1916 / 213 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

892 Der Kiiegsaus\{chuß hat sich unverzügliGß na Empfang der E zu cekilren, ob er die Ware übernehmen will. Geht binnen drei Wochen nah Absendung des Angebots eine Erklärung nicht ein, oder erklärt der Kriegsaus\{huß, daß er die Ware niht übernehmen will, so erlischt die Lieferungopfliht. Erklärt der Kriegsaus\huß, die angebotene Ware übernehmen zu wollen, so ist se auf sein Ver- langen an die von ihm aufgegebene Adresse zu verladen.

Das Eigentum geht auf den Kriegsaus\chuß über in dem Zeit- punkt, in welchem die Uebernahmeerklärung dem Eigentümer oder dem Inhaber des Gewahrsams zugeht.

§3 t

Wer aus dem Ausland Harz jeglicher Herkunft, NRohharz jeder Ak, das si zur Herstellung von Kolophonium eignet, insbesondere Fichten, Kiefern-, Lärchen- oder Tannenharz, oder Kolopbonium (Fertigharz), hergestellt aus Robharzen vorbezei@neter Art, flüssiges Harz oder Harzprodukte, insbesondere goreim (Harzseife) oder Brauerpech, etnführt, ist verpflichtet, den Etngang der Ware im In- land dem Kriegsausshusse für pflanzlihe und tierishe Dele und Fette, G. m. b. H. in Berlin, unter Angabe der Menge, des Ein- Taufspreises und des Arnsbetäktunagóctet unverzüglih anzuzelgen. Die Anzeige hat dur eingeschrtebenen Brief zu erfolgen.

Als Einführender im Stnne dieser Verordnung ailt, wer nah Eingang der Ware im Inland zur Verfügung über sie für eigene oder fremde Rechnung berechtigt ist. Besindet si{ch ber Verfügungse berehtigte nicht im Inland, so tritt an seine Stelle der Empfänger.

8 4

Wer aus dem Ausland Stoffe der im § 3 Abs. 1 bezeichneten Art einführt, hat sie an den Krieg3aus\{huß zu liefern. Er hat sie bis zur Abnahme mit der Sorgfalt eines ordentlihen Kaufmanns zu behändelú, in handel8übliWer Weise zu versichern und auf Abruf zu verladen. Er hat sie auf Verlangen des Kriegsausschufsses an einem von diesem zu bestimmenden Orte zur Besichtigung zu stellen oder Proben einzusenden.

Der Kriegsaus\{uß hat sich unverzüglih nah Empfang der An- zeige oder nah der Besichtigung oder nach Empfang der Probe zu crklären, ob er die Stoffe übernehmen will.

Das Eigentum geht auf den Kriegsausshuß über mit tem Zeit- punkt, in welchem die Uebernahmeerklärung dem Einführenden oder dem Jnhaber des Gewahrsams zugeht.

8.5 Der Kriegsaus\{chuß seßt für die von ihm übernommenen Stoffe den Uebernahmeprels fest.

st der Berpflichtete mit dem von dem Kriegsausshuß ange- botenen Preise nicht einverstanden, so seßt die höhere Verwaltungs- behörde, die für den Ort zuständig ist, von dem aus die Lieferung erfolgen soll, den Preis endgültig fest. Die höhere Verwaltungs- behörde bestimmt darüber, wer die baren Auslagen des Verfahrens zu tragen hat. Der Verpflichtete hat ohne Nücksfiht auf die endgültige

Festseßung des Preises ju liefern, der Kriegsausschuß vorläufig den

von ihm festgeseßten Preis zu zahlen.

8&6 Die Zahlung erfolgt spätestens vierzehn Tage nach Abnahme. Für streitige Restbeträge Mans die Frist mit dem Tage, an dem die o aats der höheren Verwaltung9behörde dem Krtegsauss{usse zugeht.

S7 Die gewerblihße Verarbeitung von Nohharz jeder Art, das sich zur Herstellung von Kolophontum etgnet, insbesondere Fichten-, Kiefern-, Lärchéit-, Tannenharz, darf nur mit Zuflimmung des Krtegs- auss{husses erfolgen. Die Verordnung über die gewerblihe Verarbeitung von RNohharz

vom 9. März 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 157) tritt außer Kraft. 8&8 zu ses Monaten oder mit Geldstrafe bis

1) wer die in S8 1, 3 vorgeshriebenen Anzeigen nicht recht- zeitig erstattet, oder wer wissentlich falshe oder unvoll- ständige Angaben macht ; : 2) wer den Vorschriften des § 7 Abs. 1 zuwiderhandelt. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Stoffe erkannt werden, auf die fich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nit.

efängnis bis

8&9 Die Bestimmungen treten mit dem 10. September 1916 in Kraft. Berlin, den 7. September 1916.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferi ch.

Bekanntmachung zur Ergänzung der Verordnung über die Einfuhr von pflanzlihen und tierishen Oelen und Fetten sowie Seifen vom 4. März 1916 (Neichs-Geseßbl. S. 148).

Vom 7. September 1916.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geseßes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Geseßbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

Artikel 1

8 1 dex Verordnung über die Einfuhr von pflanzlichen und tierishen Oelen und Fetten sowie Seifen vom 4. März 1916 (Neichs- Geseßbl. S. 148) erhält folgenden Abs. 2:

Als tierisch2 Feite im Sinne dieser Verordnung gelten auch Speck von Fischen und Seesäugetteren sowie Abfälle von diesen Tteren.

Artikel 2 Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 7. September 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers.

Dr. Helfferich.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Isaak Stigliß von Biish, wohnhaft in L ita wurde auf Grund des S 1 der BekanntmaGung zur einhaltung unzuvetläifiger Personen vom Handel vom 23. Sep- tember 1915 der Handel mit Kerzen untersagt. Heidelberg, den 31. August 1916,

Großherzogli badisches Bezirksamt, Ge ißmar.

Königreich Preufßeu.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die Negierunasassessoren Meyer in Oppeln, Dr. Bödiker in Schleswig, Burchardt in Cassel, Dr. Freiherrn von Hundt und Alt-Grottkau in Posen, Vopelius in Oppeln, von und zur Mühlen in Düffeldorf, Dr. Ofterloh in Breslau, Dr. Zorn in Oschersleben, Dr. Honig in Gum- binnen, Dr. Lange in Magdeburg, Dr. Schmige in Münster, Günther in Wehlau, von Magdeburg in Stettin, Dr. Haslinde in Arnsberg, von Alemann in Berlin, Dr. von Mantey in Posen, von Skopnik in Stade, Fréiherrn von Erffa in Magdeburg,

Dr. Delhaes in Posen, Fal in Cassel, Günther in Berent, Dr. Froelich in D N.-M., Pieschel in Mühlhausen i. Th., Dr. Frißschen in Berlin, Freiherrn von Wolff-Metternich in Merseburg, von Scheller in Berlin, von Rappard in Lüneburg, Dr. Freiherrn von Nordeck zur Rabenau in Sagan, Stobbe in Linden, Ot von Schuckmann in Frankfurt a. M., ohde in Lennep, Seidler in Stralsund, Dr. Halbrock in Cöln, von Corswant in Linden, Werther in Bochum, von Reden in Frankfurt a. O, Köhler in Königsberg i. Pr., Dr. Kade in Königsberg i. Pr., Dr. Mosle in Berlin, Sch midt in Oppeln, Freiherrn von Fürstenberg in Münster, Dr. von Asseburg - Neindorf in Peine, von Lieberman in Tilsit, Freiherrn von Gablenz in Gumbinnen, Dr. Schöne in Düsseldorf, Dr. von Seydliß und Ludwigsdorf in Eisleben, Charisius in Bromberg, Dr. Jo sten in Kiel, Freiherrn von Hodenberg in Schleswig, Wadckerzapp in Oppeln, Dr. Ruhdel in Insterburg, von Gruben in Marienwerder, Dr. Coester in Halle a. S., Dr. Loeb in Neuenhaus, von Sybel- in Wilhelmshaven, Dr. Schwenke in Greifenhagen, Bilharz in Berlin, Mangold. in E pon Burler9roda Berlin und Dr. Lenoir in Stettin, ferner i den Eisenbahndirektor Dr. Hausmann in Berlin sowie die Regierungsassessoren Dr. Luther in Cassel, Drache in Essen, Dr. Grafe in Bremen, Dr. Herrmann in Bromberg, Freytag in Stettin, Dr. Barkhausen in Kattowiß, Dr. Oßwald in Cöln, Hellwig in Altona, Dr. Kieschke in Halle (Saale), Kurt Lüdicke in Münster E O in Erfurt, Scheele in Danzig und Dr. Woltering in Cöln zu Regierungsräten zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt : die mit Wahrnehmung von Jntendantur- und Baurat- stellen beauftragten Bauräte Hirschberger und Gödtke von Adlersberg von der Jntendantur der militärischen Jnstitute und der stellvertretenden Jntendantur VI1. Armee- forps zu Jntendantur- und Bauräten zu ernennen.

Fustizministerium.

Dem Amisgerichtsrat, Geheimen Justizrat Wehowski in Breslau sowie den Amtsgerichtsräten Frische in Hannover, Dr. Krukenberg in Schleusingen und Aulike in Zeit ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.

Der Amtsgerichtsrat Matthaei in Ahlden ist Rinteln verseßt.

Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Fabrikbesißer Dr. Georg Noah in Berlin bei dem Landgericht 1 in Berlin, der Seidenstoff-Fabrikant Dr. Josef Gobbers in Crefeld, der Kaufmann Josef Schürmann in Duisburg und der Bank- direftor Jgnaß Goldschmidt in Posen, wiederernannt: der Hofspedileur Gustav Knauer in Berlin bei dem Landgericht 11

nah

in Berlin, der Geheime Kommerzienrat Louis Grünfeld und

der Bankdirektor Franz Landsberger in Beuthen i. O. Schl., der Bankdirektor Georg Cohn und der Kaufmann Richard Grüttner in Breslau, die Kaufleute Leo Hölterhoff und Hermann Strebel in Cöln, der Fabrikbesißer Franz Stühlen in Cöôln-Deug und der Brauereidirektor Ludwig Börsch in Cöln-Mükheimt hei dem Landgericht in Cöln, der Bankdirektor G. Heimsoth und der Fabrikbesiger Wilhelm Pahl in Dortmund sowie der Fabrikbesißer Alfred Potthoff in Lünen bei dem Landgericht in Dortmund, der Kaufmann Erich Loose und der Fabrikbesißer Johannes Rabe in Halle a. S. sowie der Kaufmann Georg Jaffé in Posen.

Zu stellvertretenden Handelsrichtern find ernannt: der Kaufmann Arthur Nauenberg in Berlin-Dahlem bei dem Landgericht T in Berlin, der Fabrikdirektor Julius Roßberg in Bonn, der Kaufmann Albert Heimann in Cöln-Marien- burg bei dem Landgericht in Cöln, dew Fabrikant Wilhelm Kleinewefers in Crefeld - Bokum bei dem Löändgericht in Crefeld, der Kaufmann Julius Esch in Duisburg, der Direktor Friß -Söhngen in Dortmund und der Kaufmann Adolph Simon in Posen, wiederernannt: der Maurer- und Zimmermeister Louis Dame in Kattowiß bei dem Landgericht in Beuthen i. O. Schl., der Kaufmann Erih Grund in Breslau, der Kaufmann Leopold Blühdorn in Cöln, der Kaufmann Moriß Jörgens in Crefeld, der Kaufmann Gustav Wiskott' jun. und der Fabrik- besißer Josef Tilmann in Dortmund, der Fabrikbesißer und Stadtrat Max Engelke in Halle a. S.* und der Direktor Georg Leister in Böllberg bei dem Landgericht in Halle a. S. sowie der Fabrikdireïtor Karl Heuser in Stralsund.

Verseßt sind: der Staatsanwalt Trint in Oels an die Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Breslau, der Staats- anwalt Lehmann in Jnsterburg nah Hirschberg.

Dem Notar Dr. Weber, früher in Halver, jeßt in Lüden- scheid, ist die nahgesuchte Entlassung aus dem Amte erteilt.

In der Liste der Rechtsanwälte find gelöscht die Rechts- anwälte: Dr. Feige bei dem Landgericht 1I1T in Berlin und Froese bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Altona.

Jn die Liste der Nechtsanwälte sind eingetragen die Rechts- anwälte: Dr. Feige vom Landgericht [I] bei dem Land- gericht T in Berlin und Ulrich aus Zielenzig bei dem Amts- gericht in Gilgenburg, die früheren Rechtsanwälte: Heven- dehl bei dem Landgericht 11, in Berlin und Unger bei dem Amtsgericht in Myslowiß, die Gerichtsassessoren: Erich Herz- berg bei dem Landgericht 1 in Berlin, Dr. Kurt Drews bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Allenstein und Kazenellenbog en bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Königsberg i. Pr. fowie die früheren Gerichisassessoren : Beutler bei dem Kammergericht und Dr. Brandt bei dem Amtsgericht in Mülheim (Nuhr).

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Baurat Georg Schulß ist von Schweß a. W. nah Wilhelmshaven als Vorstand des Hochbauamts daselbst verseßt.

Ministerium des Jnnern.

_ Der Erste Bürgermeister der Stadt Köslin Dr. Pusch ist zum Vorsißenden der Landesverteilungsstelle für Eier er- nannt worden.

Es sind ernannt worden: die Kreisas\sistenzärzte Dr. Mohr in Prostken zum Kreisarzt in Strasburg (Westpr.), Dr. Wengel in Sierakowiß zum Kreisarzt in Cuim, Dr. Schrammen in Königsberg i. Pr. zum Kreisarzt in Mayen, Dr. Mangels-

dorf in Lupow zum Kreisarzt in Czarnikau, Dr. Schwer in

Danzig zum Kreisarzt in Berent, Dr. Goos in Gifhorn zum Kreisarzt in Segeerg Dr. Kirchbach in Kaukehmen zum Kreisarzt in Ragnit, Dr. Schafft in Cassel zum Kreisarzt in Heiligenstadt, Dr. Friy Schul j in Gumbinnen zum Gerichtsz arzt in Gleiwiß, Dr. Weber in Dortmund zum Kreisarzt in Goldberg i. Schles, Dr. Ernst Schulze in Tondern zum Gerichtsarzt in Breslau, Dr. Schiedat in Bohum zum Kreisarzt in Pleschen, Dr. Willimsky in Prechlau zum Kreisarzt in Rosenberg (Westpr.), Dr. Winckelmann in Görliy zum Kreisarzt in Tondern, Dr. Seyffarth in Königsberg i. Pr. zum Kreisarzt in Wehlau, Dr. Sage in Magdeburg zum Kreisarzt in Osterburg, Dr. Kloninger in

otsdam zum Kreisarzt in Adenau und Dr. Schirow in S abia zum Kreisarzt in Gummersbach.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Die am 1. Oktober 1916 fälligen Zinsscheine der preußischen Staatsschuld und der Reichs\chuld werden von den bekannten amtlihen Einlösestellen vom 21. September ab eingelöst. i - Die am 1. Oktober 1916 fälligen Zinsen der in das Preuß. Staats\chuldbuch und in das Reichs\chuldbuch eingetragenen Forderungen werden durch die Post, dur Gutschrift auf Reichsbankgirokonto, bei der Staatsschulden: Tilgungskasse und bei der Reichsbank-Hauptkasse vom 18. Sep: tember ab, bei den Zahlstellen außerhalb Berlins vom 21. Sep- tember ab gezahlt.

Berlin, den 4. September 1916.

Hauptverwaltung der Staatsschulden und Reichs\huldenverwaltung.

Auszug aus der Tagesordnung

für die am 14. Oktober 1916 in Breslau stattfindende ordentltche Sißung des Bezirkseisenbahnrats Breslau,

Ersaßzroahlen.

Anträge auf Verbesserung von Zugverbindungen auf den Streken Berlin—Bréslau, Berlina—Frankfurt (Oder)}—Hirs{hberz, Pojen —Breslau und Landeshut (Schléfien)—Liebau.

Breslau, den 5. September 1916.

Königliche Eisenbahndtrektion. Mallifon.

Bekanntmachung.

(s wird hierdurch zur dôffentlihen Kenntnis gebracht, daß dem Kaufmann Hans Scchwidewski in Sl. Kattowiß der Handel mit Petroleum wegen Unzuverlässigkeit tm Gerverbe- betriebe auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Neichbkanzlerd vom 23. Septetibèér 1915 untersagt worden ist. Die Untersagung wirkt für das Net(sgebtet.

Kattowitz, den 5. September 1916.

Der Landrat. I. V.: Schwendy.

Nichkamfslih 6s.

Deutsches Nei ch,

Preuß em Berlin, 9. September 1916.

Der Königlich sächsishe Gesandte von Nostiß ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der türkishe Minister des Aeußern Halil Bei is, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mitteilt, in Berlin ein- getroffen, um mit den deutschen Staatsmännern persönlichen Gedankenaustaush zu pflègen, wie dies während des Krieges unter den Staatsmännern des Vierbundes zum Nutzen der gemeinsamen Sache üblich geworden ist.

Eine neue Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise für Bastfaserabfälle (W III 1./8. 16. KRA), ist erschienen, die mit dem 8. September 1916 in Kraft getreten ist.

__ Von der Bekanntmachung werden, wie „W. T. B.“ mit- teilt, sämtliche vorhandenen und noh weiter anfallenden Bast- faserabfälle aller Art betroffen, die in der Preistafel zu der Bekanntmachung verzeichnet sind. Werg i} nicht Abfall im Sinne dieser Bekanntmachung. Die von der Aktiengesellschaft zur Verwertung von Stoffabfällen in Berlin für die von der Bekanntmachung betroffenen Gegenstände zu zahlenden Preise dürfen die in der Preistafel zu der Bekanntmachung für die einzelnen Gruppen festgeseßten Preise nicht über- steigen. Diese Preise verstehen sich nur für beste Sorte, für geringere sind entsprehend billigere Preise zu zahlen. Die Höchstpreise gelten auch für Abfallmischungen, welche mehr als 50 v. H. Bastfaserabfall enthalten, Die Aktiengesellshaft zur Verwertung von Stoffabfällen is er- mächtigt, im Einzelfalle für den Ankauf von besonderen Sorten der im § 1 bezeihneten Gegenstände, wenn die besten Quali- täten der entsprehenden Gruppe durch das vorliegende Sor- timent übertroffen werden, die in der Preistafel festgesepten Preise bis zur Höhe von 20 v. H. zu überschreiten. Die Be- kanntmachung regelt ferner die Zahlungsbedingungen und die Erteilung von Ausnahmen.

Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizei behörden einzusehen.

Den Preistreibereien im Weitißkohlhandel hat das Kriegsernäührungsamt durch seine Maßnahmen und die Einseßung der Kriegsgesellshaften für die Sauerkraut- und Dörrgemüse-Jndustrie erfreuliherweise Halt geboten und die Preise schon erheblih herabseßzen können. Die Maßnahmen wurden unterstügt durch eine außergewöhnlih große Früh- Weißkohl-Ernte. Auch die A und Winterkohl-Ernte ver- spricht nah den bisherigen Berichten ein besonders günstiges Resultat. Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, werden nach vorliegenden Mitteilungen durhschnittlich 300—400 Zentner Weißkohl aus einem Morgen geerntet werden.

Bei diesen günstigen Ernteaussichten braucht niemand be- sorgt zu sein, daß er niht genügend Weißkohl erhalten könnte. Die Maßnahmen der Regierung haben auch der Jndustrie auê- reichende Mengen gesichert, sodaß wir in diesem Winter wieder

mit noimalen Preisen für Sauerkraut rechnen können, Jm

| verboten ist.

“nteresse unserer Volksernährung wäre dieses sehr zu begrüßen, denn gerade das Sauerkraut ist in allen Teilen des Reiches doch das beliebteste Wintergemüse und hat außerdem noch den Rorteil, daß es ohne weitere Zutaten in den Haushaltungen verwandt werden fann , nnd große Nährwerte bietet. Der gegenwärtige Marktpreis \, für Weißkohl ist aber immer noch viel zu hoh, um den Kohl in größeren Mengen zu Sauerkraut einshneiden zu können. Aengstlihe Kommunalverbände und Cinkaufsgenossenschaften zahlen in der Sorge, daß sie sonst vielleicht einen Kohl befommen könnten, den Produzenten und den Händlern Preise, die zu den tatsächlichen Ernteergebnissen in gar feinem Verhältnisse stehen. Bei mittleren Ernten sind die Preise an die Produzenten dur(hschnittlih 80 F bis 1 M1 für den Zentner gewesen, gegenwärtig haben wir eine reichliche Ernte, aber troßdem noch Preisforderungen von 3,50 his 5,50 M für den Zentner. Das ist Kriegswucher. Nicht nur, wer solche Preise fordert, sondern erst ret, wer solche hohen Preise bezahlt, versündigt sih am Volkswohle und sollte deshalb zur Rechenschaft gezogen werden. Vielleicht seßt hier das Kriegswucher-Amt noch ein und hilft den Maßnahmen der Kriegsgesellshaften, unserem Heere, der Marine und vor allem auch unserer Bevölkerung, das nicht nur allgemein beliebte, sondern auch fo notwendige Wintergemüse zu mäßigen normalen Preisen sicherzustellen.

Jn einer Veröffentlihung in der Presse „Umfärben zu Militärsachen verboten“ wurde darauf hingewiesen, daß das Umfärben von Militärtuchen in feldgrau, grau und grau- grün als Herstellung von Militärtuhen angesehen wird und infolgedejssen auf Grund der Bekanntmachung W 1 1./515 KRA Um indes die noch vorhandenen Bestände an Offizierstuchen in Friedensfarben, soweit sie niht gemäß der Bekanntmachung W M 1000/11. 15 KRA beschlagnahmt sind, nußbar zu machen, wird, wie durch „W.T.B.“ mitgeteilt wird, in Einzelfällen die Umfärbung - derartiger Tuche auf Antrag gestattet werden, sofern die Tuche, hinsichtlich der Qualität,

| hierfür geeignet erscheinen.

Anträge, die nur berücksichtigt werden können, wenn sie vom Eigentümer gestellt werden, sind an die Kriegs-Nohstoff- Abteilung zu rihten. Sie müssen enthalten : Genaue Angabe iber Menge, Breite, Farbe des Stoffes und Angabe, in velhe Farbe umgefärbt werden foll. Kleine Musterabschnitte mit der Bezeichnung des Eigentümers und Qualitätsnummer sind beizufügen.

Die Gründung eines Verbandes der preußischen Landkreise ist gestern von den hier' eingetroffenen Vertretern der EYraay! der preußischen Landkreise einstimmig beschlossen worden.

__ Nach der Eröffaung der im Abgeordnetenhause abgebaltenen Slßung dur den Dienstältesten der L1ndräte Grafen von Baudissin,

E der ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König ausbrachte,

übernahm der Geheime Negterung8rat Brütt-MNendsburg, Vtitglied des Abgeordnetenhauses, den Vorsitz der “Versammlung. Wie der Referent, Geheimer Oberregterungsrat Dr. Bu #\ch- Niederbarnim lait Bericht des „W. T. B." ausführte, konnte das Bedürfnis zu “dexr geplanten Veretnigung nicht \Hlagender bewiesen werden, als durch die schriftlize Zustimmung von bisher nicht weniger als 440 der 486 preußishen Land- kreise. Nachdem die Saßung ohne Erörterungen angenommen worden war, wurden avs sämtlihen Provinzen Mitglieder in den Vers waltungsrat gewählt. Zum Schluß richtete der Landrat Dr. v on AGenbach- Teltoro, der ‘in Gemeinschaft mit dem Landrat Dr. Busch die Versammlung einberufen hatte, einige Worte des Dankes an die Erschienenen, unter denen sich als Vertreter des Kreises Franken- stein auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Fciedrih Wilhelm von Preußen befand.

Der heutigen Nummer des „Reich3- und Staat3anzeigers“ liegen die Ausgaben 1147 und 1148 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 629. preußische, die 298. bayerische und die 457. württembergische Verlustliste.

Großbritannien und Jrlanud.

In der gestrigen Sißung des Geheimen Rats wurde eine weitere Anzahl von Firmen und Personen auf die soge- nannte Schwarze Liste ausländisher Handelshäuser geseßzt, mit denen britishen Untertanen verboten ist, Geschäfte zu machen. Es befinden fich unter den neu hinzugetommenen Firmen dreizehn, die in Amsterdam oder Rotterdam ihren Siß haben. Eine dieser Firmen hat ihre Handelsniederlassung in Holländisch-Ostindien.

Frankreich.

Der Finanzminister Ribot legte dem Haushalts- aus\chuß der Kammer den Voranschlag über die künftigen Kredite vor. Wie „W. T. B.“ mitteilt, werden danach für das leßte Vierteljahr 1916 8347 Millionen Franken gefordert. Die seit Ausbruch des Krieges bewilligten Kredite belaufen sih auf 61 Milliarden. Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, daß der Kammer am 12. September ein Gesegentwurf zur Aufnahme einer neuen Anleihe unter- breitet werden würde. Der Haushaltsaus}chuß hat die ge- forderien Kredite einstimmig angenommen.

Rußland.

Zwischen Rußland und Japan ist der „Berlingske Tidende“ ¡ufolge ein Abkommen getroffen worden über die Aufnahme einer russischen sechsprozentigen Anleihe von 70 Mil- lionen Yen in Japan.

Das Ministerium des Jnnern läßt gegenwärtig eine Untersuchung vornehmen, um festzustellen, inwieweit es wünschenswert wäre, für das gesamte Versicherungs- wesen im russishen Reiche ein Staatsmonopol ein- zuführen.

Dänemark, _ Die Verhandlungen über die Bildung eines Aoalitionsministeriums sind nah einer Meldung des „Rßauschen Bureaus“ gestern abend abgebrochen worden, da feine der anderen Parteien sich dem Vorschlag der Kon- servativen angeschlossen hat. Die nächste Folkethingssipung findet Dienstag statt, um die dritte Lesung des neuen Versassungs- gesezes vorzunehmen. Türkei.

Die aktenmäßigen Mitteilungen über die Umtriebe in Armenien besagen laut Meldung des „W. T. B.“ weiter: Selhst diejentgen Armenier, die fich als Anhänger der Verfassung und als Patrkoten bezeichneten und deshalb zum Teil tin das Gendar- Weriereglnent von Wan eingereiht worden waren, begannen die

armenische Erhebung zu unterstüßen, als die Russen über die Grenze gedrungen* waren. Die Armènier überfielen jeßt die muselmanischen Dôrfer, weigerten sich, den militärischen Requisitionen zu gehorheu, versperrten den Lebensmittelfuhrwerken des türkischen Heeres den Weg, ermordeten Ietsende und verübten auch foaft zahlreiche aufrührerische

andlungen. Vèehrere Wochen vorher hatten sich die Armenier dec Kaza

chitak aegen die Ortsbehörden aufgelehnt und die zu deren Beistand ent- fandten Milizsoldaten mit einer Kanone beshossen. Ein Teil der Behörden konnte die Stadt verlassen, zahlreiche Personex ertranken bei der Fluht im Flusse. Ia Timar, bei Wan, rotteten si im März etwa tausend mit ru}sishen Armeegewehren bewaffnete Armenier zujawmen, tôteten den- Befehlshaber der Gendarmerie und seine Leute. Der Aufstand dehnte ih rasch aus. Der Nighhter von Guwa' und die Gendarmen wurdén von den Armeniern in einen Hinterhalt gelodt und ermordet. Ueberdies zerstörten die Armenier die Telegraphendrähte in Wan, Schitak und Guwash und g fährdeten bierdunch die Verbindungs8linien der Armee. Bald darauf bra der Aufstand in Wan jelbst aus. Die Aufrührer s{hleuderten Bomben gegen die öffentliGen Gebäude und die Häuser der Musel- manen, legten an ses vershiedenen Stellen Feuer an und tôteten hunderte von Soldaten und Bewohnern. Dec Aufruhr dauerte bis in den April. Armenishe Banden, deren fleinste an 400 Mann start war, versuhten unter dem Befehl von russishen Offizieren über die pversishe und russishe Grenze in die Türkei einzudringen. In den Verschanzungen der Banden fand man französishz und russishe Miliiärmügen. Bet einer am 25. April in Diarbekir vorgenommenen Durhsuhung fand man 60 - Bomben, mebrere Kisten mitt Schißbaumwolle, Hunderte von Gewehren. Ueber 1000 armenische Deserteure wurden in den Kellern der von Armeniern bewohnten Häuser entdeckt. Verhaftete Aufrührer geslanden übereinstimmend, daß die über das Wilajet Siwas verteilten revolutionären Banden dreißigtausend Mann stark seien. Diese Banden hatten die Aufgabe, der türkishen Armee den Nücfzug abzuschneiden. Duchsuhungen führtzn zur Entdeckung einer zahl- losen Menge von Bomben und sonstigen Waffen. Wiederholt waren inzwischen die nah Erzerum gesandten türkischen Truppen von den Aufrührern überfallen worden. Angesichts aller dieser Tatsachen be- chloß die türkilhe Regierung, den verbrecerishen Tretibereien der Armenier ein Ende zu mahen. Sämtliche Versammlungslokale der armenishen Komitees wurden ges{lossen, und um zu verhtntern, daß die Muselmanen auch weiterhin in grausamer Weise von den Ar- meniern umgebraht würden, wurden die leßteren aus dem Kampf- gebiete entfernt. In verschiedenen Städten wurden sodann große Mengen von Bomben und verbotenen Waffen entdeckt. Bei dieser Gelegenheit brach am 25. April in Karahlssar ein Aufstand aus; die Armenier steckten einen Teil der Stadt in Brand und töteten etne große Anzabl Gendarmen, Polizisten und Etnwohner. Als die russische Flotte Eregli bombardierte, wurde festgestellt, daß die Armenier von Ismed und Ada Bazar versuht hatten, den Russen Spionagedienste zu leisten. Die aufrührerishe Bewegung dehnte sich nunmehr auch auf Brussa und Umgebung aus, und die Regterung sah ih deshalb gezwungen, die Armenter dicser Gegend in andere Gebtete des Neichs zu schieben. Die armentischen Banden krönten thr unheil- volles Werk damit, daß sie die von ihren Stammesgenossen ver- lassenen Dörfer und Behausungen in Brand steckten.

Griechenland,

Die griechische Regierung hat der „Times“ zufolge einen Dampfer gechartert, mit dem alle ausgewiesenen Deutschen und Oesterreicher, im ganzen 70 Berfonen, nach Kavalla gebracht werden sollen.

Amerika.

Nach einer Meldung des „Neuterschen Bureaus“ hat das amerifanishe Repräsentautenhaus die Shaßzamts- bill angenommen.

Der Kongreß hat si auf unbestimmte Zeit vertagt, nach- dem er die für den Staatshaushalt angeforderten Summen in Höhe von fast zwei Milliarden Dollar bewilligt hat.

Asie.

Der Vizetönig von Jndien Lord Chelmsford führte bei der Eröffnung des Geseßgebenden Rates von Jundien in einer Rede, wie „W. T. B.“ berichtet, folgendes aus:

__ Die Beziehungen der indischen Regierung zum Emir von Afghanistan seien l: freundschaftlich und die zu Perfien seten niemals besser gewesen. Unter den Stämmen an der Nordwestküste herrsche seit den Fehlshlägen der religiösen Verleumdungskämpfe des Feindes vollständige Nuhe. In Indien selbst seien die Truppen jeßt ebenso loyal wie im Jahre 1914. Der Vizekönig kam fodann auf den Kiieg zu fprehen und sagte, daß Indien große Streitkräfte für den Kiiegsschauplay in Frankrei) geliefect und unterhalten habe, und daß es auch Truppen nach Ostafrika, Aegypten, Mesopotamien, M"écat und Aden ges{chickt habe. Indien habe außerdem auch Truppen an den Grenzen zu unterhalten und dort gewisse wihttge Operationen durchzuführen. Die tndishe Armee set für das Rei von großer Bedeutung gewesen. Die Nekrutierung habe vorzügliche Resultate ergeben. Die Z5hl[ der sett Beginn des Krieges angemusterten Soldaten habe die gesamte Stäike der indischen Armee, wie fie am 1. August 1914 war, übertroffen. Auch der Ausbau des mwilitärisGen Transpoctwesens habe zu sehr guten Ergebnissen geführt. Gs seten 16 neue Kaders gebildet worden. Die neu geschaffene indische Marine habe ausgezeichnete Arbeit verrihtet. 171 Schiffe seien für Transportzwecke gechartert und ausgerüstet worden uud 78 Dampfer und zahlreize kleinere Swiffe seien für Mesopo- tamien angekauft worden. Indien könne auf setne loyalen Errungen|schaften in der Tat stolz sein. Der Vüizekönig {chloß: „Wir wüssen fortfahren, uns gegen Schlappen, EnttäusGungen und Ver- zôgerungen, die in etnem so ausgedehnten Kriege unvermetdlih find, mit Vertrauen zu wappnen, und müssen uns auf die Gerechtigkeit unserer Sache verlassen, vertrauend, daß die \chmerzlichen Opfer, die von uns allen gefordert werden, niht umsonst gebracht sein werden, und daß s{chließlich der Militarismus und seine Uebergriffe unterdrückt werden und unter den Völkern der Erde wkederum ein feslbegründeter Friede herrschen wird.“

Von dem Generalgouverneur von Nieder- ländish-Jndien ist einer amtlichen Mitteilung zufolge ge- meldet worden, daß am 6. d. M. aus Djambi-fünf Brigaden nach Moeara Tembesi abgegangen find, wo die Rebellen am 2. September 50 Tote hatten und zwei von den Unsrigen leicht verwundet wurden. Der Kontrolleur van Ebbenhorst Deng- bergen von Moeara Tembesi, von dem zuerst berichtet wurde, daß er wahrscheinlih ermordet worden sei, scheint in Sicherheit zu sein. Zwei Kompagnien sind gestern von Nalentfana nach WVtèoeara Roepis im Westen der gleichnamigen Residenz ab egangen, außerdem Truppen von Soengei Penoe, vermutlih dieselben, die aus Padang über Jndiapoera geschickt wurden, nah Bangko. Die Telegraphenverbindung zwishen Moeara Tebo und Moeara Bongo ist wieder hergestellt. Von Moeara Tembesi find günstige Berichte eingelaufen. Es ist dort alles wohl. Nach einer Meldung eines Amsterdamer Blaites aus Weltevreden vom 8. September haben die Truppen Moeara Tembesi bereits erreicht und entseßzt. Jn Palembang ist es zu neuen Unruhen gekommen. Die nötigen Maßregeln sind getroffen.

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Kriegsnahrihten. Großes Hauptquartier, 9. September. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplaß.

Die feindlichen Jnfanterieangriffe an der Somme ließen tagsüber nach. |

Eine englishe Teilunternehmung am Foureaux-Walde und näctlihe französfishe Angriffe gegen den Abschnitt Berny-Deniecourt sind mißlungen.

Wir s\äuberten kleine in Feindeshand gebliebene Teile unserer Stellung. Der Artilleriekampf geht weiter.

Rechts der Maas lebte das Gefeht nordöstlih der Feste Souville wieder auf. Nah wecselvollem Kampf haben wir einen Teil des hier verlorenen Bodens wieder in der Hand. Nachts heftiges beiderseitiges Artilleriefeuer vom Werk Thiaumont bis zum Chapitre-Wald.

Oestliher Kriegsschaupla g. Heere3gruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nicht Neues.

Heeresgruppe des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

Die fortgeseßten russishen Angriffe zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr haiten auch gestern keinen Erfolg. Durch Gegenstöße wurden eingedrungene feindliche Abteilungen wieder aus unseren Gräben und an der Front der ottomanischen Truppen über die russishen Ausgangsstellungen hiaus zurückgeworfen. Ueber 1000 Gefangene und mehrere Maschinengewehre sind eingebracht.

In den Karpathen seßt der Gegner starke Kräfte gegen unsere Höhenstellungen westlich und südwestlich von Schipoth und bei Dorna Watra ein. Nordwestlih des Capul wurde dem Drucke nachgegeben.

Balkan-Kriegsschaupla ß. __ Vei Dobric is der erneute feindlihe Angriff wiederum gescheitert. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichish-ungarischer Bericht. Wien, 8. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegs schaupl a8. Front gegen Rumänien.

Beiderseits der Straße Petroseny—Hatszeg sind seit gestern nahmittag Kämpfe im Gange. Westlich von Czik- Szereda wurden unsere Truppen vor überlegenem feindlihhem Angriff auf das Hargita-Gebirge zurückgenommen.

Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

Jn den Karpathen und in Ostgalizien dauern die heftigen Kämpfe unvermindert an, die besonders östlih von Halicz mit großer Erbitterung geführt wurden.

_ Hier wiederholte der Feind dreimal seine ergebnislosen Anstürme, alle Stellungen sind in unserem Besiß:

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Lage unverändert.

Jtalienischer Kriegsschauplaß.

An der küstenländishen Front standen der Monte San. Gabriele und der Sattel von Dol, an der Tiroler unsere Stellungen südlich des Travignolo- und Fleim- tales unter anhaltendem Geschüßfeuer. Oesllich von Val Morbia brachte eine gelungene Unternehmung unserer Truppen 99 Gefangene ein.

Südöstlicher Kriegs schauplaßz.

_Schwächere feindliche Abteilungen, die die V oj usa über- schritten hatten, wurden durch die eigenen Sicherungsabteilungen wieder auf das südliche Ufer vertrieben.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschaleuinant.

Der Krieg zur See.

_Berlin, 8. September. (W. T. B.) Am 6. September griffen unsere Marineflugzeuge vor Arensburg auf Oesel feindliche Seestreitkräfte mit Bomben an. Ein feindlicher Flieger wurde bei Zerel zur Landung gezwungen. Jn der Nacht vom 6. zum 7. September hat eines unserer Marineluftschiffe die russische Flugstation Runö im Rigaer Meerbusen ausgiebig mit Bomben belegt und guten Erfolg erzielt. Am 7. Septemberß beshoß ein russishes Kanonenboot die nordkurländishe Küste ohne Erfolg. Es wurde von Marineflugzeugen verfolgt und mit Bomben angegriffen. Am gleichen Tage wurde der niederländische Dampfer „Niobe“ mit Bannware von unseren Seestreit- kräften in der Nordsee aufgebracht.

_ London, 8. September. (W. T. B.) „Lloyds“ teilen mit, daß der britishe Dampfer „Tagus“ versenkt worden ist.

Die rufssische Sommeroffensive 1916. I. Der Kampf um Kowel. Zweiter Teil. Aus dem Großen Hauptquarlier wird uns geschrieben:

Zu Beginn der 3. Juliwoche lassen sich die Vorboten des ersten Cen Angriffs auf Kowel beteits deutli erkennen. Gegen unsere Front Liniow—Zubilno—T:ysten und nördli davon werden Divisionen über Divisionen angebäuft; bis zum 27. Juli Abends sind hier im wesfen!lihen das Ee X I NXXIX2 L wad 11. Gardékotps und 3 Gardefavalleriedivisionen versammelt. Die russij&e Garde soll die Ehre haben, in Kowel als Sieger einzurüdcken. General Befobrasow wird sie zum Erfolge führen.

Sett den Septembershlachten 1915 um Wilya waren die russi- hen Gardekorps nit mebr im Feuer gewesen. In langer Ruhezeit waren sie mit gut durchgebildetem Erjaß neu aufgefüllt, mit bestem Matertal ausgerüstet und wieder die ru}sische Elitetruppe geworden, deren Ansturm Kowel unbedingt erliegen würde. V den betden Gardekorps standen der russishen Führung eiwa 16 Infanterieregi- menter zu 4 Bataillonen, im ganzen also an 64 ausgerubte, seit 4 Jahren vom Kriege unberührte Verbände zur Verfügung mit elwva 70000 Mann Infanterie für die vorderste Linie, mit etwa 1C€0 000 Mann, wenn man den Ersay einrechuet.