird auf die. unhaltbaren Zu- inde aufmerksam gemacht, welche die bedrohliche Lage der anzösishen Landwirtschaft mit sich bringe. Jn gewissen (genden nüßlen die arbeitsfähigen Leute die shwierige Lage j, indem sie einen unerhörten Tageslohn bis zu 15 Franken dern. Das Schlimmste sei, daß sih förmliche Vereinigungen u gebildet hätten.

Rußland.

Nah seiner Rückkehr aus dem Kaiserlichen Hauptquartier { der Minister des Aeußern und Vorsißende des Minister- es Stürmer anläßlih seiner Ernennung zum Ministèr 6 Aeußern laut Meldung der „St. Petersburger Telégraphen- hentur“ folgende Erklärung erlassen:

Berufen dur den Willen des Kaisers, übernehme ih die Leitung ! Ministeriums des Aeußeren während des furchtbaren Krieges, da le Anstrengungen und Gedanfen des russishen Volkes auf die Be- ung des zähen Feindes gerichtet sind. Ich, glaube fesi, daß der in Rußland und seinen Verbündeten gehöien wird, deren ere in so glänzender Weise hohe Tapferkeit bew-isen, während t russishe Armee Erfolge erringt und die russishen Soldaten dentaten verrichten. Deutschland hat den Krieg hervorgerufen, i dessen Führung es ih mit dem Ruhm der völligen Mißachiung t Zivilisation bedeckt. Mögen daher die harten Folgen, die daraus spcingen, über dieses Land hereinbrechen. Alle unsere Gefühle rfen nur von dem einzigen machtbollen Nuf geleitet werben «Krteg i jum Endsiege“. Ich zweifle nit, daß das mir anvertraute Amt led, was von thm abhängt, tun wird, um diesen Weg mit (tlgkeit und Kláärbeit, entsprehend der Würde des großen ißlands, zu vérfolgen. Ih werde für den Augenblick keine Injelfragen berührén, selbst nicht die slavishe Frage troß ler ihrer Bedeutung, und troßdèm ih mir klar darüber Nechen- hast gebe, wie gerechtfertigt das Interesse is, das die Frage in der V :ll\haft berborgecufen hat. Es ist nicht der Zeitpunkt zu ten, sondern zu handeln. In der diplomatis&en Welt bin ih \ Neuling. Aber die Fragen der auswärtigen Politik waren mir imer nabe, und hon als Student widmete ih meine Aufmerksam- tit alle dem, was das Herz eines jeden Russen lebhafter {lagen it, Unter den Dokumenten des 17. Jahrhunderts ist ein Vie bon Athanasius Ordinnattschokui aufbewahrt worden, der n dieser alten Zett die Kanzlershaft tet diplomatischen An- Plegenheit inne hatte. Die Kanzlershaft, so sagte er, ist t wachende Auge des ganzen großen Rußlands, das überall, ne nazulassen, mit der Hilfe des Allmächtigen die Größe Dieser Grundsay bewahrt in ieren Tagen alle setne Kraft. Zum Schlusse will i einen unver- hrt erhaltenen Beschluß des Zaren Alexis anführen, und zwar auf Pen Bericht eines seiner Botschafter hin, der die Interessen des lonaren und des Vaterlandes nicht zu wahren gewußt hatte. „Er t weder uns noch Rußlrnd einen Dienst erwiesen, und folglich leiden Ruhm und Ehre, die von @o1t kommen, ihm fehlen. Gr vid an Stelle von Ruhm Vorwürfe ernten." Diese weisen Worte Pn sh sétt langem mit meinen Auffassungen der auswärtigen +l0dleme. '

_— Der Ministerpräsident Stürmer hat der „Berlingske “idende“ zufolge einen Geseßentwurf ausgearbeitet, wonach die ershickung als Strafe für politische oder konfessionelle Ver- lehen sowie für Bettler und Landstreicher abges chafft wird.

Niederlande.

Die Handelskammern und Fabriken von Vlaar- dingen, Haag, Katwyn und Ymuiden haben die niederländische Handelskammer in London dringend ersucht, bei der britischen Regierung Schritte zu tun, daß die niederländischen Fischersahrzeuge freigelassen würden. Die von den Fischern gefangenen Heringe würden auf offenem Markte ver- kauft, sodaß von einer Bevorzugung der deutschen Jnteressen keine Rede sein könne. Wenn England sage, daß es die Schiffe angehalten habe, weil sie in „verbotenen Gewässern“ fischten, so müsse dagegen energisch Einspruch erhoben werden, da man keinesfalls von verbotenen Gewässern, sondern höchstens von durch Minen gefährlich gemachten Stellen dec freien See sprechen könne.

Dänemark.

Naä dem Blait „Koebenhavn“ ist der englische Gesandte Lowther abberufen worden.

Schweden.

Der \{chwedishe Amerikadämpfer „Stockholm“, der seit mehreren Wochen in Liverpool zurückgehalten wurde, ist vorgestern in Göteborg eingetroffen. Wie die „Berlingske Tidende“ meldet, mußte er bei seinem Aufenthalt in England 900 Tonnen Blei und 350 Tonnen Leder, die für die shwedische Regierung und für die chwedishe Heeresverwaltung bestimmt waren, zurücklassen.

Bulgarien.

Die „Kambana“' bringt Mitteilungen einer Persönlichkeit, die infolge ihrer Stellung genauen Einblick in die Vorgänge in Rußland gehabt hat, über die Schuld Rußlands am Ausbruch des Weltkrieges. Der Verfasser stellt fest, daß Rußland der Hauptschuldige an dem Attentat von Sarajewo gewesen ist. Die führenden Kreise in Rußland sahen in dem Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand einen ernsten und starken Gegner ihrer imperia- listishen Bestrebungen. Das Attentat gehört zu den Vor- bereitungen zum Wesltkrieg, zu denen auch die Begegnung in Konstanza und die Besuche des Präsidenten Poincaré und des Admirals Beatty in St. Petersburg zählen. Von militäri- \chen Vorbereitungen werden folgende hervorgehoben : Der Jahrgang, dessen Entlassung 1914 bevorstand, wurde drei Monate länger unter den Fahnen behalten; am 24. Juli wurde die rasche Rückbeorderung der Truppen aus den Lagern in ihre Garni- sonen angeordnet; Petersburger Kavallerie und Artillerie gingen nach der Westfrontab; am 24. und 25. Juli passierten Jnfanterie, Kavallerie und Artillerie Krasnoesjelo, die zur Verstärkung der Grenztruppen bestimmt waren; am 24. Juli beförderte der Zar in Krasnoesjelo alle Junker zu Offizieren, deren Beförderung sonst Ende August stattfand; am 26. Juli wurde die Mobil- machung der Ostseeflotte angeordnet, ebenso verschiedene Maß- nahmen zur Vorbereitung der allgemeinen Mobilmachung ; infolgedessen waren bei Anordnung der allgemeinen Mobil- machung bereits drei Viertel des Kriegsstandes unier Waffen.

Aurerika.

Die amerikanische Regierung hat in einer Note an England dagegen Einspruch erhoben, daß gewisse Geschäfts- firmen in den Vereinigten Staaten auf die sogenanute \{chwarz e Liste gesezt werden. Dies Verfahren bedeute einen Angriff gegen die Rechte der Neutralen. Wie die „Associated Preß“ meldet, ist die Note in der Nacht zum 27. d. M. vom Staats- departement nach London telegraphiert worden.

Der Hearstsche Jnternationale Nachrichtendienst meldet aus Washington, England habe wissen lassen, daß es die amerika- nische Regierung für etwaige Verluste verantwortlih machen wolle, die seinem Handel durch das Unterseehandel s\chiff „Deutschland“ verursacht werden sollten. An amtlichen Stellen werde bestätigt, daß die amerikanishe Regierung die Ver- antwortung dafür übernehme. Regierungskreise sehen in der Hal- tung Englands den Versuch, in der Frage der „Deutschland“ eine ernste Probe zu machen, und es wurde festgestellt, daß England weiterhin dabei beharrt, erstens daß die „Deutschland“ ihrem Wesen nach ein Kriegsschiff set und Geschüße gegen den britischen Handel zu verwenden im Stande sei, zweitens daß Amerika bestimmen solle, daß der „Deutschland“ nicht erlaubt werde, die Dreimeilengrenze unter Wasser zu passieren. Jn diesen Haupifragen ist bekanntlih die Ansicht der Vereinigten Staaten der der Verbündeten entgegengeseßt.

Wie vom „Reuterschen Bureau“ aus Baltimore berichtet wird, sollen der Kreuzer „North Carolina“ und zwei Zerstörer außerhalb der Virgina-Vorgebirge dafür sorgen, daß bei der Ausfahrt des Unterseeschiffs „Deutschland“ die ameri- kanische Neutralität nicht verlegt werde.

Das Heeres8geseß, das die Ausgabe von 312 Millionen Dollar vorsieht, ist vom Senat angenommen worden, es stellt so eine Erhöhung um ein Drittel gegenüber dem im Re- präsentantenhause angenommenen Geseßentwurf dar. Die Er- höhung ist hauptsächlih durch die Mobilmachung der Truppen an der mexikanischen Grenze veranlaßt. Ueber das Geseß wird wahrscheinlich in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser entschieden werden.

Afrika.

Jn einem langen Bericht aus Tripolis gibt der „Corriere della Sera“ interessante Nachrichten über die Lage in Tripolitanien. Zunächst bemerkt das Blatt, daß die Eng- länder im Herbst 1914 und im Frühjahr 1915 die Senussen offen gegen Jtalien unterstügt hätten. Für diesen Fehler hätten sie später büßen müssen, als die Senussen sih auch gegen Eng- land wandten. Jn dem anschließenden Aufstand seieli die Folgen für Jtalien allerdings schlimm gewesen. Die Jtaliener seien mit 4000 eingeborenen Asfaris und eigenen Leuten gegen das Lager der Aufständischen bei Kasr Buhadi ausgezogen, aber völlig geschlagen, aufgerieben und bis an die äußersten Dünen der Meeresküste von den siegreichen Rebellen verfolgt worden, die darauf Misurata, Beniulid, Tarhuna, Zuara, Slitten eingeschlossen und belagert hätten, sodaß die Jtaliener außer allen bereits geräumten inneren Garnisonpläßen auch Misurata und Tarhuna hätten aufgeben müssen. Der leßte Ausfallsversuch aus Tarhuna habe für die Jtaliener einen weiteren sehr traurigen Tag bedeutet. Aus dem Schluß des Artikels geht hervor, daß die Jtaliener zurzeit nur noch Tripolis, Homs und Zuara halten. Tripolis ist durch einen 38 km langen Drahtverhau und durch ein Neß von Schüßen- gräben gegen Angriffe geschüßt und auch Homs von Ver- leidigungsanlagen eng umgeben.

—— —————————_—_———

Kriegsnahrithten. Großes Hauptquartier, 28. Juli. (W. T. B.)

Westlicher Krieg5sschaupla b.

Ein deutscher Patrouillenoorstoß brachte in der Gegend voi Neuve Chapelle 30 Gefangene (darunter 3 Offiziere) und 2 Maschinengewehre ein. i

Dem nördlich der Somme zur größten Kraft gesteigerten englischen Feuer folgten im Laufe des Nachmittags starke An- ariffe, die bei Pozières sowie mehrfach am Foureaux- Walde und südöstlih“ davon vor unseren Stellungen völlig zusammenbrachen. Sie führten in Longueval und im Deloille-Walde zu erbitterten Nahkämpfen ; aber auch hier kann sich der Feind keiner Erfolge rühmen. Südlich der Somme ist es bei beiderseits lebhaft fortgeseßzter Artillerie- tätigkeit nur zu Vorstößen feindliher Handgranatentrupps bei Soyécourt gekommen; sie sind abgewiesen.

Oestlich der Maas sind die französischen Unternehmungen gegen das Werk Thiaumont erfolglos geblieben.

Oestliher Kriegsschauplaß. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

Die Lage ist im allgemeinen unverändert.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Die Nuffen haben ihre Angriffe mit starken Kräften er- neuert. Sechs8mal sind sie seit gestern nachmittag gegen die Front Skrobowa—Wygoda (östlih von Gorodischtsche) mit zwei Armeekorps vergeblich angelaufen, weitere An- griffe sind im Gange. Mehrmals fluteten die Angriffswellen zweier Divisionen vor unseren Schtschara-Stellungen nordwestlih „von Ljachowitschi zurück. Die Verluste des Gegners sind sehr s{chwer.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen.

Nordöstlich von Swiniuhy haben russishe Angriffe zunächst Boden gewonnen; Gegenangriffe sind im Gange. Bei Postomyty warfen österreichish-ungariscye Truppen die Nussen aus Vorstellungen im Sturm zurück.

Armee des Generals Grafen von Bothmer. Keine besonderen Ereignisse.

Balkankriegsschaupla t.

Nordwestlih und nördlich von Vodena haben sich kleinere, für den: Gegner verlustreihe Gefehte im Vorgelände der bulgarischen Stellungen abgespielt.

Oberste Heeresleitung.

Wien, 27. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplat.

Westlih von Beresteczko wurde ein russisher Nacht- angriff abgeschlagen.

Wiederholte heftige Angriffe, die. der Feind gestern Nachmittag zwischen Radziwill ow und dem Styr führte, brachen unter s{chweren Verlusten zusammen. Beider- seits der Straße von Leczniow seßten die Russen ihre An- strengungen auch in der Nacht fort, sie wurden nach ex* bittertem Kampfe zurückgeworfen und ließen 1000 Ge- fangene in unseren Händen.

Nördlich des Prislopsattels haben unsere Truppen die Vorrückung aufgenommen, den Czarny Czeremosz über- schritten und mit Teilen die jenseitigen Höhen ge- wonnen, auf dènen Gegenangrifse abgewiesen wurden.

Ftalienischer Kriegsschaupla8.

Während im Kampfgebiet südlih des Val Sugana die Nube gestern anhielt, wurde bei Paneveg gio wieder heftig gekämpft. Von 7 Uhr Vormittags an standen die Stellungen unserer Truppen auf den Höhen südwestlih des Ortes tinter äußerst heftigem, auch s{chwerem Geschüßfeuer: Mittags folate gegen diesen Abschnitt ein starker italienisher Angriff, der bis 2 Uhr Nachmittags unter \chweren Verlusten des Feindes restlos abgewiesen wurde. Hierauf seßte das starke Geschüßfeuer neuerdings ein. Um 6 Uhr Nachmittags ging der Feind mit frischen Truppen abermals zum An- griff vor. Jn erbittertem Nahkampf wurde er wieder voll- ständig zurückgeworfen; ein nochmaliger Vorstoß um 11 Uhr Nachmittags \cheiterie gleihfalls. Unsere braven Truppen behielten alle Stellungen in Besiß. Auf den Höhen nördlich des Ortes war tagsüber Artilleriekampf im Gange.

An der K ärntner- und Jsonzofront stellenweise leb- haftere Gefechtstätigkeit.

Südöstlicher Kriegsschauplat. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 27. Juli. (W. T. B.) Das Haupf- quartier berichtet: Einer unserer Flieger überflog am 24. Juli Tenedos und schleuderie mit Erfolg Bomben auf feindliche Schiffe und Prähme, die in der Bucht erschienen waren. Am Morgen des 24. Juli landete der Feind unter dem Schuße einiger Fahrzeuge mehr als 100 Banditen auf dem Nordufer des Truzladere westlih Aivadjik. Bei dem Zusammenstoß zwischen unseren Truppen und den Banditen verloren diese Tote und Verwundete und flüchteten sich dann auf die Schiffe. Jnzwischen griffen zwei unserer Flieger die feindlihen Schiffe und Prähme mit Bomben und Maschinengewehrfeuer an und verursachien dem Feinde Verluste. j

An der ägyptishen Front in der Nähe von Katia Patrouillensharmüßel. Ein Flugzeug, das der Feind vor Ghaza von einem Mutterschiff aufsteigen ließ, wurde durch unser Artilleriefeuer und darauf dur einen unserer Flieger verjagt, der gleichzeitig die feindlichen Schiffe und die sie be- gleitenden Torpedoboote angriff und sie zur Flucht in nördlicher Richtung zwang.

Von den anderen Fronten liegt keine Nachricht von Bedeutung vor.

Konstantinopel, 27. Juli. quartier teilt mit:

(W. T. B.) Das Haupb