Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
_dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Wilhelm Breimann in Berlin den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Eisenbahnobersekretären Konzelmann und Binger in Cóöln-Deuß, Kersting und Agahd in Münster (Wesif.), Reinig und. Stodt in Essen, Engel und Wolf in Frankfurt (Main), Krug, Panser und Seidenstücker in Cassel, Rose, Spring und Hatop in Hannover, Schaeffer in Hildesheim, Gérard und Jacob in Cöln, Janke in Posen, Deneser in Berlin, Decku in Koblenz und Jorg, Kettmer und Buchheister in Elberfeld, den Eisen- bahnobermaterialienvorstehern Rix en in Opladen, Sander in Dortmund, Fulde in Hagen (Westf.) und Bühl in Langen- berg, den Eisenbahnbetriebsingenieuren Schampel und Mayer in Saarbrücken, Horn in Berlin und Christopher in Prenzlau, dem tehnishen Eisenbahnbetriebskontrolleur Noeßel in Bromberg, dem Eisenbahnoberbaukontrolleur Heberle in Saarbrücken, den Eisenbahnbetriebskon- dtrolleuren Gebhard in Caffel und Schneider int Magdeburg, den Eisenbahnverkehrskontrolleuren Haase in Darmstadt, Peters in Stettin und von Jaworski in Essen, den Oberbahnhofsvorstehern Würfel in Lübbenau, Hint ke in Celle, Wilcke in Uelzen, Härtrich in Barmen, Bosse in Glogau, Heimstaedt in Elberfeld, Koch in Coburg, Krapp in Deugzerfeld, Pinnow in Osterode (Ostpr.), Forbrich in Laskowiß, Stauß in Dortmunderfeld, Westphal in O Schoefer in Gleiwiß und Ludwigs in Aplerbeck, den Eisenbahnoberqütervorstehern Kirsch in Laubaa, Wehowsky in Guben, Pieper in cen (Beyger und Wieters in Hannover, dem Eisen- bahnoberkassenvorsteher Bonn in Cöln, den Oberbahnmeistern No de in Göttingen und Austen in Berlin und dem Eisen- bahnwerfkstättenvorsteher Dinter in Siegen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Stolp i. Pomm. getroffenen Wahl den dortigen Ersten Bürgermeister, Oberbürgermeister Werner Zielke in gleicher Amtseigenschaft auf Lebenszeit und
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Braunsberg getroffenen Wahl den juristischen Hilfsarbeiter bei der dortigen Stadtverwaltung, Gerichtsreferendar a. D. Leo Gandy als besoldeten Beigeordneten der Stadt Braunsberg für die geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.
Anordnung der Landeszentralbehörden.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats über Fleisch- versorgung vom 27. März 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 199) wird hiermit folgendes angeordnet:
“S A,
Zur Ueberwachung und Regelung des Verkehrs mit Schlachtvieh und Flefch wkrd tür den Umfang der Monarchte mit Ausnahme der Hohenzollernschen Lande ein Landesfleishamt, tür den Umfang jeder Provtnz, in Hessen - Nassau jedes MNegierungsbezirks, etne Provinzial- (Bezirks-) Fletschstelle errihtet. Die Provinital- En für die Provinz Brandenburg umfaßt auch ten Stadtkreis Berlin.
Das Landesfleishamt und die Provinzial- (Bezi1ks-) Fleiscbstellen haben die Verbranchsregelung nah § 10 der Verordnung über Flei|ch- versorgung zu treffen oder Anordnungen darüber zu erlassen.
8 2, Das Landesfl-ishamt ist eine Behörde und besteht aus einem Vorsitzenden, etnem oder mehreren stellvertretenden BVorsißenden und mindeitens 3 Mitgliedern; es hat seinen Siy in Berlin. D-m Landek fleishamt wird der durch unsere Anotdbnuna vom 15. -Febrdár 1916 — TA 1 e 1341 M. f. L, 11. 23 Cg. 1286 Me. d: d. A, [lb 2077 M. f. H. u. G. — gebildete Zentralviehhandels- verband als besoadere Abteilung angegliedert.
& A,
Die Prcvinzial- (Bezirks-) Fleischstellen sind Behörden. Sie bestehen aus je einem Voisigenden, einem stellvertretenden Vorfißer den und mindestens 3 Mitgltedecn, die von den Oberpräfidenten, in Caffel und Wiesbaden vom Regterungspräsidenten, ernannt werden.
Die Provtnzial- (Bezirk3-) Flei\hstellen unterstehen der Aufsicht des Oberpräsidenten (Regierungspräsidenten); fie haben dessen An- weisungen im Rähmen der vom Landesfleishamt aufgestellten Grund- säße zu folgen. ,
Den Provinztial- (Bezirks-) Fleischstellen als Verwaltungsbehörden werden die auf Grvnd unserer Anordnung vom 19. Januar 1916 — 1A: Te O3 A f L, IL 23 Cg. 493 ‘M. d. 0. A, 11. b 844 V Q. O0. V. 10312 V d: 2. für die Provinz oder dea Regierungsbezirk gebildeten Biehhandeltverbände als Geschäflsabtet- lungen angegliedert.
Die Provinztal- (Bezirks-) Fleishstellen haben den von dem Landesfleishamt ergehenden Anweisungen nachzukommen.
L 4.
Mit Genehmigung des LandetfleisBßamts können die Provinzial- fleisstellen mit der Verteilung der Schlachtviehmenge und der U-ber- wachung der Verbrauchsregelung besondere Fleifchstellen, die für biese Bezirke errihtet werden, beauftragen.
S Da .
Die nah den §8 8 und 9 der Verordnung über Fleischversorgung für die. Aufbringung von Schlachtvieh den Landes8zentralbebörden ob- liegenden Aufgaben werden dem Landesfleishamt übertragen.
Die tach den Bestimmungen der Ausführunasanweisung zur Ver- ordnung über Fleischversorgung vom 29. März 1916 — 1 A le 2059 M, f. L, 11 b/4163 M. f H: u. G, V! 12114 M. d. I: — j 8 9 den Oberpräsidenten, in- den Regierungsbezirken Cässel und Wtes- baden den Negterungspräsidenten, zustehènden Aufgaben bei der Auf- bringung des Schlahh1viehs werden den Provinztial- (Bezirks-) Fleisch- stellen übertragen. 8 6
Die Verordnung tritt am 15. September d. J. in Kraft. Berlin, den 22. August 1916. Der Minister Der Minister für Landwirtschaft, der öffentlihen Arbeiten. Domänen und Forsten. von Breitenbach. Frhr. von Schorlemer.
Der Minister Der Minister für Handel und Gewerbe. des Innern. J. A.: Lusens ky. J. A.: von Jaroßzky.
Kriegsministerium.
referendare Heufer, Behrendt, Piske, Boesler, Kleberger, Dr: Vollrath und Geyer sin überzähligen Militäcintendanturassessoren ernannt worden.
Untriefer, zu
Bekanntmachung.
Das gegen den Kaufmann August Könnicke unterm 7. Ja- nuar d. I. erlassene Verbot des Handels mitt Butter, Schmalz und anderen der menschlichen Ernährung dienenden Fetten habe ih heute aufgehoben.
Berlin, den 22. August 1916.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim. Dr. Busch.
Bekanntmachung.
Den Ebeleuten Alfred Shmiy, hier, Deweertbstr. 106, ist auf Grund der Bundesraisverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Per}onen vom Handel, jegliher Handel mit Seife sowte ihre Herstellung untersagt worden. Die Verfügung vom 9. Juli 1916, wonach ihnen auch jeglicher Handel mit Lebensmitteln und Gegenständen des täg- lihen Bedarfs sowie ihre Herstellung untersagt ist, wird hiermit zurückgezogen.
Elberfeld, den 23. August 1916.
Die Polizeiverwaltung. J. V.: Dr. Scheffler.
Bekanntmachung.
Der Handelsfrau Frau Pauline Bartsch, geb. Holes, aus Haidewaldau, Kreis Görlitz, wird hiermit auf ESrund des § 1 der Bundesratsverordnung vom 23, September 1915 der Butters handel bis auf weiteres wegen Ueberschreitung dec Butterhöstpreise untersagt.
Görliß, den 24. August 1916.
Der Kriegslandrat. Graf Strahchwiwh.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 1 der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 über die Fernhaltung unzuverlässigec Personen vom Handel ist dem Schlachtermetster Bruno Knoblauch in Lüneburg der Handel mit Fletsch und Fleishwaren untersagt worden
Litnéburg, den 22. August 1916.
Die Polizeidirektion.
Stone ere At
Barnfstedt.
BekanntmacGung.
Dem Händler Wilhelm Schumacher in Altena (Weftf), Bachitr. 18, ist auf Grund der BekanntmaGung des Rethskanilers vom 23. September 1915 (RGBL. Seite 603) und der dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen der Landeszentratbehörden vom 27. Sep- tember 1915 (Min.-Bl. für Handel und Gewerbe Seite 246) der Gewerbebetrieb mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art sowie rohen Naturerzeugnissen, Hetz- und Leuchtitoffen und Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt.
Altena (Wesif.), den 24. August 1616. Dte Polizeiverwaltung. Büs cer.
Bekanntmachung.
Dem Händler Karl Sonneborn, geboren am 7. Oktober 1871 in Nhadern, wohnhaft Brüder-Grimmstraße Nr. 37, sowie ter Witwe Auguste Orth, geb. Plank, geboren am 23. Januar 1851 in Gießen, wohnhaft in Frankfurt a. M., Seehofstraße 1, Geschäfts- führer bezw. Mittnbaberin der Firma Hch. Orth, BViehgroß- handlung, Seehofstraße Nr. 1, sowie der vorgenannten Firma selbst wird bierdunch der Handel mit Gegenständen des täglichen B edarfs, insbesondere Nahrungs- uud Futtermitteln aller Art, wozu auch der Biehbandel gehört, ferner rohen Naturerzeugs nissen, Hetz- und Leuchtstoffen sowie jeglihe mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem fsolchén Handel wegen Unzu- verlässflkeit iu bezug auf diejen Gewerbebetrieb untersagt.
Frankfurt a. M., den 24. August 1916.
Der Polizei-Präsident. J. A.: Auerbach.
Hä&äudelLunteLriagun g
Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fern» haltung unzuverläsfiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBL. S. 603) ist dem Direktor Friy Kölle in Cöln, Domhotel wohnhaft, der Han del mit Nahrungsmitteln aller Art untersagt worden.
Cöln, den 21. August 1916.
Der Oberbürgermeister.
F. B: Adenauéer.
Abgereist: Seine Exzellenz der Stäatsminister und Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach auf Dienstreisen.
Nichtamtliches,
Dentsches Reich,
Preußen. Berlin, 26. August 1916.
Der Großherzoglich hessishe Gesandte Freiherr von Biegeleben ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der zunehmende Bedarf der Heeresverwaltung an Platin hat dazu geführt, däß in leßter 28 bei einer Anzahl von Be- trieben ‘ die Platinbestände dur befehlshaber beschlagnahmt wurden. Diese Einzelbeschlag- nahmen haben sich jédoh nicht als ausreihend erwiesen, um dem vorhandenen Bedürfnis abzuhelfen. Dèrngemäß wird, wié durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, mit Wirkung vom 1. September 1916 eine allgemeine Beschlagnahme und Bestands- erhebung von Platin auf Ersuchen des Königlichen Kriegs- ministeriuums durch die Militärbefehlshaber befannt gemacht, welche alle bisherigen Einzelbeshlagnahmen von Platin E und ersezt. (Nr. M. 1/9. 16. — KRA. betreffend Beschlag- nahme und Bestandsmeldung von Platin.)
Troß der Beschlagnahme bleibt unter bestimmten Vorausseßungen die Weiterbenußung der beschlagnahmten
Der Gerichtsassessor Krupp aus dem Bezirk des Ober- landesgerihts c emiuirg a. S. sowie die Militärintendantur-
| mechanischem und thermischem Wege gestattet,
Verfügungen der Militär-.
Neben der Beschlagn mi pflicht angeordnet: Die Meldungen sind erstmalig nah dem Stande vom 1. September 1916 zu erstatten und alle zwei Monate zu wiederholen. Enduüch besteht auch für die Besißer Me Vorräte die Verpflichtung zur Anlage und Führung eines Lagerbuches. N
Die näheren Bestimmungen über die verschiedenen der Beschlagnahme unterworfenen Stoffe und Gegenstände, über die Wirkung der Beschlagnahme und ihre Ausnahmen, über die Meldepflicht und Lagerbuchführung sind aus dem Wortlaut der Bekanntmachung ersichtlich. ;
Da der Kreis der von dieser Bekanntmachung betroffenen Personen nicht begrenzt ist, muß jeder, der — wenn auch eringe — Vorräte an Platin und platinhaltigen Stoffen im
esiy hat, sih mit den Bestimmungen dieser Bekanntmachung
vertraut machen. Die Veröffentlichung Gut in der üblichen Weise durch Anschlag und Abdruck in den Tageszeitungen. Außerdem ist der Wortlaut der Bekanntmachung bei den Polizeibehörden einzusehen.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgáäben 1123 und 1124 der Deutschen Verlu st- listen bei. Sie enthalten die 617. preußische, die 320. und die 321. sächsische Verlustliste sowie 86. Marineverlustliste.
Der heutigen Nummer d. Bl. liegt das „Sachregister zum Veutschen Neichs- und Königli h Preußischen Staatsanzeiger“ vom 1. Januar bis 31. Juli d. J. bei.
Bayern.
Das Namensfest Seiner Majestät des Königs wurde dem Allerhöchsten Wunsche entsprehend in aller Stille begangen. Die Residenzstadt hatte Flaggenschmuck angelegt. Vormittags nahm Seine Majestät der König die Glückwünsche Jhrer Majestät der Königin, Jhrer Königlichen Hoheiten des Prinzen Karl und der Prinzessinnen der Königlichen Familie entgegegen. Inzwischen waren die Etisaßtruppenteile der Garnison München zur Spalierbildung vom Wiltelsbacher Palais bis zum Dom ausgerückt, wo um 10 Uhr das feierliche Hochamt begann. Am Hauptportal des Domes wurden die Majestäten vom Kardinal-Erzbischof empfangen und zum Hochaltar geleitet. Zu der kirhlihen Feier hatten sich außerdem eingefunden die in München weilenden Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, die Staatsminister, die Generalität, Hof- und Staatsbeamte, Abordnungen der Truppen und viele Andächlige. Nach dem Gottesdienst fuhren die Majestäten: unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nah dem Wittelsbacher Palais zurück, wo großer Empfang stattfand. Mittags gab das Köniaspaar im Kapitelsaal der Residenz ein Festmahl, an dem Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin-Mutter von Luxemburg mit Töchtern, sämtliche in der Hauptstadt anwesenden Mitglieder der Königlichen Familie sowie Jhre Durchlaucht die Prinzessin Friedrich von Hohenzollern leilnahmen.
Großbritannien und Frland,
Bei der Beratung der Bill zur Verlängerung der Legislaturperiode um sieben Monate im Oberhause beantragte Lord Peels, die Dauer der Legislaturperiode nur um vier oder fünf Monate zu verlängern, zog aber nac) längerer Debatte seinen Antrag wieder zurück. Lord Wim- bledon beantragte eine Abänderung, daß, falls Neuwahlen zum Unterhaus stattfänden, bevor die neuen Wählerlisten in Kraft getreten wären, die neue Legislaturperiode nur zwet Jahre dauern solle. Lord Crewe bekämpfte diesen Ab- änderungsantrag, dem aber mit einer Mehrheit von fünf Stimmen zugestimmt wurde, worauf das Haus, wie „W. D. B.“ nieldet, die Bill in dieser neuen Form in dritter Lesung an nahm.
Im Unterhause wurden verschiedene Anfragen
erledigt.
Lord Nobert C ec il faote auf eine Frage, daß der neuernannte Vize- konsul für Rotterdam, Holtapfel, dessen deutfhe Herkunft eine Gegnerschaft gegen ihn verursacht hatte, auf seine Ernennung Verzicht geleistet habe. Dec Staatssekretär habe bestimmt, daß in Zzkunft kein naturaltsierter Engländer und kein Sohn eines natura- lisierten Gngländers eine Anstellung in dem diplomatischen oder Konsulardienst erhalten folle, bis seine Ernennung von dem Staatssekretär selbst oder dem parlamentarishen Unterstaatsfekretär bestätigt sei.
Im Namen der Regieruna sagte Hope auf cine Anfrage wegen der Auswechselung yon Zivilgefangenen, die britische Yles
ierung warte noch auf eine Antwort der teutschen Regierung auf
lhre Note vom 9. August, deren Inhalt am 10. im Parlament be kannt gegeben worden sei. Im Augenblick halte die britische Ne- gierung es für das Dringendste und Praktischsle, die Auslieferung von britischen und deutshen Zivilgefangenen über 45 Jahre herbeizutühren, und sle ändere die Bedingungen ihrer Note vom 9. August ab, um möglichst bald zu einem Abkommen zu gelangen, :
Der Parlaments sekretär im Landwirtschafts- und Fischereiamt Acland sagte, daß die Anbaufläche für Getreide tn Eng- land in diesem Jahre étwas zurück egangen, aber noch immer be- trächtlich großer set als im Jahre 1914. Die in der Landwirtschast beschäftigte Bevölkerung sei um 300 000 Personen zurückgegangen.
Das Unterhaus nahm darauf auf Antrag des Premier- ministers Asquith die Parlamentsbill mit dem Amen- dement des Oberhauses an.
— Der Minister für Kriegsmunition Lord Montagu hat dieser Tage in Bury St. Edmunds eine Rede gehalten, in der er sich über den Luftdienst und die deutschen Luftschiffe laut Bericht des „W. T. B.“, wie folgt, äußerte:
Die Angabe Major Bairds tm Parlament, deß 39 deutsche Luft- \chiffe zerstört worden seten, set bedeutunaslos. Cs käme darauf an, wieviel Zeppeline D-utshland zur Verfügung habe. Deuischland haue jeßt Ueberzeppeline, von denen im Oktober drei bis vier fertig [eig würden; zwei seten anscheinend {hon draußen, und einer habe atsächlich auf der Nordsee manövriert. Die engltsche Abwéhrrüstung et besser geworden, aber noch immer unzureichend, und thre Organt- ation set keineswegs vollkommen. Man habe bei der Bildung tes Abwehrkorps keine klare Politik verfolgt. Der Luftdienst verlange eine viel bessere Organisation, und England brauche viel ftärkere Av- euer oane Die neuen Zéppeline zeihneten sich durch große Ge- \{chwindigkeit, Tryola keit, einen welteren Flugradius un eige- fähigkeit aus. Ste seien 780 Fuß lang, 80 Fuß breit und hätten einen Inhalt von etwa 2 Millionen Kubikfuß ; thre Höchssgeshwindigkeit fei 65 Meile die Stunde, ihr Radius betrage bet halber Ladung
Gegenstände im ‘ecm Betriebe und die Verarbeitung auf-
3000 Meilen von ihrem Slügpunkt, und sie könnten 9 Tonnen
nahme wird eine allgemeine Melde-
- Maschinen ktätten über 15090 Pferdekräfte
“d je ¿onnte! O F ß bochsteigen; die Bewaffnung besiehe in Ma'chineage hren uud Schaellfeuer “Gie. Lord Montagu einte, der Hauptnußen der Wuftlcbiffe b de tin dm Auffiärungs- dien für die Flotte. Hätte England einen ordentlichen Dienst von nes Lufishiffer, so brauchte es bei dec Auffläruag nicht seine Kremer in Gefahr: zu bringen. Der Admiral Jellicoe würde starre Luftschiffe füc die t sehr begrüßen. Freilich fäme die Armee zuerst, aber für die Verteidigung des Landes gegen Luftangriffe müßte auch mehr geschehen. i — Die Ver lustlisten vom 23. und 24. enthalten die
Namen von 71 Offizieren und 4980 Mann beziehungsweise von 33 Offizieren und 4264 Mann. z ei
Frankreich.
Einer amtlihen Meldung zufolge fand vorgestern in Calais eine Konferenz zwischen der französischen und ‘britischen Regierung statt, in der Vereinbarungen über Zahlungen an das Ausland und über die Regelung des WBechselkurses zwischen den beiden Ländern getroffen wurden. Die Minister Briand, Ribot, Asquith, McKenna, Montagu und Lord Reading waren zugegen.
Niederlande.
Die englishe Regierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, der niederländischen Regierung mitgeteilt, daß von Mitte August ab alle englishen Handelsschiffe bewaffnet sind. Die Führer der Schiffe haben von der Aamiralität strenge Anweisung, auf hoher See ihre Waffen gegen alle feindlihen Schiffe anzuwenden. Neutrale Gewässer sollen geachtet werden. :
__— Ueber einen unerhörten Mißbrauch holländischer Fischdampfer durch die Engländer ergibt sih aus Be- richten nach Holland zurückgekehrter Fischer, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes :
Als am 15. August Morgens etn holländishes Fischerfahrzeug in der füdlichen Nordsee vor seinen Negen trieb, tauhte plöglih cin deutsches U)-Boot auf, hielt auf das Fischerf:hrzeug zu und fordecte es auf, die Schiffspapiere an Bord zu \chicken. Während der Untersuhung der Papiere kamen drei Fishdampfer unter holländischer Flagge mit großer Fahrt heran. Als ihre Nummer autzim1chen war, zeigte es si, daß es nach Peterhead aufgebrachte Fi\hdampfer waren, die, anshetnend von dort freigelafsen, sih auf der Heimreise befanden. Das U-Boot, das innoiscen die Untersuhung der Papiere beendet batte, fteuerte auf die Dampfer zu, die plößlich auf etwa 500 m Gnt!ernuna ein heftiges Feuer eröffneten. Der in der Vite befindliche Fishdampfer {oß sogar einen Torpedo ab. Das U-Boot erwiderte das Feuer der im Zickzackkurs laufenden und çanz wie Krtegss{iffe manöverierenden Fishdampfec und tauchte dann rasch unter. Jt kam der g'ößte der Fishdampfe-, der an Stelle der holländischen die englishe Flagge seyte, auf das hollän- dische Fischerfahrzeug zu, durchfuhte es und fragte nah der Nummer des U-Boots.
__ Am gleichen Nachmittag wurde von demselben Fisherfahrzeug eine größere Anzahl engli\her Kriegsschiffe, die mit langsamer Fahrt in westnordwestliher Richtung steuerten, angetroffen. Wiederum wurde das Fischerfahrzeug angehalten und aufgefordert, an etner näher bezeichaeten Stelle zu fishen. Da diese Aufforderung nah Ansicht der Fischer nur dazu dienen follte, das deutihe U-Boot anzulodcken, erklärten sie sofort, nah threm Hafen zurücklehren zu müssen. Dies wurde den Fischern auch nach längeren Verhandlungen gestattet, unter der Bedingung, nichts über den Vorfall zu erzählen.
— Das „Körrespondenz-Bureau“ meldet, daß die britische Gesandischaft im Haag gestern amtlich verständigt wurde, daß die englische Regierung allen holländischen Getreide- \hiffen gestattet hat, ihre Reise nah Holland fort zuseyen. Wie das „Handelsblad“ erfährt, find die Bedin- gungen, welche die englishe Regierung an die Freilassung der Getreideschiffe knüpft, folgende: Das Getreide muß an die uilederländische Negierung konsigniert werden wie bisher: außer- dem müssen die Abnehmer, die das Getreide beziehen wollen, außer der bisherigen Erklärung an den Niederländischen Ueber- seetrust auch eine Bankgarantie hinterlegen. Infolge dieser Maßnahme wird die Ausfuhr von Brot nah Belgien
auf die Grenzgebiete beschränkt werden müssen.
— Von zuverlässiger Seite wird dem „W. T. Amsterdam berichtet, daß in Ymuiden bis jest mehr als 20 holländishe Fischerfahrzeuge aufgelegt worden sind, deren Needer oder Besaßungen von der englischen Re- gierung als verdächtig bezeihnet sind und die deshalb den Fang nicht mehr ausüben dürfen. Auch der hol- ländishe Fischdampfer „Verano“ kann niht mehr auf Fang in See gehen, da seine Needer und Besaßung gleichfalls auf die \{chwarze Liste geseßt worden sind, und zwar wegen des nachstehenden Vorkommnisses: „Verano“ war in der Nacht vom 9./10. August gegen 121/, Uhr von Ymuiden in See gegangen, bemerkte innerhalb der holländischen Hoheitsgewässer zwei englishe U-Boote, worauf er sofort nach ?)muiden zurückkehrte und über den Vorfall berichtete. Ein holländisches Torpedoboot ging darauf in See, traf aber die englischen U-Boote nicht mehr an.
B.“ aus
Dänemark.
Einer Mitteilung der dänischen Generalpostdirektion zu- folge ist die gesamte Brief- und Paketpost des dänischen Amerikadampfers „Frederik VIII“ auf der Reise von Kopen- hagen nach New York bei der Durchsuchung des Schiffes in Kirkwall beschlagnahmt worden. * Ebenso sind von dem norwegischen Amerikadampfer „Ber gensfj ord“ auf der Neise von New York yach Bergen in Kirkwall 29 nah Dänemark bestimmte Postsäcke beshlagnahmt worden.
Norwegen.
Nach, einer Meldung von „Norsk Telegramm-Bureau“ hielt ein russischer Zerstörer am 15. August den Dampfer „Kong Harald“ der Nordenfjeldsken Dampfschiffsgesellschaft auf norwegishem Seegebiet vor Sletnes im Amte Finmarken an. Das Schiff erhielt aber sofort die Erlaubnis, seine Reise fortzuseßen. Der Zerstörer entfernte sih. Die norwegische Gesandilschaft in St. Petersburg erhielt die Weisung, bei der russishen Regierung Einspruch einzulegen.
Rumänien.
Der „Moniteur“ veröffentlicht einen Beschluß des Minister- rats, dur den der außerordentliche Kred it von 600 Millionen für die Armee um 200 Millionen erhöht wird.
Kriegsnätrichten. Großes Hauptquartier, 26. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\chäuplaßz.
Bei andauernd heftigen Artillerielämpfen nördlich der Somme sind Abends im Abschnitt Thiepval—Foureaux- Wald und bei Maurepas feindlihèe Junfanterie- angriffe erfolgt. Sie sind abgewiesen.
Nordwestlih von Tahure nahmen unsere Patrouillen im französishen Graben 46 Mann gefangen.
Im Maasgebiet erreichte das feindliche Feuer gegen einzelne Abschnitte zeitweise große Stärke.
Durch Maschinengewehrfeuer sind 2 feindliche Flug- zeuge in der Gegend von Bapaume, durch Abwehrfeuer eins bei Zonnebefe (Flandern), im Luftkampf je eins östlih von Verdun und nördlich von Fresnes (Woevre), abgeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplag.
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Es sind einzelne {chwächere feindlihe Angriffe erfolgt und leiht abgewiesen. An verschiedenen Stellen kam es zu kleinen Gefechten im Vorgelände.
Balkan-Kriegsschauplaß.
Nordwestlih des O strovo-Sees wurden im Angriff auf die Cegansfa Planina Fortschritte gemacht,an der Mogl ena- Front feindliche Vorstöße obgewiesen.
Oberste Heeresleitung.
Oesterreichish-ungarischer Bericht. Wien, 25. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Russischer Kriegsschauplaßy. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.
Westlich von Moldawa und im Bereich des Tartaren- passes wurden mehrfache russische Angriffe zum Teil im Handgemenge unter großen Verlusten für den Feind abgewiesen. Sonst bei unveränderter Lage stellen- weise Artilleriefeuer von wechselnder Stärke.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.
Im Abschnitt Terepelniki—Pieniaki wurde dem Feinde das von ihm am 22. d. M. genommene schmale Grabenstück wieder entrissen, hierbei 1 Offizier 211 Maun zu Gefangenen gemaht und 3 Maschinengewehre erbeutet. Weiter nördlich keine besonderen Ereignisse.
Jtalienischer Kriegsschauplagz.
Gestern abend hielt der Feind unsere Stellungen südlich der Wippach bis Nova Vas unter lebhaftem Geschüßfeuer. Gleichzeitig gingen zahlreihe Auffklärungsabteilungen gegen dieses Frontstück vor. Sie wurden abgewiesen.
An der Front der Fassaner Alpen ließ nah den miß- lungenen Angriffen der Jtaliener auch ihre Artillerietätig-
leit nach. Südöstlicher Kriegsschauplaß. An der Vojufa stellenweise Geplänkel.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Bulgarischer Bericht.
__ Sofia, 25. August. (W. T. B.) Amtlicher Bericht des Generalstabs. Unsere Offensive auf dem rechten Flügel dauert an. Jn der Gegend des Berges- M oglenißa unternahmen beträhtlihe serbishe Kräfte der Schumadiedivision, unterstüßt von benachbarten Truppen, in der Nacht vom 21. August bis um 2 Uhr Nachmittags am 23. August acht- zehn aufeinanderfolgende Angriffe auf unsere vor- geschobenen Stellungen im Abschnitte Ku kuruz—Kovil, aber alle diese Angriffe wurden dur unsere mit unerschütterlicher Festigkeit kämpfenden Truppen zurücckgeshlagen. Darauf zogen sih die Serben in ihre früheren Stellungen zurü; ihre Verluste sind ungeheuer. Unser linker Flügel rückt gegen die ägäishe Küste vor. Auf seinem Vormarsch trifft er auf schwache englishe Kavallerieabteilungcn. Diese ergreifen eiligst die Flucht in der Richtung auf Goge Orfano, verfolgt von unseren Truppen. Am 23. August haben wir Kreta und den Berg Parnar Dagh und besonders das Dorf Zdravik, die Höhe 750 (10 km nördlich von Orfano), den Berg Bigla (850 m hoch, 12 km nördli von Leftera), das Dorf Dranovo (3 km westlich von Prawischte), die Höhen nördlich von Kavalla und die ganze Ebene von Sarischaban erobert.
Die Behauptung des französishen Generalstabes, daß die französishen Truppen das Dorf Palmisch beseßt hätten, ist ungenau. Dieses Dorf, das auf griechishem Gebiet liegt, war von Anfang an im Besiße der Franzosen.
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 24. August. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers.
An der Jrak-Front und an der persishen Front ist die Lage unverändert.
An der Kaukasus-Front wurden Angriffsversuche des Feindes gegen unsere vorgeshobenen Stellungen auf dem rechten Flügel zurückgeshlagen. An einer Stelle mußte der Feind troß des Einseßzens dreimal überlegener Streitkräfte sich vor dem heldenhaften Widerstande unserer Truppen zurückziehen ; er ließ Gefangene in unserer Hand. Jm Zentrum unbedeutende Feuergefechte. Bei einem Ueberfall auf 20 selndlie eindliche
räben auf dem linken Flügel wurden 20 feindliche Soldaten, darunter ein Offizier, getötet und militärische Ausrüstungs- gegenstände erbeutet.
Ein feindliher Monitor beschoß wirkungslos mit einigen Geschossen die Küste bei Fotscha. Bei einem Zusammen- stoß feindlicher Erklundungstruppen mit unseren Ab- teilungen 25 km östlih von Suez floh der Gegner, und
ein feindlihes Flugzeug richtete eine Viertelstunde lang irrtüm- lih Maschinen C rfeuan gegen eigene Truppen.
Der Krièëg zur See.
Stockholm, 25. August. (W. T. B) Ein feindliches Unterseeboot hat am Morgen des 24. d. M. auf den deutschen Dampfer, Schwaben“, der in einem Geleitzug in einer Entférnuïg von nur 12 Seemeilen von Land fuhr, ohne Warnung einen Torpedo abgeschossen. Damit ist abermals eine Neutralitätsverlezung der shwedischen Hoheitsgewässer festgestellt. Nach bisher vorliegenden Nach- rihten ist der Torpedo glücklicherweise fehlgegangen.
__ Kopenhagen, 25. August. (W. T. B.) Die „National- lidende“ meldet aus Malmö: Vorgestern abend ging ein Konvoi von zehn deutschen Dampfern von Oeregrund in Begleitung tines s\chwedischen Torpedobootes ab. Gestern früh 6 Uhr entdeckte man vom vordersten Dampfer aus das Periskop eines Unterseebootes. Gleich darauf wu: de gegen den Dampfer ein Torpedo abgefeuert, der indessen Bei Ziel verfehlte. Das Unterseeboot verschwand, ohne den ngriff, der, wie festgestellt worden ist, auf {wedischem Hoheits gebiet stattfand, zu wiederbolen. Das schwedische Torpedoboot befand sich im. Augenblick des Angriffs bei dem hinteren Teil des Konvois.
London, 23. August. (W. T. B.) Nach Beri hten aus Genua sind folgende italienishe Segelschiffe während der leßten Tage in den dortigen Gewässern zum Sinken T worden: „Balmoral“, „Eurasia“, „Negina
C, „PauUsania“ und „Jda “
London, 25. August. (W. T. B.) „Lloyds“ melden, daß die italienischen Segler „Maria Brizzonari“ und „Canana“ versenkt wurden.
Berlin, 26. August. (W. T. B.) Jm Anschluß an die amlliche Veröffentlihung vom 21. August wird bekannt ge- geben, daß nunmehr alle an der Unternehmung vom 19. August beteiligten U-Boote zurückgekehrt sind. Die Angabe der britishen Admiralität über die Zerstörung eines deutshen U-Bootes ist demnach un-
zutreffend. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.
In den Munitionswerken in Sheffield weigern si, nach einer von ,W. T. B.* wiedergegebenen Meldung der „Taily Mail“, ungelernte englische Arbetter, mit irishen Art eis tern zusammen zu arbeiten, In einer Fabrik kam es deswegen am Montag zu etner Arbeitseinstellung. — In Liverpool hat nah tem „Dally Telegraph" eine Massenversammlung der Gewerk- schajten stattgefunden, die einen Einspruch gegen die Untätigheit der Megterung beschloß, da fie nich.s gegen die Auffäufer der Nahrungs- mittel und Lebensbedürfnisse des Volkes unternehme. Die Entschließung wurde an alle Mirglieder des Kabine!ts geshickt. Die Versammlung war von den Tranfporta1beitern, Eisenbahnern und Schiffs, und Maschinenbauern einberufen.
Theater und Musik.
Komische Oper.
Die Erstausführung der dreiaktigen Operette „Die \{ch6ne Kubanerin“ von Georg Okonkowski, Musik yon Marx Gabriel, fand gestern abend troy Wider]pruchs der Verfasser statt, die behaupteten, ihr S1ück habe in der orm, in der es in der Komischea Over erscheine, „den uriprüngllhen künf!lerisGen Wert“ verloren. Worin dieser künstlerishe Wert etwa bestanden hat, war in dec Tat niht zu erkenn-n, denn was - man sah und böôrte, untershied sich in nichts von der üblichen modernen Operette, und was die Aufführung betrifft, so wurde in ihr recht gut gesungen und noch besser getan;t. So kam denn ein Erfolg zujtande, gegen den nur die Verfasser si auf- lehnten. Ueber das Werk selbst ist niht viel zu sagen. Sein Ju- halt würde einem Detektivfilm Ehre machen. Wichtige Ur- kunden werden durch einen fubanishen Hochstapler mit Hilfe feiner s{chönen Tochter Consuelo gestohlen. Man erfährt dann, daß sie gar nit seine Tochter jet und nur ge¡wungen gehandelt habe. Etn glückliher Zufall vringt die Paptere ‘n die Hand ihres recht- mäßigen Besige:s zurü, der die \chöne Consuelo lieot und zum Schlusse als Braut heimfüßrt. Viese Hantlung gibt dem Kompóönisten Gelegenheit, jeiner Musik da, wo es die Situation erfordert, exotis Hen Klangcharakter zu geben, spanische Weisen und Tanzrhythmen zu verwenden. Im übrtgen ift seine Partitur niht eben reich an Erfindung, wenn auch alles ganz gut klingt. Die Titelrolle aab Lori Leux, die äußerliß fehr wohl für eine schöône Kubanerin geltzn konnte, und die aefanglih wie darstellerisch ibrer Aufgabe vollkommen gerecht wurde. In Oskar Braun batte sie einen stimmbegabten und \ptelgewandten Tenoritten als Partner. Ein zweites Liebespaar wurde von der besoaders anmutig tanzenden Steffi Wallidt und dem thr ebenbürtigen Franz Naub ebenfalls vortrefflih gegeben. Den hochstaplercischen Marquts de Couyiba verkörperte Hugo Werner- Kahle, der als hervorragender Darsteller in Berlin s{on bekannt ift, und einen an Gedächhtnieshwäch? leidenden Baron \ptielte Poldi Deutsch in seiner drolligen Art. Der Direktor Charló hatte als Spfelleiter für belebte Bühnenbilder und eine geschmadckvolle Ausstattung gesorgt.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Offenbahs phantattishe Over „Hoffmanns Erziblungen“ mit den Damen Hafgren-Waag, Dux, Hansa, Birkenströôm, Escher, den Herren Berg- man, Schwarz, Henke, Sommer, Krasa, Funck, Habih und Bath- mann in den Hauptrollen aufgeführt.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Sing- spiel „Die Blumen der Maintenon®* in Sjzene. Beschêäftigt find darin die Damen Engell, Heisler und N:2per, die Herren Boetteher, von Ledebur, Keppler und de Vogt.
Schmidtbonn3 neue Tragödie , Die Stadt der Besessenen® ift vom Deutschen Theater zur Aufführung angenommen worden. Außerdem wird desselben Dichters „Graf von Gleihen*, mit Hermine Körner und Paul Wegener in den Hauptrollen, in den Spielplan aufge- nommen.
Mannigfaltiges.
Für dle an der Somme kämpfenden Truvpen und ibre Feldlazarette werden von der Front als Liedesgaden Zigarren, Zigaretten, Tabak, Notwein, Erfrisungen und dgl. dringend erbeten. Der direkte Transport gebt tn allernôdfter Zeit dortbin ad. Spenden dafür erbiitet die Staatlihe Abnabmestelle freiwiliger Gaben Nr. 1, Berlin N 4, Juvalidenstr. 42 (8—6 Ubr werktäglih), Landwirtschaftliche Hochschule.
Die Griechin Frau Harikleia Karopulos bat fh bereit erklärt, ihren Vortrag üder ¿Es in dern sie an der Hand zahl Lichtbilder in lebendiger und ans{auli@der Weise in deuts&er : das Land und die modernen Griechen \cdildert und aud auf die jegtgen Verhältnisse des so s{wergeprüften Landes eingedt. am ! und Mittwo§ noch einmal în der „Uranîa* zu wiederdolen. Karten füt diesen Vortrag find an der Kasse der Austalt zu daten.
Pir nttat a oi me use ge Ä e B Leer g
An den übrigen Fronten kein Erciguis von Bedeutung.