1916 / 177 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Jul 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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Schwefelwiris aft, "om e e

8 29 Diese Verordnung tritt mit dem 1. August 1916 in Kraft. Der Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt des Außerkrajttretens. f

Berlin, den 27. Juli 1916.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich.

Bekanntmachung über den Absazg von Brennesseln.

Vom 27. Juli 1916.

Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlihen Maß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Geseßbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen: :

81

Alle im Inland gewonnenen und alle aus dem Ausland etn- \{ließlich der beseßten Gebiete eingeführten Stengel ver brennenden, langstieligen Brennefsel (urtica dioica) dürfen nur an die Nefsselfaser- Verwertungsgesell|haft m. b. H. in Berlin oder an die von ihr er- nähtigten Stellen oder an die von Behörden errihteten Sammel- stellen abgeseßt werden.

§2 :

Die Besißer der Stengel der Brenneffel haben die Vorräte, die sie zum Zwecke des Absatzes gewonnen baben, der Nesselfaser-Ber- wertungsgesellihaft auf Verlangen käuflich zu überlaffen und auf Abruf zu verladen. Sie können verlangen, daß die Nesselfaser- Ver- wertungsgefellshaft diese Vorräte käuflich übernimmt, und eine Frist bon mindestens vier Wochen zur Abnahme fehseßen. Mit Ablauf dieser Frist erlischt die Absaßbeschränkung nach §& 1.

Ist der Besißer nicht zugleich Eigentümer, so kann auch der Eigentümer die Frist zur Abnahme bestimmen.

83 Kommt eine Einigung über den Preis nit zustande, so wird der Bar pon _ der höheren Verwaltungsbehörde endgültig festgeseßt, die ür den Ort zuständig ist, von dem aus die Lieferung erfolgen soll. Dabei darf der Preis von vierzehn Mak für den Doppelzentner oder die anderweit vom Reichskanzler festgeseßte Höchstpreisgrenze nicht üÜberschrilten werden.

8&4 Die Landegzentralbehörden erlassen die Bestimmungen zur Aus- führung dieser Verordnung. Sie bestimmen ferner, wer als höôhere Verwaltungsbehörde anzusehen ist.

S5 Mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu eintausendfünfhundert Mark wird bestraft: 1) wex Brennesselstengel dem § 1 zuwider abseßt, 2) wer den von den Landeszentralbehörden nah § 4 Sah 1

erlassenen Bestimmungen zuwiderbandelt.

86 Diese Verordnung tritt mit dem 1. August 1916 in Kraft. Der Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.

Berlin, den 27. Juli 1916.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich.

Bekanntmachung

‘über Aus kunftse teilung auf Grund der Ver-

ordnung;-betreffend die private Schwefelwirt\chaft, s. Novem er 1915 (Reih&Gesepbl. Seite 761). 3 dêër Verordnung, betreffend die private wefe | 13. November 1915 (Reichs- G E S. 761 n bis auf weiteres die für die Be- rechnung der Umlage erforderlihen Auskünfte hinsicht- lich der in einem Monat erzeugten Mengen Schwefel- säure und Oleum bis zum 15. des folgenden Monats zu erteilen. Die nah §8 2 und 3 der Verordnung Melde- und Umlagepflichtigen haben die Zustellung von Fragebogen für die Ausftunfts8erteilung monatlich rechtzeitig bei der Ver- waltungsstelle für private Schwefelwirtshaft, Berlin W. 9, Köthenerstraße 1—4, zu beantragen, soweit sie ihnen nicht unmittelbar zugegangen find. ; Die Umlage ist zu entrichten von den Erzeugern von Schwefelsäure und Oleum für die in dem betreffenden Rech- nungs8abschnitt verarbeiteten Mengen von Schwefel und schwefel- haltigen Rohstoffen.

Berlin, den 27. Juli 1916.

Der Reichskanzler. Jm Auftrage: Freiherr von Stein.

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Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Carl H. Krogmann, Inhaber der gleich- namigen Firma in Hamburg, ist der Handel mit Nahrungs- mitteln ünd sonstigen Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen mit bezug auf diese Waren bewiesener Unzuverlässigkeit auf Grund des Bundesrattbeshlusses zur Fernhaltung unzuverlässiger A vom Handel vom 23. September 1915 untersagt worden.

Hamburg, den 27. Juli 1916.

Die Deputation für Handel, Schlffahrt und Gewerbe. trandes.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 170 des Neihs-Geseßblatts enthält unter

Nr. 5351 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Militärtransportordnung, vom 24. Juli 1916, unter

Nr. 5352 eine Bekanntmachung wegen Aenderung der Bekanntmachung über die Sicherung der Akerbestellung vom 31. März1915 (Reichs-Geseßbl. S. 210), vom 27. Zuli 1916, unter

Nr. 5353 eine Bekanntmachung über Säcke, vom 27. Juli 1916, und unter :

Nr. 5354 eine Bekanntmachung über den Absay von Brennesseln, vom 28. Juli 1916.

Berlin W. 9, den 28. Juli 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Oberpräsidenten z. D., Präsidenten des Kriegs- ans E von Batocki-Friebe in Berlin den Charakter als Wirklicher. Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den o außerordentlichen Professor Dr. Johannes Sobotta in Würzburg zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität in Königsberg sowie die Pfarrer Hahn in Diedenbergen, Regierungsbezirk Wiesbaden, und Schmitt in Höchst a. M., Regierungsbezirk Wiesbaden, zu Defkanen -zu ernennen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Köntgs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Mayen getroffenen Wahlen den Kaufmann Erhard Schuy, den Kaufmann Franz Scholles und den Justizrat Hecking daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Mayen für die geseßliche Amtsdauer von sechs Jahren bestätigt.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts» angelegenheiten.

Dem Dekan Hahn in Diedenbergen ist das Dekanat Wallau, Regierungsbezirk Wiesbaden, und

dem Dekan Schmitt in Höchst a. M. das Dekanat Cron- berg, Regierungsbezirk Wiesbaden, übertragen worden.

Ministerium dées Innen.

Der Regierungsrat Dr. von Nose in Aurich ist zum Mitgliede des der Regierung in Aurih angegliederten Ober- versicherung8armtes ernannt worden.

BeTaunntmaPGung

Dem am 11. Oktober 1874 zu B. Frille geborenen Handels- mann Wilhelm Schneidewind und dessen Ex an Christine geb. Horstmann, heide wohnhaft Deichhor 21 hterselbit, ift auf Grund des § 1 der Verordnung vom 23. September 1915, betreffend die Ferahaltung unzuverlä)siger Personen vom Handel, der Handel mit Nahrungsmittela aller Art wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diefea Handelsbetrieb von uns untersagt worden.

Minden, den 25. Juli 1916. Die Polizeiverwaltung. Dr. Dteckmann.

BVetanutmachun d

Den Kaufleuten Jakob Körfer und Ludwig Körfer hier, Mauerstraße Ne. 44, ist auf Gründ dec Verordnung des Bundescats über die Fernbaltung unzuverlä)siger Personen vom Handel bis auf weiteres der Handel mit Gegenständen des täglichen Be- darfs, insbefondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, rohen Naturerzeugnissen, Hetz- und Leuchtstoffen oder mit Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt worden, weil fie wtederholt diz Einfuhrbestimmungen für Autlands- ware verleßt, den fkontrollterenden Poltzeibeamten falsche Auskünfte über den Inhalt von Behältaissen, in denen Waren aufoewahrt wourden, gemacht und überdies von der Stadtverwaltung für die biesige Bevölkerung überwiejene Lebensmtttel nah auswärts verkauft haben.

‘Aachen, den 6. Ju ) ; t 12, von Hammacher. + t 7 î Qw s l 2 4

NicGzkamfkliches. Deutsches Reich.

Preufßenm Berlin, 29. Juli 1916.

__ Der Präsident des Reichsversicherungsamts, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Kau fmann ist zu einem vier- wöchigen Erholungsurlaub nah Süddeutschland abgereist.

Zum Abschluß des zweiten Kriegsjahres \ollen einige Zahlenangaben über das bisherige Ergebnis des Krieges gemacht werden.

I. Die Mittelmächte haben jeßt auf europäischem Boden vom feindlichen Gebiete besegt: Belgien . . . . . . rund 29000 Quadratkilometer U v C OPLOUO : U as ion L BSOOOO z S s L SEOOO z MCONTENCATO o e TAVOD L

Im ganzen 431 000 Quadzatkilometer

Der Feind hat besetzt: Elsaß rund 1000 Quadratkilometer

Galizien und Bukowina. .„, 21000 L Im ganzen 22 000 Quadratkilometer

Am Ende des ersten Krieg8jahres war das Zahlenverhältnis gewesen : 180 000 zu 11000 Quadratkilometer.

I[. Die Gesamtzahl dex Kriegs8gefangenen betrug gegen Ende des zwetten Kriegsiahres : In Deutschland

In Oefsterreih-Ur garn

In Bulaarien rund . .

In der Türket rund 14 000

Im ganzen 2 658 283.

Vor einem Jahr hatte die Gesamtzahl der Kricasgefangenen in Deutschland und Oesterreih-Ungarn betragen 1 695 400.

Bon russishen Kriegsgefangenen befinden {ih | in Deutshland. . . . , . 9019 Offiztere 1202872 Mann in Desterreih-Ungarn . . . 4242 J i004 2 in Bulgarien und der Türkei . 33 u 1440 2

Im ganzen 13294 Offiztere 1981 631 Mann

In deutshe Gefangenschaft sind bisher geraten : Franzosen 947 Offiztere Nufssen 19 Belgter . .

Engländer Serbezn .

1 663 794 942 489 38 000

348 731 Mann T Z2028(2 5 41 752 s 20900 Lo Ia

Im ganzen . . 16569 Offiziere 1647225 Mann

TIT. In Deutschland ist folgende Kriegsbeute bisher fest- gestellt worden:

11 036 E mit

4748 038 Geschos)en, 9 096 Muünitions- und andere Fahrzeuge,

1556 132 Gewehre und Karabiner, 4 460 Pistolen und Revolver, 3450 Maschinengewehre.

Hierbei muß bemerkt werden, daß nur die nah Deutschland zurückgeführte Beute argegeben ist, während eine niht annähernd zu bestimmende Anzabl von Geschüßen, Péaschtnengewehren und Ge wehren mit Munition im Felde sogleich tn Gebrau genommen ist,

1V. Von den in den Lazaretten des gesamten deutshen Heimat, gebietes behandelten Angehörigen des deutshen F eldheeresg wurden nach der leßten vorliegenden Statistik 90,2 v. H. wteder dienstfähig, 1,4 v. H. starben, 8,4 v. H. blieben dienstunbraucbar oder wurden bêéurlaubt.

Infolge der bygienischen Maßnahmen, besonders infolge der flreng durchäeführten Schußimptungen t die Zahl der Erkran, kungen an Seuchen im Heere vers{windend gering geblieben, Stets hat es fih nur um Einzelerkrankungen gehandelt, unb niemals find die militärtisWen Maßnahmen durch Seuchen L ge

Die Finanzminister Oesterreihs und Ungarns find in Erwiderung des Besuches des früheren Staatssekretärs deg Reichs\chaßamts Dr. Helfferih in Wien zur Fortseßung des bereits mehrmals wiederholten Gedankenaustausches der Finanz: verwaltungen des Deutschen Reiches und Oesterreichs und Ungarns in Berlin eingetroffen. Wie die „Norddeutsche Sll- gemeine Zeitung“ meldet, haben beim Staatssekretär des Neichsshazamts Grafen von Roedern vorgestern und gestern eingehende Besprehungen über allgemeine Finanzangelegen- heiten, die sih aus dem engen Zusammenwirken der ver- bündeten Neiche ergeben, stattgefunden. Die Konferenzen haben die volle Uebereinstimmung in den zu verfolgenden Richtlinien

aufs neue bekräftigt.

Das FKriegsernährung8amt macht durch „„W. ia hd darauf aufmertsam, daß die Verordnung vom 19. Juni 1916 über die Beschränkung des Kartoffelerzeugers beim Verbrauch von Speisekartoffeln zur Ernährung der Angehörigen seiner Wirtschaft mit dem 31. Juli ihre Geltung VErTiert.

Vom 1. August ab dürfen die Kartoffelerzeuger für sich und ihre Angehörigen Kartoffeln ohne Einschränkung zu Speise- weden verwenden. Selbstverständlih unterliegt auch dieser Verbrauch nah dem 1. August der Bestimmung, daß die Land- wirte nah wie vor verpflichtet sind, den an sie herantretenden Anforderungen der Kommunalverbände auf Lieferung von Speisekartoffeln an Bedarfsverbände nachzukommen.

Am 1. August treten die Bestimmungen der Bundesrats- verordnung vom 10. Juni über die Einführung des Bezugs- scheins für Web-, Wirk- und Strickwaren und über die sogenannte Freiliste in Kraft. Die vielfah angestrebte Ver- \schiebung dieses Zeitpunkts konnte, wie „W. T. B.“ mitteilt, niht bewilligt werden, weil damit nur dem in der - notwendigen Uebergangszeit bemerkten übermäßigen

[nkauf von Webwaren Vorschub geleistet worden wäre. Auch die von vielen Seiten gewünschte Erweiterung der Freiliste fann zunächst nicht in Frage gezogen werden, solange nicht mindestens die Ergebnisse der am 1. August stattfindenden Bestand8aufnahme und der Erwerbungen von Web- und Wirkwaren in den okkupierten Gebieten abgeschlossen vorliegen. Andererseits wird auch, folange dies nicht der Fall ist, eine Einschränkung der Freiliste nicht er- folgen, die gleichfalls vielfah angeregt worden ist. Man will die Erfahrungen von einigen. Monaten nach Einführung des Bezugsscheins abwarten, ehe man an eine Aenderung der be- stehenden Vorschriften herantritt, die frühestens im Monat Oktober und nah Gehör der Jnteressenteugruppen und der “iein Handelsvertretungen in Erwägung gezogen werden ann.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1071 und 1072 der Deutschen Ver lust- listen bei. Sie enthalten die 2. Liste der aus England zurü- geehrten Austauschgefangenen der Kaiserlichen Schußtruppe, die 6. Liste der aus England zurückgekehrten preußischen Aus- tauschgefangenen, die 593. Verlustliste der preußischen, die 289. Verlustliste der bayerischen, die 308. Verlustliste der sächsischen und die 430. Verlustliste der württembergischen Armee.

Sachsen.

Seine Majestät der König von Bayern traf gestern abend aus Braunschweig auf dem Hauptbahnhof in Leipzig ein, wo er von Seiner Majestät dem König Friedri August, der kurz vorher von Dresden angekommen mar, empfangen wurde. Nach der Begrüßung und der Vorstellung der beiderseitigen Gefolge begaben sih die Majestäten unter lebhaften Kundgebungen des Publikums im Wagen zum König- lichen Palais. Nach etwa zweistündigem Aufenthalt geleitete Seine Majestät der König Friedrich August den hohen Gast nah dem Bahnhof.

Großbritannien und Frland.

Jn Erwiderung auf den Aufruf des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika an alle kriegführenden Re- gierungen, über das Hilfswerk für Polen zu einer Ver- ständigung zu gelangen, sagt Viscount Grey, wie das „Neutershe Bureau“ meldet:

Großbritannien wünscht ein für alle Mal die ganze Frage der Lebensmitteleinfuhr nah dem vom Feinde besetzen Gebtet zu regeln und macht deshalb folgenden endgültigen Verschlag: Wenn die deutshe und die österreichisch - ungarische Regierung der Zivil- beoölkerung der von thren Armeen beseßten Gebtete die gesamten

Bodenerzeugnifsse, das lebende Inventar, sämtliche L-bensmittel, alle |

Vorräte an Futter oder Düngemitteln in diesen Gebieten gänzli vorbehalten wollen, wenn sie in dlese Gebiete Neutrale zulassen wollen, die vom Präsidenten der Veretnigten Staaten ausgewählt sind und die umfassende Vollmacht erhalten, dte Verteilung der Lebensmittel an die ganze Bevölkerung zu überwachen und, wenn es notwendig und möglich ist, den tn einem Gebiet vorhandenen Ueber- {uß an Borräten tun ein anderes Gebiet überzuführen, wo es daran mangelt, und wenn der Präsident der Vereinigten Staaten die Auswahl dieser neutralen Beamten übernehmen will, so wird die britisde Regierung threrseits ihnen jeden in ihrer Macht stehenden Beistand gewähren und zulassen, daß in jene Gebicte alle Lebensmittel - und Hilfsmittel eingeführt werden, die not- wendig sind, die im Lande befindlihen Vorräte zu ergänzen und der Bevölkerung eine angemessene Ernährung zu gewähren, solange ihr dadurch Genüge geleistet wird, daß ihre Feinde {hrerseits- das Ab- tommen gewissenhaft beobaMten. enn dieses Angebot abgeschlagen wird oder wenn die deutsche und die österreihisch-ungarishe Regierung nit vor Beginn der Ernte in dem beseuten Gebiete antworten

M schieben wolle, so sei das

Mittel,

és andauernd unterlassen, ihre genaue Haltung bin tli

heren Hilfswerk betreffenden Fragen Lntlich mi M Aa die britishe Regierung sie für verautwortlich halten und von ihnen x jedes infolge ungenügender Ernährung in jedem der vor den Jcmeen der Mittelmächte besezten Gebiete verloren cegängéné Leben pon Zivilisten eine folche Vergeltung fordern, wie sie durch die Wäffen der Verbündeten gesichert oder dur die öffentliche Meinung der jeutralen Welt erzwungen werden kann. Es tft einleuhtend, daß, peun déeser Vorsblag erfolareich ausgeführt werden soll, keine Zeit verlieren ist Die neue Ernte wird in kurzem eingebraht werben, ind wenn der Plan für die Bevölkerung der beseßten Gebtlete von gend welhem Vorteil sein sol, muß der Ectrag dec Ernte unter jeutraler Üeberwahung gestellt werden, bevor er für den Gebrauch der Untertanen Deutschlands und Oesterreich. Uagarns verwendet wird.

Zu dieser Erklärung des Viscount Grey bemerkt P. L. B.“, daß sie niht mehr und nicht weniger als der ersu sei, die von Deutschland und Oesterreih-Ungarn be- gten Gebiete in das von der britischen RNegiérung gegen jedes Pölkerrecht proklamierte System der Aushungerung Deutsch- nds einzugliedern. Wenn Viscount Grey die Verantwortung sir die Folgen, die ein so ungeheuerlicher Plan für die Be- pohner der besezten Gebiete habe, der deutschen Regierung ( eine britische Heuchelei, die sich purch besondere Durchsichtigkeit auszeichne.

Der Nationalist Dillon hat im Unterhause einen Antrag angefündigt, das Haus möchte es als dringend notwendig atlären, daß die Negieruna ihre Absichten über die künftige egierung Jrlands während des Krieges sofort bekanntgebe. die „Times“ melden, daß das Ansehen der Regierung jurch den Zusammenbruch der Verhandlungen über die irische Frage unzweifelhaft ge\s{chwächt sei. Zurücktreten werde kein Minister, aber die parlamentarische Stellung. der Regierung perde durch die neue Haltung, die die Nationalisten einzu- nehmen drohten, fühlbar verändert werden. Die ganze natio- nlistishe Partei werde vermutlih dauernd der Opposition

Iuingehören.

Die Verlustlisten vom 24., 25. und 27. Juli ver- zihnen die Namen von 608, 406 und 216 Offizieren; davon \nd 314 gefallen.

Frankreich,

Jn der Deputiertenkammer ist laut Meldung des V. T. B.“ für Brotgetreide ein Höchstpreis von Fr. festgeseßt sowie die Ausmahlung von 77 auf 80 Prozent höht worden. Der Berichterstatter Boret seßte ferner die (bligatorishe Bestandsaufnahme durch. Bei der Erörterung jer Strafen für falsche Erklärungen über die Bestände ergaben sh so tiefgehende Meinungsverschiedenheiten, daß dieser Teil her Vorlage an die Kommission zurückverwiesen werden mußte.

Italien.

Der bisherige Gouverneur des Somalilandes de Martino st an Stelle des zurüktretenden Marchese Salvago RNaggi um Gouverneur von Erithrea und der Kapitänleutnant Cerina verroni zum Gouverneur des Somalilandes ernannt worden.

Zur Deckung der laufenden Kriegskosten sind, wie V. T. B.“ meldet, im Budget weitere 400 Millionen (usgeworfen worden.

Niederlande.

Jn der Zweiten Kammer richtete der Sozialist Spie k- nann an den Minister des Aeußern die Frage, _ was für Shritte die Negierung in der Angelegenheit der Anhallüng iner Anzahl Schiffe der niederländishen Herings- sisherflotte durch die englishe Regierung unter- ommen habe. Der Minister des Aeußern antwortete hut Bericht des „W. T. B.“:

Die britishe Regierung hat mir unlänast durch. thren biesigen Gesandten mitgeteilt, daß sie sih gegen die Lieferungen der Hertngs- ficher an Deutichland zur Wehr ieten müsse. Wenn ste fortdauerten, vürde sie ih für verpflihtet halten, die ntederländisGen Fischer fahr- uge vor den Prifenrichter zu bingen. Hörten die Lieferungen auf, þ würden die Schiffe, die teils wegen Kischens in der sogenannten pfährlihen Zone, teils wegen sogenannten Führens von Konter- lande (Fische) aufgebracht worden seien, wteder freigelassen berden und in Zukunft unbeläsitgt hbleiben, wenn sie sh nicht wirder in die genannte Zone begeben. Gegn dieses Auftreten bat die tlederländische Regierung Widerstand angekündigt, und ih habe lem britishen Gesandten \chcistlich zur Kenntnis gebraht, daß le Forderung nach Nichtautfuhr ni-derländichexe Flihe nah Deutschland auêédrüdliden Bestimmungen zweter Haager Verträge 1907 wtideripreche, denen zufolge ein lutraler Staat niht verpflichtet ist, die Ausfuhr von Gütern, velher Art immer, nach friegsührenden Ländern zu verbieten. Vas die Aufbringung der Schiffe betrifft, fo habe ich ernstlich geltend macht, daß die britishe Regierung dadur, daß fie cinen Teil der Nordiee als gefährlich bezeichnete, feineêweas der Verpflichtung tnthoben wird, in dieser Zone das Durc(sucungsre@t nur unter Einhaltung allgemetn anerkannter völkerrechtlier Bestimmungen über lese Punkte auszuüben. Das Ret, Schiffe nach ihren Hâfen auf- lübringen, bat fie nit. Was die jeßt stattfindenden Aufbringungen wegen Führens von Konterbante betrifft, so habe ih an meine früheren Proteste erinnert, daß Artikel bedingter Kenteitande, nämli Nahrungs- die sich an Bord neutraler Schiffe auf dem Wege nah neutralen Hâsen bi finden, der Be}/chlagnahme dur Kriegführende nict interliegen und daß diese Art von Konterbande nux dann wegs

den vom Iabre

M énommen werden darf, wenn sie für eine kuiegfübrende Regierung

(der deren Streitkräfte bestimmt ist. Die niederländischen Fischer bringen ihre Fische aussch{ließlich nah nicderländischen Häfen und dke ischer werden es stets sorgfältig vermeiden, einen Tell ihrer Ladung Kriegsschiffen krtegsührender Mächte abzugeben. “Ich habe frner darauf hingewiesen, daß die niederländishe Nordîee- flherei nicht einem internationalen Transporthandel gleih- lustellen sei, der durch das besondere Bedürfats etnes der Krieg- librenden entstanden sei, sondern daß sie etne nationale Industrie ehr alten Datums darstelle, die thre Entstehung kein8wegs dem Friegszustand zu verdanken habe. Die beabsichtigte Lahmicgurg dieser Jndustrie würde die Vernichtung der Erx-stenz eines wihügen Teils der niederländischen Bevöikerung barstelUen, nicht nur der Needer und icher, sondern au alier anderen Betriebe, die von der Fischeret ibhängen. Wenn dte hritische Negierung gegen den Verkauf des (tößeren Teiles der Fishe Beschwerde erhebt, steht es thr fret, auf enem Markt hierzulande mitzubieten. (Zw!schenrufe: Sehr richtig !) odann habe ih den G:sandten auf die Cbitterung im ganze Lande

lingewiesen, die dur den Bericht über die Forderungen hervor-

frhfen wuden, die an die zur Besprehung der Angelegenheit nach ndon eingeladenen Vertreter der niederländishen Interessenten sestelt worden seln sollen. Wenn dieje Forderungen ih verwik- ien, so würde dies auf eine fast völlige Lahmlezung unserer Nord- lefisherei und damit verwandten Betriebe hinauslaufen. Ih fügte hinzu, daß die niederländische Negierung noch keine amtlihe Bestäti- fung dieses Berichts empfangen habe, daß sie aber darauf baue, daß tle britische Negterung nicht zu einem ungerechten Vorgehen ihre fluht nehmen werde. Swhließllh gab ih zu verstehen, daß die vlederländishe Negierung aus den oben angegebenen Gründen bérech- ht sei, zu erwarten, daß die aufgebrahten Schiffe obne Verzug fret- \elassen werden würden. Jch kann der Kammer versichern, daß die egierung dieser für einen wichtigen Teil unserer Bevölkerung so

“der Ladung ist Norwegen mit 100 000

wesentlichen Angelegenheit dauernd thre volle Aufmerksamkeit

senken wird.

__ Die Zweite Kammer hat einen Gesetzentwurf, betreffend die Verteilung von Lebens mitteln, ferner einen Kredit von 20 Millionen für die Verabreichung von Lebens- mitteln und einen Kredit für andere Ausgaben angenommen und si hierauf vertagt.

Das „Haager Korrespondenzbureau“ teilt mit, daß die von einer Abordnung der Vereinigung der niederländi- hen Heringsreeder in London geführten Verhandlungen zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt haben. Die Reedervereinigung beabsichtigt aber, die Beratungen wieder aufzunehmen. Man hofft, in wenigen Tagen den englischen Behörden bestimmte Vorschläge vorlegen zu fönnen.

Dänemark.

Als der König gestern von Schloß Marselis8borg bei Aarhus allein in einem fleinen Segelboot einen Ausflug machte, brachte ein Windstoß das Boot zum Kentern. Wie „W. T. B.“ meldet, rettete sich der König auf das Boot. Herbeischwimmende und herbeisegelnde Leute bugsierten mit Hilfe des Königs das Boot ans Land, von wo der König in einem Motorboot nah Marselisborg zurückfuhr. Der Unfall und der lange Aufenthalt im Wasser haben dem König keinerlei Ungemach verursacht.

Schweden,

__ Ein Regierungserlaß vom 14. Juli teilt mit, daß die Minensperre in der Kogrundsrinne zwishen Brad- grunds Leuchtturm und Falsterbo Landspize im Oeresund durch die shwedishe Marine vom 29. Zuli ab aufrechterhalten wird.

Norwegen.

Wie „Politiken“ berichtet, hat ein norwegisches Torpedo- boot festgestellt, daß die Aufbringung der „Esfimo“ auf internationalem Gebiet erfolgt ist. Die „Estimo“ besitzt einen. Wert von zwei Millionen Kronen. An der Versicherung ; Kronen beteiligt, der Rest entfällt auf England.

Schweiz.

_Nach dem „Bund“ sollen die Unterhandlungen zwischen den Vertretern der Schweiz und der Entente- mächte in Paris am 1. August wieder aufgenommen werden. Jm allgemeinen herrsht, wie das Blatt weiter ausführt, über ein Entgegenkommen der Verbündeten wenig Zuversicht. Ener- gis zurückzuweisen sind aber alle Versuche, die Schweiz hin- inhtlih ihrer neutralen Haltung zu beeinflussen. Sollten die Verhandlungen in Paris im Sande verlaufen, so wird man schweizerischerseits danach traten, die Handelsbeziehungen mit Deutschland auf einer anderen Grundlage aufrechtzuerhalten.

„Auch bom matertellen Standpunkte aus betradtet“, beißt es in dem genanuten Blatte weiter, „haben wir die Zentralmächte genau so nôtig wie die westlihen Nachbarn. Wos die Erfüllung der ein- gegangenen Verpflihiungen und die darüber hinaus erfolgten Leistungen betrifft, wifsen wir die Halturg der vom Welimeere abgesniitenen Zentralmäte dankbar zu \{ägen. Daß wir dazu unsere Berechtigung haben, werden die Ententeregierungen, zu denen die Schwetz tmumer freunds@afilihe Beztehungen unterhAten hat, wobl verstehen. Unsere Gnischiteßungen politi|her und wirtschaftlicher Natur möchten wir aber nit gerae in die Hand der Revaktionen des Pariser „Grcelfior* oder des „Cho de Paris“ legen, die bet einigen hübschen Zumutungen an die shwetzert'che Adresse deutli durhblicken lassen, daß die Verhand- lungen keine Ausfiht auf Erfolg haben.“

Kriegsnahriÿten.

Großes Hauptquartier, 29. Juli. (W. T. B.)

Westlicher Kriegs\chauplaß.

Jm Sommegebiet fanden lebhafte Artilleriekämpfe statt. Ju der Gegend von Pozières scheiterten starkc englische Angriffe, hart nördlich der Somme wurden Angriffsversuche durh Feuer unterdrückt.

Jm Maas3gebiet verlief der Tag ohne Jnfanterie- tätigkeit. :

Englisches Feuer auf Französish-Comines verursachte Verluste unter der Bevölkerung und großen Sachschaden, in- dessen keinerlei militärischen.

Ein feindlihes Flugzeug wurde bei Noclincourt (nördlih von Anas) durch Volltreffer der Nbwehrgeschüßze heruntergeschossen.

Oestlicher Kriegs8\chauplag. j Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.

An der Front keine besonderen Ereignisse. Unsere Flieger griffen mehrfach mit Erfolg feindliche Truppentransportzüge und Bahnanlagen an.

Heeres gruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auch die gestern früh noch nicht abgeschlossenen Kämpfe an der Front Skrobowa—Wygoda sind völlig zu unseren Gunsten entschieden.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen

Die Nussen haben ihre Angriffe gestern au auf Téile des Stochod-Abschnitts und die Front nordwestlich von Luck ausgedehnt. Ein nordwestlih von Sokul angeseßter starker Angriff wurde mit {weren Verlusten für den Feind abgewiesen; \{hwächere Vorstöße an anderen Stellen der Stochodfront sind ebenfalls gescheitert. Nord- westlich von Luck ist es dem Feinde nah mehrmaligem vergeb- lichen Anlauf gelungen, in unsere Linien in der Gegend von Trysten einzudringen und uns zu veranlassen, die hier bisher noch vorwärts des Stochod gehaltenen Stellungen auf- zugeben. Westlich von Luck is der russische Angriff durch unseren Gegenstoß zum Stehen gebracht worden. Bei Zwiniacze (östlih von Gorohow) wurde der Feind glatt abgewiesen.

Ein russisches Flugzeug ist südlih von Perespa im Luftkampf abgeschossen. Armee des Generals Grafen von Bothmer.

Mehrfach wiederholte russische Angriffe in der Gegend nordöstlih und \üdöstlih von Monasterzyska brachen unter großen Verlusten für den Gegner zusammen.

Balkankriegsschauplaß.

Die Lage ist unverändert. / j Am 26. Juli stürzte ein feindliher Flieger aus Luftkampf

über dem Dojran- See ah: Oberste Heeresleitung.

Wien, 28. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplagt.

Am oberen Czarny Czeremosz scheiterten mehrere russishe Angriffe.

Jm Raume nördlih von Brody sezte der Feind gestern seine Anstürme den ganzen Tag über fort. Bis- in den späten Nachmittag vermochte er, von unseren brav fehtenden Truppen immer wieder zurückgeschlagen, nicht einen Schritt Raum zu gewinnen. Erst einem neuerlihen Abends ange- seßten Massenstoß der Russen gelang es, östlih der von Leszniow nah Brody führenden Straße in unsere Stellungen einzudringen. Unsere Truppen seßen den Kampf am Südrande von Brody fort. :

Bei Pustomyty in Wolhynien vertrieben K. und K. Ab- teilungen den Feind aus einer vorgeshobenen Verschanzung.

Nordöstlih von Swiniuchy wird einem lokalen Einbruch der Nussen durch einen Gegenstoß begegnet.

Um Mitte Juli hat der Feind nach einer Vause von vier Wochen in Wolhynien seine Offensive wieder aufgenommen. Das Gesamtergebnis derselben läßt sih bis heute dahin zu- sammenfassen, daß auf unserer Seite ein achtzig Kilometer breites Frontstück in einer Tiefe von niht mehr als 15 km zurückgedrüct wurde. Diesen geringen Raumgewinn hat der Feind dur eine ununterbrochene Reihe schwerer Angriffe und mit ungeheuren Opfern erkauft.

Jtalienisher Kriegsschaupla8. An der ganzen Front keine größeren Gefechtshandlungen. Jm Been von Laghi brachte eine Patrouillenunter- nehmung einen Offizier und 27 Mann als Gefangene ein. Im Raume von Paneveggio hielt das starke feindliche Ge- shüßfeuer an. Das Vorgehen \{chwächerer italienisher Ab- teilungen wurde shon dur unser Feuer verhindert.

Südöstlicher Kriegsschauplaß. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 28. Juli, 7 Uhr Abends. (W. T. B,) Hauptquartiersbericht. An der Jrakfront im Abschnitt von Fellahie keine Kampfhandlung. Jm Euphratabschnitt bei Korna er- oberten unsere Krieger einige feindlihe Schiffe mit Lebens- mitteln und töteten neun und verwundeten vier Engländer von der Besazung der Schiffe. Von der per sischen Front keine neue Nachricht.

An der Kaukasus front trieb der. Feind: auf dem-vechten 11

Flügel nach Artillerie- und Jnfanteriefeuer mehrere Auf- klärungsabteilungen vor, die sich unseren Schüßengräben zu nähern versuchten, aber überall durch unser Feuer vertrieben wurden. Jn diesem Abschnitt wurde eine feindliche Kavallerie- abteilung durch unser heftiges Artilleriefeuer zerstreut. Vom Zentrum und dem linken Flügel keine wihtige Nachricht. Am 26. Juli warf ein englischer, von einem Flugmutterschiff, das von franzöfishen Torpedobooten beshüßt wurde, aufgestiegener Flieger Bomben auf Haiffa und Umgebung, durch die einige Kinder und eine Frau verwundet wurden. Un der ägyptischen Front in der Gegend von Katia dauern Patrouillenzusammenstöße zu unseren Gunsten an.

Konstantinopel, 28. Juli, 8 Uhr Abends. (W. T. B.) Haupiquartiersberiht. QJnfolge der russischen Angriffe, die in der Richtung auf Baiburt und Mamachatun gegen unsere Stellungen im Zentrum auf dem Südufer des Ts\choruk unternommen wurden, führten unsere Truppen, indem sie sich in den hintereinanderliegenden Linien be- haupteten und Gegenangriffe machten, einen aeordneten Rückzug durh. Unsere Truppen auf dem linken Flügel nördlich des Tschoruk in der Küstengegend zogen fit gleihfalls auf unsern Befehl und freiwillig zurück, indem fie der Bewegung des Zentrums folgten. Jnfolgedessen sind die Ortschaften Baiburt, Gümüschkhane und Erzindjan in die Hände des Feindes gefallen. Die Fortschritte, die die Russen nur unter blutigen Verlusten erreihten, fönnen unsere allgemeine Lage an dieser Front nicht beeinträchtigen. Der allzusehr übertriebene Jnhalt der russishen amtlichen Berichte über unseren Rückzug, der nur eine Notwendigkeit der Lage gewesen ist, sind ohne Begründung. Die Russea versuchen, unsere Bewegung als Flucht darzustellen, aber es ist hervor- zuheben, daß unsere Armee außer zwei Mantelligeshüßen, die durch das feindlihe Feuer zerstört waren, nichts im Stiche gelassen hat. Die Mitnahme der gesamten Artillerie und des übrigen Materials beweisen die vollkommene Ordnung des Nückzuges, den unsere Armee aus bestimmten Erwägungen aufgenommen hat. Während dieser Operationen haben wir bei mehreren Gegenangriffen in verschiedenen Abschnitten eine große Zahl Gefangener gemacht. Der Verlust von Erzindjan ist bedauerlich, aber da es eine offene Stadt ist, wird er keinen Einfluß auf unsere allgemeinen Operationen haben. - Auf dem rechten Flügel in den Abschnitten von Musch und Bitlis ist die Lage unverändert. Die von Zeit zu Zeit vom Feinde ent- wickelte Tätigkeit wird durch unsere Gegenbewegungen angehalten. Die russischen Streitkräfte, denen es gelungen war, den Abschniit von RNevanduz zu erreichen, sind infolge mehrerer für uns glück- liher Kämpfe von der Grenze verjagt worden. Von den dret Armeen, die wir auf einer sich von Südpersien bis zum Schwarzen Meec erstrekenden Front aufgejtellt haben, ist die des linken Flügels ein wenig zurückgebogen worden, und dies ist von den Russen als ein großer Erfolg gemeldet worden. Dennoch rückt unsere Armee des rechten Flügels in Südpersien beständig vor, und die des Zentrums E vollkotnmen den Abschnitt von Asserbeidschan und die westlihen Gegenden der genannten Landschaft. Die nächsten Opèrationen, die in kurzer Zeit stattfinden werden, werden beweisen, wie sehr die Russen sih mit der Verbreitung dieser Nachrichten von an- geblich großen Erfolgen übereilt und wie sehr sie si in ihren Mitteilungen getäuscht haben.